1820

Burckhard, Johann L.: Johann Ludwig Burckhard's Reisen in Nubien und Arabien.., 1820. [S.a. Herzer 75. Kein relevanter Beitrag gefunden. Aufnahme in diese Bibliographie nur wegen dem Herzer-Eintrag. Hier allg. Infos zu Johann Ludwig Burckhard bzw. Jean Louis Burckhardt (1784-1817)].

Creuzer, Friedrich / Mone, Franz J.: Symbolik und Mythologie der alten Völker, besonders der Griechen, 1820. (2. Bd. In einem Beitrag über Amazonen auch über Kastraten und androgyne Götter. Über Männer in Frauenkleidern, die Weibliches litten. Geschlechterwechsel ist auch in Handlungen ausgeartet S. 171-176, insb. S. 173-175). [Schlagwort: Travestie. Hier allg. Infos zu  dem Philologen Friedrich Creuzer (1771-1858) und Franz Josef Mone (1796-1871)].

Eberhard, Johann A. / Ehrenreich Maass, Johann G.: Versuch einer allgemeinen deutschen Synonymik.., 1820. (10. Bd.: Schänden ist im Vergleich zu Entehren ein stärkerer Ausdruck. Ein Beispiel ist Knabenschänden S. 209-210). [Schlagwort: Sprache. Hier allg. Infos zu Johann August Eberhard (1739-1809) und Johann Gebhard Ehrenreich Maass (1766-1823)].

Feiler, Johann N.: Über angeborne menschliche Mißbildungen im Allgemeinen und Hermaphroditen, 1820. (Schrift über Monstrositäten und Mißbildungen u.a. über Menschen, die ohne Kopf geboren werden S. 1. In der 2. Hälfte über Hermaphroditen ab S. 72. Hinweis auf die Schrift Ackermann: Infantis Androgyni S. 74. Der Fall von Maria Christiane K., die zu Männern neigt S. 77. Die Mähre von den Tribaden. So war die 1798 gestorbene Madame Adelaide Pre'ville mit einem Mann verheiratet und selbst ein Mann. Über Tribaden und Hermaphroditen, die denn doch alle am Ende Männer waren. Bei Basel: Das Mädchen Anna, das später als Mann diagnostiziert wurde, schläft mit Mädchen. Er wurde verurteilt und in Anna Jakob umbenannt S. 84-89. In Leyden hat eine Frau Waisenmädchen geschwängert. In Leuwarden hat eine Frau Kinder bekommen, aber auch eine Magd geschwängert S. 90. Maria Katharina Ulmerinn [?] bei Steinbach war ein Mann und schwängerte eine Frau S. 105. Alle Hermaphroditen müssen ab sofort zum männlichen Geschlecht gezählt werden S. 111. Die vermeintliche Norwegerin hat das Dienstmädchen geheiratet S. 119. Über den Fall von Dr. Schneider aus Fulda S. 128). [Schlagwort: Lesben. Hier allg. Infos zu dem Gynäkologen Johann Nepomuk Feiler (1768-1822). Zum Fall von Adelaide Pre'ville siehe auch die Erwähnung bei Osiander. Zum Fall von Dr. Schneider siehe oben Jahrbuch.., 1808].

Griechisch-deutsches Handwörterbuch.., 1820. (Erklärung eines griechischen Wortes: ein von Leder nachgemachtes männliches Glied [Dildo] für Tribaden S. 246. In der griechischen Sprache gibt es nur einen Begriff für ich übe die Knaben in der Ringekunst und treibe Päderastie S. 327). [Schlagwort: Sprache, lesbisch].

Haase, Wilhelm A.: Ueber die Erkenntniss und Cur der chronischen Krankheiten.., 1820. (3. Bd.: Wegen dem Satz, dass für Hämorrhoiden neben Würmern und Klistiren auch die Päderastie zu wichtigen, örtlichen, erregenden Momenten wird S. 61). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Andreas Haase (1784-1837). Identische Formulierung in Johann F. Sondernheim: Die medicinische Praxis der bewährtesten Ärzte. 1841. S. 161)].

Hanhart, Rudolph: Erzählungen aus der Schweizergeschichte nach den Chroniken, 1820. (2. Bd.: Ein Gottesurteil durch einen Zweikampf zwischen zwei Männern von 1423. Es geht um den Vorwurf einer unchristlichen Tat S. 86-87). [Zu diesem Fall s. oben Hottinger: Helvetische Kirchengeschichten, 1708. 3. Bd., wo von Männerwollust und sodomitischen Greuels die Rede ist. Hier allg. Infos zu Rudolf Hanhart (1780-1856).

Harnisch, J. C.: Handwörterbuch der deutschen Sprache, 1820. (Der Knabenschänder, eine Person, männlichen Geschlechts, welche Knaben oder übh. andere Mannspersonen zur Befriedigung der Wollust missbraucht S. 388).

Hermes oder kritisches Jahrbuch der Literatur, 1820 (Knabenliebe in der Antike und bei William Shakespeare S. 156-157).

Jenaische allgemeine Literatur-Zeitung, Jan. 1820. (Kritik, dass in dem Entwurf eines Criminal-Gesetzbuches für Russland u.a. Sodomiterey […] ins Polizeyrecht verwiesen wird S. 46). [S. oben Jakob, 1818].

Meissner, Friedrich L.: Über die Unfruchtbarkeit des männlichen und weiblichen Geschlechts, 1820. (Sodomiterey bei den Römern mit Verweis auf Martial. Bei Frauen ist die Folge Unfruchtbarkeit S. 108-109). [Schlagwort: lesbisch].

Nell, Franz M. von / Bock, Johann C. / Kandelhardt C.: Baphomet: Aktenstücke zu Jos. v. Hammer's […] wieder angeregten Prozesse gegen die Tempelherren; zur Ehrenrettung eines christlichen Ordens, 1820. (Die Formulierung von Hr. Werner in dem Epilog Söhne des Thals von der hohen Männerliebe wurde als vermeintlicher Beweis des unnatürlichsten Lasters benutzt. Kritik, dass Hammer versucht, die Schuld der Templer zu beweisen S. VI-VIII, s. S. XII. Sodomiten S. 99-100). [Schlagwort: Templer, Tempel-Herren. Hier allg. Infos zu Franz Maria von Nell (1795-1852) und dem Kupferstecher Johann C. Bock (1752-?). Zu H. C. Kandelhardt liegen keine weiteren Angaben vor].

Pindar / Thiersch, Friedrich W. (Übers.): Werke, Urschrift, Übersetzung in den Pindarischen Versmaaßen, 1820. (2. Teil: Unter Nr. 4 drei Beiträge über Theoxenos: Über das Verlangen bei Theoxenos. Er schmilzt, wenn er den Reiz Neublühender Knaben erblickt S. 225). [Hier allg. Infos über den griech. Dichter Pindar (520-nach 446), der der Legende nach im Schoß des in einem erotischen Lied von ihm besungenen Theoxenos von Tenedos starb. Hier allg. Infos zu Friedrich Wilhelm Thiersch (1784-1860). S.a. L’amour bleu, S. 20 mit einer Übersetzung desselben Gedichtes nach Franz Dornseiff, wie es auch in neu gesetzter Form auf der Homepage von Schwule.Kunst.Geschichte angeboten wird].

Plautus: Poenulus [OF:] / Die Karthager / Der Carthager / Der junge Karthager / Der kleine Karthager. [Zum Inhalt: Zwei relevante Textstellen. Eine Komödie, in der es u.a. um Prostitution geht, bei der Sklaven nach Kot riechen. In Verbindung mit einem Wortspiel um eine Trommel wird jemand (im Original) als Cinaedus bezeichnet. Im Folgenden sind drei unterschiedliche Übersetzungen aufgeführt]. (1820: Übers.: Georg G. Köpke. U.d.T.: Der Katharger. Zeile 264: Adelphasion über den Tempel: Jetzt ist noch Gedräng am Altar. Oder willst du dort Verkehr mit Sklaven, die nach dem Stuhl riechen S. 495-496. Anthimonidas zu Agorastocles: Was nahmst Du nicht die Trommel, als Du dieses sprachst? Dass Du mehr Stutzer [Cinaedus] bist als Mann, das merk' ich wohl. Kommentar: Die entmannten Priester der Cybele bedienten sich der Trommel, die damit zum Symbol der Unmännlichkeit und Feigheit und zum Schimpfwort wurde. Der mit Stutzer übersetzte Cinaedus bezeichnet ein Mann, der sich zu fremder Wohllust missbrauchen lässt, aber eben deswegen mehr nach einer weibischen Weiblichkeit in Gestalt, Haltung und Benehmen strebt:; als nach männlicher Kraft und Tüchtigkeit S. 592). (1836: Übers.: Friedrich W. Rost und Karl H. Lipsius. U.d.T.: Poenulus oder der Karthager. Adelphasion über den Venustempel: Willst du dich umtreiben dort mit kothigen Sklavendirnen S. 363. Anthimonidas zu Agorastocles: Was schlägst du nicht zudem die Trommel, was Du sagst? Denn mehr für einen Wüstling [Cinaedus] halt' ich Dich, als Mann S. 403). (1867: Übers.: Wilhelm Binder. Ud.T.: Der junge Karthager. 11. Bd. des Werkes bzw. 2. Bd. auf diesem Scan mit separater Seitenzählung. Sklavenmenschen, an denen sich Leibstuhl, Stühlchen riechen lässt S. 24. Anthimonides zu Agorastocles: Warum nahmst du zu Deiner Rede die Trommel nicht? Du gleichst ja einem Halbmann [Cinaedus] mehr, als einem Mann S. 112. Kommentar: Cinaedus wurde mit Halbmann übersetzt, auch wenn damit kein Kastrat, sondern ein männliches Werkzeug unnatürlicher Lust gemeint war. Diese Subjekte sind durch Schminken, Salben und Entfernen der Haare bemüht, sich ein weibliches Aussehen zu geben S. 124). [S.a. Panormita, S. 239, wo Forberg die erste Textpassage aus der Ausgabe von 1820 und 1836 im Sinne einer Anspielung von Knaben als Vornsitzende bzw. Lockvögel im Bereich Prostitution interpretiert. Hier allg. Infos zu Titus Maccius Plautus (254-184 v.Chr.), seinem Werk Poenulus und den Übersetzern Georg Gustav Samuel Köpke (1773-1837), Friedrich Wilhelm Ehrenfried Rost (1768-1835) und Karl Heinrich Adelbert Lipsius (1805-1861). Zu Wilhelm Binder liegen keine weiteren Infos vor].

Weber, Karl J.: Die Möncherey oder die geschichtliche Darstellung der Kosterwelt und ihres Geistes, 1820 (3. Bd. 1. Abtheilung: 1. Teil: Am allernachsichtigsten waren die Jesuiten gegen widernatürlichste Lüste S. 314-315. 2. Teil: Ein Lieblingsspiel unter Mönchen in Klöstern war das Hochzeit halten. Es mag unschuldig zugegangen sein, […] aber unvergesslich sind die Faunenblicke, die Mönche, vorzüglich Italiener, auf schöne Jünglinge warfen S. 119. Erwähnung von Diderot: Die Nonne S. 145. Der Kuss auf den Mund unter Mönchen und anderen Männern S. 168-169). (Gleicher Scan der BSB). [S.a. Herzer 76. Hier allg. Infos zu Karl Julius Weber (1767-1832)].

Zeitung für die elegante Welt, 1820. (In Portugal war ein Graf, Namens Villa Franca, der sich der Sodomiterei schuldig gemacht, von dem dortigen Inqusitionsgericht eingekerkert worden. Mit Geld und der Unterstützung von Mascabruni sollte er dem strengen portugisischen Tribunal entgehen Spalte 267-268). [Hier allg. Infos zu Pedro de Villafranca y Malagón (1615-1684). Zum gleichen Fall siehe unten Le Bret, 1771 und Denkwürdigkeiten.., 1839].

1821

Aristophanes: Die Ritter. [Zum Inhalt: In dieser antiken Komödie aus dem Jahr 424 v. Chr. wird der reale Staatsmann Kleon als hinterlistiger und machthungriger Politiker dargestellt. Gryttos, ein wohl nicht unbedeutender Athener, wird von Kleon homosexueller Handlungen bezichtigt und verliert daraufhin seine Bürgerrechte. Im Folgenden werden unten fünf verschiedene Übersetzungen mit Kommentaren aufgeführt]. (1821: Übers.: Johann H. Voss. 1. Bd. Kleon: Gryttos wurde abgewischt. Ihm wird eine Afterschau vorgeworfen S. 157. Kommentar: Gryttos, ein wohl nicht unbedeutender Athener, ward von Kleon, der ihn fürchtete, unnatürlicher Büberei angeklagt, und aus der Zahl der edelen Bürger gewischt. Ein Kinäde verlor das Bürgerrecht. S. 157). (1837: Übers.: Johann G. Droysen. Paphlagonier betont, dass er den Gryttos streichen ließ S. 387. Kommentar: Gryttos ward von Kleon unnatürlicher Büberei angeklagt und in dem Bürgerbuche gestrichen S. 388). (1844: Übers.: Hieronymus Müller. 2. Bd. Paphlagonier: Indem ich den Wollustlingen Einhalt that. Der Wursthändler: Kritik, daß Du so überwachst die Geilen, und Wollustlingen Einhalt thust S. 77. Kommentar, dass damit ein Gesetz geltend gemacht wurde, welches diejenigen, die von Männern sich mißbrauchen ließen, ihrer Bürgerrechte beraubte S. 77). (1845: Übers.: Ludwig Seeger. 1. Bd.  [Der 1.-3. Bd. dieses Werkes aus den Jahren 1845-1848 behandelt diverse Werke von Aristophanes, die auch noch bei anderen Stellen aufgeführt wird]. Dort heißt es: Ich hab […] im Buch den Gryttos durchgestrichen! Kritik, dass er sich für das Bubenpack als Hinternvisitator betätigt hat S. 315. Kommentar über die Gesetze gegen die Knabenschänderei. Ein gewisser Gryttos wohl nicht lange zuvor auf Kleons Antrag aus dem Bürgerbuch gestrichen S. 356). (1853: Übers.: Theodor Kock. Kommentar über die Denuncierung des Gryttos, ein Hinternvisitator und Gesetze, die nur dazu dienten, um den politischen Gegner zu beseitigen. Aufgrund der zum Teil griechischen Erklärungen bleiben die Fußnoten zum Teil unklar. S. 133). (1867: Übers.: W. Ribbeck. Wursthändler: Ist’s nicht zu arg, dass also du die Steisse controliiert hast / und die Freudenknaben abgeschafft Zeile 866-867 [sic] S. 157). [Hier allg. Infos zu Aristophanes (um 450-380 v.Chr.), seinem Werk Die Ritter, und zu den Übersetzern Johann Heinrich Voss (1751-1826), und Johann Gustav Droysen (1808-1884), Theodor Kock (1820-1901) und Woldemar Ribbeck (1830-1909). Zu Ludwig Seeger liegen keine weiteren Angaben vor

Aristophanes: Die Wespen. [Zum Inhalt: Antike Komödie aus dem Jahre 422 v.Chr. über das Justizwesen in Athen. Es enthält drei relevante Textpassagen: Durch ein Wortspiel bezeichnet Sofias bzw. Sosiass den Gästeliebhaber Philoxenos als einen Knabenschänder bzw. Päderasten. Der Chor verweist auf das umhertreiben in Ringschulen, was sich offenbar auf den Knabenliebhaber Eupolis bezieht und sich in ähnlicher Form auch in Aristophanes: Der Frieden wiederfindet. Kleobold bzw. Philokleon deutet auf lesbische Spiele. Im Folgenden werden fünf verschiedene Übersetzungen aufgeführt]. (1821: Übers. Johann H. Voss. Sosias: Filoxenos ist schönen Gästen hold S. 321. Kommentar: Gästehold (Filoxenos) hieß ein Knabenbeäugler S. 321. Chor: Auch schwärmet er nicht in Palästren umher auf Fang S. 390. Kommentar, dass sich dies auf den Knabenbeäugler Eupolis bezieht und Verweis auf die Komödie Frieden. Da du schon den Gästen lesbisches Spiel bereitetest S. 412). (1837: Übers.: Johann G. Droysen. Sofias: Der da sich die Gäste fässt und büsst, ist Philoxenos S. 34. Kommentar: Philoxenos soll ein ausschweifender Mann gewesen sein S. 34. Chor: Noch trieb er sich so in Palästren umher auf den Fang. Über Verliebter und Liebchen S. 112. Kommentar, dass sich dies auf den Knabenliebhaber Eupolis bezieht und sich eine ähnliche Formulierung auch in der Komödie Frieden findet S. 112. Kleobold: Da schon an den Andern dein Mäulchen sich lesbisch rührete! S. 139. Kommentar: Der Deutsche Leser mag mir erlassen, dies Lesbische Spiel zu erklären, das den Franzosen durch Berangers [?] Lieder geläufig ist S. 139). (1846: Übers. Hieronymus Müller. Sofias:  Gibt er sich, wie Philoxenus, den Gästen preis? S. 135. Chor: Ringschulen auch, sagt' er, umschwärmet' er nicht ein Lüsterner. Über Verliebte und Liebling S. 196. Kommentar: Verweis auf Der Frieden S. 196 Philokleon: Als dort zu lesbischem Scherz Du schon Dich rüstetest S. 216). (1862: Übers.: Johann J. Donner. Sofias: Denn, traun, ein Knabenschänder ist Philoxenos S. 9. Chor: Noch trieb er sich frech zur Verführung herum in der Ringbahn. Über Verliebter und Liebchen S. 65. Dein Mäulchen lesbisch mit den Gästen züngelte S. 83. Kommentar: Philoxenos bezeichnet einen ausschweifenden Menschen, der auch von anderen Komikern durchgezogen ward S. 96. Philokleon: Als dort bereits Dein Mäulchen lesbisch mit den Gästen züngelte S. 83). (Ca. 1871: Übers.: J. E. Wessely. Sofias: Der Gästesüchtling, Philoxenos ist – Päderast S. 76. Kommentar: Philoxenos war ein Knabenliebhaber, der auch von anderen Komikern so dargestellt wird. Es ist aber auch ein unübersetzbares Wortspiel mit Gästesüchtling, d.i. eine Person, die gerne Gäste empfängt und freihält S. 167-168. Parabase: Noch schweift in Palästren er lüstern umher. Über Verliebter und Buhlknäbchen S. 132-133. Kommentar, dass sich dies auf den Knabenbeäugler Eupolis bezieht und Verweis auf die Komödie Frieden. [sehr ähnlicher Kommentar wie Voss, 1821] S. 196. Mit den Zechgenossen solltest lesbisch züngeln gar! S. 150). [Hier allg. Infos zu Aristophanes (um 450-380 v.Chr.), Die Wespen, Pierre-Jean de Béranger (1780-1857) und den Übersetzern Übersetzern Johann Heinrich Voss (1751-1826), und Johann Gustav Droysen (1808-1884), Hieronymus Müller (1785-1861), Johann Jakob Christian Donner (1799-1875) und Joseph Eduard Wessely (1826-1895)].

Ewers, Johann P.: Des Herzogsthums Ehsten Ritter- und Land-Rechte.. 1821. (Urteil von 13.03.1708 wegen Sodomiae S. 565. Urteil vom 14.03.1667 wegen angeblicher, aber nicht erwiesener Sodomiterey S. 566. Oberlandgerichts-Prot. vom 13.07.1669, dass auf Tortur gegen einen Sodomiten erkennt S. 570). [Alle drei Fälle evt. Tierkontakte. Hier allg. Infos zu Johann Philipp Gustav Ewers (1781-1830)].

Gärtner, Corbinian: Neue Chronik von Salzburg, 1821. (Über die mögliche Päderastie von Leopold Anton und sein Verhältnis zu Domestiken S. 637). [Hier allg. Infos zu Corbinian Gärtner (1751-1828) und Leopold Anton von Firmian (1679-1744), dem Erzbischof von Salzburg].

Gemeiner, Carl T.: Die Regensburgische Chronik.., 1821. (3. Bd.: Fall: Der Rath der Stadt Regensburg brachte im 15. Jahrhundert vier Bürger, die Sodomiten oder vielmehr Knabenschänder gewesen waren, zum Tode. Es war für sie alles zum Brande vorbereitet; doch waren sie erbeten und mit dem Schwerd hingerichtet worden S. 493). [S.a. Mann für Mann, S. 711. Dieser berichtet, dass am 2.9.1471 in Regensburg Anndre Vetter, Georg bzw. Jorig Semler, Fritz Röttel bzw. Fritze Rotel und Stefan Karl hingerichtet wurden. Hier allg. Infos zu Carl Theodor Gemeiner (1756-1823)].

Gottfried (von Strassburg) / Ulrich (von Türheim) / E. von Groote: Tristan mit der fortsetzung des Meisters Ulrich von Turheim, 1821. (Mit dem Zitat: Nv soln ovch wir gesellen sin S. 65). [Nach diesem Zitat hat Albrecht Diem seinen Aufsatz über Schönheit, Freundschaft und mann-männliche Liebe in Gottfried von Straßburgs Tristan benannt. S.a. Die sünde, S. 91-121. Hier allg. Infos zu Gottfried von Strassburg († um 1215), sein Werk Tristan (um 1210), Ulrich von Türheim (1195-1250)].

Hamann, Johann G.: Hamanns Schriften.  (1821: 1. Bd.: In dem Beitrag Gedanken über meinen Lebenslauf heißt es: Vor dieser Heimsuchung Gottes hatte mein Vater einen Bösewicht zum Lehrjungen in Diensten, der mich lehrte es an meinem eignen Leibe zu werden. S. 165 [S.a. Derks, S. 62, der die ersten Sätze in diesem Absatz so interpretiert, dass Hamann in seiner Kindheit das Opfer eines Verführers geworden ist]. Innerhalb der Briefe heißt es in einen Brief von Johann G. Hamann an Immanuel Kant vom 27.07.1759: Sind sie Socrates und will ihr Freund Alcibiades seyn S. 429 [S.a. Derks, S. 67, der den Brief als Beispiel dafür zitiert, wie sich Hamann gegenüber Kant lebenslang eines provokanten sokratisch-päderastischen Tons befleißigte. S.a. Mann für Mann, S. 404-405]). (1821: 1. Bd.: s.o. gleicher Bd. von archive.org). (1821: Gedanken über meinen Lebenslauf [Neu gesetzt]). (1821: 2. Bd.: In dem Beitrag Sokratische Denkwürdigkeiten [sic] S. 13-50 das Zitat: Man kann keine lebhafte Freundschaft ohne Sinnlicheit fühlen S. 25. Danach Wolken. Ein Nachspiel Sokratischer Denkwürdigkeiten S. 51-102. [S.a. Derks, S. 70. S.a. Lieblingminne, S. 206]. In einem Beitrag über Fünf Hirtenbriefe S. 413-442 das Zitat über Die Schande der heiligen Päderastie! S. 434 [Siehe oben Briefe.., 1763. S.a. Derks, S. 65-66]. (1821: 2. Bd.: Ident. mit vorigen Eintrag). (1823: 4. Bd.: In Des Ritters von Rosencreuz letzte Willensmeynung heißt es Jene warmen Brüder S. 28. In Neue Apologie des Buchstaben H… heißt es warmen Brüder im Geist S. 130). [Schlagwort: Sprache. Zu Hamann allgemein s.a. Mann für Mann, S. 319-321. S.a. Derks, S. 90-92 zur Dechiffrierung diverser homosexueller Anspielungen, die sich u.a. auf Friedrich II. beziehen. Hier allg. Infos zu Johann G. Hamann (1730-1788)].

Historisch-kritische Zeitschrift der neuesten deutschen Medizin und Chirurgie, 1821. (1. Bd.: Die Folgen von passiver Sodomiterey S. 311).

Journal für Chemie und Physik, 1821. (31. Bd.: I. S. C. Schweigger über mannweibliche Naturgottheiten wie Aphrodite, Venus, Baccus und Männer, die bei Riten Frauenkleider tragen S. 237-239). [Schlagwort: Travestie. Hier allg. Infos zu Johann Salomo Christoph Schweigger (1779-1857)].

Livius, Titus: Römische Geschichte. [Zum Inhalt: Livius berichtet über die Ausschweifungen u.a. unter Männern auf der Feier der Bacchanalien – einem Kult um den Gott Bacchus – bis zur Abschaffung der Feir im Zusammenhang mit dem Bachanalienskandal im Jahre 186 v.Chr.  Im Folgenden werden zwei Übersetzungen aufgeführt, die sich trotz unterschiedlicher Bandangaben auf die gleichen Texte beziehen]. (1821: Übers.: Konrad Heusinger. 5. Bd.: 39. Buch. 8.-20. Kap.: S. 12-29. Im 13. Kap.: Die Männer begingen mehr Unzucht unter sich, als mit Weibern. Litten Einige die Entehrung nicht willig genug, oder wären sie zu bedenklich, sie an Andern zu üben, so würden sie als Schlachtvieh geopfert S. 18-19. 15. Kap.: Mannspersonen, die nicht besser als Weiber sind, Geschändete und Schänder S. 22. 16. Kap.: Männer, wenn sie durch Entehrungen bloß verweibet wären S. 23. 42. Kap.: Der Consular [der römischen Republik] Lucius Quinctius Flamininus [3.-2. Jh.v.Chr.] wurde mit sechs anderen Männern [184 v.Chr.] aus dem Senat verstoßen. Man warf ihm u.a. vor, er habe seinen geliebten und bekannten Schandbuben, den Punier Philippus, durch die Hoffnung großer Geschenke vermocht, ihm von Rom nach Gallien, seinem Standorte, zu folgen. Dieser Bube habe dem Consul […] oft einen Vorwurf daraus gemacht, daß er sich, um mit seinen Gefälligkeiten immer für den Liebhaber bereit zu sein, wegführen ließ. Nr. 42. Kurz danach berichtet Livius davon, dass Valerius von Antium davon schreibt, dass Lucius eine Geliebte hat [Nur um dieser weiblichen Liebschaft zu beindrucken, nahm Lucius eine Exekution vor] S. 63). (1821: ident. Ausg. Neu gesetzt). (1844: Übers.: Oertel. 7. Bd.; 39. Buch, Kap. 8-20 (S. 180-192) U.a. 13. Kap.: Die Männer begingen mehr Unzucht unter sich als mit Weibern S. 185. 15. Kap.: weibliche Mannspersonen, Geschändete und Schänder. 16. Kap. Männer, die durch Schandtaten verweiblicht werden S. 187. 42. Kap.: Der Skandal um Consular Lucius Quinctius Flamininus. S. 216-217). (Rene Pfeilschifter geht 2005 in seiner Schrift Titus Quinctius Flamininus auf die oben genannten Geschichten von Luciusein und betont, dass Cicero sich nicht auf das Geschlecht von Lucius’ Liebschaft festlegt und Plutarch von einem Geliebten redet S. 361). [Hier allg. Infos zu Titus Livius (um 59 v.Chr. – 17 n. Chr.) und Lucius Quinctius Flamininus (…) der 184 v.Chr.wegen Verletzung der Sitten aus dem Senat ausgestoßen wurde. Hier allg. Infos zu den Übersetzern Conrad Heusinger (1752-1820) und Eucharius Ferdinand Christian Oertel (1765-1850). Zum Bachanalienskandal siehe unten Archiv der Deutschen Gesellschaft, S. 33-36]. 

Meckel, August A.: Lehrbuch der gerichtlichen Medicin, 1821. (Fabeln von sodomistischen Begattungen mit dem Teufel S. 390. Sodomie und die Verletzungen der zeugenden und empfangenen Theile. Definition von Tribaden und Hermaphroditen S. 461-462). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu August Albrecht Meckel (1790-1829)].

Neues Archiv des Criminalrechts, 1821. (5. Bd.: Der Verf. klagt über die in Frankreich gewöhnliche leider zur unnatürlichen Wollust so leicht reizenden Sitte, daß immer zwei Gefangene in einem Bette zusammen schlafen S. 180). [Schlagwort: Gefängnis].

Ochs, Peter: Geschichte der Stadt und Landschaft Basel, 1821. (6. Bd.: Im Oktober 1605 wurde ein Landtag zu Höllstein über einen Sodomiten gehalten. Durch Gnade wurde 1608 statt des Feuers, das Haupt von ihm genommen S. 764-765. Unlängst vor dem 15.11.1637 wurde vor dem Steinenthor [offenbar in Basel] ein Sodomit verbrannt. Kurz danach unter 1638: Die verfluchte sodomiterey wurde mit dem Pranger, den Ruthen und der Verweisung gestraft S. 775-776). [Alle drei Fälle evt. Tierkontakte? Hier allg. Infos zu dem Schweizer Juristen Peter Ochs (1752-1821)].

Rosshirt, Conrad F.: Lehrbuch des Criminalrechts, 1821. (Kap. Von der widernatürlichen Wollust. Es ist schauderhaft und unbelohnend solche Triebe kennen zu lernen. Dem Richter sollte es nicht um Vertilgung, sondern um Correktion und Unschädlichmachung gehen S. 494-495). [Keine Nennung der Gesetze, sondern nur persönliche Meinung des Verfassers. S.a. Herzer 79, der sich auf die Ausgabe 1822 bezieht, die nicht als Scan angeobten wird. Hier allg. Infos zu dem Juristen des Reichstages Conrad Franz Roßhirt (1820-1887)].

Vollständiges Handbuch der neuesten Erdbeschreibung.., 1821. (4. Bd. Ein Satz: Unter den Einwohnern [der Insel Unalaska, südwestlich von Alaska] ist Griechische Liebe sehr gemein. S. 638).  

Wiener-Moden-Zeitung und Zeitschrift für Kunst schöne Literatur und Theater, 1821. (Eros läuft mit glühender Sehnsucht auf Anteros zu und streichelt seine Wange. Anteros hält sich mit mädchenhafter Schüchternheit von dem stürmischen kleinen Gespielen zurück, zu dem ihn das Herze doch mächtig hinzieht S. 964). [Zum Teil homoerotische Darstellung von Eros und seinem Bruder Anteros aus der griechischen Mythologie].

1822

Der aufrichtige und wohlerfahrne Schweizer-Bote, 1822. (19. Bd.: Ein Satz: Ein aus Basel eingesandter Artikel wegen dort entdeckter sodomitischer Gräuel [evt. Tierkontakt] wird nicht aufgenommen / weil der Verfasser sich nicht genannt hat S. 320).

Bucher, Anton von / von Klessing, Joseph: Sämmtliche früher gedruckte Schriften, humoristischen und satyrischen Inhalts, 1822. (Wie die Teufel bei sodomitischen Sünden mit glühenden Brenneisen frisieren und Nägel in den s. v. Hintern schlagen S. 235, s. S. 116). [S. oben Bucher, 1782. Hier allg. Infos zu Anton von Bucher (1746-1817). Zu Joseph von Klessing liegen keine weiteren Angaben vor].

Lesetipp! Casanova: Memoiren / Erinnerungen / Denkwürdigkeiten. [Zum Inhalt: Casanovas autobiographische Aufzeichnungen, die unter unterschiedlichen Titeln veröffentlicht wurden, zählen zur Weltliteratur und wurden in zwanzig Sprachen übersetzt. An mind. neun Stellen hat er sich dabei auch über Homosexualität geäußert. Im Folgenden wird die zum Teil zensierte Übersetzung von 1822-1828 den Übersetzungen von 1856 und 1911 gegenübergestellt. Die Übersetzungen haben unterschiedliche Band- und Kapiteleinteilungen und liegen nicht alle vollständig als Scans vor]. (1822-1828: Übers.: Wilhelm von Schütze. U.d.T. Aus den Memoiren des Venetianers Jacob Casanova…in 12 Bänden). Der 3. Bd. wird nicht als Scan angeboten. Der 1., 2.6.8., 9. und 12. Bd. sind offenbar ohne Relevanz). (4. Bd.: 4/8: Er liest Kriminalakten. Vor dem Satz Unter den Geräthen.. sind im Vergleich zu anderen Ausg. zwei Sätze zensiert S. 410). (5. Bd.: 5/10: Frau zum Herzog von d'Ubeuf: Einer der Günstlinge seines achzigjährigen Herren; unzertrennlicher von ihm; als er seyn sollte S. 391. Zensur von zwei Sätzen). (7. Bd.: 7/4: Eine Mutter führt ihren Sohn der Prostitution zu, der Casanova sein Geschlecht zeigte. Späße, die mich empören und ihm eine Ohrfeige zuziehen. Aufstehend, frage ich die Signore Laura, in welcher Absicht sie diesen Schandbuben zu mir geführt habe Ihr Antwort war: Ist er nicht ein sehr hübscher Junge? S. 123. 7/7: Ein schöner Kastrat war der Favorit des Kardinals Borghese. Als Frau auf der Bühne konnte er Begierden entflammen. […] Man musste sich in ihn verlieben. Er wollte auch den Männern gefallen, denen ein Mann keine zärtlichen Gefühle einzuflößen vermag S. 264-265. Zensur von mehrere Absätzen. 7/8: Über Turin: Deshalb feiert hier die Pederastie ihre Triumphe S. 290). (10. Bd.: 10/2: Der jüngere Lunin, ein blonder und schöner Mann, war der Geliebte des Cabinetssekretairs Teploff. Neugierig zu wissen, ob ich mich bei seiner Schönheit gleichgültig erhalten würde, ergriff er mich, und überzeugt, wie er war, daß er mir Interesse eingeflösst habe, schickt er sich an, sein und mein Glück zu machen. Und dies würde ohne weiteres Geschehen sein, wenn die L Riveire nicht böse darüber geworden wäre S. 57-59. 10/4: Abbé Bastiani:  Er war nicht nur ein Verehrer des schönen Geschlechtes, vielmehr pflegte er von Zeit zu Zeit junge Freunde vorzuziehen [...] Seine Leidenschaft wurde klar. es war ein junger Abbé, Graf von Cavalcano, von dem er keine Auge verwandte. S. 237-238. 10/8:  Mocenigo war in Paris, seiner unnatürlichen Neigung wegen, zum Gegenstand des öffentlichen Gesprächs geworden. Er war beliebt, obwohl er zu den sogenannten Manschetten gehörte S. 458-459). (11. Bd. Mit einem relevanten Beitrag. Wird nicht als Scan angeboten). (1856: Übers.: Unbekannt. U.d.T.: Denkwürdigkeiten von Jakob Casanova...In 12 Bänden. Hier alles in der 2. Auflage. Der 2., 7., 9. und 11. Bd. wird nicht als Scan angeboten. Der 1., 3., 6., 8. und 12. Bd. sind offenbar nicht relevant). (4. Bd.: 4/11: Er liest Kriminalakten: Fälle von Beichtigern, welche ihre Beichtkinder gemissbraucht hatten, von Schulmeistern, welcher der Päderastie gegen ihre Zöglinge überführt worden waren S. 195). (5. Bd.: 5/11: Frau zum Herzog: Er ist einer der schändlichen Lieblinge des Herzogs, ein wahres Ungeheuer, welches bei seine Herrn schläft. - Wie? hat der Herzog solche Neigungen - Er [...] glaubt, eine Frau geworden zu sein und müsse einen Mann haben  S. 291).  (10. Bd.: 10/8:  Der jüngere Lunin, ein blonder und hübscher Mann, war der Geliebte des Kabinetssekretairs Teplof. Er reizte mich während des Essens und versetzte sich in die Stellung, um sich und mich glücklich zu machen, wie man zu sagen pflegt. Ich gestehe zu meiner Schande, daß dieser Fall vielleicht eingetreten sein würde, wenn nicht die la riviere verärgert gewesen wäre S. 187. 10/10: Abbé Bastiani: Er war Freund auch der griechischen Liebe und schien in Breslau den Graf Calvacano bis zur Anbetung zu lieben S. 277-278). (1911: Übers.:. Heinrich Conrad. U.d.T.: Erinnerungen. In 6 Bänden. Alle Bände werden nur in neu gesetzter Form ohne Seitenzahlen angeboten. 2. Bd.: 2/30: Er liest Kriminalakten: Verfehlungen von Beichtvätern gegen ihre Beichtkinder, päderastischen Verkehr von Schullehrern mit ihren Zöglingen). (3. Bd.: 3/12: Eine Frau zum Herzog von Elboeuf: Einer von den niederträchtigen Lustknaben des Herzogs, ein wahres Ungeheuer, das bei seinem Herrn schläft. [...] In der ersten Ausgabe fehlen zwei Zitate, u.a. folgendes: Der Herzog glaubt eine Frau geworden zu sein; er behauptet, er brauche einen Gatten). (4. Bd.: 4/10: Eine Mutter führt ihren Sohn der Prostitution zu, der Casanova sein Geschlecht zeigte. Ich stand auf, gab dem unverschämten Lustknaben eine Ohrfeige und fragte die Mutter, in welcher Absicht sie mir diesen Burschen zugeführt habe. Die niederträchtige Mutter antwortete darauf nur: Ist er nicht ein hübscher Junge?). (4. Bd.: 4/13: Ein schöner Kastrat war der Favorit des Kardinals Borghese. Er entflammte. [...] man war wahnsinnig verliebt, [...] Offenbar wollte er die Liebe derjenigen nähren, die ihn als Mann liebten. [...] [Ab dem folgenden Zitat fehlen im Vergleich zuersten Ausgabe sieben Absätze über Päderastie] Das heilige Rom, das auf diese Weise alle Männer nötigt, Päderasten zu werden). (4. Bd.: 4/14: Über Turin: welch leichtes Spiel infolgedessen die Päderastie hat). (5. Bd.: 5/22: Der jüngere Lunin, ein blonder und hübscher Mann, war Liebling des Kabinettssekretärs Teploff. Um zu wissen, ob ich bei dem Anblick seiner Schönheit kalt bleiben könnte, bemächtigte er sich meiner und nahm, in der festen Überzeugung, daß er mir gefalle, eine geeignete Stellung ein, um, wie er sagte, ihn und mich glücklich zu machen. Ich gestehe zu meiner Schande, daß es vielleicht dazu gekommen wäre, wenn die Rivière sich nicht geärgert hätte..). (6. Bd.: 6/3: Abbés Bastiani: Er war nicht nur ein Verehrer des schönen Geschlechtes, sondern auch ein Freund der griechischen Liebe. Seine Leidenschaft für einen jungen Abbé entging mir nicht. [...] Dieser junge Abbé war ein Graf Cavalcano; er schien ihn geradezu anzubeten, denn er wandte die Augen nicht von ihm ab, und seine Blicke sprühten Feuer). (6. Bd.: 6/7: Mocenigo ist der, der in Paris durch seinen unglückseligen Hang zur Päderastie eine so traurige Berühmtheit erlangte. Trotz seinem Ruf als Päderast war er beliebt). (6. Bd.: 6/16: Albergoni frönte der Päderastie). [Hier allg. Infos zu Giacomo Casanova (1725-1798) und seinen Memoiren Die Geschichte meines Lebens. Hier allg. Infos zu den Übersetzern Wilhelm von Schütz (1776-1847) und Heinrich Conrad (1866-1919). Zum Herzog von Elboef bzw. Elboeuf bzw. d'Ubeuf, Teplof / Teploff (Kabinettsekretär), Abbés Bastiani (Domherr in Breslau), Mocenigo und Albergoni (Edelmann aus Padua) liegen keine weiteren Angaben vor. Wikipedia verweist darauf, dass Anrüchige sexuelle Praktiken und dunkle Punkte der Biographie von Casanova wie Homoerotik und Päderastie bei den ersten Veröffentlichungen getilgt wurden und der Originaltext erstmals 1960 veröffentlicht wurde].

 

Siehe voriger Eintrag

Casanova äußert sich in seinen autobiographischen Aufzeichnungen an mehreren Stellen über Homosexualität. Er benennt homosexuelle Männer (wie den Herzog von Elboef und Abbés Bastiani),  kritisiert einen sich prostituierenden Jugendlichen, erzählt von Anmachversuchen und gibt offen zu, dass es einen Frauendarsteller gab, in den man sich auch als Mann verlieben musste.

Weiter mit 1822

Cullerier, Michel J.: Ueber die Lustseuche, ihre Zufälle und Heilmittel, 1822. (Feigwarzen sind nicht die Folge schändlicher und unnatürlicher Genüsse. Bei einem entehrenden Umgange erweitert sich der After trichterartig S. 93-94). [Siehe unten Bloch, 1911, S. 419. Hier allg. Infos zu dem franz. Chrirurgen Michel J. Cullerier (1758-1827)

Conversations-Lexikon / Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände / Brockhaus. [Zum Inhalt: Diverse mehrbändiges deutsche Nachschlagewerke, die im Brockhaus-Verlag erschienen sind und später als Brockhaus Enzyklopädie bekannt wurden]. (1822: Als Werk in zwei Bänden. Die Inschriften des Baphomet, [Götzenfigur der Templer] sind als Symbol unnatürlicher Wollust und Prinzip der Sinnlichkeit mannweiblich dargestellt S. 245). (1827: 7. Aufl.: 1. Bd. Ähnlicher Artikel über Baphomet S. 648). (1827: 7. Aufl.: 11. Bd. Die Templer und die griechische Liebe S. 96). (1830: nach der 7. Aufl. gedruckt; 1. Bd. Artikel über Baphomet wie 1827. S. 648). (1833; 8. Aufl., 1. Bd.; Artikel über Baphomet wie 1827. S. 641). (1835: 8. Aufl.; 7. Bd. Misologie [Misogynie bzw. Frauenfeindlichkeit] im Kontext von Päderasten S. 416-417). (1894-1896; 14. Aufl.; u.d.T. Brockhaus; Päderastie. Neu gesetzt von RetroBib). (1911; 5. Aufl.; u.d.T. Brockhaus. Neu gesetzt von Zeno. Kleinere Beiträge zu PäderastieSodomie und Homosexuell). [Hier allg. Infos zur Brockhaus Enzyclopädie (1808-2006).

Gagern, Hans C. von: Die Resultate der Sittengeschichte, 1822. (Männerliebe vom rohen Candier bis zum feinen Athener. Aber von diesem bösen Stoff der Sittengeschichte eilt selbst mein Gedanke hinweg! S. 85). [S.a. Herzer 78. Hier allg. Infos zu dem politischen Schriftsteller Hans Christoph von Gagern (1766-1852)].

Goethe, Johann W. von: Briefe aus der Schweiz. (1822: U.d.T.: Goethe's Werke. 22. Bd. Goethe beschreibt den Eindruck, den die Nacktheit seines Freundes Ferdinand auf ihn machte: Ich veranlaßte Ferdinanden zu baden im See; wie herrlich ist mein junger Freund gebildet! S. 50). (1960: Neu gesetzt u.d.T. Poetische Werke. 12. Bd. ident. Text S. 478-493). [S.a. L’amour bleu, S. 146. S.a. Derks, S. 259-265, der die Szene im Kontext mit Werther und Wilhelm Meisters Wanderjahre aufgreift. Hier allg. Infos zu  Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)].

Hammer-Purgstall, Joseph: Constantinopolus und der Bosporos. (1822: 1. Bd.: Ein Satz über Tänzerknaben (Kötschek) in Konstantinopel [Istanbul] als Werkzeuge der niedrigsten und verkehrtesten Wollust S. 527). (1822: 2. Bd.: Schandbuben (Haisan) gehören unter polizeilicher Aufsicht S. 402. Ausführliche Beschreibung der Tänzerknaben und Schandbuben mit Schmuck, Bekleidung und Erkennungszeichen S. 516-517). [Schlagwort: Türkei, Sprache, Prostitution. ier allg. Infos zu Joseph von Hammer-Purgstall (1774-1856)].

Heeren, Arnold H.: Historische Werke.., 1822. (5. Bd.: Der römische Kaiser Heliogabalus [Elagabal] besetzte den Senat mit Schandbuben S. 508). [Hier allg. Infos zu Arnold Hermann Ludwig Heeren (1760-1842)].

Hutten, Ulrich von: Gesprächsbüchlein. [Zum Inhalt: Die diversen Schriften im Gesprächbüchlin bestehen aus diversen Dialogen, die Hutten in lateinischer Sprache verfasste: Febris prima, Febris secunda, Inspicientes und Vadiscus sive Trias Romana. Sie sind erstmals 1521 erschienen und Ausdruck der Kritik von Hutten an dem weltlichen Auftreten des Papstes. Das Werk muss noch inhaltlich ausführlich erschlossen werden. Es ist noch unklar, warum die Beiträge in den jeweils anderen ausgaben nicht gefunden wurden]. (1822: U.d.T.: Auserlesene Werke. 2. Bd.: Papst Julius II. erzählt Petrus an der Himmelspforte, dass ihm vom Herzog von Ferrara u.a. Knabenliebe vorgeworfen wurde S. 405-465, hier S. 425). (1905: Übers.: Richard Zoozmann. Neu gesetzt von Projekt Gutenberg. U.d.T.: Gesprächbüchlein Ulrichs von Hutten. Neu gesetzt und ohne Seitenzahlen. Kaiser Tiberius und seine Lustknaben, die man spintriae nennt mit einer Fußnote, die auf Tacitus verweist). (1972: U.d.T.: Deutsche Schriften. 1. Bd. Neu gesetzt von Zeno.org. S. 1–188. Textstellen müssen noch erschlossen werden). [Hier allg. Infos zu Ulrich von Hutten (1488-1523)].

Lipwsky, Felix J.: Materialien zur baierischen Strafgesetzgebung, 1822. (Sodomie und stumme Sünde mit der Todesstrafe nach dem Strafgesetzbuch von 1751 S. 214-215). [Hier ohne Hinweis auf das neue Strafgesetzbuch von Bayern von 1913. [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871. Hier allg. Infos zu Felix Joseph Lipowsky (1764-1842)].

Medicinisch-chirurgische Zeitung, 1822. (3. Bd.: Der Autor fasst das französische Buch Des prisons telles qu´ elles sont… zusammen, wo im 11. Kap. angegeben wird, das in Gefängnissen das Laster der Onanie und Päderastie häufig vorkommt S. 220).

Schaden, Adolph von: Berlins Licht- und Schattenseiten, 1822. (Kap. Die Warmen. Autor will für diese psychische Pest eine strenge Strafe S. 72-73, s. S. 34). [S.a. Herzer 80. Hier allg. Infos zu Adolf von Schaden (1791-?)].

Schlegel, Friedrich von: Sämmtliche Werke: Studien des classischen Altertums, 1822. (4. Bd.: Männerliebe bei den Griechen S. 117. Einstellung in der Antike, dass Liebe nur zwischen Männern statt findet. Gesetze von Solon und Einstellung von Plato S. 149-150). [Hier allg. Infos zu Friedrich von Schlegel (1772-1829)].

Schön, Alfred: Geschichtsforschungen über die kirchlichen Gebräuche, 1822. (Justinian ließ die thrakischen Bischöfe Jesaias und Alexander verstümmeln [kastrieren] und durch die Stadt führen S. 410). [Wikipedia: Die einzigen namentlich bekannten Opfer der Sodomiterverfolgung von Justinian I. (482-565) sind Isaiah von Rhodos und Alexander von Diospolis in Thrakien. Zu Alfred Schön liegen keine weiteren Angaben vor. Dies ist der erste von mehreren Beiträgen zu diesem Fall. Zum gleichen Fall siehe unten Stolberg, 1824; Gibbon, 1837 und Langenschwarz, 1848. Quelle für diese u.a. Berichte ist offenbar Malalas und vor allem Theophanes. Die Werke beider Autoren werden nicht als Scan in deutscher Sprache angeboten. Regesten der Kaiserurkunden (2005) nennt als Quelle für die Bestrafung beider Männer wegen Päderastie Malalas 364,42-49 und Theophanes 177,1 1-15].

Steinbüchel, Anton: Sappho und Alkaios: ein altgriechisches Vasengemählde, 1822. (Über den Spott gegenüber Sappho mit einem Verweis auf Welcker S. 28). [Siehe oben Welcker, 1816. Hier allg. Infos zu Anton von Steinbüchel (1790-1883)].

Der Volksfreund, 1822. (Der Verdacht unreiner griechischer Liebe zwischen Sokrates und Alcibiades S. 98).

Wachler, Ludwig: Handbuch der Geschichte der Litteratur, 1822. (Alanus ab Insulis [1120-1202] eiferte in in seinem Gedicht Planctus naturae [De planctu naturae] gegen die Verderbtheit, besonders gegen Sodomiterei S. 200-201). Hier allg. Infos zu dem Literaturhistoriker Ludwig Wachler (1767-1838)].

Weyand, Johann C.: Johann Carl Weyands Reisen durch Europa, Asien und Afrika.., 1822. (1. Bd.: In Constantinopel [Istanbul] bieten 12-19-Jährige Schandbuben, in Weiberrröcke gehüllt, öffentlich ihren Leib zur Befriedigung hündischer Wollust feil S. 58). [Zu Johann Carl Weyand liegen keine weiteren angaben vor].

Wörterbuch der englischen Sprache, 1822 (Bei to bugger=Knaben schänden kommentiert der Verfasser die Sprache bzw. sprachliche Nähe zwischen den griechischen Wörtern für Cinade, Steiß und unzüchtig tanzen mit Wie leicht war der Übergang! S. 123).

Zeitschrift für die Staatsarzneikunde.., 1822. (2. Jg.: Erstes Vierteljahrsheft. Gutachten über eine Geisteszerrrütung als medizinische Fallbeschreibung einer Tribade mit dem Kommentar, dass man mit einer Todesstrafe in Deutschland von solchen Fällen ungleich seltener hören würde. Ein Bruder des Vaters war Päderast S. 398-414, insb. S. 404-405). [Trotz unterschiedlicher Überschrift und leicht veränderten Text ident. mit siehe unten Vis reperta.., 1837. Schlagwort: lesbisch].

1823

Eros oder Wörterbuch über die Physiologie und über die Natur- und Cultur-Geschichte des Menschen in Hinsicht auf seine Sexualität. (1823: 2. Bd.: Platonische Liebe u.a. mit dem Gastmahl S. 89-96, Tribaden S. 180-181. Der Orden Vestalin mit lesbischen Andeutungen S. 207-212). (1849: Neue Aufl. mit dem 1. und 2. Bd.: 1. Bd.: Knabenliebe S. 657-662, lesbische Liebe S. 669-671. 2. Bd.: Platonische Liebe S. 176-190. Tribaden S. 354-355. Vestalin S. 411-413). [S.a. Herzer 80a. Nach Herzer behandelt der 1. Bd. von 1823 Knabenliebe S. 330-333 und lesbische Liebe S. 336-337. Der Band wird nicht als Scan angeboten, dürfte sich aber im Wesentlichen nicht von der Aufl. 1849 unterscheiden, der allerdings div. Scanfehlern enthält].

Euripides: Der Kyklops / Der Cyklop / zum Teil mit dem Untertitel Ein Satyrspiel des Euripides. [Zum Inhalt: Der Zyklop von Euripides ist das einzige vollständig erhaltene antike Satyrspiel. Euripides orientierte sich dabei an Homers Odysee und verfasste es wohl zwischen 411 und 408 v. Chr. Mindestens drei Textstellen stehen in einem gleichgeschlechtlichen Zusammenhang. Die ersten beiden bestehen nur aus einem Satz. Die erste Textstelle ist unklar und ich vermute aufgrund des Kommentars von 1852 einen homosexuelle Andeutung, die mit Schlauch, Pfeife und Spritze offenbar in einer Phallus-Metapher besteht. In der dritten Textpassage geht es etwas ausführlicher um das gleichgeschlechtliche Begehren des Cyclopen Polyphem, das im alkoholisierten Zustand deutlich wird und sich auf den Silenus bzw. Silen [einem Satyr] bezieht. Eine Szene über das Küssen und das Lieben in Bezug auf Wein in Zeile 550f. wurde nicht weiter berücksichtigt. Im Folgenden werden acht Ausgaben von sechs Übersetzern aufgeführt]. (1823: Übers.: Friederich Heinrich Bothe. U.d.T.: Der Cyclop. Chor der Satyrn: Denn lange hab' ich schon den Weinschlauch nicht gesehen S. 211. Chor: Oh es liebt, es liebt mich jemand! S. 214. Cyclop will, dass Silen sein Ganymed wird: ich lieb' ein schönes Kind Mit einem Bart mehr als ein anderes ohne Bart S. 219-220.). (1836: Übers.: Wilhelm Genthe. U.d.T.: Der Kyklops. Kommentar: Das Stück ist, nicht zu Unrecht, wegen der verschiedenen schlüpfrigen und obscönen Stellen kritisiert worden  S. 11. Kommentar: In der Szene mit dem Alkohol war die Knabenlust, welcher die Griechen so sehr ergeben waren, erwartbar. Warum der Cyclop sich den Silen ergreift, bedarf keiner Erwähnung S. 34. Vergleich mit Platons Gastmahl und Virgils Eklogen S. 50. Chor der Satyrn: Efeu uns [...] umlaubte S. 122. Chor: ein schöner Jüngling liebt mich S. 125. Der Kyklop will, dass Silen sein Ganymed wird: Knabenlust auch mehr als Weiber S. 130-131). (1836: Übers.: Genthe von Archive.org. Ident mit vorigen Eintrag). (1851: Übers.: Adolf Schöll. U.d.T.: Der Cyklop. Chor der Satyrn: Es quält Wittwensehnsucht nach dem geliebtesten Weinheber S. 24. Chor: Wir erfreu'n uns hoch des Freundes S. 28. Der Cyclop will, dass Silen sein Ganymed wird: Immer war der Knabenliebe mehr als der Weiber mein Geschmack S. 33-34). (1852: Übers.: Johann Adam Hartung. U.d.T.: Euripides' Kyklop. Chor der Satyrn: Die traute Spritze ist verwittwet S. 63. Chor: Ein geliebter Buhle liebt uns S. 69. Der Cyclop will, dass Silen sein Ganymed wird: Ich hab' so an Bürschchen mehr als an dem Weibsen meine Lust S. 80-81. Kommentar, dass die traute Spritze aus Zeile 439 einen obszöne[n] Sinn hat S. 109). (1857: Übers.: Johannes Minckwitz. Chor der Satyrn: Unsere liebe Pfeife S. 52. Chor: O Geliebter Freund, Du liebst uns! S. 56. Der Kyklops will, dass Silen sein Ganymed wird: Schätz' ich stets ein Bübchen doch Mit einem Bart weit höher als ein Mädchenkinn S. 62-63). (1864: Übers.: Johannes Minckwitz. siehe vorigen Eintrag). (1871: Übers.: Valentin Hintner. Chor der Satyrn: Wir sind verwittwet und verwaist S. 26. Chor: Welch ein hübsches Liebchen liebt uns S. 28. Cyclop will, dass Silen sein Ganymed wird: Denn mir machen stets Die Knaben mehr Vergnügen als das Weibervolk S. 30-31. Kommentar über Ganymed S. 48). [Hier allg. Infos zu Euripides [ca. 480-406 v. Chr.) und seinem Werk Kyklops. Anhand mehrer Quellen zeigt Gottlieb Regis (S. 754-755) den Weiberhass von Euripides auf, der nach einer von mehreren Sagen von Frauen zerissen worden sein soll, weil sich diese für seine Knabenliebe an ihm rächen wollten].

Eversmann, Eduard F. von: Reise von Orenburg nach Buchara, 1823. (Päderastie im Orient. Die Scham hält den Autor davor zurück, Einzelheiten zu berichten. Der Umgang mit Päderastie ist offen und die Geliebten werden als Mächschuck, Dschuan, Künti, Kirchur mal edler und unedler genannt. Der zu dieser Zeit regierende Chan [?] hatte selbst hat 40-60 Knaben. Neben Mädchen und Knaben geht es auch auch um Sex mit Tieren. Der Aktive und der Passive, wenn dieses ein Knab war, werden halb zu Tode geprügelt S. 83-85). [Hier allg. Infos zu Eduard Friedrich von Eversmann (1794-1860) und Buxoro bzw. Buchara, die heute eine der bedeutendsten Städte in Usbekistan ist.

Gossner, Johannes: Geist des Lebens und der Lehre Jesu Christi im N. T., 1823. (Sodomiterey in Bezug auf 2 Petrus 2/8 S. 329). [Schlagwort: Bibel. Hier allg. Infos zu Johannes Evangelista Goßner (1773-1858)].

Haupt, Karl G.: Sammlung königl. Preußischer Gesetze, 1823. (Über Zuchthausstrafe mit Willkommen und Abschied [Prügel] S. 503-504). [HIer allg. Infos zu Karl Gerhard Haupt (1778-1833)].

Henke, Eduard: Handbuch des Criminalrechts und der Criminalpolitik, ab 1823). (1823: 1. Bd.: Nebenmemerkung, dass sich ein Sodomit nicht damit rausreden kann, dass ihm die Strafbarkeit der Handlung nicht bewusst war. S. 358). (1826: 2. Bd.: Großer Beitrag im Kap. Von den Angriffen auf die Sittlichkeit. Auch über Handlungen unter Frauen, wobei bei ihnen weniger Verderbnis vorliegt S. 163-165. Verführung, Abhängigkeitsverhältnisse und über Strafen wie Polizeistrafen ohne körperliche Züchtigungen S. 152-172 [Schlagwort: lesbisch]). (1830: 3. Bd.: Im Kap. Von der Selbstbefleckung und der Bestialität wird bei gleichgeschlechtlicher Sexualität auf den 2. Bd. verwiesen, auch wenn einzelne Aspekte wie Art. 116 auch auf diese zutreffen S. 618-623. S. S. 689). [S. oben Henke, 1812. S.a. Herzer 92, der sich auf Ausgabe von 1830 bezieht. S.a. Bleibtreu-Ehrenberg, S. 327, 333, 347-348. Hier allg. Infos zu Eduard Henke (1783-1869)].

Hoeck, Karl: Kreta: Ein Versuch zur Aufhellung der Mythologie. (Zum Inhalt: Ein Werk, dass von 1923-1929 in drei Bänden erschienen ist].  (1923: 1. Bd: ohne relevante Fundstellen). (1928: 2. Bd.: Nach der griechischen Mythologie wurde der Knabe Miletos von den beiden Zeus Söhnen Sarpedon und Minos geliebt. Als sich Miletos für Sarpedon entscheidet, fängt Minos einen Krieg an und Sarpedon muss mit Miletos fliehen. Hoeck geht hier auf Knabenliebe ein S. 306). (1929: 3. Bd.: Großer Beitrag über Knabenraub und Liebesverbrüderung Knabenraub nach Ephoros, Männerliebe nach Platon und Xenophon. Die Tendenz der Liebe war rein und edel S. 106-119). [Hier allg. Infos zu Karl Hoeck (1794-1877). S.a. Herzer 81].

Jahrbücher der Literatur, 1823. (24. Bd.; Arnaldo Daniello als Sodomit bei Dante Die Göttliche Komödie S. 160-161). [S. oben Dante, 1767].

Johann Gottlob Schneiders Handwörterbuch der griechischen Sprache, 1823. (2. Bd.: Eine Begrifferklärung in der griechischen Sprache für Lehrer der Knaben in der Ringkunst und in unsittlicher Beziehung, Knabenschänder S. 333).

Korai, Adamantios: Vom alten und neues Hellas, 1823. (Päderastie von Zeus. Wegen Ganymed wurde Päderastie zum Hauptgegenstand der bürgerlichen Gesetze S. 30). [Hier allg. Infos zu Adamantios Korai (1748-1833)].

Neander, August: Denkwürdigkeiten. (1823: 1. Bd. [1. Aufl.]: Die Beschuldigungen gegenüber Sokrates und Plato sind zu verwerfen. Über Xenophon und Cicero. S. 164-167, 170-171). (1825: 1. Bd.: 2. verb. Aufl.: Text mit 1823 offenbar identisch, aber S. 147-148, 151-152). [Hier allg. Infos zu August Neander (1789-1850)].

Ørsted, Anders S.: Ausführliche Prüfung des neuen Entwurfs zu einem Strafgesetzbuch für das Königreich Bayern, erschienen in München 1823, 1823 (2. Bd. von Abhandlungen... Widernatürliche Unzucht wird ganz weggelassen, jedoch bei gröbern Arten Arrest von einer Woche bis drei Monate. Kommentar, dass es empörend ist, dass nur wenige Tage Arrest drauf stehen, und dass man es besser ganz gestrichen hätte S. 31, 62-64). [Hier allg. Infos zu Anders Sandøe Ørsted (1778-1860). In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Otto, Johann M.: Biblisches Spruch-Register.., 1823. (Alpabetisches sortierte Bibelzitate mit vier Sodom-Sprüchen und einem Sodomiterey-Spruch, wie Sodomiterey wird verboten nach Lev. 18/22 [2. Mose] S. 450). [Zu Johann Michael Otto liegen keine weiteren Angaben vor].

Polemisch-religiöser Licht und Wahrheit verbreitender Federkampf. (1823; [1. Aufl.]: Der [Gegen-] Papst Johannes XXIII. wird [im Jahre 1419] u.a. der Sodomie beschuldigt. S. 565. Clemens VII. ein Sodomit; Joh. von Florenz, Erzbischof von Benevent [Giovanni Della Casa, 1503-1556], der angeblich der Sodomiterei das Wort spricht und ihr auch ergeben sei S. 579. [Zu Casa s.a. Invertito 4.2002, S. 117-139]). (1824, 2. vermehrte Auflage, in den relevanten Passagen ident. mit Aufl. von 1823). 

Reise von Orenburg nach Buchara, 1823. (Päderastie in muhamedanische Religon und Konstantinopel [Istanbul] S. 83-84). [Schlagwort: Türkei].

Rost, Valentin C. / Spitzner, Franz: Griechisch-Deutsches Schulwörterbuch, 1823. (In der griechischen Sprache gibt es jeweils nur ein Wort für Ich liebe Knaben/treibe Knabenliebe und der Knaben liebt/Knabenschänder S. 189).

Schreger, Christian H.: Handbuch der Pastoral-Medicin für christliche Seelsorger, 1823. (Der Fall eines eingebildeten Sodomiten nach D. Elwert S. 454). [S. oben Mezler, 1794].

Sieber, F. W.: Reise nach der Insel Kreta.. (1823: 1. Bd.: Knabenliebe ist unter den Türken erlaubt. Eine Klage kommt nie vor Gericht. Sie würde den Gemißhandelten nur lächerlich machen, und da es fast immer ein Grieche ist, ihm auch kein Recht verschaffen S. 500). (1823: 2. Bd.: Knabenliebe bei Sokrates und Alcibiades. S. 252-253). [Hier allg. Infos zu dem botanischen Reisenden Franz Wilhelm Sieber (1789-1844)].

Weber, Karl J.: Das Ritterwesen und die Templer, Johanniter und Marianer … (1823; [1. Aufl.]; 2. Bd., Kap. XIX Der Prozess gegen die Templer der scheußlichste Justizmord in der Geschichte. Die Nr. 4-7. 4. Unnatürliche Lust, 5. Unanständige Küsse, 6. Die Gürtel der Ritter und 7. Die geheimen Capitel bei Nacht S. 373-377). (1836; 2. Aufl., 2. Bd., Die Kap. Nr. 4-7 nahezu identisch mit 1823, aber S. 295-298). [S.a. Herzer 81a. Hier allg. Infos zu Karl Julius Weber (1767-1832)].

Zeitschrift für die Anthropologie, 1823. (Ein Absatz über die Gemeinsamkeit zwischen Päderasten und Kastraten im weiblichen Körperbau S. 266).  

1824

Allgemeine Literatur-Zeitung, Nov. 1824. (3. Bd.: Kritik an dem Entwurf des baierischen Strafgesetzbuches, dass selbst die Verleitung eines 15-jährigen Pfleglings zur widernatürlichen Unzucht nur noch eine Polizeyübertretung ist Spalte 525). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].].

Amtsblatt, 1824. (Der wegen Sodomiterei zur Untersuchung gezogene Dienstknecht Hans (Heinrich) Grigoleit ist auf dem Transport 1819 entkommen S. 658).

Biener, Friedrich A.: Geschichte der Novellen Justitians, 1824 (Gesetze gegen Knabenschänder in der Antike S. 45-46). [Hier allg. Infos zu Friedrich August Biener (1787-1861)].

Binder, Jakob F.: Bemerkungen zum Entwurfe des Strafgesetzbuchs München, 1824. (Das Hochsetzen des Schutzalters bei Jungen von 12 auf 15 Jahre S. 88). [Hier allg. Infos zu Jakob Friedrich Binder (1787-1856)].

Canisius, Petrus: Kurzer Inbegriff der christlichen Lehre.., 1824/1826. (1824: 2. Aufl.: Die Sodomitsche als eine der vier himmelsschreienden Sünden S. 188-189). (1826: 3. Aufl.: nicht satzgleich, aber vermutlich inhaltlich identischer Text S. 188-189). (1846: Nur hier mit der Nennung von Herenäus Haid als Übersetzer. Vermutlich inhaltlich identischer Text S. 188-189). [Hier allg. Infos zu Petrus Canisius (1521-1597), der von der kath. Kirche als Heiliger verehrt wird, und zu Herenäus Haid (1784-1873)].

Cicero: De re publica / Über den Staat / Der Staat / Sechs Bücher vom Staat / Vom Staate. [Zum Inhalt: Mit diesem Werk schrieb Cicero eine philosophische Abhandlung über einen Idealstaat und beschäftigt sich im vierten Buch in zwei aufeinander folgenden Stellen mit dem Umgang mit der Knabenliebe. Im folgenden werden vier Übersetzungen aufgeführt, mit zum Teil abweichenden Unterteilungen]. (1824: Übers. Friedrich von Kobbe. U.d.T. Der Staat: Nr. 4/3-4: Knabenliebe S. 115-117). (1828: Übers. Georg H. Moser. 2. Bd. U.d.T.: Sechs Bücher vom Staat. Nr. 4/4-5 Knabenliebe S. 1225-1227). (1828: Übers. Georg H. Moser. U.d.T. Vom Staat. Neu gesetzt von Gutenberg. 5. Kap.: Nr. 4/4-5 Knabenliebe8. Kap.: Nr. 4/4-5 Knabenliebe o.S.. Die Texte sind bei Gutenberg richtig wiedergegeben. Es ist jedoch ein Fehler, dass sich das 5. und 8. Kap. hier wiederholen). (1841: Von Friedrich von Kobbe. Die Formulierung lässt keinen Schluss auf den Übersetzer zu, die Übersetzung  weicht von der Ausgabe von 1824 ab. U.d.T.: Cicero's Bücher vom Staate. Nr. 4-5: Knabenliebe S. 584-586). (1861: Übers. Raphael Kühner.  U.d.T. Cicero’s fünf Bücher. Zwei Kommentare des Übersetzers in der Einleitung zur Knabenliebe, dass diese zu verwerfen ist S. 28, S. 31. Die Kap. 33 und 34 von Cicero über Knabenliebe S. 195-197. Diese Texte passen inhaltlich nicht zu den anderen Übersetzungen). [Hier allg. Infos zu Cicero (106-43 v.Chr.) und den Übersetzern Georg H. Moser  (1780-1758) und Raphael Kühner (1802-1878). Zu Friedrich von Kobbe liegen keine weiteren Angaben vor].

Fessler, Ignazius A.: Dr. Fessler’s Rückblicke auf seine siebzigjährige Pilgerschaft, ab 1824. (1824. [1. Aufl.]. Er war unerbittlich streng gegenüber Päderasten und Tribaden und verweigerte ihnen durch mehrere Monate die Absolution S. 74). (1851. 2. Aufl. Ident. Text, aber S. 45-46). [Hier allg. Infos zu Ignatius Aurelius Fessler (1756-1839)].

Fuchs, Emmanuel F.: Polemisch-religiöser, Licht und Vahrheit verbreitender Federkampf.., 1824. (Sixtus soll erlaubt haben, in den heissesten drei Sommermonaten widernatürliche Unzucht zu treiben. Quelle. Wesselli Gronigensis. Ecel. Indulg. mit bezug auf Cardinal St. Lucia S. 571). [Ausführliche Hinweise zu Sixtus IV. siehe oben Fischart, 1576. Zu Emmanuel Friedrich Fuchs liegen keine weiteren Angaben vor].

Kinder-Bibel enthaltend auserlesene Erzählungen.., 1824. (Sodom und Gomorrah S. 24-25).

Lenhossek: Darstellung des menschlichen Gemüts, 1824. [S.a. Herzer 98, der sich auf 2. Aufl. von 1834 bezieht. Herzer-Eintrag wohl wegen der Nennung im JfsZ 1.1899 S. 228. Kontext mit Homosexualität bleibt unklar].

Lehr und Exempelbuch: Katechismus oder die Christkatolische.., 1825. (Stumme Sünde S. 357-358).

Lessing, Gotthold E.: Sämmtliche Schriften, 1824/1853. [Zum Inhalt: Hier die in Karlsruhe gedruckte Ausgabe. Für die Berliner Ausgabe siehe Lessing: Sämmtliche Schriften, 1825. Für die Leipziger Ausgabe siehe Lessing: Sämmtliche Schriften, 1854]. (1824: 22. Bd.: Über das Küssen bei den Griechen, Plutarch, Sprache und den Begriff florenzen und Lessing. S. 43-44). (1853: 2. Bd.: Alcibiades S. 464-494. Alcibiades in Persien über die sokratische Liebe S. 494-495). [Zu beiden Theaterstücken s.a. Andere Liebe, S. 105-106. Der Text von 1824 ist identisch mit dem 15. Bd. der Berliner Ausgabe von 1825/1826. Scan beinhaltet zwei Dokumente mit separater Seitenzählung. Hier allg. Infos zu Gotthold E. Lessing (1729-1781)].

Müller, Karl O.: Die Dorier, 1824. (1824: 1. Bd.: Dorische Knabenliebe und lesbische Dichterfrauen S. 290-298). (1824: 2. Bd.: Dorische Knabenliebe S. 293-298). [Die Bände erschienen in der Reihe Geschichten hellenischer Stämme und Städte als vier Bücher in 2 Bänden. S.a. Herzer 82.  Hier allg. Infos zu Karl Otfried Müller (1797-1840)].

Neues Archiv des Criminalrechts, 1824. (Spangenberg: Ueber das neue Criminalgesetzbuch des Staats von Louisiana S. 69-96, insb. S. 74-96. Die Päderastie wird nicht bestraft, weil die natürliche Abscheu das Laster nicht aufkommen lässt, die Definition die Sittlichkeit vergiften würde und eine Untersuchung nie öffentlich vorgenommen werden könnte S. 74). [Hier allg. Infos zu dem Juristen Ernst Peter Johann Spangenberg (1784-1833)].

Neues vollständiges Wörterbuch, 1824. (Päderast: Knabenschänder S. 107. Sodomiterei: Sünde, welche Pers. desselben Geschlechts mit eina. treiben; Geschlechtsschänderei S. 289).

Stolberg-Stolberg, Friedrich L.: Geschichte der Religion Jesu Christi, 1824. (Die Folterung der Bischöfe Esaias von Rhodus und der Bischof Alexander von Diospolis unter Justitian S. 195). [Hier allg. Infos zu Friedrich Leopold Stolberg-Stolberg (1750-1819)].

Voss, Johann H.. Antisymbolik, 1824. (Über Pelops als Schandbube von Poseidon S. 451). [Hier allg. Infos über Pelops aus der griechischen Mythologie, der zeitweise Poseidons Geliebter gewesen sein soll und über Johann Heinrich Voß (1751-1826)].

Welcker, Friedrich G.: Aeschylische Trilogie Prometheus…, 1824. (Knabenliebe in Lydien. S. 356-357). [Hier allg. Infos zu Friedrich Gottlieb Welcker (1784-1868)].

Wildberg, Christian F.: Lehrbuch der gerichtlichen Arzneywissenschaft.., 1824. (Sodomie mit äußeren Erkennungszeichen S. 75-78). [Hier allg. Infos zu Christian Friedrich Ludwig Wildberg (1765-1850)].

1825

Lesetipp! Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde, 1825. (3. Bd.: Der Autor geht auf das von Suedas kolportierte Sprichwort: Hüte Dich vor dem Mann mit dem behaarten Hintern ein. Nach der Meinung des Verfassers lag dies an den Erfahrungen, die die sich oft nackt zeigenden Griechen gemacht haben. Nach dieser Erfahrung stand der Mann mit stark- und schwarzbeharrten Gesäß als tapfer und mannhaft, dem mit weißem und glattem Hintern, dem weibischen Weichling, schnurstracks entgegen. Die Namen der zwei Kerkopen wurden verändert. Sie heißen Passalus und Akmon, deutungsvolle Namen in Beziehung auf das Theil des Körpers, der im Melampygus [wörtlich: Schwarzsteiss, Beiname von Herakles] die Hauptrolle spielt S. 326-328). [Mit dem letzten Satz bezieht sich der Autor auf den Hintern und meint damit eine sexuelle Rolenverteilung in passiv und aktiv. Das anfangs erwähnte Sprichwort geht zurück auf die griechische Mythologie und bezieht sich auf den behaarten Hintern von Herakles. Die Kerkopen, die beiden Söhne von Theia und Okeanus, wurden nach der Sage in zwei Schmeißfliegen verwandelt und so kopfunter über den Rücken von Herakles aufgehängt, dass sie seinen schwarz-behaarten Hintern zu sehen bekommen].

Siehe voriger Beitrag

Nach der griechischen Mythologie wurden die beiden Söhne von Theia und Okeanus in zwei Schmeißfliegen verwandelt und so kopfunter über den Rücken von Herakles aufgehängt, dass sie seinen schwarz-behaarten Hintern zu sehen bekommen.

Nach der Meinung des Verfassers stand der Mann mit stark- und schwarzbeharrten Gesäß als tapfer und mannhaft, dem mit weißem und glattem Hintern, dem weibischen Weichling, entgegen. Die Namen der zwei Kerkopen wurden verändert. Sie heißen Passalus und Akmon, deutungsvolle Namen in Beziehung auf das Theil des Körpers, der im Melampygus [wörtlich: Schwarzsteiss, Beiname von Herakles] die Hauptrolle spielt. [Die Illustration ist nicht auf dem Scan abgebildet sondern entstammt dem Wikipedia-Beitrag]

Weiter mit 1825

Cervantes, Miguel de: Der großmüthige LiebhaberDer edelmütige Liebhaber / Der großmütige Freier / El amante liberal. [Zum Inhalt: Diese Novelle ist Teil einer Novellensamlung bzw. der Novelas ejemplares. Nach Wikipedia werden hier die homosexuellen Liebschaften der Araber verspottet. Es wurde nur eine Textpassage gefunden, die sich darauf beziehen lässt]. (1825: Übers.: Leberecht Günther Forster. U.d.T.: Der großmüthige Liebhaber S.130-212. Im Gespräch mit dem Türken Mahamut berichtet der Sklave Ricardo von seiner Wut und Eifersucht, als er den jungen Cornelio vertraut mit dem Mädchen Leonissa sah. Zu Leonissa provozierend: Kräusele und locke die Haare Deines neuen Ganymed. Er macht Anspielungen auf Achilles. Zu Cornelio in Form einer Schmährede: Geh, und spiele mit den Mädchen Deiner Mutter; dort trage Sorge für Deine Haare und nimm Deine Hände in Acht, welche mehr dazu geeignet sind, Seide zu winden, als ein hartes Schwert zu fassen S. 140-142). [Hier allg. Infos zu Miguel de Cervantes (1547-1616) und Leberecht Günther Forster (1788-1846)].

Criminalistische Beiträge. Eine Zeitschrift in zwanglosen Heften, 1825. (Nach dem Bayerischen Stragesetzbuch bezieht sich Nothzucht [Vergewaltigung] auch auf Männer S. 529. Vergleich von Nothzucht bei Frauen mit Päderastie bei Männern, wo erzwungene Päderastie seltener zum Tod führt S. 534). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Etnographisches Archiv, 1825. (28. Bd. Im Staatsgefängnis Greenwich bei New York werden Sodomiten [evt. Tierkontakt] lebenslänglich eingesperrt S. 402). [Schlagwort: USA].

Heinroth, Johann C.: System der psychisch-gerichtlichen Medizin, 1825. [S.a. Herzer 83. Eintrag erfolgte offenbar wegen der Nennung im 19. und 20 Jg. vom JfsZ. Aufnahme in diese Bibliographie nur wegen dem Herzer-Eintrag. Hier allg. Infos zu Johann Christian August Heinroth (1773-1843)].

Hermes, Karl H.: Brittania oder neue englische Miszellen, 1825. (4. Bd. Okt.-Dez.: Die britischen Prozesse wegen Päderastie im August 1825 gegen den Bischof von Clogher [=Percy Jocelyn] und John Grosset Muirhead S. 91). [Hier allg. Infos zu Percy Jocelyn (1764-1843). Er war der höchststehende Geistliche der anglikanischen Kirche, der im 19. Jahrhundert in einen öffentlichen Sexskandal verwickelt war. Das Verfahren gegen Muirhead wegen päderastischer Vergehen wird u.a. von Iwan Bloch erwähnt. Hier allg. Infos zu Karl Heinrich Hermes (1800-1856)].

Hutten, Ulrich von: Sämmtliche Werke, 1825. (Den Aussagen von Jesus Christus werden [als Kritik an der katholischen Amtskirche] Aussagen von Papst engegengesetzt, u.a. Mein Clerici und Priester sollen […] Sodomei treiben, - das wehr’ ich ihn nit S. 138). [Hier allg. Infos zu Ulrich von Hutten (1488-1523)].

Journal der Chirurgie und Augenheilkunde, 1825. (8. Bd.: Dr. Mayer: Über Hermaphroditische Bildungen mit Beobachtungen an einem Ziegenbock, einem Hund, an Friedrich Margaretha Bergold und Heinrich N. S. 194-213). [Schlagwort: Transsexualität. Zu Bergold siehe oben Henke, 1812 und siehe unten Neugebauer, 1908).

Lessing, Gotthold E.: Sämmtliche Schriften.., (Hier die in Berlin gedruckte Ausgabe vom Hrsg. Karl Lachmann. Zur Karlsruher Ausg. siehe Lessing: Sämmtliche Schriften, 1824). (1825: 4. Bd.: Knabenliebe S. 224. Scan beinhaltet zwei Dokumente mit separater Seitenzählung). (1826: 15. Bd.: Über das Küssen bei den Griechen, Plutarch, Sprache und den Begriff florenzen S. 189-191). (1838: 2. Bd.: Alcibiades S. 464-470 und Alcibiades in Persien S. 470-471 über die sokratische Liebe). [Zu beiden Theaterstücken s.a. Andere Lieben, S. 105-106. Zu dem 15. Band siehe oben Kollektaneen.., 1790 und Vermischte Schriften.., 1793].

Medicinisch chirurgische Zeitung, 28.02.1825. (Rez. von L. J. L. Mende: Ausführliches Handbuch der gerichtlichen Medicin …., dass auch Unzucht wider die Natur behandelt S. 316). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zum rezensierten Buch siehe oben Mende, 1819].

Morgenblatt für gebildete Stände, 12.9.1825, Nr. 218. (28 Bd.: Abdruck des Gedichts von August Graf von Platen: Wer die Schönheit angeschaut mit Augen.., dessen Titel mit Tristan und Isolde angegeben wird S. 869). [Das Gedicht heißt eigentlich Tristan, ist an die mittelalterliche Erzählung Tristan und Isolde angelehnt und Platens wohl bekanntestes Gedicht. Wegen der Formulierung aus ungedruckten Dramen handelt es sich wohl um die Erstveröffentlichung. S.a. Die Bibliothek von Sodom, S. 185-187. Hier allg. Infos zu August Graf von Platen (1796-1835). S.a. Mann für Mann, S. 556-557].            

 

Siehe voriger Beitrag

 

August Graf von Platen

Weiter mit 1825

Neues Archiv des Criminalrechts, 1825/1826. (1825: 8. Bd.: G. Lauk: Über die sittliche Beziehung der Strafgesetze: Bayerisches Strafrecht: Nicht mit Unrecht spricht sich Ørsted dagegen aus, dass Handlungen wie widernatürliche Unzucht mit wenigen Tagen Arrest abgebüßt werden können S. 90). (1826: 8. Bd: ident. Text mit gleichem Satz). [Zum rezensierten Buch siehe oben Ørsted, 1823, woraus sich eine z.T. falsche Wiedergabe ergibt. In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Platner, Eduard: Der Process und die Klagen bei den Attikern, 1825 (Scan beinhaltet 1. und 2. Bd. mit separater Seitenzählung. 2. Bd.: Klagen wegen Knabenschändung mit allen rechtlichen Aspekten zur Knabenliebe bei den Griechen S. 217-224). [Schlagwort: Prostitution. Hier allg. Infos zu Eduard Platner (1786-1818)].

Ryd, Valerius A. / Stierlin, Emanuel / Wyss, Johann R.: Berner-Chronik von Anfang der Stadt Bern bis 1526, 1825. (1. Bd. Von Hochenburg wird zusammen mit Antoni Schärer verbrannt S. 303-304). [Zur Zeichnung der Verbrennung von Ritter Richard Puller von Hohenburg 1482 und weiteren Texten siehe oben Stettler, 1626].

Vollständiges Handbuch der neuesten Erdbeschreibung, 1825. (23. Bd.: Über die Marrus in Australien, die der griechischen Liebe fröhnen und weibliche Kleidung tragen S. 721).

Wagenseil, Christian J.: Die Jesuiten und ihr Benehmen, 1825. (Fälle von Missbrauch an Knaben durch den Jesuiten-Pater Jakob Marell, P. Dietrich Beck, P. Ehinger, P. Herler, M. Schlegel und viele andere S. 318-320). [Hier allg. Infos zu Christian Jakob Wagenseil (1756-1839)].

Winckelmann, Johann J. / Eiselein, Joseph (Hrsg.): Sämtliche Werke: Einzige vollständige Ausgabe: dabei Porträt, Facsimile.., 1825. (Ein Brief vom 15.12.1760: Winckelmann schwärmt von einem Gemälde, auf dem Jupiter Ganymed küsst. Ja der Bardasso ist in der Größe eines schönen wohlgebildeten jungen Menschen von 18 Jahren S. 457-458). Hier allg. Infos zu Johann Joachim Winckelmann (1717-1768) und Joseph Eselein bzw. Josua Eiselein (1781-1856).

1826

Abeken, Bernhard R.: Beiträge für das Studium der Göttlichen Comödie Dante Alighieri's, 1826. (Über die Seelen in Dantes Göttliche Komödie, die unnatürlicher Wollust gefrönt haben, wie u.a. Dantes Lehrer Brunetto S. 274-275). [Hier allg. Infos zu Bernhard Rudolf Abeken (1780-1866)].

Abegg, Julius, F.: System der Criminal-Rechts-Wissenschaft.. (1826: Sodomie S. 252). (1836: Neuauflage. Sodomie mit verändertem Text S. 698-701). [Hier allg. Infos zu Julius Friedrich Heinrich Abegg (1796-1869). Reprint erschien 1996].

Ammon, Christoph F. von: Handbuch der christlichen Sittenlehre. (1826: 2. Bd.: Ein Auseinanderhalten der Geschlechter in der Pubertät bildet nur Faune und Tribaden. S. 262. ). (1832: 2. Bd.: ident. mit 1826, aber S. 206). (1838: 2. Bd.: ident. mit 1826, aber S. 476). [Schlagwort: Sprache. Hier allg. Infos zu Christoph Ammon (1766-1850)].

Conversations-Lexicon, 1826. (Sprache: Sodomiterei und andere Sünden werden auch als die sogenannten schreienden Sünden bezeichnet S. 379).

Fuhrmann, Wilhelm D.: Handwörterbuch der christlichen Religions- und Kirchengeschichte, 1826. (1. Bd.: Ein Satz, dass Bonifatius VIII. [um 1236-1303] u.a. wegen Sodomie angeklagt wurde S. 330). [S.a. Randgruppen, S. 322. Hier allg. Infos zu Wilhelm David Fuhrmann (1764-1838)].

Die Geschlechtsausschweifungen unter den Völkern der alten und neuen Welt, 1826. (Loblied auf Knabenliebe durch Kardinal Casa S. 90-91). [S.a. Herzer 85. Zu Giovanni Della Casa (1503-1556) s.a. Invertito 4.2002, S. 117-139].

Hermes oder kritisches Jahrbuch der Literatur, 1826. (Rez. von Müller: Die Dorier in Bezug auf die dort genannte Knabenliebe S. 165). [Zum rezensierten Werk siehe oben Müller, 1824].

Jahrbücher für Philologie und Paedagogik.., 1826. (1. Bd.: Vergleich der lesbischen Mädchenliebe mit der männlichen Päderastie mit Verweis auf Welcker S. 400).

Karamzin, Nikolaj M. / von Hauenschild, Fr.: Geschichte des Russischen Reiches, 1826. (8. Bd.: Der Fürst Demetrius Obolensky sagte um 1560 zu Theodor Basmanow, dem jungen Liebling des Zaren Johanns des Schrecklichen [Iwan, der Schreckliche =Iwan IV., 1530-1584]: Wir dienen dem Zaren durch nützliche Thaten, du aber durch die schmuzigen Werke der Sodomiten S. 16, 303 zu einem Brief von 1577). [Siehe unten Biographien, 1842. Andere Quellen bezeichnen Theodor Basmanow bzw. Basmanov als Der geliebteste Günstling von Iwan IV. Hier allg. Infos zu Nikolaj Michailowitsch Karamzin (1766-1826). Zu Dimitri bzw. Demetrius Obolensky und Fr. von Hauenschild liegen keine weiteren Angaben vor].

Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon, 1826. (Chamaetypus ist ein zur Päderastie sich missbrauchender lassender, eine männliche Hure. S. 192). [Schlagwort: Sprache].

Neues Lausitzerisches Magazin, 1826. (5. Bd.: Edle Knabenliebe und Knabenschänderei bei den Griechen S. 88-89).

Pelz, Eduard / Lumignon, P.: Hephata oder Denkwüdigkeiten.., 1826/1828. (1826: Vorwürfe in Bezug auf Päderastie und das, was in der Salzsäulengegend geschah, treffen, von Ausnahmen abgesehen, nicht auf die Freimaurer zu. Die Schwestern der Loge de la Candeur sollen jedoch Tribaden sein S. 244). (1836: ident. mit 1826). [Schlagwort: lesbisch, Sprache. Hier allg. Infos zu Eduard Pelz (1800-1876). Zu P. Lumignon liegen keine weiteren Angaben vor].

Savigny, Friedrich K. von: Geschichte des Römischen Rechts im Mittelalter, 1826. ([Der mittelalterliche Übersetzer] Benvenutus von Imola [Benvenutus da Imola, 1338-1388] über die Verleumdung von Francesco d’Accorso [Franz von Accorso, 1225-1293] als Sodomit in Dante Die Göttliche Komödie S. 286). [Hier allg. Infos zu Friedrich Carl von Savigny (1779-1861)].

Spittler, Ludwig T.: Geschichte des Papstthums, 1826. (Über die verbreitete Päderastie bei Päpsten und Cardinälen im 16. Jahrhundert S. 219). [Hier allg. Infos zu Ludwig Timotheus Spittler (1751-1810)].

Suevern, Johann W.: Ueber Aristophanes Wolken, 1826. (Komm. über Alcibiades und Knabenliebe. S. 65). [Die Wolken sind hier nicht abgedruckt. Dafür siehe oben Aristophanes: Die Wolken, 1772. Hier allg. Infos zu Johann Wilhelm Süvern (1775-1829)].

Theiner, Augustin: Die katholische Kirche.., 1826. (Knabenschändung auf einem Concil im 7. Jahrhundert mit Literaturangabe und nach einer Vorschrift aus dem 8. Jh. S. 67). [Hier allg. Infos zu Augustin Theiner (1804-1874)].

Voß, Johann, H.: Antisymbolik, 1826. (2. Bd.: Unnatürliche bzw. Unreine Jünglingsliebe bei den Griechen S. 440, 450). [Hier allg. Infos zu Johann Heinrich Voß (1751-1826)].

Wächter, Karl G. von: Lehrbuch des römisch-teutschen Strafrechts, 1826. (2. Bd.: Sodomie S. 574-580). [S.a. Herzer 87. Hier allg. Infos zu Karl Georg von Wächter (1797-1880)].

Wilcke, Ferdinand: Geschichte des Tempelherrenordens, 1826/1835/1860. [Zum Inhalt: Gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen im Templerorden, einem geistlichen Ritterordens des 11.-13. Jh.]. (1826/1827: [1. Aufl.]: Zwei Bände mit separater Seitenzählung. 1. Bd.: Nichts gefunden. 2. Bd.: Sodomie unter Brüdern S. 15. Knabenschänder S. 270. Sodomie S. 294-295. Kammerdiener George  als Fall eines als Knabenschänder bekannten Priesters 313-315). (1835: [1. Aufl.]: 3. Bd.: Jakob von Molay [1298-1314] wird der Sodomie bezüchtigt S. 511). (1860: 2. Aufl.: Nun in insgesamt zwei statt in drei Bänden mit separater Seitenzählung und mit dem abweichenden Titel: Geschichte des Ordens der Tempelherren.., Hier 1. und 2. Band. 1. Bd.: Nichts gefunden. Im 2. Bd.: Päderastie bei den Templern. Großmeister Jakob, sein Kammerdiener Georg und Ritter Sicard von Roche waren dafür berüchtigt S. 280-284, 296). [Hier allg. Infos zu Ferdinand Wilcke (1800-1861), der zwar Wilhelm Ferdinand Wilcke heißt, aber allgemein als Ferdinand Wilcke angesetzt wird. Trotz inhaltlicher Unterschiede wird das Werk hier gemeinsam mit der Geschichte des Ordens der Tempelherren von 1860 verzeichnet, weil Wilcke es selbst als eine 2. Aufl. seiner ersten Publikation bezeichnet].

Wildberg, Christian F.: Versuch eines Lehrbuchs der medizinischen Rechtsgelahrtheit.., 1826. (Sodomie mit äußeren Erkennungszeichen S. 109-110). [Hier allg. Infos zu Christian Friedrich Ludwig Wildberg (1765-1850). S. oben Wildberg, 1824].

Lesetipp! Zeitschrift für die Anthropologie, 1826. (Aus dem Beitrag von W. Gratarolo über Physiognomik: Die Nasenlöcher entsprechen in der Größe den Hoden, außer bei sodomitischen Handlungen. Durch Gebrauch wird der Hoden vergrößert; der rechte Hoden wird mehr gebraucht S. 283). [Hier allg. Infos zu dem Sprichwort: Wie die Nase des Mannes, so sein Johannes. Zu Gratarolo liegen keine weiteren Angaben vor].

1827

Abend-Zeitung, 14.06.1827. (Die heilige Schar, Plato und die Männerliebe S. 567). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Baerisches Wörterbuch [Zum Inhalt: Eine Sammlung von Wörtern und Ausdrücken, die nicht mehr oder anders verwendet werden]. (1827: 1. Bd.: Ein sprachliches Beispiel für das Wort verbalmunden bzw. verpalmunden = jemanden in üblen Ruf bringen: Die mundern prüder haben den Kayser Fridich verpalmundet, do si auf ihn sagten, er wär ain sodomita, oder daz er Vich verungeraint [=Vieh verunreinigt im Sinne von sexuellen Handlungen] oder er sey ain ketzer S. 167). (1827: 1. Bd.: Identisch mit dem vorigen Eintrag: verbalmunden S. 167. Im Abweichung zum vorigen Eintrag: Ketzerei in seiner Bedeutung von widernatürlicher Unzucht S. 346). (1836: 3. Bd.: Mit dem gleichen Satz über Kaiser Friedrich wird das Wort verungeraint [verunreinigt] erklärt S. 93). [Schlagwort: Sprache, Bayern].

Bauer, Anton: Lehrbuch der Strafrechtswissenschaft, 1827. (Sodomie S. 398-401). [Hier alg. Infos zu dem Strafrechtler Anton Bauer (1772-1843). Siehe unten Bauer: Lehrbuch des Strafrechtes, 1833].

Bonstetten, Karl V. von: Brief von Bonstetten an Matthisson, 1827. (Im Brief vom 12.09.1802: Liebe und Wauwau S. 16. Im Brief vom 28.08.1821: Empfindungen innige Liebe zu Müller [Johannes Müller] und Trembley und Freundschaftsplanen mit ihnen zu leben und zu sterben S. 84). [S.a. Mann für Mann, S. 140-142, 493-494. Hier allg. Infos zu Karl Viktor von Bonstetten (1745-1832)].

Brentano, Dominikus von / Scholz, Johann M. / Dereser, Thaddaeus A.: Die heilige Schrift des Neuen Testaments, 1827. (4. Bd.: Knabenbordelle in Bezug auf 1. Buch der Könige 14/24 auf S. 85 und 1. Buch der Könige 22/47 auf S. 128). [Schlagwort: Prostitution].

Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte, 1827. (2. Aufl.. Parabel über Maske und Entlarvung). (1813/1994: Neu gesetzt). [Der Beitrag muss inhaltlich noch ausgewertet werden. S.a. Guldin, S. 13-17. S.a. Detering, S. 157-174].

Lesetipp! [Desgouttes, Franz]: Lebens- und Bekehrungs-Geschichte des Doctors der Rechte F. D…, 1827. [Zum Inhalt: Franz Des Gouttes bzw. Desgouttes wurde 1817 wegen der Ermordung seines Geliebten Daniel Hemmeler hingerichtet. Dies wird zum Schlüsselerlebnis für den schweizerischen Hutmacher Heinrich Hoessli]. (1827: Desgouttes: Im Jahre 1800 empfand ich die ersten Regungen jenes geheimen Triebes, welchen die Natur uns gab S. 6). (1827: Gleicher Scan der BSB München). (1826. Zeitschrift für die Criminal-Rechts-Pflege in den preussischen Staaten. 3. Jg. mit einer Kurzfassung des Buches S. 335-396). [S.a. Mann für Mann, S. 185-186. S.a. Guldin, S. 133-142. Hinweise auf Franz Desgouttes finden sich auch auf der Seite von Heinrich Hoessli (1784-1864)].

Lesetipp: Diodorus / Wurm, Julius F. (Übers.): Historische Bibliothek. [Zum Inhalt: Der antike Schriftsteller und Historiker Diodor bzw. Diodorus aus dem 1. Jh. v.Chr. verfasste ein umfangreiches Geschichtswerk, dessen Bedeutung heute unterschiedlich bewertet wird. Weil homosexuelle Hintergründe im Zusammenhang mit der Ermordung des makedonischen Königs Philipp II. nur von ihm in seinem 16. Buch überliefert sind, beziehen sich spätere Buch- und Zeitschriftenbeiträge offenbar ungenannt auf ihn als Quelle. Andere deutsche Übersetzungen, die es seit den 1990er Jahren gibt, werden nicht als Scan angeboten]. (1827: 1. Bd.: 5. Buch: Über die Kelten: Ihre Weiber, die übrigens nicht hässlich sind, achten sie sehr wenig, vielmehr haben sie eine rasende Lust, Unzucht mit Männern zu treiben. Sie sind gewohnt, mit ihren Beischläfern auf einem Lager von Thierfellen sich nach beiden Seiten auf dem Boden herumzuwälzen. Das Allerunbegreiflichste ist aber, dass sie, unbekümmert um ihre eigene Ehre, die Blüthe ihrer Jugend willig Andern aufopfern, und das sie das nicht für Schande halten, sondern viel mehr Den als ehrlos betrachten, der die angebotenene Gunstbezeugungen nicht annimmt S. 531). (1838: 3. Bd.: 16. Buch:  Pausanius [der nach anderen Quellen zur Leibwache des Königs gehörte] war wegen seiner Schönheit der Freund von Philipp II. geworden. Als er mitbekam, dass der König einen anderen Mann liebte, der ebenfalls Pausanius hieß, erlaubte er sich Schmähreden gegen diesen Mann und bezeichnete ihn als Mannweib. Dieser bekam das mit und stiftete Attalus, einem der Hofleute, zu einem Attentat gegen ihn an. Attalus lud daraufhin Pausanius zu einem Essen ein und überließ ihn, als dieser betrunken war, den Stallknechten, um Hohn und schändlichen Mutwillen mit ihm zu treiben. [Dies wurde in der späteren Geschichtsschreibung bzw. in anderen Übersetzungen als Vergewaltigung interpretiert]. Pausanius beschwerte sich beim König, der über diese ruchlose Handlung zwar aufgebracht war, gegen Attalus jedoch nichts weiter unternehmen wollte, denn dieser war nicht nur ein Vertrauter, sondern auch ein Verwandter von ihm. Mit Geschenken und einer neuen Stelle wollte er Pausanius besänftigen, doch dieser wollte sowohl an Attalus, als auch nun an dem Köníg Rache nehmen. Er erstach den König mit einem Schwert und wurde daraufhin selbst umgebracht S. 1559-1561). (Hier als Scan von Intenet.Archive). (Hier als Scan der BSB). [Hier allg. Infos zu Johann Friedrich Wurm (1760-1833), Pausanius (+336 v.Chr.), Philipp II. (382-336 v.Chr.), Attalos (+ 336 v.Chr.) und Diodor (1. Jh. v.Chr.). Hier eine Zeichnung von Pausanius bei der Ermordung. Zum Zitat aus dem 5. Buch s.a. Bleibtreu-Ehrenberg, S. 33. Ihr Zitat weicht ab, obwohl sie sich auf den gleichen Übersetzer und das gleiche Jahr bezieht. Zum Zitat aus dem 16. Buch s.a. L’amour bleu, S. 15].

 

Siehe voriger Eintrag

Der König war über die Vergewaltigung von Pausanius zwar aufgebracht, wollte gegen Attalus jedoch nichts weiter unternehmen, denn dieser war nicht nur ein ein Vertrauter, sondern auch ein Verwandter von ihm. Er wollte Pausanius besänftigen, doch dieser wollte sowohl an Attalus, als auch an dem Köníg Rache nehmen. Er erstach den König mit einem Schwert und wurde daraufhin selbst umgebracht. (Der Scan ist nicht Teil des Dokumentes)

Weiter mit 1827

Esser, Wilhelm: Moralphilosophie, 1827. (Beispiele von Unzucht, die wir früher widernatürliche Unzucht genannt haben S. 197-200).

Goethe, Johann W. von: Goethe's Werke, 1827. (Aus Römische Elegien: X: Alexander und Cäsar und Heinrich und Friedrich, die Großen…S. 208. Nr. XIX: Ein Streit zwischen Amor und Fama: Wer Mädchen verschmäht, Muß erst grimmige Pfeile von seinem Bogen erdulden S. 215-217, 216). (1846: In August W. Schlegel: Sämmtliche Werke von 1846 rezensiert Schlegel diese Buch von Goethe und kritisiert ihn für die 10. Elegie: Friedrich der Große wäre von Goethe vielleicht schicklicher nicht genannt worden S. 70). [Zu Goethes Äußerung s.a. Derks, S. 267-271. Hier allg. Infos zu Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) und Friedrich von Schlegel (1772-1829)].

Göttingische gelehrte Anzeigen, 1827. (Rez. von Welcker: Sappho in Bezug auf Unsittlichkeit S. 35). [Zum rezensierten Werk siehe oben Welcker, 1816].

Hammer-Purgstall, Joseph von: Geschichte des osmanischen Reiches [Zum Inhalt: Hammer-Purgstall gilt als der Begründer der wissenschaftlichen Osmanistik und veröffentlichte dieses Werk in 10 Bänden]. (1827: 1. Bd.: Der Tyrannenmord [514 v. Chr.] geschah nach Thucydides [Thukidides] aus Leidenschaft und aus Nebenbuhlerschaft in Knabenliebe S. 213. Persische Sitte der Knabenliebe 231-233). (1828: 2. Bd.: Die Verwendung des Wortes Lotterbuben in seiner schändlichen Bedeutung und das persische Wort Luti dafür S. 70. Vier Schandbuben wurden Opfer des Liebhabers S. 409). (1828: 3. Bd.: Ishak Tschelebi lief auf der Straße den Knaben und in seinen Versen den Witzen nach S. 179). (1830: 6. Bd.: Der Türke Ahmed, Lotterbuben und die läßliche Übertretung der Knabenschänderey S. 7-8). (1834: 2. Aufl.; 1. Bd. Vier Schandbuben wurden Opfer des Liebhabers. S. 574. Identisch mit dem 2. Bd. von 1828 auf S. 409). (1834: 2. Aufl.: 2. Bd.: Knabenliebe S. 136. Identisch mit dem 3. Bd. von 1828 auf S. 179). (1835: [2. Aufl.]: 10. Bd.: Das Register verweist auf den 1. Band auf S. 231 [der nicht gefunden wurde], S. 558). (1835: 2. Aufl.: 3. Bd.: Der Oberstlandrichter Tschiwisade war berüchtigt wegen Knabenschänderey S. 372. Der Türke Ahmed, Lotterbuben und die läßliche Übertretung der Knabenschänderey S. 468. Offenbar identisch mit dem 6. Band von 1830 auf S. 7-8). [Schlagwort: Sprache. S.a. Herzer 88. Hier allg. Infos zu Joseph von Hammer-Purgstall (1774-1856), zu Ishak Tschelebi bzw. Çelebi Ben Ishak bzw. Tschelebi Ben Ishak (†1542) und zu den Tyrannenmördern Harmodios und Aristogeiton, die 514 v. Chr. Hipparch töteten].

Heidelberger Jahrbücher der Literatur, 1827. (Jahrbuch Nr. 30: Der ungenannte Autor widerspricht Prof. Welcker, der meint, wenn Theognis [Theognis von Megara] ein Päderast gewesen wäre, würde dies nicht verborgen geblieben seyn, da man es über Solon bei Plutarch sorgfältig angemerkt finde. Weitere Angaben über Knabenliebe bei den Griechen S. 469-470). [Es handelt sich um eine Rez. des nur in latainischer Sprache vorliegenden Buches Theognidis Reliquiae (1826) von Friedrich Gottlieb Welcker (1784-1868). Hier allg. Infos über Theognis von Megara (2. Hälfte des 6. Jh. v.Chr.)].

Hortig, Johann N. / von Döllinger, Ignaz: Handbuch der christlichen Kirchengeschichte, 1827. (1. Bd.: Ein Satz über das antike Rom: Die Herren der Welt waren nicht nur durch griechische Kultur und Kunst (worunter widernatürliche Unzucht) verfeinert, sondern auch durch asiatische Lüste verweichlicht S. 19). [Hier allg. Infos zu Johann Nepomuk Hortig (1774-1847), Ignaz Döllinger (1799-1890)].

Lesetipp! Journal der practischen Arzneikunde.., 1827. (22. Stück, Februar. Dr. Krimer in Aachen: Beitrag zur Pathologie und Therapie der Herzkrankheiten, besonders in Beziehung zur Onanie.. S. 33-76. In diesem Beitrag handelt der 1., 3. und 4. Fall von homosexuellen Handlungen 1. Fall: Ein 22-jähriger Mann hatte Kopfschmerzen und Herzklopfen. Dr. Krimer vermutete eine Zusammenhang mit Onanie und bekam mit, dass er weiblichen Umgang vermied. Der Patient gestand Onanie im Alter von 14 Jahren mit fast 60 Mitschülern. Der Arzt nahm ihn daraufhin auch Nachts unter seine Aufsicht und brachte ihn mit Frauen zusammen. Der Patient musste sich die Genitalien mit kalten Wasser waschen. Als dies nicht hilft, verursachte Dr. Krimer auf seiner Vorhaut durch Betupfen mit Aetzstein ein Geschwür, dass er anschließend durch Salben absichtlich sechs Wochen lang eitern liess, um durch die Schmerzen Onanie zu verhindern. Nach dieser Behandlung wurde der Mann gesund und interessierte sich für Frauen S. 38-48. 3. Fall: Ein 19-jähriger Gymnasiast hatte das Laster der Onanie durch einen Bettgenossen kennen gelernt, ohne das Abscheuliche, Unnatürliche und Schädliche desselben zu ahnen. Beide trieben das Laster Nachts und auch bei Tage. Dr. Krimer behandelte ihn mit kalten Umschläge und steckte ihn zur Unterbindung von Onanie sechs Wochen lang in eine Zwangsjacke. In seiner Stube fand der Arzt Bücher schmutzigen Inhalts, auch Tissot’s Werk über Onanie, woraufhin der Mann Onanie mit hundert Knaben an seinem Gymnasium gestand. Nach fünf Wochen kehrte der Mann wieder blühend und kräftig an seine Hochschule zurück S. 56-60. 4. Fall Über einen medizinischen Fall von zwei 19 und 21 Jahre alten Schwestern. Sie wollten unbedingt weiterhin in einem Bett miteinander schlafen und hatten eine Abneigung gegen männliche Gesellschaft. Der Arzt behandelte sie zunächst mit Chinapulver [als Hausmittel auch gegen Gicht bekannt], auch wenn er durch verschiedene Umstände zu der Einsicht gekommen war, dass es keine organischen Probleme gab, sondern dass das Laster der Tribaden die eigentliche Krankheitsursache sei. Er riet ihnen zu einem Beichtvater und zur Ehe. Während ihrer Abwesenheit durchsuchte der Arzt ihre Schlafstube und fand einen Priap [Dildo] mit einer Bandage vor. Dieses schmutzige Instrument benutzt er zum Erzwingen des Geständnisses. Die Frauen weinten und gaben zu es mehrmals pro Nacht zu verwenden. Nach einer derben Strafpredigt und dem Versprechen nie wieder das frühere Laster zu begehen, sah der Arzt einen Grund zu ihrer Heilung gelegt. Die anschließende Behandlung bestand u.a. in lauen und kalten Bädern und Einspritzungen in die Vagina von rothen Wein. Die beiden Schwestern wurden getrennt und vom Artzt als geheilt angesehen. Drei Jahre später war eine der beiden Schwestern eine glückliche Gattin, und gesunde Mutter zweier Kinder S. 60-70 insb. S. 64-69. Nach den vier beschriebenen Fällen schreibt Dr. Krimer, dass er von seinen bisher 20 Patienten noch keinen verloren hatte, um an diesem auch eine Section vorzunehmen zu können). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Johann Franz Wenzeslaus Krimer  (1795-1834)].

Lingard, John / C. A. Freiherr von Salis (Übers.): Geschichte von England.., 1827. (3. Bd.: Kap. Über den König Edward II. und seinen Günstling Gaveston S. 327-343). [Hier allg. Infos zu Eduard II. (1284-1327) und dem englischen Historiker John Lingard (1771-1851). Zu C. A. Freiherr von Salis liegen keine weiteren Angaben vor].

Medicinisch-chirurgische Zeitung, 09.08.1827. (Mit Quellenangaben über die Skythenkrankheit, die einige Ärzte als widernatürliche Geschlechtsbefriedigung deuten. Sauvages meinte, die weibliche Krankheit der Skythen sey eine Form der Melancholie gewesen, bey welcher die Kranken sich einbildeten, Weiber zu seyn. Der Verfasser glaubt an eine Umwandlung des körperlichen und psychischen Charakters der Männer in die weibliche Natur S. 207-208). (1827: Gleiche Zeitung als Scan von Anno). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zu der Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und siehe unten Hippokrates, 1837].

Minerva, 1827. (4. Bd.: Absatz über Knabenliebe bei den Muselmännern [Muslime]. Ein Mann wurde vom Minarett gestoßen S. 425).  [Hier allg. Infos zu der Zeitschrift Miverva (1792-1858)].

Jean Paul: Sämmtliche Werke: Vorschule der Aesthetik, 1827. (Platonische Liebe in Griechenland S. 117-118). [Hier allg. Infos zu Jean Paul Richter (1763-1825)].

Schwenck, Johann K.: Etymologisches Wörterbuch der latainischen Sprache, 1827 (In der lat. Sprache gibt es ein Wort, dass für Entmanner und für Knabenschänder steht S. 418). [Hier allg. Infos zu Johann Konrad Schwenck (1793-1864)].

Sophokles / Thudichum, Georg: Die Tragödien des Sophokles: König Oedipus. Oedipus in Kolonos. Antigone, 1827. (Oedipus: Warst du sonst bei Laios? S. 54. Kommentar: Suche nach dem ersten Beispiel von Knabenliebe. Laios und Thamyris als erste Päderasten S. 310). [Hier allg. Infos zu Sophokles ( um 497 v.Chr.-406 v.Chr.) und Georg Thudichum (1794-1873)]

Verhandlungen der Zweyten Kammer der Ständeversammlung [in Bayern].., 1827. (8. Bd.: Strafbarkeit nur i.V.m. öffentlichen Aufsehen S. 74). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Valenti, Ernst J. de: System der höhern Heilkunde für Aerzte, Prediger und Erzieher.., 1827. (2. Bd.: Allgemeine Gesundheit von Sodomiten S. 66-67). [Hier allg. Infos zu Ernst Josef Gustav de Valenti (1794-1871)].

Lesetipp! Xenophon: Memorabilien / Erinnerungen an Sokrates / Sokratische Gespräche / Sokratische Denkwürdigkeiten. [Zum Inhalt: Xenophons Schriften über Sokrates sind vor allem durch die Übersetzungen von Wieland ab 1799 bekannt geworden. Im Folgenden werden zwei Textpassagen aus vier Übersetzungen aufgeführt]. (1827: Übers.: Christoph E. Finckh. U.d.T.: Erinnerungen an Sokrates. Zum ersten Textpassus: Gespräch zwischen Xenophon und Sokrates über Kritobulos, der den Sohn von Alcibiades geküsst hat. Man wird zum Sklaven der Sinne und muss später große Summen aufwenden, um eine schädliche Leidenschaft zu befriedigen S. 441-443. Zum 2. Texpassus: Sokrates: Wenn Jemand seine Reize Jedermann ohne Unterschied um's Geld verkauft, so heißt man ihn einen Lohnhurer; wenn Einer hingegen einen ihm als edel und rechtschaffen bekannten Liebhaber sich zum Freunde gewinnt, so gilt Dieß für ehrbar S. 455). (1857: Moritz Seyffert, der das Werk nicht übersetzt, aber ausführlich kommentiert. 2. Aufl. Kommentar: Das Gespräch veranschaulicht die Gefahren der Knabenliebe auf anmuthige Weise S. 31). (1869: Übers.: Seyffert. 3. Aufl. Offenbar identisch mit 1857). (1883: Übers.: Otto Güthling. Neu gesetzt. U.d.T.: Xenophon's Erinnerungen an Sokrates. Zum ersten Textpassus: Im 3. bzw. 4. Kap. im 8.-14. Absatz: Gespräch zwischen Xenophon und Sokrates über Kritobulos, der den Sohn von Alcibiades geküsst hat. Man wird zum Sklaven der Sinne und man hat später einem großen Aufwand für verderbliche Freuden o.S. Zum 2. Texpassus: Im 6. bzw. 7. Kap.: im 13. Absatz: Sokrates: Wenn einer seine Schönheit jedem Beliebigen für Geld verkauft, so nennt man ihn einen Hurenbock; wenn aber einer einen solchen, von dem er weiß, daß er ein rechtschaffener Liebhaber ist, sich zum Freunde macht, so halten wir den für ehrbar. o.S.). (1998: Übers.: Wielandt. Neu gesetzt. U.d.T.: Sokratische Gespräche aus Xenofons denkwürdigen Nachrichten von Sokrates. Der erste Textpassus wurde nicht gefunden. Zum zweiten Textpassus: Sokrates: Einem Jüngling, der seine Schönheit irgend einem Kauflustigen um Geld überläßt, geben wir – einen garstigen Namen; hat er hingegen einen edeln und wohlgesitteten Mann zum Liebhaber, und weiß ihn zu seinem Freunde zu machen, so nennen wir ihn sittsam und verständig. Ausführlicher Kommentar von Wieland, der Levesque kritisiert, der den Jüngling der Urschrift in ein Frauenzimmer verwandelt hat. Nur wegen einem zweckwidrigen Zartgefühlt wollte Wieland diesen Aspekt nicht verbergen und sah dies sogar als seine Pflicht an o.S.). [Hier allg. Infos zum antiken griechischen Schrifsteller Xenophon aus Athen (um 430-um 355 v.Chr.) und den Übersetzern Christoph E. Finckh (?), Moritz Ludwig Seyffert (1809-1872), Otto Güthling (1853-1931) und Christoph Martin Wieland (1733-1813). Die erste Textstelle ist auch in einer anderen Fassung bekannt. Socrates: Wer seine Reize Jedermann ohne Unterschied ums Geld verkauft, den heisst man einen Lohnhurer; wer seine Weisheit an Jedermann ohne Unterschied ums Geld verkauft, den nennt man einen Sophisten. Siehe hierzu das Buch Wahrheit aus Ruinen (1873. S. 147), das nur in neu gesetzter Form angeboten wird].

Xenophon: Symposium / Das Gastmahl / Xenophons Gastmahl. [Zum Inhalt: Im Kontext von Homosexualität sind von den neun Kapiteln folgende von Interesse: 1. Kap.: Kallias veranstaltet für den von ihm geliebten Autolykos ein Gastmahl. 2. Kap. Das salben von Männern für andere Männer. 4. Kap. Kritobulos preist seine eigene Schönheit. Kritubolus und seine Liebe zu Klinias, die sich vermutlich schon geküsst haben. Gespräch zwischen Charmides und einem Syrakuser über  Knabenliebe. Sokrates verkuppelte Männer, die sich ineinander verliebten. 5. Kap. Wettstreit um Schönheit. 6. Kap: Die Sieger bekommen Küsse von anderen. 8. Kap. Ausführlich über Knabenliebe: Über die Liebhaber von Charmides und Kritobulos. Antisthenes liebt Sokrates, Kallias liebt Autolykos. Über die Männerpaare: Ganymed/Zeus, Achilles /Patroklos, Orestes/Pylades, Theseus/Peirithoos, Pausanius/Agathon. Verbot der Knabenliebe bei den Lakedämoniern. Stellvertretend für andere Übersetzungen wurde nur die Zeising-Übersetzung der Xenophon-Text ausführlich ausgewertet und bei den anderen Übersetzern vor allem auf deren Kommentare geachtet. Im Folgenden werden fünf Übersetzungen aufgeführt]. (1827: Übers.: Christoph E. Finckh S. 644-649, 649-707. Kommentare Knabenliebe S. 674, 693, 701-702). (1865: Übers.: A. Zeising. U.d.T.: Xenophons Gastmahl. S. 1-15, 16-58 von der zweiten separaten Seitenzählung. Knabenliebe im Xenophons Text: S. 20, 22, 24, 31-34, 39-41, 43, 48-56. Kommentar: Sokrates und unreine Liebesverhältnisse S. 4. Kritubolus und Kallias S. 7-8. Über widrigste Unsitte der Griechen und die Liebe des Kallias zu Autolykos S. 9-10. Knabenliebe mit sinnlichen Gelüsten war durch Lykurgische Gesetzgebung verpönt S. 54). (1865: Übers.: Christian H. Dörner. U.d.T.: Xenophons Gastmahl. Auf der letzten von mehreren separaten Seitenzählungen. Xenophon: Liebhaber von Charmides und leibliche Schönheit von Sokrates S. 48. Der Geliebte von Kallias S. 49. Knabenliebe und Freundschaft. Die Lakedämonier huldigten der Ansicht, dass man nichts Edles und Tüchtiges erreichen kann, wenn man nach einem Leibe lüsten gewesen ist. Mehrere Kommentar auf den gleichen Seiten S. 48-55). (1881 [sic]: Hrsg.: Georg Ferd. Rettig. Übersetzter wird nicht genannt. Zweite separate Seitenzählung. U.d.T.: Gastmahl S. 1-93, 94-173, 174-273. Kommentare: Theognis ist ein Verherrlicher der edlen dorischen Knabenliebe S. 10. Die naturwidrige Knabenliebe wird verworfen. Die Szene ist ein Correktiv der gerügten Knabenliebe S. 80-81. Ein Vergleich der Liebe zwischen Alkibiades und Sokrates im Gastmahl von Platon und in dem von Xenophon S. 90-91. Knabenliebe S. 212). (1998: Übers.: Christoph M. Wieland. O.S. Mit zehn Kommentaren von Wieland im Kontext von Knabenliebe. Nach der neuen Kap.-Einteilung vom Projekt Gutenberg sind dies: 1. Fußnote im 4. Kapitel; 6., 9. und 10. Fußnote im 6. Kapitel, 2. und 3. und 4. Fußnote im 11. Kapitel und die 1., 3. und 5. Fußnote im 12. Kapitel). [Hier allg. Infos zu dem antiken griechischen Schrifsteller Xenophon (um 430-um 355 v.Chr.) und den Übersetzern Christoph E. Finckh (?), Adolf Zeising (1810-1876), Christian Heinrich Dörner (1793-1878), Georg Ferdinand Rettig (1803-1897) und Christoph Martin Wieland (1733-1813). Hier allg. Infos zu Kallias III. (um 450-371 v.Chr.), bei dem das Gastmahl stattfand].

1828

A dictionary of the English and German language, 1828 (1. Bd.: Ein Satz zur Sprache. To keep the backdoor open = sich den Leib offen erhalten; Backdoor’s man or gentleman (auch Backgammoner) = der Knabenschänder, Päderast S. 55).

Allgemeines Handwörterbuch der philosophischen Wissenschaften nebst ihrer Literatur und Geschichte [Zum Inhalt: Wörterbuch des Hrsg. Wilhelm T. Krug. Ein Reprint erschien 1970 und 2011/2012. Der 2. Bd. der ersten Aufl. wird nicht als Scan angeboten, ist aber wohl ident. mit 2. Aufl.). (1828: [1. Aufl.]: 3. Bd.: Päderastie= Knabenliebe, aber gewöhnlich im bösen Sinn, wo sie auch Knabenschänderei heißt S. 126. Philandrie = Männerliebe S. 180. Sokratische Liebe = soll ebensoviel bedeuten als Männerliebe. Der Vorwurf ist aber wahrscheinlich unbegründet S. 721). (1829: [1. Aufl.]: 5. Bd.: Männerliebe S. 166). (1833: 2. Aufl.: 2. Bd.: Beitrag Männerliebe in Bezug auf Knabenliebe, Sokrates und Alcibiades S. 792-793. Verweis: Knabenliebe s. Männerliebe S. 627). (1833: 2. Aufl.: 3. Bd.: Von der Seitenzahl abgesehen wohl identisch mit 1. Aufl. Päderastie S. 141. Philandrie S. 202. Sokratische Liebe S. 801). (1838: 2. Aufl.: 5. Bd.: [Neuer] Zusatz zu Pathetisch: Manche sagen für pathetisch auch pathisch, was jedoch wegen Pathici bzw. cinaedi, dass sind besonders solche, die sich zur unnatürlichen Wollust missbrauchen lassen, nicht mehr zeitgemäss ist. S. 126). [Schlagwort: Sprache. Hier allg. Infos über Wilhelm Traugott Krug (1770-1842)].

Allgemeines Repertorium der gesammten deutschen medizinischen-chirurgischen Journalistik, 1828. (2. Bd.: Kurzdarstellung von einem Fall bzw. einer Untersuchung aus dem Jahre 1819 S. 59-60). [Bei C. C. zu B. handelt es sich um Conrad Cleve aus Bishausen bei Göttingen, dessen Fall in nicht anonymisierter Form 1841 geschildert wird, s. unten Annalen, 1841. Zu den genauen Hintergründen s. unten Beobachtungen, 1828]).

Annalen der […] Kriminal-Rechtspflege, 1828. (Großbritannien: Bei Sodomiterei wird der Thatbestand einer innerlichen Verletzung, als hinreichender Beweis angenommen S. 264).

Lesetipp! Beobachtungen und Bemerkungen aus der Geburtshülfe.., 1828. (5. Bd.: Mit dem Beitrag Relation in Untersuchungssachen wider den Pensionair C. C. zu B. Inculpaten, wegen Sodomie und anderer Bestialitäten. Ein Fall bzw. eine Untersuchung aus dem Jahre 1819. Dabei wird ausführlicher und ungewöhnlich deutlich auf Rimming, Oralverkehr, Analverkehr und Verzehr von Kot eingegangen S. 161-176). [S. oben die kurze Zusammenfassung des Beitrages in Allgemeines Repertorium.., 1928.. Der Artikel wurde 13 Jahre später – in nicht mehr anonymisierter Form – 1841 erneut abgedruckt. S. unten Annalen, 1841. Dadurch ist bekannt, dass es sich bei C. C. zu B. um Conrad Cleve aus Bishausen bei Göttingen handelt].

Berends, Sunderlin: Vorlesungen über praktische Arzneiwissenschaft, 1828. (Die blinden Hämorrhoiden als Folge der Päderastie S. 484).

Englische Reichs- und Rechtsgeschichte, 1828. (3. Bd.: Sodomie bei den Angelsachsen S. 304). [Schlagwort: England].

Geist aus Luthers Schriften, 1828. (Luther: Die Carthäusermönche sind die ersten (denen man darum feind sein soll), die solche gräuliche Schande (Sodomiterei) aus den italienischen Klöstern in Deutschland gebracht haben S. 390). [Zu Luther s.a. Puff].

Hammer-Purgstall, Joseph: Die Osmanen, Constantinopel und der türkische Staat, 1828 (1. Bd.: Knabenliebe und lesbische Sünde. Dieses lesbische Verbrechen verdankt der Blumensprache ihr Entstehen. Wer hätte diese Schlange unter Blumen vermutet! S. 93-94). [Hier allg. Infos zu Joseph von Hammer-Purgstall (1774-1856)].

Handwörterbuch der griechischen Sprache, 1828. (1828: 1. Bd.: Cinaedus = 1. der männliche Hurerey treibt od. mit sich treiben lässt, Mannhure, überh. Unzüchtiger Mensch 2. Seefisch S. 909). (1828: 2. Bd.: 1. Nach Art der Lesbierinnen leben, d.i. unnatürliche Unzucht treiben; 2. Ein unnatürlich unzüchtiges Weib, […] weil die Lesbierinnen als solche berüchtigt waren S. 24). [Dabei handelt es sich um zwei frühe Begriffserklärungen für Lesbierinnen in Bezug auf sexuelle Orientierung und nicht als Ortsangabe. Schlagwort: lesbisch].

Hartitzsch, Adolph K. von: Handbuch des in Deutschland geltenden Eherechts.., 1828. (Sodomiterey steht dem Ehebruch gleich S. 332. s. 340). [Zu Adolph Karl Heinrich von Hartitzsch sind keine weiteren Angaben bekannt].

Hase, Heinrich: Classische Alterthumskunde, 1828. (Knabenliebe in Griechenland S. 153). [Hier allg. Infos zu Heinrich Hase (1789-1842)].

Hinterberger, Franz: Handbuch der Pastoraltheologie, 1828. (Ursache und Einschätzung von Sodomiterey S. 155). [Zu Franz Hinterberger sind keine weiteren Angaben bekannt].

Jäger, Carl: Geschichte der Stadt Heilbronn.., 1828. (2. Bd.: Ein Satz zum 17. Jh.: Sodomiten werden entweder enthauptet, und ihr Leib verbrannt, oder der Stadt verwiesen und ihres Vermögens für verlustig erklärt S. 250-251). [Hier allg. Infos zu dem Heilbronner Historiker Karl Friedrich Jaeger (1794-1842)].

Jaksch, Peter K.: Gesetzlexikon im geistlichen, Religions- und Toleranzfache, […] für das Königreich Böhmen von 1601 bis Ende 1800, 1828. (5. Bd.: Sodomie nach Josephinische H.G.O. von 1707 [sic, gemeint ist wohl das Josephinisches Strafgesetz von 1787] und Theresianische H.G.O. vom 31.12.1768 [Constitutio Criminalis Theresiana] und Strafgesetz S. 356-357). [Hier allg. Infos zu dem Österreichischen Schriftsteller Peter Karl Jaksch (Schaffensperiode 1800-1820)].

Julius, Nicolaus H.: Vorlesungen über die Gefängniskunde.. [Zum Inhalt: Die beiden nachfolgenden Links führen zum selben Buch. Wegen den fehlenden Seitennummerierung vereinfacht dies die Auffindung der beiden aufgeführten Textstellen]. (1828: Statistiken über Verurteilungen bei Sodomiterei [evt. Tierkontakt] auf vier Seiten mit je einer Nennung S. LXXXII. Tabelle hinter LXXXIV; XCII und XCIII). (1828: Statistiken 1822-1826 mit 11 bzw. 48 Sodomiten [evt. Tierkontakt] auf Tabelle zwischen S. XX u. XXI). [Hier allg. Infos zu Nicolaus Heinrich Julius (1783-1862)].

Marcet de la Roche-Arnaud, Martial: Memoiren eines jungen Jesuiten oder die Verschwörung von Mont-Rouge, 1828. (Sokratische Liebe bei Plato und seine Zärtlichkeit für Aster, in französischen Seminaren und bei jungen Zöglingen wie in Saint Acheul S. 198-204). [Zu Martial Marcet de la Roche-Arnaud liegen kaum weitere Angaben vor].

Mythologische Bibliothek, 1828. (Griechische Mythologie und Knabenliebe mit Apoll und Hyazinth S. 31-32).

Die Offenbarung Johannes, 1828 (Erklärung zu 5. Buch Mose 23/19: Die Hunde, d. h. die Knabenschänder und die Knabenschande mit sich treiben lassen S. 211. [Schlagwort: Bibel, Sprache].

Platen, August Graf von: Ghaselen, 1828. (Liebesgedichte, die zum Teil neutral, zum Teil an einen Mann gerichtet sind S. 1-38). [Im Jahr 1828 machte Heinrich Heine, in der sogenannten Platen-Affäre, seine Homosexualität öffentlich. S. unten Heine 1834 und Heine, 1856. Zu den Gasehlen s.a. Andere Lieben, S. 163-166. Zu Platen s.a. Mann für Mann, S. 556-557. S.a. Detering, S. 79-116. Hier allg. Infos zu August Graf von Platen (1796-1835)].

Platen, August Graf von: Gedichte. (Liebesgedichte an ein männliches Gegenüber. [Im Jahr 1828 machte Heinrich Heine, in der sogenannten Platen-Affäre, seine Homosexualität öffentlich. S. unten Heine 1834 und Heine, 1856. S.a. Andere Lieben, S. 173-177. Zu Platen s.a. Mann für Mann, S. 556-557]). (1828: [1. Aufl.]: u.a. Ich bin wie Weib dem Mann, wie Mann dem Weibe dir S. 96.). (1834: 2. Aufl.: u.a. mit Tristan: Wer die Schönheit angeschaut mit Augen S. 88). (1968: u.a. mit Ich bin wie Weib dem Mann, wie Mann dem Weibe dir). [Hier allg. Infos zu August Graf von Platen (1796-1835)].

Poellnitz (Landrichter): Acht und fünfzig kritische Bemerkungen über den Entwurf des Strafgesetzbuches (München 1822), 1828. (Gesetzestext und kurzer Kommentar, dass eine Woche bis drei Monate Arrest nicht ausreicht S. 56). [Zum Autor liegen keine weiteren Informationen vor. In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Reigersberg, Heinrich A. von: Präliminar-Vortrag des Herrn Reichsraths Grafen von Reigersberg.., [über den Entwurf des Bayerisches Strafgesetzbuch] 1828. (Verfasser will schon im ersten Straffall eine Polizeiaufsicht S. 301). [Hier allg. Infos zu Heinrich Alois Graf von Reigersberg (1770-1865). In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Schiller, Friedrich von: Spiel des Schicksals / Vorrede zur Geschichte des Malteserordens. [Zum Inhalt: Schiller trug sich mehr als zehn Jahre lang mit dem Gedanken mit Die Malteser ein Drama zu schreiben, in dem das leidenschaftliche Gefühl eines Mannes für einen anderen das zentrale Motiv sein sollte. Nach dem Spiegel kam das Projekt jedoch über Handlungsskizzen und wenige Dialogverse nicht hinaus. Im Folgenden werden zwei Dokumente um das Projekt und das Fragment aufgeführt]. (1828: Mit Spiel des Schicksals S. 82-92 [Zu Spiel des Schicksals s.a. Derks, S. 371-372, über die erotische Beziehung der beiden männlichen Protagonisten, über die er zwei Textstellen zitiert: Ab Den Wert dieser Eigenschaften S. 82 und ab Da ihm sehr gut bewusst war S. 84. Die Erzählung setzt er in Zusammenhang mit dem geplanten Malteser-Dramas]. (1828: Mit der Vorrede zur Geschichte des Malteserordens aus dem Jahr 1792, der die homoerotische Richtung von Die Malteser andeutet S. 144-153). (1840: Die Malteser als Fragment). [Zu Die Malteser s.a. Lieblingminne, S. 126-128. S.a. Andere Lieben, S. 151-153. S.a. Derks, S. 370-378. Hier allg. Infos zu Friedrich Schiller (1759-1805)].

Schlosser, Friedrich C.: Universel historische Uebersicht der Geschichte der alten ..., Band 2,Teil 1, 1828. (u.a. die Geschichte von Plutarch: Damokles stürzt sich ins kochende bzw. siedende Wasser, um sich vor den sexuellen Übergriffen von Demetrius zu schützen S. 131). [Zu den sexuellen Hintergründe siehe oben Plutarch, 1747 und siehe unten Hans Licht in Liebe und Ehe in Griechenland auf S. 146. Hier allg. Infos zu Demetrios von Phaleron bzw. Demetrios Phalereus (um 350-um 280 v.Chr.) und Friedrich Christoph Schlosser (1776-1861)].

Städtwesen des Mittelalters, 1828. (4. Bd.: Das Klima in Paris, dass, wenn einer die verworfnen Dirnen zurückgewiesen, die auf den Strassen die vorübergehende Männer anfielen, und mit in ihre Wohnungen zu gehn lockten, die Rachsüchtigen ihm nachgerufen: »Sodomit! S. 261). [Schlagwort: Frankreich]

Theiner, Johann A. / Theiner A.: Die Einführung der erzwungenen Ehelosigkeit. [Zum Inhalt: Nach Wikipedia ist es ein materialreiches zölibatskritisches Buch von lange bleibender Bedeutung. Weitere Aufl. erschienen 1892/93 und 1932]. (1828: 1. Bd.: Für Sodomiterei soll ein Priester 15 Jahre, ein Diakon 10 Jahre Buße tun S. 423). (1828. 2. Bd.: 1. Teil: Der Beschluss vom Concilium in London 1102, jeden Sonntag gegen die sodomitischen Sünder den Bann zu verkünden, wirkte als Anreiz zur Sünde S. 306). (1828: 2. Bd.: 2. Teil: Über das Gedicht von Johannes de la Casa zum Lobe der Knabenliebe S. 861-862. In einer Verordnung vom 01.04.1566 befahl Papst Pius V. die Degradierung der geistlichen Sodomiten S. 936 auch S. 23, 333). (1845: 1. Bd.: Ident. mit 1. Bd. von 1828. S. 423, s. S. 442). (1845: 3. Bd.: Ident. mit 2. Bd. von 1828. S. 861-862). [Hier allg. Infos zu Augustin Theiner (1804-1874), Johann Anton Theiner (1799-1860) und Giovanni Della Casa (1503-1556). Zu Casa s.a. Invertito 4.2002, S. 117-139].

Vollgraff, Karl: Die systeme der praktischen Politik im Abendlande, 1828. (3. Bd.: Die britischen Prozesse wegen Päderastie im August 1825 gegen den Bischof von Clogher [Percy Jocelyn, 1764-1843] und John Grosset Muirhead). [Siehe oben Hermes, 1825 mit fast ident. Text. Hier allg. Infos zu Karl Friedrich Vollgraff (1794-1863)].

Wahl, Samuel F.: Der Koran, oder, Das Gesetz der Moslemen durch Muhammed, den Sohn Abdallahs, 1828. (Sodomie nach Sure IV S. 66). [Hier allg. Infos zu Samuel Friedrich Günther Wahl (1760-1834)].

1829

Allgemeine Literatur-Zeitung, Nr. 41 von März 1829. (Nach dem Buch von Wilcke: Geschichte des Tempelherrenordens  wurden unter dem Großmeister Thomas Bérard [†1273] drei Ritter wegen Sodomie in den Kerker geworfen. Der König griff in das Recht ein und ließ 1310 zuerst 54 und später noch mal 13 Templer verbrennen S. 327). [Siehe oben Wilcke, 1826].

Binterim, Anton J.: Die vorzüglichsten Denkwürdigkeiten der Christ-Katholischen Kirche, 1829. (5. Bd.: Theodulf von Orleons bestimmte als öffentliche Buße für einen sodomitischen Priester 15 Jahre und für einen sodomitischen Diakon zehn Jahre S. 31. s. S. 138. Heiliger Basilius über Sodomie und Knabenschändung S. 376-377. Nach den Bußbriefen von Gregor von Nissa muss ein Sodomit 18 Jahre büßen S. 382). [Hier allg. Infos zu Anton Joseph Binterim (1779-1855), Theodulf von Orléans (um 750-821), Basilius der Große (330-379) und Gregor von Nyssa (um 335-394)].

Encyklopädisches Wörterbuch. (1829: 11. Bd.: Klitirismus: widernatürliche Vergrößerung dieses Theils, oder auch Mißbrauch desselben zu unnatürlicher und der Gesundheit höchst schädlicher Befriedigung des Geschlechtstriebes S. 397). (1846: 35. Bd.: Zusammenhang von großer Klitoris mit Tribaden S. 333-334). [Im 11. Bd. wird auf den Eintrag Tribaden in einem Band aufmerksam gemacht, der jedoch nicht als Scan angeboten wird. Schlagwort: lesbisch, Klitoris]

Geschichte der italienischen Staaten, 1829. (Hildebrand war der Päderastie ergeben mit Lit.-Hinweis S. 440). [Hier allg. Infos zu Hidlebrand von Soana (1073-1085), dem späteren Papst Gregor VII.]

Goethe, Johann W.: Goethes Werke, 1829 (27. Bd. In dem Kap.: Polygnots Gemälde in der Lesche zu Delphi heißt es u.a.: Unter ihnen Chloris und Thyia, zärtliche Freundinnen, eine der anderen im Schoße liegend S. 107). [Dazu s.a. Derks, S. 47-49. Hier allg. Infos zu Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)]

Goethe, Johann W. von: Wilhelm Meisters Wanderjahre. [Zum Inhalt: Der Roman erschien 1821 in der ersten und 1829 in der ersten vollständigen Fassung und schließt an Wilhelm Meisters Lehrjahre von 1795 an. Im Folgenden werden diverse Ausgaben mit zwei Textpassagen aufgeführt]. (1829: In einem Kap. schwimmt der Protagonist Wilhelm nackt mit einem anderen Jungen und ist von seinem Körper beeindruckt. Unser Gemüther zogen sich an und unter den feurigsten Küssen schwuren wir eine ewige Freundschaft. Der andere Junge ertrinkt wenige später beim baden. In dem Saal, wo sein nackter Körper aufgebahrt ist, will Wilhelm ihm Atem einblasen, aber sein Mund war fest umschlossen. Die Lippen, auf denen der Abschiedskuß noch zu ruhen schien, versagten auch das leisteste Zeichen der Erwiderung S. 194-196, 201). (1829: Scan der BSB. Gleicher Text S. 194-196, 201). (1830:  Gleicher Text. S. 195-197, 201-202). (1948: Neu gesetzt. Gleicher Text. S. 271, 275). (1982: Neu gesetzt. Gleicher Text). [S.a. Andere Lieben, S. 146-148. S.a. Lieblingminne, S. 120-122. Siehe unten einige Sätze in JfsZ 3.1901 S. 511, 512. Hier allg. Infos zu Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) und zu Wilhelm Meisters Wanderjahre].

Graeser, Adolph H.: Die römisch-katholische Liturgie…, 1829. (1. Bd. Seneca [1-65] beklagt sich über die Weichlichkeit der Männer, welche in Frauenkleidern gingen mit dem Originaltext: contra naturam S. 230). [Schlagwort: Travestie. Hier allg. infos zu Adolph Heinrich Graeser (1801-1879)].

Haubold, Christian G. / Günther, Carl F.: Lehrbuch des königlich-sächsischen Privatrechts, 1829. (Sodomiterey als Scheidungsgrund S. 60-61). [Schlagwort: Sachsen. Hier allg. Infos zu Christian G. Haubold (1766-1824) und Carl Friedrich Günther (1786-1864)].

Hecker, Justus F.: Geschichte der Heilkunde, 1829. (2. Bd.: Zwei Sätze über Gesetze gegen Knabenschänderei und Verfolgung durch Justitian, mit Lit.-Angabe S. 23). [Hier allg. infos zu Justus Hecker (1795-1850)]

Huber, Therese: Die Ehelosen, 1829. (2. Bd.) [Schlagwort: lesbisch. Der 2. Band wurde noch nicht ausgewertet. Der 1. Bd. wird nicht als Scan angeboten. S.a. Steidele, S. 231-241. Hier allg. Infos zu Therese Huber (1764-1829)].

Jacobs, Friedrich C.: Vermischte Schriften. (1829: 3 Bd.: Großer Beitrag Ueber die Erziehung der Hellenen zur Sittlichkeit S. 1-60 mit Hinweisen zur Jünglingsliebe S. 20-22. Lesetipp! Großer Beitrag über Männerliebe der Griechen S. 212-254). (1830: 4. Bd.: Plato verwirft unkeusche Männerliebe S. 182. Knabenliebe S. 207, 223-224). [S. unten Menzel, 1859 mit einer Äußerung über Jacobs. S.a. Herzer 900. S.a. Derks, S. 83-84, 130-131. Hier allg. Infos über den Philologen Friedrich Jacobs (1764-1847)].

Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon.., 1829. (Cinaedisma = ein einzelner Fall von Knabenschändung; Cinaedus = 1) ein Knabenschänder, Päderast; 2) einer der dergl. mit sich treiben lässt, eine Mannhure, Pathicus S. 215).

Magazin für philosophische, medizinische und gerichtliche Seelenkunde, 1829. (Skythische Krankheit, die u.a. in Verbindung mit Päderastie gesehen wird S. 72). [Zu der Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und siehe unten Hippokrates, 1837].

Martin, [Dr.]: Lehrbuch des Teutschen gemeinen Criminal-Rechts, 1829. (widernatürlichen Unzucht S. 688-692). (1829: Dasselbe Buch der BSB) [Herzer 84. Zu diesem Christoph Martin aus Jena liegen keine weiteren Angaben vor].

Pahl, Joh. G.: Geschichte von Wirtemberg für das wirtembergische Volk, 1829. (4. Bd.: Einige Männer wurden in Ulm wegen Sodomiterey [evt. Tierkontakt] zum Tode verdammt S. 231. [Schlagwort: Würtemberg. Hier allg. Infos zu Johann Gottfried Pahl (1768-1839)].

Pfister, Johann C.: Geschichte der Teutschen, 1829. (6. Bd.: Bei den West-Gothen stand Entmannung auf Sodomiterei und Knabenschänderei S. 304). [Hier allg. Infos zu Johann Christian Pfister (1772-1835)].

Puchelt, Friedrich A.: Das System der Medicin, 1829. (3. Bd.: Ein Satz, dass Päderastie die Ursache von Krankheiten ist, weil sie den Andrang von Blut nach dem After befördern S. 457). [Hier allg. Infos zu Friedrich August Benjamin Puchelt (1784-1856)].

Rauscher, Joseph O. von: Geschichte der christlichen Kirche, 1829. (1. Bd. Knabenliebe S. 331-332). [Hier allg. Infos zu Joseph Othmar von Rauscher (1797-1875)].

Schwarz, Friedrich H.: Geschichte der Erziehung, 1829. (1. Bd.: Reihe Erziehungslehre. Knabenliebe bei Plutarch S. 291-292 [Schlagwort: Pädagogik. Hier allg. Infos zu Plutarch (45-125) Friedrich Heinrich Christian Schwarz (1766-1837).

Strombeck, Friedrich K. von: Entwurf eines Strafgesetzbuches für ein norddeutsches Staatsgebiet.. (1829: [1. Aufl.]: Welches Recht verletzt der Sodomit? Er wirkt verderblich durch sein Beispiel, und verleugnet die Würde der Menschheit zum Schaden der Menschheit. S. XLVI-XLVII. Gesetzestext Von der widernatürlichen Wollust Art. 447 S. 185-186). (1834: 2. hin und wieder verbesserte Aufl.: Trotz des abweichenden zweiten Teil des Buchtitels …für Staatsgebiete des Deutschen Bundes offenbar identisch mit 1829). [Hier allg. Infos zu Friedrich Karl von Strombeck (1771-1848)].

Virey, Julien-Joseph: Die Ausschweifung in der Liebe und ihre Folgen für Geist und Körper, 1829. (Großer Beitrag: Von den Ausschweifungen und ihren verschiedenen Arten bei den alten Griechen und Römern. Über Knabenliebe und Sappho, die durch das lesbische Laster berühmt wurde. Cäsar als Frau aller Männer S. 20-37). [S.a. Derks, S. 44. Hier allg. Infos zu Julien-Joseph Virey (1775-1846)].

Vorlesungen über praktische Arzneiwissenschaft, 1829. (6. Bd.: Ein Satz, dass es durch die Krankheit Nymphomanie zu einer Erhöhung der Wärme und Empfindlichkeit der Genitalien kommt, wobei sich die Weiber der Onanie hingeben oder Tribaden werden S. 246). [Schlagwort: lesbisch].

Wachsmuth, Wilhelm: Hellenische Alterthumskunde aus dem Gesichtspunkte des Staates. (1829: Gesetze gegen die Sodomie S. 48-49). (1830: Ident. mit 1829). (1846: 2. Aufl.: Die Knabenliebe S. 380-384). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Wachsmuth (1784-1866)].  

1830

Aletheia: Zeitschrift für Geschichte, Staats- und Kirchenrecht, 1830. (4. Bd.: Flaggelanten als Ursache für Sünde wider die Natur [hier evt. nur im Sinne von Onanie] S. 290-291).

Csaplovics, Joh. v: Ungarn's Vorzeit und Gegenwart verglichen mit jener des Auslandes, 1830. (Das  Speierische Stadtrecht und Fränkische Landrecht: Wer von jemanden sagt, er sei ein Sodomit, oder habe das Vieh verunreinigt, ode er sei ein Ketzer, und dieses nicht beweisen kann, den soll man radebrechen S. 94). [Hier allg. Infos zum ungarischen Juristen János Csaplovics bzw. Johann von Csaplovics, Edler von Jeszenova (1780-1847). Er nimmt Bezug auf Speyer im heutigen Rheinland Pfalz und auf Franken im heutigen Bayern bzw. Baden Würtemberg].

de Valenti, Ernst J.: Sokrates und Christopherus, 1830. (Großer Beitrag über den Gott Eros und ein Dialog zwischen Zelot und Neolog über die Knabenliebe S. 101-116. Unnatürliche Männerliebe in Platons Phädrus S. 121, Erfindung der Männerliebe S. 155). Hier allg. Infos zu Ernst Joseph Gustav de Valenti (1794-1871). Siehe oben Platon: Phaedros, 1783]

Fezer, Johann J.: Teutschland und Rom seit der Reformation Dr. Luthers, 1830. (Papst Johannes [Gegenpapst Johannes XXIII., 1370-1419] wurde u.a. wegen Sodomie 1415 abgesetzt S. 187-188). [Hier allg. Infos zu Johann Jacob Fezer (1760-1844)].

Frank, Joseph / Voigt, Georg C. (Übers.): Die Hautkrankheiten: Ein Handbuch für Lehrer und für Lernende, 1830. (3. Bd.: Martial hat sich im 7. Buch Nr. 71 über Feigwarzen bei Sodomiten geäußert S. 207). [Zu dem Text siehe unten Martial, 1864. Hier allg. Infos zu dem Arzt Josef Frank (1771-1842). Zu Georg Christian Gotthilf Voigt liegen keine weiteren Angaben vor].

Lesetipp für den 3. Bd.! Heine, Heinrich: Reisebilder. [Zum Inhalt: Vor allem der 3. Bd. ist ausschlaggebend für die sogenannte Platen-Affäre, eine der heftigsten Kontroversen in der deutschen Literaturgeschichte zwischen dem homophoben Juden Heine und dem schwulen Antisemiten August Graf von Platen. Heines 3. Teil der Reisebilder trägt den Titel Die Bäder von Lukka und enthält viel Schmähungen von Heine an der Homosexualität von August Graf von Platen]. (1830: Dritter Teil: [1. Aufl.]:  Ein Gedichtband von Platen hatte auf dem Hinterblatte die Widmung in Warmer brüderlicher Freundschaft. Es roch nach seltsamen Parfum S. 343. Eine Gleichgültigkeit gegen die Weiber war bei anderen die Folge des Lesens S. 344. Platen, der in warmer Freundschaft nur für Männer glüht S. 345. Er bat bei jüngeren Männern um die Erlaubnis zu ihnen aufs Zimmer kommen zu dürfen S. 364. Bei Platen blieb es nicht bei dem Vorbilde Tiecks und des Aristophanes, sondern er ahmte auch den Goethe nach im Liede, dann den Horaz in der Ode, dann den Petrarcha in Sonetten, dann den Dichter Hafis in persischen Gaselen S. 369. In den Gedichten von Platen findet man Sitzfleisch, jedoch nicht aus Ausdruck der mühsam erarbeiteten Form, sondern als Betreff des Inhalts S. 375. Sünden, die kein Vergnügen machen würden 376. Platen macht es wie Vogel Strauß, so dass nur der Steiß sichtbar bleibt. In der That, er ist mehr ein Mann von Steiß, als ein Mann von Kopf. Sein Charakter ist passiv und in seinen Gedichten ist er ein Pathikus. Er ist eine männliche Tribade S. 379. Platen vergleicht sich mit Shakespeare S. 387. Das sich Platen ihm als Feind gegenüberstellt ist Heine auf jeden Fall angenehmer, als hätte man mir nachgesagt, dass mich der Graf Platen hinter meinem Rücken liebe S. 393. Platen hätte wenigstens das Geschlecht in uns ehren sollen, da wir keine Weiber sind, sondern Männer S. 400. Insgesamt S. 343-352, 358-410). (1834: Dritter Teil: 2. Aufl.: offenbar identisch mit 1. Aufl. von 1830). (1856: Erster Teil: 2. Aufl.: [Die 1. Aufl. des 1. Teils von 1826 wird nicht als Scan angeboten.] Als Teil der Heine-Platen-Affäre schreibt Heine in Bezug auf August Graf von Platen: unser Dichter, der die zarte griechische Knabenliebe besingt und unseren griechischen After-Dichter zu den zartesten Gaselen begeistern konnte S. 233). (1965: Zweiter Theil: 5. Aufl.: [Die 1. Aufl. des 1. Teils von 1826 wird nicht als Scan angeboten. In dem Gedicht Oestliche Poeten auf S. 156 verspottet Heine die Orientsucht in der Poesie. August Graf von Platen bezog diese Kritik später auf sich und griff Heine in seinem Theaterstück Der romantische Ödipus, 1828, an]. (1861: Reisebilder Erster Teil als Teil von Sämmtliche Werke. Identisch mit Text oben S. 18-20). (1969: griechische Knabenliebe [Neu gesetzt]). Hier allg. Info zur Heine-Platen-Affäre, zu Heinrich Heine (1797-1856) und zu August Graf von Platen (1796-1835). Weitere Bände werden als Scan angeboten, sind jedoch weniger bzw. nicht relevant. Schlagwort: Belletristik. S.a. Andere Lieben, S. 165-166, 178-180. S.a. Derks, S. 94, 479-613. S.a. Steidele, S. 46. Heines Sämtliche Schriften werden nicht als Scan angeboten. Im 3. Bd. Äußert sich Heine, dass ihm Zwiebeln lieber sind als der schönste Schönheitsfreund].

 

Siehe voriger Beitrag

Bei den Angriffen von Heinrich Heine in Bezug auf die Homosexualität von August Graf von Platen verwendete Heine mehrere Andeutungen in Bezug auf Analverkehr: In den Gedichten von Platen findet man Sitzfleisch, jedoch nicht aus Ausdruck der mühsam erarbeiteten Form, sondern als Betreff des Inhalts. Für Heine war Platen mehr ein Mann von Steiß, als ein Mann von Kopf. Das sich Platen ihm als Feind gegenüberstellt, war Heine auf jeden Fall angenehmer, als hätte man mir nachgesagt, dass mich der Graf Platen hinter meinem Rücken liebe.

Weiter mit 1830

Jarcke, Carl E.: Handbuch des gemeinen deutschen Strafrechts…, 1830. (3. Bd.: Großer Beitrag zur Rechtsgeschichte. Über Schwabenspiegel und Sachsenspiegel. Neun Fälle: In Nürnberg sind im 15. Jh. zwei, im 16. Jh. sieben Sodomiten hingerichtet worden S. 170-182). [S.a. Herzer 93. Hier allg. Infos zu dem Juristen Carl Ernst Jarcke (1801-1852)].

Josephii, Flavii: Die natürliche Geburt Jesu von Nazareth, 1830. (Bei dem später hingerichteten Eunuchen Bagoas und seinem Liebling Charus handelt sich um einen verabscheuten heidnischen Eunuchen und einen jungen Wollüstlinge S. 29-30. Bagoas gab dem zukünftigen König die Kraft des Beischlafs S. 33-34. Die Bibel Prophet Jesaja 56/3-5 über Verschnittene wird auf Bagoas bezogen S. 35. Bagoas und Charus sind fremdartige Menschen S. 38. Sie können nicht die Auserwählten sein S. 43-45. Engelserscheinung in Verbindung mit Charus und Bagoas, in dessen Abhängigkeit er stand S. 50. Ermordung beider Männer, weil sie die Macht von Herodes bedrohten S. 65). (1830: Gleicher Band). [Hier allg. Infos zu Flavius Josephus (um 37-100). Aufgrund der Lebensdaten kann es sich nicht um den Eunuchen Bagoas († nach 324 v. Chr.) handeln. Dieser war nach anderen Quellen der Geliebte von Alexander, der Große].

Lomler, Friedrich W.: Geist aus Luther's Schriften, oder Concordanz der Ansichten, 1830. (3. Bd. Nr. 6044: Um die Würde des Geschlechtes zu erhalten, dürfen Männer nur in Ausnahmesituationen die Kleidung des anderen Geschlechtes tragen, z.B. wegen einem Scherz oder um einen Feind zu täuschen S. 227. [Schlagwort: Travestie. Hier allg. Infos zu dem lutherischen Theologen Friedrich Wilhelm Lomler (1774-1845)].

Luther, Martin / Irmischer, Johann K. (Bearb.): Sämmtliche Werke: Reformations-historische und polemische deutsche Schriften.  (1830: 25. Bd.: Luther: über das schändliche Leben der Hurn und Buben. Über die gemeinen geistlichen Keuscheit, und heißt auf Welsch, Puseronen, nämlich die Sodomitische und Gomorrische Keuschheit. Das Schänden des eigenen Leibes und Personen durch sich selbst S. 32. Luther: kein Cardinal sollte hinfurt so viel Schandbuben halten. Wie der Papst und die Cardinäl Sodomam zu Rom hielten S. 33). (1830: 26. Bd.: Luther: Da redet abermal der verzweifelte Spitzbube mit seinem hermaphroditen sein Rothwelch S. 129. Luther: denn die Cardinäl und deines hofes puseron und hermaphroditen führen ein solch greulich wesen, daß Himmel und Erden dafür beben und zittern S. 134). (1854: 60. Bd.: Luther: Das find wälsche Hochzeit [Welsche Hochzeiten] und stumme Sünden, die in Himmel schreien S. 280). [Zu Luther s.a. Puff. Zum Luther-Zitat aus dem 25. Band siehe oben Luther, 1531. Bei dem Luther-Zitat aus dem 26. Bd. geht es nach dem Buch Im Bett mit der Macht von S. 102 um die weithin bekannten homosexuellen Neigungen von Pierre Luigi Farnese (1503-1547), dem Herzog von Parma. Zum Luther-Zitat aus dem 60. Bd. siehe oben Luther 1569. Hier allg. Infos zu Martin Luther (1483-1546) und dem Bearbeiter Johann Konrad Irmischer (1797-1857)].

Menzel, Karl A.: Neuere Geschichte der Deutschen. (1830: [1. Aufl.]: 3. Bd.: Ferdinand I. will 1547 in Saatz übernachten und kündigt beim Bürgermeister seine Ankunft an. Dieser antwortet ihm, dass er den König aufnimmt, er aber wegen der vielen sodomitischen Spanier und Welschen nicht mit mehr als 30-40 Reitern in die Stadt kommen soll. Der König übernachtet daraufhin auswärts S. 98, auch S. 90). (1854: 2. Aufl.: 2. Bd.: vom Text ident. mit 1830, aber S. 48). [Hier allg. Infos zu Ferdinand I. (1503-1564), dem König von Böhmen, und Karl Adolf Menzel (1784-1855)].

Richter, Wilhelm L.: Handbuch des Straf-Verfahrens in den königl. Preußischen Staaten.., 1830. (2. Bd. Der verstorbene Großherr von Konstantinopel zog, nach einer unbestimmten Quelle von Pouqueville [François Pouqueville, 1770-1838], die griechische Liebe seinem Harem vor. Die Frauen wurden Liebende ihrer Gespielinnen S. 351. Verführung zur widernatürlichen Unzucht. Über Frauen u.a.: Weib mit Weib kann sich nur sehr unvollkommen die Freuden des Beischlafs verschaffen. Abhängigkeitsverhältnis zwischen dem Verführer und dem Verführten S. 602-606). [Schlagwort: lesbisch. Das Pouqueville-Zitat kann nicht aus der Pouqueville: Histoire de la régénération de la Grèce von 1824 stammen, obwohl er hier auf Sodomy eingeht, weil das Zitat bereits von Osiander  im Jahre 1815 verwendet wird. Siehe oben Osiander, 1815. Hier allg. Infos zu dem Juristen Optatus Wilhelm Leopold Richter (?). Zu Pouqueville siehe unten Zyro, 1837. Die hier als Quelle angegebene Augabe der Zeitschrift Minerva von 1805 wird offenbar nicht als Scan angeboten].

Ritter, Heinrich: Geschichte der Philosophie alter Zeit, 1830. (Knabenliebe der Griechen S. 37-39).  [Hier allg. Infos zu dem Philosophen Heinrich Ritter (1791-1869)].

Roß, Christian: Unterricht über die wichtigsten Strafgesetze.., 1830. (widernatürliche Unzucht im Kontext der Bibel. S. 87-88). [Hier allg. Infos zu dem Juristen Christian Roß (?)].

Sammlung historischer Volkslieder und Gedichte der Deutschen, 1830. (Zusammengetragen von Oskar Ludwig Bernhard Wolff. Die Liedzeile: Solt ich die Sodomitisch sünd, der Welschen Hochzeit grausam schand Erzelen, jr würdet al sand, Ein Greuel han, erschrocken drob… Aus: Gottes Wort bleibt ewig S. 94. Der Reim von Achim von Arnim auf den Papst und seine Büberey: Dadurch sein gros Abgötterey, Sein Diebstahl, schand und Sodomey, Durch dich mag sicher bleiben Und er hernach die reine Lehr Aus Deudschland mög vertreiben. Aus: Ein Lied für die Landsknecht.. S. 191). [Schlagwort: Belletristik. Siehe unten Historische Volkslieder, 1840].

Uebersicht der Strafrechtspflege im Großherzogthum Baden während des Jahres… [Zum Inhalt: Statistiken über Untersuchungen u.a. wegen Widernatürlicher Unzucht. Das genaue Delikt bleibt unklar und kann sich z.B. auch auf Tierkontakte beziehen. Bei der Nennung des Deliktes an mehreren Stellen wird auch nach Region, Alter und anderen Kriterien unterschieden. Die jeweiligen Treffer sind an der blauen Markierung auf der rechten Seite zu erkennen und können jeweils angeklickt werden. Nur vereinzelte Jahrgänge werden als Scan angeboten]. (1830: mit Zahlen von 1829 an mehr als 20 Stellen). (1836: mit Zahlen von 1834 an mehr als 20 Stellen). (1840: mit Zahlen von 1836 an vier Stellen). (1841: mit Zahlen von 1839 an mehr als 20 Stellen). (1844: mit Zahlen von 1842). (1847: mit Zahlen von 1845 an mehr als 20 Stellen). (1848: mit Zahlen von 1846). (1848: mit Zahlen von 1847 an mehr als 20 Stellen). (1856: mit Zahlen von 1852. Widernatürliche Unzucht S. 31). [Zur Statistik in Baden s. unten Großherzoglich Badisches.., 1832; Geographisch.., 1833 und Jahrbücher.., 1841. Die Dissertation: Kriminalität in Baden im 19. Jahrhundert. Die 'Übersicht der Strafrechtspflege' als Quelle der historischen Kriminologie erschien 2006 auch als Buch. Danach verzeichnet die ab 1830 erschienene Kriminalstatistik für den Zeitraum 1829-1878 über 420.000 Verfahren und sollte u.a. der Effizienzkontrolle der badischen Justiz dienen].

Vollständiges Wörterbuch der deutschen Sprache, 1830. (3. Bd.: Schwulität = In einer großen Schwüle S. 972). [Hier ohne homosexuelle Bedeutung und nur von ethymologischem Interesse. Spätestens ab 1845 ist das Wort auch im homosexuellen Kontext bekannt, siehe unten Butler, 1845].

Weisse, Christian H.: System der Aesthetik.., 1830. (2. Bd.: Griechische Knabenliebe S. 492-495). [Hier allg. Infos zu Christian Hermann Weisse (1801-1866)].

Xenophon: Lakedaimonion politeia / Das Staatswesen der LakedämonierVon der Staatsverfassung der Lacedämonier. [Zum Inhalt: Im Folgenden zwei Übersetzungen]. (1830: Das Buchcover mit Übersetzerangabe fehlt. U.d.T. Von der Staatsverfassung der Lacedämonier S. 1253-1297. Xenophon glaubt, von der Knabenliebe sprechen zu müssen. Sie wird in vielen Staaten durch Gesetze nicht verhindert S. 1273-1274). (1831: Cover fehlt. Identisch mit 1830). (1843: Cover fehlt. Identisch mit 1830). [Hier allg. Infos zu dem antiken griechischen Schrifsteller Xenophon (um 430-um 355 v.Chr.)].

Zellweger, Johann C.: Geschichte des Appenzellischen Volkes, 1830. (Todesstrafe für Verleumder nach dem Preßgesetz jener Zeit S. 234). [Schlagwort: Schweiz. Hier allg. Infos zu Johann Caspar Zellweger (1768-1855)].

Lesetipp! Zschokke, Heinrich: Der Eros, oder über die Liebe. [Zum Inhalt bzw. Hintergrund: Franz Desgouttes gesteht seinen Geliebten Daniel Hemmeler erstochen zu haben und wird 1817 hingerichtet. Dieser Fall wird zum Schlüsselerlebnis für den schweizerischen Hutmacher Heinrich Hössli, der einen Aufsatz verfasst und ihn an den erfolgreichen Schriftsteller Heinrich Zschokke schickt. Dieser verfasst und veröffentlicht daraufhin 1821 Der Eros, oder über die Liebe bei dem sich drei Männer über das Wesen des mann-männlichen Eros austauschen. Hinter diesen Männern sind Desgouttes, Hemmeler und Zschokke zu erkennen. Zschokkes Schrift kann man in dieser Form als eine Verteidigung der Männerliebe sehen. In ihr kommt u.a. das Zitat vor: Denket an Jakob I. von England und seinen Liebling Bukingham, an Heinrich III., Ludwig XIII. von Frankreich und Papst Julius II.! Heinrich Hoessli ist über diese Publikation enttäuscht und veröffentlicht später seine bedeutende Schrift Eros oder die Männerliebe der Griechen]. (1825: 10. Bd. S. 110-200). (1830: 2. Bd. S. 66-141). (1830: 2. Aufl. in einem Band. S. 376-397).  (1841: 5. Aufl.. 1. Bd.. S. 189-238). (1845: 7. Aufl. 1. Bd. S. 231-292). (1851: 1.-2. Bd. S. 225-287). (1863: 1. Bd. S. 184-234). (1865: 1. Bd. 227-289). [Hier allg. Infos zu Heinrich Zschokke (1771-1848), Jakob I. (1566-1625) einschl. mögliche homosexuelle Neigungen und zu Heinrich III. (1551-1589) einschl. seiner Homosexualität. Zu Hoessli siehe unten Hoessli, 1840. Zu Zschokke s.a. Andere Lieben, S. 167-170. S.a. Derks, S. 454-479. S.a. Guldin, S. 133-142. Zu Heinrich III. s.a. Andere Lieben S. 81]

1831

Baum, Johann-Wilhelm: Theodor Beza.., 1831. (Ein Satz über das dem Cardinal della Casa [Giovanni Della Casa, 1503-1556] zugeschriebene Schandgedicht zum Lobe der Sodomiterei S. 421). [Zu Casa s.a. Invertito 4.2002, S. 117-139. Hier allg. Infos zu Johann-Wilhelm Baum (1809-1887)].

de Valenti, Ernst J.: Medicina clerica, od Handbuch der Pastoral-Medizin.., 1831. (Am Ende des 1. Bandes wird u.a. auf die Kap. Päderastie und Tribadismus im 2. Band aufmerksam gemacht. Der 2. Bd. wird nicht als Scan angeboten o.S.). [Hier allg. Infos zu Ernst Josef Gustav de Valenti (1794-1871)].

Lesetipp! Hannibal oder Beyträge gegen den neu aufstrebenden Obskurantismus, 1831. (6. Heft mit separater Seitenzählung. Im Kap. über das widernatürliche Zölibat als Ursache von Sodomiterei, was sich bei einem Mann, der 1827 in München starb, auch auf die Grabinschrift auswirkte: Wer die Politik nicht erfaßt – Betrachte hier den Päderast. Für alles gibt’s ein Surrogat [sexuellen Ersatz]– auch für den heil’gen Zölibat. S. 70).

 

Siehe voriger Eintrag

Weiter mit 1831

Hinsberg, Joseph von: Ueber den revidirten Entwurf eines Strafgesetzbuchs für das Königreich Bayern vom Jahr 1827.., 1831. (Kritik an den Fassungen zur widernatürlichen Unzucht S. 130-132). [Hier allg. Infos zu Joseph von Hinsberg (1764-1836). In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Kritisch-etymologisches medicinisches Lexikon, 1831. (Cinaedus = 1. Knabenschänder, 2. einer der dergl. mit sich treiben lässt, eine Mannhure, Pathicus S. 203). [Schlagwort: Sprache].

Schwäbisches Wörterbuch. (1831: Ethymologisches zu Ketzerei i.V.m. Sodomiterei. Ableitung evt. von Cazzo =männliches Glied. Nach dem Ratsprotokoll von 1521 wurden in Ulm zwei Männer verbrannt S. 312). (1844: 2. Ausgabe, offenbar ident. mit 1831). [Schlagwort: Sprache, Schwaben].

Vallentin, Berthold: Winckelmann, 1831. (Widmung: Dem Gedächtnis meines Freundes Friedrich Wolters). [S.a. Mann für Mann, S. 705-706. Hier allg. Infos zu Berthold Vallentin (1877-1933) mit einem Foto der beiden Männer in ungewöhnlicher körperlicher Nähe].

1832

Bechstein, Ludwig: Novellen und Phantasiegemälde, 1832. (2. Bd.: In der Novelle Meister Wolfram und seine Thürme geht es um den Feuertod der Sodomiter S. 135-136). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Ludwig Bechstein (1801-1860)].

Cramer, Friedrich: Geschichte der Erziehung, ab 1832. (1832: 1. Bd.: Knabenliebe S. 180, 194-200, 255-257). (1838: 2. Bd.: Freundschaften und Knabenliebe der Griechen S. 465-466). [Hier allg. Infos zu Friedrich Cramer (1752-1807)].

Grässe, Johann G.: Lehrbuch einer allgemeinen Literärgeschichte.., 1838. (Das Drama Edward II. [von 1593] von Christopher Marlowe ist eine wahrhaft erhabene historische Schicksalstragödie S. 549). [Siehe unten Marlowe, 1914. Hier allg. Infos zu Johann Georg Theodor Grässe (1814-1885)].

Großherzoglich Badisches Staats- und Regierungs-Blatt / Gesetz- und Verordnungsblatt von Baden. (1832: 30. Jg.: Statistik wegen widernatürliche Unzucht mit Zahlen von 1830 o.S.). (1834: 32. Jg.: Statistik mit Zahlen von 1833 o.S.). [Das Delikt kann sich auch auf Tierkontakte beziehen]

Hormayr, Joseph von: Taschenbuch für die vaterländische Geschichte, 1832. (3. Bd.: Ein Satz: Das erste Beispiel strenger Gerechtigkeit übte Christoph von Stadion an dem Abte zum H. Kreutz in Donauwörth Franz Reauer, den er wegen unsinniger Verschwendung und sodomitischen Unwesens seines Amtes entsetzte und zur ewigen Haft nach Dillingen abführen ließ S. 396). Hier allg. Infos zu Christoph von Stadion (1478-1543), Joseph von Hormayr (um 1781-1848) und Franz Reauer (?)].

Jacob, Karl G.: Charakteristik Lucians von Samosata, 1832. (Allgemein über unsittliches bei Lukian und seine Hetärengespräche S. 169-183. Wieland, der das 5. der Hetärengespräche [wegen seinem lesbischen Inhalt] nicht übersetzt hat, wird recht gegeben, ihm wird aber auch Inkonsequenz in Bezug auf die sonstige Darstellung von unnatürlicher Wollust vorgeworfen S. 183. Verirrungen und Ausschweifungen S. 183-188. Männerliebe S. 188-193). [S. oben Lukian, 1788. Hier allg. Infos zu Karl Georg Jacob (1796-1849)]

Literarischer Anzeiger [als Beilage für] Blätter für literarische Unterhaltung, 1832. (Leihbibliotheken bzw. das sächsische Publikum wird mit einer Anzeige auf den [homoerotischen] kleinen Roman Don Petrasto aufmerksam gemacht o.S.). [Gleiche Anzeige auch im Intelligenzblatt Nr. 20 von 1832 auf S. 79). [Die Novelle ist somit auch separat erschienen. S. unten Abdruck in dem Sammelband Getroffene Bilder .., 1833].

Neues Archiv des Criminalrechts, 1832. (12. Bd.: Im Entwurf für die Strafgesetzgebung in Zürich steht auf unnatürliche Wollust (Art. 322) 6-12 Jahre Zuchthaus S. 199). [Schlagwort: Schweiz].

Plass, Hermann G.: Geschichte des alten Griechenlands, 1832. (Knabenliebe wurde oft zu Unrecht mit Schändlichkeiten bedacht, Unzüchtigkeiten wurden bestraft S. 128).

Preuss, Johann D.: Friedrich der Große: Eine Lebensgeschichte.., 1832. (1. Bd.: Über die griechische Liebe bei Friedrich der Große mit Äußerungen über Baron Diebitsch, den Pagen von Sydow, Ritter Zimmermann und Büsching. Johann Matthias Gesner – in seinem Socrates sanctus paederasta – und Friedrich Jacobs haben die griechische Liebe verteidigt. Der große König hat einen so gelehrten Verteidiger noch nicht gefunden S. 363-367). [S. oben Jacobs, 1829. Das Werk ist in mind. vier Bänden erschienen. Der 2. und 4. Bd. wird als Scan angeboten, hat aber offenbar keinen homosexuellen Bezug. Gesner: Socrates sanctus paederasta liegt nicht in deutscher Sprache vor. S.a. Herzer 94. S.a. Derks, S. 59-62. Hier als Scan die zitierte latain. Schrift Socrates sanctus paederasta (1769) und allg. Infos zu Johann David Erdmann Preuß (1785-1868) und Friedrich II. (1712-1786)].

Rabelais, François: Gargantua und Pantagruel. [Zum Inhalt: Der humoristische Ritterroman in fünf Büchern erschien zwischen 1532 und 1564 und war sehr erfolgreich. Der Autor Rabelais gilt heute, obwohl er aufgrund seiner archaisch gewordenen Sprache und seiner kaum noch zu verstehenden Wortspiele als größter französischer Autor des 16. Jahrhunderts. Im Folgenden werden die Übersetzungen von Gottlob Regis aufgeführt. Es gibt zwar auch eine als Scan vorliegende Übersetzung von Sander / Fischart / Eckstein in drei Bänden aus den Jahren 1785-1787. Wegen abweichender Struktur konnten die unten angegebenen Szenen diesen Texten jedoch nicht zugeordnet werden]. (1832: 1. Bd.: Mit Abbildung von Regelais. Alle fünf Büchern ohne Kommentare. Die Texte sind meistens nur durch die ergänzenden Kommentare im 2. Bd. von 1839 bzw. 1841 verständlich. Im 1. Buch: Prolog: Alcibiades vergleicht Sokrates mit Silenen und bezeichnet ihn als hässlich S. 3. Im 1. Buch: 20. Kap.: Verbrennen von Buker, Ketzer […], Leutverführer u.a. S. 64. Im 2. Buch: 14. Kap.: Anrede mit Messer Bougrino S. 245. Im 2. Buch: 17. Kap.: Papst Sixtus wurde vom Chlanker-Schlier geheilt IV. S. 261. Im 3. Buch: 25. Kap.: laß Dich einen Albaner laternen S. 442. Im 3. Buch: 49. Kap.: Alcibiadion von Alcibiades S. 535. Im 4. Buch: 31. Kap.: Der Körper des Halbriesen Fastnacht wird beschrieben: Das Arßloch, wie ein krystallener Spiegel S. 678. Im: 4. Buch: 65. Kap.: Euripides ist nach Aristophanes von Hunden gefressen worden S. 779). (1839: 2. Bd.: 1. Abt. [sic]. Kommentare zu den fünf Büchern mit durchgehender Seitenzählung. Zum 1. Buch auf S. 3: Alkibiades und sein Vergleich von Sokrates mit Silenen [älterer Satyr mit Bauch und Glatze] mit Verweis auf Platos Gastmahl und Winkelmann S. 6-7. Zum 1. Buch auf S. 64: Buker waren u.a. Sodomiten. [Buker ist offenbar eine Eindeutschung des französischen bougre, dem Synonym für Sodomit]. Besonders aber im Verdacht der Päderastie hatte man die Universitätsverwandten und Sorbonnisten S. 95 [Das Gebäude der Sorbonne war früher Teil der Pariser Universität und wurde als eine klosterähnliche Männergemeinschaft gesehen]. Zum 2. Buch auf S. 245: Messer Bougrino wird kommentiert mit Herr Bougre, Sodomit; Französisch-welsches Kompliment S. 267 [Das italienische Wort messer war im 15. und 16. Jahrhundert eine Anrede für höherstehende Männer und bedeutete so viel wie mein Herr. Das Wort Bougrino ist eine italianisierende Ableitung von bougre. Damit heißt der Text so viel wie Herr Sodomit]. Zum 2. Buch auf S. 261 wird ergänzt, dass Papst Sixtus IV. drei Monate lang die Sodomie zugelassen hat S. 277 [Der Sprecher behauptet, er habe Papst Sixtus von der Geschlechtskrankheit Schanker geheilt, was auf seinen sittenlosen Lebenswandel hinweisen soll. Es wird nicht gesagt, bei welchem Geschlecht er sich angesteckt hat und um welchen Sixtus es sich handelt. Der Herausgebers verweist jedoch auf Papst Sixtus IV. und den auf ihn bezogenen Vorwurf der Sodomie. Ausführliche Hinweise zu Sixtus IV. siehe oben Fischart, 1576]. Zum 3. Buch auf S. 442: Die Äußerung laß Dich einen Albaner laternen, ist ein obszöner Seitenhieb auf die sodomistischen Gewohnheiten, entweder der Sorbonnisten oder der Albigenser- (Waldenser-) Sekte verbinden, weil diese als Bougres [Päderasten] bzeichnet wurden. Der Sinn ist offenbar: Wer sich mit Sodomiten einlässt, wird zum Richtplatz geführt S. 418. Zum 3. Buch auf S. 535: Alcibiadion wird mit Art Ochsenzunge erklärt S. 486. Der Tod von Euripides [ca. 480-406 v. Chr.]: Er ist von Hunden oder von Weibern zerrissen worden, die sich für seine Knabenliebe an ihm rächen wollten S. 754-755). (1841: 2. Bd.: 2. Abt. [sic]. Kommentar zum 46. Kap. Er scheint mit den Worten „Geh, und laß dich einen Albaner (d.i. von einem Albigenser oder Waldenser, damals gleichbedeutend mit bougre) laternen“, auf die Neigung anzuspielen, die man den italienischen Cardinälen vorwirft S. 1148 [Mit Albaner sind also nicht die heute bekannten Albaner aus der Balkanhalbinsel, sondern eine religiös-sozialen (Protest-)Bewegung des 12. und 13. Jahrhunderts aus ganz Europa gemeint. laternen ist hier offenbar unausgesprochen phallisch gemeint]. (1841: 2. Bd.: Kom. zum 31. Kap.: Die Vergleichung des Afters mit einem krystallenen Spiegel, spielt auf die böse Krankheit Crystalline, eine Folge unnatürlicher Wollust an S. 1219). (1911. Alle Bücher neu gesetzt und ohne Kommentare. Durch die oben kursiv gesetzten Begriffe und der Angabe der Kap. sind sie mit Word-Suche leicht zu finden). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu François Rabelais (1494/1483?-1553), seinem Roman Gargantua und Pantagruel, dem Übersetzer Gottlob Regis (1791-1854) und zu der Geschlechtskrankheit Crystalline bzw. Vesiculae crystallinae, die sich durch Bläschen auf der Eichel auswirkt und vermutlich auch über Analverkehr übertragbar ist. Eine nicht als Scan verfügbare Ausgabe von 1955 enthält Illustrationen von Paul Gustave Doré u.a. eine auf S. 541 zu dem Halbriesen Fastnacht mit dem Archloch wie ein Kristallspiegel].

 

Siehe voriger Eintrag

Dieser Sodomit hat ein Arschloch wie ein Kristallspiegel. Solche Wortspielereien von François Rabelais sind nicht einfach zu verstehen und beziehen sich wohl auf die Geschlechtskrankheit Crystalline. Die Zeichnung von Paul Gustave Doré ist in einer Ausgabe des Romans von 1955 abgedruckt, die nicht als Scan angeboten wird.

Weiter mit 1832

Rosenkranz, Karl: Handbuch einer allgemeinen Geschichte der Poesie.., 1832. (2. Bd.: Der Dichter und Mönch Analus ab Insulis [1120-1202] ereiferte sich in seinem Gedicht Planctus naturae gegen die Sodomiterei S. 22). [Siehe unten Rosenkranz, 1855. Hier allg. Infos zu Karl Rosenkranz (1805-1879)].

Ruge, Arnold: Die philosophische Aesthetik, 1832. (Knabenliebe und die Arten der Liebe S. 73-80). [Hier allg. Infos zu dem Schriftsteller Arnold Ruge (1802-1880)].

Schweppe, Albrecht / Gründler, Carl. A.: Römische Rechtsgeschichte und Rechtsalterthümer.., 1832. (Gesetze gegen das Laster der Männerliebe wie aus dem Jahr 526 die Lex Scantinia S. 34, 1046-1047). [Hier allg. Infos zu Albrecht Schweppe (1783-1829), Carl August Gründler (1769-1843)].

Theologisches Literaturblatt. Zur Allgemeinen Kirchenzeitung, 8.2.1832 bzw. Nr. 17. (11. Bd.: Auf der zweiten separaten Seitenzählung des Scans. Übersetzungsprobleme bei Flavii Josephii: Die natürliche Geburt Jesu von Nazareth: Über den Eunuchen Bagoas Spalte 138-139. Als Eunuch war Bagoas wollüstigen Versprechungen zugänglich Spalte 140. Lustknaben Spalte 140-141). [Hier allg. Infos zu Flavius Josephus (um 37-100). Zum rezens. Werk siehe oben Die natürliche Geburt.., 1830].

Tittmann, Karl A.: Geschichte der deutschen Strafgesetze, 1832. (Sodomiterei ahndete der Schwabenspiegel mit der Todesstrafe S. 113, Artikel 116 ahndet es mit Verbrennen S. 260). [Hier allg. Infos zu Karl August Tittmann (1775-1834)].

1833

Archiv des Criminalrechts, 1835. (Mittermaier: Ueber die Bestrafung der Fleischesverbrechen anhand des königlich-sächsischen Gesetzes von 8.2.1834 und zur Frage, ob widernatürliche Unzucht strafbar sein sollte S. 257-259). [Schlagwort: Sachsen. Möglicherweise handelt es sich bei dem Autor um den Juristen Carl Joseph Anton Mittermaier (1787-1867)].

Der aufrichtige und wohlerfahrene Schweizer-Bote, 1833. (30. Bd.: Im Rahmen aktueller Meldungen: Ein gewisser Stutz, Strehlmacher von Liestal, welcher wegen begangenen sodomitischen Gräueln lange Zeit in Basel im Gefängnisse saß [evt. wegen Tierkontakt] S. 125).

Bauer, Anton: Lehrbuch des Strafrechtes, 1833. (Sodomie S. 468). [Hier allg. Infos zu dem Strafrechtler Anton Bauer (1772-1843). Siehe oben Bauer: Lehrbuch der Strafrechtswissenschaft, 1827].

Das Corpus iuris civilis [Corpus Juris Civilis; =Codex Iustinianus, =Codex Justinianus], 1833. (7. Bd.: Übers. u. hrsg. von Carl Ed. Otto u.a. Zur 77. Novelle über Ausschweifungen, die der Natur zuwider sind S. 380-382. Zur 141. Novelle über die, welche ausschweifend leben S. 699-701). (Gleiches Buch als Scan, bei dem jedoch die S. 614-723 und damit der 2. Beitrag fehlt). (1988: Auszug nach Brigitte Spreitzer Die Stumme Sünde. Homosexualität im Mittelalter, wonach seit 559 die Bezeichnungen Sodomiter und Sodomie üblich wurde). [Hier allg. Infos zum Codex Iustinianus. Strafbestimmungen aus den Jahren 326 bis 559. S.a. Andere Lieben, S. 37-39. S.a. Die sünde, S. 18-19. S.a. Spreitzer, S. 17-19. S.a. Bleibtreu-Ehrenberg, S. 191-194, 242].

Döllinger, Johann J.: Geschichte der christlichen Kirche.., 1833. (1. Bd.: Hadrian und das antike Rom. S. 131). [Hier allg. Infos zu Johann Joseph Ignaz von Döllinger (1799-1890)].

Eichhorn, Karl F.: Grundsätze des Kirchenrechts der katholischen und der evangelischen Religionspartei.., 1833. (2. Bd.: Sächsisches Kirchenrecht und Preußisches Landrecht S. 484). [Schlagwort: Sachsen, Preußen. Hier allg. Infos zu Karl Friedrich Eichhorn (1781-1854)].

Falkenstein, Constantin K.: Geschichte des Tempelherrenordens, 1833 (52 Ritter sagten über Erlaubnis zur Sodomie aus. Kuss auf das Ende des Rückgrats [Hintern] S. 105. Zwei Absätze über Unnatürliche Lust und Unanständige Küsse S. 123-125). [Hier allg. Infos zu Konstantin Karl Falkenstein (1801-1855)].

Fassbind, Thomas: Geschichte des Kantons Schwyz, 1833. (3. Bd.: Ein Satz: Rudolf Gwaltherr, Prädikant von Zürich, hat in einer Lästerschrift die Katholiken alle ohne Ausnahme [als] die Kupler des Papstes in der sodomitischen Sünde betittelt S. 8). [Schlagwort: Schweiz. Hier allg. Infos zu Rudolf Gwalther (1519-1586) und Thomas Fassbind (1755-1824). Gemeint ist möglicherweise Gwalthers lateinische Schrift Antichristus von 1546].

Geographisch-statistisch-topographische Beschreibung des Grossherzogthums Baden, 1833. (1810 wurden zwei, 1821 vier und 1831 fünf Personen wegen widernatürlicher Unzucht [evt. Tierkontakt] in Untersuchung genommen S. 171).

Goethe, Johann W. von: Faust Teil 2. [Zum Inhalt: Der zweite Teil, in dem der Teufel als männlich begehrend dargestellt wird, erschien erstmals 1832 posthum] (1833: Neu gesetzt. Relevant ist u.a. die Textpassage von Mephistoteles: Auch könntet ihr anständig-nackter gehen, Das lange Faltenhemd ist übersittlich Sie wenden sich — Von hinten anzusehen! – Die Racker sind doch gar zu appetitlich). (1960: 5. Bd.: Identischer Text S. 576). [Hier allg. Infos zu Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832). Zu Faust II s. unten Weber, 1836; Düntzer, 1857 und Kühne, 1864. Zu der Person, auf dem die Faust-Geschichte beruht s. unten Halle, 1790 und Blätter.., 1852. S.a. Andere Lieben, S. 143-146. S.a. L’amour bleu, S. 146-147. S.a. Derks, S. 281-294].

Goethe, Johann W. von / Zelter, Carl F.: Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832, 1833. (2. Bd. Zelter an Goethe am 14.09.1812 über die Anhänger der Griechischen Liebe S. 30). [S.a. Derks, S. 424. Zelter hatte in den Wahlverwandschaften offenbar eine entsprechende Liebe herausgelesen]).

Lesetipp! Getroffene Bilder aus dem Leben vornehmer Knabenschänder und andere Szenen aus unserer Zeit und Herrlichkeit, 1833. (Die homoerotische Novelle Don Petrasto ist an den griechischen Schönheitskult angelehnt und spielt in Madrid. Vor dieser Novelle ist eine homoerotische Zeichnung abgedruckt S. 1-48). (1833: Gleicher Scan der BSB). [Schlagwort: Belletristik. Der Verfasser wird nicht genannt. Siehe oben Literarischer Anzeiger, 1832. Ohne näher auf die Novelle einzugehen, wurde die Zeichnung auf dem Cover von Capri Heft [5 bzw.] 3/1988 abgedruckt].

 

 

Siehe voriger Eintrag

In dem Sammelband Getroffene Bilder aus dem Leben vornehmer Knabenschänder und andere Szenen.. findet sich die homoerotische Novelle Don Petrasto. Sie ist an den griechischen Schönheitskult angeleht und spielt in Madrid.

Weiter mit 1833

Grauert, Wilhelm H.: Historische und philologische Analekten, 1833. (Der Phalerer Demetrius hatte sich früher selbst der Knabenliebe hingegeben. Später waren weder Frauen noch Knaben vor ihm sicher S. 319-320). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Heinrich Grauert (1804-1852) und zu Demetrius von Phaleron (350-280 v. Chr.)].

Hugo, Victor: Lucrezia Borgia: Drama, 1833. [Zum Inhalt: Zwei Szenen im Drama über das Verhältnis von Maffio zu seinem Freund Gennaro legen ein homosexuelles Verhältnis nah]. (1833: Übers.: P. H. Külb. Maffio sagt zu seinem Freund Gennaro Wir haben geschworen, uns nie einander zu verlassen, unzertrennlich Brüder zu sein S. 87. In einem späteren Gespräch mit Negroni er über Gennaro: Wir leben zusammen und trennen uns nie. Auf die Frage, ob er ihn liebt: So sehr als ein Mann den andern lieben kann S. 95). ([1833?:]. Übers.: Georg Büchner. Maffio sagt zu seinem Freund Gennaro: Wir haben uns geschworen, uns nie zu verlassen, uns nie zu trennen, Brüder zu sein. 3. Handlung, 1. Szene: In einem späteren Gespräch mit Negroni sagt er über Gennaro: Wir trennen uns nie; wir leben zusammen. Auf die Frage, ob er ihn liebt: So sehr, als ein Mann den ändern [sic] lieben kann). [Das Drama war Grundlage der Oper Lucrezia Borgia. Hier allg. Infos zu Victor Hugo (1802-1885) und den Übersetzern Georg Büchner (1813-1837) und Philipp Hedwig Külp (1806-1869).

Hurter, Christian G.: Geschichte des letzten Jahres meiner Amtsführung.., 1833. (Der Pfarrer von Zürich beschreibt, wie er einen Mann namens Rudelis, der wegen Knabenschänderey verbannt worden war, in der Gemeinde mit Stillschweigen überging S. 37). [Schlagwort: Schweiz. Zu Christian G. Hurter liegen keine weiteren angaben vor].

Intelligenzblatt der Allgemeine Literaturzeitung, Nr. 77, Okt. 1833. (Titelgeschichte von Amathes: Zur Vertheidigung Platons in Bezug auf Knabenliebe. Über die Einleitung von Schleiermacher im Werk Der Staat Spalte 625-628). [Siehe oben Platon: Der Staat, 1785. Zu Amathes liegen keine weiteren Angaben vor].

Jean Paul [Jean Paul Richter]: Wahrheit aus Jean Paul's Leben, 1833. (Rez. von Herzog August von Gotha: Ein Jahr in Arkadien. In Arkadien bewundern Gelehrte den geheimen griechischen Schatz darin S. 60). [S.a. Derks, S. 425. Zum rez. Werk siehe oben Sachsen, 1805. Hier allg. Infos zu Jean Paul Richter (1763-1825)].

Journal für rationale Politik, Juni 1833. (Ein Satz: Wie im Griechenland suchten und fanden die Vitellius, die Heliogabalus, die Cinäden und Tribaden Frankreichs im 18ten Jahrhundert neuen Kitzel in der Verspottung alles Heiligen S. 501). [Schlagwort: Sprache]).

Kapp, Alexander: Platon’s Erziehungslehre.., 1833. (Gymnastik führte zur Verkehrung der Liebesneigung bei den Griechen S. 62-64. Großer Beitrag: Kapitel über die Männerliebe S. 334-343 und über Verirrungen des Geschlechtstriebes S. 343-358). [Der Text enthält einige hs. Ergänzungen, u.a. zum Wort Männerliebe. S. 343. Von Alexander Kapp sind nur wenige weitere angaben bekannt].

Klenze, Clemens A.: Lehrbuch des gemeinen Strafrechts, 1833. (1. Bd.: Widernatürliche Unzucht S. 212-214). [S.a. Herzer 96. Hier allg. Infos zu Clemens August Carl Klenze (1795-1838)].

Landtags-Acten [aus Sachsen], 1833. (2. Bd.: Diskussion um § 29 zur widernatürlichen Unzucht S. 280-281).

Morgenblatt für gebildete Leser, 04.03.1833. (Hans Christian Andersen mit dem Gedicht: Der Soldat u.a. mit Ich hab in der Welt nur ihn geliebt S. 213). [S.a. Derks, S. 617-618. Hans Christian Andersen (1805-1875). Siehe unten Andersen, 1850].

Oppenheim, Friedrich W. von: Über den Zustand der Heilkunde.., 1833. (In dem Kap. Die Knabenliebe der Fall von einem Knaben, der acht Männer mit Aftergeschwüren angesteckt hat S. 82-83. Siehe S. 83-89). [S.a. Herzer 97. Hier allg. Infos zu Friedrich Wilhelm von Oppenheim (1799-1852)].

Das Papstbüchlein, 1833. (Papst Johannes [Gegenpapst Johannes XIII.; 1410-1415] wurde u.a. der Sodomiterei angeklagt und am 29. Mai 1418 [sic] in der sechsten Sitzung des Conciliums abgesetzt. S. 55).

Paldamus, Hermann: Römische Erotik, 1833. (Martial mit seinen Szenen mit Analogieen von Männern. Über Petronius: Im Schmutz gefällt er sich, aber er weiß, dass es Schmutz ist, und bewegt sich frei und keck in ihm S. 85-86). [Siehe unten Bloch, 1911, S. 557, aber im anderen Kontext. Hier allg. Infos zu Hermann Paldamus (1805-1854)].

Reiche, Johann G.: Versuch einer ausführlichen Erklärung des Briefes Pauli an die Römer.., 1833. (1. Bd.: Kommentar zu Brief Paulus an die Römer 26-27 - S. 165-167).

Repertorium der classischen Alterthumswissenschaft, 1833. (Literaturhinweis: In der Hall. L. Z. Nr. 89. S. 720 erschien ein Artikel über Böotische bzw. Eleische Gefrässigkeit und Knabenliebe S. 230).

Rheinischen Museum für Philologie, 1833. (1. Bd.: Über die sokratische Liebe von Kallias zu Autolykos S. 593). [Zum Verhältnis von Kallias III. (um 450-371 v.Chr.) zum Athleten Autolykos (um 435-403 v.Chr.) siehe oben Xenophon: Das Gastmahl, 1827].

Rotteck, Carl von: Allgemeine Geschichte vom Anfang der historischen Kenntnis.., 1833. (2. Bd.; Über die griechische Liebe und die Schönheit der griechischen Männer S. 309). [Hier allg. Infos zu Carl von Rotteck (1775-1840)].

Winer, Georg B.: Biblisches Realwörterbuch zum Handgebrauch für Studirende, Kandidaten, Gymnasiallehrer und Prediger.. [Der 2. Bd. der 1. und 2. Aufl. wird nicht als Scan angeboten]. (1820: 1. Bd.: [1. Aufl.]: Unter Gelübde: Das Bibelzitat über Hurenlohn [z.Tl. auch als Hundegeld bekannt] ist wahrscheinlich Lohn für einen feilen Knaben, Cinaedus. Die Erklärung Lohn für einen verkauften Hund ist weder passend noch angemessen S. 241). (1833:  1. Bd.: 2. Aufl.: Unter Gelübde wie 1820, S. 476-477. Unter Kleidung: Verbot, die Kleidung des andern Geschlechtes zu tragen. Bei ausländischen Gottheiten wurden Männer in Frauenkleidern und umgekehrt geopfert S. 780). (1847/1848:  1. und 2 Bd.: 3. Aufl.: Mit sep. Seitenzählung. Im 1. Bd.: Gelübde [wie 1833], S. 406. Kleidung [wie 1833], S. 661. Im 2. Bd. Unter Steinigung: Unnatürliche Wollust der Weiber S. 522). [Schlagwort: lesbisch, Transvestitismus. Hier allg. Infos über Georg Benedixct Winer (1789-1858)].

Wochenschrift für die gesammte Heilkunde, 1833. (1. Bd.: Robert Froriep: Beschreibung eines Zwitters nebst Abbildung der Geschlechtstheile desselben über Maria Rosina Göttlich, 1798 geboren und für ein Mädchen gehalten. Wird später als Mann eingeschätzt und hat Neigung zu Männern S. 61-70). [Schlagwort: Hermaphroditen. Die Zeichnung auf dem Scan ist bis zur Unkenntlichkeit geknickt. Hier allg. Infos zu dem Mediziner Robert Friedrich Froriep (1804-1861)].

1834

Bäurle, Philippine D.: Reisen in den Mond, in mehrere Sterne und in die Sonne.., 1834. (Sodomitsche Sünden und stumme Sünden S. 50. Sodomitische Sünder nehmen in der andern Welt [der Hölle] zum Theil thierische Gestalten an S. 299-300). [Zu Philippine Demuth Bäurle sind keine weiteren Angaben bekannt].

Bernt, Joseph: Systematisches Handbuch der gerichtlichen Arzeikunde.., 1834. (Äußere Kennzeichen von passiver und aktiver Päderastie. Die Befriedigung der Geilheit durch Tribaden mit einer langen Klitoris lässt sich nur durch die Ueberraschung auf der Tat entdecken S. 101-102). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu dem österreichischen Rechtsmediziner Joseph Bernt (1770-1842)].

Das corpus juris canonici in seinen wichtigsten.., 1834. (1. Bd.: Wegen dem Satz nach dem Kirchenrecht: So lange der Mann lebt, und sei er ein Ehebrecher, ein Sodomit, oder bedeckt mit allen Schandthaten, und von seiner Frau wegen dieser Verbrechen verlassen worden, er wird dennoch für ihren Mann erachtet, und sie darf keinen andern nehmen S. 106). [Hier allg. Infos über das Kirchenrecht nach dem mittelalterlichen CIC].

Drumann, Wilhelm K.: Geschichte Roms in seinem Uebergange. [Zum Hintergrund: Die 1. Aufl. erschien 1834-1844, die 2. Aufl. 1899-1929 und ein Reprint: 1964]. (1834: 1. Bd.: Über Antonius [Marcus Antonius bzw. Mark Anton] und seine Lustknaben S. 71, 511, 516-517). (1835: 2. Bd.: Cicero und Männerliebe S. 369. Sulla [Lucius Cornelius Sulla Felix] und die Lustknaben S. 502). (1837: 3. Bd.: Von einem bartlosen Kinn schloss man auf unnatürliche Wollust S. 737. Lustknaben S. 740-741). (1838: 4. Bd.: Oktavian [dem späteren Kaiser Augustus] als Lustknabe S. 295-296). (1841: 5. Bd.: Lustknaben S. 115, 117). (1844: 6. und letzter Bd.: Lustknaben S. 415, 606. Männerliebe in Rom S. 749). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Drumann (1786-1861)].

Enk, M.: Briefe über Goethe's Faust, 1834. (In einer Rez. zu Faust II über den Teufel: Das gemeine Gelüst, die absurde Liebschaft betreffenden Versen […] wünscht wohl jeder Verehrer des grossen Dichters […] das er sie gestrichen haben möchte S. 62). [S.a. Derks, S. 289. Hier allg. Infos zu Michael Leopold Enk von der Burg (1788-1843)].

Die Fackel. Literaturblatt, 1834. (2. Bd. Wegen dem Satz, dass der Jesuit Ribera der Knabenschändung beschuldigt wurde S. 214). [Hier allg. Infos zu Juan Battista Ribera (1525-1594). Zu Ribera s. oben Wolf, 1789].

Frusta, Giovani [=Fetzer, Carl A.]: Der Flagellantismus und die Jesuitenbeichten, 1834. (Griechische Männer und Jünglinge, Alcibiades S. 4. Sappho S. 5. Petronis im Satyricon S. 6. Tribaden S. 265). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Carl August Fetzer (1809-1885)].

Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin. (1834: 1. Bd.: [sic] Kritik an der französischen Veröffentlichung von A. Constallat: Essais sur un nouveau im Zusammenhang von Sodomiterei und Analverletzung S. 288). (1834: 2. Bd. [sic] Medizinische Fallbeschreibung. Ein junges Mädchen, das zur lesbischen Liebe verführt worden war, litt (wahrscheinlich in Folge davon) an Hypochondrie,…S. 272).

Jenaische allgemeine Literatur-Zeitung Nr. 67 April 1834. (Erwähnung, dass Friedrich der Große [Friedrich II.] keinen absoluten Widerwillen gegen die Ehe hatte, auch wenn ihn andere griechischer Liebe beschuldigten Spalte 54).

Justinus [Marcus Iunianus Iustinus]: Auszug aus des Trogus Pompejus Philippischer Geschichte. [Zum Inhalt: Das Werk von Justinus umfasst 44 Bücher. Im 7. und 9. Buch geht es u.a. um gleichgeschlechtliche Sexualität. Der Beitrag im 7. Buch ist undeutlich: Im Jahre 507 v.Chr. wollten sich bei einem Gastmahl Perser mit Frauen vergnügen. Das erregte den Unwillen von Alexander, dem Sohn des Königs von Makedonien, der die Feier ausrichtete. Alexander schickte die Frauen weg und brachte Jünglinge in Frauenkleidern mit versteckten Dolchen herein. Offenbar kam es zu versuchten Liebkosungen dieser Jünglinge und diese hatten nun einen - inszenierten - Grund, um die Perser nieder zu stechen. Im Beitrag im 9. Buch wird Pausanias 336 v.Chr. von Attalus und dessen Freunden zuerst betrunken gemacht und danach offenbar vergewaltigt. Darüber beklagte er sich bei Philipp II., dem König von Makedonien. Weil dieser nicht gegen Attalus vorgehen wollte, wurde Pausanias so wütend, dass er den König ermordete]. (1834: Übers.: Christian Wilhelm Schwarz. 2. Bd. Im 7. Buch/3. Kap.: Der Frechheit der Gesandten wurde Einhalt geboten S. 200. Im 9. Buch/6. Kap.: Pausanias hatte eine gewaltsame Schändung erlitten. Er wurde betrunken gemacht und zum Werkzeug der Wollust von Attalus und dessen Freunden S. 231). (1866: Übers.: Albert Forbiger. 1. Bd. Im 7. Buch/3. Kap.: Statt den Frauen stellte er ihnen mit Weiberkleidern herausgeputzte Jünglinge gegenüber und befiehlt diesen, die Frechheit der Gesandten mit dem Dolche [...] Einhalt zu tun S. 143. Im 9. Buch/6. Kap.: Pausanias hat eine gewaltsame Schändung erlitten. Er wurde betrunken gemacht und von Attalus und dessen Freunden wie ein Lustknabe dienstbar gemacht S. 164-165). (1866: Gleicher Band von der BSB).  [Zur Ermordung der Perser im 7. Buch siehe oben Schütz, 1811 und als weitere wichtige historische Quelle Herodot, 1783. Hier allg. Infos zu Attalos (+ 336 v.Chr.) und Pausanias (+ 336 v.Chr.), wo von einer Beleidigung die Rede ist. Zur Schändung von Pausanias siehe oben Diodorus, 1827 als weitere wichtige Quelle einschließlich der Zeichnung. S.a. Panormitae, S. 231. Hier allg. Infos zu Justinus bzw. Marcus Iunianus Iustinus (2.-4. Jh.)].

Kaltschmidt, Jakob H.: Kurzgefasstes […] Gesammt-Wörterbuch der deutschen Sprache, 1834. (Cynädus = Knabenschänder, Schandbube, Weichling; Cynädie = Knabenschänderei, Selbstbefleckung S. 140. Sodomit = Knabenschänder, Päderast S. 886. Der warmer = ein Päderast, ein Knabenschänder, Unzüchter S. 1049). [Hier allg. Infos zu Jakob Heinrich Kaltschmidt (1799-1872)].

Köllner, Wilhelm H.: Commentar zu dem Briefe des Apostels Paulus an die Römer, 1834. (Zu der unnatürlichen Wollust in der Bibel Brief Paulus an die Römer 1/26-27 - S. 64). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Heinrich Dorotheus Eduard Köllner (1806-1894)].

Marter, Christian L.: Fünf Marter-Jahre, 1834. (Italien: Sodomiterei in Sizilien wird häufiger getrieben als mit dem zweiten Geschlecht S. 82-83). [Zu Christian Ludwig Marter sind kaum weitere Angaben bekannt].

Menzel, Wolfgang: Geschichte der Deutschen, 1834. (1. Bd.: [Gegen-]Papst Johannes XXIII. wird der Sodomiterei beschuldigt. S. 421). [Hier allg. Infos zu Wolfgang Menzel (1798-1873)].

Meyer von Kronau, Gerold: Der Kanton Zürich.., 1834. (Ein Satz: 1658 ward ein junger Knabe von Hauptikon, Gemeinde Cappel, der Sodomit war, [evt. Tierkontakt] hingerichtet S. 236) [Hier allg. Infos zu dem Schweizer Historiker Gerold Meyer von Kronau (1804-1858)].

Neue Jahrbücher für Philologie und Paedagogik, 1834. (A. Cincerus: Rez. von Wachsmuth bzw. Cramer: Geschichte der Erziehung über Knabenliebe bei den Griechen S. 277-278). [Zum rez. Werk siehe oben Wachsmuth, 1829. Zu A. Cincerus liegen keine weiteren Angaben vor].

Raumer, Friedrich von: Geschichte Europas seit dem Ende des funfzehnten Jahrhunderts.., 1834. (4. Bd.: Gaston von Orléans ist ein den Ausschweifungen ergebener Mensch. Seine Verhaftung von Marschall Ornamo, den Herzog von Vendome und den Großmeister der Kleiderkammer Chalais wird mit den Worten kommentiert von unwürdigen Lieblingen beherrscht, ein Päderast S. 80-81). [Hier allg. Infos zu Friedrich von Raumer (1781-1873) und zum Prinz bzw. Herzog Gaston von Orléans (1608-1660)].

Rheinisches Museum für Philologie, 1834. (Knabenliebe und Gesang S. 230-231).

Richter, Heinrich: Erklärte Haus-Bibel oder Auslegung der ganzen heiligen Schrift.., 1834. (1. Bd.: Schandbuben treiben, wie männliche Hunde, mit andern Männlichen Wollustgräuel. Umgang mit Hundegeld S. 869). [Schlagwort: Prostitution. Hier allg. Infos zu Heinrich Richter (1799-1847)].

Saxony: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1834. (Nach § 28 wird widernatürliche Unzucht mit 1-12 Monaten Gefängnis bestraft S. 53).

Ungern-Sternberg, Alexander von: Moliere, 1834. [S.a. Mann für Mann, S. 701-702, der auf die Behandlung dieses Romans im lexikon homosexuelle Belletristik verweist. In diesem lexikon.. werden auch Galathee, Saint-Sylvan mit Teil 1 und Teil 2 und Braune Märchen behandelt. Eine genaue Erschließung des Werkes steht noch aus].

Die Volkslieder der Deutschen, 1834. (Hrsg. Friedrich K. von Erlach. Ein Lied mit der Strophe: Dadurch sein gros Abgötterey, Sein Diebstahl, schand und Sodomey S. 204).

Vollständige Sammlung der Großherzoglich-Badischen Regierungsblätter, 1834. (2. Bd.: Verurteilungsstatistiken über widernatürliche Unzucht vor den großherzöglichen Hofgerichten. Im Jahr 1825: Je ein Verfahren vor dem Hofgericht Meersburg und Freiburg S. 26. Im Jahr 1826: Zwei Verfahren vor dem Hofgericht Rastatt S. 88. Im Jahr 1831 fünf Freisprüche S. 577).

Wachsmann, Karl A. von: Der Marquis von Ronceval, 1834. (6. Bd.: Die Novelle Die Reise nach Algier S. 139-253. Es gibt mehrere Hinweise auf die sodomitischen Gedichte von Anselm, Lord Byron und Hirschel Henne u.a. S. 151-152, 160, 185, 192-194). [Von einigen Wissenschaftlern wird hier eine Anspielung auf den Heine und Platen-Streit gesehen. Anselm in der Rolle des homosexuellen August Graf von Platen und Hirschel Henne als Heinrich Heine. Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Karl Adolf von Wachsmann (1787-1862)].

Winkelhofer, Sebastian / Dietl, Maurus: Zusammenhängende Predigten: Über die christliche Gerechtigkeit.., 1834. (Kap. Von der stummen oder sodomitischen Sünde S. 125-136). [Hier allg. Infos zu Sebastian Winkelhofer (1743-1806) und Maurus Dietl (1775-1846)].

Wörterbuch der Sittenlehre.., 1834. (Hrsg. Herbig, Johann C. Unter: Knabenschänderei = unnatürliche Verirrung des Geschlechtstriebes S. 141. Unter: Männerliebe =unnatürliche Geschlechtsverirrung S. 156. Mit einem Register, dass bei Päderastie, Unzucht und ähnlichen Schlagwörtern auf Bibelstellen verweist).

Lesetipp! Zeitschrift für philosophie und katholische Theologie, 1834. (Kritik, dass zwei Gedichte über Knabenliebe von Simonides auf Anakreon und ein Gedicht von Sappho für ein Gymnasium zu Heiligenstadt auf deutsch veröffentlicht werden S. 186-188). [Schlagwort: Pädagogik].     

1835

Allgemeine Literatur-Zeitung, 1835. (Rez. von Cramer: Geschichte der Erziehung mit einem Absatz über die Knabenliebe. Spalte 63). [Siehe oben Cramer, 1832].

Allgemeines Repertorium bzw. Wochenschrift für die gesamte Heilkunde, 1835. (Medizinische Fallbeschreibung über ein junges zur lesbischen Liebe verführtes Mädchen S. 71). [Siehe oben Jahrbücher, 1834).

Die Alterthumswissenschaft, 1835. (Knabenliebe in Verbindung mit Plutarch und einer Rez. von Jacobs S. 468). [S. oben Jacobs, 1829].

Archiv des Criminalrechts, 1835. (Fall von 1831: Der Mörder Jacob Leonhard Koller aus der Schweiz wurde mit 18 Jahren zum Laster der Geilheit verleitet und ist dem sodomitischen Leben ergeben [evt. Onanie, Tierkontakt] S. 109-121. Strafrechtsdiskussion um Beleidigung im Kontext Sodomiterei, S. 226).

Arnim, Bettina von / Goethe, Johann W. von: Goethes Briefwechsel mit einem Kinde, 1835. [Das Werk ist noch nicht inhaltlich erschlossen. S.a. Steidele S. 262-280. Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Bettina von Arnim (1785-1859)].

Das Ausland. Wochenschrift., 1835. (Knabenliebe bei afrikanischen Stämmen im Kontext von Mord und Raub. Die Männer bedienen sich der Söhne, um sich an ihren Frauen zu rächen S. 1043).

Bauer, Georg L. / Rosenmueller; Ernst F.: Georg Lorenz Bauer's ... Kurzgefasstes Lehrbuch der hebräischen Alterthümer, 1835. (Nach den Mosaischen Kleidergesetzen dürfen zur Verhütung der Unkeuschheit weder Manner noch Frauen die Kleidung des anderen Geschlechtes tragen S. 106-107). [Schlagwort: Travestie. Georg Lorenz Bauer (1755-1806), Ernst Friedrich Carl Rosenmueller (1768-1835)].

Beleuchtung der Vorurtheile wider die katholische Kirche, 1835. (Das Laster und die Brandmarkung von Johannes Calvin. Thomas Stapleton und Conr. Schlüsselberg betonen Sodomie-Hintergrund. Theod. von Beza verschweigt dies in seiner Calvin-Biographie, weil ihm gleicher Fehler zur Last gelegt wird. S. 89-91. [Zu Calvin siehe oben Bolsek, 1581 und siehe unten JfsZ 1905, S. 289-306. Zur Verfasserangabe: Im Buch gedruckt steht Von einem protestantischen Laier, hs. notiert ist David Kitt und Google schreibt von Philalethes].

Blätter für literarische Unterhaltung, Nr. 77, 18.3.1835. (Innerhalb einer Rez. der 2. Aufl. der Gedichte von August Graf von Platen von 1834 auch Abdruck von Tristan: Wer die Schönheit angeschaut mit Augen S. 313). [Hier allg. Infos zu August Graf von Platen (1796-1835)].

Bülau, Friedrich: Handbuch der Staatswirthschaftslehre, 1835 (Der Päderast ist wegen der Verführung unreifer Knaben zu bestrafen; der Sodomit in Gemäßheit seines, präsumptiv grobsinnlichen Gemüthszustandes disciplinarisch zu bessern S. 178. Dazu ausführliche Fußnote Nr. 21 zur Bestrafung von Päderastie S. 181). [Hier allg. Infos zu Friedrich Bülau (1805-1859)].

Entwurf eines Straf-Gesetz-Buches für das Königreich Württemberg, 1835. (Strafverfolgung nur bei Klage und öffentlichen Ärgernis S. 106).

Fortlage, Carl: Philosophische Meditationen über Plato's Symposion, 1835. (Pausanius juristische Rede u.a. über Gesetze gegen Knabenliebe S. 67-69. uranischen Liebhaber S. 67. Kommentare u.a. S. 70-75, 76-78. Aristophanes mythologische Scherzrunde über die Kugelmenschen S. 117-118. Kommentare dazu u.a. S. 119-122, 132-143. Alcibiades Lob des Socrates, dass er seinen Reizen widerstand S. 218-219. Kommentare u.a. S. 220-226). [Dies ist ein Beitrag über das Werk. Zum besprochenen Werk siehe oben Plato: Symposion, 1782. Hier allg. Infos zu Karl Fortlage (1806-1881)].

Frey, Ludwig: Entwurf zu einem republikanischen Strafgesetzbuch, 1835. (Schrift aus Bern über Gesetzestext über Missbrauch von Jungen unter 12 Jahren S. 139). [Zu Ludwig Frey liegen kaum weitere Angaben vor]

Friedreich, Johannes B.: Systematisches Handbuch der gerichtlichen psychologie, 1835. [S.a. Herzer 100. Aufnahme in dieser Bibliographie nur wegen Herzer. Ein konkreter Zusammenhang mit Homosexualität ist nicht erkennbar. S.a. Bleibtreu-Ehrenberg, S. 334, 348, die in Bezug auf die Strafmilderung wegen Unzurechnungsfähigkeit auch nur allg. auf die S. 225-227 eingeht. Hier allg. Infos zu Johann Baptist Friedreich (1796-1862)].

Hammer-Purgstall, Joseph: Bericht über den zu Kairo im Jahre d.H. 1251 (1835) […] erschienen Türkischen Commentar des Mesnewi dschelaleddin rumi’s.., 1835. (Geschichte von einem Hermaphroditen und einem Sodomiten S. 93). [Schlagwort: Persien, Gedichte, Belletristik. Hier allg. Infos zu Joseph von Hammer-Purgstall (1774-1856), zu Dschalal ad-Din Muhammad Rumi (1207-1273) und zur Dichtkunst mesnevi].

Henry, Paul E.: Das Leben Johann Calvins, 1835. (1. Bd.: Im 16. Jh. widerlegte Calvin den Bolsec, der ihn der Sodomiterei anklagte S. 6). [Zu Calvin siehe oben Bolsek, 1581 und siehe unten JfsZ 1905, S. 289-306. Hier allg. Infos zu Hieronymus Bolsec (?-1584) und zu Johannes Calvin (1509-1564) und zu Paul Emil Henry (1792-1853)].

Hormayr, Joseph von: Taschenbuch für die vaterländische Geschichte, 1835. (6. Bd.: 1409 in Augsburg: Ein Gerber wurde verbrannt. Vier Geistliche, ein Priester namens Weralach, Ulrich Frey von Gersthofen, Jokob Kieß und ein Dominikaner, ließ man in einem Käfig verhungern S. 247-248). [S.a. Mann für Mann, S. 722-723. S.a. Die sünde, S. 72. S.a. Brall, S. 369-370. Hier allg. Infos zu Joseph von Hormayr (1781-1848)].

Jahrbücher für die preußische Gesetzgebung, Rechtswissenschaft.., 1835. (45 Bd.: Widernatürliche Unzucht S. 625).

Leo, Heinrich: Zwölf Bücher niederländischer Geschichten.., 1835. (2. Bd.: Um 1446 wurde der Präsident von Holland, Gozwyn de Wilde, angeklagt, wie es scheint wegen sodomitischer oder päderastischer Laster S. 104). [Schlagwort: Niederlande. Siehe oben Bibliothek, 1800. Hier allg. Infos zu Leo Heinrich (1799-1878)].

Maurer, Georg L.: Das griechische Volk in öffentlicher, kirchlicher.., 1835. (3. Bd: Bestrafung nicht unter einem Jahr und polizeiliche Aufsicht S. 413). [Hier allg. Infos zu Georg Ludwig von Maurer (1790-1872)].

Neue Jahrbücher für Philologie und Paedagogik, 1835. (14. Bd.: In einer Besprechung einer fremdspr. Ausg. von Platos Symposium bzw. Gastmahl von Hommel S. 49-75 geht es um die Knabenliebe bei den Griechen mit Hinweisen auf Pausanius, Aristophanes' Mythos über die Kugelmenschen und die Veröffentlichungen von Welcker und Jacobs S. 55-56). (Hier das rez. Werk: Plato / Hommel, Alexander: Platons Convivium, 1834). [Zur dt. Ausg. siehe oben Plato: Symposion/Gastmahl, 1782].

Preussische Provinzial-Blätter. (1835: 13. Bd.: Am 1.4.1634 wird Jacob Cunnt wegen sodomitischen Sünden gehängt. S. 588). (1835: 14. Bd.: Platonische Liebe unter Männern S. 214). [Der erste Hinweis bezieht sich evt. auf Tierkontakt].

Rust, Johann N.: Theoretisch-praktisches Handbuch der Chirurgie.., 1835. (15. Bd.: Bezüglich des Rectums ist die Hingebung zu unnatürlicher Wollust und mechanische Reizung durch fremde Körper medizinisch von Wichtigkeit S. 367). [Hier allg. Infos zu Johann Nepomuck Rust (1775-1840)].

Schlegel, Friedrich von: Lucinde, 1835. (Im Kap. Julius an Antonio, auch zur Frage ob zwei Männer zu zart gegen einander in ihrem Umgange sein können und über den Geliebten S. 140-147, hier S. 145-146). (1962: Neu gesetzt von Zeno.org). (1985: Neu gesetzt von Gutenberg.de). [S.a. Andere Lieben, S. 133. Danach lässt der Autor in diesem Werk seine Helden auch mit leidenschaftlichen Freundschaften zu Jünglingen experimentieren. Nach dem Hrsg. Joachim Campe kommt hier Schlegel zu dem Schluß, dass der Mann auf homoerotische Beziehungen verzichten soll. Hier allg. Infos zu Friedrich von Schlegel (1772-1829) und seinem 1799 erstmals erschienenem Werk Lucinde].

Schütz, F. K.: Christian Gottfried Schütz. Darstellung seines Lebens, 1835. (2. Bd. Am 24.06.1795 schreibt Wilhelm Basilius von Ramdohr einen langen Brief an Schütz über die Knabenliebe bei den Griechen, Xenophon und Platos Gastmahl. S. 359-363). [Hier allg. Infos zu Christian Gottfried Schütz (1747-1832) und zu Wilhelm Basilius von Ramdohr (1757-1822)].

Taschenbuch für die vaterländische Geschichte, 1835. (Fünf Fälle. Im März 1409 wurde in Augsburg ein Gerber lebendig verbrannt. Auch Hintergründe zu den Tötungen von Priester Weralach, Ulrich Frey, Jakob Kieß und einem Dominikaner S. 247-248). [S.a. Mann für Mann, S. 722-723. S.a. Die sünde, S. 72. S.a. Brall, S. 369-370].

Ulrici, Hermann: Geschichte der hellenischen Dichtkunst, 1835. (Über den Zweifel, ob man Mimnermos [ca. 600 v.Chr.] den Vorwurf der Knabenliebe machen kann. S. 426). [Hier allg. Infos zu Hermann Ulrici (1806-1884)].

Vaterländisches Archiv für Wissenschaft, Kunst, Industrie.., 1835. (13. Bd.: Am 1. April 1634 wird Jacob Cunnt wegen sodomitischen Sünden gehängt S. 584). [Einziger Hinweis mit diesem Namen. Verurteilung evt. wegen Tierkontakt].

Vorlesungen über die Alterthumswissenschaft, 1835. (Knabenliebe in Griechenland S. 327-328).

Wächter, Carl J.: bd. Die Verbrechen der Entführung und der Nothzucht.., 1835. (Sexuelle Handlungen unter Männern unter dem römischen Recht mit Lex Julia und Lex Scatinia S. 173-176. Sodomie in der Carolina [CCC] S. 187-189. Über die sächsischen Gesetze zur widernatürlichen Unzucht, ohne gleichgeschlechtlichen Sex konkret zu benennen S. 202-204. Entführung zum Zwecke der Unzucht, die sich auch auf männliche Opfer bezieht S. 315-327. Strafmaß für Päderastie S. 369-370). [Hier allg. Infos zu dem Juristen Carl Georg von Wächter (1797-1880)].

Wächter, Carl J.: Abhandlungen aus dem Strafrechte, 1835. (1. Bd. Kritik am preussischen Landrecht wegen seiner Ungenauigkeit in der Formulierung bei Sodomiterei S. 177, 368-370. S. S. 188-189, 306, 324, 368-370, 385). [S.a. Steidele S. 43, deren indirektes Zitat aus diesen Abhandlungen.. nicht gefunden wurde. Hier allg. Infos zu dem Juristen Carl Georg von Wächter (1797-1880)].

Lesetipp! Wander, Karl F.: Scheidemünze, oder, Neue deütsche Sprichwörter, biblischen […] Inhalts, 1835. (Acht Sprichwörter und Redensarten zu 1 Mose 19 der Bibel und damit über Engel und Sodomiten, wie z.B. Wenn Dir ein Engel begegnet, so bücke dich! [?!] oder Wer dem Feuer will entrinnen, muss sich rasch besinnen S. 8-9). [Hier allg. Infos zu Karl Friedrich Wilhelm Wander (1803-1879)].

Weber, Karl J.: Das Ritter-Wesen und die Templer, Johanniter und Marianer.., 1835. (Vergleich der Männerliebe bei den Griechen und bei Rittern. So wie man nur eine Freundin haben kann, kann man auch nur einen Freund haben S. 133-135). [Hier allg. Infos zu Karl Julius Weber (1767-1832)].

Wehrer, Johann F.: Vollständige Sammlung der […] Verordnungen ..., 1835. (1. Bd. Offenbar für Baden. Über die Strafe; für die unkluge und sittenverderbliche Untersuchung über physische Verletzungen wird kein Raum gelassen S. 49). [Zu Johann Friedrich Wehrer liegen keine weiteren angaben vor].

Woerlein, Johann W.: Die baierische Vaterlands-Geschichte für Schule und Haus, 1835. (Der Fall von 1409, als man in Augsburg vier Geistliche in einem Käfig verhungern ließ S. 144. [Schlagwort: Bayern. S.a. Mann für Mann, S. 722-723. S.a. Die sünde, S. 72. S.a. Brall, S. 369-370. Zu Johann Wolfgang Woerlein liegen keine weiteren angaben vor].

Wolf, Friedrich A.: Vorlesungen über die Alterthumswissenschaft.., 1835. (4. Bd. Männerliebe bei den Griechen mit Verweis auf Meiners S. 277-278. Verweis auf Jacobs S. 326-327). [S. oben Meiners, 1775 und Jacobs, 1829. Hier allg. Infos zu Friedrich August Wolf (1759-1824)].

1836

Abegg, Julius F.: Lehrbuch der Strafrechtswissenschaft, 1836. (Von der naturwidrigen Unzucht über Rechtsgeschichte, Tatbestand und Strafe S. 698-701). [S.a. Herzer 102. Hier allg. Infos zu Julius Friedrich Heinrich Abegg (1796-1869)].

Allioli, Joseph F.: Allgemeines Wôrterbuch der heiligen Schrift. (1836: [1. Aufl.]: Kap. Sodomslaster S. 256). (1846: 2. Aufl.: 2. Bd. Identisch, aber S. 173). [Hier allg. Infos zu Joseph Franz Allioli (1793-1873)].

Aristophanes: Weibervolksversammlung. [Zum Inhalt: Eine klassische griechische Komödie, die Aristophanes um 392 v. Chr. schrieb und indem die Frauen, wie auch in Lysistrate, eine revolutionäre Kraft darstellen. In dem Stück geht es u.a. um Blepyros, der an Verstopfung leidet. Er sucht Hilfe bei den beiden Päderasten Amynon, bzw. Amymon, und Antisthenes aufgrund der jeweiligen Erfahrungen mit Analverkehr. Zudem verweisen die Übersetzer Glypheus und Schnitzer auf die Mannhure Kinesias. Im Folgenden werden fünf Übersetzungen aufgeführt]. (1836: Übers.: Dr. Glyphevs [Glypheus]. Kommentar: Kinesias ist hier, wie auch schon in Die Frösche, eine Mannhure S. 77. Blepyros: Wer wenns den Hintern angeht, ist der geschickteste? Ja doch Amymon Danach lässt er Antisthenes rufen. Antisthenes der gute Mann, [...] Muss wissen was ein Arsch in der Klemme sagen will. Kommentar: Antisthenes ist ein weibischer Arzt, der Päderastie verdächtig S. 78-79). (1846: Übers. Hieronymus Müller. Blepyros ist wegen seiner Verstopfung in Schwulitäten und ruft: Wer von den Steißbeinbefliss'nen ist doch so geschickt? Versteht's Amynon etwa? Danach lässt er Antisthenes rufen. Denn dieser Mann [...] weiß, was der Notdrang sagen will S. 375. Kommentar: Amynon ist der Knabenliebe ergeben, und sonach mit dem leidenden Teile sehr wohl bekannt. Antisthenes ist ein desselben Lasters bezüchtigter Arzt S. 375). (1848: Übers.: Ludwig Seeger. Blepyros: Wer ist a posteriori [auf der Basis von Erfahrung] recht geschickt? Amynon? Danach lässt er Antisthenes rufen. Der weiß [...] was ein beklemmter After sagen will S. 341. Kommentar: Antisthenes, activer und passiver Päderast, vielleicht deßhalb an Verstopfung leidend S. 398). (1854: Übers.: C. F. Schnitzer. Blepyros: Wer ist in Sachen des Hintertheils ein Meister wohl? Ich hab's Amynon Danach lässt er Antisthenes rufen. Der gute Mann [...] Muß wissen, was ein After in der Klemme will. S. 1298-1299. Kommentar: Kinesias ist hier, wie auch schon in Die Frösche, eine Mannhure und Antisthenes ein weibischer Arzt, der Päderastie verdächtig S. 1363). (1865: Übers. Johannes Minckwitz und J. E. Wessely. 2. bzw. 8. Bd. mit separater Seitenzählung. Wer hat in Afterkuren bewährte Meisterschaft? Ich weiß, Amynon? Danach lässt er Antisthenes rufen.  Denn dieser Mann [...] Weiß, wessen der Hintertheil bedarf im Stuhlgeschäft S. 68-69. Kommentar: Kineas ist der Dichter weichlicher Lieder S. 133. Kommentar: Amynon ist kein Arzt, sondern ein unzüchtiger Volksredner. Er schlägt die Hilfe vielleicht deshalb ab, weil er nicht seine verfängliche Kenntnis und Praxis in der Sphäre, in welcher Blepyrus seine Hilfe brauchte, verrathen will. Antisthenes, ein Arzt, aber zugleich aktiver und passiver Päderast, und an Hartleibigkeit leidend. Der Vers 392 ist eine Parodie auf Aechylos [bzw. Aichylos]: Myrmidonen [bzw. Myrmidones] und das dortige Männerpaar Achilles und Patroklos. S. 134). [Kinesias ist ein Mann, der auch schon bei Lysistrate und Die Frösche vorkommt. Hier allg. Infos zu Aristophanes (um 450-380 v.Chr.), seinem Werk Die Weibervolksversammlung und zu den Übersetzern Hieronymus Müller (1785-1861), Carl Friedrich Schnitzer (?-?), Johannes Minckwitz (1843-1901) und Joseph Eduard Wessely (1826-1895). Zu Glypheus und Ludwig Seeger liegen keine weiteren Angaben vor].

Das Ausland. Wochenschrift, 1836 (Erpressungen auf Basis von Sodomiterei in Paris. S. 1083). [Schlagwort: Frankreich]

Böttiger, Karl A. / Sillig Julius: Ideen zur Kunst-Mythologie, 1836. (2. Bd.: Griechische Mythologie, Ganymed und Zeus S. 35-39). [Hier allg. Infos zu Karl August Böttiger (1760-1835) und Julius Sillig (1801-1855)].

Coelln, Daniel G. / Schulz, David: Biblische theologen, 1836. (1. Bd.: Kommentar, dass sich nach dem Brief Judas 6/7 auch die Engel wie die Sodomiten, durch Hurerei vergangen hätten S. 422). [Hier allg. Infos zu Daniel Georg Conrad Coelln (1788-1833) und David Schulz (1779-1854)].

Encyclopädie.., 1836. (Wegen dem Satz zur Erklärung von Klitorismus: Unter den Alten sind die Tribaden oder Fricatrices bekannt, welche mit ihrer grossen Clitoris bei Frauen Unzucht trieben, indem sie die Stelle der Männer vertraten S. 420). [Schlagwort: lesbisch].

Entwurf eines Straf-Gesetz-Buches für das Königreich Württemberg.., 1836. (Gesetzestext, der Strafe nur bei öffentlichem Ärgernis oder bei Klage vorsieht S. 98. Kommentar S. 388-389).

Gross-Hoffinger, Anton J.: Oesterreich im Jahre 1835, 1836. (Über die griechische Liebe, die Deutschland in Österreich einzuführen trachtet, mit Bezug auf Menzel, Gutzkow und Rousseau. S. 254-261). [Hier allg. Infos zu Anton Johann Gross-Hoffinger (1808-1875)].

Gross-Hoffinger, Anton J.: Empfindsame Reise eines expatriirten Schwärmers durch Teutschland.., 1836. (In England hält man Männer, die sich küssen, für Sodomiten S. 76). [Hier allg. Infos zu Anton Johann Gross-Hoffinger (1808-1875)].

Lesetipp! Hoessli, Heinrich: Eros. Die Männerliebe der Griechen [Zum Inhalt: Bedeutende Emanzipationsschrift. Der 2. Bd. wird weder von der 1. Aufl. von 1836 noch von der 2. Aufl. von 1840 angeboten. Die 2. Auflage ist massiv gekürzt bzw. verunstaltet und kann mit der 1. Aufl. kaum in Beziehung gesetzt werden]. (1836: 1. Aufl.; 1. Bd. mit 304 Seiten). (1840: 2. Aufl.; 1. Bd. mit 125 Seiten). [Hier allg. Infos über Heinrich Hoessli (1784-1864). S.a. Herzer 103. S.a. Andere Lieben, S. 166. S.a. Die Bibliothek von Sodom, S. 106-107. S.a. Goodbye to Berlin?, S. 27. S.a. Derks, S. 454-479. S.a. Müller, S. 188-191. S.a. Mann für Mann, S. 366-367. S.a. Guldin, S. 133-142. 1996 ist die 1. Auflage mit mehr als 650 Seiten in zwei Bänden vollst. als Reprint erschienen. Wikipedia: 1836: In der Schweiz verfasst Heinrich Hoessli die erste Ausgabe von Eros: Die Männerliebe der Griechen, eine historische Studie und Verteidigung der gleichgeschlechtlichen Liebe und eines der ersten Bücher, die zu sozialer Toleranz für die betroffenen Personen aufrufen].

 

Siehe voriger Eintrag

Heinrich Hoesslis Eros: Die Männerliebe der Griechen ist eine historische Studie, eine Verteidigung der gleichgeschlechtlichen Liebe und eines der ersten Bücher, die zu sozialer Toleranz aufrufen.

Weiter mit 1836

Keller, Adelbert von: Li Romans des sept sages: nach der Pariser Handschrift, 1836. (Eine Übersetzung von einem Werk, dass von einem König in Ägypten handelt, der für einen Sodomiten gehalten wurde. S. CCXVIII. [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Adelbert von Keller (1812-1883)].

Kobbe, Peter von: Geschichte und Landesbeschreibung des Herzogthums Lauenburg, 1836. (2. Bd. Adam Schammer wurde 1582 als Zöllner zu Lauenburg seines Amtes entsetzt. Sein Schwager Tham von Sebottendorf hatte bei Herzog Franz II. [1547-1619] auf sein sodomitisches Leben hingewiesen. S. 316 [Evt. kein gleichgeschlechtlicher Zusammenhang. Der Mann hatte 1575 ein zweites mal geheiratet. Hir allg. Infos zu Peter von Kobbe (1793-1844)

Ledderhose, Karl F.: Martin Luther, nach seinem äußern und innern Leben, 1836. (Zitat von Pomeranus: Hingegen übertrifft des Antichrists gottloses Wesen, Lästerung und Sodomiterei diese Mängel alle S. 213). (Dieses Zitat findet sich auch in leicht veränderter Fassung auch in Moritz Meurer: Der Tag zu Schmalkalden und die Schmalkaldischen von 1837 auf S. 140; bei Moritz Meurer: Luthers Leben: Aus den Quellen erzählt von 1846 im 3. Bd. auf S. 144 und in Christian Franz G: Martin Luther: sein Leben und Wirken von 1839 auf S. 800). [Zu Luther s.a. Puff. Hier allg. Infos zu dem Luther-Vertrauten Pomeranus bzw. Johannes Bugenhagen (1485-1558) und zu Moritz Meurer (1806-1877). Zu Christian Franz Gottlieb Stang liegen keine weiteren Angaben vor].

Luden, Heinrich: Abhandlungen aus dem gemeinen teutschen Strafrechte, 1836. (1. Bd.: Widernatürliche Unzucht S. 251. Verleumdung als Sodomit ist im Schwabenspiegel besonders erwähnt S. 365). [S. unten Schwabenspiegel, 1473. Hier allg. Infos zu Heinrich Luden (1778-1847)].

Manuel, Niklaus: Des venners der stadt Bern Niklaus Manuel fastnachtspiele.., 1836. (Ein Papst-kritischen Gedicht von 1540 mit einer Zeile über Buben und Sodomiten nach einer Handschrift S. 39). [Schlagwort: Schweiz. Hier allg. Infos zu Niklaus Manuel (1484-1530)].

Martin (von Cochem) / Bruckbräu, Friedrich W. (Hrsg.): Die vier letzten Dinge: Tod, Gericht, Hölle, Himmelreich, 1836. (23. Aufl. In einem Bereich der Hölle, wo vor allem die sodomitischen Sünder gepeinigt werden und wo sie von schrecklichen Untieren gezwungen werden, sich mit ihnen zu vermischen S. 366). [Hier allg. Infos zu Martin von Cochem (1634-1712) und Friedrich Wilhelm Bruckbräu (1792-1774)].

Menzel, Wolfgang: Deutsche Literatur, 1836. (2. Bd.: Johannes Müller ist verächtlich S. 108-109. Den Schurken erkennt man an der nassen Kothwärme des Styls S. 113). [S.a. Derks, S. 369. Hier allg. Infos zu Johannes von Müller (1752-1809), einschl. seiner gleichgeschlechtlichen Veranlagung und Wolfgang Menzel (1798-1873)].

Naumann, Moritz E.: Handbuch der medicinischen Klinik, 1836. (6. Bd.: Krankheiten der Antike, u.a. über die Entstellung der Stimme, an welcher Tribaden, Kinäden und Päderasten […] häufig gelitten haben sollen S. 93. Die Skythenkrankheit geht mit physischer und psychischer Effemination einher S. 449-450). [Schlagwort: Sprache. Zu der Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und siehe unten Hippokrates, 1837. Hier allg. Infos zu Moritz Ernst Adolf Naumann (1798-1871)].

Neues elegantestes Conversations-Lexicon für Gebildete aus allen Ständen. (1836: 3. Bd.: Über Männerliebe: Verweis auf Päderastie S. 84. Über Päderastie: Knabenschänderei, griechische Liebe, ist das sehr alte Laster, wo das männliche Geschlecht unter sich den Geschlechtstrieb befriedigt. Der sie übt, heißt Päderast S. 396). (1837: 4. Bd.: Über Sodomie: u.a. Man rechnet dazu die Päderastie).

Pritts, Joseph: Abenteuerliche Ereignisse aus dem Leben der ersten Ansiedler, 1836. (In einem Gerichtsgefängnis saßen ein weißer Mann, der wegen Sodomiterey überführt worden war, und ein junger Indianer wegen Diebstahls ein. Der weiße Mann bat den Indianer, dass dieser ihn ermordet, um der Schande des Hängens zu entgehen. Der Indianer weigerte sich jedoch, weil er schon genug weiße Männer ermordet habe S. 170). [Schlagwort: USA. Zu Joseph Pritts liegen keine weiteren Angaben vor].

Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen: Ein fragmentarisches Tagebuch.., 1836. (3. Bd.: Ein Kreuz zeigt die Stelle, wo Gaveston, der berüchtigte Liebling von König Edward II., hingerichtet wurde. S. 243). [Hier allg. Infos zu Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871)].

Savonarola, Girolamo: Girolamo Savonarola: aus grossen Theils handschriftlichen Quellen, 1836. (Kritik an Sodomie S. 88). [Hier allg. Infos zu Girolamo Savonarola (1452-1498). Dazu auch Wikipedia: November 1494: Girolamo Savonarola kritisiert die florentinische Bevölkerung aufs Schärfste wegen ihrer „abscheulichen Sünden“ (vor allem gleichgeschlechtliche Sexualität und Kartenspiel) und fordert von ihnen, auf ihre Mätressen und „bartlosen Jünglinge“ zu verzichten].

Schäfer, Heinrich: Geschichte von Portugal.., 1836. (1. Bd.: Wegen einem Satz über die ersten Jahrhunderte des Staates: Der Klosterbruder, der einen andern einen Sodomit (fodidincul) […] schalt, musste 5 Solidi an die Brüderschaft zahlen und erhielt Schläge – mit Quellenangabe. S. 293). [Zu Heinrich Schäfer liegen keine weiteren angaben vor].

Schuler, Johann M.. Geschichte des Landes Glarus, 1836. (Ein Gottesurteil durch einen Zweikampf zwischen zwei Männern. Es geht um den Vorwurf einer Schandthat S. 86-87). [Schlagwort: Schweiz. Zu diesem Fall s. oben Hottinger: Helvetische Kirchengeschichten, 1708. 3. Bd. Nur dort wird mit Männerwollust und sodomitischen Greuels deutlich der homosexuelle Hintergrund benannt. Hier allg. Infos zu Johann Melchior Schuler (1779-1859)].

Spittler, Ludwig T.: Sämmtliche Werke, 1836. (9. Bd. Clemens VII. übertrug [1524?] auf Karls Bitte den Aragonischen Inquisitoren die Untersuchung Sodomitischer Schandtharen. Diese war ursprünglich für Spanien bestimmt, wurde aber auf die Nebenländer der spanischen Monarchie ausgedeht S. 34). [Hier allg. Infos zu dem Freiherrn Ludwig Timotheus Spittler (1752-1810)]

Uschold, Johann: Geschichte des trojanischen Krieges, 1836. (Knabenliebe und Ganymed S. 286-287). [Zu Johann Uschold liegen kaum weitere Infos vor].

Schopenhauer, Arthur: Ueber den Willen in der Natur, 1836. (Päderastie ist ein Vergehen gegen die Spezies, aber bei der Begründung der Ethik hat er die widernatürlichen Geschlechtsvergehen ganz außer Acht gelassen S. 128-129). [Hier allg. Infos zu Arthur Schopenhauer (1788-1860)].

Tietz, Friedrich von: Erinnerungs-Skizzen.., 1836. (2. Bd.: In Griechenland darf man während der Fastenzeit nicht mit seiner Frau schlafen, sich aber eines Surrogats, der Knabenliebe, bedienen und danach für ein paar Drachmen beichten S. 236). [Hier allg. Infos zu Friedrich von Tietz (1803-1879)].

Lesetipp! Visa reperta und gerichtlich-medicinische Gutachten.., 1836 (2. Aufl. Ausführliches Gutachten über eine blödsinnige Weibsperson als medizinische Fallbeschreibung einer Tribade mit dem Kommentar, dass man mit einer Todesstrafe in Deutschland von solchen Fällen ungleich seltener hören würde. Ein Bruder des Vaters war Päderast S. 188-201, insb. 193-194). [Trotz unterschiedlicher Überschrift und leicht verändertem Text identisch mit siehe oben Zeitschrift für die Staatsarzneikunde.., 1822. Schlagwort: lesbisch].

Weber, Wilhelm E.: Goethe's Faust: uebersichtliche Beleuchtung beyder Theile.., 1836. (Zu dem päderastischen Kitzel und die unnatürliche Wollust von Mephistoteles in Faust II. S. 152-153 Philosopheme von Mephisto S. 225). [S.a. Derks, S. 290, der offensichtlich nur die weniger bedeutende zweite Textstelle kennt. Hier allg. Infos zu Wilhelm Ernst Weber (1790-1850)].

Wiese, Sigismund: Drei Dramen, 1838. (Im Drama Die Freunde sind vor allem in der ersten Hälfte  diverse homoerotischen Textpassagen zu finden S. 1-86, hier S. 7-44). [Siehe unten JfsZ 2.1900, S. 445, wonach es sich um ein Drama mit homosexuellen Andeutungen handelt. Heinrich Hoessli zitiert in seinem 2. Bd. von Eros von 1840 - der nicht als Scan angeboten wird - auf S. 327-332, 337 ausführlich aus den S. 7-44 des Werkes. Hier allg. Infos zu Sigismund Wiese (1800-1864)].

1837

Lesetipp! Éon De Beaumont, Charles-Geneviève-Louis: Memoiren des Chevalier von Eon, 1837. (Biographie von Chevalier von Eon mit den Gerüchten, dass er eine Frau ist und seine Reisen nach Russland in Frauenkleidern S. 77-83. [Schlagwort: Travestie. Hier allg. Infos über Chevalier d’Eon (1728-1810), der berühmt wurde, weil er weite Teile seines Lebens als Frau lebte].

 

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Chevalier d’Eon (1728-1810) wurde berühmt, weil er weite Teile seines Lebens als Frau lebte.

Weiter mit 1837

Francke, Heinrich: Zur Geschichte Trajans und seiner Zeitgenossen. (1837: [1. Aufl.]: Über die Liebe von Trajan zu Männern und die Jünglingsliebe in Griechenland S. 638-645). (1840: 2. Ausgabe: ident. mit 1837). (Hier Rez. des Buches in: Allgemeine Literatur-Zeitung März 1841, die auch auf die griechische Liebe eingeht Spalte 155). [Hier allg. Infos zu dem römischen Kaiser Trajan (53-117). Weitere Angaben zum Autor, einem Lehrer aus Wismar, liegen nicht vor. Es handelt es sich nicht um den bekannten Juristen Heinrich Gottlieb Francke (1705-1781)].

Gibbon, Edward / Sporschil, Johann (Übers.): Gibbon's Geschichte des Verfalles und Unterganges des römischen Weltreiches.., 1837. (Jünglinge, die durch Mahomet II. [?] geschändet wurden Spalte 2507. Folterung von Esaias von Rhodus und der Bischof Alexander von Diospolis Spalte 1575-1576). [Hier allg. Infos zu Edward Gibbon (1737-1894) und Johann Sporschil (1800-1863)].

Goethe, Johann W. von: Poetische und prosaische Werke, 1837. (2. Bd.: Mit zwei unterschiedlichen Textstellen. Aus: Wilhelm Meisters Wanderjahre eine Szene über das gemeinsame Nacktbaden von zwei Jungen S. 394. Goethe im Jahre 1808 über August Herzog von Sachsen-Gotha, der sich, als problematisch darzustellen und, unter einer gewissen weichlichen Form, angenehm und widerwärtig zu seyn beliebte S. 593). [Zur ersten Szene s.a. Derks, S. 262-265, der es mit Goethes eigenem Erlebnis verbindet, dass er in Briefe aus der Schweiz beschreibt. Siehe dazu oben Goethe, 1822. Zur zweiten Szene s.a. Derks, S. 412. Hier allg. Infos zu Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)].

Göttingische gelehrte Anzeigen, 1837. (1. Bd.: Rez. zu Pieter van Limburg Brouwer: Histoire de la civilisation morale et religieuse des Grecs 1837/1838, das im 10. Kap. die Männerliebe behandelt, die der Autor als sittliches Gebrechen wahrnimmt S. 534 [Schlagwort: Frankreich. Hier das rezensierte franz. Werk Histoire de la civilisation, wo sich das 10. Kap. auf S. 38-123 befindet).

Hammer-Purgstall, Josef: Geschichte der osmanischen Dichtkunst.., 1837. (2. Bd.: Osmanische Dichter über die Knabenliebe und Männerliebe zur Zeit von Selim II. [1524-1574] S. 3. Männerliebe S. 91. Ishak Tschelebi war der Knabenliebe sehr ergeben S. 218. Homoerotisches Gedicht Ghasele S. 219. Rihali II. [1542], mit Ishak Tschelebi persönlich bekannt, hatte einen Hang zu Wein und Knaben. Zwei Gedichte von ihm zur Knabenliebe S. 236-237. Von der Schändlichkeit der Tribaden S. 268. Die Rose steht im Orient für Jünglinge, wie in der griechischen und römischen Kultur die Narzisse und die Hyazinthe S. 310. Mahmud aus Konstantinopel [Semini, d.i. der Erdige?], war der Geliebte des Dichters Ishak Tschelebi S. 426). (In einer Rezension Jahrbücher der Literatur, 1840. Bände 91-92 wird die Männerliebe aufgegriffen). [Schlagwort: Türkei, lesbisch. Hier allg. Infos zu Joseph von Hammer-Purgstall (1774-1856) und zu Ishak Tschelebi bzw. Çelebi Ben Ishak bzw. Tschelebi Ben Ishak (†1542). Zu Tschelebi siehe oben Eichhorn, 1710].

Lesetipp! Hippocrates: Über Winde, Wasser und Ortslagen, 1837/1848/1895. [Zum Inhalt: Hippokrates gilt als Begründer der Medizin als Wissenschaft. Im Folgenden werden drei unterschiedliche Übersetzungen zu seinen Ausführungen über die sogenannte Skythenkrankheit aufgeführt, die später im Kontext homosexueller Handlungen diskutiert wurden]. (1837: Übers: Grimm / Lilienhein. U.d.T.: Hippokrates Buch von der Luft, den Wassern und den Gegenden. Hippokrates: Einige Männer haben wenig Neigung zum Beischlafe mit ihren Frauen. Sie sind wie die Verschnittenen bzw. wie die Weiber und werden Zwitter genannt S. 209-211. Kommentare: S. 208-211). (1848: Übers.: Joseph Ruder. U.d.T. Des Hippokrates Schrift über Winde, Wasser und Ortslagen. Hippokrates: Kap. 103-113: Die Männer haben kein großes Verlangen nach dem Beischlafe. Sie sind wie die Verschnittenen bzw. wie die Weiber und werden Zwitter genannt S. 109-121. Kommentare von Ruder: S. 110-121). (1895: Übers. Robert Fuchs. U.d.T.: Ueber Luft, Wasser und Oertlichkeit. Hippokrates: Einige Männer haben nur selten den Trieb zu Coitus. Viele Skythen sind Eunuchen, wie die Weiber und werden als Die Weibischen bezeichnet S. 399-401. Kommentar S. 399). [Siehe oben Rosenbaum, 1839. S. 207-219. Hier allg. Infos zu Hippokrates von Kos (um 460-um 370 v.Chr.). Zu der Skythenkrankheit im Kontext homosexueller Handlungen gibt es zwei historische Quellen: Herodot und diese von Hippocrates. Zu Herodot siehe oben Herodot, 1783. Zu Joseph Ruder sind keine weiteren Angaben bekannt. Infos zur Skythenkrankheit bei Hippokrates auch bei Werner Golder S. 29-30].

Hoffmann, Karl F. u.a. Hrsg.: Europa und seine Bewohner.., 1837. (7. Bd.: Wegen dem Halbsatz: Das viel wärmere Klima reift alle Sinne früher und befördert bei beiden Geschlechtern Ausartungen natürlicher Triebe, so daß man sowohl Tribaden findet, als auch Männer, welche der griechischen Liebe huldigen S. 388). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Karl Friedrich Vollrath Hoffmann (1796-1842)].

Hoeninghaus, Julius V.: Das Resultat meiner Wanderungen durch das Gebiet der protestantischen.., 1837. (Luther bezeichnet den Papst als Sodomiten-Papst S. 343). [Zu Luther s.a. Puff. Das indirekte Zitat kann sich mind. auf zwei Veröffentlichungen von Luther beziehen. Siehe oben Luther, 1545 und Luther, 1816. Hier allg. Infos zu Julius Vincenz Hoeninghaus (?), der wegen Sittlichkeitsvergehen sich auf der Flucht befand].

Historisches Taschenbuch, 1837. (9. Bd.: Martin Luther hat u.a. sodomitische Greuel aufgedeckt S. 408, s.S. 400. Gedicht bzw. Lied von Georg von Frundsberg [1473-1528] u.a. mit 4 Zeilen über Der Wälschen Hochzeit grausam Schand S. 500). [Schlagwort: Welsche Hochzeit. S. unten Die historischen Volkslieder der Deutschen vom 13.-16. Jahrhundert, 1869. Zu Luther s.a. Puff. Das indirekte Zitat kann sich auf viele Äußerungen von Luther beziehen].  

Jäger, Carl: Geschichte der Stadt Augsburg.., 1837. (Ein Sodomit wurde verbrannt und vier Pfaffen ließ man 1409 in einem Käfig verhungern S. 171). [S.a. Mann für Mann, S. 722-723. S.a. Die sünde, S. 72. S.a. Brall, S. 369-370. Hier allg. Infos zu Carl Jäger (1794-1842)].

Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin, 1837. (16. Bd.: Fallbeschreibung von einem Päderasten mit Nasenproblemen und Geschwüren im Mastdarm S. 141).

Kapp, Alexander: Aristoteles' Staatspädagogik als Erziehungslehre für den Staat und die Einzelnen, 1837. (Zitat über die Begünstigung der unnatürlichen Triebe in Kreta aus dem Werk Politik, Hinweis auf Krankheit oder Gewohnheit als Ursache und eine Fußnote über Männerliebe im Werk Nicomachische Ethik und bei Platon S. 58. Männerliebe im Werk Politik S. 69. Männerliebe im Werk Nicomachische Ethik mit Bezug auf Platon S. 218-219). [Zu Alexander Kapp liegen kaum weitere Infos vor].

Lateinisch-deutsches und deutsch-lateinisches Handwörterbuch, 1837. (1. Bd. Cinaedus = der männliche Hureri treibt od. mit sich treiben lässt, Mannhure 2. der einen wollüstigen Tanz aufführt 3. Name eines Seefisches).

Lindelof, Friedrich von: Vortrag über den Entwurf eines Strafgesetzbuches für das Großherzogthum Hessen, 1837. (Kritik, dass die widernatürliche Unzucht keine Erwähnung findet S. 79). [Hier allg. Infos zu Friedrich von Lindelof (1794-1882)].

Maaß, Johann G.: Geschichte und Beschreibung der St.-Marien-Dom-Kirche zu Colberg, 1837. (Ein Satz zu einem Strafrechtsfall: Am 17. März 1655 wurde ein Geistlicher, der ein Sodomit war enthauptet und nachher verbrannt S. 42). [Hier allg. Infos zu Johann Gottlieb Wilhelm Maaß (Schaffenspperiode: 1837-1847)].

Medicinisch-chirurgische Zeitung, 20.03.1837. (Register mit einem Verweis bei Krankheit der Skythen auf Band XXXIX von 1837, S. 343). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zu der Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und siehe oben Hippokrates, 1837].

Osten, Anton P. von / Münch, Ernst H.: Denkwürdigkeiten und Erinnerungen, 1837. (Gastmahl des Xenophon, Sokrates. Persönliche ablehnende Meinung des Autors zur Knabenliebe S. 632-634). [Hier allg. Infos zu Anton Prokesch von Osten (1795-1876) und Ernst Hermann Joseph Münch (1798-1841). Zu Xenophons Gastmahl siehe oben Xenophon, 1827].

Parent-Duchâtelet, Alexandre-Jean-Baptiste: Sittenverderbniß (la Prostitution) des weiblichen Geschlechts in Paris. (1837: 1. Bd.: Tribaden, die sich prostituieren S. 72-76). (1837: 2. Bd.: Über die liederlichen Männer S 180-182). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Alexandre Parent du Châtelet (1790-1836)].

Real-Encyclopädie der classischen Alterthumswissenschaft. [Zum Inhalt: Die von August Friedrich Pauly begründete Encyclopädie wird heute auch als Ur-Pauly bezeichnet]. (1837: 1. Bd.: Artikel: Amor mit Verweis auf Knabenliebe S. 417-419). (1844: 3. Bd.: Über Thesmotheten [Rechtsgelehrte bzw. Richter] über die, die sich anderen Männern hingeben bzw. vermiethet werden S. 1290). (1846: 4. Bd.: Begriff Infamie in Bezug auf unnatürliche Wollust und rechtliche und kirchenrechtliche Konsequenzen S. 152. Lustknabe von Julius Alexander S. 495. Lesbos und der Ruf unnatürlicher Wollust S. 939). (1848: 5. Bd.: Artikel: Knabenliebe bei den Griechen und im alten Rom. Rolle der Kirche S. 1060-1066). (1852 [sic]: 6. Bd.: 1. Teil: Sardanapal kleidete sich, schminkte sich, sprach wie ein Weib lebte in [..] unnatürlicher Wollust S. 757). (1852 [sic]: 6. Bd.: 2. Teil: Artikel: Stuprum cum masculis bzw. Knabenliebe S. 1466). (1864: 2. Aufl.: 1. Bd.: Artikel: Amor über Eros-Altar mit Charmos als Erastes des Hippias S. 877). [S.a. Herzer 1443, der einen im Vergleich zum 5. Bd. etwa gleich langen Artikel zur Knabenliebe für diese Enzyklopadie für das Jahr 1921 verzeichnet, der jedoch nicht als Scan angeboten wird. Hier allg. Infos über die Real-Encyclopädie.. (1837-1864) und ihre Nachfolger].

Rosenkranz, Karl: Psychologie, oder, die Wissenschaft vom subjectiven Geist. (1837: [1. Aufl.]: Über die unnatürliche Wollust von Huren, besonders in Gefängnissen mit Bezug auf das Buch von Parent du Châtelet: De la Prostitution.. S. 334). (1843: 2. Aufl.: Ident. mit 1837, aber S. 355). (1863: 3. Aufl.: mit einem zusätzlichen Satz S. 440). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Karl Rosenkranz (1805-1879)]. Zum besprochenen Werk siehe oben Parent-Duchâtelet, 1837].

Die Sprichwörter der Deutschen, 1837. (Wegen dem Sprichwort/Reim: Adam sündigt im Paradies’, Lucifer im Himmel. Loth dagegen bleibt fromm, mitten unter den Sodomiten S. 3).

Tieck, Ludwig: Sämmtliche Werke, 1837. (2. Bd.: Vor 30 Jahren war ich zum Malen hübsch, und wenn ich mal auf Carneval in Weibskleidern ging, so lief mir alles junge Mannsvolk nach S. 806). [Schlagwort: Travestie, Karneval. Hier allg. Infos zu Ludwig Tieck (1773-1853)].

Wachsmuth, Wilhelm: Europäische Sittengeschichte.., 1837. (4. Bd.: Die Fortschleppung von Knaben bei türkischen Herrfahrten unter Bajazet I. S. 832). [Schlagwort: Türkei. Hier allg. Infos zu Wilhelm Wachsmuth (1784-1866) und zu Bayezid I. (1360-1403), dem Sultan des osmanischen Reiches].

Weckstimme Gottes und seiner Heiligen auf alle Tage im Jahre für alle.., 1837. (Religiöse Kalendersprüche für jeden Tag. Am 28. Oktober ein Zitat von Judas Thaddäus [einem der 12 Apostel] über Sodom und Gomorrha S. 166).

Weisse, Christian H.: Kritik und Erläuterung des Goethe'schen Faust, 1837. (Im Rahmen der Rez. zu Faust II ein längerer Absatz über den Teufel und die ekle Sinnlichkeit, die ihn bei ihrem [der Engel] Anblick überfällt, S. 285-287. Wer wagt noch zu behaupten, dass die so leicht in widrige Unnatur ausgeartete Männerliebe der Griechen etwas Höheres ist als das, was wir heute Liebe nennen? S. 380). [Zur ersten Textstelle s.a. Derks, S. 290. Zu Faust II siehe oben Goethe, 1833. Hier allg. Infos zu Christian Hermann Weisse (1801-1866)].

Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte.., 1837. (Wegen diesem Satz: Beachtung verdient das Wort Ketzer in seiner ursprünglichen, im Munde des Volks noch vorkommenden Bedeutung: Sodomit, woraus die wenig bekannte, aber gewiß richtige Ableitung des vielbesprochenen Wortes sich ergiebt; aus der Hauptbeschuldigung, womit die Diener der verfolgenden Kirche die Waldenser schmähten, ist der Name hervorgegangen S. 287). [Schlagwort: Sprache].

Zeitschrift für die gesammte Medicin, 1837. (5. Bd. Fallbeschreibung von einem Päderasten mit Nasenproblemen und Geschwüren im Mastdarm S. 249-250. Gleicher Fall mit ähnlicher Beschreibung wie s.o. Jahrbücher, 1837).

Zyro, Ferdinand F.: Wissenschaftlich-praktische Beurtheilung des Selbstmords …, 1837. (Pouqueville erzählt, dass die Weiber im Harem des Großsultans, welcher die griechische Liebe der natürlichen vorzog, Liebende ihrer Gespielinnen wurde S. 128). (1839: Eine fast gleiche Formulierung findet sich in Johannes B. Friedreich: Handbuch der allgemeinen Pathologie der psychischen Krankheiten, S. 328). [S.a. Herzer 106. Hier allg. Infos zu Ferdinand Friedrich Zyro (1802-1878) und François Pouqueville (1770-1838). Die als Quelle angegebene Augabe der Zeitschrift Minerva von 1805 offenbar nicht als Scan angeboten].

1838

Allgemeines Fremdwörter-Handbuch für Teutsche, 1838. (Philander = 1. Männerfreund, 2. Beuteltier, brasilianische Ratte. Philandrie = Männerliebe, Männersucht S. 809). [Schlagwort: Sprache].

Annalen des deutschen und ausländischen Criminal-Rechtspflege. (1838: 3. Bd.: Strafrechtsfall von 1837: Päderastie – heutige Anwendung des Arti. 116 der peinlichen Gerichtsordnung Carls V. auf 16-19-Jährige im Gefängnis des Aegidien-Klosters zu Braunschweig S. 127-135). (1838: 4. Bd.: Kritik an dem Entwurf eines Strafgesetzbuches für das Königreich Würtemberg zu der beabsichtigten Legalisierung S. 60-61). [In einem Extraheft zum 4. Bd. mit eigener Seitenzählung].

Aristophanes: Thesmophoriazusai [OF] / Die Thesmophoriazusen / Die Thesmophorienfeier / Die Weiber am Thesmophorienfeste / Frauen am Thesmophorenfest. [Zum Inhalt: Über das mysteriöse Fest der Thesmophorien, bei denen die Männer ausgeschlossen waren. Männer verkleiden sich daraufhin als Frauen. Offenbar keine Szenen im homosexuellen Kontext. Hier nur wegen den Kommentaren von Schnitzer und Rosenbaum. Im Folgenden werden vier Übersetzungen aufgeführt]. (1838: Übers.: Droysen, Johann G. U.d.T.: Die Thesmophoriazusen S. 225-306). (1846: Übers. Hieronymus Müller. U.d.T.: Die Thesmophorienfeier S. 229-330). (1854: Übers.: Carl F. Schnitzer. U.d.T.: Die Weiber am Thesmophorienfeste. Kommentar: Agathon wird als Mannhure und männl. Kokette bezeichnet S. 1242). (1865: Übers.: Klein Julius L. / Ebner, Theodor. Ein Mann in Frauenkleidern wird von Frauen für eine Frau gehalten S. 186). [Schlagwort: Travestie. In der Art, wie in diesem Drama ein Mann auf seinen Bart verzichtet, liegt nach Rosenbaum gewiss eine tiefe Ironie auf die Pathici zum Grunde. Siehe unten: Julius Rosenbaum: Geschichte der Lustseuchen im Alterthume, 1839, S. 173. Hier allg. Infos zu Aristophanes (um 450-380 v.Chr.), seinem Werk Die Thesmophoriazusen, zum Fest der Thesmophorien und zu den Übersetzern Johann Gustav Droysen (1808-1884), Hieronymus Müller (1785-1861), Carl Friedrich Schnitzer (?-?), Julius L. Klein (1810-1876). Zu Theodor Ebner liegen keine weiteren Angaben vor].

Ausführliche Encyclopädie.., 1838. (1. Bd.: Unter Fleischesverbrechen eine Begrüdung, warum Sodomie und lesbische Liebe strafrechtlich verfolgt werden: S. 491).

Bibliothek der gesammten deutschen national-literatur.., 1838. (3. Teil: 1. Bd.: Ketzer = der widernatürliche Unzucht, sodomiterei treibt S. 182. Ungeselle = böser Geselle, Päderast S. 510). [Schlagwort: Sprache].

Böttiger, Karl A.: C. A. Böttiger's Kleine Schriften archäologischen und antiquarischen.., 1838. (3. Bd.: Das Gastmahl von Platos und Xenophon, Ramdohr: Venus Urania und die griechische Liebe S. 395). [Hier allg. Infos zu Karl August Böttiger (1760-1835)].

Braun, Godehard: System der christkatholischen Moral.., 1838. (2. Bd.: Von der widernatürlichen Unzucht auch unter Frauen S. 165, s.S. 161). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Godehard Braun (1798-1861)].

Delitzsch, Franz: Wissenschaft, Kunst, Judenthum: Schilderungen und Kritiken.., 1838. (Die griechische Liebe in den Sonetten von William Shakespeare, den Gaselen [von August Graf von Platen], [Torquato] Tasso und Petrarcha [Petrarca] S. 68-69). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Franz Delitzsch (1813-1890) und zu Torquato Tasso (1544-1595) und same-sex love affair].

Diaz del Castillo, Bernal / Ph. J. von Rehfues (Übers.): Denkwürdigkeiten des Hauptmanns Bernal Diaz del Castillo, oder wahrhafte Geschichte der Entdeckung und Eroberung von Neu-Spanien 1838. (1838: 1. Bd.: Über die unnatürliche Lust der Indianer S. 9, 157, 160, 163, 191). (1838: 3. Bd.: Unnatürliche Laster. Die Einwohner von Mexiko sind der Sodomiterei und der Völlerei so ergeben, daß sie, wenn sie keinen Wein mehr in die Kehle gießen können, die Beine aufheben und sich denselben vermittelst eines Rohrs von Hinten beibringen lassen S. 301-302, 310). (1838: 4. Bd.: S. 10, 102, 260). [Schlagwort: Spanien. S.a. Herzer 107. Der 2. Bd. wird nicht als Scan angeboten. Hier allg. Infos zu Bernal Díaz del Castillo (um 1492-1681) und dem Übersetzer Philipp Joseph von Rehfues (1779-1843)].

Esquirol, Jean É. / Bernhard, W. (Übers.): Die Geisteskrankheiten: in Beziehung zur Medizin und Staatsarzneikunde, 1838. (1. Bd.: Hippokrates und die Krankheit der Skythen. Zwei Patienten: Eine Frau hält sich für einen Mann und ein Mann hält sich über eine Frau S. 304-305). [Schlagwort: Travestie. Zur Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und siehe oben Hippokrates, 1837. Hier allg. Infos zu Jean Étienne Dominique Esquirol (1772-1840). Zu Dr. W. Bernhard liegen keine weiteren Angaben vor].

Etzel, Franz A. von: Beschreibung der Säkular-Feier der Aufnahme Friedrich des Grossen.., 1838. (Kritik, dass Freimaurer als Sodomiten angegriffen werden, wobei diese im Gegensatz zu Sodomiten den Staat mit guten Familienvätern bevölkern können. Brief aus Potsdam vom 07.02.1778 von Friedrich S. 130-131). [Hier allg. Infos zu und Friedrich II. (1712-1786) und zu Franz August O’Etzel (1784-1850)].

Fezer, Johann J.: Das Papstthum, 1838. (Battus von Parma [?] beschuldigt in einem Brief von 13.01.1523 den Papst [Hadrian VI., 1459-1523] der sodomitischen Unzucht S. 42. Der Erzbischof von Benevent, [Giovanni Della Casa, 1503-1556] verteidigte in einem Buch die Sodomiterei S. 75, 138. Der Jesuit und Kardinal Bellarmin [Robert Bellarmino, 1542-1621] trieb Sodomiterei S. 191. [Hier allg. Infos zu Johann Jacob Fezer (1760-1844). Zu Casa s.a. Invertito 4.2002, S. 117-139. Zu Battus von Parma s. oben Unparteiische, 1779].

Gedrängtes Handwörterbuch, 1838. (Knabenschänder bezieht sich nicht nur auf Knaben S. 316). [Ident. mit siehe oben Harnisch, 1820].

Griechische Anthologie, 1838. (1. Bd.: Rez. von von Welcker: Sappho S. 121-122). [Schlagwort: lesbisch. Zum rezensierten Werk siehe oben Welcker, 1816].

Gross: Criminalgesetzbuch für das Königreich Sachsen.., 1838. (1. Bd.: Strafandrohung: Gefängnis bis zu einem Jahr S. 89). [Die Gesetzbücher von Oldenburg und Thüringen werden nicht als Scan angeboten. Nach Hans-Georg Stümke: Homosexuelle in Deutschland S. 11 ist die Strafandrohung für homosexuelle Handlungen in diesen beiden Ländern wie in Sachsen mit einer Höchstsstrafe von einem Jahr Gefängnis geregelt. Zu dem Justizrath Gross liegen keine weiteren Angaben vor. Es kann sich nicht um den Tierarzt Dr. Johann C. Gross (1791-1751) handeln].

Günther, Carl F.: Die neuen Criminalgesetze für das Königreich Sachsen.., 1838. (Strafandrohung: Gefängnis bis zu einem Jahr S. 157). [Hier allg. Infos zu dem Rechtswissenschaftler Karl Friedrich Günther (1786-1864)].

Gumpelzhaimer, Christian G.: Regensburg's Geschichte, Sagen und Merkwürdigkeiten.., 1838. (3. Bd.: ohne Hinweis auf Sodomie S. 1647). (4. Bd: Register verweist bei Strafe für Sodomiterei u.a. auf die S. 1647 des 3. Bandes S. 2003). [Der Verweis auf Sodomiterei auf S. 1292 bezieht sich auf ein Pferd. Hier allg. Infos zu Christian Gottlieb Gumpelzhaimer (1766-1841)].

Halbjahrsverzeichnis der Neuerscheinungen.. / Verzeichnis der Bücher...., 1838. (Über Heinrich Hoessli: Eros S. 99). [Zum rez. Werk siehe oben Hoessli, 1836].

Hannoverschen Annalen, 1838. (3. Bd.: Erkennungsanzeichen von sich prostituierenden Tribaden u.a. im Analbereich S. 123-124). [Schlagwort: lesbisch].

Hergenröther, Johann B.: Predigten auf die Sonn- und Festtage des katholischen Kirchenjahres, 1838. (3. Bd.: Sodom und Gomorrha als kräftiges Mittel um Söhne vor unnatürlicher Wollust abzuschrecken S. 32). [Hier allg. Infos zu Johann Baptist Hergenröther (1780-1835)].

Hurter, Friedrich von: Geschichte Papst Innozenz des Dritten…, 1838. (3. Bd.: Wegen einem Fall von Knabenschänder sieht auch der Bischof Stephan von Tourney im 11. Jahrhundert seinen Ruf verdunkelt. Mit Literaturangabe S. 609). [Hier allg. Infos zu Friedrich von Hurter (1787-1865) und zu Stephan von Tournai bzw. Stephen of Tournai (1128-1203)].

Lesetipp für den 2. Bd.! Jagemann, Ludwig von: Handbuch der gerichtlichen Untersuchungskunde. [Nach der ADB von 1881 wurde in diesem Buch erstmals die Kunst des Inquirirens wissenschaftlich behandelt.]. (1838: 1. Bd.: Eine S. über Pädrastie, Sodomie u.a. S. 17. Unzucht von Männern im Gefängnis S. 270). (1841: 2. Bd.: In fünf Stellen werden im Buch insgesamt vier Fälle von Homosexualität aus den Jahren 1838-1839 geschildert, die alle in Heidelberg stattfanden. Der Fall 10: In dem Kap. Falsche Anzeige eines Schuldigen… wird der Tathergang einer mann-männlichen Annäherung von 1838 beschrieben S. 37-40, insb. S. 39-40 [Siehe unten Fall 183]. Der Fall 56: Ein 14-jähriger Lehrling wird 1838 zusammen mit einem Gesellen in einem Bett erwischt und gibt zu seit Einem Vierteljahre von hinten durch den Gesellen des S. missbraucht worden zu sein. Der Geselle wird entlassen. Der Lehrling wird vernommen und und teilte u.a. mit, dass der Geselle mit ihm Unzucht von hinten trieb S. 170-171. Der Fall 93: Der Chirurg T. kam 1838 wegen Knabenschänderei in Untersuchungshaft. Er wurde wegen Homosexualität auch erpresst S. 269-273. Der Fall 137: Im Gefängnis beschweren sich 1839 zwei Männer über Johann Adam, weil dieser sie mit unzüchtigen Griffen plagt S. 416-417. Der Fall 183: Unter der Überschrift Sittenloser und moralisch abgestumpfter Inculpat geht es nun um die Vernehmung der beiden Männer aus dem oben genannten Fall 10. Philipp C. behauptet, dass ihm Philipp K. zugemuthet hättet, sein männliches Glied in den After zu bringen. Es liegen zudem vier Zeugenaussagen aus den vergangenen 13 Jahren vor, die Philipp K. zusätzlich belasten S. 522-523). Hier allg. Infos zu Ludwig von Jagemann (1805-1853) nach der ADB.

Kappler, Friedrich: Handbuch der Literatur des Criminalrechts.., 1838. (Von der Sodomie mit Literaturhinweisen S. 936-937). [S.a. Herzer 108. Zu Friedrich Kappler liegen keine weiteren Angaben vor].

Lessing, Gotthold E. / Lachmann, Karl / Mylius, Christlob: Gotthold Ephraim Lessings sämmtliche Schriften.., 1838. (2. Bd.: Alcibiades in Persien und sokratische Liebe S. 464-471). [Hier allg. Infos zu Gotthold E. Lessing (1729-1781)], Karl Lachmann (1793-1851) und Christlob Mylius (1722-1754)].

Minckwitz, Johannes: Graf von Platen als Mensch und Dichter.., 1838. (Platen hat den Kelch unglücklicher Liebe gekostet und die volle Wärme seines Herzens auf die Freundschaft übertragen. S. 86, auch S. 88-92, 168-169). [S.a. Derks, S. 585-592. Hier allg. Infos zu Johannes Minckwitz (1843-1901)].

Neuestes Fremdwörterbuch zur Verteutschung und Erklärung.., 1838. (Incubus, Mehrzahl Incuben = u.a. Päderast S. 556). [Im Christentum wurden als sündhaft angesehene Träume bzw. Ejakulationen häufig durch den Besuch des nachtaktiven Dämon Incubus erklärt, für die man nicht verantwortlich gemacht werden darf. Dies ist die erste Stelle, die einen Zusammenhang mit Päderastie aufgreift. Siehe unten Ulrichs, 1869].

Neumann, Karl G.: Von den Krankheiten des Menschen, 1838. (4. Bd.: Körperliche Folgen der unnatürlichen Wollust im Allgemeinen S. 309-310). [Hier allg. Infos zu dem Psychiater Karl Georg Neumann (1774-1850)].

Die Physiologie, 1838. (Ein Halbsatz: ..die Päderastie aber, sowie die lesbische Liebe pflegt vorzüglich Haß gegen das andere Geschlecht zu erwecken S. 342).

Die römische Elegie, 1838. (1. und 2. Bd. mit separater Seitenzählung. Übers.: Otto F. Gruppe. Bei  Tibull wird betont, dass die [hier nicht abgedruckte] 4., 8. und 9. Elegie von Tibull die Knabenliebe zum Gegenstand haben und sich auf seinen Geliebten Marathus beziehen S. 167, 199-206, 213). [Diese römische Textsammlung u.a. von Tibull bezieht sich meisten auf Liebe zu Frauen und ist nicht mit Goethes Römische Elegien zu verwechseln. Hier allg. Infos zu Tibull (55 v.Chr.-19/18 v.Chr.).  Zu den Gedichten von Tibull siehe oben Tibullus, 1783]. 

Rötscher, Heinrich T.: Das platonische Gastmahl dargestellt als ein philosophisches Kunstwerk, 1838. (Es ist keine Übersetzung, sondern ein Beitrag über das Werk. Der Mythos vom Kugelmenschen S. 11-13. Männerliebe S. 12). [Hier allg. Infos zu Heinrich Theodor Rötscher (1803-1871)].

Schiller, Friedrich von: Sammtliche Werke, 1838. (10 Bd. Schillers Brief über Don Carlos, dass leidenschaftliche Freundschaft ein eben so rührender Gegenstand für die Tragödie seyn könne, als leidenschaftliche Liebe S. 315). [S.a. Derks, S. 372-373. Hier allg. Infos zu Friedrich Schiller (1759-1805)].

Venator, Carl: Die in unserer Sprache gebräuchlichen Fremdwörter.., 1838. (Päderast auch Pädraßt; Päderastie auch Päderastih). [Zu Carl Venator liegen kaum weitere Angaben vor].

[Weber, Karl J.]: Demokritos oder hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen. [Zum Inhalt: Dieses 12-bändige Werk, erstmals 1832-1840 erschienen, ist die bekanntestes Publikation von Weber. Wegen den vielen unterschiedlich gesetzten Auflagen wurde noch nicht in jedem Fall geprüft, ob sich jede Formulierung in jeder Auflage findet]. (1838: 20. Bd. Männerliebe S. 30. Über griechische Knabenliebe, Ganymed und Cornelius Nepus. Sokrates war kein Freund der Bohnen. Die Unnatur der warmen Brüder (Sprache Berlins). Männer geraten zu den Nachbarn posteriora (Hintertheile), Amerikanerinnen führen Ringe von Federharz. Männer kaufen sich in der Hand aufschwellende elastische Früchte. Kein braver Mann – fällt einen von hinten an. Friedrich der Große bzw. Friedrich II., Klemmt den Hintern ein, wenn ihr durch Florenz geht. Der Eingang ist von – hinten. Rochester S. 138-145). (1839: [1. Aufl.:] 9. Bd.: Griechische Liebe nennt man florenzen S 60). (1840: [1. Aufl.?] 9. Bd.: Griechische Liebe nennt man florenzen S. 72). (1853: 4. Aufl.: 5. Bd.: griechische Liebe S. 28-29, 129-130. Die warmen Brüder von Berlin: Kein braver Mann Fällt Einen – von hinten an! S. 131. Der Eingang ist von – hinten S. 133). (1858: 6. Aufl.: 5. Bd.: griechische Liebe S. 122-123, 226). (1862: 7. Aufl.: 5. Bd.: Auf dem höchsten Schimpfwort [nach den salischen Gesetzen] hundsfott (von Cynaedus) Chienfoutre (jetzt veredelt in Jean Foudre) standen sechhundert Denarien S. 54). (1868: 8. Aufl.: 5. Bd.: griechische Liebe S. 92, 168. Die warmen Brüder von Berlin: Kein braver Mann Fällt Einen – von hinten an! 169-170. Der Eingang ist von – hinten S. 171). (1868: 8. Aufl.: 6. Bd.: Blumen sind die Sprache der Blumen und der lesbischen Sappho. Man könnte daher in der eleganten Sprache der Flora das Stigma nennen, was man nicht gerne beim rechten Namen nennt S. 311). (1868: 8. Aufl.: 9. Bd.: Griechische Liebe nennt man florenzen S. 197). [Schlagwort: Sprache. S.a. Derks, S. 44, 93. Hier allg. Infos zu Karl Julius Weber (1767-1832)].

Zeitschrift für die Staatsarzneikunde.., 1838. (111. Bd.: Erkennungszeichen von unnatürlichem Beischlaf und Sperma-Untersuchung im allgemeinen S. 13-17).

Zellweger, Johann C.: Geschichte des Appenzellischen Volkes.., 1838. (1838: 3. Bd.: Mit einem Text in Mundart als Zitat aus den Akten: In Appenzell werden drei Personen im Zusammenhang mit Sodomie an einem Knaben vernommen: Kunrat Keelen, bzw. Cunradt Keel, zu Rebstein aus dem Rinthal, Mathias Irvidinger und Anthonj Loewen, bzw. Antony Löw bzw. Thonj. 1584 wird Löw zum Tod durch das Schwert verurteilt, weil er einen Geistlichen belastet hat S. 208-209). (1840: [sic]. 3. Bd.: Bezogen auf die zweite separate Seitenzählung: Der gleiche Fall von Sodomiterei aus Appenzell von 1584 über drei Männer und einen Knaben. Ein Priester trieb Sodomiterei mit einem Knaben. Der katholische Bauer von Rebstein schlief im Zimmer, bekam jedoch nicht mit. Löw wird wegen der Belastung eines Geistlichen verhaftet und verurteilt. Der Priester und der Junge konnten fliehen. Grundlage sind unvollständige Akten aus Appenzell. S. 29-35, insb. S. 31). [Schlagwort: Gonten, Schweiz. Zu diesem Fall siehe unten Osenbrüggen, 1860. Der Fall ist nicht in Mann für Mann verzeichnet. Hier allg. Infos zu Johann Caspar Zellweger (1768-1855)].

1839

Allgemeines Repertorium der gesammten deutschen medizinisch.., 1839. (13. Bd.: Carolus Musitanus [Carlo Musitano 1635-1714] sieht als Priester und Arzt in Klistieren ein sodomitisches, der Strafe des Scheiterhaufens würdiges Verbrechen S. 139). [Zu Musitani und Klistiere siehe Musitani, 1715; Jöcher, 1751; Kaempf, 1784 und Allgemeines, 1839].

Amtsblatt der preussischen Regierung zu Königsberg, 1839. (29. Bd.: Ausschreibung nach dem flüchtigen 23-jährigen Knecht Gottfried Freudenreich, der in Abwesenheit seines Brodherrn im März 1839 Sodomiterei trieb S. 143). [Ähnliche Ausschreibung wie siehe unten in Amtsblatt.., 1842].

Anmerkungen der Gesetzgebungscommission zum Entwurf eines Strafgesetzbuchs, 1839. (Es ist geplant, in Baden zwar unnatürliche Unzucht mit dem gleichen Geschlecht, nicht aber alle sodomitischen Sünden zu bestrafen S. 92-93).

Archiv des Criminalrechts, 1839. (Es ist unpassend, durch eine Generalisierung bei einem Verbrechen wie der widernatürlichen Unzucht von einem Complott [=Verschwörung bzw. Intrige] zu sprechen S. 553-554).

Archiv für die neueste Gesetzgebung aller deutschen Staaten.., 1839. (9. Bd.: Gesetzestext Widernatürliche Wollust Art. 276 S. 310-311).

Arnim, Achim von: Ludwig Achim's von Arnim Sämmtliche Werke, 1839. (2. Bd.: Aus: Die Verkleidungen des französichen Hofmeisters..: Auf meinem Bette ist ein fremder Jüngling […] hingesunken. Lieblichere Züge sah ich nie S. 170). [S.a. Derks, S. 453. Hier allg. Infos zu Achim von Arnim (1781-1831)].

Briefe an Johann von Müller, 1839. (3. Bd.: Hrsg. Maurer-Constant. Brief von Carl Joseph Windischmann vom 04.06.1807: Wohl Geliebter, quillt wie Blut und Leben…. S. 434-436). [S.a. Mann für Mann, S. 742-743. Hier allg. Infos zu Karl Joseph Hieronymus Windischmann (1775-1839)  und Johannes von Müller (1752-1809)].

Cervantes, Miguel de / Friedrich Notter (Übers.): Die Prüfungen des Persiles und der Sigismunda. Eine noridsche Geschichte, 1839. (12. Bd.: Ein Mann und eine Frau tauschen ihre Kleidung S. 93). [Schlagwort: Travestie. Hier allg. Infos zu Miguel de Cervantes (1547-1616)].

Crabb, George / Schäffner, Wilhelm (Übers.): Geschichte des Englischen Rechts, 1839. (Wegen dem Satz: Sodomiten wurden entweder verbrannt, oder lebendig begraben S. 305). [Text aus dem Kapitel über Eduard III., d.h. über dem Zeitraum von 1327 bis 1377. Hier allg. Infos zu George Crabb (1778-1851) und Wilhelm Schaeffner (1815-1897)].

Denkwürdigkeiten zur politischen, Reformations- und Sitten-Geschichte, 1839. (Graf de Villa Franca war wegen des Verbrechens, wofür der Engländer keinen Pragraphen in seinem peinlichen Gesetzbuche hat, von der Inquisition in Lissabon in Untersuchung gezogen worden. Durch Unterstützung von Giuseppe Brignardelle [?] und Mascabruni [Franz Canonici, Unterdarius vom Papst] wurde er begünstigt. Papst Innozenz X. wurde getäuscht  S. 262-263). [Zu diesem Fall siehe oben Zeitung, 1820 und Le Brek, 1771]

Deutsches Schimpfwörterbuch, 1839. (u.a. Darmfeger S. 12. Hinternsprenger S. 29. Päderast S. 48. Sodomit S. 64. Zwitter S. 81). [Schlagwort Sprache].

Dräxler, Carl F.: Herz und Ehre: Novellen und Schilderungen, 1839. (2. Bd.: Ein Satz [zur Platen-Heine-Affäre von 1827-1830]: Soll ich Euch an seine [Heinrich Heines] prästigatorische Introduktion Platen's an seine köstlichen sodomitischen Spaße über den blutarmen Grafen erinnern? S. 235). [Zur Platen-Affäre s.a. Derks, S. 479-613. Hier allg. Infos zu Carl Ferdinand Dräxler (1806-?)].

Entwurf eines Strafgesetzbuchs für das Grossherzogthum Baden.., 1839. (Ehebruch; Unzüchtige Handlungen, Verführung in den §§ 307-308, 319, 321, 322, 330. S. 91-95).

Entwurf eines Strafgesetzbuchs für das Grossherzogthum Hessen.., 1839. (Gesetzestext: Widernatürliche Unzucht S. 87). [Siehe oben Lindelof, 1837]

Fiedler, Franz: Antike Erotische Bildwerke in Houbens Römischem Antiquarium zu Xanten, 1839. (Päderastie in Griechenland, Rom und Asien S. 22-23). [Hier allg. Infos zu Franz Fiedler (1790-1876)].

Fraenzl, Moritz J.: Statistik, 1839. (2. Bd. Ein Satz: Bei den Strafjustiztabellen finden wir unter den Verbrechen im Jahre 1831 insgesamt 11 sodomitische Sünden S. 609). [Zu Moritz Julius Fraenzl liegen keine weiteren Angaben vor].

Helbig, Carl G.: Die sittlichen Zustände des griechischen Heldenalters.., 1839. (Die Gedichte von Homer enthalten keine Hinweise auf eine entartete Sinnenlust der Freundschaft zwischen Achilles und Patroklos S. 106). [Die Beziehung zwischen Achilles bzw. Achilleus und Patroklos aus der griechischen Mythologie wird nicht von Homer in Ilias, aber von Aischylos und von Platon im Symposion als homosexuell dargestellt. Siehe oben Plato, 1782. Siehe unten Aischylos, 1842. Hier allg. Infos zu Carl Gustav Helbig (1808-1875)].

Jordan, Sylvester: Die Jesuiten und der Jesuitismus, 1839. (Franz Martel, Priester der Gemeinde Etréan bei Dieppe, gestand [wohl um 1625] mit Jacob Guinet und Nicolaus Galeran Sodomiterey ausgeübt und noch an einem weiteren Mann versucht zu haben. Ihm wird zudem auch ein Angriff auf das Leben von Ludwig XIII. vorgeworfen S. 69). [Hier allg. Infos zu Sylvester Jordan (1792-1861)].

Julius, Nicolaus H.: Nordamerikas sittliche Zustände, 1839. (Tabellen mit Verurteilungszahlen aus den USA. Dabei taucht neben Sodomiterei (evt. Tierkontakte) auch mindestens zwei Mal das Delikt Griechische Liebe auf. o.S.). [Hier allg. Infos zu Nicolaus Heinrich Julius (1783-1862)].

Kilian, Hermann F. von: Die Geburtslehre.., 1839. (1. Bd. Die Lehre von den Tribaden, die mit großer Klitoris den Coitus üben, kann auf fabelhaften Boden ruhend betrachtet werden. S. 79. [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Hermann Friedrich von Kilian (1800-1863)].

Kollloff, Eduard: Schilderungen aus Paris, 1839. (2. Bd. Parent-Duchâtelet soll sich in der franz. Originalausgabe von Sittenverderbniß in einem eigenen Kap. über griechische Liebe auch über hochgestellte Männer, insb. über einen für die Verbreitung deutscher Literatur verdienten franz. Schriftsteller, geäußert haben S. 184). [Ein entsprechender Passus wurde zumindest in der dt. Übersetzung nicht gefunden. Siehe oben Parent, 1837. Zu Eduard Kolloff liegen keine weiteren Angaben vor].

Nork, F.: Rabbinische quellen und parallelen zu Neutestamentlichen schriftstellen.., 1839. (Aufgaben der zwei Engel in Sodom S. 364). [Hier allg. Infos zu dem Schriftsteller Friedrich Nork (1803-1850)].

Lesetipp! Platen, August Graf von: Gesammelte Werke. [Zum Inhalt: Platens Homosexualität hatte für sein gesamtes dichterisches Werk eine große Bedeutung. Aus diesem Grund werden soweit wie möglich alle Bände angeführt: ein Band von 1839 und jeweils fünf Bänden aus den Jahren 1847, 1848, 1853/54. Die Leipziger Ausgabe von 1910, auf die sich u.a. Mann für Mann für den Beitrag Otto von Bülow bezieht, wird nicht als Scan angeboten]. (1839: u.a. mit An einen Freund 1816 S. 48-49. IV. Ode mit den Zeilen Warm und hell dämmert in Rom die Winternacht.. S. 108.). (1843: 1. Bd.:). (1843: 2. Bd.:). (1843: 3. Bd.:). (1843: 4. Bd.:). (1843: 5. Bd.:). (1847: 1. Bd.:). (1847: 2. Bd.:). (1847: 3. Bd.:). (1847: 5. Bd.:). (1848: 1. Bd.:). (1848: 2. Bd.:). (1848: 3. Bd.:). (1848: 4. Bd.:). (1848: 5. Bd.:). (1853: 1. Bd.: u.a. mit 1820 S. 72). (1853: 2. Bd.: u.a. mit Warm und hell S. 160). (1853: 3. Bd.:). (1854: 4. Bd.:). (1854: 5. Bd.:). [Hier allg. Infos zu August Graf von Platen (1796-1835). S.a. Andere Lieben, S. 173-177, insb. S. 176. S.a. Lieblingminne, S. 137-141. S.a. Mann für Mann, S. 556-557, der auch auf Platens Verbindungen zu Otto von Bülow S. 162-163, August Kopisch S. 442-443, Justus von Liebig S. 467-468 und Nathanael von Schlichtegroll S. 625 eingeht. S.a. Guldin, S. 55]. 

Rommel, Dietrich C.: Neuere Geschichte von Hessen, 1839 (In einer 1682 übergebenen Klageschrift wird dem Abt Heinrich von Aschenbrück u.a. vorgeworfen, ein mit der Darstellung von Sodomiterei angefülltes Schandbuch gekauft und anderen gezeigt zu haben S. 178). (1839: Gleiches Buch mit dem identischem Text, das als Geschichte von Hessen, Band 7, aufgenommen wurde). [Die Handlung steht evt. nicht mit gleichgeschlechtlicher Sexualität in Verbindung. Der Fall ist nur hier dokumentiert. Hier allg. Infos zu dem Historiker Dietrich Christoph Rommel (1781-1859)].

Lesetipp! Rosenbaum, Julius: Geschichte der Lustseuchen im Alterthume. [Zum Inhalt: Ein bedeutendes Werk, das mit zwei insgesamt über 100 Seiten langen Beiträgen über homosexuelle Handlungen bis heute nachgedruckt wird]. (1839: [1. Aufl.:] Zwei große Beiträge: Paederastie u.a. über die Bibel, Juvenal, Martial, Aristophanes, Plutarch, Suidas, lex scantinia S. 116-128. Krankheiten in Folge der Paederastie u.a. über Martial, Feigwarzen, Aeschines [Aischines], Dio Chrysostomus, Herodot, Ausonius, Krankheit der Skythen S. 129-219. Einzelne weitere Hinweise auch in den Kapiteln über Fellare [=Oralverkehr] S. 219-250, insb. S. 226-227, 239-250; Cunnilingus [=Oralverkehr] S. 251-294, insb. S. 252, 253; Epilation [=Enthaarung] S. 358 und Geschwüre des Afters wie die durch die Unzucht des pathicus S. 434). (1845: 2. Aufl.: identisch mit 1839). (1892: 5. Aufl.: identisch mit 1839). (1893: 6. Aufl. identisch mit 1839). (1904: 7. vermehrte Aufl.: Paederastie S. 108-120. Krankheiten in Folge der Paederastie S. 120-204. Weitere Textstellen wurden noch nicht abgeglichen). [Schlagwort: lesbisch. Nur die erste Auflage trug parallel den Titel Die Lustseuche im Alterthume. Auch der Untertitel wie für Ärzte, Philologen und Altertumsforscher varriiert. Die ersten sechs Auflagen sind unverändert. S.a. Herzer 109. S.a. Müller, S. 98. Hier allg. Infos zu dem Arzt Julius Rosenbaum (1807-1874)].

Rückert, Leopold I.: Commentar über den Brief Pauli an die Römer, 1839. (1. Bd. Bibel Brief Paulus an die Römer 1/26-27 S. 81-83). [Schlagwort: Bibel. Hier allg. Infos zu Leopold Immanuel Rückert (1797-1871)].

Schoell, Adolph: Beiträge zur Geschichte der griechischen Poesie, 1939. (Plutarch, Athenäus, Achill , Patroklos und der Ausdruck des Kusses, insb. S. 400-408). [Hier allg. Infos zu dem Philologen Adolph Schoell (1805-1882)].

Sprachvergleichendes Wörterbuch, 1839. (Ketzerei, was früher als Bestialität und Sodomiterei verstanden wurde, auch in Abgrenzung zu Schandbube und widernatürlicher Unzucht. Die Situation Bayern S. 483). [Schlagwort: Sprache].

Strafgesetzbuch für das Königreich Württemberg, 1839. (Das Gesetz trat 1839 in Kraft. Nach Art. 296 und 297 waren homosexuelle Handlungen nicht mehr grundsätzlich strafbar S. 95).

Lesetipp! Der Stricker: Kleinere Gedichte, 1839. (Ein Gedicht mit den Anfangszeilen Ich klage über die verkèrten.. Zeile 417-468  auf der S. 67-68).  [S.a. Andere Lieben, S. 69-71. Hier wird dieser Textpassus – nach einer Übertragung aus dem Mittelhochdeutschen von R. Maaß von 1978 – mit Ich klage über die Verkehrten… zitiert. Es wird hier betont, dass der Stricker in seinen Verserzählungen wiederholt auf das Thema Homosexualität zu sprechen kommt. S.a. Die sünde, S. 123-136, insb. S. 130-134, mit einem Aufsatz von Andreas Kraß über Berthold von Regensburg und Der Stricker. S.a. Invertito 3.2001, S. 42-43. S.a. Spreitzer, S. 77-83, 208-233 mit einem Abdruck von Die Klage, Gegen Gleichgeschlechtlichkeit und Die gepfefferte Speise. S.a. Brall, S. 365-367. Hier allg. Infos zum Stricker (1. Hälfte 13. Jh.)].

Universal-Lexicon der practischen Medicin und Chirurgie, 1839. (Über Hermaphroditen im Artikel Hermaphroditus S. 1-5).

Waiblinger, Wilhelm F.: Wilh. Waiblinger's gesammelte Werke. (1839: 1. Bd.: Erinnnerungen aus der Kindheit S. 52-60). (1839: 4. Bd.: Über Platos Gastmahl S. 241-245). [Zum ersten Band s.a. Derks, S. 265, wonach Waiblinger hier seine leidenschaftlichen Liebschaften unter Knaben darstellt, vielleicht schon nach der Begegnung mit Platen und unter dessen Einfluß. Zu Waiblinger allgemein s.a. Mann für Mann, S. 718-720. Hier allg. Infos zu Wilhelm Friedrich Wablinger (1804-1830)].

Wied-Neuwied, Maximilian zu: Reise in das innere Nord-America in den Jahren 1832-34, 1839. (1. Bd.: Über Berdaches und Mannweiber bei Indianern S. 401). (1. Bd. Gleicher Scan der Utah-University). (2. Bd. der Utah-University. Ähnlicher Text S. 132-133). [S.a. Herzer 110. Hier allg. Infos zu Maximilian zu Wied-Neuwied (1782-1867) und seinem Werk Reise in das innere Nord-America].

1840

Abhandlungen der Philosophisch-Philologischen Classe der […] Akademie der Wissenschaften, 1840. (3. Bd.: Johann v. G. Fröhlich: Ueber die Anordnung der Gedichte des Q. Vaerlius Catullus auch über die Drohung in Bezug auf die cinaedi et pathici Furius und Aurelius mit lateinischen Zitaten S. 689-716, insb. S. 705-706). [Siehe oben Catull, 1793. Hier allg. Infos zu Johann F. von Gott Fröhlich bzw. Johann Fröhlich (1780-1849)].

Allgemeine Zeitung München, 1840. (Die Neigung zur unnatürlichen Wollust bei Ibrahim Pascha [1789-1848] S. 1997).

Allgemeines Criminal-Gesetzbuch für das Königreich Hannover, 1840. (Nach dem Art. 276 sind homosexuelle Handlungen nicht mehr grundsätzlich strafbar, sondern nur noch bei Öffentlichen Ärgernis, unter Zwang oder bei Kindern S. 122). [Das Land folgt damit dem Beispiel von Bayern. Wikipedia: 1840: Der deutsche Staat Hannover entkriminalisiert gleichgeschlechtliche Beziehungen].

Allgemeines deutsches Conversationslexikon für die Gebildeten eines jeden Standes. (1840: 8. Bd.: Päderastie bzw. Knabenschänderei bei den Griechen und Römern, dass aber bei uns mit Recht mit den härtesten Strafen belegt ist S. 7). (1841: 10. Bd.: Dem Sänger Thamyris aus der griechischen Mythologie wird die Einführung der sogenannten griechischen Liebe Schuld gegeben S. 104). [Das Lexikon wurde in 10 Bd. herausgegeben. Der 2. Abdruck in beiden Ausgaben entspricht offenbar der 2. Auflage].

Altdeutsche Blätter, 1840. (2. Bd.: Der Ritter Seifried Helbling [*1230] beschrieb in satirischer Dichtform damalige Zustände. Er legt dem Fürsten ans Herz die verschamden sunden zu verhindern: doch sag ich ditz landt wol frei, daz darinne icht Sodomiten sei S. 10).

Annalen der deutschen und ausländischen Criminalrechtspflege, 1840. (12. Bd.: Kap.: Raffinement und Bestialität in unnatürlicher Wollustbefriedigung. Über die Strafanzeige von 1837 gegen des Schumacher Mengka wegen Missbrauch eines 24-jährigen Gesellen und seine spätere Verurteilung. S. 257-262). [Dies ist der einzige Hinweis auf diesen Fall].

Archiv für Philologie und Paedagogik, 1840. (6. Bd.: 2. Heft. Zwei Beiträge. 1. Wilh. S. Teuffel: De Horatii amoribus über die mögliche Knabenliebe des Horaz und die Einschätzung von Lessing insb. S. 329-333, 337-339. 2. N. N.: Probe einer Übersetzung des Salustius, Catilina Nr. 13-15 von 32 über Päderastie in Griechenland S. 601-602). [Zum ersten Beitrag siehe oben Lessing, 1754. Hier allg. Infos zu Wilhelm Sigismund Teuffel (1820-1878) und Sallust (86-um35 v.Chr.). Zum Werk von Sallust siehe oben Sallust, 1771].

Arnim, Bettina von: Die Günderode, 1840. (1. Bd.:). (2. Bd.:). [Das Werk ist noch nicht inhaltlich erschlossen. Schlagwort: lesbisch. S.a. Steidele S. 269-280. Hier allg. Infos zu Bettina von Arnim (1785-1859)].

Lesetipp! Becker, Wilhelm A.: Charikles oder Bilder altgriechischer Sitte, 1840. [S.a. Herzer 111. Neuausgabe der Bände auch 2010-2012.]. (1840: 1. [von 2] Bd.: 1. Aufl.: Männerliebe bei Jacobs S. VIII. Sehr großer Beitrag zur Knabenliebe S. 346-377). (1854: 2. [von 3] Bd.: 2. Aufl.: Kap.: Knabenliebe wie 1840 aber nun im 2. Bd. S. 199-230). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Adolf Becker (1796-1846)].

Briefe an Johann von Müller, 1840. (4. Bd.: Hrsg. Johannes H. Maurer-Constant. Brief von Karl Morgenstern sucht u.a. bei Winckelmann Zuflucht für das weiche, warme, wunde Herz S. 212). [S.a. Mann für Mann, S. 517-518].

Das Criminal-Gesetz-Buch für das Herzogthum Braunschweig, 1840. (Erwähnung von widernatürliche Unzucht im § 59 - S. 40. Gesetzestext der §§ 195-197 S. 87). [Danach sind homosexuelle Handlungen nicht mehr perse strafbar. Das Land folgte damit dem Beispiel von Bayern. Siehe unten Gesetz- und Verordnungssammlung.., 1840].

Entwurf eines Strafgesetzbuchs für das Groszherzogthum Baden.., 1840. (Gesetzestext § 330 i.V.m. §§ 319, 321, 322. S. 43-44).

Entwurf eines Strafgesetzbuchs für das Grossherzogthum Baden.., 1840. (1. Bd. Entwurf des Gesetzestextes mit Anträgen der Kommissionen § 330 i.V.m. §§ 319, 321, 322 auch S. 267-268, 270. Kommentar von Welcker zum Gesetzestext S. 10-11 [mit eigener Seitenzählung]).

Ergänzungen und Erläuterungen der Preußischen Rechtsbücher, 1840. (Rechtssprechung und Definition in Bezug die §§ 1069-1071 von ALR = Allgemeines Landrecht und damit auf Sodomiterei S. 251-253. Im Register wird von Sodomiterei auf Unnatürliche Sünden verwiesen S. 327). [Hier allg. Infos Allgemeines Landrecht für die preußischen Staaten, das 1794 erlassen wurde].

Gesetz- und Verordnungssammlung für die Herzoglich Braunschweigischen Lande..., 1840. (27. Bd. Das Criminal-Gesetz-Buch, dass mit dieser Verkündigung am 1.10.1840 in Kraft tritt S. 215. Erwähnung von widernatürliche Unzucht im § 59 - S. 260. Gesetzestext der §§ 195-197 - S. 325). [Danach sind homosexuelle Handlungen nicht mehr perse strafbar. Das Land folgte damit dem Beispiel von Bayern. Siehe oben Das Criminal-Gesetz-Buch.., 1840].

Das große Conversations-Lexicon für die gebildeten Stände. [Zum Inhalt: Dieses Lexikon ist neben dem Brockhaus das zweite bedeutende deutschsprachige enzyklopädische Werk allgemeinen Inhalts und in bewusster Konkurrenz zum Brockhaus angelegt. Unter dem Hrsg. Joseph Meyer erschien die 1. Aufl. von 1840-1855 in 52 Bd. Nach dem Hrsg. wurde es später in Meyers Konversationslexikon umbenannt].  (1840: 1. Bd.: Die 1. Abt. mit A-N: Über Ada, Sodom im Koran S. 302). (1843: 4. Bd.: Die 1. Abt. mit A-N: Charles Coypeau d'Assoucy [1605-1677] war ein wüster sittenloser Mensch (Päderast). […] Das Laster brachte ihn in die Bastille und nachher in das Chatelet S. 1006. [Zu Coypeau s.u.a. oben Flögel, 1794]). (1842: 5. Bd.: Jacob Bonfadio [Jacopo Bonfadio, 1508-1550] wurde wegen unnatürlicher Wollust überwiesen S. 163). (1848: 1. Bd.: Die 2. Abt. mit O-Z: Artikel über Olisbos [Dildo]: aus Leder nachgebildetes männliches Glied. wie es die Tribaden auf Lesbos und andern griech. Inseln zu gegenseitiger unzüchtiger Befriedigung gebraucht haben sollen S. 416-417). (1848: 2. Bd.: Die 2. Abt. O-Z: Artikel über Päderastie: mit einer Unterteilung in Knabenliebe und Knabenschänderei, Geschichte und Literatur S. 183-185. Pedantesca Poesie wurde u.a. durch Camillo Scorfa Garoffani [Camillo Scroffa] ausgebildet, der besonders die Sokratische Liebe des Fidenzio Glottocresio [Fidenzio Glottocrosio?] verspottete, worauf die Gattung auch Fidenzianische Poesie genannt wurde S. 1094. [Schlagwort: Italien. S. oben Sulzer, 1794. S.a. Herzer 129. S.a. Bleibtreu-Ehrenberg, S. 348]). (1850: 5. Bd.: Die 2. Abt. mit O-Z. [Gleicher Text zu dem Knabenschänder Duquesnoy wie s. unten Nagler, 1841]. (1851: 7. Bd.: Die 2. Abt. mit O-Z: Sappho und unnatürliche Ausschweifungen S. 102-103. [S.a. Steidele, S. 109]). (1852: 19. Bd.: Die 2. Abt. mit O-Z: Wegen dem Satz: Der griechische Ausdruck für lesbisch leben diente zur Bezeichnung unnatürlicher Wollust S. 91 [S.a. Steidele, S. 47]). (1853: 12. Bd.: Die 2. Abt. mit O-Z. Tribadie [S.a. Steidele, S. 46]). (1885-1895: 4. Aufl.: u.d.T.: Meyers Konversationslexikon. Neu gesetzt von RetroBib mit den Begriffen: Päderastie und Urningsliebe). (1905-1909: 6. Aufl. U.d.T.: Meyers. Neu gesetzt. Mit großen Beiträgen zu: Päderastie, HomosexualitätSappho einschl. unsittliche Deutung. Kleine Beiträge zu UrningsliebeSaphiste eine HomosexuelleLesbische LiebeGleichgeschlechtliche Liebe und WHK). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Das große Conversations-Lexicon (1796-1856) und zu Joseph Meyer (1796-1856).

Lesetipp! Heine, Heinrich: Ueber Ludwig Börne, 1840. (Über den Verdacht der sokratischen Liebe bei G. Pf., [Gustav Pfizer]: G. Pf. eifert gegen die Immoralität um sich gegen den Verdacht der sokratischen Liebe, der auf ihn lastete, etwas zu decken. Ich würde den Ausdruck „sokratische Liebe" gern umschrieben haben, aber es sind die eigenen Worte des Dr. D… r, der mir diese harmlose Konfidenz machte. Ludwig Börne und das Verhältnis zu seinem Freund Wolfgang Menzel S. 281-282). [Der Schriftsteller Gustav Pfizer ist neben August von Platen und Carl Friedrich von Rumohr damit der dritte Mann, gegen den Heine den indirekten Vorwurf von Homosexualität erhebt. Im Gegensatz zu den anderen beiden Fällen ist der Kontext mit Pfizer in der bisherigen Homo-Forschung unbekannt. Das sich die Andeutung auf Gustav Pfizer bezieht, geht aus einer englischen Übersetzung des Buches hervor: Heine, Heinrich: Ludwig Börne. A Memorial. USA, 2006. S. 93. Diese wird hier ausnahmswiese als Snippet-Ansicht angezeigt. Heines Informant Dr. D.....r wird mit Franz Demmler aufgelöst. Hier allg. Infos zu Wolfgang Menzel (1798-1873), Gustav Pfizer (1807-1890) und Carl Friedrich von Rumohr (1785-1843). Zu Franz Demmler liegen keine weiteren Angaben vor. Zu Heines Angriffen auf Platen siehe oben Heine, 1830; siehe unten Heine, 1863; Bölsche, 1888; Zürcher 1898 und Freud, 1905. Zu Heines Angriffen auf Rumohr siehe unten Heine, 1863].

Henne, Anton: Schweizer Chronik, 1840. (Wegen einem Satz über Spottworte: Der Name „Kühgbyer", gleichbedeutend mit Kezer, Sodomit, scholl zu den Schwizern her S. 640). [Schlagwort: Sprache].

Historische Volkslieder, 1840. (Hrsg. Philipp M. Körner. Als Beispiel eines Liedes aus dem 16.-17. Jh. Ain Lied für die Landsknecht mit den Zeilen: Dadurch sein groß Abgötterey, Sein Diebstahl, schandt vnd sodomey S. 186). [Siehe oben Sammlung, 1830].

Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medizin, 1840. (Rez. von Choulant über Rosenbaum: Geschichte der Lustseuche mit Hinweis auf Päderastie S. 267). [Zum rezensierten Werk siehe oben Rosenbaum, 1839].

Jahrbücher der Literatur, 1840. (90. Bd.: Über verschiedene Ausgaben sotadischer Bücher, u.a. Die Bücher der Spiele Reisets und Husein des Luti (des Sodomiten) S. 56-57). [Es bleibt unklar, welche Bücher hier gemeint sind. Hier allg. Infos zu dem griech. Dichter Sotades (3. Jh. v.Chr.), deren Werke homoerotische Motive enthalten. Sie werden nicht in dt. Übersetzung als Scan angeboten].

Neue Jahrbücher für Philologie und Pädagogik, 1840. (Rez. von Rosenbaum: Geschichte der Lustseuche. S. 319-324). [Zum rezensierten Werk siehe oben Rosenbaum, 1839].

Pfaff, Karl: Geschichte der Reichsstadt Esslingen, 1840. (Der Fall Georg Schöffel. Er wurde von einem Tyroler verführt, verschrieb sich dem Teufel und wurde 1663 in Straßburg u.a. wegen Sodomiterei verbrannt S. 579). [Einziger Hinweis zu diesem Fall. Schlagwort: Österreich, Frankreich. Die Akten von Georg Schöffel liegen heute im Landesarchiv Baden-Würtemberg. Hier allg. Infos zu Karl Pfaff (1795-1866)].

Ranke, Friedrich H.: Untersuchungen über den Pentateuch aus dem Gebiete der höheren Kritik, 1840. (2. Bd.: In Bezug auf die zehn Gebote gab es nur zwei Bestimmungen zur Unkeuschheit: Der Verführer einer Jungfrau musste dieselbe zum Weibe nehmen und auf sodomitische Schande stand die Todesstrafe. Über Sodomie im Altertum S. 97). [Schlagwort: Judenthum, Thora. Hier allg. Infos zu Friedrich Heinrich Ranke (1798-1876)].

Reiche, K. F.: Friedrich der Große und seine Zeit.., 1840. (Der Page von Sydow [?] zieht seine Kleidung aus und die von Friedrich II. an und bekommt ein Gebutstagsgeschenk zum 28. Juli S. 177-178. Anton Büsching, Hans Diebitsch und Johann H. Formey beschuldigen Friedrich II. der griechischen Liebe S. 426, 434, 443. Sydow ist ein Werkzeug der angeblichen griechischen Liebe von Friedrich II. S. 536). (Die Szene mit dem Pagen wird nahezu identisch auch in Karl Müchler: Friedrich der Große. Zur richtigen Würdigung seines Herzens und Geistes, 1837 auf S. 74-75 wiedergegeben). [Zu Sydow, trotz des Geburtstages, und zu K. F. Reiche liegen keine weiteren Angaben vor].

Repertorium der gesammten deutschen Literatur, 1840. (10. Bd. Heinrich Heine beschuldigt einen G. Pf. [Gustav Pfizer] der sokratischen Liebe S. 182). [S. oben Heine, 1840].

Schleiermacher, Friedrich: Sämmtliche Werke, ab 1840. (1840: 11. Bd.: 1. Abtheilung.: Aus: Die Geschichte der christlichen Kirche: Damiani, der in seinen Schriften alle Geheimnisse der Knabenliebe der Cleriker aufdeckt S. 450-451). (1846: 1. Bd.: 3. Abtheilung.: Aus: Philosophische und vermischte Schriften: Man wird sich begnügen müssen, wenn das, was dem ähnlich in dem Ort von der edleren Knabenliebe vorkommt, auch unvollständig dargestellt und wie die Verkehrtheit der Sache selbst nicht anders erwarten lässt sehr mangelhaft abgeleitet ist S. 277-278). [Hier allg. Infos zu Friedrich Schleiermacher (1768-1834) und Petrus Damiani (um 1006-1072). Zu Damian siehe oben Bayle, 1742].

Schmalz, Karl G.: Gerichtsärztliche Diagnostik, 1840. (Ein Kap. über Knabenschändung und Lesbische Liebe S. 40-41). [Hier allg. Infos zu dem Arzt Carl Gustav Schmalz (1775-1849)].

Semisch, Karl G.: Justin, der Märtyrer, 1840. (Wegen dem Satz: Auch soll Philanis die Erfinderin der weiblichen Selbstentehrung, die Chorführerin der Tribaden gewesen sein S. 122). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Philainis (3. Jh. v.Chr.). Zu Karl Gottlieb Semisch liegen keine weiteren Angaben vor].

Siebenhaar, Friedrich J.: Enzyklopädisches Handbuch der gerichtlichen Arzneikunde für Ärzte, 1840. (2. Bd.: Knabenschändung und die Spuren beim Aktiven und Passiven S. 21-22. Über Lesbische Liebe S. 215-216. Über Sodomie S. 562-563). [Über Friedrich Julius Siebenhaar sind kaum weitere Angaben bekannt].

Die Sprichwörter und Sinnreden…, Hrsg. Josua Eiselein. 1840. (Etliche minnen [verhalten sich wie] die Affen mit Bezug auf Manige minnont diu Afterin als Zitat von Notker [?] und florenzen mit der Quellenangabe: Reinmar v. Zw. [?] S. 12. Man mag zu dieser Zeit mit den Worten 'Was man tut über der Donau', subtil die Art zu lieben über den Alpen, d.h. in Italien, ausgedrückt haben. Mit Hinweis auf Plautus und Eib S. 122. Lat. Sprichwort über Florenzen – Florenzer = Der sich lasst florenzen, und der, so florenzet. (nimm es aktive und passive). Es ist die Sünde, die bei Hieronymo und dem Flaschenmacher 1506 in Straßburg bestraft wurde. Es ist der Tüfel=Teufel. Quellenangabe: Geiler von Keisersberg S. 176. Uno tedesco italiano, diavolo incarnato = Wälsche Hochzeit und stumme sünd’. Sodomitische Buben und glatte Kämmerlinge der Cardinäle, die mit ihnen florenzen). Quellenangabe: Martin Luther S. 625). [Schlagwort: Sprache. Zu der Todesstrafe von 1506 gegen die Straßburger Bürger Hieronymus und Der Flaschenmacher s.a. Mann für Mann, S. 354 und siehe oben Geiler von Keisersberg, 1517. Zu Luther s.a. Puff. Es geht hier nicht um ein direktes Luther-Zitat, sondern um die von ihm verwendeten sprachlichen Begriffe].

Ullmann, L.: Der Koran, 1840. (Das im Koran geschilderte Verbrechen von Sodom stimmt ziemlich mit der Bibel überein S. 121). [Zu L. Ullmann liegen keine weiteren angaben vor]

Wagner, Peter P.: Anleitung zur gerichtlichen Arzneikunde.., 1840. (2. Bd.: Knabenschändung und lesbische Liebe S. 75). [Zu Peter Paul Vincenz Wagner (Schaffensperiode 1833-1840) sind kaum weitere Angaben bekannt].

Zwickenpflug, Kaspar: Vollständige praktische katholische Christenlehren zum Gebrauche.., 1840. (11. Bd.: Stumme Sünde S. 266-273). [Zu Kaspar Zwickenpflug (?-1860) liegen nur wenige weitere Angaben vor].

1841

Abhandlungen der Preussischen Akademie der Wissenschaften, 1841. (Zumpt über Plato, Gesetzgebung und Bevölkerungspolitik S. 14-15). [Siehe unten Zumpt, 1841. Hier allg. Infos zu Karl Gottlob Zumpt (1792-1849)].

Allgemeines Repertorium der gesammten deutschen medizinisch ..., 1841. (5. Jg.: Rez. von Bopp [?]: Beiträge zur Geschichte der gerichtlichen Medizin mit einem Satz über das 17. Jh.: Gutachten der Juristenfacultät zu Giessen wegen Straf- und Tortur-Fähigkeit eines der Sodomie angeklagten blödsinnigen, gelähmten und epileptischen Sodomiten. Er wurde zum Schwerte verurtheilt S. 34). [Das rezensierte Werk wird nicht als Scan angeboten.

Allgemeine Weltgeschichte, 1841. (Im Juni 1303 wurde Papst Bonifacius [Bonifatius VIII., 1235-1303] u.a. der Sodomiterei angeklagt und, was wohl das ärgste Verbrechen war, sogar des Franzosenhasses beschuldigt! S. 267). [S.a. Randgruppen, S. 322].

Ammann, Franz: Oeffnet die Augen ihr Klöstervertheidiger! Oder Blicke in die Abgünde, 1841. (Ein Satz über die Warnung vor einem Knabenschänder S. 5. Sexueller Missbrauch von Jungen u.a. von den Ordenspriestern Berchtold und Joseph S. 26-34. Prof. Schär und Kaplan Eisenring. Sexuelle Handlungen an einem 16-jährigen S. 66-70). (1841: Gleicher Scan der BSB München). [S.a. Herzer 112. S.a. Mann für Mann, S. 120, 608. Zu Franz Ammann sind kaum weitere Angaben bekannt].

Ammann, Franz S.: Das Verhältniß der Jesuiten zum Leben, zu Kirche u. Staat, aus ihren Lehren.., 1841. (Wegen dem Satz, dass der Jesuit Ribera der Knabenschändung beschuldigt wurde S. 133). [Zu Ribera siehe oben Wolf, 1789. Zu Franz Ammann sind kaum weitere Angaben bekannt].

Lesetipp! Annalen der deutschen und ausländischen Criminal-Rechtspflege.., 1841. (16. Bd. Mit drei Beiträgen, davon zwei große Fallbeispiele von Knabenschänderei: Zum 1. Fall: Gegen einen 63-jähriger Mann aus einem nicht genannten Fürstentum liegen viele Anzeigen von Jugendlichen vor. Mit vielen Zeugenaussagen und einer strafrechtlichen Bewertung. Die Namen Eichenberge und Thiergarten fallen einige Male. Der Fall ist deutlich in Bezug auf Analverkehr: und mache ihnen dann hinten etwas hinein S. 6: seinen hereingesteckt und mache ihnen dann hinten etwas herein S. 14. Insgesamt S. 1-19. Zum 2. Fall: Der 52-jährige Militärpensionär Conrad Cleve aus Bishausen aus der Nähe von Göttingen. Mit anderen Männern praktizierte er Anal- und Oralverkehr und aß ihre Exkremente. Auch dieser Fall geht deutlich auf Analverkehr ein. ..sein Glied in seinen Hintern gebracht, ihm mit demselben darin herumgefahren und ihm solches in den Mastdarm zu schieben gesucht. […] Sein Mastdarm habe ihm sehr wehe gethan S. 19-29, insb. S. 20-22. Dritter Beitrag: Gesetzteskommentar der Staatsregierung in Baden, dass mit Ausnahme von Bestialität und Päderastie keine Handlungen mehr mit Strafe bedroht sind, durch die keine Rechte anderer verletzt werden. S. 286-287). [Der zweite hier aufgeführte Fall greift greift fast wortgleich auf den Beitrag in s. oben Beobachtungen, 1828 zurück. Wohl wegen dem Abstand von 13 Jahren wurden mehrere Anonymisierungen aufgelöst und in einigen Fällen sprachliche Anpassungen vorgenommen. Siehe oben die anonymisierte Kurzfassung in Allgemeines Repertorium.., 1828].

Bibliotheca medico-chirurgica et pharmaceutico-chemica, 1841. (Erwähnung von Heinrich Hoessli: Eros S. 49).

Blätter für literarische Unterhaltung. (04.03.1841: Nr. 63: Rez. von Dethier: Weltgeschichte.. Kritik an seiner Darstellung der Knabenliebe S. 255). [Das Buch von Dethier wird nicht als Scan angeboten]. (14.3.1841: Nr. 73: Rez. von Becker: Charikles oder Bilder altgriechischer Sitte geht es auch um Päderastie S. 294) [Siehe oben Becker, 1840]. (05.09.1841: Nr. 248: Nicht minder anstößig ist die Badescene auf Cephalonia, die nur zu sehr nach griechischer Liebe riecht S. 1001). [Siehe unten Pückler-Muskau: Südöstlicher Bildersaal, 1841]. (15.10.1841: Nr. 288: Auf dem gleichen Scan. Der Vorwurf von Ketzerei und Sodomie wurde nicht nur gegen die Templer bzw. Tempelherren, sondern auch von Nogaret [Guillaume de Nogaret, um 1260-1313] gegen Papst Bonifaz [im Jahre 1313] und gegen die für ihre Freiheit kämpfenden Stedinger [Bevölkerung der Region westlich von Bremen] vorgebracht S. 1167). [Zu Bonifatius VIII. s.a. Randgruppen, S. 322].

Lesetipp! Demosthenes: Lobrede auf Epikrates / Die erotische Rede / Die Rede von der Liebe [Zum Inhalt: Ein Werk, dass Demosthenes evt. zu Unrecht zugesprochen wird. Andere Übersetzungen werden nicht als Scan angeboten]. (1841: Übers.: Heinrich A. Pabst. U.d.T.: Werke. 3. Bd.: Die Verwendung des Wortes Triballer, dass vielleicht mit dem Begriff Tribaden verwandt war S. 2039. Einleitung, in der die Lobrede auf Epikrates mit dem Gastmahl und dem Eroticus von Plutarch verglichen werden. Der Männerliebe der Griechen wird hier eine günstige Seite abgewonnen S. 2265-2268. Abdruck der Übersetzung S. 2268-2290). (1842: Übers.: Heinrich A. Pabst. 3. Bd.: Ident. mit 1841, aber S. 2267-2290). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Demosthenes (384-322 v.Chr.). Zu Heinrich August Pabst liegen keine weiteren Angaben vor].

Haid, Herenäus: Die gesammte katholische Lehre in ihrem Zusammenhange.., (1841: [1. Aufl.]: Die Sünden von Sodom S. 32-33. König Demetrius wollte den schönen Knaben Demokles missbrauchen. Der rettete sich durch einen tödlichen Sprung in siedendes Wasser S. 37-38. In dem Kap. Von der Unkeuschheit auch über Widernatürliche Unzucht in einer Aufzählung, Stufen der Sünde über Gedanken, Worte und Werken. St. Benardus – ohne konkreten homosexuellen Bezug – über Sünder, die wie Schweine sind, weil sie sich lieber im Kot wälzen, als sich für ein Bett voller Rosen zu entscheiden S. 113-119. Allzu viel essen und trinken wie die Sodomiten gethan haben S. 174. Das Kap. Von der stummen und sodomitischen Sünde S. 292-297). (1847: 2. vermehrte Aufl.: Nach S. 38 weichen die Seitenzahlen und evt. auch die Formulierungen von der 1. Aufl. ab. Siehe S. 32-33, 37-38, 116-121, 178, 303-308). [Zu den Hintergründen von Demokles siehe oben Plutarch, 1747. Siehe unten Hans Licht in Liebe und Ehe in Griechenland auf S. 146. Hier allg. Infos zu Demetrios von Phaleron bzw. Demetrios Phalereus (um 350-um 280 v.Chr.) und zu Herenäus Haid (1784-1873).].

Hartitzsch, Adolph K.: Das Criminalgesetzbuch für das Königreich: Sachsen.., 1841. (Gesetzestext S. 454. Im Register auf S. 597 wird von Päderastie auf Widernatürliche Unzucht verwiesen). [Hier allg. Infos zu Adolph Karl Heinrich von Hartitzsch (1803-1868)].

Hallische Jahrbücher, 1841, (Ein Satz über die Kritik, dass der Protestantismus der neuesten Philosophie ärger als Sodomiterei und Vatermord angesehen wird. S. 307).

Handwörterbuch der griechischen Sprache, 1841. (Mannhure = der sich zu widernatürlicher Liebe brauchen lässt oder Andere braucht [ohne Hinweis auf Geld] mit Quellen. Nach Plutarch ein Spottname auf Demosthenes S. 496).

Haupt, Friedrich: Deutsche Prosa: Ein christliches Lebensbild, 1841. (Männerliebe der Griechen S. 90-91). [Hier allg. Infos zu Friedrich Haupt (1805-1891)].

Hefele, Karl J.: Kritische Beleuchtung.., 1841. (Eine Seite über Gerüchte und den schrecklichen Vorwurf von Sodomie gegenüber dem Papst Sixtus IV. S. 36). [Ausführliche Hinweise zu Sixtus IV. siehe oben Fischart, 1576. Hier allg. Infos zu Karl Joseph von Hefele (1809-1893)].

Heidelberger Jahrbücher, 1841. (Knabenliebe bei den Griechen. Rez. von Becker: Charikles. S. 114, 116-117). [Siehe oben Becker, 1840].

Hermann, Karl F.: Lehrbuch der griechischen Antiqitäten, 1841. (1. Bd.: Knabenliebe in Kreta S. 58. Dazu Fußnote 3 u.a. über Hoeck und Cramer S. 59. Knabenliebe in Sparta S. 71. Dazu Fußnote 19  u.a. über Xenphon S. 73. Knabenliebe in Böotien bzw. Heilige Schar des Gorgidas S. 418. Dazu Fußnote 2 u.a. über Xenophon S. 419). [Hier allg. Infos zu Karl Friedrich Hermann (1804-1855)].

Hoffmann, Samuel F.: Griechenland und die Griechen, 1841. (1. Bd. Männerliebe bei den Griechen, Xenophon und Plutarch S. 397-402). [Hier allg. Infos zu Samuel Friedrich Wilhelm Hoffmann (1803-1872)].

Humboldt, Wilhelm von: Gesammelte Werke. (1841: 1. Bd.: Humboldt über Dinge, die verderblich an sich sind, der Menschheit aber ein unschätzbares Gut retteten, u.a. Was die edle Liebe zum anderen Geschlecht in den Zeiten der Herabwürdigung dieses Geschlechts bei den Griechen […]? Die Knabenliebe S. 310). (1841: 2. Bd.: Die Gallier werden, sei es mit Recht oder Unrecht, eines grossen Hanges zur Knabenliebe beschuldigt. Bei den Celtiberern ist von unnatürliche Gewohnheit nicht erwähnt S. 166). [Hier allg. Infos zu Wilhelm von Humboldt (1767-1835)].

Jahrbücher des Großherzoglich Badischen Oberhofgerichts:.., 1841. (13. Bd.: Im Verzeichnis der abgeurteilten Strafsachen werden 1839 zwei Fälle widernatürlicher Unzucht genannt S. 151). [Das genaue Delikt bleibt unklar]. 

Kayser, Christian G.: Vollständiges Bücher-Lexicon.., 1841. (7. Bd.: Erwähnung von Heinrich Hoessli: Eros S. 455). [Hier allg. Infos zu Christian Gottlob Kayser (1782-1857)].

Kieler philologische Studien, 1841. (Ibykos [6. Jh. v.Chr.] und die Männerliebe S. 433).  

Klein, Anton: Geschichte des Christenthums in Osterreich und Steiermark, 1841. (3. Bd.: Wegen dem Satz: Die Hinrichtungen in Wien [u.a. wegen widernatürlicher Unzucht durch Verbrennen] geschahen auf einigen Plätzen der Stadt, besonders auf dem Schweinsmarkte, aber auch außer Erdberg an der Donau auf der sogenannten Gänsweide, wo besonders die Hinrichtungen durchs Feuer vorgenommen wurden S. 427). [Hier allg. Infos zu Anton Klein (1746-1810)].

Krause, Johann H.: Hellenika…, 1841. (Einige Bemerkungen […] über die Knabenliebe der Hellenen. Über Päderastie bei Griechen und Römer und seine abweichende Meinung zu W. A. Becker in zwei Excursen S. 943-951. Fußnote 2 auf S. 779). [Zum rez. Werk siehe oben Becker, 1840. Hier allg. Infos zu Johann Heinrich Krause (1800-1882). Identisch mit seiner Publikation im nächsten Eintrag].

Krause, Johann H.: Die Gymnastik und Agonistik der Hellenen…, 1841. (Einige Bemerkungen […] über die Knabenliebe der Hellenen. Über Päderastie bei Griechen und Römer und seine abweichende Meinung zu W. A. Becker in zwei Excursen S. 943-951. Fußnote 2 auf S. 779). [Zum rez. Werk siehe oben Becker, 1840. Hier allg. Infos zu Johann Heinrich Krause (1800-1882). Identisch mit seiner Publikation im nächsten Eintrag].

Liebetrut, Friedrich: Arnold August Sybel […] nach seinem Leben und Wirken, 1841. (Mit einer Zeichnung von Sybel (1804-1831) S. I. Über Knabenliebe in Kreta in Verbindung mit einem längeren Passus von Sybel aus dessen Schulzeit S. 254-255). [Von Friedrich Liebetrut sind kaum weitere Angaben bekannt. Von Arnold August Sybel vor allem durch diese Publikation].

Liguori: Der Beichtvater…, 1841. (Ein Kap. über contra naturam und sodomia ist im Gegensatz zu den meisten anderen Kap. in latainischer Schrift verfasst S. 121-125. [S.a. Herzer 103a, der sich auf Ausgabe von 1836 bezieht]).

Lindner, Friedrich L.: Skythien und die Skythen des Herodot.., 1841. (Zur Frage, ob die Krankheit der Skythen eine Verweiblichung oder die griechische Liebe meint S. 152). [Zu der Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und siehe oben Hippokrates, 1837. Lindner bezieht sich auf Herodot. Hier allg. Infos zu Friedrich Ludwig Lindner (1772-1845)].

Marezoll, Theodor: Das gemeine deutsche Criminalrecht. (1841: Von der naturwidrigen Unzucht.. mit Rechtsgeschichte S. 516-518). (1847: identisch, aber S. 615-617). (1856: identisch, aber S. 620-622). [S.a. Herzer 141, der sich auf Ausgabe von 1856 bezieht. Hier allg. Infos zu Theodor Marezoll (1794-1873)].

Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Verfasser, 1841. (Heinrich Hoessli: Eros mit bibliogr. Hinweisen S. 8-9). [Schlagwort: Medizin].

Mittermaier, C. J. A.: Die Strafgesetzgebung in ihrer Fortbildung.., 1841. (1. Bd.: Über mögliche Legalisierung und Einstellung der Öffentlichkeit S. 5-6). [Hier allg. Infos zu dem Juristen Carl Joseph Anton Mittermaier (1787-1867)].

Nagler, Georg K.: Neues allgemeines Künstler-Lexicon. (1841: Fall: Hieronymus du Quesnoy wurde 1654 als Knabenschänder öffentlich verbrannt. So erzählt Bellori im Leben des Fiamingho S. 171). ([1936?] 3. Aufl. als Nachdruck der ersten Aufl. 13. Bd. identischer Text, aber S. 395). [Hier allg. Infos zu Hiëronymus Duquesnoy de Jonge (1602-1654) und zu Georg Kaspar Nagler (1801-1866). Siehe oben Hirsching, 1789. Fiamingho wurde sein noch erfolgreicherer Bruder Franz du Quesnoy genannt, über den offenbar eine Biographie herauskam, die jedoch nicht als Scan angeboten wird. Evt. ist dies Giovan Pietro Bellori: Vita di Francesco Fiamingho. Rom, 1672]

Lesetipp für die Badeszene! Pückler-Muskau, Hermann L. von: Südöstlicher Bildersaal, 1841. [Zum Inhalt: Ein Reisebericht aus Griechenland. Wikipedia bezeichnet den Autor als Dandy, dessen Schriften sich durch fehlende Prüderie auszeichnen. Der erste und zweite Band von 1840 werden als Scan angeboten, sind aber offenbar nicht relevant]. (Im 3. Bd. im Kap. Cephalonia geht der Autor auf viele Neigung bzw. eine besondere Vorliebe von Lord Byron für Dr. Muir ein S. 475-477. Als Pückler-Muskau mit seinem Pagen baden ging, bewunderte er nach dem ablegen der Kleider seine vollendete Schönheit und seinen weiblichen Typus, der einem Hermaphroditen glich. Er ergötzte sich an der Gewandtheit seiner Glieder und bezeichnet ihn als capricieus verwirrten Knaben S. 497-501. Ein weiteres unklares Treffen S. 501-505). [Hier allg. Infos zu Fürst Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau (1785-1871), mit dem Hinweis, dass nach ihm das Fürst-Pücker-Eis benannt wurde].

 

Siehe voriger Eintrag

Als Fürst Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau mit seinem Pagen baden ging, bewunderte er nach dem ablegen der Kleider seine vollendete Schönheit und seinen weiblichen Typus, der einem Hermaphroditen glich. Er ergötzte sich an der Gewandtheit seiner Glieder. 

Nach dem Fürst wurde das Fürst-Pückler-Eis benannt - eine Eisspezialität aus drei verschiedenen Eissorten. (Hier ein Symbolbild)

Weiter mit 1841

Repertorium der gesammten deutschen Literatur, 1841. (Therese gehört zu den Frauen, die als ästhetische Tribaden begeistert ihren Geschlechtsgenossen das Wort reden S. 64-65). [Schlagwort: Belletristik, lesbisch. Hier allg. Infos zu Therese von Bacheracht (1804-1852)].

Röhr, Johann F.: Kritische Prediger-Bibliothek, 1841. (22. Bd.: Der Fall des Jesuiten-Paters Marell aus Augsburg mit der Schilderung von Missbrauchsfällen S. 1128-1135). [Hier allg. Infos zu Johann Friedrich Röhr (1777-1848)].

Lesetipp! Sadi: Rosengarten, 1841. [Zum Inhalt: Die Texte sind eine Mischung aus Lebensweisheiten, Geschichten und Gedichten]. (1841: Übers.: Philipp Wolff. Das 5. Kap. Ueber die Liebe und die Jugend beinhaltet fast ausschließlich Texte zur Knabenliebe und homoerotischen Freundschaften S. 203-240, insb. S. 203-222, S. 224-229, 231-240). (1846: Übers.: Karl Heinrich Graf. Das 5. Kap.: Von der Liebe und der Jugend S. 135-161). [Schlagwort: Belletristik. Siehe unten Braun, 1844, wo auf Das Beispiel aus der Gammatik und Schwerer Verlust hingewiesen wird. Es ist bei Wolff auf S. 224-229 abgedruckt. Hier allg. Infos zu dem persichen Dichter Moslicheddin Sadi bzw. Saadi (1190-1283/1291) und Karl Heinrich Graf (1815-1869). Zu Philipp Wolff liegen keine weiteren Angaben vor. S.a. Lieblingminne, S. 78-80 mit Texten aus der Übersetzung von Graf. Siehe Magnus Hirschfeld, 1914. S. 597].

 

Siehe voriger Eintrag

Als Dein Gesicht noch zart war anzusehen, warst Du dem Freund zu gefallen nicht. Jetzt kommst Du, meine Liebe anzuflehen, Wo Du hast Bart und Haare im Gesicht [...]

Das frische Grün im Garten. Das Aug erquickt. Der Milchbart an den Schönen Das Herz beglückt [...]

Du gingest fort von mir als Reh und kamst zurück als Leopard. Ein Sadi liebt das zarte Haar, und nicht den rauhen wilden Bart. S. 216-217

 

Weiter mit 1841

Schaeffner, Wilhelm: Entwicklung des internationalen Privatrechts, 1841. (Unnatürliche Wollust ist u.a. nach dem älteren holländischen Recht ein Scheidungsgrund S. 154). [Schlagwort: Niederlande. Hier allg. Infos zu Wilhelm Schaeffner (1815-1897)].

Schopenhauer, Arthur: Die beiden Grundprobleme der Ethik. (1841: [1. Aufl.]: Über das Verbot widernatürlicher Wollust, also u.a. Päderastie. S. 128-129). (1854: 2. Aufl.: Ident. mit 1841). Hier allg. Infos zu Arthur Schopenhauer (1788-1860).

Staats-Lexikon oder Encyklopädie der Staatswissenschaften, 1841. (11. Bd.: Die Nothzucht [Vergewaltigung] kann juristisch nur gegen Frauen verübt werden. Bei Männern kann die Strafe von Verbrechen der widernatürlichen Unzucht durch Gewalt sehr gesteigert werden S. 687).

Storch, Ludwig: Nepenthes: neueste Novellen und Erwählungen, 1841. (3. Bd.: Aus: Die Wunder der Zöpfe: Ein Mann verkleidet sich als Frau und wird von einem Mann angesprochen, der ihn für eine Frau hält S. 105-135, hier S. 113-114). [Schlagwort: Travestie. Hier allg. Infos zu Ludwig Storch (1803-1881)].

Strafgesetzbuch für das Grossherzogthum Hessen.., 1841. (Gesetzestext Widernatürliche Unzucht S. 106-107).

Studentikoses idiotikon, oder Allgemeine deutsche burschensprache, 1841 (Erklärung der Wörter schwul, Schwulibus, Schwulitäten und Schwuliten S. 41-42). [Diese Wörter standen zu dieser Zeit nicht mit Homosexualität in Verbindung, sind aber von ethymologischem Interesse. Schlagwort: Sprache. Ähnliche bis gleiche Erklärungen auch in Allgemeine deutsche Studentensprache von A. H. aus dem Jahr 1860 auf S. 47].

Syphilidologie: Oder die neuesten Erfahrungen, 1841. (3. Bd.: Hrsg.. Friedrich J. Behrend. Zwei Beiträge: Päderastie, Sodomie und dergl. auch über Unzucht von Lesbierinnen, Oralverkehr S. 109-114. Von der Blennorrhagie des Afters über Analverletzung nach gleichgeschlechtlichen Missbrauch S. 492-494). [Schlagwort: lesbisch].

Thomas, Johann G.: Der Oberhof zu Frankfurt am Main und das fränkische Recht.., 1841. (Im 14. Jh. gab Kaiser Karl IV. der Stadt Ulm, wie auch schon vorher der Stadt Frankfurt, das Recht zu strafen, u.a. einen Ketzer [Fußnote: Ohne Zweifel Sodomiter] zum füre [Feuer] S. 419, 421). [Hier allg. Infos  zu Johann Gerhard Christian Thomas (1785-1838)].

Universal-Lexicon der practischen Medicin und Chirurgie, 1841. (Fallbeschreibung von einem Päderasten mit Nasenproblemen und Geschwüren im Mastdarm S. 562). [Gleicher Fall mit ähnlichen Formulierungen wie siehe oben Jahrbücher, 1837 und Zeitschrift, 1837].

Valenti, E. J. de: Das Mysterium der Bosheit geoffenbart in der Gräuelgeschichte.., 1841. (Über sodomistische Wollust-Gräuel S. 20-21). [Hier allg. Infos zu Ernst Josef Gustav de Valenti (1794-1871)].

Wagner, Moritz: Reisen in der Regentschaft Algier in den Jahren 1836, 1837 und 1838, 1841. (1. Bd.: Missbrauch durch arabische Männern an Fremden und Söhnen S. 36-37). [Hier allg. Infos zu dem Ethnologen Moritz Wagner (1813-1887)].

Wolff, Oskar L.: Allgemeine Geschichte des Romans... (1841: Über den Hirtenroman Daphnis und Chloe wo Gnatho in griechischer Liebe für Daphnis entbrennt S. 37. Über die Päderastie in den Romanen Justine und Juliette im Werk von Marquis de Sade S. 333). (1850: 2. Aufl. identisch und satzgleich, zumindest bis Seite 634).  [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Oskar Ludwig Bernhard Wolff (1799-1851). Zum Daphnis und Chloe siehe oben Longus, 1765. Die beiden de Sade-Roman wurden noch nicht erschlossen].

Zumpt, Karl G.: Über den Stand der Bevölkerung und die Volksvermehrung im Alterthum, 1841. (Knabenliebe in Griechenland S. 14-15 bzw. in Rom S. 39-40 und Bevölkerungspolitik). [Hier allg. Infos zu Karl Gottlob Zumpt (1792-1849)].

1842

Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, 1842. (Gesetze im alten Griechenland und ihren vortheilhaften Einfluss auf den Stand der Bevölkerung S. 14-16).

Abhandlungen der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften, 1842. (Päderastie bei den keltischen Völkern S. 49).

AischylosLaios. [Zum Inhalt: Laios ist ein Teil der von Aischylos überlieferten Fragmente und nach dem Übersetzer Droyen zudem Teil der Trilogie Oidipodeia bzw. Thebais. Es bleibt unklar, ob der Missbrauch bei Aischylos tatsächlich vorkommt oder Droysen in diesem Kontext nur darauf eingeht. Scans von anderen Übersetzern wurden nicht gefunden]. (1842: Übers.: Droysen. Nach Droysen besteht die Trilogie Oidipodeia aus den Teilen Laios, Spinnx und Oidipus. Droysen berichtet, dass Laios den Knaben Chrysippos mißbraucht haben soll. Pelops, der Vater von Chrysippos, verfluchte den Knabenschänder S. 475-479, hier 475-476). (1868: Übers.: Droysen. Nach Droyen besteht die Trilogie Thebais aus den Teilen Laios, Oidipus und Sieben gegen Theben. Leicht veränderte Zusammenfassung über Missbrauch S. 311). Hier allg. Infos zu Aischylos (525-456 v.Chr.), zu Johann Gustav Droysen (1808-1884) und zu Laios, aus der griechischen Mythologie mit Angaben zum Missbrauch. Auf den Missbrauch durch Laios gehen auch andere Quellen ein: Siehe oben Plutarch, 1747; Plutarch, 1783; Aelianus, 1787 und Sophokles, 1827. Siehe unten Arnobius, 1842].

Aischylos: Achilleis. [Zum Inhalt: Achilleis ist ein Teil der von Aischylos überlieferten Fragmente und nach dem Übersetzer Droyen zudem Teil der Trilogie Die tragische Elias. Es handelt vom homoerotischen Verhältnis zwischen Achilles und Patroklos. Scans von anderen Übersetzern wurden nicht gefunden]. (1842: Übers.: Droysen. U.d.T.: Achilleis als kommentierte Zusammenfassung. Achilles beweint den toten Patroklos, küsst und liebkost ihn. Und deiner Schenkel keusches Paar, ich netze sie Mit Tränen [...] ich küß' ihn, nehme keinen Abscheu dran! S. 494-495). (1868: Übers.: Droysen. Veränderte Kommentierung und gleiches Zitat S. 471-481, hier S. 475). [Hier allg. Infos zu dem antiken Dichter Aischylos (525-456 v.Chr.) und zum Übersetzer Johann Gustav Droysen (1808-1884). Siehe dazu Joachim Latacz (Homers Ilias, 2014, S. 291-292) und Michael Brinkschröder (Sodom als Sympton, 2006. S. 316) zur homosexuellen Beziehung von Achilles und Patroklos bei Aischylos. Nach dem Forum Homosexualität und Literatur (Nr.50/2007, S. 50) sind mehrere Bearbeitungen des Liebesbundes verloren gegangen, wie Aischylos: Myrmidonen und Sophokles: Die Liebhaber des Achilles].

Amtsblatt der preussischen Regierung zu Königsberg, 1842 (32. Bd.: Ausschreibung nach dem flüchtigen 34-jährigen Gottlieb Kohlborn aus Ober-Alkehnen, der der Sodomiterei dringend verdächtig wird und aus der Haft flüchtete S. 171). [Ähnliche Form der Ausschreibung wie im gleichen Amtsblatt drei Jahre zuvor. Siehe oben Amtsblatt.., 1839].

Archiv des Criminalrechts, 1842. (23. Bd.: 4. Heft Aus dem Beitrag Beobachtungen aus der Praxis ab S. 473 die genaue Rechtsauslegung zur widernatürlichen Unzucht S. 481-487, insb. 485).

Lesetipp für den vierten Beitrag! Arnobius [Arnobius, der ältere]: Des Afrikaner's Arnobius sieben Bücher wider die Heiden, 1842. (Übers. Franz Anton von Besnard. Mit sechs gefundenen Beiträgen. [1. Beitrag:] 4. Buch Nr. 7: Wegen dem ersten Satz: Steht nicht auch die Venus Militaris den Lastern des Lagers und der Knabenschändung vor? Erwähnung von Tutunus [=Mutunus Tutunus – das römische Pendant zum griechischen Gott Priapos/Priapus] im heterosexuellen Kontext S. 120-121. Kommentare zu 4/7: Knabenliebe im ersten Absatz S. 473. [2. Beitrag:] 4. Buch Nr. 26: Die letzten fünf Sätze über gleichgeschlechtliche Götterliebe in Bezug auf Hylas [Freund des Herakles], Hyazinth [Hyakinthos, Geliebter des Apollon bzw. Apoll], Pelops [Geliebter des Poseidon], Chrysippos [Sohn von Pelops, der von Laios geschändet wird], Katamitus [Ganymed], Jupiter [oberste Gottheit der römischen Religion], Fabius [?]. Der letzte Satz lautet: Dass man des Jupiters Knabe sage, wird Fabius an den Hinterbacken angebrannt und besiegelt S. 131. Kommentar zu 4/26: Über Ganymed und Knabenliebe mit vielen Literaturhinweisen wie Lukian Göttergespräche 4/5, Plutarch: Eroticos und Rosenbaum. Lustseuche. S. 502-503. [3. Beitrag:] 5. Buch Nr. 17: Dienst an der Gottheit durch Entmannte und die weibischunzüchtigen Galli S. 147-148. Kommentare zu 5/17: Über die als Weiber gekleideten Weichlinge und dass Jupiter den Ganymed schändete. Mit Bezug auf Rosenbaum: Die Lustseuchen wird mitgeteilt, dass Kybelepriester Kinaeden, aber nicht Zwitter bezeichneten. Päderastie als Veranlassung für Kastration S. 531-533. [4. Beitrag:] 5. Buch Nr. 28: Die Geschichte von Bacchus und Prosumnus aus der griechischen Mythologie. Bacchus wollte die Unterwelt besuchen. Prosumnus bot sich unter der Bedingung als Wegweiser an, wenn der Gott seinen Willen thun und weibliche Lust erdulden wolle [sich sexuell passiv hingeben]. Bacchus willigte ein, wollte den Wunsch aber erst nach seiner Rückkehr erfüllen. Während Bacchus fort war, verstarb Prosumnus jedoch. Um bei seiner Rückkehr seinem Versprechen gerecht zu werden bzw. seinem Vertag zu erfüllen, schnitt Bacchus nun von einem Feigenbaum den dicksten Ast ab und gestaltete ihn zu einem männlichen Glied, befestigte dasselbe auf dem Grabhügel, nahte demselben, seinen Hintern entblößt; schob sich unter und saß fest. Dann die Geilheit aber eines in Brunst Seyenden annehmend, drehte er die Hinterbacken, der Meinung, vom Holze zu erleiden, was er vorlängst in Wahrheit zu leisten versprochen hatte S. 154-155. Kommentare zu 5/28: Über den Phallus-Kult S. 551-555, ins. S. 555). [5. Beitrag:] 5. Buch Nr. 44: Erwähnung von Ganymed und Jupiter S. 163. Ohne Kommentar. [6. Beitrag:] 6. Buch Nr. 13: Der Bildhauer Phidias und Pantarces, des von ihn geliebten und zu unreiner Begierde erlesenen Knaben bzw. Weibling S. 171-172. Kommentar über Knabenliebe S. 581). (1842. Des Afrikaner's Arnobius sieben Bücher wider die Heiden. Gleiche Vorlage wie oben. Übers.: Franz Anton von Bernard. [Schreibfehler für Franz Anton von Besnard]. Hier die Beiträge 4/7, 5/17, 5/28, 5/44 und die 6/13 von der Universität Freiburg neu gesetzt). [Beim 4. Beitrag ist in Bezug auf Prosumnus mit Verweis auf Arnobius meistens nur verkürzt von einem Unzüchtigen die Rede, der dem Bacchus den Weg zur Unterwelt zeigte. Als Quelle wird fälschlicherweise oft Arnob. 3,28 statt 5,28 angegeben. S. oben Meiners, 1806. S.a. Sternweiler, S. 102-106, 112-113, 139-142, der u.a. Michelangelos Statue Bacchus homoerotisch interpretiert. Hier allg. Infos zu Arnobius, der Ältere (um 300) mit den Hinweis, dass selbst in einem Buch von 2004 The Seven Books of Arnobius Adversus Gentes auf S. 253 mit einen Rückgriff ins latainische die Derbheit des Textes umgangen wird. Hier allg. Infos zu Franz Anton von Besnard (1796-1854)].

Blätter für literarische Unterhaltung, 1842. (Über Hegel und griechische Knabenliebe S. 872).

Böttiger, K. W.: Die neuere Geschichte in Biographien bzw. Die Weltgeschichte in Biographien, 1842. (5. Bd.: Fürst Demetrius Obolensky sagte um 1560 zu Theodor Basmanow: Wir dienen dem Zar durch nützliche Thaten, du aber durch schmutzige Sodomie. Deswegen bekam er von Iwan ein Messer in die Brust S. 409). [Hier allg. Infos zu Karl Wilhelm Böttiger (1790-1862), Iwan IV. bzw. Iwan der Schreckliche (1530-1584). Zu diesem Zitat siehe oben Hübner, 1700; siehe unten Karamzin, 1826 und Erheiterungen, 1860].

Breidenbach, Moritz W.: Commentar über das Großherzoglich Hessische.., 1842. (1. Bd.: Erwähnungen widernatürlicher Unzucht S. 295, 542). [Hier allg. Infos zu Moritz Breidenbach (1796-1857)].

Buonarroti, Michelangelo: Gedichte. [Zum Inhalt: Neben seinem bedeutenden bildnerischen Werk entstanden eine Reihe von Sonetten, die in vielen Fällen seinem Freund Tommaso Cavalieri gewidmet sind. Im Folgenden werden vier Ausgaben von drei Übersetzer aufgeführt]. (1842: Übers.: Gottlob Regis. U.d.T.: Sämmtliche Gedichte. Viele geschlechtsneutrale Liebesgedichte. Hinweise, dass die Sonett 23, 58, 59 auf S. 47, 129 und 131 an Tommaso Cavalieri gerichtet sind, dem er eine große Zuneigung entgegengebracht hat S. 309, 313. Johann Winckelmann über das Weibliche in der Natur von Michelangelo S. 331-332). (1842: Gleiches Buch der BSB). (1875: Übers.: Sophie Hasenclever. U.d.T.: Sämmtliche Gedichte. Gedicht an Cecchino Bracci S. 7, der ein schöner Jüngling war S. 424. Gedicht an Luigi Del Riccio S. 163, 165). (1896: Übers.: Walter Robert-tornow. U.d.T.: Die Gedichte des Michelangelo Buonarroti. Mit Gedichten u.a. über Tommaso Cavalieri S. 87-133 und Febo di Poggio S. 134-145). [S.a. Lieblingminne, S. 86-89 mit sechs Gedichten, die zu Hälfte von Robert-tornow und zur anderen Hälfte von Elisar von Kupffer übersetzt wurden und u.a. den S. 107 und 135 der Ausg. von 1896 entsprechen. Zu Michelangelo s.a. Sternweiler, S. 102-207. Hier allg. Infos zu Michelangelo Buonarroti (1475-1564) und den Übersetzern Gottlob Regis (1791-1845), Sophie Hasenclever (1824-1892) und Walter Heinrich Robert-tornow (1852-1895). (Die Homepage kunstundkultur.org geht an mehreren Stellen auf Homoerotik bei Michelangelo ein. Hier heißt es u.a.: Aber aus Schutzfunktion gegen die Verdächtigungen, daß Michelangelo homoerotische Beziehungen zu diversen Jünglingen unterhalte, ließ er in sämtlichen Gedichten die männliche Anrede bzw. homoerotisch anklingenden Passagen retuschieren. In Wikipedia ist mit Bezug auf das Jahr 1623 zu lesen: Michelangelos Großneffe veröffentlicht die erste gedruckte Ausgabe der Gedichte des Künstlers; dabei werden im Liebesgedicht die männlichen Begriffe durch weibliche ersetzt; Erst 1863 wird die Originalfassung gedruckt].

Bulwer, E. L.: Die Zeitgenossen.., 1842. (2. Aufl. 2. Bd.: Ein Satz, dass in Schweden des Jahres 1830 auf vier Mio. Menschen elf Sodomiter kommen S. 122). [Hier allg. Infos zu Edward Bulwer-Lytton (1803-1873)].

Cicero: Briefe an Atticus / epistulae ad Atticum. [Zum Inhalt: Zu den erhaltenen Werken des Cicero gehören die Briefe an Atticus. Beide Männer waren eng befreundet, erhalten sind jedoch nur die Briefe von Cicero an Atticus. Hier relevant ist nicht der Text von Cicero, sondern nur der Text des Übersetzers]. (1842: Übers.: Georg H. Moser. 3. Bd. Im 10. Buch berichtet Cicero von Freunden. Der Übersetzer Moser weist darauf hin, dass dies im Sinne von unnatürliche griechische Liebe zu vestehen ist, welcher bekanntlich Antonius ergeben war S. 1285). [Hier allg. Infos zu Cicero (106-43 v.Chr.), Titus Pomponius Atticus (110-32 v.Chr.) und Marcus Antonius (um 85-30 v.Chr.). Cicero hatte ihn wegen seiner sexuellen Beziehung zu Curio öffentlich kritisiert, siehe oben Cicero, 1786].

Codex Saxonicus: […] Sammlung der […] Königlich Sächsischen Gesetze. (Gesetzestext von März 1838 über widernatürliche Unzucht S. 1098). [Schlagwort: Sachsen].

Fuchs, August: Zur Geschichte und Beurtheilung der Fremdwörter im Deutschen, 1842. (Ein Satz: Fremdwörter wie u.a. Päderastie können, auch wenn sie dem Geiste der Deutschen Sprache zuwider sind, beibehalten werden, wenn sie gewisse Laster, Thorheiten, Gebrechen und Krankheiten bezeichnen, denn jedes Volk muss sich Glükk wünschen, wenn seine Sprache keine Wörter für solche Begriffe hat S. 112). [Hier allg. Infos zu August Fuchs (1818-1847)].

Hufnagel, Carl F. von: Commentar über das Strafgesetzbuch in für das Königreich Würtemberg, 1842. (1. Bd.: Erwähnung der widernatürlichen Unzucht S. 325, 333). (2. Bd.: Verführung eines Knaben unter 14 Jahren in Würtemberg S. 240-242. Untersuchungen bei widernatürlicher Unzucht S. 275. Die Bestrafung der widernatürlichen Unzucht ist den Kreisgerichtshöfen vorbehalten S. 283). [Hier allg. Infos zu Carl Friedrich von Hufnagel (1788-1848)].

Jahrbücher der Gefängnisskunde und Besserungsanstalten, 1842. (1. Bd.: Statistische Angaben aus Großbritannien und Irland aus den Jahren 1838-40 über griechische Liebe bzw. Versuch der griechischen Liebe mit mehr als 200 Angeklagten in England und zwei in Schottland S. 264, 268).

Klencke, Herm.: System der organischen Psychologie, 1842. (Von widerwärtigen Verirrungen, Pythagoräische und lesbischer Liebe S. 291). [S.a. Herzer 113. Nach dem JfsZ 2.1900, S. 426 eine der ersten ruhigeren wissenschaftlicheren Auffassungen des Gegenstandes. Hier allg. Infos zu Hermann Klencke (1813-1881)].

Kotzebue, August F.: Ausgewaehlte prosaische Schriften: die Romane.., 1842. (16. Bd.: Von der Liebe unter den Griechen S. 238-246). [S.a. Derks, S. 84-85. Hier allg. Infos zu August von Kotzebue (1761-1819)].

Luden, Heinrich: Geschichte der Teutschen, 1842. (1. Bd.: Ein Satz über Schandbuben, die zu römischen Lastern verführt und im Sumpf versenkt wurden S. 163). [Die Quelle des Verfassers ist offensichtlich Tacitus. Zum Text und zu den homosexuellen Bezügen siehe oben Tacitus: Germania, 1535. Hier allg. Infos zu Heinrich Luden (1778-1847)].

Malten, H. Mr.: Neueste Weltkunde, 1842. (4. Bd.: Der griechischen Liebe haben selbst Sultane gehuldigt. Der berühmte Mürad [?] war in einen armenischen Jüngling verliebt; Muhämmid IV in den berühmten Culoghie [?]. Auch Weiber im Serai fühlen gegenseitige Liebe S. 114). [Schlagwort. lesbisch. Zu H. Mr. Malten liegen keine weiteren Angaben vor. Es gibt vier Herrscher mit dem Namen Muhammad IV.].

Märklin, [?]: Ueber die Stellung und Bedeutung der Freundschaft, 1842. (Knabenliebe bei den Griechen S. 16-28). [Über Prof. Dr. Märklin liegen keine weiteren Angaben vor].

Menzel, Wolfgang: Mythologische Forschungen und Sammlungen, 1842. (Platos Gastmahl und die Kugelmenschen bzw. Symposium und Orpheus, S. 42-43). [Zu Orpheus siehe oben Ovid, 1545. Zum Gastmahl siehe oben Plato: Das Gastmahl, 1782. Hier allg. Infos zu Wolfgang Menzel (1798-1873)].

Müller, Andreas: Lexikon des Kirchenrechts und der römisch-katholischen Liturgie.., 1842. (5. Bd. 15-30-jährige Bußzeit für sodomitische Sünder S. 303). [Über Andreas Müller liegen keine weiteren Angaben vor]

Neue Jahrbücher für Philologie und Paedagogik, 1842. (35. Bd. Der unreine und verkäufliche Mund bei den Griechen bzw. bei Demosthenes S. 132-133). [Schlagwort: Prostitution].

Riffel, Caspar: Christliche Kirchengeschichte der neuesten Zeit, 1842. (Erwähnung von Sodomitische und gomorrische Keuschheit im ironischen Sinn S. 455). [Hier allg. Infos zu Kaspar Riffel (1807-1856)].

Tieck, Ludwig: Gesammelte Novellen, 1842. (Der Dichter und sein Freund S. 111-382). [Nach dem JfsZ 3.1901, S. 518 handelt es sich dabei um eine Novelle über Shakespeare’s Sonette. Hier allg. Infos zu Ludwig Tieck (1773-1853)].

Tholuck, August: Kommentar zum Briefe Pauli an die Römer, 1842. (1. Bd.: Bibelkommentar mit Bezug auf Päderastie in Griechenland, Rom und speziell bei Petronius S. 93-100). [Hier allg. Infos zu August Tholuck (1799-1877)].

Vehse, Carl E.: Die Weltgeschichte aus dem Standpunkte der Cultur.., 1842. (1. Bd.: Knabenliebe im Alterthum mit Hinweis auf Ovid, Petronius und das Werk Der goldene Esel bzw. Der goldne Esel von Apulejus S. 269-270). [Hier allg. Infos zu Carl Eduard Vehse (1802-1870). Siehe oben Apuleius, 1605].

Weigand, Friedrich L.: Wörterbuch der deutschen Synonyme. (1842: 2. Bd. Irrgläubiger/Ketzer: Als älterer Ausdruck u.a. auch für Sodomit als ketzer am liebe [am Leibe] S. 151-153). (1843: ident. mit 1842). (1852: ident. mit 1842). [Schlagwort: Sprache]. Hier allg. Infos zu Friedrich Ludwig Karl Weigand (1804-1878)].

Wernicke, Julius: Geschichte Thorns aus Urkunden, 1842. (In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gab es in Thorn zwei wegen Sodomiterei Verurteile. Darauf stand auch hier der Feuertod S. 108). [Zu Julius Wernicke liegen keine weiteren Angaben vor].

Wilda, Wilhelm E.: Das Strafrecht der Germanen, 1842. (Mann lässt sich als Weib gebrauchen S. 858-859). [S.a. Herzer 114. Hier allg. Infos zu Wilhelm Eduard Wilda (1800-1856)].

Wildberg, Christian F.: Entwurf eines Codex Medico-Forensis.., 1842. (Geschlechtsschändung S. 14). [Hier allg. Infos zu Christian Friedrich Ludwig Wildberg (1774-1850)].

1843

Allgemein bayerische Landes- und Volkschronik, 1843. (2. Bd.: Fall von Sodomiterei in Augsburg im Jahre 1517 mit Franz Strauer und seinen Kellerer [Beruf auf dem Fronhof eines Gutsherrn] Frater Matthäus, die beide bestraft wurden S. 286). [Es ist der einzige Hinweis zu diesem Fall].

Conversations-Lexicon für bildende Kunst, 1843. (1. Bd.: Aphrodite bzw. Aphroditus als Mann, aber mit Frauenkleidern – auch bekannt als Venus mit dem Barte S. 442). [Schlagwort: Travestie].

Deutsches Museum für Geschichte, Literatur, Kunst.., 1843. (2. Bd.: Gedichte: Vier Zeilen: Durch die sünd sodomiterey, die was kaum also mancherley…. S. 212. Zwei Zeilen S. 264).

de Xerez, Francisco / Ph. H. Külb (Übers.): Geschichte der Entdeckung und Eroberung Peru's, 1843. (Wegen dem Satz. Die Manta [präkolumbisches Reich im heutigen Ecuador] waren auch als Sodomiten bekannt S. 199). [Hier allg. Infos zu dem spanischen Chronisten Francisco de Xerez (1504-1547) und zu Philipp H. Külb (1806-1869)

Düntzer, Heinrich: Kritik und Erklärung der horazischen Gedichte, 1843. (Verteidigung von Horaz in Bezug auf die Veröffentlichungen von Jacobs, Böttiger und Teuffel S. 5). [Zu Teuffel siehe unten Horaz, 1943. Hier allg. Infos zu Heinrich Düntzer (1813-1901)].

Entwurf eines Strafgesetzbuches für das Königreich Ungarn.., 1843. (§ 230 Die höchfte Strafe der widernatürlichen Unzucht (Sodomia, bestialitas) wird dreijähriger Kerker sein S. 77).

Lesetipp! Flittner, Christian G.: Gynäologie [sic] oder das Geschlechtsleben in seinem ganzen Umfange. [Alle aufgeführten Bände entsprechen der 4. Auflage. Beide Scans des 2. Bd. sind lückenhaft, ergänzen sich jedoch in den fehlenden Seiten.]. (1843: 1. und 2. Bd.: Aus dem 2. Bd. mit separater Seitenzählung: Großer Beitrag über Die Männerliebe der Griechen S. 49-59. Die lesbische Dichterin Sappho S. 99-100. Tiberius auf Capri mit jungen Leuten beiderlei Geschlechts S. 117. Die Seiten 119-128 fehlen. Caligula auf Capri mit Ganymeden S. 118, 121. Ruderknechte als Ganymede. Nero vermählte sich als Weib mit dem Griechen Pythagoras und ließ Sporus zum weiblichen Geschlecht verstümmeln. Horaz und die Knabenliebe S. 123-125. Lesbische Frauen bei Juvenal S. 127. Pathiker und Kommodus mit Knaben und in Kleidern. Heliogabalus nimmt Hierokles zum Mann S. 128-129. Sodomie-Erlaubnis von Sixtus IV. in den heißen Sommermonaten S. 139. [Ausführliche Hinweise zu Sixtus IV. siehe oben Fischart, 1576] Loblied auf Sodomie von Casa S. 140. Die zärtliche Liebe von Heinrich III. gegenüber seinen Mignons [Liebchen] mit ihrer weibischen Weiblichkeit. Der Hang kam aus Italien S. 148. Eifersucht der lesbischen Tribaden S. 180 Päderastie in England S. 198. Die Päderastie, das Ungeheuer der Natur auch lesbische Tribaden S. 215-217. Die Strafe für Ehebrecher ist ein Rettich im Hintern mit Juvenal-Hinweis S. 290. Sodomie u.ä. wird nach dem Preußischen Landrecht dem Ehebruch gleichgesetzt S. 335). (1843: 1. und 2. Bd.: Gleicher Scan wie voriger Eintrag, aber von der UB Karlsruhe. Auf dem 2. Bd. ist S. 82/83 doppelt. Die S. 104/105, 110/111, 120/121 fehlen. Hinter S. 125 werden die S. 116-119, 122-125 wiederholt). (1843: 3. und 4. Bd. Aus dem 4. Bd. mit separater Seitenzählung: Platos Gastmahl und die Kugelmenschen, Männer und lesbische Tribaden S. 121-126. Zweiter Absatz über die griechische Liebe bei Homer und Theokrit S. 149). (1843: 3. und 4. Bd.: Gleicher Scan wie voriger Eintrag, aber von der UB Karlsruhe. Identischer Text). Hier allg. Infos zu Christian Gottfried Flittner (1770-1828). Bei Flittner: Der Beischlaf soll es sich um den dritten Teil der Gynäologie/Gynaeologie handeln. In dieser Bibliographie wurden beide Beiträge separat erfasst. Siehe oben Flittner: Der Beischlaf, 1819].

Frandsen, Peter S.: C. Cilnivs Maecenas: Eine historische Untersuchung über dessen Leben und Wirken, 1843. (Man hat Mäcenas für den Mann gehalten, dessen Liebling der schöne Alexis war und hat Martial als Quelle angegeben. Für andere ist Alexis ein Lustsklave von Asinius Pollio. Bezug zu Virgil, Theokrit, Seneca und Bathyllus S. 127-128). [Hier allg. Infos zu Peter Schreiner Frandsen (1797-1881) und Gaius Maecenas bzw. Gaius Cilnius Maecenas (70-8 v.Chr.)

Friedreich, Johann B.: Handbuch der gerichtsärztlichen Praxis, 1843. (1. Bd.: Zwitter wie der 1752 geborenen Louis Hainault S. 244-252. Unzucht zwischen zwei Männern und zwischen zwei Frauen, äußere Anzeichen bei Männern am Aktiven und Passiven, Tribaden, die sich mit Maschinen [Dildos] oder mit großer Klitoris befriedigen, äußere Anzeichen bei Frauen S. 271-276). [Schlagwort: lesbisch. Ähnlicher Text wie siehe unten Friedreich: Compendium, 1853. S.a. Herzer 115. Hier allg. Infos zu Johann Baptist Friedreich (1796-1862)].

Gallois, Léonard / Eichler, Ludwig (Übers.): Die spanische Inquisition, 1843. (Zwei Sätze. Die spanische Inquisition klagte [1575?] den Großmeister des Ordens von Montesa Peter Luigi Borgia [?] wegen Sodomiterei und den Prinzen Farnese, Herzog von Parma, [Pier Luigi II. Farnese?, 1503-1547] an. Beide wurden freigesprochen S. 85, 91, 164. [Schlagwort: Spanien. Hier allg. Infos zu Charles-Léonard Gallois (1774-1851) und Ludwig Eichler (1814-1870)].

Gräße, Johann G.: Lehrbuch einer allgemeinen Literärgeschichte…, 1843. (2. Bd.: Über Giovanni della Casa [Giovanni Della Casa, 1503-1556], der in einem Buch die Knabenliebe gelobt haben soll S. 715. [Zu Casa s.a. Invertito 4.2002, S. 117-139]. Weitere Hinweise in den Fußnoten: Alcibiades als Erotica zum Lobe der Päderastie […] worin ein Lehrer mit seinem Schüler eine besondere Kenntniß aller Details des Beischlafs bei ihm vorraussetzen lässt. Das Werk Sodom aus dem Jahr 1684 von Graf von Rochester alias Fishburne soll noch existieren und in Gegenwart des Königs Carl II. mit nackten Personen aufgeführt worden sein S. 721-723). [Von der gedruckten Ausgabe von Sodom aus dem Jahr 1684 ist heute keines mehr erhalten. Es gibt noch 2-3 Abschriften, u.a. eines aus Hamburg. Nach dem ZVAB sind unter Sodom. Ein Spiel folgende deutsche Ausgaben bekannt: 1909 (Privatdruck), 1924, 1969 (Willing-Verl.), 1975 (105 Seiten als Nachdruck nach dem Hamburger Ex. von 1909), 1980 (Privatdruck), 1981 (Heyne-Verlag), 1983 (Harenberg), 1984 (Heyne-Verlag). Zudem eine englische Ausg. von Sodom, or the gentleman instructed. A comedy von 1725. Die UB Darmstadt hat folgenden zusätzlichen Eintrag: John (Wilmot Earl of): Sodom. Hrsg nach dem Hamburger Manuskript. Hrsg. Von LSAM von Römer, Darmstadt, 1971. In: Kryptadia Vol. 11.). Nach einem alten und mittlerweile digitalisierten Zettelkatalog hat auch die UB ein Exemplar von 1909 nach der in der Hamburger Stadtbibliothek befindlichen Handschrift. Hier allg. Infos zu Johann Georg Theodor Grässe (1814-1885)].

Hebenstreit, Wilhelm: Das Schauspielwesen, 1843. (Über Knabenliebe bei den Griechen u.a. bei Stesichoros S. 6). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Hebenstreit (1774-1854)].

Isensee, Emil: Geschichte der Medicin, Chirurgie, Geburtshilfe, Staatsarzneikunde.., 1843. (1. Bd.: Strafe der Kastration bei Römern. S. 175). [Von Emil Isensee sind nur wenige Angaben bekannt].

Jokell, Johann B.: Geschichte der Regierung Ferdinand des Ersten, 1843. (2. Bd.: Ferdinand I., König von Böhmen [1503-1564], will 1547 in Saatz übernachten und kündigt beim Bürgermeister seine Ankunft an. Dieser antwortet ihm, dass er den König aufzunehmen bereit ist. Wegen der vielen sodomitischen Spanier und Welschen soll er jedoch nicht mit mehr als 30-40 Rossen in die Stadt kommen soll. Der König übernachtet daraufhin auswärts S. 177). [Zu Johann B. Jokell (Schaffensperiode 1842-1843) sind keine weiteren Angaben bekannt].

Klemm, Gustav F.: Allgemeine Culturgeschichte der Menschheit.., ab 1843. [Zum Inhalt: Klemms Werk erschien in zehn Bänden zwischen 1843-1852 und ist daher nicht mit der Culturgeschichte der Menschheit von Kolb zu verwechseln. Mindestens im 2., 5., 7. und 9. Bd. geht er mit wenigen Sätzen auf gleichgeschlechtliches Sexualverhalten ein]. (1843: 2. Bd.: Bei den amerikanischen Jägervölkern bzw. den nordamerikanischen Indianerstämmen gibt es Mannweiber, wie die Bardaches der Canadier und die Mihdäcka der Mandans. Väter wollen sie oft davon abbringen. Verweis auf den Artikel Indier bei Ersch Gruber S. 82. Bei den Polarmenschen in Kamdschadka [Dementsprechend ist es nicht Kamtschatka, die Halbinsel im ostasiatischen Teil des heutigen Russland] treiben Weiber mit Weibern und mit Tieren Unzucht. Männer bedienen sich an Männern in Frauenkleidern S. 207). (1843: 2. Bd.: identisch mit vorigen Eintrag). (1847: 5. Bd.: Mit dem Untertitel: Die Staaten von Anahuac und das alte Ägypten. Zu den Azteken: Unnatürliche Laster wurden an gewöhnlichen Leuten mit dem Strang, an Priestern mit dem Feuertode bestraftEin Mann, der Frauenkleider anlegte, und eine Frau, die sich als Mann verkleidet, wurden gehangen [Beides hier nur als Zitat von siehe oben Clavigero, 1789 auf S. 486-487] S. 36. Ein Satz zu einem Fall im Volk Acolhugean [Acolhua] unter König Nezahualcojotl [Nezahualcóyotl 1402-1472] im Jahre 1470 unter den Azteken: Ein Sodomit ward in einem Haufen Asche erstickt und seinen Genossen das Eingeweide aus dem Leibe gerissen und derselbe voll Asche gestopft S. 73). (1847: 5. Bd.: Der gleiche Scan der BSB München). (1849: 7. Bd.: In: Das Morgenland: Viele orientalische Gedichte enthalten für Europäer ungenießbare anstößige, ja ekelhafte Zoten mit einem Verweis auf Saadi: Rosengarten und die Publikation von Eversmann S. 110. Tanzende Knaben in weiblicher Kleidung mit sehr unzüchtigen Bewegungen S. 127). (1851: 9. Bd.: Zum christlichen Westeuropa: Die Sodomiten wurden hart und öffentlich in höchst roher Weise bestraft S. 173. Versenken von Feiglingen im Sumpf - auch bei Nothzüchte S. 347). [Schlagwort: lesbisch, Travestie. Hier allg. Infos zu Gustav Friedrich Klemm (1802-1867) und der Klemm-Gesellschaft. Zum 2. Bd. und dem Hinweis auf Ersch-Gruber ist der 17. Bd. von Allgemeine Encyclopädie von 1840 die S. 375 gemeint. Zum 5. Bd. s.a. Herzer 127. Zum 5. Bd. siehe unten Jahrbücher, 1847. Zum 7. Bd. siehe oben Eversmann, 1823 und Saadi bzw. Sadi, 1841. Zum 7. Bd. mit den tanzenden Knaben wird mit Bezug auf Klemm in Die Prostitution betont: Nach Mitteilung eines genauen Kenners des Orients geschieht das Umherziehen der männlichen Prostituierten nur noch im inneren Asien, in Kleinasien, der Türkei und Nordafrika ist es verboten. Zum 9. Bd.: Hier wird offenbar Tacitus zitiert. Siehe oben Tacitus: Germania, 1535. In den anderen Bänden von Klemm wurden keine relevanten Beiträge gefunden: 1843: 1. Bd.; 1844: 3. Bd.; 1845: 4. Bd.; 1847: 6. Bd. und 1852: 10. Bd. Der 8. Bd. wird nicht als Scan angeobten].

Korn, Selig: Etymologisch-symbolisch-mythologisches Realwörterbuch. (1843: 1. Bd.: Bei den Römern wurden mit Cynaedus als Bibelzitat Feinde des Ehestands bezeichnet S. 361). (1844: 2. Bd.: Artikel Knabenliebe vor allem über Griechenland S. 378-380). [Zu Selig Korn liegen keine weiteren Angaben vor].

Krehl, August L.: Neu-Testamentliches Handwörterbuch.., 1843. (Brunst von brennen im Kontext unnatürliche Wollust nach 1. Korinth. 7/9 und Kol 3/5. S. 101). [Schlagwort: Bibel. Hier allg. Infos zu August Ludwig Gottlob Krehl (1784-1855)].

Lesetipp für die 3. Rede: Lysias: Reden [Zum Inhalt: Die 3. Rede behandelt eine Körperverletzung nach einer homosexuellen Eifersuchtsszene. In der 14. Rede wird Alcibiades wegen seinem Lebenswandel angegriffen. Im Folgenden in zwei Übersetzungen]. (1843: Übers. Alexander Falk. U.d.T.: Die Reden des Lysias. 3. Verteidungsrede gegen Simon: Prügelei von zwei Männern, die sich beide in den Jüngling Theodotus verliebt hatten. Einer klagte den anderen wegen versuchten Mordes an S. 41-52. Fußnote zur Knabenliebe S. 44. 14. Rede gegen Alkibiades: 26. und 27. Absatz: Trieb mit ihm Unzucht, obwohl er schon im Jünglingsalter stand. Archebiades wurde sein Liebhaber S. 188. [2. Textstelle wie bei Baur fehlt]). (1855: Übers.: Ferdinand Baur. U.d.T.: Ausgewählte Reden des Lysias. 3. Verteidungsrede gegen Simon: S. 78-88. 14. Rede gegen Alkibiades. S. 196-208. 26. und 27. Absatz: schändete ihn, obwohl er schon ein reifer Jüngling war [Alkibiades?], der danach gefangen genommen und erpresst wurde. Archebiades, der sich in ihn [?] verliebt hatte, kaufte ihn aus der Gefangenschaft los S. 203-204. 41. Absatz: Haben denn aber nicht die Meisten von ihnen ihren Körper der Schändung preisgegeben S. 207). [Hier allg. Infos zu Lysias (um 445-um 380 v.Chr.). Zu den Übersetzern Alexander Falk und Ferdinand Baur liegen keine weiteren Angaben vor. Nach Rosenbaum soll es in der 14. Rede gegen Alkibiades auch darum gegangen sein, dass die meisten Mitglieder der Familie Lohnhuren gewesen waren. Rosenbaum verwendet dies, um die Angeborenheit einer Anlage zu begründen. Siehe oben Rosenbaum, 1839. S. 152-153. Ein entsprechender Textpassus wurde in der 14. und 15. Rede der beiden Ausgaben nicht gefunden].

Mayer, Bonaventura: Das Judenthum in seinen Gebeten: Gebräuchen, Gesetzen und Ceremonien, 1843. (Jüdische Gelehrte über Himmel und Hölle. Es geht um Sodomiten, einen Todesengel mit einem Giftbecher, Knabenschänderei und um Leute, die zum schminken und parfümieren veranlasst werden S. 484, 486). [Zu Bonaventura Mayer liegen keine weiteren Angaben vor].

Passow, Franz: Vermischte Schriften.., 1843. (Achilles und Knabenliebe der Griechen. S. 91). [Hier allg. Infos zu Franz Passow (1786-1833)].

Quitzmann, Ernst A.: Vorstudien zu einer philosophischen Geschichte der Medizin, 1843. (1. Bd.: Rosenbaum behauptet, dass unter der Skythenkrankheit keine Krankheit, sondern passive Päderasten zu verstehen sind. Im Alterthum war die Päderastie die Rache der beleidigten Venus. Die weibliche Begierde ist vererbbar. Häser hält Skythenkrankheit nach Herodot für einen weiblichen Tripper S. 109-110). [Zu der Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und siehe oben Hippokrates, 1837. Hier allg. Infos zu Ernst Anton Quitzmann (1809-1879)].

Rheinisches Museum für Philologie, 1843. (2. Bd.: Gegenüberstellung bei den Griechen: Die Männerliebe bei Ganymed und die Frauenliebe bei Tithonos S. 457).

Schmidt, Carl C.: Encyklopädie der gesammten Medicin, 1843. (Aftersperre als Folge von Päderastie S. 66). [Zu Carl Christian Schmidt liegen keine weiteren Angaben vor].

Schwenck, Konrad: Die Mythologie der Griechen, 1843. (Knabenliebe in der griechischen Mythologie. S. 531). [Hier allg. Infos zu Konrad Schwenck (1793-1864)].

Staats-Lexikon oder Encyklopädie der Staatswissenschaften, 1843. (Hrsg. von Rotteck, Carl von / Welcker, Karl T. 15. Bd.: Das Land Baden will nur noch Handlungen bestrafen, durch die Rechte anderer verletzt werden. Die sodomitischen Unzuchtsfälle gehören zu den Ausnahmen, die das Gesetz vorsieht S. 238-239).

Temme, Jodocus D.: Critik des Entwurfs des Strafgesetzbuches für die Preußischen Staaten. (1843: 2. Bd.: Widernatürliche Unzucht S. 308). (1843: 2. Bd.: Gleicher Scan der BSB München). [S.a. Herzer 117. S.a. Derks, S. 167. Siehe unten Temme: Kritik, 1848. Hier allg. Infos zu Jodocus D. H. Temme (1798-1881)].

Teuffel, Wilhelm S.: Horaz. Eine literaturhistorische Übersicht, 1843. (Knabenliebe bei Horaz S. 15-16). [Zu den Werken von Horaz siehe oben Horaz: Oden, 1756 und Horaz: Satiren, 1818. Hier allg. Infos zu Wilhelm Sigismund Teuffel (1820-1878)].

Trusen, J. P.: Darstellung der biblischen Krankheiten, 1843. (Ein Satz: Päderastie bei den Hebräern und die Todesstrafe durch Moses S. 102). [Hier allg. Infos zu Johann P. Trusen (1797-1857)].

Weiss, Christian E.: Criminalgesetzbuch für das Königreich Sachsen mit erläuternden Bemerkungen.., 1843. (3. Bd. Gesetzestext mit Kommentar S. 440-442). [Zum Autor liegen keine weiteren Angaben vor. Der Geologe Christian Ernst Weiss (1833-1890) kann nicht gemeint sein].

Wochenschrift für die gesammte Heilkunde.. (12. Bd.: Hrsg. ist Johann L. Casper. Gesetzestext über Widernatürliche Unzucht mit der Formulierung Nachteil für die Gesundheit als Aufgabe des Arztes S. 461-463).

1844

Aschaffenburger Zeitung Nr. 280 vom 23.11.1844. (Bei der Bürgermeisterwahl in Griechenland gab es einen Wortwechsel zwischen Th. Grivas und General Buturi: Grivas nannte jenen einen Sodomiten, und dieser den General einen Straßenräuber und Meuchelmörder [S. 3]).

Barth, Anton von: Vorlesungen über sämmtliche Hauptfächer der Staats- und Rechtswissenschaft.., 1844. (Strafgesetzgebungen der Länder: Was bestraft und damit publik werden sollte S. 364-365). [Zu Anton von Barth liegen keine weiteren Angaben vor].

Lesetipp! Borberg, Karl F.: Die Dichter des römischen Alterthums.., 1844. (Gedichte über Knabenliebe von Tibull [55-19/18 v.Chr.] zu Marathus mit Abdruck der [8.] Elegie S. 602-605. [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Karl Friedrich Borberg (1800-1850)].

Brandis, Christian A.: Geschichte der griechisch-römischen Philosophie.., 1844. (2. Bd.: Griechische Knabenliebe S. 413-415). [Hier allg. Infos zu Christian August Brandis (1790-1867)].

Braun, J. E.: Friedrich Rückert als Lyriker. (1844: Goethe und die Knabenliebe des Orients im Schenkenbuch und west-östlicher Diwan. Thema auch in Saadis Rosengarten von 1841. Erwähnung des Dichters auch in dem confusem Buche von Heinrich Hoesli. Knabenliebe bei Friedrich Rückert, Heinrich Heine, August Graf von Platen und Winckelmann S. 64-70). (1854: Zweite Ausgabe, Offenbar identisch mit Ausgabe von 1844). [Siehe oben Saadi, 1841. Schlagwort: Belletristik. Sein Werk Golestan wird nicht als Scan angeboten. Zu J. E. Braun liegen keine weiteren Angaben vor].

Brentano, Clemens / Arnim Bettina von: Clemens Brentano's Frühlingskranz: aus Jugendbriefen ihm geflochten, 1844. [Schlagwort: lesbisch. S.a. Steidele S. 281-289. Das Buch wurde noch nicht ausgewertet. Hier allg. Infos zu Bettina von Arnim (1785-1859)].

Gfrörer, August F.: Allgemeine Kirchengeschichte, 1844 (Zwei Sätze mit Literaturangabe über den Fall des Erzbischofs Arnulf zu Rheims aus dem 10. Jahrhundert, der ein Knabenschänder gewesen sein soll S. 1443). [Hier allg. Infos zu Arnulf von Reims (vor 967-1021) und dem Historiker August Friedrich Gfrörer (1803-1861)].

Göttingische gelehrte Anzeigen.., 1844. (2. Bd.: Beza [Théodore de Bèze bzw. Theodor von Beza, 1519-1605] soll aufgrund seiner Juvenilia-Gedichte [Jünglingswerk] ein Päderast gewesen sein. S. 1297-1298).

Heine, Heinrich: Neue Gedichte, 1844. (Gedicht Wechselbalg u.a. über Sodomiter S. 258). [Hier allg. Infos zu Heinrich Heine (1797-1856)].

Jahrbücher der Gefängnisskunde und Besserungsanstalten, 1844. (5. Bd.: Wegen einem Satz über Strafandrohung für Sodomiterei oder Knabenschändung in Pennsylvania in den USA: Nicht weniger als 1 und nicht mehr als 5 Jahre; zweites Vergehen nicht über 10 Jahre S. 57). [Siehe oben Allgemeine.., 1842].

Kritische Zeitschrift für Rechtswissenschaft und Gesetzgebung.., 1844. (Mit einem Beitrag von Mittermaier über das neue Criminalgesetzbuch für den Kirchenstaat von 1832, wo widernatürliche Unzucht mit lebenslänglicher Galeere bestraft wird. Dies soll nicht als Muster dargestellt werden S. 90).

Landes-Verordnungen des Fürstenthums Lippe, 1844. (Art. 39: Sodomiterey und andere dergleichen unnatürliche Sünden, [werden] mit ein bis mehrjähriger Festungsstrafe bestraft S. 15). [Hier allg. Infos zum Fürstentum Lippe (1789-1919)].

Malten, H.: Neueste Weltkunde, 1844. (2. Bd.: Reisebeschreibung über das tote Meer wo früher u.a. Sodom lag aus dem 13. Jh. Es stinkt noch nach den Lastern der Sodomitern, ein Gestank, den man lange Zeit nicht abwaschen kann S. 190-192). [Zu Malten H. liegen keine weiteren Angaben vor].

Muchart, Albert von: Geschichte des Herzogthums Steiermark, 1844. (Ein Satz: Mit Recht darf man die Angaben Diodors und des Athenäus [XIII, 298] über Sodomiterei und Päderastie bei den Celten als sehr übertrieben verwerfen S. 110). [Schlagwort: Kelten. Hier allg. Infos zu Albert von Muchart (1786-1849) und zum Herzogtum Steiermark. Siehe oben Diodorus, 1827. Die Werke von Athenaios (2.-3. Jh.) liegen nicht in deutscher Sprache als Scan vor].

Müller, Carl O. / Schneidewin, Friedrich W.: Geschichten hellenischer Stämme, 1843. (Ein Satz: Aber eine ganz andre Frage ist, ob diese […] in die Jugendbildung so tief eingreifende Knabenliebe — das mit demselben Namen benannte Laster gewesen sei S. 290). [Hier allg. Infos zu Karl Otfried Müller (1797-1840) und Friedrich Wilhelm Schneidewin (1810-1856)].

Rein, Wilhelm: Das Criminalrecht der Römer von Romulus bis auf Justinianus, 1844. (Päderastie S. 863-868. Prostitution und Wollust der Frauen S. 867. Vergewaltigung S. 868-869. Kuppelei S. 880-883). [S.a. Herzer 118. Schlagwort: lesbisch. Zum Verfasser liegen keine weiteren angaben vor. Es handelt sich offenbar nicht um den Pädagogen Wilhelm Rein (1747-1829)].

Ruth, Emil: Geschichte der italienischen Poesie, 1844. (1. Bd.: Beispiele unnatürlicher Wollust im 26. Gesang von Dantes Göttliche Komödie: Guido Guinicelli [Guido Guinizelli] und Arnaldo Daniello [Arnaut Daniel]. S. 499-500). [Zu Göttliche Komödie siehe oben Dante, 1767. Hier allg. Infos zu Emil Ruth (1809-1869)]

Schäfer, Heinrich / Schirrmacher, Friedirch W. / von Giesebrecht, Wilhelm: Geschichte von Spanien.., 1844. (2. Bd.; Schrecklich war die Strafe, die Fuero de Soria [das Recht von Soria in Kastilien] verhing. S. 499 [Mit Texten in dt. und spanisch.]).

Shelley, Percy Bysshe: Poetische Werke, 1844. (16. Jahrhundert. Sodomiterei von Francesco Cenci, S. 133). [leicht veränderter Text in siehe unten Shelley, 1866. Über die homosexuellen Ausschweifungen von Francesco Cenci (1549-1598) berichtet auch Wikipedia auf der Seite seiner Tochter Beatrice Cenci (1577-1599). Hier allg. Infos zu dem Schriftsteller Percy Bysshe Shelley (1792-1822).

Strampff, Heinrich L. von: Kritische Briefe über den Entwurf des Strafgesetzbuches für die Preußischen Staaten, 1844 (Kritik an unklaren Formulierungen im Landrecht S. 324-328. Strafbarkeit nur noch in besonderen Fällen S. 335). [Hier allg. Infos zu Heinrich Leopold von Strampff (1800-1879)].

Trummer, Carl: Vorträge über Tortur, Hexenverfolgung, Vehmgericht..., 1844. (1. Bd.: Am 7. September 1657 wurde Tonnies Möhlmann bzw. Thomas Wohlmann wegen Sodomiterei, er hatte Knaben geschändet, lebendig verbrannt. Unnatürlichen Lastern wird eine Gemeinschaft mit dem Teufel zugeschrieben S. 140). [Hier allg. Infos zu dem Rechtsanwalt Carl Trummer (1792-1858). Der Fall wurde auch von Michelsen, 2002. S. 10 und in der Zeitschrift für Sexualforschung und in Geschichte in Wissenschaft und Unterrricht behandelt].

Lesetipp! Ungern-Sternberg, Alexander Freiherr von: Jena und Leipzig: Novelle, 1844. (Die Novelle handelt von zwei preußischen Offizieren während des napoleonischen Krieges. Der homosexuelle Franz v. Selbitz liegt im Sterben und gesteht dem heterosexuellen Andreas Walt seine Liebe S. 69-74). [S.a. Andere Lieben, S. 189-191, wo die Textpassage zitiert und kommentiert wird. Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Alexander von Ungern-Sternberg (1806-1868)].

Weber, Wilhelm E.: Quintus Horatius Flakkus als Mensch und Dichter, 1844. (Über die Dichtung von Horaz [65-8 v.Chr.] für den schönen Knaben Ligurinus S. 74-75). [Siehe oben Horaz: Oden, 1756 und Horaz: Satiren, 1818. Hier allg. Infos zu Wilhelm Ernst Weber (1790-1850)].

Welcker, Friedrich G.: Kleine Schriften. Zur griechischen Litteraturgeschichte. (1844: 1. Teil: Von der griechischen Liebe S. 238). (1845: 2. Teil: Sappho von einem herrschenden Vorurtheil befreyt über lesbische Liebe S. 80-144). [Den 2. Beitrag gibt es auch als selbstständige Veröffentlichung. Siehe oben Welcker, 1816. Hier allg. Infos zu Friedrich Gottlieb Welcker (1784-1868)].

Zeitschrift für Theologie, 1844. (Über Tribaden, die einen Phallus [Dildo] verwenden und über Päderastie S. 149-151). [Schlagwort: lesbisch].

1845

Allioli, J. F. von: Allgemeines Wörterbuch der heiligen Schrift. (1845: 1. Bd.: Gomorrha: Die Einwohner waren sehr lasterhaft S. 380. Gleichsetzung: Götzendienst und das sodomitische Unwesen der Kedeschim [Die Geheiligten/Hurer] S. 391). (1846: 2. Bd.: Stumme Sünde S. 191). [Hier allg. Infos zu Joseph Franz von Allioli (1793-1873)].

Bunge, Friedrich G. von / von Madai, Karl O.: Theoretisch-practische Erörterungen aus den in Liv-, Esth- und Curland geltenden Rechten, 1845. (4. Bd.: Das Oberlandgerichts-Prot.[okoll] vom 13.07.1669, dass auf Tortur gegen einen Sodomiten erkennt S. 346). [S. oben Ewers, 1821. Hier allg. Infos zu Friedrich Georg von Bunge (1802-1897) und Karl Otto von Madai (1809-1850)].

Bibliographisches Handbuch der philologischen literatur, 1845. (Erwähnung von Heinrich Hoessli: Eros Spalte 148-149). [Zu Hoessli siehe unten Hoessli, 1840]

Corvin, Otto von: Der Pfaffenspiegel, ab 1845. [Zum Inhalt: Dieses in seiner Kirchenkritik eher  oberflächliche Werk ist unter mehreren Bezeichnungen bekannt und wird heute einheitlich als Pfaffenspiegel bezeichnet. Die unten aufgeführten Textstellen wurden über Stichwörter gefunden. Gleichgeschlechtliches Sexualverhalten wird vermutlich noch an weiteren Stellen behandelt]. (1845: [1. Aufl.]: U.d.T: Historische Denkmale der Christlichen Fanatismus. Erlaubnis von Sixtus IV zu Sodomiterei in den Sommermonaten S. 105. Sodomiterei von Papst Johannes XXIII. S. 188. Johann de la Casa nimmt Sodomiterei in Schutz S. 207. Über Knabenschändungen auf dem Concil zu Neu-Cäsarea S. 268. Ratherius von Verona bezeichnet alle Geistlichen als Sodomiten S. 274/75. Damiani und sein Buch liber Gomorrhianus S. 276. Concil von 1212 mit Verbot für Mönche und Canoniker sich das Bett zu teilen. In Augsburg wurden 1409 vier Priester und ein Laie in einem Käfig aufgehängt bis sie verhungerten S. 284.  Pater Berchthold aus dem Kloster Fischingen und P. Joseph, die beide später versetzt wurden, in der Schweiz wurde 1835 Prof. Schär und Caplan Eisenring verurteilt. Anklage gegen den Prior der Karthause zu Ittlingen S. 356-358. [Beim Scan gibt es beim zweiten Teil des Buches eine separate Seitenzählungen). (1847: [2. Aufl.?]: Identisch mit Ausg. 1845). (1870: 3. Aufl.: U.d.T: Der Pfaffenspiegel. Historische Denkmale des Fanatismus in der römisch-katholischen Kirche. Offenbar ident. mit Ausg. 1845, aber auf anderen Seiten. Sixtus IV. S. 127. Bonifaz. VIII. missbrauchte seine Pagen S. 200. Johannes XXIII. S. 206. Casa S. 224. Das Concil zu Neu-Cäsarea S. 286. Ratherius S. 293. Damiani S. 294. Concil S. 300-301. Missbrauch S. 388-389). (1885: Pfaffenspiegel. Neu gesetzt. [5.] 3. Kap.: Sixtus VI. [gemeint ist Sixtus IV.] erlaubt Sodomiterei in den heißesten drei Monaten des Jahres. [6.] 4. Kap.: Johann a Casa nimmt in einem Buch 1552 Sodomiterei in Schutz. [7.] 5. Kap.: Sodom und Gmorrah über Ratherius von Verona [Ratsherr von Verona, 884-974] hält alle Kleriker für Ehebrecher oder Sodomiten. Damiani in Liber Gomorrhianus handelt insb. von Sodomiterei und Unzucht mit Jünglingen und Knaben. Im Jahre 1212 wurde auf einem Konzil den Mönchen und regulierten Kanonikern verboten, zusammen in einem Bett zu liegen und Sodomiterei zu treiben. Im Jahre 1409 wurden zu Augsburg auf Befehl des Rats vier Priester und ein Laie wegen Knabenschändung am Perlachturme mit gebundenen Händen und Füßen in einem hölzernen Käfig aufgehängt, bis sie verhungerten. – Im nächsten Kapitel von den Klöstern werde ich zeigen, daß Sodomiterei bis auf die neueste Zeit als Folge des Zölibats unter den Pfaffen gebräuchlich ist. [8.] 6. Kap.: Die Möncherei lesbische Anspielungen wie Nur mit großem Widerwillen löste die schamhafte Jungfrau den Gürtel und entblößte den untadelhaften, wunderschönen Körper, an welchem sich die lüsternen Blicke der alten Klosterkatzen und der Äbtissin weideten. Ab dem Satz Im Kloster Fischingen trieb ein gewisser Pater Berchthold sein Wesen angaben über sexuelen Missbrauch von Männern, auch durch den Nachfolgern P. Joseph aus Freiburg, der nie bestraft, sondern nur versetzt wurde. In einem weiteren Fall wurden 1835 die Professor Schär und Kaplan Eisenring im Städtchen Wyl wegen Sodomiterei zur Untersuchung gezogen und später zum Zuchthause verurteilt). (1927: Nach der 43. zum Teil wegen Gotteslästerung zensierten Ausgabe neu gesetzt. Zensierte Textstellen sind hervorgehoben. Mit Word-Suche Sodomit kommt man auf Fundstellen auf den S. 100, 161, 174, 222, 227, 229, 233/234, 302). [Hier allg. Infos zu dem Schriftsteller Otto von Corvin (1812-1886) und seinem Werk Pfaffenspiegel. Das Buch erschien auch 1934 und 2010. Ausführliche Hinweise zu Sixtus IV. siehe oben Fischart, 1576. Zu Giovanni Della Casa (1503-1556) s.a. Invertito 4.2002, S. 117-139. Zu Augsburg siehe oben Chronica, 1595. Zu Augsburg siehe oben Pfister, 1810 und Allgemeine.., 1788. Zu Damian siehe oben Bayle, 1742. S.a. Herzer 119. Zu Augsburg s.a. Mann für Mann, S. 722-723, s.a. Die sünde, S. 72; s.a. Brall, S. 369-370. Zu Papst Bonifatius VIII. s.a. Randgruppen, S. 322].

Germanus, Sigismund: Die Ultramontanen in Hildesheim und ihr Treiben, 1845. (Kritik, wie in einem Schulbuch die sodomitische Sünde dargestellt wird S. 44-45). [Schlagwort: Pädagogik. Zu Sigismund Germanus sind keine weiteren Angaben bekannt].

Gervinus, G. G.: Shakespeare, 1845. (2. Bd.: Aus dem Beitrag. Shakespeares Sonnette S. 357-420. Shakespeare geriet wegen den Sonetten in einen Verdacht, von dem auch andere Dichter der Zeit nicht frei ausgingen, Anrede mit Liebling und süssesten Knaben S. 360. Shakespeares Verhältnis zu Southamptan war genauso außergewöhnlich, wie auch andere, auf das die Sonette hinblicken lassen S. 371-372. Liebe zum edeln Jünglings bzw. schönen Freunde S. 380-381. Seine an einen Mann gerichtete Sonett S. 382-400, 414). [Zu den Sonneten siehe unten Shakespeare, 1869. Hier allg. Infos zu Georg Gottfried Gervinus (1805-1871)].

Grossherzoglich-Badisches Regierungs-Blatt.., 1845. (Gesetzestext von § 371 über widernatürliche Unzucht S. 43-44. Rückfall S. 91). [Hier allg. Infos zu dem Großherzogtum Baden (1806-1871)].

Haeberlin, C. F.: Grundsätze des Criminalrechts, 1845. (Auf dem Scan befindet sich der 2. und 3. Bd. mit zwei separaten Seitenzählungen. Die relevanten Beiträge befinden sich auf den 2. Band. Nöthigung im Sinne von Vergewaltigung von Frauen und Männern S. 266-268. Missbrauch von Kindern bezieht sich in einigen Ländern nur auf Mädchen S. 268-283. Verführung zur Unzucht S. 283-290. Blutschande im Sinne von Inzest auch im Kontext wiedernatürlicher Unzucht S. 290. Widernatürliche Unzucht mit der Formulierung: Die Handlungen sind zu ekelerregend […] als das eine Angabe derselben zulässig und möglich erschiene S. 299-302). [Das Buch gibt guten Überblick über die Rechtssituation in den einzelnen Ländern S.a. Herzer 121. Hier allg. Infos zu Karl Franz Häberlin (1813-1898)].

Haeser, Heinrich: Lehrbuch der Geschichte der Medicin und der Volkskrankheiten, 1845. (Jacob Berengar von Carpi verteidigt die Päderastie S. 353). Heinrich Haeser (1811-1885) und zu Jacob Berengar von Carpi (1480-1550)].

Harless, Gottlieb C. von: Christliche Ethik. (1845: Über das grauenhafte und die Tiefe heidnischer Gottverlassenheit bei widernatürlicher Unzucht S. 185). (1853: 5. Aufl.: identischer Text, aber S. 209). [Hier allg. Infos zu dem protestantischen Theologen Gottlieb Christoph Adolf von Harless (1806-1879)].

Heffter, Moritz W.: Die Religion der Griechen und Römer.., 1845. (Im Kap. Eros über den Gott Eros und die Männerliebe bei den Griechen S. 193-200). [Hier allg. Infos zu dem Historiker Moritz Wilhelm Heffter (1792-1873)].

Historisches Taschenbuch.., 1845. (Aus Prozessen gegen die Templer: Bruderküsse bei den Templern und den Katharern, Verbindung von Päderasten, Tribaden und Teufelsunzucht, lebenslange Kerker als Strafe für Sodomie S. 439-440). [Schlagwort: lesbisch].

Isensee, Emil: Die Geschichte der Medizin und ihrer Hülfswissenschaften, 1845. (Über Hypokrates und den Zusammenhang zwischen der Krankheit der Skythen, das Unvermögen des Koitus mit einer Frau und Päderastie S. 1217-1218). [Zu der Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und siehe oben Hippokrates, 1837. Zu Emil Isensee sind kaum weitere Angaben bekannt].

Der Jurist. Eine Zeitschrift vorzüglich für die Praxis des gesammten österreichischen Rechtes, 1845. (14. Bd.: Großer Beitrag über die Frage, ob die Befriedigung unnatürlicher Wollust an Knaben als Verbrechen der Unzucht oder auch als Verbrechen der Nothzucht gewertet werden kann S. 471-483).

Krehl, August L.: Der Brief an die Römer, 1845. (Über widernatürliche Unzucht in dem Kap. Römer 1/24-27 der Bibel S. 46-51). [Über August Ludwig G. Krehl liegen keine weiteren Angaben vor].

Neue Jahrbücher für sächsisches Strafrecht, 1845. (3. Bd.: Anonyme Zuschrift über Verbrechen der widernatürlichen Unzucht in Sachsen, dass nicht nur Päderastie, sondern auch Onanie und [gegenseitige?] Mastupration strafbar sind S. 123-126).

Die neue Strafgesetzebung und Gerichtsverfassung des Groszherzogthums Baden.., 1845. (Gesetzestext § 371 über widernatürliche Unzucht S. 93). [Hier allg. Infos zum Großherzogtum Baden (1806-1871)].

[Plautus / Ladewig, Th. (Komment.): Casina]: Rheinisches Museum für Philologie, 1845. (3. Bd. Mit dem Beitrag: Einleitungen und Anmerkungen zu Plautinischen Lustspielen. Zur Casina S. 179-205. Kommentar: Chalinus hält Stalino in den Versen 24-28 für einen Päderasten und spricht dies offen aus S. 202). [Die Texte von Plautus sind hier nur im Original abgedruckt. Hier allg. Infos zu Titus Maccius Plautus (254-184 v.Chr.) und Theodor Ladewig (1812-1878)].

Plautus: Curculio / Der Curculio des Plautus. (1836: Übers: Rost / Lipsius. U.d.T.: Curculio. Zitat: Auf der tuskischen Gasse trifft man, die für Geld zu haben sind S. 295). (1845: Übers.: Geppert. U.d.T.: Der Curculio des Plautus. Zitat: In dem Tuscusviertel [sind] solche, die für Geld zu haben sind S. 57). [In dem Wikipedia-Artikel Homosexualität im Römischen Reich werden die Verse 482-484 als Beleg für die Beschreibung einer homosexuellen Subkultur, in Form einer bestimmten Straße als Treffpunkt, aufgeführt, die sich nur auf den oben genannten Vers 481 beziehen kann. Hier allg. Infos zu Titus Maccius Plautus (254-184 v.Chr.) und den Übersetzern Friedrich Wilhelm Ehrenfried Rost (1768-1835), Karl Heinrich Adalbert Lipsius (1805-1861) und Carl Eduard Geppert (1811-1881)].

Regierungsblatt für das Königreich Württemberg. (1845: Verurteilungsstatistik: Keine Verurteilung. Beilage D). (1847: Verurteilungsstatistik: Ein Fall im Neckarkreis. Beilage D).

Scheible, Johann: Das Kloster: Weltlich und geistlich. (1845: 2. Bd.: Erwähnungen der sodomitischen Sünde S. 98, 327, 336, 644, 651, 694). (1847: 8. Bd.: Ein Satz über das verbrennen der Florentzer. S. 293). (1849: 11. Bd.: Erwähnungen der sodomitischen Sünde S. 338, 450, 470, 504). [Hier allg. Infos über Johann Scheible (1809-1866). Der Text aus dem 8. Bd. ist identisch mit siehe oben Rabelais, 1631].

Scheible, Johann: Volksprediger, Moralisten und frommer Unsinn: Sebastian Brandt's Narrenschiff.., 1845. (Zitat von Brant: Es stürben Frauwen, Viech vnd Kind, Da der von Gomorren sünd, Vnd Sodomiten kam jr ziel, Hierusalem zu bodem fiel S. 356). [Hier allg. Infos über Johann Scheible (1809-1866). Zum vollständigen Werk siehe oben Brant, 1494].

Seiters, Johann C.: Bonifacius, der Apostel der Deutschen.., 1845 (Ein Satz: Die Bußzeit für sodomitische Sünden beträgt sieben Jahre S. 571). [Hier allg. Infos zu Johann Christoph Anton Seiters (1806-1866)].

Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medizin, 1845. (45. Bd.: Bei der Skythenkrankheit handelt es sich evt. einfach nur um Päderastie S. 257). [Zu der Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und Hippokrates, 1837].

Thilo, Wilhelm: Die Strafgesetzgebung des Grossherzogthums Baden.., 1845. (Gesetzestext und Kommentar S. 318-319). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Thilo (1802-1870) und zum Großherzogtum Baden (1806-1871)].

von Hufnagel, C. F.: Das Strafgesetzbuch für das Königreich Württemberg.., 1845. (Gesetzestext und Kommentar S. 298-300). [Hier allg. Infos zu Carl Friedrich von Hufnagel (1788-1848) und zum Königreich Württemberg (1806-1870/71)].

1846

Ammann, Fritz: Im Styl der römischen Curie.., 1846. (2. Aufl. Des Papstes Nuntius Johann von Florenz, Erzbischof von Benevent [Giovanni Della Casa, 1503-1556], soll in einem Buch von 1552 die Sodomiterei verteidigt haben S. 34-35). [Zu Casa s.a. Invertito 4.2002, S. 117-139. Zu Fritz Ammann liegen keine weiteren Angaben vor].

Barthold, Friedrich, W.: Die geschichtlichen Persönlichkeiten in Jacob Casanova's Memoiren, 1846. (1. Bd. Über unnatürliche Sünden, die im Süden nie ausgerottet waren S. 39). [Hier allg. Infos zu Friedrich Wilhelm Barthold (1799-1858). Zu den Memoiren siehe oben Casanova, 1822].

Bergmann, Carl: Lehrbuch der medicina forensis für Juristen, 1846. (Hermaphroditismus S. 248- 259. Nothzucht und unnatürliche Befriedigung auch in Bezug auf den männlichen Körper S. 368-376). (1846: Gleicher Scan eines anderen Anbieters). [S.a. Herzer 123. S.a. Mildenberger, S. 36. Zu Carl Bergmann liegen keine weiteren Angaben vor].

Canisius, Petrus / Haid, Herenäus (Übers.): Kurzer Inbegriff der christlichen Lehre.., 1846. (Sodomitische Sünde S. 188-189). [Hier allg. Infos zu Petrus Canisius (1521-1597) und Herenäus Haid (1784-1873)].

Düntzer, Heinrich: Die römischen Satiriker, 1846. (Die Gier nach Knaben kommt bei Horaz vor, aber den Vorwurf der Knabenliebe verdiente er nicht S. 146). [Hier allg. Infos zu dem Kölner Altphilologen Heinrich Düntzer (1813-1901)].

Encyclopädisches Wörterbuch, 1846. (35. Bd.: Zusammenhang zwischen großer Klitoris und Tribadie. Tisso wird zitiert, dass Tribaden genauso leidenschaftlich wie Männer und auch eifersüchtig sein können S. 333). [Schlagwort: lesbisch. Zu Simon-Auguste Tissot (1728-1797) siehe oben Tisso, 1773].

Groß-Hoffinger, Anton J.: Das galante Wien, Sittengemälde, 1846. (1. Bd.: Kaiser Joseph [II., 1741-1790] ging davon aus, dass Keuschheitssünden nicht vor Gericht gehörten ! Also selbst ein […] Sodomit waren nicht straffällig! Welche Ansichten! Es wurde bei diesen Verbrechen nur auf Beschädigungen Strafe gesetzt S. 5, 10). [Schlagwort: Österreich. Hier allg. Infos zu Anton Johann Groß-Hoffinger (1808-1875)].

Hafis / Gaumer, G. Fr. (Übers.): Eine Sammlung persischer Gedichte, 1846. (Gedichte über Knabenliebe). [Zu G. Fr. Gaumer liegen keine weiteren Angaben vor. Hier allg. Infos zu dem persischen Dichter Hafis (1320-1389). Siehe oben Hafis, 1812].

Havemann, Wilhelm: Geschichte des Ausgangs des Tempelherrenordens, 1846. (Anklage gegen Papst Bonifatius, Sodomiterei bei den Templern und strengere Gesetze auf dem Landtag von 1120, S. 365). [Zu Papst Bonifatius VIII. s.a. Randgruppen, S. 322. Hier allg. Infos zu Wilhelm Havemann (1800-1869) und zu Papst Bonifatius VIII. (1235-1303)].

Historisch-geographisch-statistisches Gemälde der Schweiz, 1846. (2. Bd.: Durch Zürerischen Rath wurden von 1501-1600 insgesamt 572 Todesurteile ausgesprochen, davon 11 wegen Sodomiterei. Ein Fall davon: Ein Dieb, Bestiarius und Sodomit an eine kleine Leiter gebunden, dieselbe an einen Galgen angenagelt, dann in das Feuer gestoßen und die Asche dem fließenden Waffer anbefohlen S. 155-156). (1846: Der Canton Zürich. Ident. Text und gleicher Satz).

Hölderlin, Friedrich: Sämtliche Werke, 1846. (Gedicht: Griechenland mit der Widmung An St. S. 6-7). [S.a. Lieblingminne, S. 128-129. Hier allg. Infos zu Friedrich Hölderlin (1770-1843)].

Jürgens, Karl H.: Luther, von seiner Geburt bis zum Ablassstreite: 1483-1517, 1846. (2. Bd. mit dem Luther-Zitat: daß eitel "Hundehochzeit (und wollt' Gott, dass eitel Hundehochzeit wären), ja eitel wälsche Hochzeit und florenzische Bräute" bei ihnen wären S. 329). [Zu Luther s.a. Puff. Zu diesem Luther-Zitat siehe oben Luther, 1816, wo abweichend von Jürgens von welche Hochzeit und florentinische Bräute die Rede ist. Hier allg. Infos zu Karl Heinrich Jürgens (1801-1860)].

Koch, Karl H.: Wanderungen im Oriente, 1846. (Türkei: Sodomie in Konstantinopel [Istanbul]; Prostitution von männlichen Buhldirnen und die Unnatur von Tänzerknaben (Kötschek) S. 209-210). [Hier allg. Infos zu Karl Heinrich Emil Koch (1809-1879)].

Köhler, Ludwig: Johannes Huss und seine Zeit, 1846. (3. Bd.: In einem romanhaft historischen Zeitgemälde geht es um Papst Johann XXIII. als Sodomit S. 325). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos über Johannes Huss (1369-1415). Zu Ludwig Köhler liegen keine weiteren Angaben vor].

Königsdorfer, Martin: Katholische Christenlehre: Nach dem Schulkatechismus bearbeitet.., 1846. (2. Bd.: Kap. Die stummen oder sodomitischen Sünden S. 344-345). [Hier allg. Infos zu Martin Königsdorfer (1752-1835)].

Kronau, Gerold M. von: Der Kanton Zürich.., 1846. (2. Bd.: Todesurteile wegen Sodomiterei in Zürich: Im 15. Jahrhundert: 5 Todesurteile S. 139. Im 17. Jahrhundert: 32 Todesurteile S. 169.  Im Zeitraum 1701-1798: 6 Todesurteile S. 187). [Schlagwort: Schweiz. Hier allg. Infos zu dem Schweizer Historiker Gerold Meyer von Knonau (1804-1858)].

Luther, Martin / Johannes Lapäus (Bearb.): Dr. Martin Luthers äusserst merkwürdige Weissagungen: gesammelt dreissig Jahre nach seinem Tode.., 1846. (Über Sodom S. 81-85. Die Sodomiter Fressen und Saufen S. 82. Über die Sodomitische Sünde, die nicht heimlich getrieben wird und die aus Gewohnheit entschuldigt wird S. 83). [Zu Johannes Lapäus liegen keine weiteren Angaben vor. Zu Luther s.a. Puff. Die Äußerungen sind als Zitate von Martin Luther nicht zuzuordnen].

Philologus. Zeitschrift für das klassische Alterthum, 1846. (1. Bd.: Wie der römische Dichter Horaz bzw. Horatius von seinem Vater vor einem lasterhaften Mann und offenbar vor der Päderastie gewarnt wurde. Bei dem Mann handelt es sich offenbar um den als Päderasten bekannten Scantinius, dessen Prozess im Jahre Roms 527 Veranlassung zu der Lex Scantinia gab S. 167-168).

Die Prosaisten des hellenischen Alterthums in einer organischen Auswahl, 1846. (Plutarch: Über die heilige Schaar, die nur aus Liebhabern und ihren Lieblingen bestand S. 350. Plutarch: Männerliebe bei den Thebanern und die Leidenschaft von Laios S. 351). [Schlagwort: Mythologie. Hier allg. Infos zur Heiligen Schar und zu Laios, der Chrysippos liebte und ihn gewaltsam entführte].

Rademacher, Johann G.: Rechtfertigung der von den gelehrten misskannten.., 1846. (Zu Paracelsus, der davon ausging, dass sich bei Sodomiten nach dem Schlucken von Sperma im Magen auch ein Gewächs daraus bildet. Kommentar, dass der Homunkulus bei Paracelsus ein Aftermensch ist, dem die Seele fehlt. Vor der widernatürliche Befriedigung wird gewarnt S. 77). [Hier allg. Infos zu dem Arzt Johann Gottfried Rademacher (1772-1850). Zu den Werken von Paracelsus siehe oben 1567 und 1606].

Rheinisches Museum für Philologie. (1846: 4. Bd.: L. Preller: Studien zur griechischen Literatur mit dem Kap. Phanokles und die Mythologie der Knabenliebe S. 399-405). (1846: Die gleiche Publikation als PDF von der Uni Köln, ohne dass allerdings ersichtlich ist, aus welcher Zeitschrift dieser Beitrag entnommen wurde). [Hier allg. Infos zu Ludwig Preller (1809-1861)].

Saalschütz, Joseph L.: Das mosaische Recht. (1846: 32. Kap. Päderastie wird bestraft und Männer sollen nicht Frauenkleider tragen S. 275-276. 41. Kap.: Hundegeld darf nicht in Gottes Haus gebracht werden S. 352-353. 82. Kap.: Unnatürliche Laster, Blutschande, Unzucht S. 585-587). (1848: offenbar identisch). [Schlagwort: Prostitution. Hier allg. Infos zu Joseph Lewin Saalschütz (1801-1863)].

Der Schatzgräber in den literarischen und bildlichen Seltenheiten.., (1846: 5. Bd.: Widmann hält es in seinem Faust wie Martin Luther: Sodomitische Sünde bei den Klerikern S. 119-120). (1848: 7. Bd.: Das Papsthum wird mit der Grundsuppe aller sodomitischer Greuel verglichen S. 58. Widman in seinen Erinnrungen zur Faust-Sage zur Sodomie S. 60, 92). [Zu Luther s.a. Puff. Hier allg. Infos zum Fauststoff].

Scheible, Johann: Doctor Johann Faust, 1846. (Sodomitische Aufführung der Pfaffen S. 98. Sodomitischen Mördergruben S. 327. Sodomitischen Unzucht S. 336. Rom ist eine Grundsuppe aller sodomitischen Grewel S. 651). [Mit einer Zeichnung von Faust nach Rembrandt. Siehe oben Widmann: Das ärgerliche Leben [des] Johannis Fausti, 1674. Hier allg. Infos über Johann Scheible (1809-1866)].

Scheible, Johann: Das Schaltjahr.., 1846. (1. Bd.: Sodomie in diversen Aufzählungen, das Essen von Austern und Schnecken im Kontext von Unzucht mit Hure und Edelmann, um seine Lust zu erwecken S. 510-514). [Schlagwort: Sprache. Hier allg. Infos über Johann Scheible (1809-1866)].

Schregel, Friedrich von: Sämmtliche Werke, 1846. (4. Bd. In dem Beitrag Ueber Diotima 1795 von geht es um Platos Gastmahl, die Rolle der Diotima und um die Männerliebe bei den Griechen S. 71-115, hier S. 90-91). [Hier allg. Infos zu Friedrich Schregel (1772-1829)].

Simon, Friedr. Alex.: Versuch einer kritischen Geschichte, 1846. (Über Rosenbaum: Die Lustseuchen. Unmässige Päderasten können sie u.a. wegen dem Klima nicht gewesen sein S. 102). [Siehe oben Rosenbaum, 1839. Hier allg. Infos zu dem Arzt Friedrich Alexander Simon (1793-1869)]

Stieber, Wilhelm: Die Prostitution in Berlin und ihre Opfer, 1846. (Die unnatürlichen Sünden S. 8, 208-210). (1846: Gleicher Scan der BSB). [S.a. Herzer 125. Hier allg. Infos zu Wilhelm Stieber (1818-1882)].

Strahl, Philipp C. / Herrmann, Ernst: Geschichte des russischen Staates, 1846. (Boris Feodorowitsch schaffte ab alle heidnische und sodomitische Grobheit und Sünde, so im Lande gebrauchlich waren S. 448). [Schlagwort: Russland. Hier allg. Infos zu Boris Fjodorowitsch Godunow (1552-1605). Zu Philipp Carl Strahl und Ernst Herrmann liegen keine weiteren Angaben vor].

1847

Aebli, Johann P.: Die Gesinnungs- und Handlungsweise der Jesuiten geschichtlich beleuchtet.., 1847. (Ein Satz: Die Jesuiten haben sich, insb. der Jesuit Ribera, der Knabenschändung schuldig gemacht S. 196). [Zu Ribera siehe oben Wolf, 1789].

Blätter für literarische Unterhaltung, 12.2.1847. (Sodomiterei bei den Tempelherren bzw. Templern und die Aussage von Bertrand Arnaud S. 169).

Lesetipp! Bluntschli, Johann C.: / Hottinger, Johann J.: Geschichte der Republik Zürich.. (1847: [1. Aufl.]: 2. Bd.: Die unnatürliche Wollust von Ritter Richard von Hohenburg. S. 10-15, insb. die Verbrennung von ihm und seinem Knecht S. 14-15. ). (1856: 2. Ausg.: 2. Bd.: Gleicher Text und Satz). (1870: Neue Ausg.: 2. Bd.: Gleicher Text und Satz). [Schlagwort. Schweiz. Siehe oben Stettler, 1626. Hier allg. Infos zu Johann Caspar Bluntschli (1808-1881) und Johann Jakob Hottinger (1783-1860)].

Carrière, Moriz: Die philosophische Weltanschauung der Reformationszeit, 1847. (Mit dem Hölderlin-Gedicht Sokrates und Alcibiades S. 729). [S.a. Derks, S. 74-75. S.a. Lieblingminne, S. 129. Hier allg. Infos zu Moriz Carrière (1817-1895) und Friedrich Hölderlin (1770-1843)].

Corvin-Wiersbitzki, Otto J. von: Historische denkmale des christlichen fanatismus.., 1847. (Petrus Damiani beklagt sich in seinem liber Gomorrhianus u.a. über die Unzucht mit Jünglingen und Knaben der Pfaffen S. 276). [Siehe oben Bayle, 1742. Hier allg. Infos zu Otto von Corvin (1812-1886)].

Entwurf des Strafgesetzbuchs für die preussischen Staaten.., 1847. (Gesetzestext § 183: Widernatürliche Unzucht S. 28).

Hacker, Heinrich A.: Praktisches Handbuch der syphilitischen Krankheiten, 1847. (1. Teil: Erwähnung von Päderastie. Sein Kollegen Ricord, dem auch dieser Band gewidmet ist, hat darauf aufmerksam gemacht, dass etwa vorhandene Einrisse bei Päderastie nicht wie bei anderen Anlässen in die Länge, sondern der Quere des Afters nach verlaufen. Wegen schwieriger Diagnose von Päderastie ist dies ein wichtiges Kennzeichen. Hacker hat keinen Grund daran zu zweifeln S. 144). [Hier allg. Infos zu Heinrich August Hacker (1801-1865). Rezension in siehe unten Hannoversche Annalen, 1847].

Hannoversche Annalen für die gesammte Heilkunde, 1847. (7. Bd.: Im Rahmen der Besprechung zu A. H. Hacker [sic]: Praktisches Handbuch der syphilitischen Krankheiten von 1847: Ricord hat auf die besonderen Einrisse im After bei Päderastie aufmerksam gemacht. Dies gäbe in gerichtlicher Beziehung ein nicht unwichtiges diagnostisches Merkmal [ab], wenn es weiter bestätigt würde S. 469). [Siehe oben Hacker, 1847].

Hitzig's Annalen der deutschen und ausländischen Criminal-Rechtspflege.., 1847. (8. Bd.: Definitionen zu Das Verbrechen der widernatürlichen Unzucht und ob Masturbation und Onanie dazu gehören S. 109-112).

Lesetipp! Hyrtl, Joseph: Handbuch der topographischen Anatomie, 1847. (2. Bd.: Wegen zwei Sätzen: Bei den Opfern der Päderastie gesellt sich zu dieser Erweiterung noch Atonie [Erschlaffung] und Lähmung der Schließmuskel hinzu. Cazenave [Pierre Louis Alphée Cazenave? 1802-1877] berichtet über einen Fall, wo die Erweiterung des Afters so bedeutend war, daß eine 11 Zoll im Umfang [ca. 26,5-32 cm] haltende Kürbisflasche mit Leichtigkeit eingeführt werden konnte, und die ganze Hand im Mastdarme Platz hatte S. 90). [Der hier genannte Beitrag wurde in Gazette médicale de Paris 1838 mars Nr. 12. S. 177-192 nicht gefunden. Hier allg. Infos zu Joseph Hyrtl (1810-1894)].

 

Siehe voriger Eintrag

Eine Kürbisflasche - Symbolbild

Weiter mit 1847

Jahn, Otto: Archäologische Beiträge, 1847. (Ganymed und Zeus in der Kunst in der traurigsten Verirrung eine für uns fremdartige Erscheinung. Leidenschaft in der Kunst wurde nicht gemieden, sondern gesucht. Über den Hahn in der Kunst mit seiner erotischen Bedeutung S. 24-31). [Hier allg. Infos zu Otto Jahn (1813-1869)].

Jahrbücher der Literatur. (1847: 117. Bd.: Innerhalb einer Rez. zu Gustav Klemm: Allgemeine Kulturgeschichte der Menschheit im 5. Bd. über Todesstrafe für Unnatürliche Laster S. 268). (1848: 124. Bd.: Innerhalb der religiösen Bedeutung der Zahl 7 wird betont, dass Gott sieben Menschen nicht angucken wird, wenn sie sich nicht vorher zu ihm wenden, u.a. 2. der thätige und 3. der leidende Sodomit S. 12). [Schlagwort: Travestie. Zum rezensierten Werk aus dem ersten Beitrag siehe oben Klemm, 1843].

Junghuhn, Franz W.: Die Battaländer auf Sumatra, 1847. (1. und 2. Bd. mit separater Seitenzählung). [S.a. Herzer 126. Die Aufnahme in die Bibliographie von Herzer wurde offenbar veranlasst durch das JfsZ 3.1901, S. 105-106. Hier wird zwar aus dem 2. Bd. von Junghuhn aus den S. 140, 237 und 240 zitiert – allerdings ohne Zusammenhang mit Homosexualität]).

Jürgens, Karl H.: Luther. Von seiner Geburt bis zu Ablassstreite, 1847. (Wegen dem Satz, dass nach Johann Tetzels [Ablassprediger, um 1460-1519] Sündentaxe um das Jahr 1517 Sodomiterei zwölf Dukaten kostete S. 453-454). [Hier allg. Infos zu Karl Heinrich Jürgens (1801-1860). Hinweis in JfsZ 7.1905, S. 303 auf einen Bußgeldkatalog].

Juristische Abhandlungen und Rechtsfälle mit besonderer Rücksicht.., 1847. (1. Bd.: Definition von Unzucht im Strafrecht S. 318).

Luden, Heinrich: Handbuch des teutschen gemeinen und particularen Strafrechts, 1847. (1. Bd.: Über das Kirchenrecht und die Androhung der Kastration und Einsperrung in ein Kloster nach der lex visigoth aus dem 6. Jahrhundert S. 73). [Hier allg. Infos zu Heinrich Luden (1778-1841) und zum Visigothik code bzw. zur lex visigoth, die offenbar nicht als deutsche Übersetzung online angeboten wird].

Maßl, Franz X.: Erklärung der heiligen Schriften des Neuen Testamentes.., 1847. (Sodom und Gomorrha: Bibeltext Brief des Judas 7-8 und Kommentar mit Bezug auf jene hier mit zeitlichem Feuer gestraften auch das ewige Feuer erleiden S. 180, 184-185). [Schlagwort: Bibel. Hier allg. Infos zu Franz Xaver Maßl (1800-1852)].

[Mejer, Otto]: Eine römische Criminalakte aus dem Jahre 1842. Zur Sittengeschichte des Cölibats, 1847. (Einleitung über Gerichtsverfahren in Italien, das Cölibat und geschlechtliche Verirrungen S. 1-22, hier S. 20. In einer Einleitung zur Akte wird der Fall vorgestellt. Der 38-jährigen Priester Domenico Abbo soll seinem 7-8-jährigen Neffen misshandelt haben, der später an den Verletzungen starb. Darüber hinaus soll er die 30-jährige Francesca anal vergewaltigt haben. Am Rande geht es auch um sodomitischen Missbrauch von Domenico an seinem Neffen S. 22-30, hier 27-28. Der Aufsatz Römische Sache. Inzestuose Päderastie, Mord, Nothzucht mit Schwängerung und violente Päderastie mit den genauen Hintergründen: Bei dem Jungen wurde zunächst nur bemerkt, dass sein Mastdarm nach außen trat. Als der Junge aus ungeklärten Ursachen stirbt, wird auch seine Vorhaut und sein After untersucht. Danach äußern sich Zeugen über den häufigen Durchfall des Jungen, Probleme mit dem herausragenden Mastdarm und die gegen ihn gerichtete u.a. sexuelle Gewalt S. 31-126, hier S. 31, 35-39, 42-45, 74, 107, 109, 117-120). (1847: Gleiche Schrift). [Hier allg. Infos zu Otto Mejer (1818-1893). Der Fall wird auf der ital. Seite von wikipink behandelt].

Nitzsch, Karl W.: Die Gracchen und ihre nächsten Vorgänger…, 1847. (Knabenliebe im alten Rom. Die Stücke von Terenz und Plautus, der jüngere Africanus und Afranius [um 150 v.Chr.] S. 180). [Hier allg. Infos zu Karl Wilhelm Nitzsch (1818-1880)].

Osiander, Johann E.: Commentar über den ersten Brief Pauli an die Korinthier, 1847. (Äußerungen zur widernatürlichen Unzucht in Korinther 6/9-10. S. 247). [Schlagwort: Bibel. Hier allg. Infos zu Johann Ernst Osiander (1792-1870)].

Piper, Ferdinand: Mythologie und Symbolik der christlichen Kunst.., 1847. (Als Beispiel unnatürlicher Wollust wird neben Sodom und Gomorrha die Pasiphae genannt S. 146). [In der griechischen Mythologie vereinigte sich Pasiphae, die Tochter des Sonnengottes, mit einem Stier. Hier allg. Infos zu Ferdinand Piper (1811-1889)].

Prutz, Robert E.: Vorlesungen über die Geschichte des deutschen Theaters, 1847. (Fastnachtsspiele des Niclas Manuel [Niklaus Manuel, 1484-1530]: Gedichtzeile über die Sünd der Sodomiten S. 73). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Robert Eduard Prutz (1816-1872)].

Reinsfeld-Düringsfeld, Ida von: Margarethe von Valois und ihre Zeit, 1847. [Zum Inhalt: Ein kulturgeschichtlicher Roman basierend auf ihren Reiseeindrücken und aufgrund von Studien französischer Memoiren]. (1. Bd.: Karl zu Graf von Reetz: Du Knabenschänder, verräthst meine Geheimnisse S. 191). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Ida von Reinsberg-Düringsfeld (1815-1876)

Scheible, Johann: Das Schaltjahr; welches ist der teutsch Kalender mit den Figuren.., 1847. (3. Bd.: In Stuttgart wurde 1659 ein Fall von Sodomiterey entdeckt. Dem Verführer wurde zuerst die Hand und dann der Kopf abgehauen. Zwei weitere Männer wurden in Cannstatt enthauptet S. 445-446). [S. oben Steinhofer, 1744. Hier allg. Infos über Johann Scheible (1809-1866)].

Schuselka, Franz: Oesterreichische Vor- und Rückschritte, 1847. (Fall von Knabenschändung mit Verwandtenmord. Nur der Diener als Kuppler wurde hingerichtet S. 89-90). [Schlagwort: Österreich. Hier allg. Infos zu Franz Schuselka (1811-1886)].

Schwenck, Konrad: Literarische Charakteristiken und Kritiken, 1847. (Männerliebe bei den Griechen sollte dazu führen, uns im Urteil bescheiden zu mäßigen S. 475). [Hier allg. Infos zu Konrad Schwenck (1793-1864)].

Siebold, Eduard C. von: Lehrbuch der gerichtlichen Medizin, 1847. (Untersuchung der Geschlechtstheile nach Päderastie und Sodomie S. 105-106. Päderastie mit Spuren am After, lesbische Liebe, Verwendung von Priape [Dildos] im Altertum S. 111-113). [Hier allg. Infos zu Caspar von Siebold (1801-1861)].

Sugenheim, Samuel: Geschichte der Jesuiten in Deutschland.., 1847. (Beitrag mit Literaturhinweisen über Päderastie bei den Jesuiten. Es geht um die Fall Maximilian Gill, den Fall Pater Jakob Marell u.a. S. 355-360). [Hier allg. Infos zu dem Historiker Samuel Sugenheim (1811-1877)].

Theiner, Anton: Das Seligkeits-Dogma.., 1847. (Verordnung von Papst Leo X. 1541 gegen Sodomiterei. Papst Pius V. wiederholt sie und erlässt 1568 ein eigenes Edict gegen Sodomie. Jeweils mit Quellenangabe. S. 648-649). [Hier allg. Infos zu Augustin Theiner (1804-1874)].

Vischer, Friedrich T.: Aestethik.., 1847. (Ein Satz: Die griechische Knabenliebe ist eine durch Zurückgezogenheit des Weibes veranlaßte Verirrung des Geschlechtsreizes in die Freundschaft; die pädagogische Liebe, zu der sie Plato umdeutet, ist nicht mehr Freundschaft. S. 201). [Hier allg. Infos zu Friedrich Theodor Vischer (1807-1887)].

1848

Allgemeine Realencyclopädie, 1848. (7. Bd.: Einige Sätze zu Sodomiterei und Päderastie zu dem Fall Marc Antoine Muret [Marcus Antonius Muretus, 1526-1585] S. 413-414).

Cretineau-Joly, Jacques: Geschichte der Gesellschaft Jesu.., 1848. (5. Bd.: Die Geschichte des 1601 in Antwerpen verbrannten Jesuiten P. Heinrich soll eine Erfindung sein S. 238-239. [Zum Kontext mit Sodomie s. oben Sauvage, 1793. Hier allg. Infos zu Jacques Cretineau-Joly (1803-1875)].

Deutsche Allgemeine Zeitung, 22.02.1848. (Strafbarkeit der widernatürlichen Unzucht S. 518). [Schlagwort: Anno, Österreich].

de Valenti, Ernst J.: Die Bergpredigt des Herrn.., 1848. (2. Bd.: Über das Hundgeld S. 147). [Schlagwort: Prostitution, Bibel. Hier allg. Infos zu Ernst Josef Gustav de Valenti (1794-1871)].

Erman, Adolf: Reise um die Erde.., 1848. (3. Bd.: Über die Kojektschutschi, den männlichen Beischläfern, die zum Teil Frauenkleider trugen und Frauenarbeit verrichteten. Verfasser kritisiert eine Buchausgabe, wo die Kojektschutschi aus übertriebener Verschämtheit und fälschlicherweise als Frauen bezeichnet werden S. 249-250). [S.a. Herzer 95, der alle Bände des Werkes von 1833–1848 aufzählt. Der Eintrag bei Herzer beruht aber offenbar nur auf dem Beitrag im JfsZ 3.1903, wo auf den S. 164 und 168 die oben aufgeführten Seiten erwähnt werden. Hier allg. Infos zu Georg Adolf Erman (1806-1877)].

Friedrich, Johannes B.: Zur Bibel. Naturhistorische, anthroplogische und medizinische Fragmente, 1848. (1. Bd. Kap. Ueber Päderastie und Sodomie S. 153-155). [Hier allg. Infos über Johann Baptist Friedreich (1796-1866). Zur Bewerbung des Buches mit dem Kap. siehe unten Wiener Zeitung, 1849].

Grässe, Johann G.: Geschichte der Poesie Europas und der bedeutendsten aussereuropäischen Länder, 1848. (Männerliebe bei Mihr und Muschteri und von Hilali: Der Schah und Derwisch S. 1085. [Schlagwort: Persien, Belletristik. Siehe unten Stimmen, 1850. Hier allg. Infos zu Johann Georg Theodor Grässe (1814-1885)].

Haeberlin, Carl F.: Grundsätze des Criminalrechts.., 1848. (3. Bd.: Kap. Gewaltsame Widernatürliche Unzucht S. 266-268. Unzucht mit Kindern S. 272-283. Verführung zur Unzucht S. 283-290. Widernatürliche Unzucht mit der rechtlichen Situation in den unterschiedlichen Ländern. Autor betont, dass die Handlugen zu Ekel erregend sind, dass eine nähere Angabe weder zulässig noch möglich sei S. 299-302). [Hier allg. Infos zu Karl Franz Häberlin (1813-1898)].

Hasse, Friedrich R.: Anselm von Canterbury, 1848. (Einige Sätze über die Behandlung von Sodomiterei als Anathema, einem Ausschluss aus der Gemeinschaft, womit bekanntlich die bürgerlich Acht verbunden war S. 486). [Hier allg. Infos zu Friedrich Rudolf Hasse (1808-1862)].

Heidelberger Jahrbücher der Literatur, 1848. (41. Bd.: d’Ewes geht auf die unnatürliche Wollust von Franz Bacon ein S. 84-85). [Hier allg. Infos zu Simonds D'Ewes (1602-1650) und Francis Bacon (1561-1626) einschl. der homosexuellen Gerüchte].

Held, G. F. / Siebdrat, G. A.: Criminalgesetzbuch für das Königreich Sachsen, das Grossherzogthum Sachsen, 1848. (Gesetzestext und Kommentar S. 394-395). [Zu G. F. Held und G. A. Siebdrat liegen keine weiteren Angaben vor. Hier allg. Infos zum Königreich Sachsen (1806-1918)].

Kettenacker, J. von: Die Verbrechen des neuen Strafgesetzbuches für das Großherzogthum Baden.., 1848. (Gesetzestext und Kommentar S. 177-178). [Hier allg. Infos zu Johann von Kettenacker (1783-1855) und zum Großherzogtum Baden (1806-1871)].

Kritische Jahrbücher für deutsche Rechtswissenschaft, 1848. (12./13. Jg.: 24. Bd.: Dr. Heyne im Rahmen der Rez. von August E. Lengnick: Der sächsische Eheprocess auch über Sodomie als Scheidungsgrund S. 986-1006, hier S. 992-993, 995). [Schlagwort: Sachsen, Eherecht. Das rezensierte Buch wird nicht als Scan angeboten].

Lesetipp! Kombst, Gustaf: Erinnerungen aus meinem Leben, 1848. (Kap. XI über die Bekanntschaft mit Georg L..dorff, der wegen einer unerlaubten Hinneigung zu griechischen Sitten verurteilt wurde S. 78-86. Die Liebe zu Knaben schien zu zehren. Er wurde wahnsinnig, starb 1838 und hatte vorher eine Novelle - wahrscheinlich über Knabenliebe geschrieben S. 98-99. Ein anderer Freund war Friedrich Redepenning. Weil dieser eine Neigung für hübsche Knaben hatte, hat er ihn um 1832 mit Georg L..dorff bekannt gemacht. L. und R. fühlten sich gegenseitig angezogen S. 94, 97-98). [S.a. Herzer 127a. Hier allg. Infos zu Gustaf Kombst (1806-1846). Zu Friedrich Redepenning und L..dorff liegen keine weiteren Angaben vor].

Langenschwarz, von Maximilian L: Der gesetzgebende Schurke Justinian, 1848. (Nach Theophanes hat Justinian den Bischöfen Esaias von Rhodus und der Bischof Alexander von Diospolis zuerst Knabenschändungsbewilligungen ausgestellt. Später wurden sie jedoch auf frischer That ertappt und gefoltert S. 29-30). [Nach Wikipedia sind die einzigen namentlich bekannten Opfer der Sodomiterverfolgung von Justinian I. (482-565) Isaiah von Rhodos und Alexander von Diospolis in Thrakien. Hier allg. Infos zu Maximilian Leopold Langenschwarz (1801-1852)].

Lippert, H.: Die Prostitution in Hamburg, 1848. (Ein Satz, dass in Hamburg die Päderastie nur selten und Sodomie gar nicht vorkommt S. 46). [Zu dem Hamburger Arzt H. Lippert liegen keine weiteren Angaben vor].

Neue Jahrbücher für sächsisches Strafrecht, 1848. (4. Bd.: Fall von einem Gerichtsurteil über zwei Monate Gefängnis wegen widernatürlicher Unzucht mit ausführlicher Begründung und Verweis auf allg. Ausführungen von Wächter S. 485. Am Beispiel von einem Gerichtsurteil über widernatürlicher Unzucht mit einem Mädchen auch ein Kommentar zu Männern S. 490-493). [Siehe oben Wächter, 1835].

Probst, Ferdinand: Katholische Moraltheologie, 1848. (1. Bd.: Kap. Widernatürliche Unzucht mit moralischer Bewertung S. 355-356). [Hier allg. Infos zu Ferdinand Probst (1816-1899)].

Reichlin-Meldegg (Freiherr von), Karl A.: Die deutschen Volksbücher von Johann Faust, dem Schwarzkünstler, 1848. (Äußerungen von Widman zur sodomitischen Sünde S. 58, 60, 92). [Hier allg. Infos zu Karl Alexander Freiherr von Reichlin-Meldegg (1801-1877) und zum Fausstoff].

Rettberg, Friedrich W.: Kirchengeschichte Deutschlands.., 1848. (2. Bd.: Fragen an Mönche, ob sie mit Knaben Schande verübt haben S. 659). [Hier allg. Infos zu dem Kirchenhistoriker Friedrich Wilhelm Rettberg (1805-1849)].

Temme, Jodocus D.: Zur Kritik des Entwurfs des Strafgesetzbuchs für die Preußischen Staaten, 1848. (Kritik am Entwurf des geplanten § 183 des Gesetzestextes S. 98). [Siehe oben Temme: Critik, 1843. Hier allg. Infos zu Jodocus Temme (1791-1881)].

Verhandlungen des im Jahre 1848 zusammenberufenen Vereinigten ständischen Ausschusses. (1848: 1. Bd.: Antrag, die Bestimmungen zur widernatürlichen Unzucht umzuformulieren in Unzucht gegen die Natur S. 270-271). (1848: 3. Bd.: Äußerungen des Abgeordneten Freiherr von Gudenau über eine dezente Sprache im Gesetzestext bzgl. der widernatürlichen Unzucht S. 378. Gesetzestext für Preußisches Strafrecht, strafbar nur unter Männern S. 429-430. Gesetzestext des § 183 und dem Hinweis, dass die Streichung des ersten Satzes mit 12 gegen 2 Stimmen zurückgewiesen wurde S. 485-486. Über Cassation bzw. Amtsenthebung S. 699-700). [Schlagwort: Preussen. Hier allg. Infos zur Preussischen Verfassung (1848)].

Weisse, Christian E.: Criminalgesetzbuch für das Königreich Sachsen: Mit erläuternden Bemerkungen.., 1848. (Gesetzestext und Kommentar S. 807-808). [Hier allg. Infos zu Christian Ernst Weisse (1766-1832) und zum Königreich Sachsen (1806-1918)].

Werne, Ferdinand: Expedition zur Entdeckung der Quellen des Weissen Nil (1840-1841), 1848. (Februar 1841: Über griechische Liebe und dem russischen Hauptmann Selim Aga, Selim Kaptan und Soliman Kaschef. Auch Achmed Bascha war ein Weiberfeind. Frage nach Todesstrafe S. 383). [Schlagwort: Afrika. Hier Infos zu Ferdinand Werne (1800-1874) und zu dem Lyriker Achmed Bascha bzw. Ahmed Pascha (1426–1497). Siehe oben Latifi, 1800].

1849

Abhandlungen der Preussischen Akademie der Wissenschaften, 1849. Griechische Männerliebe wurde unter dem Schutz von Eros gepflogen S. 265, 292). [Schlagwort: Griechische Mythologie].

Damianitsch, Martin: Handbuch der Strafgesetze für die K.K. österreichische Armee.., 1849. (Kommentare zur Theresiana: 74., 81. und 82. Art. Nach Art. 84, § 1 ist die Todesstrafe durch das Schwert verpönt. Bei mildernden Umständen kann Strafverschärfung wegbleiben und Leibesstrafe verhängt werden S. 148). [Hier allg. Infos zu dem Militärjuristen Martin Damianitsch (1807-1899)  und zur Theresiana bzw. Constitutio Criminalis Theresiana (1768/69-1787)].

Frühwald, Wilh. T.: Entwurf eines Gesetzes über Verbrechen und deren Bestrafung für das Kaiserthum Oesterreich, 1849. (Grundlage Strafgesetzbuch 1803. Gesetzestext Widernatürliche Unzucht S. 72-73). [Schlagwort: Österreich. Hier allg. Infos zu Wilhelm Theodor Frühwald (1816-1883)].

Gieseler, Johann K.: Lehrbuch der Kirchengeschichte, 1849. (7. Bd.: Ein Satz über Sodomiterei bei den Templern und die schmutzigen Küsse S. 18). [Hier allg. Infos zu Johann Karl Ludwig Gieseler (1793-1854)].

Graff, Heinrich: Ergänzungen und Erläuterungen der preussischen Rechtsbücher.., 1849. (Rechtsprechung Sodomie S. 451-453). [Zu Heinrich Graff liegen keine weiteren Angaben vor].

Guericke, Heinrich E.: Handbuch der Kirchengeschichte.., (1849: 7. Aufl.: 1. Bd.: Über die Verfolgung der Christen in Lugdunum und Vienna im Jahre 1077. Fußnotentext: Die Sklaven der Christen machten Aussagen über deren widernatürliche Unzucht, die der böswillige heidnische Pöbel natürlich gern glaubte S. 128). (1854: 8. Aufl.: 1. Bd.: Identischer Text, aber S. 133-134). (1866: 9. Aufl. 1. Bd.). [Hier allg. Infos zu Ferdinand Guericke (1803-1878). In den ersten Aufl. ist die Fußnote nicht enthalten. Untersucht wurden die jeweils ersten Bände der folgenden Jahrgänge: 1833: 1. Aufl.; 1837: 2. Aufl.; 1838: 3. Aufl. und 1843: 5. Aufl.].

Hasskarl, Justus K.: Australien und seine Kolonien Süd-Australien, 1849. (2. Bd.: Andeutung unnatürlicher Sinnlichkeit S. 82). [S.a. Herzer 130. Weil sich der Text hier auf Frauen in Bezug zu Männer bezieht, gibt es vermutlich noch weitere Textstellen des noch nicht systematisch ausgewerteten Buches, die eine Aufnahme in Herzers Bibliographie veranlasst haben. Hier allg. Infos zu Justus Karl Haßkarl (1811-1894)].

Hermann, Karl F.: Gesammelte Abhandlungen.., 1849. (Wegen dem Satz: Leomachos hat den Chaldidensern den Sieg gesichert und den Anlass zu der Knabenliebe gegeben, die Chalkis vor allen übrigen Griechen pflegte S. 195). [Hier allg. Infos zu Karl Friedrich Hermann (1804-1855)].

Phillips, Georg: Ueber den Ursprung der Katzenmusiken…, 1849. (Im Kontext von Aberglauben: Wenn sich Männer als Frauen verkleiden, machen sie die männliche Kraft weibisch S. 40). [Schlagwort: Travestie. Hier allg. Infos zu Georg Phillips (1804-1872)].

Scheible, Johann / Reichlin-Meldegg, Karl A.: Die Geschichte vom Faust in Reimen: nach dem einzigen bekannten Exemplar.., 1849. (Die Behandlung von Sodomie in Widmanns Faust S. 254, 470). [Hier allg. Infos über Johann Scheible (1809-1866), zu Karl Alexander Freiherr von Reichlin-Meldegg (1801-1877) und zum Fausstoff].

Verordnungsblatt des Herzogtums Nassau, 1849. (41. Bd.: Gesetzestext Widernatürliche Unzucht S. 250). [Schlagwort: Hessen, Rheinland Pfalz. Hier allg. Infos über Herzogtum Nassau (1806-1866)].

Wiegand, Otto: Wigand's Conversations-Lexikon für alle Stände, 1849. (Misogynie und Sodomiten S. 96). [Hier allg. Infos zu Otto Wiegand (1795-1870)].

Wiener Zeitung, 13.11.1849. (Der Inhalt der neuen Schrift von J. B. Friedreich: Die Bibel umfasst auch ein Kap. Ueber Päderastie und Sodomie S. 11). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zum beworbenen Buch siehe oben Friedreich, 1848].

1850

Lesetipp! Andersen, Hans C.: Märchen. [Zum Inhalt: Andersen Märchen erschienen ab 1840 in deutschen Übersetzungen und gehören mittlerweile zur Weltliteratur. Seit dem 19. Jahrhundert wird eine mögliche Homosexualität von Anderesen diskutiert und wurde 1901 mit dem Artikel Hans Christian Andersen: Beweis seiner Homosexualität im JfsZ 1901. S. 203-230 vertieft. Jüngere Untersuchungen haben versucht, in Andersens Märchen und Romanen insbesondere das Thema der homoerotischen Maskierung herauszuarbeiten. So geht es in der kleinen Meerjungfrau darum, seinen Schmerz und seine Liebe nicht aussprechen zu können, in Des Kaisers neue Kleider um Demaskierung und in Das hässliche Entlein um einen Ausschluss aus der Gesellschaft. Seine Tagebücher werden als deutsche Übersetzungen nicht als Scan angeboten]. (1850: 3. Aufl.: U.d.T.: Gesammelte Märchen: Des Kaisers neue Kleider S. 22-27. Die kleine Seejungfrau [auch bekannt als Die kleine Meerjungfrau] S. 147-175. Das hässliche Entlein S. 203-215). (1872: 7. Aufl.: U.d.T.: Sämmtliche Märchen: Das hässliche Entlein S. 97-109 mit vier Zeichnungen. Des Kaisers neue Kleider S. 262-267 mit zwei Zeichnungen und Die kleine Seejungfrau S. 325-353 mit drei Zeichnungen). [Hier allg. Infos zu Hans Christian Andersen (1805-1875). Schlagwort: Belletristik. S.a. Bibliothek von Sodom, S.10-11. S.a. Capri Heft 19/1995, S. 19-25 und Heft 20/1995, S. 24-25. Das Märchen Der Freundschaftsbund – siehe unten JfsZ 3.1901, S. 508 – wurde in diesen Ausgaben nicht gefunden. S.a. Detering, S. 175-232. S.a. Registereinträge in Keilson-Lauritz].

 

Siehe voriger Eintrag

Jüngere Untersuchungen arbeiten in Andersens Märchen das Thema der homoerotischen Maskierung heraus. So geht es in der kleinen Meerjungfrau (Zeichnung aus der Publikation von 1872) darum, seinen Schmerz und seine Liebe nicht aussprechen zu können, in Des Kaisers neue Kleider um Demaskierung und in Das hässliche Entlein um einen Ausschluss aus der Gesellschaft.

Weiter mit 1850

Brach, Bernhard: Lehrbuch der gerichtlichen Medicin, 1850. (Hier 2. Ausgabe. Nothzucht [= Vergewaltigung], kann auch an Männern begangen werden S. 630. Knabenschändung und Lesbische Liebe, bei der als Folge sogar der Tod genannt wird. Andeutung sozialer Umgangsformen S. 639-641). [S.a. Herzer 124, der sich auf Ausgabe von 1846 bezieht, die jedoch nicht als Scan angeboten wird. S.a. Mildenberger, S. 35. Hier allg. Infos zu Bernhard Brach (1828-?)].

Dumas, Alexander: Ludwig der fünzehnte, 1850. (4. Bd.: Mitteilung vom 11. Juli 1774 wie das Laster der Tribaden in Mode kommt. Demoiselle Arnould gewährt sich dieses Vergnügen mit Virginie, die sich deshalb von Marquis von Bièvre [1747-1789] getrennt hat S. 92). [Schlagwort: lesbisch. Zum Autor liegen keine weiteren Angaben vor. Er ist nicht einer der beiden franz. Schriftstellern Alexandre Dumas. Hier allg. Infos zu Ludwig XV. (1710-1774)].

Greverus, Johann P.: Zur Würdigung, Erklärung und Kritik der Idyllen Theokrits.., 1850. (2. Aufl. Knabenliebe in dem Gedicht Idyll XII. Knabenliebe in der Antike. Folgen von passiver Päderastie sind Krankheiten im Mastdarm, Anschwellung des Gesässes und der Hüften wie bei Frauen. Päderastie bei den Türken und im Orient wie bei Ibrahim Pascha [1789-1848] S. 91-95). [Schlagwort: Türkei. S.a. Herzer 120, der sich auf Ausgabe 1845 bezieht, die nicht als Scan angeboten wird. Zu den Werken von Theokritos (um 270 v.Chr.) siehe oben Theokritos, 1808. Zu Greverus siehe kurzer Hinweis von Magnus Hirschfeld  (1914)].

Handbuch der allgemeinen Literaturgeschichte aller bekannten Völker.., 1850. (4. Bd.: Über die Schrift von Thomas Sanchez [um 1550-1610]: De Sacramento matrimonii von 1592, die als Noth- und Hilfsbüchlein für Sodomiten und warme Brüder wie geschaffen ist S. 194). [Schlagwort: Sprache].          

Panofka, Theodor: Die griechischen Eigennamen mit Kalos.., 1850. (Eine Trinkschale mit Scenen von Männerliebe geschmückt S. 25. Männerliebe der Griechen mit Verweise aus Böttiger: Griechische Vasengemälde S. 72-76. Bildbeschreibung Achilles auf Tafel 3, Nr. 10 S. 88. Zeichnung [S. 93]). [Schlagwort: Bildende Kunst. Siehe oben Böttiger, 1797. Hier allg. Infos zu Theodor Panofka (1800-1858)].

Stimmen aus dem Morgenlande, 1850. (Hrsg. C. R. S. Peiper. Kap. Über den Inhalt des Buchs Mihr und Muschteri [evt. vollständig] S. 266-310. Zwischen den beiden Männern eine feurige, aber höchst reine und verschiegene Liebe. Wegen dieser Liebe wurden sie verklagt S. 275). [Schlagwort: Persien, Belletristik. Mihr und Muschteri bzw. Sol und Jupiter stammt von Chodscha Mohammed Aßar]).

Unger, Joseph: Die Ehe in ihrer Welthistorischen Entwicklung, 1850. (Knabenliebe bei den Griechen S. 63-64). [Hier allg. Infos zu Joseph Unger (1828-1913)].

Vereinte deutsche Zeitschrift für die Staatsarzneikunde, 1850. (7. Bd.: Kap.: Einige Beiträge […] von der naturwidrigen Befriedigung des Geschlechtstriebes von Dr. Im-Thurn zu Bargen. Drei Fälle: 1. Der Dichter M. aus dem Kanton Waard hat einen entsprechenden Antrag eines Mannes mit Maulschellen beantwortet. 2. Im Frühjahr 1844 wurde ein Mann wegen Kontakt mit 13-Jährigen angeklagt. 3. Fall von einem 10-11-jährigen in einem Kinderhospital zu Paris, der sowohl Mund als After gegen einige Sous zur Unzucht an Männer hergeliehen hatte. Folgen am After bei Nothzucht und Verführung. Oralverkehr ist bei Franzosen gewöhnlich, auch Frauen mit Frauen S. 371-374). [Schlagwort: lesbisch, Prostitution. Zum Autor liegen keine weiteren Angaben vor].

Goethe, Johann W. von / Reinhard, Karl: Briefwechsel zwischen Goethe und Reinhard in den Jahren 1807 bis 1832, 1850. (Reinhard an Goethe am 3. Juli 1810, dass der erste Band von Johannes von Müllers allgemeiner Geschichte einen roten Faden der Männerliebe hat. Müller will weder gestehen noch leugnen S. 86). [Hier allg. Infos zu  Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), Karl Friedrich Reinhard (1761-1837) und Johannes von Müller (1752-1809). Siehe oben Müller, 1810].

1851

Das Ausland: Wochenschrift für Länder- u. Völkerkunde, 1851. (24. Bd.: Statistik über England und Wales mit 99 Fällen von Unnatürliche Wollust im Jahre 1849 S. 412).

Bemerkungen über den Entwurf eines Strafgesetzbuchs für die preussischen Staaten, 1851. (Als Zitat von Feuerbach wird betont, dass man den Päderasten für strafbarer erklärt als den Bestialen S. 11). [Hier allg. Infos zu Paul Johann Anselm von Feuerbach (1775-1833)].

Beseler, Georg: Kommentar über das Strafgesetzbuch für die Preußischen Staaten.., 1851. (Kommentar S. 310-311). [Schlagwort: Preußen. Wikipedia: 1851: In Preußen, dem mächtigsten der Staaten, die später Deutschland bilden werden, wird ein Vorläufer zum späteren Paragraph 175 erlassen, der sexuelle Mann-Mann-Handlungen unter Strafe stellt. Obwohl weniger streng gefasst als der spätere Paragraph, läuft er dem allgemeinen deutschen Trend, die gleichgeschlechtliche Sexualität zu entkriminalisieren, entgegen. Hier allg. Infos zu dem Juristen Georg Beseler (1809-1888)].

Das Buch des Weltweisheit.., 1851. (2. Bd.: Fall des Vanini [Lucilio Vanini, 1585-1619]: Er wurde zwei Mal als Päderast ertappt und wegen Ketzerei zum Tode verurteilt S. 51). [Zu diesem Fall siehe unten Noack, 1852].

Clemens, Richard: Die Sibyllinischen Orakel.., 1851 (Knabenliebe in Griechenland S. 93-94). [Zu dem Autor Dr. Richard Clemens liegen keine weiteren Angaben vor].

Commentar über das Criminal-Gesetzbuch für das Königreich Hannover, 1851. (2. Bd.: Gesetzestext und Kommentar S. 298-299). [Zum 1840 eingeführten neuen Strafgesetzbuch s. oben Allgemeines Criminal-Gesetzbuch, 1840. Hier allg. Infos zum Königreich Hannover (1814-1866)].

Deutsch-böhmisches Wörterbuch, 1851. (3. Bd.: In der böhmischen Sprache gibt es ein Wort für Sodomit und Männerwürger S. 384). [Schlagwort: Sprache, Böhmen].

Dunlop, John C. / Liebrecht, Felix (Übers.): Geschichte der Prosadichtungen oder Geschichte der Romane.., 1851. (Im Hirtenroman Daphnis und Chloe gibt es Gnatho, der für den Hirten Daphnis eine Freundschaft a la Grecque fasst S. 22). [Zum Roman siehe oben Longus, 1765. Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu dem schottischen Historiker John Colin Dunlop (um 1785-1842) und Felix Liebrecht (1812-1890)].

Friedreich, Johann B.: Die Realien in der Iliade und Odyssee. (1851. [1. Aufl.] Die Gedichte von Homer [gemeint ist Ilias] enthalten keine Hinweise auf eine entartete Sinnenlust der Freundschaft zwischen Achilles und Patroklos S. 230. Ganymed und Zeus S. 570-572). (1856. 2. verm. Ausgabe. Ident. mit 1851, aber mit zusätzlicher Beitrag über Ganymed, Zeus und Männerliebe S. 755-756). [Der Passus über Homer ist nahezu wortgleich wie in siehe oben Helbig, 1839. Hier allg. Infos über Johann Baptist Friedreich (1796-1866), Homer (?-?) und dessen Werke Ilias und Odyssee].

Gumposch, Victor G.: Die philosophische Literatur der Deutschen, 1851. (Halbsatz über Johann von Müller: Und sollte es auch unwahr sein, daß er Knabenschänder gewesen.. S. 207). [Hier allg. Infos zu dem Literaturhistoriker Philipp Victor Gumposch (1817-1853) und Johannes von Müller (1752-1809)].

Güntner, Franz X.: Handbuch der gerichtlichen Medizin, 1851. (Untersuchungen über das zweifelhafte Geschlecht über Zwitter wie Marie Rosine Göttlich S. 37-43). [Schlagwort: Transsexualität. Zu Göttlich s. oben Wochenschrift.. 1833. Hier allg. Infos zum Mediziner Franz Güntner (1812-1887)].

Hefele, Carl J.: Der Cardinal Ximenes und die kirchlichen Zustände Spaniens am Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, 1851. (2. Auflage. Nach der Carolina soll der Päderast und Sodomit mit dem Feuer gerichtet werden §. LXVI. S. 290). [Hier allg. Infos zu dem Kirchenhistoriker Karl Joseph Hefele (1809-1893). Zur Carolina siehe oben CCC, 1532].

Jüdisches Athenäum: Gallerie berühmter Männer jüdischer Abstammung.., 1851. (Ein Satz über den Gustav Pfizer [1807-1890], der im Verdachte der sokratischen Liebe steht S. 78). [Siehe oben Heine, 1840].

Juristische Zeitung für das Königreich Hannover, 1851. (26. Bd.: Statistik über Widernatürliche Unzucht u.a. Straftaten, hier aber ohne Einträge S. 234). [Hier allg. Infos zum Königreich Hannover (1814-1866)].

Klopstock in Zürich im Jahre 1750-1751, 1851. (Bodmer über das Verhältnis von Friedrich Gottlieb Klopstock und Hartmann Rahn: Es ist für mich noch ein Geheimnis, von welcher Natur diese Verbindung sey S. 90. [Zu Klopstock siehe unten Muncker, 1893. S.a. Mann für Mann, S. 431-433, 570, der auch auf S. 52ff. verweist]).

Knebel, Johannes / Buxtorf-Falkeisen, Karl: Chronik des Kaplans Johannes Knebel.., 1851. (Ende 1474 wurden in Basel 18 Lombarden bzw. Edelleute, die u.a. Verbrechen an Knaben ausgeübt haben, auf einem Scheiterhaufen verbrannt S. 106-107. Johannes Stocker, Kaplan in Basel, wurde [1475] bei einem sodomitischen Vergehen an zwei Scholaren [fahrenden Schülern] ertappt und vom Dekan gefangengenommen S. 150-151). [Zu den Lombarden s.a. Mann für Mann, S. 95. S.a. Die sünde, S. 69-70, wo auf S. 70 eine Illustration aus Schilling: Die große Burgunderchronik von S. 225 abgebildet ist, wobei weder die Chronik noch die Illustration als Scan angeboten werden. Zu Stocker s.a. Mann für Mann, S. 680 und s.a. Die sünde, S. 79. Zu den Lombarden s.a. Spreitzer, S. 64-65. Hier allg. Infos zu dem Basler Chronisten Johannes Knebel (um 1414- um 1482). Zu Karl Buxtorf-Falkeisen liegen keine weiteren Angaben vor].

Krause, Johann H.: Geschichte de Erziehung, des Unterrichts, und der Bildung bei den Griechen, 1851. (Kap. Der Knaben-Eros der Hellenen. Kretische Knabenliebe kam in Verruf und kretische Sitte wurde sprüchwörtlich genommen S. 411-417). [Schlagwort: Pädagogik, Sprache. Hier allg. Infos zu Johann Heinrich Krause (1800-1882)].

Leonhardt, Gerhard A.: Commentar über das Criminalgesetzbuch für das Königreich Hannover, 1851. (2. Bd. Gesetzestext Widernatürliche Wollust mit Kommentar S. 298-299). [Zum 1840 eingeführten neuen Strafgesetzbuch s. oben Allgemeines Criminal-Gesetzbuch, 1840. Hier allg. Infos zu Adolf Leonhardt (1815-1880) und zum Königreich Hannover (1814-1866)].

Lesetipp! Die Materialien zum Strafgesetzbuche [für Preussen], 1851. (1. Bd.: Strafgesetzbuch für die Preußischen Staaten mit Gesetzestext und Kommentar. Der § 143 besagte: Die widernatürliche Unzucht, welche zwischen Personen männlichen Geschlechts oder von Menschen mit Thieren verübt wird, ist mit Gefängniß von sechs Monaten bis zu vier Jahren, sowie mit zeitiger Untersagung der Ausübung der bürgerlichen Ehrenrechte zu bestrafen. Zusätzliche Kommentare zum vorherigen Landrecht, dass dieser nur erhebliche Fälle von gleichgeschlechtlichen Sex, aber nicht die Onanie bestrafen wollte. S. 293-295. Die Nothzucht [Vergewaltigung] nach § 144 schließt nun auch Männer als Opfer ein. Bei der Diskussion über Entführung eine Frauensperson nach § 207 war dies noch nicht einmal nur Sprache gekommen S. 295-302, 443). [Mit Wirkung vom 1. Juli 1851 ersetzte dieses Strafgesetzbuch für Preußen den strafrechtlichen Teil von Allgemeines Landrechts von 1794. An die Stelle von Verbannung war damit die vorübergehende Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte getreten. S.a. Derks, S. 55 mit Hinweisen auf die Entwürfe von 1843, 1846 und 1847 und dem Hinweis, dass mit dem Gesetz von 1851 erstmals nur männliche Homosexualität unter Strafe gestellt wurde. S.a. Bleibtreu-Ehrenberg, S. 312].

Mehler, Ludwig: Reihe: Beispiele zur gesammten christkatholischen Lehre...  (1851: 5. Bd.: 2. Aufl. U.d.T.: Der Katholik in seinem Thun und lassen. Kap.: Die stumme oder sodomistische Sünde mit drei Beispielen. 1. Sodom in der Bibel. 2. Während einer Predigt des heiligen Vinzencius Ferrerius sind zwei lasterhafte Jünglinge in dem Augenblick der Begehung der Weichlichkeit gestorben und brannten bis zur Asche aus. 3. Nach Plutarch wollte König Demetrius den Knaben Damocles, der sich ins Bad begab, gewaltsam verleiten. Dieser sprang in siedendes Wasser um lieber zu sterben als eine so abscheuliche Sünde zu begehen S. 207-209). (1851: 3. Bd.: 3. Aufl.: Missbrauch des gleichen Geschlechtes mit Beispielen: Bibelstellen, Die Predigt des hl. Chrysostomus und Der adelige Jüngling Pelagius S. 634-637). (1855: 3. Bd.: 4. Aufl.: Die Struktur der Texte in dieser Auflage wurde verändert. Die Texte über Die stumme oder sodomistische Sünde sind identisch mit dem oben aufgeführten 5. Bd. der 2. Auflage, hier auf S. 385-386). [Hier allg. Infos zu dem Theologen Ludwig Mehler (1816-1872), dem Prediger Vinzenz Ferrer (1350-1419) und zu Demetrios von Phaleron bzw. Demetrios Phalereus (um 350-um 280 v.Chr.). Die Reihen- und Band-Bezeichnung wirkt bei Mehler uneinheitlich. S.a. Herzer 128, der auf die 3. Aufl. von Der Katholik in seinem Glauben hinweist. Dieser Eintrag fusst offenbar nur auf dem Hinweis im JfsZ 3.1901, S. 501, das auf Beiträge über Homosexualität in Der Katholik in seinem Glauben 3. Bd. S. 634 und in Beispiele zur gesammten christkatholischen Lehre, 1861, 3. Bd. S. 386 hinweist. Beide Bände werden nicht als Scan angeboten. Zu den sexuellen Hintergründen von Plutarch siehe oben Plutarch, 1747 und siehe unten Hans Licht in Liebe und Ehe in Griechenland auf S. 146. Zu Pelagius siehe unten Vollständiges.., 1875 mit Ill.].

Neue Jahrbücher für Philologie und Paedagogik, 1851. (63. Bd.: Eros als Gott der Männerliebe S. 155). [Schlagwort: Griechische Mythologie].

Der österreichische Zuschauer, 1.3.1851. (Über den wegen Knabenschändung gesuchten Rektor und Jesuitenpater Bäder S. 274). [Zu diesem Fall siehe unten Die Volksbötin, 1851 und siehe unten Deutsche Allgemeine Zeitung, 1852].

Pahl, Gottfried von: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben, 1851. (Die Lieblinge, die den König Friedrich I. [1754-1816] umgaben S. 390-391). [S.a. Capri Heft 6 bzw. 4/1988, S. 3-22. S.a. Mann für Mann, S. 251-253. Hier allg. Infos zu Johann Gottfried Pahl (1768-1839)].

Pape, H. M.: Bemerkungen über den Entwurf eines Strafgesetzbuchs für die preussischen Staaten, 1851. (Als Zitat von Feuerbach heißt es dort u.a.: Wer Verbrechen auf den Staatszweck und nicht auf die Moral bezieht, wird den Päderasten als strafbarer erklären als den Bestialen S. 11). [Über H. M. M. Pape liegen keine weiteren Angaben vor].

Philologus, 1851. (6. Bd.: Knabenliebe in Griechenland, Phädrus S. 686-691).

Reinke, Laurenz: Beiträge zur Erklärung des alten Testamentes.., 1851. (Sodom und Gomorrha, Phalluskult S. 358-359). [Hier allg. Infos zu Laurenz Reinke (1797-1879)].

Sporschil, Johann: Die Geschichte der Deutschen, 1851. (1851: 1. Aufl.: 3. Bd.: Ein Satz, dass König Wilhelm I. [1688-1740] auch nur den Versuch von Sodomiterei mit dem Feuertode bestrafen ließ S. 387). (1859: 2. Aufl.: identisch). [Hier allg. Infos zu Johann Chrysostomus Sporschil (1800-1863)].

Stieber, Wilhelm: Die Gesetzgebung des Preußischen Staats, 1851. (Gesetzestext für Preußen S. 22). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Stieber (1818-1882)].

Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. [Zum Inhalt: Das Lexikon von Heinrich A. Pierer (†1850) wird als das erste voll ausgeformte moderne allgemeine Lexikon bezeichnet. Es erschien u.a. in der 1. Aufl. von 1824-1836; in der 2. Aufl. von 1840–1846; in der 3. Aufl. 1849–1852; in der 4. Aufl. 1857–1865 bis zur 7. Aufl. am Ende des 19. Jh.]. (1835: [1. Aufl.]: 15. Bd. Beitrag: Päderastie S. 565-566). (1835: [1. Aufl.]: 21. Bd.: Beitrag: Sodom S. 265. Beitrag: Sodomie insb. zu den Ursachen, die einzelne Menschen dazu verleiten können S. 265-266). (1851: 3. Aufl.: 8. Bd.: Beitrag: incubus = u.a. Päderast S. 126). (1857: 4. Aufl.: 1. Bd.: Beitrag: Afterfissur als Folge von Päderastie S. 171). (1858: 4. Aufl.: 4. Bd.: Beitrag: Cinaedus. Das griechische Wort steht für Knabenschänder und für Balletttänzer in unzüchtigen Stellungen u. Bewegungen S. 145). (1857-1865: 4. Aufl.: Neu gesetzte digitale Volltextversion, bei der u.a. mit folgenden Begriffen eine Recherche möglich ist: Päderastie und Päderast (Verweise von Knabenliebe und Knabenschänderei hierhin), Cinaedus, Razzi mit Hinweis auf Verdacht der Knabenschänderei [Heute eher bekannt als Il Sodoma bzw. Giovanni Antonio Bazzi), Sodomie und Incubus (das u.a. mit Päderast erklärt wird). [Schlagwort: Sprache. Hier allg. Infos zum Universal-Lexikon].

Verhandlungen [des preussischen Landtages], 1851. (Über diverse Begriffe wie Unzucht und widernatürliche Unzucht S. 633. Der § 132 bleibt unverändert S. 666. Aus dem Entwurf des Strafgesetzbuches für die Preußischen Staaten der Wortlaut des § 143 S. 705). [Schlagwort: Preußen].

Verhandlungen der Ersten Kammer, [des preussischen Landtages], 1851. (Kommentar S. 22).

Vogel, Ernst G.: Bibliotheca biographica Lutherana: Uebersicht der gedruckten Mart. Luther, 1851. (Wegen dem Satz, dass Joh. Müller in einer genannten Schrift im Jahre 1658 bestätigt, dass Luther kein Sodomit gewesen sei S. 32). [Zu Luther s.a. Puff. Hier allg. Infos zu dem Bibliothekar Ernst Gustav Vogel (1797-1874)].

Die Volksbötin, 1851. (Fall: Der wegen entdeckter Knabenschändung aus Graubündten entflohene Rektor, Jesuitenpater Bäder, soll auf dem Wege nach Innsbruck seyn S. 204).

Wochenschrift für die gesamte Heilkunde, 1851. (Kritik, dass Sodomiterei und Päderastie nach dem neuen Strafgesetzbuch nicht mehr mit Zuchthaus und Entzug bürgerlicher Rechte, sondern nur noch mit Gefängnis bestraft werden soll S. 461).

Wolzogen, Ludwig von: Memoiren des königlich preußischen Generals der Infanterie, 1851. (General von Dillen. Friedrich I. [1754-1816] hatte eine ihm inne wohnende Neigung zu Männern S. 31).  (1851: gleicher Scan). [S.a. Capri Heft [6 bzw.] 4/1988 S. 3-22. S.a. Herzer 132. S.a. Mann für Mann, S. 251-253. Hier allg. Infos zu Ludwig von Wolzogen (1774-1845)].

Zu der öffentlichen Prüfung.., 1851. (Ein Vortrag von Dr. Sievers über Tacitus und Tiberius. Dabei geht es um einen Brief von Tiberius, in dem sich dieser im Jahre 29 über die Unzüchtigkeit von Nero beschwert S. 25). [Zur Quelle siehe oben Nr. 5/3 Tacitus: Annalen/Jahrbücher, 1535].

1852

Bernhardy, Gottfried: Grundriss der griechischen Litteratur, 1852. (Männerliebe in Griechenland S. 46-52). [Hier allg. Infos zu dem Philologen Gottfried Bernhardy (1800-1875)]

Bunsen, Christian C.: Hippolytus und seine Zeit: Anfänge und Aussichten des Christenthums.., 1852. (1. Bd.: Erwähnung, dass es in dem Buch: Anhang über die apostolischen Constitutionen und Canones Capitel 8-10 [=Traditio Apostolica aus den Jahren 210 bis 235] im Kap. 28 von De Schismaticis. Ueber Reinheit und eheliches Leben auch um Knabenschändung geht S. 463). [Hippolyt wird dem konservativen Flügel der Kirche zugeordnet. Hier allg. Infos zu Christian Carl Josias Bunsen (1791-1860) und Hippolyt von Rom (um 170-235) und sein Werk Die apostolische Überlieferung bzw. Die Canones Hippolyti bzw. Traditio Apostolica, dass weder in deutsch noch in englisch als Scan angeboten wird].

Blätter für literarische Unterhaltung, 1852. (2. Bd.: Über Georgius Sabellicus, der sich auch den jüngern Faust nannte und auf Fürsprache des berühmten Franz von Sickingen 1507 eine Stelle an der Schule in Kreuznach erhielt, aber bald entfliehen mußte, weil er der Knabenschändung bezüchtigt wurde. Daneben geht es um einen Johannes Faust, der um 1540 vom Teufel getötet wurde S. 844). [Zu Faust s. oben Halle, 1790, der von einem Georg Faust berichtet].

Deutsche Allgemeine Zeitung, 26.03.1852. (Zur Verurteilung des Schulrektors Fr. Bäder wegen Päderastie und die Frage, ob er als Geistlicher die kirchliche Unbelangbarkeit genießt S. 590). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Drumann, Wilhelm: Geschichte Bonifacius des Achten, 1852. (Bonifacisu gab sich in seiner Jugend anderen hin und hatte Lustknaben. Dazu gehörte auch Jacob von Pisa S. 237). [Zu Papst Bonifatius VIII. (1235-1403) s.a. Randgruppen, S. 322. Hier allg. Infos zu Wilhelm Karl August Drumann (1786-1861)].

Entwurf eines Strafgesetzbuchs für das Königreich Sachsen.., 1852. (Gesetzestext S. 112). [Hier allg. Infos zum Königreich Sachsen (1806-1918)].

Feuerbach, Paul J. von / Feuerbach, Ludwig: Leben und Wirken aus seinen ungedruckten Briefen und Tagebüchern ..., 1852. (2. Bd.: Unsittliche Handlungen wie Päderastie S. 353-354). [S.a. Derks, S. 164-165, 614 mit dem Abdruck der gesamten Textpassage. Hier allg. Infos zu Paul Johann Anselm von Feuerbach (1775-1833) und zu Ludwig Feuerbach (1804-1872)].

Goltdammer, Theodor: Die Materialien zum Straf-Gesetzbuche für die preußischen Staaten.., 1852. (2. Bd.: Gesetzestext und Kommentar S. 293-295. Das franz. Strafrecht Code pénal und ob sich widernatürliche Unzucht auch auf das andere Geschlecht beziehen kann S. 307). [Hier allg. Infos zu Theodor Goltdammer (1801-1872)].

Gräße: Lehrbuch einer allgemeinen Literärgeschichte.., 1852. (Pietro Bembo soll nach Scaliger ein Gedicht auf das männliche Glied verfertigt haben S. 399. Der Päderast Benedetto Varchi S. 400. Hilali aus Astrabad hat in [der Verform des] Mesnewi [misnevi] eine romantische Apologie der Männerliebe geliefert, die die Verherrlichung der Päderastie bei Mihr und Muschteri bei weitem übertrifft S. 668). [Schlagwort: Belletristik, Persien. Zu Mihr und Muschteri siehe oben Stimmen, 1850. Siehe oben Gräße, 1848. Hier allg. Infos zu Johann Georg Theodor Grässe (1814-1885), Pietro Bembo (1470-1547), Benedetto Varchi (1502-1565) mit einem Absatz über Homosexuality und Halali aus Astrabad (?-1530). Nach diesem Eintrag über Halali heißen die beiden Mesnewis Eigenschaften der Liebenden und König und Derwisch. Zu König und Derwisch siehe unten Ethé, 1870].

Hammer-Purgstall, Joseph von: Literaturgeschichte der Araber, ab 1852. [Zum Inhalt: Erschien von 1850-1856 in sieben Bd.]. (1852: 1. Bd.: Von Ibn Challikán: Der Richter straft die Hurerei, Doch lässt er frei die Sodomei S. 631). (1852: 3. Bd.: Von Sängerin Befl [?] aus Medina: Kennst du süssere Honigfladen Als die Reize der Tribaden! S. 799). (1853: 4. Bd.: Jahja Ben Ektem (? gest. 861) war der Sodomie verdächtig und soll seine Stelle päderastischen Verse willen verloren haben. Mit dieen Versen hatte er die beiden schönen Söhne Mesadet's [?] angeredet. Ähnliche Verse richtett er an Hasan B. Wehb und an seinen Sekretär, der ihn verließ, als er ihn liebkoste. Die  Verse: Der Richter straft die Hurerei, Doch lässt er durch die Sodomei S. 137-138. Ebul Abbas B. Sewabe [Ebü'l-Abbas Seffah?] wirft dem Dichter Said Ben Hamid [?] Knabenliebe vor. Auch die Dichterin Fadhl [?] hatte ihn wegen Knabenliebe im Verdacht S. 577-579). (1856: 7. Bd.: Von Mahmud Ben Waschkenah [?] von Ifsfahan; eine Ueberlieferung von einem erschlagenen Sodomiten S. 1319). [Schlagwort: Persien, Belletristik. Hier allg. Infos zu Joseph von Hammer-Purgstall (1774-1856) und zu Ibn Challikán (1211-1282) ].

Handbuch der Bibelerklärung für Schule und Haus. (1852: 2. Aufl.; 2. Bd.: Die griechische Liebe nach 1. Korinther 6/9. S. 355-356). (1855: 3. Aufl.: 1. Bd.: Sodom und Gommorah nach 1. Moses 19. S. 68-69). (1856: 3. Aufl.: 2. Bd.: Ident. mit 1852). (1862: 4. Aufl.: 2. Bd.: Ident. mit 1852).

Handbuch der Criminalgesetzgebung für das Grossherzogthum Hessen.., 1852. (Gesetzestext mit vielen Literaturangaben. Urteile über widernatürliche Unzucht [evt. Tierkontakt] mit den Namen von fünf Verurteilen aus den Jahren 1843 und 1844: Johannes Oestreich, Friedrich Becht, Wirt R.R., H. B. Volz und Georg Leicht S. 142-143). [Einzige Quelle für diese fünf Namen. Hier allg. Infos zum Großherzogtum Hessen (1806-1919)].

Hermann, Karl F.: Lehrbuch der Griechischen Antiquitäten. (1852: [1. Aufl.] 3. Bd.: Männerliebe der Griechen S. 139, 142-143). (1870: 2. Aufl.: 3. Bd.: wie 1852, aber mit Ergänzungen zur lesbischen Liebe. Die Mädchenfreundschaft einer Sappho war von Entartungen frei S. 223, 227-230). [Hier allg. Infos zu dem Altertumsforscher Karl Friedrich Hermann (1804-1855)].

Jahrbücher der römischen Geschichte.., 1852. (Elagabal hat ein Harem von Liebhabern S. 558). [Hier allg. Infos zu dem römischen Kaiser Elagabal (204-222)].

Lippert, Heinrich (nach Philippe Ricord): Die Pathologie und Therapie der venerischen Krankheiten, 1852. (2. Aufl. Für die Päderastie ist die trichterförmige Gestalt des Afters nicht charakteristisch S. 20). [Siehe unten Bloch, 1911, S. 419. Von dem Mediziner Heinrich Lippert liegen kaum weitere angaben vor. Es handelt sich nicht um den Beamten Heinrich Lippert (1882-1943). Hier allg. infos zu Philippe Ricord (1800-1889). Zu trichterförmig siehe unten Tardieu, 1860].

Nitzsch, Gregor W.: Die Sagenpoesie der Griechen.., 1852. (Männerliebe der Griechen u.a. bei Achill bei Aschylos bzw. Homer S. 406. Die Hybris der Männerliebe S. 467. Aschylos und Sophokles über Ganymed, Achilles und Patroklos. Für Ibykus [=Ibykos] ist der Raub des Ganymeds wie bei Tithonos ein Sieg der Männer- über die Frauenliebe und machte Talos zum Liebhaber des Rhadamanthys. Für Pindar ist Pelops von Poseidon entführt worden. Chrysippos ist nicht von Laios, sondern von Zeus geraubt worden S. 506-507. Ursache, Werke Phädrus und Symposium S. 508-510). [Hier allg. Infos zu dem Philologen Gregor Wilhelm Nitzsch (1790-1861)].

Noack, Ludwig: Geschichte der Philosophie in gedrängter Uebersicht.., 1852. (Vanini [Lucilio Vanini, 1585-1619] wird als Päderast vor Gericht gestellt und [wegen Ketzerei] auf dem Scheiterhaufen verbrannt S. 205). [Hier allg. Infos zu Ludwig Noack (1819-1885). Zu diesem Fall siehe oben Das Buch., 1851].

Petri, Friedrich E.: Gedrängtes Handbuch der Fremdwörter in deutscher Schrift- und Umgangsprache, 1852. (Hiemanten = in der alten christlichen Kirche die vom Teufel Besessenen; auch Päderasten und Sodomiten S. 397). [Die Weinenden (lat. flentes, hiemantes) bildeten die erste Klasse im Bereich der Kirchenbußen und mussten vor den Türen der Kirche im Büßergewand weinend und auf der Erde liegend die Eintretenden um Wiederaufnahme anflehen. Hier allg. Infos zu Friedrich Erdmann Petri (1776-1850)].

Staudenmaier, Franz A.: Die christliche Dogmatik.., 1852. (Knabenliebe in Griechenland S. 212). [Hier allg. Infos zu Franz Anton Staudenmaier (1800-1856)].

Theiner, Augustin: Zustände der katholischen Kirche in Schlesien von 1740-1758, 1852. (Ausführliche Fallschilderung: 1743 wurde der Franziskaner Eusebius angeklagt, einen jungen Soldaten zur Sodomie aufgefordert zu haben und zum Tode verurteilt S. 250-252). [S.a. Mann für Mann, S. 215. Hier allg. Infos zu Augustin Theiner (1804-1874)].

Verhandlungen der Kammer der Abgeordneten des Bayerischen Landtages.., 1852. (Kommentare zu § 216-217 S. 203-204). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Lesetipp! Vierteljahresschrift für gerichtliche und öffentliche Medizin, 1852. (1. Bd.: Sehr großer Beitrag Casper, Johann L.: Ueber Nothzucht und Päderastie und deren Ermittelung Seitens des Gerichtsarztes. Nach eigenen Beobachtungen. Zunächst betont er seinen Ekel an der Bearbeitung des Themas. Nach 60 Fällen von heterosexuellen Vergewaltigungen geht er auf Päderastie ein und betont das neue niedrige Strafmass, dass Gefängnis von sechs Monate bis vier Jahre vorsieht. Wenn diese Milderung sich steigert, so werden solche Gräuel vielleicht zur Zeit unserer Urenkel schon gar nicht mehr gesetzlich geahndet werden. Die Hinneigung ist bei vielen Unglücklichen – er vermutet bei einer Minderheit – angeboren. Sie sind weibisch eitel in ihrem Anzuge, die Haare in Locken gekräuselt, Ringe bedecken die Finger und Riechwässer werden reichlich verbraucht. Er geht auf 11 Fälle von Päderastie ein. Ein verstorbener, in der Kunstgeschichte sehr berühmter Mann, der gleichfalls in üblem Geruch stand, war ernst, gesetzt, stets aber nachlässig gekleidet, durch nichts in seinem Aeußern auffallend, er erschrekct mich aber einst fast, indem er sich verrieth, und mir sagte: keine ihrer Arzneien lindert meine Schmerzen in der Seite so sicher, als wenn ich – meinen Bedienten sich neben mich auf den Sopha legen lasse S. 64). Erkennungszeichen verdienen keine Beachtung, das sie fehlen können und meistens fehlen. Eine dutenförmige Einsenkung am After wird jedoch als beachtenswertes diagnostisches Zeichen für passiven Analverkehr gesehen und die faltenlose Beschaffenheit der Haut am After ist von allen unsicheren noch das sicherste Kennzeichen. S. 21-78, insb. 21-23, 57-78). [Heute gilt es als sicher, dass sich die Äußerung auf S. 64 auf den Kunsthistoriker Carl Friedrich Ruhmor bezieht. Äußerungen von Heinrich Heine gehen in die gleiche Richtung. S.a. Mann für Mann, S. 600-601. S.a. Derks, S. 108. Zu dem Beitrag im allgemeinen: S.a. Herzer 133. S.a. Andere Lieben, S. 184-185. S.a. Goodbye to Berlin?, S. 31-32. S.a. Derks, S. 530. S.a. Müller, S. 99-102, 183. S.a. Mildenberger, S. 9, 36-37. S.a. Guldin, S. 41. S.a. Weber, S. 44-57. Hier allg. Infos zu Johann Ludwig Casper (1796-1864) und Carl Friedrich von Ruhmor (1785-1843)].

Wegele, Franz X.: Dante's Leben und Werke: Kulturgeschichtlich dargestellt.., 1852. (Die Sünder der unnatürlichen Wollust aus Dantes Göttliche Komödie: Brunetto Latini, der Grammatiker Priscinus [Priscian], der Jurist Franz Acursius [Franz von Accorso], Andrea de' Mozzi [1295–1296. S. oben Jagemann, 1780], Guido Guerra [1220-1272], Tegghiajo Aldobrandini und Jakob Rustici [Jacob Rusticucci] S. 407-408).  [Hier allg. Infos zu Franz Xaver von Wegele (1823-1897)].

1853

Allgemeines … Fremdwörterbuch, 1853. (Lesbisch und lesbische Liebe hat auch die Bedeutung von unnatürliche Unzucht der Frauen. S. 499. Luti oder Lotti = (einer von den Leuten des Loth, ein Sodomit?) ein pers. Spaßmacher. Possenreißer. Taschenspieler, Gaukler S. 516). [Schlagwort: Sprache. Sodomit ist hier evt. nur eine Art von Ortsangabe. In Dr. Joh. Christ. Aug. Heyse's allgemeines verdeutschendes und erklärendes Fremdwörterbuch. 12. Ausg. von 1859 ist auf S. 539  ein ähnlicher Text ohne Fragezeichen abgedruckt].

Beck, Carl: Platons Philosophie im Abriß ihrer genetischen Entwicklung, 1853. (Über Georgias ab S. 29. Über Phaidros ab S. 113. Über Gastmahl ab S. 125. Über Der Staat ab S. 161. Knabenliebe zumindest bei Phaidros S. 113). [Das Werk wurde noch nicht inhaltlich erschlossen. Zum Autor liegen keine weiteren Angaben vor]

Choulant, Ludw.: Auswahl von Gutachten medicinisch-forensischen u. medicinal-polizeilichen.., 1853. (Neigung zur Wollust hängt mit Hang zur Grausamkeit zusammen S. 292). [Hier allg. Infos zu dem Mediziner Johann Ludwig Choulant (1791-1861)].

Friedreich, Johannes B.: Compendium der gerichtlichen Anthropologie.., 1853. (Artikel: Unzucht zwischen zwei Individuen männlichen Geschlechtes. Äußere Anzeichen bei Männern S. 59-61. Lesbische Frauen. Äußere Anzeichen S. 61-62). [Ähnlicher Text wie siehe oben Friedreich: Handbuch, 1843. Hier allg. Infos zu Johannes Baptist Friedreich (1796-1862)].

Göttingische gelehrte Anzeigen, 20.08.1853. (Letzter Teil über die Sodomie bei den Templern und zwei Reitern auf einem Pferd mit vielen lat. Zitaten S. 1321-1328, insb. S. 1324-1326).

Hertzberg, Gustav F.: Alkibiades der Staatsmann und Feldherr, 1853. (Männerliebe u.a. S. 26-29, 65-69). [Hier allg. Infos zu Gustav Hertzberg (1826-1907)].

Medicinische Zeitung [bzw. Medizinische Zeitung], 1853. (Fränkel, Hieronimus: Homo mollis über den Fall Süsskind Blank S. 102-103). [S.a. Herzer 134. S.a. Mann für Mann, S. 126-127. Artikel wurde in Capri Heft Nr. [9 bzw.] 3/1990 auf S. 27-29 vollständig abgedruckt. Zu Hieronimus Fränkel (1849-1881) liegen kaum weitere Angaben vor].

Neue Jahrbücher, 1853. (Knabenliebe in Griechenland für den Schulunterricht. Im Rahmen der Besprechung eines Schulprogramms weist Fr. Susemihl den Vorwurf eines anderen zurück, dass in der Empfehlung der sinnlichen Knabenliebe der eigentliche Zweck des Vortrags gewesen sein soll S. 687-689). [Schlagwort: Pädagogik. Hier allg. Infos zu Franz Susemihl (1826-1901)].

Rinck, Wilhelm F.: Die Religion der Hellenen, 1853. (Einige Sätze über Knabenliebe bei den Griechen und die Gesetze zum Schutz der Gymnasiasten S. 216). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Friedrich Rinck (1793-1854)].

Schmidts Jahrbücher der in- und ausländischen gesamten Medizin, 1853. (77. Bd.: Rez.: Sonnenkalb über Casper, Johann L.: Ueber Nothzucht und Päderastie S. 244-248). [s. oben Vierteljahresschrift, 1852].

Real-Schul-Lexikon. (1853: Artikel über Paiderastia bzw. griechische Knabenliebe S. 416-417). (1864: Neue wohlfeile Ausgabe, im relevanten Passus identisch mit 1853). [Schlagwort: Pädagogik].

Temme, Jodocus D.: Lehrbuch des preussischen Strafrechts.., 1853. (Erwähnung im Kontext von Inzest S. 713. Erwähnung im Kontext von Nothzucht S. 731. Widernatürliche Unzucht im Rechtsvergleich S. 738-741). [Hier allg. Infos zu Jodocus Temme (1791-1881)]

Trusen, Johann G.: Die Sitten, Gebräuche und Krankheiten der alten Hebräer.., 1853. (2. Aufl. Von der Sodomie, Päderastie, Onanie und dem Laster der Tribaden S. 150-152). [Schlagwort: lesbisch. 2012 ist ein Nachdruck erschienen. Hier allg. Infos zu Johann Gottlieb Peter Trusen (1797-1857)].

Vehse, Eduard: Geschichte der deutsche Höfe, 1853. (26. Bd. Schmeichelei gegen den ersten Mignon S. 9. Sehr geliebter Offizier S. 20. einer unnatürlichen Leidenschaft dienend S. 25. Günstling, Busenfreund und unzertrennlicher Gefährte S. 28. Lieblinge des Königs S. 50. jenem unatürlichen, aber annennbaren Laster, das ich schon oben angedeutet habe S. 59. Lieblinge und Günstlinge S. 66. Neigung zu den Männern S. 67). [Nach dem JfsZ 2.1900, S. 438 geht es in diesem Buch u.a. über Friedrich I. [1797-1816] und Prinz Eugen, und deren Verkehr mit jungen Männern, der die Homosexualität dieser Personen wahrscheinlich macht. Diese Äußerungen können sich nur auf die oben wiedergegebenen Andeutungen auf S. 1-96 beziehen. Hier allg. Infos zu Karl Eduard Vehse (1802-1870)].

Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Geschichte, 1853. (Hans Vindler schreibt in dem Gedicht Blume der Tugend (1411): Die hat yetzgar fast iren lauff - Vuntz die vier. Mit vier meint er die vier Hauptsünden und damit u.a. die Sodomiterei S. 79). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Blume der Tugend. Zu Hans Vindler liegen keine weiteren Angaben vor].

1854

Bisping, August: Exegetisches Handbuch zu den Briefen des Apostels Paulus, 1854. (1. Bd.: Paulus über Päderastie S. 105-106). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu August Bisping (1811-1884)].

Bluntschli: Privatrechtliches Gesetzbuch für den Kanton Zürich.., 1854. (1. Bd.: Unnatürliche Wollust berechtigt zur Scheidungsklage S. 165). [Hier allg. Infos zu Johann Caspar Bluntschli (1808-1881)].

Criminallexikon, 1854. (Begriff: Unzucht, widernatürliche u.a. mit Bezug auf Feuerbach, Gesetzen in anderen Ländern und über Tribaden S. 632). [Schlagwort: lesbisch].

Lesetipp! Entscheidungen des Königlichen Geheimen Ober-Tribunals.., 1854. (26. Bd.: Im Tiergarten hatten am 22.12.1852 zwei Männer ihre Geschlechtsteile aneinander gerieben. Das Obertribunal erkennt in seinem Gerichtsurteil vom 1. Juli 1853 auf Freispruch und hebt das Urteil vom Stadtgericht Berlin vom 19.02.1853 auf S. 403-406). (Dieses Urteil wird auch aufgegriffen in: Gräff, Heinrich: Ergänzungen und Erläuterungen der Preussischen Rechtsbücher.., 1855. 15. Bd. S. 428). [Das Preußische Obertribunal war ein oberster Gerichtshof in Berlin für Preußen von 1782 bis 1879 und unterstand direkt dem Justizministerium. Mit diesem Urteil betonte es die bisherige Rechtsauffassung, dass gegenseitige Onanie zwischen zwei Männern nicht strafbar ist].

Entwurf des Gesetzbuches […] für das Königreich Bayern, 1854. (Kommentar zu Art. 116-117 S. 393-394). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Gesangbuch für die Herzogthümer Bremen und Verden, 1854. (Liedstrophe: Lob sei Dir, Du Herr der Welten, Der du in der Höhe wohnst, Und durch Dein gerechtes Schelten Frevler nach Verdienst belohnst! Rächen wirst du Menschenblut, Rächen das entwandte Gut, Rächen die gedrückten Kinder, Rächen sodomit’sche Sünder S. 74).

Gollmann, Wilhelm: Der homoeopathische Rathgeber, 1854. (Kap.: Ausschweifungen in der Geschlechtsliebe. Zitat von Karl dem Grossen, verdächtige Päpste, Zwei Fälle von Todesstrafen in Paris 1750, Prostitution in europäischen Großstädten, gesundheitliche Folgen für den Passiven, lesbische Liebe, Sappho, lesbische Gesellschaft in Paris mit dem Namen Zunft der Vestalinnen S. 162-167). [Zu dem österreichischem Arzt Wilhelm Gollmann (1822-?) liegen kaum weitere Angaben vor].

Grässe, Johann G.: Handbuch der alten Numismatik.., 1854. (Durch der Tötung von einem Knabenschänder macht sich Arsakis [I.] um 254 v. Chr. zum König des Landes. Diese Tötung soll auf einer Kupfermünze dargestellt worden sein S. 144). [Nach freundlicher Auskunft von Thorsten Fleck vom Institut für Altertumskunde, Abt. Numismatik, der Universität zu Köln sind diese Angaben nicht richtig. Der Verfasser verwechselt zudem Avers und Revers. Hier allg. Infos zu Johann Georg Theodor Grässe (1814-1885)].

Hahn, Johann G. von: Albanesische Studien, 1854. (3 Hefte mit sep. Seitenzählung. Aus Heft I: Andeutung Knabenraub S. 97. Ein Absatz über die Brüderschaft zwischen Männern, die in einer Kirche geschlossen wurde S. 145). [S.a. Herzer 135. Die Äußerungen über Homosexualität nach dem JfsZ 1.1899, S. 149, wurden in keinem dieser drei Hefte gefunden. Hier allg. Infos zu Johann Georg von Hahn (1811-1869)].

Heffter, August W.: Lehrbuch des gemeinen deutschen Strafrechtes mit Rücksicht auf ältere und neuere Gesetze, 1854. (5. Aufl.: Kommentar zur widernatürlichen Unzucht im Sinne von Benutzung lebloser Gegenstände [Dildos?] S. 348-349). [Hier allg. Infos zu August Wilhelm Heffter (1796-1880)].

Herberger, Valerius: Das erste Buch Mose, 1854. (Die Geschichte von Sodom und Gomorrah S. 310-315). [Hier allg. Infos zu dem polnischen Theologen Valerius Herberger (1562-1627)].

Herder [bzw. Herder Conversations-Lexikon], 1854-1857 (1. Aufl.: Neu gesetzt. Kleiner Beiträge zu: Päderastie, Kinäd und Sodomiterei). [Kein Eintrag unter Knabenliebe. Hier allg. Infos über das Herder Conversations-Lexikon (ab 1854)].

Julius, G.: Die Jesuiten: Geschichte der Gründung, Ausbreitung und Entwickelung.., 1854. (Der Jesuit Ribera hat sich einer Knabenschändung schuldig gemacht S. 81). [Zu Ribera siehe oben Wolf, 1789. Zu Gustav Julius liegen keine weiteren Angaben vor].

Koch, Christian F.: Allgemeines Landrecht für die preußischen Staaten.., 1854. (2. Bd.: Gesetzestext und Kommentar über Rechtsgeschichte. S. 991). [Hier allg. Infos zu Christian Friedrich Koch (1798-1872)].

Lessing, Gotthold E.: Rettungen des Horaz. (1854: u.d.T. Sammtliche Schriften. 4. Bd. Hrsg. Karl Lachmann. Rettungen des Horaz S. 7-45.). (1867: u.d.T. Lessings Werke..., 8. Bd. Rettungen des Horaz S. 1-41). [Die Rettungen…sind eine Serie von fünf Texten, in denen Lessing andere Autoren verteidigt, die wegen ihrer Schriften den Ruf eines Ketzers hatten. Bei Horaz geht es konkret um den Vorwurf der Knabenliebe. Hier allg. Infos zu Gotthold E. Lessing (1729-1781)].

Maßl, Franz X.: Unterweisung in der christkatholischen Religion.., 1854. (5. Bd.: Die stumme oder sodomitische Sünde S. 227). [Hier allg. Infos zu Franz Xaver Maßl (1800-1852)].

Mehler, Ludwig: Praktische Katechese oder die christkatholische Lehre in Beispielen.., 1854. (Die stumme oder sodomitische Sünde als zweite himmelschreiende Sünde mit dem Beispiel Der adelige Jüngling Pelagius S. 385-386). [Ähnlich wie in siehe oben Mehler, 1851. Hier allg. Infos zu dem Theologen Ludwig Mehler (1816-1872). Zu Pelagius siehe unten Vollständiges.., 1875 mit Ill.].

Müller, Philipp: Die römischen Päpste.., 1854. (14. Bd.: Über die Templer und Jean de Torteville, der sein Geständnis zur Sodomiterei mehrfach widerrufen hatte S. 491-492, s. S. 500). [Zu Philipp Müller liegen keine weiteren angaben vor].

Olshausen, Hermann: Biblischer Commentar über sämmtliche Schriften des Neuen Testaments.., 1854. (6. Bd.: Sünde von Sodom und Gomorrha S. 200-212). [Hier allg. Infos zu Hermann Olshausen (1796-1839)].

Preller, Ludwig: Griechische Mythologie. [Zum Inhalt: In den ersten drei Aufl. bis 1872 wurden im 1. Bd. jeweils drei relevante Fundstellen gefunden. Im 2. Bd. wurden keine gefunden. Spätere Ausgaben werden nicht als Scan angeboten. Wikipedia zu diesem Werk: Seine Griechische Mythologie erschien in drei Auflagen, ihre echte Bedeutung erlangte sie allerdings erst in der Bearbeitung von Carl Robert ab 1884]. (1854: [1. Aufl.]: 1. Bd.: Zeus als ersten Urheber der Knabenliebe S. 90. Zeus und Ganymed und ein Gedicht von Phanokles S. 290-291. [Bei Dionysos fehlt auf S. 434 ein Hinweis auf Knabenliebe wie in den späteren Auflagen]). (1854: [1. Aufl.]: 1. Bd.: [Scan der BSB. In Bearbeitung und noch nicht abrufbar]). (1860: 2. Aufl.: 1. Bd.: Zeus als ersten Urheber der Knabenliebe S. 108. Zeus und Ganymed und ein Gedicht von Phanokles [ähnlich wie 1. Aufl.] S. 392-393. Dionysos als Pathicus S. 547-548.).  (1860: [2. Aufl.?]: Neu gesetzt. Suche über Word: Knabenliebe). (1872: 3. Aufl.: 1. Bd.:  Zeus S. 110. Ganymed S. 411-413. Dionysos S. 575). [Die 2. und 3. Auflage sind in den drei relevanten Textpassagen offenbar identisch. Hier allg. Infos zu Ludwig Preller (1809-1861).

Real-Encyklopädie für protestantische Theologie und Kirche. [Zum Inhalt: Ein lexikalisches Großprojekt in der protestantischen Theologie, die ab 1854, 1877 und 1913 in drei Auflagen erschien]. (1854: [1. Aufl.]: 1. Bd.: Im Kap. Baal über die männlichen Baal geweihten Kadeschen, die sich ihrem Gott zu ehren preisgaben S. 639). (1855: [1. Aufl.]: 3. Bd.: Erwähnung von Sodomie als Scheidungsgrund S. 706). (1855: [1. Aufl.]: 4. Bd.: Im Kap. Gelübde bei den Hebräern über Hundegeld in der Bibel = Geld für männliche Prostitution, an dem Sünde und Schande haftet S. 789). (1857: [1. Aufl.]: 8. Bd.: Erwähnung von Sdomie bei Leo IX. S. 319. Im Kap. Lot über Lot und die Sodomiter S. 493-494). (1857: [1. Aufl.]: 8. Bd.: Gleicher Scan von Archive org. S. 318/319 fehlt. Lot und Sodom S. 493-495. (1859: [1. Aufl.]: 11. Bd.: Sodom und Gomorrha S. 11-12. Sodomsapfel S. 18). (1868: [1. Aufl.]: 16. Bd.: Registerband mit Verweisen. Von Hundegeld auf 4. Bd. S. 789. Von Päderastie auf [das 16.] Conc. v. Toledo [Konzil von Toledo] im Jahre 693 im 16. Bd. [sic] S. 200. Von Sodom auf 5. Bd. S. 245; 11. Bd. S. 11-12; 20. Bd. S. 373; 21. Bd. S. 573; 8. Bd. S. 493-495 und 18. Bd. S. 434, 439. Von Sodomie auf 3. Bd. S. 706 und 8. Bd. S. 319. Von Sodomsapfel auf 11. Bd. S. 18. (1864: [1. Aufl.]: 18. Bd.: [sic] Im Kap. Zehnten auch über Hundegeld S. 409-410. Datierung der Zerstörung von Sodom und Gomorrha auf das Jahr 2854 v. Chr. S. 434, 439). (1864: [1. Aufl.]: 18. Bd.: Gleicher Scan der UB Karlsruhe). (1866: [1. Aufl.]: 20. Bd.: Erwähung von Sodom S. 373). (1866: [1. Aufl.]: 21. Bd.: Die Stadt Zoar und Sodom S. 573). [Hier allg. Infos zur Real-Encyklopädie (1854-1913)].

Richers, Johannes: Die Schöpfungs-, Paradieses- und Sündfluthgeschichte: Genesis Cap. I-IX., 1854. (Die Engel und die sodomitische Sünde S. 387-389). [Zu Johannes Richers liegen keine weiteren Angaben vor].

Rosenkranz, Karl: Aus einem Tagebuch.., 1854. (Zitat aus einem Gutachten eines hiesigen Arztes: Er habe N. N am After und den übrigen Geschlechtstheilen gesund gefunden S. 347). [S.a. Derks, S. 530, 644. Danach ärgerte oder auch amüsierte es Rosenkranz, dass der Arzt Casper in seinem Beitrag Ueber Nothzucht und Päderastie den After unter die Genitalien subsummierte. Hier allg. Infos zu Karl Rosenkranz (1805-1879)].

Schäfer, Heinrich: Geschichte von Portugal, 1854. (Wegen dem Satz, dass der Ordenaçõesliv. 5, tit. 13, 25, 32 – u.a. wegen Sodomie die Confiscation der Güter verlangt S. 139-140). [Hier allg. Infos zu Heinrich Schäfer (1794-1869)].

Segesser, Anton P. von: Rechtsgeschichte der Stadt und Republik Lucern.., 1854. (2. Bd.: Ketzerei heißt nicht mehr Abfall vom Glauben, sondern Sodomie in dreifacher Form: 1. im Sinne gegenseitige Handleistung, mit einem Strafrechtsfall wohl aus dem Jahr 1400; 2. Pulscherunen – bzw. er ist ein Pulscherun hier im Sinne gleichgeschlechtlicher sexueller Handlungen mit zwei Strafrechtsfällen wohl aus dem Jahr 1414 – und 3. Handlungen mit Tieren S. 648). [Schlagwort: Pulscheron, Fall, Sprache, Luzern, Schweiz. Hier allg. Infos zu Anton Philipp Anton von Segesser (1817-1888)].

Vollständiges … Wörterbuch, 1854. (Bedeutung von Ketzer S. 477). [Schlagwort: Sprache].

Wiener Zeitung, 04.09.1854. (Ein Absatz über die Bestrafung der sodomitischen Sünde S. 5). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Zeitschrift für Staatsarzeikunde, 1854. (45. Bd.: Rez.: Trusen: Die Sitten.. mit zwei Sätzen über Päderastie und Tribaden S. 305-306). [Schlagwort: lesbisch. Siehe oben Trusen, 1853].  

1855

Allgemeine Schulzeitung, 1855. (32. Bd.: Für die Schulzeitung ist der Beitrag über Knabenliebe im neuen Reallexikon eine anziehende Erörterung und wird deshalb als Beispiel einer tüchtigen Sachbehandlung vollständig abgedruckt S. 510-511). [Schlagwort: Pädagogik. S. unten Reallexikon, 1855].

Archäologische Zeitung, 1855. (13.-14. Bd.: Ein Satz über eine Vasenabbildung: Ein palästrisches Innenbild von fünf Figuren ist als 'les erastes rivaux' treffend bezeichnet: einem von zwei bärtigen Männern umworbenen Epheben wird linkerseits ein Häschen, rechts eine Henne geboten Spalte 44). [Schlagwort: Prostitution].

Die Bibel, 1855. (Aus Der Prophet Daniel 11/37 wird Frauenliebe kommentiert, dass es sich dabei um ein unnatürliches Laster handelt. Das man heisset Welsche hochzeit und stummen sünde S. 530).

Bittner, Franz: Lehrbuch der katholischen Moraltheologie, 1855. (Über die widernatürliche Unzucht als die grauenhaftetste Verdunklung des göttlichen Ebenbildes S. 229). [Zu Franz Bittner liegen keine weiteren Angaben vor].

Blätter für gerichtliche Anthropologie: Für Ärzte u. Juristen, 1855. (6. Bd.: Zur Lehre von der gerichtlichen Untersuchung über Päderastie über Caspers und die Fälle von Dohrn S. 65-72). [S. unten Vierteljahresschrift.., 1855].

Bremer, Fredrika / Fink, G. [Übers.): Streit und Friede, oder Scenen aus Norwegen: Erzählung, 1855. (Nach einer Sage wurden mehrere Ortschaften mit sodomitischen Sitten unter einem Leichentuch begraben. Früher glaubte man, dass Vögel die Seelen der gottlosen Bewohner sind S. 36). [Hier allg. Infos zu Fredrika Bremer (1801-1865)].

Lesetipp! [Canz, Wilhelmine F.:] Eritis sicut Deus: Ein anonymer Roman, 1855. (1855: 2. Aufl.: 1. Bd.: Die Anziehung des Ganymed S. 275-278, 364-366). (1855: 2. Aufl.: 2. Bd.: inhaltliche Erschließung noch offen). [Siehe unten Schmidt, 1858. Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Wilhelmine Friederike Canz (1815-1901)].

Gerhard, Eduard: Griechische Mythologie, 1855. (2. Bd.: Wegen dem Halbsatz: ausserdem ist des Minos Männerliebe für Atymnios den Morgenstern, ferner für die Jugendblüthe des ganymedes Miletos [Meletus] und Theseus bezeugt. S. 89). [Hier allg. Infos zu Eduard Gerhard (1795-1867)].

Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1855. (Gesetzestext Strafgesetzbuch für das Königreich Sachsen Art. 357 Widernatürliche Unzucht S. 275). [Hier allg. Infos zum Königreich Sachsen (1806 bis 1918)].

Glossarium diplomaticum zur Erläuterung schwieriger […] lateinischer […] Wörter [des] deutschen Mittelalters.., 1855. (Die Begriffe Maendlaer und Mannler bzw. Männler als Begriff für Sodomit und ihre Verwendung in deutschen Rechtsbüchern S. 115). [Schlagwort: Sprache].

Graesse, Johann G.: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, 1855. (Maria- Wallfahrten der Geißler im Jahre 1261 nach Meißen und Freiberg. Als man erfahren hat, dass dabei sodomitisches Leben getrieben wurden, wurden sie durch ein fürstliches Edikt abgeschafft S. 192). [Hier allg. Infos zu Johann Georg Theodor Graesse (1814-1885), dem Königreich Sachsen (1806 bis 1918) und zum Wallfahrtsort Gränitz bei Freiberg].

Hackländer, Friedrich W.: Reise in den Orient, 1855. (Neu gesetzt. Bäder in Konstantinopel [Istanbul] für Knabenliebhaber o.S.). [Hier allg. Infos zu Friedrich Wilhelm Hackländer (1816-1877)].

Krug, Aug. O.: Commentar zu dem Strafgesetzbuche für das Königreich Sachsen v. 11.08.1855, 1855. (1855: 1. Bd.: Umwandlung einer Gefängnisstrafe in körperliche Züchtigung S. 54-55). (1855: 2. Bd.: Kommentar, ob die widernatürliche Unzucht einen Ehebruch darstellt S. 194). (1855: 3. Bd.: Kommentar zum Gesetz S. 131-133, 104). [Hier allg. Infos zu dem Juristen August Otto Krug (1805-1867)].

Nuwas, Abu (d.i. al-Ḥasan ibn Hāniʾ al- Ḥakamī Abū Nuwās): Diwan des Abu-Nuwâs, 1855. (1855: Übers.: Alfred Freiherr von Kremer. Kommentar über Wüstling und moralische Entartung S. 7, 13. Liebesgedicht S. 17. I: Wein und Trinkgedichte S. 49, 51, 53-54, 56. V. Minnelieder S. 94, 96, 103-104. VIII. Klagelieder. Auf den geliebten Kalifen Emin S. 127). (1861: Hrsg. Wilhelm Ahlwardt. Die meisten Gedichte sind nicht übersetzt, sondern nur im Original wiedergegeben. Teil I: Die Weinlieder. Kommentar Knabenliebe S. 6. Kritik an der teilweisen Übersetzung von 1855. S. 7. Von seinen Lieblingen S. 11). [Schlagwort: Arabische Belletristik. Die geschlechtsneutralen Liebesgedichte wurden nicht berücksichtigt. Hier allg. Infos zu Abu Nuwas (757-815) auch zu seinen Gedichten überwiegend in homoerotischer Form].

Röhrich, Timotheus W.: Mittheilungen aus der Geschichte der evangelischen Kirche des Elsasses, 1855. (2. Bd.: Innerhalb der Straßburger Kirche wird Dr. Schmidten 1657 unterdrückter Sodomiterey fälschlich beschuldigt S. 266). [Zu diesem Fall liegen keine weiteren Angaben vor. Hier allg. Infos zu Timotheus Wilhelm Röhrich (1802-1860)].

Morstadt, Carl E.: Ausführlicher kritischer Commentar zu Feuerbach's Lehrbuch des gemeinen in Deutschland gültigen peinlichen Rechts, 1855. (Kap.: § 468 über Sodomie S. 760-762). [Siehe oben Feuerbach, 1801. S.a. Herzer 137].

Neues vollständiges Fremdwörterbuch, 1855. (Ein Satz, dass lesbisch und lesbische Liebe auch die Bedeutung von unnatürliche Unzucht zwischen Frauenzimmern hat S. 333). [Schlagwort: Sprache].

Platon / L. Georgii (Übers.) / Fr. Susemihl (Anmerk.): Protagoras. [Zum Inhalt: Ein fiktives Gespräch von Sokrates mit dem Sophisten Protagoras]. (1855: Anmerkung zur Knabenliebe S. 123). [Hier allg. Infos zu dem griech. Philosophen Platon (um 427-um 347 v.Chr.) und Franz Susemihl (1826-1901)].

Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien, 1855. (Über Pädagogos bzw. Knabenliebe S. 681-682). [S. oben Allgemeine Schulzeitung, 1855].

Rosenkranz, Karl: Die Poesie und ihre Geschichte, 1855. (In einer Rez. zu dem Hirten- und Liebesroman Daphnis und Cloe von Longos auch wie ein Wüstling Gnotho ihm nachstellt, mit ihm Päderastie zu treiben S. 222. Analus ab Insulis [1120-1202] eiferte in seinem Gedicht Planctus naturae gegen die Sodomiterei S. 443). [Siehe oben Rosenkranz, 1832. Siehe oben Longus, 1765. Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu dem Philologen Karl Rosenkranz (1805-1879)].

Schoemann, G. F.: Griechische Alterthümer. (1855: [1. Aufl.]: 1. Bd.: Knabenliebe in Griechenland. S. 108, 154, 262, 306-307, vor allem S. 511-512 [S.a. Herzer 139]). (1861: 2. Aufl.: 1. Bd. [mit dem 2. Bd. auf einem Scan] Knabenliebe in Griechenland mit offenbar ident. Texten, aber auf den S. 108, 159, 270, 316 und vor allem S. 526-527). (1871: 3. Aufl.: 1. Bd.: Knabenliebe in Griechenland mit offenbar ident. Texten, aber auf den S. 113, 162, 276, 322-323, und vor allem S. 540-541). [Hier allg. Infos zu Georg Friedrich Schömann (1793-1879)].

Schwenck, Konrad: Mythologie der Griechen, Römer, Ägypter, Semiten, Perser ..., 1855. (5. Bd.: Über Sodomisten im Zoroastrismus S. 124). [Nahezu identisch mit s. oben Eckard, 1789. Hier allg. Infos zu Konrad Schwenck (1793-1864)].

Seetzen, Ulrich J.: Reisen durch Syrien, Palästina, Phönecien.., 1855. (3. Bd.: Tribaden und Päderastie in Tunis. Der jetzige Pascha ist besonders dieser Sitte geneigt S. 293). (Rez. in Reich, Eduard: Geschichte, Natur- und Gesundheitslehre.., 1864 mit Hinweis auf Tribaden und Päderastie S. 295). [Schlagwort: lesbisch, S. unten Reich, 1864. Ulrich Jasper Seetzen (1767-1811)].

Sontheim, Friedrich von: Geschichte der Liebe, 1855. (Neu gesetzt. Absatz über die griechische Knabenliebe, die nur auf geistige und sentimentale Befriedigung ausgerichtet ist o.S.). [Zum Autor liegen keine weiteren Angaben vor].

Stahmann, Friedrich: Krankheitslehre und Heilart der Geschlechtsverirrungen…, 1855. (Widernatürliche Wollust und ihre Ursachen, Tribaden und Päderasten in Berlin S. 7, 11-12, 43, 68-69). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Friedrich Stahmann (1796-1862)].

Stahr, Adolf W.: Torso, 1855 (Knabenliebe in der bildenden Kunst der Antike S. 114-115). [Hier allg. Infos zu dem Historiker Adolf Stahr (1805-1876)].

Suckow, Friedrich W.: Die wissenschaftliche und künstlerische Form der Platonischen Schriften, 1855. (Knabenliebe bei Plato, Ganymed und Zeus S. 319). [Hier allg. Infos zu Friedrich Wilhelm Suckow (1770-1838)].

Susemihl, Franz: Die genetische Entwickelung der platonischen Philosophie, 1855. (1. Bd.: Charmides S. 25-33. Gorgias S. 91-114. Phädros S. 211-286. Gastmahl S. 362-409. Kommentare  von Susemihl über Pausanius ab S. 374, Aristophanes ab S. 382 und Alcibiades ab S. 400). [Es handelt sich nicht um Übersetzungen, sondern nur um Beiträge über Platon. Hier allg. Infos zu Franz Susemihl (1826-1901)].

Temme, Jodocus D.: Lehrbuch des Schweizerischen Strafrechts nach den Strafgesetzbüchern der Schweiz, 1855. (Rechtsgeschichte; Verurteilung von einem Ketzer im Jahre 1400 in Luzern zum Feuertode; Zürich und Schaffhausen S. 474-476). [Hier allg. Infos zu Jodocus Temme (1791-1881)]

Venedey, Jacob: Geschichte des deutschen Volkes.., 1855. (Damianis Buch beweist die Laster in Italien. Entsprechende Anklagen gegen Heinrich [Heinrich IV.] in Deutschland S. 342). [Hier allg. Infos zu Jacob Venedey (1805-1871) und Petrus Damiani (1006-1072)].

Lesetipp! Vierteljahrsschrift für gerichtliche und öffentliche Medicin.., 1855. (Hrsg. Johann L. Casper, 7. Bd.: Großer Beitrag von F. Dohrn: Zur Lehre von der Päderastie S. 193-252. Mit einer Nachschrift von Casper S. 246-252). [S.a. Herzer 136. Hier allg. Infos zu Johann Ludwig Casper (1796-1864). Zu F. Dohrn liegen keine weiteren Angaben vor].

Völter, Ludwig: Das heilige Land und das Land der israelitischen Wanderung: Für Bibelfreunde.., 1855. (Über das Tal Siddim, in welchem die sodomitische Pentapolis lag S. 46). [Damit sind die fünf biblischen Städte gemeint, nämlich Sodom, Gomorra, Adma, Zebojim und Bela, die der Bibel nach bis auf Bela vollständig zerstört wurden. Zu Ludwig Völter liegen keine weiteren Angaben vor].

Wörterbuch der deutschen Sprache.., 1855. (Soden = u.a. Sodomiterey, abgeleitet von den Bewohnern Sodoms S. 618).

Württembergische Jahrbücher…1855. (Statistik aus den Jahren 1846-1852. S. 73). [Hier allg. Infos zum Königreich Würtemberg (1806-1918)].  

1856

Aristoteles: Nikomachische Ethik. [Zum Inhalt: Es ist die bedeutendste seiner drei überlieferten ethischen Schriften. Die erste vollständige dt. Übersetzung erschien 1791, wird jedoch nicht als Scan angeboten. Mit einigen Sätzen geht Aristoteles auf die Ursache von Päderastie ein. Dazu werden im Folgenden sechs Übersetzungen aufgeführt, die den Beitrag meistens mit dem 6. Kap. des 7. Buches wiedergeben]. (1856: Übers.: J. Rieckher. 7. Buch: Aristoteles: Dahin gehört auch die Männerliebe: diese Dinge haften dem Einen von Natur, dem Anderen aus Gewohnheit an, wie denen, die von Jugend aus zu unnatürlicher Wollust mißbraucht worden sind S. 207. Rieckher mit einem Verweis auf die bei den Spartanern erlaubten Männerliebe s. Pseudo-Xenophon vom Staat de Lakonier 3. S. 419). (1874: Übers.: Hermann Rassow, der im Rahmen einer freien Übersetzung schreibt: Die unnatürliche Lust kann nach Aristoteles ihren Grund haben in einer Störung  des Organismus durch eine Krankheit [...] in Angewöhnung oder in einer bösen Naturanlage S. 79). (1876: Übers.: J. H. v. Kirchmann. Aristoteles: Männerliebe. Die Einen verfallen in sie durch ihre Natur, die anderen durch Gewohnheit, z.B. die, welche von Kindheit zu unnatürlicher Wollust missbraucht worden sind S. 147). (1863: Übers.: Stahr Aristoteles: wenn nicht ein natürlicher Erbfehler, oder eine Krankheit daran Schuld ist, wie z.B. bei den Königen der Skythen wie Weichlichkeit ein Erbfehler sein soll. Kommentar über die Skythenkrankheit S. 252). (1909: Übers.: Adolf Lasson. Neu gesetzt von Zenor.org. Aristoteles: so ist auch tierische Roheit bei Menschen eine seltene Erscheinung. Am häufigsten kommt sie noch bei auswärtigen, nichthellenischen Völkern vor; doch nehmen die Menschen zuweilen auch infolge von Krankheiten und von Entartung solche Eigenschaften an. Mit diesem schimpflichen Ausdruck belegen wir Menschen, die durch einen besonders hohen Grad von Bosheit es anderen zuvortun S. 140). (1911: Übers.: Eugen Rolfes.  Aristoteles: Auch die Päderastie gehört hierher, zu der den einen die Neigung von Natur anhaftet, den anderen, z. B. solchen, die von Jugend auf mißbraucht worden sind, in Folge der Gewohnheit S. 144. Kommentar Rolfes: Es scheint so, als wenn Aristoteles nicht gut auf Päderastie zu sprechen ist S. 262). (1911: Übers.: Eugen Rolfes. Neu gesetzt. Siehe vorigen Eintrag o.S.). [Hier allg. Infos zu Aristoteles (384-322), seinem Werk Nikomachische Ethik und zu den Übersetzern Julius Rieckher (1819-1878), Hermann Rassow (1819–1907), Julius Hermann von Kirchmann (1802-1884), Adolf Stahr (1805-1876), Adolf Lasson (1832-1917) und Eugen Rolfes (1852-1932)].

Atlantis: Eine Monatsschrift für Wissenschaft, Politik und Poesie, 1856. (5. Bd.: Erwähnung griechischer Liebe S. 285).

Bayer, Josef: Aesthetik in Umrissen: Zur allgemeineren philosophischen Orientierung auf dem Gebiete der Kunst, 1856. (1. Bd. Männerliebe bei den Griechen und Römern wie Mark Anton [Marcus Antonius, um 85-30 v.Chr.] S. 98-99). [Zu Josef Bayer liegen keine weiteren Angaben vor].

Blätter für gerichtliche Anthropologie.., 1856. (7. Bd.: Kommentar zum Strafrecht in Preußen S. 71-72).

Eisenlohr, Theodor: Das Volk Israel unter der Herrschaft der Könige.., 1856. (2. Bd.: Über die Tempelhurer, die Geheiligten und Kedeschim nach: 5 Mose 23/18-19; 1. Könige 14/24, 15/12, 22/47; 2. Könige 23/7; Römer 1/27. Sie bildeten die Cinäden-Banden S. 41). [Hier allg. Infos zu Theodor Eisenlohr (1805-1869)].

Historisch-Politische Blätter für das Katholische Deutschland, 1856. (38. Bd.: Mit Bezug auf Das Ausland Nr. 174 von 1849, S. 694 wird darauf verwiesen, dass ein Wesleyaner Missionar sogar unter einer Anklage von griechischer Liebe stand, die Sache jedoch vertuscht wurde S. 63). [Die genannte Ausgabe der Zeitung wird nicht als Scan angeboten].

Hofmann, Eduard von: Lehrbuch der gerichtlichen Medicin. (1878: [1. Aufl.]: Päderastie S. 187-195). (1884: 3. Aufl.: Päderastie S. 170-179). (1895: 7. Aufl.: Päderastie S. 168-177). [S.a. Müller, S. 108-110. Hier allg. Infos zu Eduard von Hofmann (1837-1879)].

Hofmann, Joseph: Gerichtlich-anthropologische Bemerkungen zum Entwurfe des neuen Strafgesetzbuchs für das Königreich Sachsen, 1856. (Widernatürliche Wollust im allgemeinen S. 42. Gesetzestext mit kurzem Kommentar S. 43).

[Müller von Königswinter, Wolfgang]: Höllenfahrt von Heinrich Heine, 1856. (2. Aufl.). [S.a. Derks S. 606-609, der allerdings angibt, dass der Gegenstand der Angriffe und Auseinandersetzungen um August Graf von Platen hier nicht zur Sprache gebracht wird. Hier allg. Infos zu Wolfgang Müller von Königswinter (1816-1873)].

Münch, M. C.: Bilder-Bibel für die katholische Jugend, 1856 (Mit einer kleinen Zeichnung von der Zerstörung von Sodom zwischen S. 8 und 9). [Zu Matthias C. Münch liegen keine weiteren Angaben vor].

Rosenkranz, Karl: Göthe und seine Werke, 1856. (2. Aufl.: Goethe hatte den Schenken ein Buch gewidmet und bei Platen degenerierte das Element der Jungenliebelei in eine päderastische Minnesingerei S. 442). [S.a. Derks, S. 272-274. Hier allg. Infos zu Karl Rosenkranz (1805-1879)].

Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin, 1856. (89. Bd.: Knabenschändung in dem Buch von Friedrich Müller: Compendium zur Staatsarzneikunde mit Bezug auf Casper über äußere Anzeichen S. 139). [Das Buch von Müller wird nicht als Scan angeboten].

Steinheim, Salomon L.: Die Glaubenslehre der Synagoge.., 1856. (Juden können nicht wie in der Antike ihre Sünden rechtfertigen, mit zwei Epigrammen als Beispiel S. 296-297. Griechische Liebe: Todesstrafe im altem Testament und Akzeptanz in der Antike. Kritik, dass die Muse von Weimar [Goethe?] dem unnatürlichen Laster eine gewinnende Seite abzugewinnen weiß S. 464-465). [Schlagwort: Judentum. Hier allg. Infos zu Salomon Ludwig Steinheim (1789-1866)].

Das Strafgesetzbuch f. d. Preuss. Staaten, 1856. (widernatürliche Unzucht S. 186-189).

Teucher, G.: Erläuterung der Bestimmungen über die Disciplinargewalt in der König. Sächs. Armee.., 1856. (Disziplinarrrechtliche Konsequenzen S. 14-15, 35-36). [Schlagwort: Sachsen. Zu dem Kriegsrath G. Teucher liegen keine weiteren Angaben vor].

Verhandlung des Gesetzgebungsausschusses der Kammer der Abgeordneten des Königreichs Bayern im Jahre 1856/1857, 1856 (2./3. Bd. Protokoll vom 27.06.1856 über Verbrechen und Vergehen gegen die Sittlichkeit über die Entwürfe von Artikel 216 und 217 über Straffreiheit von Päderastie in Gegenüberstellung des § 143 des preußischen Strafgesetzbuches S. 27-30). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Vierteljahrsschrift für gerichtliche und öffentliche Medizin, 1856. (10. Bd: Tourtual: Ein als Weib verehelichter Adrogynus im kirchlichen Forum S. 18-40). [Herzer 142. Die Zeitschrift erschien teilweise auch unter dem Titel: Vierteljahrsschrift für gerichtliche und öffentliche Sanitätswesen. Sie ist in der Bibliographie von Herzer ab 1856 relevant. Die Zeitschrift wurde in mehreren Bänden pro Jahrgang herausgegeben. Weil die Beiträge bei Archive.org sehr unübersichtlich sind, hier eine Übersicht der dort als Scan angebotenen Bände zur weiteren Forschung. Innerhalb eines Jahres sind die nachfolgenden Bände nicht sortiert. 1852, 1852, 1852, 1853, 1853, 185418541855, 1855, 18551856, 1856, 1856, 1857, 1857, 1857, 1858, 18581859, 1860, 1860, 1860, 1861, 1861, 1862,186218621863, 1863, 1864, 1864, 1864, 18641865, 1865, 1865, 18661867, 18671867, 1868, 1868, 1868, 1869, 18701870, 1871, 1871, 1871, 1872, 1872, 1873, 1873, 1873, 18731874, 1874, 1874, 1875, 1876,  1876,  1876, 1877, 18781879, 1879, 1880, 1880,  1880188118811882, 1882, 1883, 1884, 18851885, 1885, 1887].

Zeitschrift für die gesammte lutherische Theologie und Kirche, 1856. (17. Jg.: Dr. Keil: Der Fall der Engel zur sodomitischen Unzucht der Engel in der Bibel S. 21-37, insb. S. 24-27).

1857

Allgemeine Weltgeschichte: Allgemeine Geschichte der neueren Zeit, 1857. (9. Bd.: Männerliebe bei den Griechen über Plutarch und Epaminoudas [Epaminondas, 418-362 v.Chr.] S. 28).

Archiv für preußisches Strafrecht.., 1857. (5. Bd.: Kommentar S. 266-269). [Schlagwort: Preußen].

Barth, Heinrich: Reisen und Entdeckungen, 1857. [S.a. Herzer 143. Aufnahme in Herzers Bibliographie offenbar nur wegen der Nennung im JfsZ auf S. 182, wo es jedoch nur als Literaturhinweis ohne besonderen Zusammenhang mit Homosexualität erwähnt. Hier allg. Infos zu Heinrich Barth (1821-1865)].

Berner, Albert F.: Lehrbuch des deutschen Strafrechtes. (1857: [1. Aufl.]: Kap. Naturwidrige Unzucht mit Rechtsgeschichte S. 378-380). (1866: 3. Aufl.: Kap. Naturwidrige Unzucht S. 420-422). (1868: 4. Aufl.: offenbar identisch mit 1866, aber S. 425-427). (1871: 5. Aufl.: Kap. Naturwidrige Unzucht S. 467-469). (1898: 18. Aufl.: Kap. Naturwidrige Unzucht S. 460-461. Mit dem Bildniss des Verfassers). [S.a. Herzer 201, der sich auf 8. Aufl. von 1876 bezieht. Weitere Ausgaben von diesem Lehrbuch erschienen 1863 und in mind. sieben weiteren Aufl. von 1879-1898. Hier allg. Infos zu dem bedeutenden Strafrechtswissenschaftler Albert Friedrich Berner (1818-1907)].

Besser, Wilhelm F.: Die Briefe St. Petri: in Bibelstunden für die Gemeinde ausgelegt, 1857. (Die Bibel über Sodom, wo es 21 Textstellen dazu gibt S. 504-507). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Friedrich Besser (1816-1884)].

Biblisches Wörterbuch, 1857 (Unter Knabenschänder: Mosaisches Strafrecht straft mit dem Tod durch Steinigung, das Christentum mit Ausschluss. Der Koran ist sehr milde, denn: Wenn sie aber bereuen und sich bessern, dann lasst ab von ihnen S. 59). [Schlagwort: Bibel].

Blätter für gerichtliche Anthropologie: Für Ärzte u. Juristen, 1857. (8. Bd.: Kap. Ueber Unzucht und Nothzucht in Bezug auf das Preußische Strafgesetzbuch S. 64-72. Kurzer Hinweis auf Lesben S. 64-65). [Schlagwort. lesbisch].

Böcker, Friedrich W.: Lehrbuch der gerichtlichen Medizin, 1857. (Über Anzeichen von Männerschändung und Weiberschändung S. 268). (1857: Gleicher Scan der BSB). [Herzer 144. Hier allg. Infos zu Friedrich Wilhelm Böcker (1818-1861)].

Döllinger, Joh. J. [d.i. Ignaz von Döllinger]: Heidentum und Judenthum. Vorhalle zur Geschichte des Christenthums, 1857. (Knabenliebe bei den Persern und in Hyrkanien [antike Landschaft, heute Iran bzw. Turkmenistan] S. 376. Päderastie, Ursache, Wirkungen, Sokrates und Platon S. 684-691). [S.a. Herzer 145. Hier allg. Infos zu Ignaz von Döllinger (1799-1890)].

Düntzer, Heinrich: Goethe's Faust: erster und zweiter Theil, 1857. (Magister Georgius, der jüngere Faustus, ist 1507 in Kreuznach. er erhielt daselbst auf Fürsprache des edeln Franz von Tickingen eine Stelle an der Schule, mußte aber, weil er der Knabenschändung bezüchtigt ward, bald entfliehen S. 9. Ausführliche Rez. zu Faust II S. 769-775). [Zu Faust s. oben Halle, 1790. Zur Rez. s.a. Derks, S. 291. Hier allg. Infos zu dem Kölner Altphilologen Heinrich Düntzer (1813-1901)].

Gaume, Jean J.: Die Revolution: Historische Untersuchungen über den Ursprung.., 1857. (5. Bd.: Über Solon, der in der griechischen Liebe im Allgemeinen nichts unsittliches sah S. 199). [Hier allg. Infos zu Jean Joseph Gaume (1802-1879)].

Der Gerichtssaal: Zeitschrift für zivil- und militär-Strafrecht.., 1857. (9. Bd.: Statistiken: Drei Fälle von Verurteilungen zwischen 1847 und 1855 S. 419-421). [Schlagwort: Militärrecht].

Heinse, Wilhelm: Laidion oder die Eleusinischen Geheimnisse, 1857. (2. Aufl.: U.d.T.: Sämtliche Schriften 3. Bd. Im 18. Kap.: Wiederlegegung eines göttlichen Satzes.. berichtet Sokrates geschlechtsneutral von schönen Körpern und geliebten Personen S. 130. Die Griechen haben die Mittel der Vereinigung verfielfacht um den Nektar aller Art von Wollust zur höchsten Süssigkeit aufzuschäumen S. 126-133, insb. S. 132). [S.a. Derks, S. 39-40. Danach werden hier Sokrates mit Alkibiades und Anakreon mit Bathyll als Liebespaare vorgestellt. Bei Wiki-Books werden Ausgaben von 1774 und 1838 angeboten, aber nur vom ersten und nicht vom relevanten zweiten Band. Zu Heinse und diesem Roman s.a. Mann für Mann, S. 338-340. Hier allg. Infos zu Wilhelm Heinse (1746-1803)].

Hermann, Karl F. / Schmidt, Karl G.: Karl Friedrich Hermann's Culturgeschichte der Griechen und Römer.., 1857. (2 Bd. mit separater Seitenzählung. 1. Bd.: Männerliebe bei den Griechen mit Verweis auf Jacobs S. 118). [Hier allg. Infos zu Karl Friedrich Hermann (1804-1855) und Karl Gustav Schmidt (1829-1892)].

Hofmann, Johann von: Der Schriftbeweis.., 1857. (1. Bd. Vergleich der Sodomiten mit den Engeln in der Bibel S. 428-29). [Hier allg. Infos zu Johann von Hofmann (1810-1877)].

Hurter, Friedrich E. von: Geschichte Kaiser Ferdinands II. Und seiner Eltern, bis zu dessen Krönung.., 1857. (Sodomitische Taten im Jahre 1622 in der Öffentlichkeit S. 327). [Hier allg. Infos zu Friedrich E. von Hurter (1787-1865)].

Medizinische Neuigkeiten für praktische Ärzte: Centralblatt, 1857. (7. Bd. [Tardieu:] Kennzeichen der stattgehabten Verführung zur Unzucht, der Nothzucht. Hier auch über heftige Päderastie. Als Quelle von dieser Wiedergabe eines Artikels wird Wiener allgemeine medizinischen Zeitung von Aug. 1857 angegeben S. 277-278). [Die Wiener.. wird nicht als Scan angeboten. Der Verfassername ergibt sich aus siehe unten Medicinisch-chirurgische Monatshefte, 1858].

Nagelsbach, Karl F.: Die nachhomerische Theologie des griechischen Volksglaubens.., 1857. (Unzucht bei den Griechen, mit Hinweis auf Becker. Charikles S. 236-237). [S. oben Becker, 1840. Hier allg. Infos zu Karl Friedrich Nägelsbach (1806-1859)].

Neues Conversations-Lexikon... (Hrsg. Hermann J. Meyer). (1857: 6. Bd.: Über Männerliebe S. 26). (1859: 12. Bd.: Über Päderastie S. 32-33. Über Phanocles [Phanokles, erste Hälfte des 3. Jh.], dessen Gedicht von der Knabenliebe in Bruchstücken von Ruhnken, [Nic.] Bach [1829] und Schneidewin herausgegeben wurde S. 617). [Von Phanokles wird kein Werk in dt. Sprache als Scan angeboten]). 

Lesetipp! Rheinisches Museum für Philologie, 1857. (11. Bd.: Über die beiden Oden der Sappho über die Mädchenliebe der Sappho S. 226-259 insb. S. 229-259. Männerliebe S. 236-237. Ovid über Mädchenliebe S. 248).

Sammlung der Entscheidungen des Großherzoglichen Hessischen Cassationshofs in Civil- und Strafsachen.., 1857. (Verurteilung im Fall des Choristen Franz Steinius aus Mainz, der wegen widernatürlicher Unzucht mit einem 15-jährigen vom Bezirksgericht am 25.6.1857 verurteilt, aber in zweiter Instanz am 25.7.1857 freigesprochen wurde. Der Cassationshof betont in einem Gerichtsurteil vom 28.09.1857, dass nach § 338 Strafgesetzbuch nur der Beischlaf strafbar ist S. 163-166). [Schlagwort: Hessen. Es ist der einzige Hinweis auf diesen Kriminalfall].

Schmidt, Charles: Die bürgerliche Gesellschaft in der altrömischen Welt.., 1857. (Männerliebe bei den Griechen, Lex Scantinia S. 94-94). [Hier allg. Infos zu Charles Schmidt (1812-1895)].

Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin, 1857. (95. Bd.: Rez. von Johannes B. Friedreich: Memoranda der gerichtlichen Anatomie von 1857, der dort ausführt, das viele der Päderastie fröhnen, ohne dass ihr Aussehen darauf hindeutet S. 274). [Das Buch selbst wird nicht als Scan angeboten].

Seeger, Hermann: Abhandlungen aus dem Strafrechte, 1858. (1. Bd.: Über Feuerbach, der einen Staat von lauter Sodomisten für denkbar hält S. XXVIII f.). [Hier allg. Infos zu dem Juristen Hermann Seeger (1829-1903)].

Sighart, Joachim: Albertus Magnus.., 1857. (Ein Satz von Albertus Magnus über die Bewachung von Epheben: Diese Weise wird heute noch in den Staaten des Orientes beobachtet, die immer unrein waren und schlechte Sodomiten und Ketzer gegen die Natur S. 364). [Von Albertus Magnus liegen keine relevanten Veröffentlichungen in deutscher Sprache vor. Zu ihm s.a. Spreitzer, S. 36-39. Hier allg. Infos zu Joachim Sighart (1824-1867)].

Ungern-Sternberg, Alexander von: Erinnerungsblätter. (1855: 1. Bd.: Auswertung noch offen). (1855: 2. Bd. Auswertung noch offen). (1857: 3. Bd.: Hermann von Pückler-Muskau schloss intime Freundschaft mit Mehmed-Ali S. 2-4). (1858: 4. Bd.: Auswertung noch offen) (1859: 5. Bd.: Noch nicht ausgewertet). (1860: 6. Bd.: Über den Maler Genelli [Bonaventura Genelli, 1798-1868], der in einem antiken Sinn wieder nackte Gestalten in ihrer Schönheit und in ihrem mächtigen Zauber zeichnen wollte. Er verweist auf Arbeiten zu Ganymed und Juno bzw. zu Winckelmann. Auf Blätter, die Liebesabenteuer darstellen ist eines besonders schön, wo er auf dem Boden sich wälzt, voll Schmerz und innerer Zerrüttung, und Amor ihn mit dem Fuße zurückstoßend zürnend entflieht S. 163-167). [Hier allg. Infos zu Alexander von Ungern-Sternberg (1806-1868) und Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871). Zum 3. Bd. s.a. Mann für Mann, S. 563-564. Zum 6. Bd. s.a. Mann für Mann, S. 268. Nach Mann für Mann, S. 701-702 werden in den ersten sechs Bänden der Architekt Schinkel, der Bildhauer Bonaventure Genelli sowie Fürst Pückler […] eindeutig-zweideutig als Männer- und Jünglingsliebhaber „geoutet“. Die Textstellen zu Schinkel wurden noch nicht gefunden].

Vierteljahrsschrift für gerichtliche und öffentliche Medicin, 1857. (Dr. Zeissing: Über Unzucht und Nothzucht im Sinne des preußischen Strafrechts S. 135-144). [S.a. Herzer 146].

1858

Abhandlungen der philosph.-philologischen Classe dr königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften, 1858. (8. Bd.: Otto Jahn über Das Wandgemälde des Columbariums in der Villa Pamsili mit Erläuterungen S. 229-284. Der schlafende nackte Endymion mit Verweis auf Tafel VI, Nr. 18 S. 244-245. Tänze von Kinaiden. Cinaedi, die mit Tänzen und Gedichten ein Gewerbe machen und als pathicus gebrandmarkt sind. Kinaidologen verfassten Gedichte mit Verweis auf Tafel IV, Nr. 10 S. 254-259. Hinter S. 284 sind die 21 Kupfertafeln auf 7 Seiten ohne Seitenzählung abgedruckt). [Hier allg. Infos zu dem Philologen Otto Jahn (1813-1869)].

Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medicin, 1858. (15. Bd.: A. Krauss: Der Sinn im Wahnsinn. Eine psychiatrische Untersuchung u.a. über einen lesbischen Medizinfall S. 661-662, insb. 617-671). [Das ist der erste Eintrag zu dieser Zeitschrift. Hier wurden in den Bänden von 1858, 1877, 1880, 1882, 1883, 1892, 1893, 1902, 1904 (Registerband) und 1908 relevante Beiträge gefunden, die bei den jeweiligen Jahren aufgelistet sind].

Blumer, J. J.: Staats- und Rechtsgeschichte der schweizerischen Demokratien. (1858: 2. Bd.: Rechtsfall: In Rapperschwyl wurde 1563 ein Sodomit enthauptet, dann aber sein Leichnam zu Asche verbrannt und diese 3 Fuß tief unter die Erde vergraben. Mit Quellenangabe S. 33). (1859: 2. Bd.: identischer Text). [In der Schweiz gibt es eine Gemeinde Rapperswil im Kanton Bern und in St. Gallen. Hier allg. Infos zu Johann Jakob Blumer (1819-1875)].

Bunsen, Christian K. von: Vollständiges Bibelwerk für die Gemeinde.., 1858. (1. Bd.: Eine Bibelübersetzung mit Bubengeld statt Hundegeld, denn die feilen Buben heißen Hunde S. 321). [Schlagwort: Prostitution. Hier allg. Infos zu Christian Karl Josias von Bunsen (1791-1860)].

Lesetipp! Casper, Johann L.: Practisches Handbuch der gerichtlichen Medicin. [Zum Inhalt: Casper war Rechtsmediziner und ging in seinem Handbuch auch auf mehr als 25 Fallbeispiele über Homosexualität ein. In späteren Auflagen wurden sie ergänzt, z.B. ab 1871 um den Sexualmörder Zastrow von 1869. Die 1. Aufl. des Handbuches von 1856 wird nicht als Scan angeboten. Die 6.-9. Aufl. erschien unter anderen Titeln und z.T. von anderen Verantwortlichen, u.a. durch Carl Liman neubearb. und vermehrt. Die Beiträge enthalten auch kleinere Kap. über Tribaden]. (1858: [2. Aufl.]: 2. Bd.: Widern. Unzucht S. 171-189). (1860: 3. Aufl.: 1. Bd.: Widern. Unzucht S. 180-200). (1864: 4. Aufl.: 1. Bd.: Widern. Unzucht S. 161-180). (1871: 5. Aufl.: 1. Bd.: Widern. Unzucht S. 177-212. Zastrow S. 490-500). (1876: 6. Aufl.: 1. Bd.: Widern. Unzucht S. 179-211. Zastrow S. 509-519). (1881: 7. Aufl.: 1. Bd.: Widern. Unzucht S. 166-198. Zastrow S. 487-496). (1859: Rez. von diesem Handbuch in: Allgemeines Repertorium der neuesten in- und ausländischen Litteratur von 1859 mit dem Hinweis auf die Äußerungen eines Päderasten zu dem Umstand, dasss sich viele Gleichgesinnte am Blick erkennen können S. 147-148). [Schlagwort: lesbische Liebe. S.a. Herzer 140. S.a. Müller, S. 136-137, 182-188, 341-347. Zu Zastrow weitere Quellen siehe unten Augsburger Abendzeitung, 1869. Casper schreibt, u.a. in der 5. Aufl. auf S. 182, dass es sich bei einem Fall um den Graf Cajus handeln soll. Nach Karl Heinrich Ulrichs soll es sich bei Cajus um den Reichsfreiherrn Heinrich von Maltzan handeln – siehe oben Ulrichs, 1864, in Critische Pfeile S. 89. S.a. Mann für Mann, S. 95, 483-484, wo verdeutlicht wird, dass es sich bei Graf Cajus wegen dem Lebensalter nicht um Heinrich von Maltzan, sondern allenfalls um seinen Vater handeln kann. S.a. Capri Heft 37/2005, S. 2-4 und Capri Heft 46/2012, S. 31-33. In Invertito 11.2009, S. 76-90 wird Alfred Reichsgraf von Malzan-Wedell mit den Lebensdaten 1792-1858 als Person hinter dem Pseudonym Graf Cajus angegeben. S.a. Bleibtreu-Ehrenberg, S. 336. S.a. Weber, S. 47-57. Hier allg. Infos zu Johann Ludwig Casper (1796-1864)].

Düntzer, Heinrich: Goethe’s Lyrische Gedichte, 1858. (2. Bd.: Ein Satz zu Goethe: Aber der Dichter eignete sich nur das aus der morgenländischen Dichtung an, was nicht in zu schroffem Gegensatz zu unseren Anschauungen steht, wie er z.B. die Knabenliebe in keuschester Weise behandelte... S. 139-140). [Keine Texte von, sondern nur über Goethe. Düntzer bezieht sich auf siehe oben Goethe: West-östlicher Divan, 1819. Hier allg. Infos zu Heinrich Düntzer (1813-1901)].

Gerhard, Eduard F.: Auserlesene Griechische Vasenbilder.., 1858. (Knabenliebe auf Vase, Häschen als Geschenk für einen abwesenden Liebling mit zahlr. Ill. S. 50). [Schlagwort: Bildende Kunst. Hier allg. Infos zu Eduard Friedrich Wilhelm Gerhard (1795-1867)].

Gerichtliche Medizin, 1858. (2. Kap.: Sodomiterei u.a. über die Veröffentlichungen von Dohrn und Johann L. Casper S. 229-231).

Goltdammer's Archiv für Strafrecht, 1858. (5. Bd.: Widernatürliche Unzucht S. 266-269).

Gutzkow, Karl: Der Zauberer von Rom. (1858: 1. Bd.). (1859: 2. Bd.). (1858: 3. Bd.). (1859: 4. Bd.). (1859: 5. Bd.). (1859: 6. Bd.). (1860: 7. Bd.). (1860: 8. Bd.). (1861: 9. Bd.). [Hier allg. Infos zu Karl Gutzkow (1811-1878).  Das 9-bändige Werk erschien von 1858-1861 und wurde noch nicht inhaltlich erschlossen. Nach dem JfsZ 3.1901, S. 512 spricht der Autor gelegentlich vom homosexuellem Verkehr der römischen Geistlichkeit und weist auf Horaz, Shakespeare und Platen als Dichter der Männerliebe hin. Schlagwort: Belletristik].

Hefele, Carl J. von: Conciliengeschichte. (1858: [1. Aufl.]: 3. Bd.: Zur Synode von Tours im Jahr 567: Regel Nr. 14 zur Verhinderung homosexueller Handlungen: Priester und Mönche dürfen nicht mit einem andern Mann in einem Bett schlafen, um allen bösen Verdacht zu verhüten. Sie dürfen auch nicht einzeln oder zu zweit in besonderen Zellen. Sie müssen gemeinsam in einer schola unter Aufsicht schlafen. Zur Synode [in Toledo] in Spanien im Jahr 693 Nr. 3: Als kirchliche Strafe für Sodomie gelten weiterhin die alten Strafen, u.a. die, schmählich des Haares beraubt zu werden S. 321. Zur Synode zu Aachen im Jahr 789: Alle Bischöfe und Priester sollen auf alle Weise die unnatürliche Wollust ausrotten. S. 625). (1860: [1. Aufl.] 4. Bd.: Zur Synode von Paris im Jahr 829: Nr. 34: Geistliche, welche die Sünden gegen die Natur nicht mit den durch die Canonen […] vorgeschriebenen Strafen belegen, sollen besser unterrichtet und angehalten werden, ihre Pönitentialbücher […] zu beseitigen S. 59. Zur Synode zu Rheims [Synode in Reims bzw. Konzil zu Reims] im Jahre 1049: Es wird über die Sodomiten und […] Allen, die von ihnen ein Amt oder einen Dienst annehmen oder sie vertheidigen würden, die Excommunikation ausgesprochen S. 693). (1873: 2. Aufl.: 1. Bd.: Zur Synode von Elvira im Jahre 306: Can. LXXI: De Stupratoribus puerorum […] Päderasten werden auch auf dem Todbette nicht mehr zur Communion zugelassen S. 187). (1886: 2. Aufl.: 5. Bd.: Zur Synode von London im Jahre 1102: Nr. 28: Sodomie wird mit Exkommunikation etc. bestraft S. 269). [S.a. Bleibtreu-Ehrenberg S. 204-206, 244, die zum Teil aus anderen Aufl. und daher von anderen Seiten zitiert. Hier allg. Infos zu Carl Joseph Hefele (1809-1893)].

Helfferich, Adolf: Entstehung und Geschichte des Westgothen-Rechts, 1858. (Über die verhängten Strafen für Sodomie: Verbannung, Hiebe, Haarausraufung und Kastration S. 208). [Hier allg. Infos zu Adolf Helfferich (1813-1894)].

Heubner, Heinrich L. / Hahn, August: Praktische Erklärung des Neuen Testaments.., 1858. (3. Bd.: Unnatürliche Wollust nach Römer 1 bzw. Paulus mit Verweisen auf Meiners und Plato S. 20). [Hier allg. Infos zu August Hahn (1792-1863). Zu Heinrich L. Heubner liegen keine weiteren Angaben vor].

Die Kirche Christi, 1858. (Wegen dem Satz: übt Justiz gegen jene unnatürliche Sodomiterei, Päderastie, die Florenz in ganz Italien in bösen Ruf gebracht S. 853). [Schlagwort: Sprache, florenzen].

König, Heinrich: Gesammelte Schriften: Georg Forster's Leben in Haus und Welt, 1858. (10. Bd. Mauvillon [Jakob Mauvillon?] erzählt von Georg Forster [oder von Johannes von Müller?], dass man ihm die sokratische Liebe schuldgibt. S. 113). [Hier allg. Infos zu Georg Forster (1754-1794). Bei dem Autor handelt es sich evt. um Heinrich Johann Otto König (1748-1820)].

Medicinisch-chirurgische Monatshefte, 1858. (Rez. über Tardieu: Kennzeichen der stattgehabten Verführung zur Unzucht, der Nothzucht und Päderastie bzw. gerichtlich medicinische Studien über die Vergehen gegen die Sittlichkeit S. 267-273). [In dieser Rez. wird nicht auf Tardieus Äußerungen zu Päderastie eingegangen! Siehe oben Medizinische Neuigkeiten, 1857].

Rumpf, Johann, W.: Bibel und Christus: Beleuchtung der Gründe für den Kirchenglauben, 1858. (Es steht geschrieben, Du sollst keine Hyäne essen. Das will sagen, du sollst kein Ehebrecher oder Päderast sein, noch ihnen dich beigesellen. Warum? Weil die Hyäne jährlich ihr Geschlecht ändert, und aus einem Männchen ein Weibchen wird S. 237). [Zu Johann Wilhelm Rumpf liegen keine weiteren Angaben vor].

Sammlung der deutschen Strafgesetzbücher, 1858. (2. Bd.: Gesetzestext vom Strafrecht Großherzogthum Baden [1806-1871] S. 122 und vom Strafrecht im Herzogthum Nassau S. 120). (3. Bd.: Gesetzestext: Preußen S. 89).

Schmidt, Julian: Geschichte der deutschen Literatur.., 1858. (3. Bd.: In dem anonym verfassten Roman Eritis sicut Deus ist der Held in einen Maler päderastisch verliebt S. 328). [Siehe oben Canz, 1855].

Temme, Jodocus D.: Archiv für die strafrechtlichen Entscheidungen der obersten Gerichtshöfe Deutschlands, 1858. (5. Bd. Definition von widernatürlicher Unzucht und Beischlaf S. 172-174). [Hier allg. Infos zu Jodocus D. H. Temme (1798-1881)].

Wald, Hermann W. / Taylor, Alfred S. (Grundlage): Gerichtliche Medicin. Ein Handbuch für Gerichtsärzte und Juristen.., 1858. (2. Bd.: Gesetzestext Preußen und Österreich, Erkennungszeichen von aktiver und passiver Päderastie, Knabenliebe und die Galanterien in Berlin, Veröffentlichungen von Casper und Dohrn. Die lesbische Liebe kommt wohl überhaupt nicht vor S. 229-230). [Hier allg. Infos zu Hermann Wald (1820-1868) und Alfred Swaine Taylor (1806-1880)].

1859

Die Deutschen Mundarten: Eine Zeitschrift für Dichtung, Forschung.., 1859. (6. Bd.: Reinhold Köhler macht [in Bezug auf C. Rümpler: Satiren und Pasquille aus der Reformationszeit] darauf aufmerksam, dass sich Caracciolus, genant Pedico auf Päderast bezieht S. 67). [Hier allg. Infos zu  Reinhold Köhler (1830-1892)].

Entwürfe betreffend des Strafgesetzbuch […] für den Kanton Appenzell.., 1859. (Gesetzestext S. 37-38). [Schlagwort: Schweiz].

Goltz, Alexander von der: Thomas Wizenmann, der Freund Friedrich Heinrich Jacobis. (1851: 1. Bd.: Wizenmann wurde mit 12 Jahren zu geheimen Sünden verführt S. 19-20. Liebesbrief an Gottlieb Hausleutner: Er will ihn umarmen, Sie küssen, empfinden ihre Liebe S. 26). (1859: 2. Bd.: Er hat in jüngeren Jahren hat seinen Samen zu all diesem Uebel ausgestreut S. 59).  [S.a. Mann für Mann, S. 746-748, wo bei den Sünden im ersten Band mutuelle Onanie oder homoerotische Aktivitäten vermutet werden. Hier allg. Infos zu Thomas Wizenmann (1759-1787) und Alexander von der Goltz (1739-1818)].

Heine, Heinrich: Der Doktor Faust: ein Tanzpoem.., 1851. (Hexensabatt im 3. Akt. Sie verbeugen sich vor der Rückseite des Bocks, knieen davor nieder und leisten das Homagium des Kusses S. 32). [S.a. Derks, S. 642-647, der dies als eine neue Variante der analen Fixierung bezeichnet. Er verweist darauf, dass Heine nach dem Erscheinen von Goethes Faust II. eine päderastische Szene wegen der inhaltlichen Nähe zu seinem eigenen Werk fallen ließ. Hier allg. Infos zu Heinrich Heine (1797-1856) und seinem Werk Der Doktor Faust].

Lesetipp! Jahresbericht über die Fortschritte der gesammten Medizin, 1859. (Sigmund A. J. Schneider über zweifelhafte Geschlechterverhältnisse, gesetzwiderigen und unnatürlichen Beischlaf, Schwangerschaft und Geburt S. 17-23, vor allem zu Tardieu S. 18 und über Päderastie S. 22). [Hier allg. Infos zu Sigmund Schneider (1819-1891)].

Menzel, Wolfgang: Deutsche Dichtung von der ältesten bis auf die neueste Zeit.., 1859. (Friedrich Jacobs gibt sich ganz weibischen Gefühlen hin und schrieb für Weiber wie ein Weib. Bezug auf Verführung zur griechischen Liebe S. 116. [S. oben Jacobs, 1829. Hier allg. Infos zu Wolfgang Menzel (1798-1873)].

Rudorff, Adolf A.: Römische Rechtsgeschichte. (1859: 1. Bd.: Über die Lex Scantinia [149 v.Chr.] und Lex Iulia [Lex Julia, 18 v.Chr.], die u.a. Unkeuschheit mit dem eigenen Geschlecht umfasst S. 87-88. Die Lex Scantinia ist aus dem Jahre 228 v.Chr. [sic] S. 368). (1859: 2. Bd.: Wegen dem Satz: Die strafbarere Unzucht mit dem eigenen Geschlechte bekämpften die Hausgerichte, die Censoren und Comitien, dann die Lex Scantinia und Julia (I. §. 36, 7, 27), die Extraor dinarjurisdiction und Justinian umsonst mit den schwersten Strafen. Mit Fußnoten S. 385). [Hier allg. Infos zu Adolf August Friedrich Rudorff (1803-1877)].

Sanders, Daniel: Wörterbuch der deutschen Sprache: Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. (1859/1860: Bd. 1: A-K: Paukarsch, der Prügel bekommt und Arschpauker, der austeilt = beides auch von Päderasten S. 46. Florenzen= Päderastie treiben (veraltet) S. 467. Griech-isch lieben = (als Päderast) S. 626. Ketzer = in der ältern Sprache auch Sodomit, Einer, der unnatürliche Unzucht treibt S. 903). (1859/1860: Bd. 1: A-K: Identisch). (1863: Bd. 2/1: L-R: [Ohne lesbisch auf S. 113]. Päderast = Knabenschänder; mit derberem Volksausdr.[uck]: Arschficker, Deichselvergolder; veraltete Begriffe sind: Florenzer; [...] Puseronen, [...] griechische Liebe S. 492 [Ohne platonische Liebe S. 558]). (1863: Bd. 2/2. S-Z. Schwül, Schwulitäten mit Textstellen bei Platen, Schwulibus [alles ohne homosexuellen Kontext] S. 1055). [Ohne Tribade auf S. 1375].  [Hier allg. Infos zu Daniel Sanders (1819-1897) und seinem Wörterbuch in insgesamt drei physischen Bänden. In der Ausgabe von 1863 findet sich die erste Erwähnung von Arschficker. Von der 2. Auflage wird nur der Bd. 2/2 von 1876 als Scan angeboten. Durch einen Hinweis auf diesem Cover wird deutlich, dass sich die zweite nicht von der ersten Auflage unterscheidet. Zu Sanders siehe unten sein Handwörterbuch, 1869 und sein Fremdwörterbuch, 1871].

Siehe vorigen Eintrag

Die älteste bekannte Erwähnung des heute noch gebräuchlichen Schimpfwortes Arschficker aus dem Wörterbuch von Daniel Sanders.

Weiter mit 1859

Lesetipp! Schopenhauer, Arthur: Die Welt als Wille und Vorstellung, 1859. [Zum Inhalt: Das Werk erschien erstmals 1819, aber erst in der 3. Auflage von 1859 hat der Autor in einem 2. Bd. eine umfangreiche Ergänzung veröffentlicht]. (1859: 2. Bd.: 3. Aufl.: Anhang zum vorstehenden Kapitel über Päderastie (Der Schönheitssinn wird irre geführt, wenn er in Hang zur Päderastie ausartet S. 618. Im 44. Kap. zur Metaphysik der Geschlechtsliebe findet sich dort ein Anhang zum vorstehenden Kapitel ein Beitrag über Päderastie, wo u.a. zu lesen ist: An sich selbst betrachtet nämlich stellt die Päderastie sich dar als eine nicht bloß widernatürliche, sondern auch im höchsten Grade widerwärtige und Abscheu erregende Monstrosität. […] Nämlich die gänzliche Allgemeinheit und beharrliche Unausrottbarkeit der Sache beweist, daß sie irgendwie aus der menschlichen Natur selbst hervorgeht. […] Endlich habe ich auch, durch Darlegung dieser paradoxen Gedanken, den […] Philosophieprofessoren eine kleine Wohlthat zufließen lassen wollen, indem ich ihnen Gelegenheit eröffnete zu der Verläumdung, daß ich die Päderastie in Schutz genommen und anempfohlen hätte S. 641-649). (1977: 4. Bd.. Neu gesetzt. U.d.T. Werke in zehn Bänden. Anhang zum vorstehenden Kapitel über Päderastie S. 657-664). [S.a. Herzer 147. S.a. Andere Lieben, S. 181. S.a. Derks, S. 636-642. S.a. Capri Heft [5 bzw.] 3/1988, S. 3-23 mit einem Abdruck des oben genannten Anhang. S.a. Weber, S. 96. Hier allg. Infos zu dem Werk Die Welt als Wille und Vorstellung und zu Arthur Schopenhauer (1788-1860).

 

Siehe voriger Eintrag

Schopenhauer: An sich selbst betrachtet nämlich stellt die Päderastie sich dar als eine nicht bloß widernatürliche, sondern auch im höchsten Grade widerwärtige und Abscheu erregende Monstrosität [obwohl] sie irgendwie aus der menschlichen Natur selbst hervorgeht.

(Die Illustration ist nicht auf dem verlinkten Scan enthalten. Sie ist von 1859 und daher aus dem gleichen Jahr wie die Publikation)

Weiter mit 1859

Ségur, Louis G. de: Vertrauliche Unterhaltungen über den heutigen Protestantismus. (1859: [1. Aufl.]: Calvin war der widernatürlichen Unzucht überführt und deshalb vom Henker gebrandmarkt worden S. 52). (1864: 2. Aufl. identisch). [Zu Calvin siehe oben Bolsek, 1581 und siehe unten JfsZ 1905, S. 289-306. Hier allg. Infos zu Louis G. de Ségur (1753-1830)].

Sporschil, Johann: Geschichte der Deutschen.., 1859. (1. Bd.: Hinweis auf den Schwabenspiegel und dass Friedrich II. beschuldigt wurde, ein Sodomiter und Ketzer zu sein S. 693). [Hier allg. Infos zu Johann Sporschil (1800-1863)].

Stenographische Bericht über die Verhandlungen des Preußischen Hauses der Abgeordneten, 1859. (Ein Satz über Ehescheidungsgründe: §. 673. Sodomiterei und andere unnatürliche Laster dieser Art werden dem Ehebruche gleich geachtet S. 448). [Zur Geschichte des Allgemeinen Gesetzbuches S. unten Allgemeines Landrecht, 1794. Hier allg. Infos zu Allgemeines Landrecht].

Venedey, J.: Friedrich der Grosse und Voltaire, 1859. (Der Angriff von Voltaire gegen Friedrich II., die schmutzige Lüge der sodomitischen Sünde und die Verleumdung in der Pucelle S. 222-223). [Hier allg. Infos zu dem Kölner Publizisten Jacob Venedey (1805-1871)].

Wangemann: Sieben Bücher Preussischer Kirchengeschichte.., 1859. (1. Bd.: Aus den Mundzügen von Calvin kann sonnenklar bewiesen werden, dass dieser Päderastie getrieben habe S. 141). [Zu Calvin siehe oben Bolsek, 1581 und siehe unten JfsZ 1905, S. 289-306. Hier allg. Infos zu Hermann Theodor Wangemann (1818-1894)].

Waitz, Theodor: Anthropologie der Naturvölker. (1859: 1. Bd.: Vielweiberei und Päderastie S. 357). (1860: 2. Bd.: Sänger in Frauenkleidern S. 438). (1862: 3. Bd.: Mehrere Beiträge über Unnatürliche Laster und Männer in Frauenkleidern S. 23, 113, 313, 333, 383, 472, 506). (1864: 4. Bd.: Päderastie wird streng bestraft S. 131. Ritual des Blutziehens aus den Geschlechtsteilen S. 279. Unnatürliche Laster in Yucatan S. 307. Verbreitung Päderastie S. 350. Sodomie und Frauenkleider S. 361. unnatürliche Laster S. 376, 417). (1865: 5. Bd.: Erwähnung geschlechtliche Ausschweifungen S. 157). (1872: 6. Bd.: unnatürliche Laster S. 631). [S.a. Herzer 148. Hier allg. Infos zu Theodor Waitz (1821-1864)].

Welcker, F. G.: Griechische Götterlehre. (1859: [1. Aufl.]: 2. Bd.: Knabenliebe in Griechenland und bei den Göttern S. 383-384. Päderastie bei Faun, wie bei Zeus und Ganymed S. 665-666. Knabenliebe bei Plutarch und vorkommen in Venedig S. 715. Aphrodite und das Laster der Tribaden S. 716. Eros und Gymnasien S. 724-728). (1860: [2. Aufl.]: 2. Bd.: Offenbar identisch). [Schlagwort: lesbisch. Siehe oben Welcker, 1816. Hier allg. Infos zu Friedrich Gottlieb Welcker (1784-1868)].

Wiener Zeitung, 30.01.1859. (Die Sodomiten in Dantes Hölle aus Die göttliche Komödie nach einem Gemälde von Bonaventura Emler [1831-1862] S. 457-458). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Zeitschrift für Medicin, Chirurgie und Geburtshilfe, 1859. (13. Bd.: Staatsarzneiliche Studien über Päderastie S. 71-73). [Rez. der Studie von Tardieu, die 1860 auch auf deutsch erschien. S. unten Tardieu, 1860].

Zeitschrift für Staatsarzneikunde, 1859. (78. Bd.: Tardieus Äußerungen über Erpressung stammen offenbar aus einer staatsarzneilichen Studie über Päderastie S. 105-106). [Siehe voriger Beitrag. Siehe unten Tardieu, 1860].

Zeller, Eduard: Die Philosophie der Griechen. [Alle folgenden Links beziehen sich auf die 2. Auflage]. (1856: Teil 1: Keine Einträge). (1859: Teil 2/1: Sokratische Liebe S. 57. Knabenliebe bei Plato S. 384-385, 568-569). (1859: Teil 2/1: Gleicher Scan von Google). (1862: Teil 2/2: Keine Einträge). (1865: Teil 3/1: Knabenliebe bei den Griechen S. 261-262). (1865: Teil 3/1: Gleicher Scan von Google). (1868: Teil 3/2: Kommentar in Verbindung mit Plotin, dass nur die päderastische Verirrung als etwas schändliches bezeichnet wird). (1868: Teil 4: Register. Knabenliebe S. 48). [Das Werk ist in mind. drei Auflagen seit 1844 erschienen. Die zweite Aufl. liegt in sechs physischen Bänden vollständig als Scan vor. S.a. Herzer 122, der sich auf die Ausgaben von 1845-1852 und damit offenbar auf die erste Aufl. bezieht. Hier allg. Infos zu Eduard Zeller (1814-1908)].

1860

Allgemeine Wiener medizinische Zeitung, 1860. (Rez. von Tardieu: Vergehen gegen die Sittlichkeit über Päderstie, Prostitution, Erpressung, Äußere Anzeichen S. 68-69) [s. unten Tardieu, 1860].

Archiv für preußisches Strafrecht.., 1860. (8. Bd.: Definition von Unzucht S. 414-415).

Archiv für die Praxis des gesammten im Grossherzogthum Oldenburg geltenden Rechts, 1860. (7. Bd.: Zur Frage, ob Widernatürliche Unzucht einem Ehebruch gleichkommt S. 372). [Schlagwort: Eherecht]

Bastian, Adolf: Politische Psychologie, 1860. (3. Bd.: Aus der Reihe: Der Mensch in der Geschichte. Zur Begründung einer psychologischen Weltanschauung. Das Fehlen von Frauen führte zu sodomistischen Verirrungen, die Balbao auf den Isthmus antraf und durch psychische Ansteckung auch bei anderen Völkern zu finden ist. Päderastie bei den Griechen S. 305. Über Sodomiterei unter Pariser Geistlichen, über lesbische Liebe in Afrika und bei Indianierinnen, Patici und Kinäden mit Erkennungszeichen. Mignonwesen der Tribaden am Hof von Heinrich III. und Knabenliebe bei den Galliern, in Albanien, Griechenland und anderen Ländern. Alcibiades und Socrates S. 309-312, 316).  (1860: Gleicher Band der BSB). [Schlagwort: Lesbisch. S.a. Herzer 149, der auf das ganze Kap. Geschlechtsverhältnisse S. 304-323 verweist. Hier allg. Infos zu Adolf Bastian (1826-1905)].

Bender, Hermann / Stahr Adolf W.: Aristoteles Werke, 1860. (Kap.: Ueber die Knabenliebe bei den Griechen anhand dem 2. und 7. Buch aus dem Werk Politik von Aristoteles S. 460-461). [Dies ist ein Werk über Aristoteles. Zur Übersetzung siehe oben Aristoteles, 1798. Hier allg. Infos zu Adolf Wilhelm Theodor Stahr (1805-1876). Zu Hermann Bender liegen keine weiteren Angaben vor].

Berichte und Mittheilungen des Alterthums-Vereines zu Wien, 1860. (4. Bd.: Die Zerstörung der sodomitischen Städte dargestellt in einem Fenster von Kloster Hirschau [Kloster Hirsau im Nordschwarzwald?] bzw. Stift Klosterneuburg S. 67-68. Im Anhang ist eine Zeichnung des Fensters zu sehen: Illustration Nr. LI auf Tafel XXVI o.S. ).

Biblia, das ist die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments, 1860. (1. Bd.: Übers.: Martin Luther. Klage um Jonathan von König David in 2. Buch Samuel 1/2 u.a. deine Liebe ist mir sonderlicher gewesen, denn Frauenliebe ist S. 415). [S.a. Lieblingminne, S. 19).

Lesetipp! Blätter für gerichtliche Anthropologie. Für Ärzte und Juristen, 1860. (11. Bd.: In einem Beitrag XXXIV. Die Vergehen gegen die Sittlichkeit in einem Unterkapitel über Päderastie ein Beispiel aus dem Jahr 1856 mit mehreren Knaben am Gerichtshof in Amien. Männliche Prostitution in Paris. Beschreibung eines typischen Sodomiten mit einem süsslichen Mund und Hüften wie ein spanischer Tänzer. Äußere Anzeichen von Päderastie im Analbereich und am Mund, Morde an Päderasten und der Missbrauch eines 19-Jährigen S. 353-363). [Schlagwort: Frankreich. Ohne Verfasserangabe].

Deutsches Wörterbuch, 1860. (2. Bd. Bei Sodomiterei scheint eine Form der Sodomiter statt Sodomit zu Grunde zu liegen S. 721). [Hier allg. Infos zu dem Hrsg. Friedrich Ludwig Karl Weigand (1804-1878)].

Erheiterungem, 1860. (Sodomiterei von Johann Basilowitz, [Iwan IV.; Iwan der Schreckliche 1530-1584], mit einem Edelknaben. Seinen Minister [Demetrius Occinius], der den Knaben abgemahnt hatte, ließ er ermorden S. 836). [S. oben Hübner, 1700].

Friedhoff, Franz: Allgemeine Moraltheologie, 1860. (Sodomistische Sünde S. 436-437).

Gesetzsammlung für das Fürstenthum Schwarzburg-Sondershausen.., 1860. (Gefängnisstrafe kann in körperliche Züchtigung verwandelt werden, wenn jemand wegen widernatürlicher Unzucht zweimal Freiheits- oder Handarbeitsstrafe erlitten hat S. 222).

Grimm, Jakob / Grimm, Wilhelm: Deutsches Wörterbuch. [Zum Inhalt: Die Erstausgabe des Wörterbuches erschien in 33 Bänden über einen Zeitraum von über 100 Jahren zwischen 1854 und 1971. Es ist nicht zu verwechseln mit Daniel Sanders: Das deutsche Wörterbuch von Jakob Grimm und Wilhelm Grimm]. (1860: 2. Bd.: Büberei in seiner Verwendung einige Mal als Päderastie, doch gewöhnlich in milderem Sinn, mit einigen Beispielen Spalte 465). (1860: 2. Bd. Gleicher Scan aber von der BSB). (1862: 3. Bd.: Florenzen=im Kontext Knaben; Florenzer=Päderast Spalte 1817). [Hier allg. Infos zu Deutsches Wörterbuch. Von Grimm werden nur wenige weitere Bände, die vermutlich keine Relevanz haben, ebenfalls online als Scan angeboten, wie 1854: 1. Bd.: (Hier wird Arschpauker im Gegensatz zu Sander ohne homosexuellen Bezug erklärt), 1864: 5. Bd. und 1899: 9. Bd.. Die Retrodigitalisierung der Uni Trier bietet die Möglichkeit der Volltextsuche in allen Ausgaben. Durch eine Suche in Wörterbuch gelangt man u.a. zu den erklärten Stichwörter Büberei, Knabenliebe und Sodomit. Durch eine Suche in Wörterbuchtext gelangt man z.B. bei der Eingabe Päderastie zu neun Erklärungen, in denen dieses Wort vorkommt, wie in den Beiträgen über Ketzerei, Pedasterei und Unmensch. Eine Suche mit Wortkombinationen wie homo mollis ist nicht möglich. Das Wörterbuch der Brüder Grimm soll das erste Wörterbuch gewesen sein, in dem auch Schimpfwörter und "unfeine" Wörter aufgenommen wurden. In Bezug auf Homosexualität und Umgangssprache ist das 1859 erstmals erschienene Wörterbuch von Daniel Sanders von höherem Interesse. Siehe oben Sanders, 1859].

Hofmann, Josef: Die gerichtsärztliche Sprache. Ein Versuch, die in gerichtsärztlicher Wissenschaft und Praxis vorkommenden Begriffe festzustellen, 1860. (Medizinische Definition von widernatürlicher Unzucht S. 179-182). [Zu Josef Hofmann liegen keine weiteren Angaben vor. Auf dem Scan befindet sich mit eigener Seitenzählung noch eine weitere Schrift von Hofmann: Gerichtsärztliche Bemerkungen. Diese wird auch als eigener Scan angeboten. Siehe nächster Eintrag].

Hofmann, [N.N.]: Gerichtsärztliche Bemerkungen zum Entwurfe eines Strafgesezbuchs für das Königreich Bayern, 1860. (Gesetzestext Art. 216 S. 47. Kommentar widernatürliche Unzucht S. 47-54). [Zu Josef Hofmann liegen keine weiteren Angaben vor. Siehe vorheriger Beitrag. In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Klopp, Onno: Der König Friedrich II. Von Preussen und die deutsche Nation, 1860. (Erwähnung: Voltaire schildert Friedrich II. als reif für Sodom und Gomorrha S. 187). [Nach dem JfsZ 2.1900 S. 426 nimmt der Verfasser die päderastischen Neigungen des Königs an. Hier allg. Infos zu Onno Klopp (1822-1903)].

Mittheilungen zur Statistik der Strafrechtspflege im Königreiche Hannover, 1860. (Widernatürliche Wollust im Rahmen der statistischen Erhebungen S. 94, 126, 133, 134, 142, 144, 147, 150, 166, 173, 184).

Osenbrüggen, Eduard: Das alamannische Strafrecht in deutschen Mittelalter, 1860. (Mit der Angabe einer Quelle: In Konstanz wurde 1493 einer, der mit der Anklage wegen Sodomie durchfiel, durch das Feuer hingerichtet S. 269. In Gonten bei Appenzell trieb 1584 ein Priester sodomitische Sachen mit einem Knaben. Ein Dr. Anton Leu klagt ihn an, wird aber, weil er aber die Tat nicht beweisen kann, selbst zum Tod durch das Schwert verurteilt S. 269-272. Die CCC Art. 116 über widernatürliche Unzucht S. 289. Das Augsburger Stadtrecht [von 1276] im Mittelalter über Ketzer bzw. Sodomie S. 376-377). [Schlagwort: Gonten, Schweiz. Zum 2. Fall aus Appenzell siehe oben Zellweger, 1838. Hier allg. Infos zu Eduard Osenbrüggen (1809-1879). Zur CCC siehe oben CCC, 1532].

Lesetipp! Platen, August Graf von: Tagebücher [Zum Inhalt: Die Homosexualität von August Graf von Platen wurde 1928 durch die sogenannten Platen-Affäre von 1828 durch Heinrich Heine zu einem öffentlichen Thema. Sie erschließt sich auch über seine Tagebücher, die jedoch noch nicht inhaltlich erschlossen sind]. (1860: In einem Band. Tagebücher 1796-1825). (1896: 1. Bd.: Tagebücher 1796-1817). (1900: 2. Bd.: Tagebücher 1818-1834, u.a. über eine gemeinsame Nacht mit Otto von Bülow in einem Gasthof 1821. Er drückte noch einen langen Kuß auf meine Lippen S. 485-486). ([1910]: Tagebücher 1796-1835. Hrsg. Erich Petzet). [Hier allg. Infos zu August Graf von Platen (1796-1835). S. unten Heine, 1834 und Heine, 1856. Siehe unten JfsZ 3.1901, S. 403-406. S.a. Andere Lieben, S. 173-175. S.a. Derks, S. 479-613. S.a. Mann für Mann über Platen S. 556-557, über Bülow S. 162-163 und über Joseph von Xylander S. 757. S.a. Guldin, S. 52-54, 102-105].

Psyche. Zeitschrift für die Kenntnis des menschlichen Seelen- und Gesiteslebens, 1860. (3. Bd.: Ludwig Noack: Die Meister Weiberfeind und Frauenlob. Die Äußerungen des päderastischen Problemes auch durch Erfahrungen, die er an sich selbst gemacht hat S. 129-169, insb. 139-144).  (1860: Gleicher Scan). [Herzer 150. Kritik an Schopenhauers Theorie der Päderastie in Form einer Verleumdung].

Richter, Wilhelm T.: Alphabetisches Repertorium zur Gesetzgebung des Königreichs Sachsen.., 1860. (2. Bd.: Verwandlung der Strafe auch bei dritter Verurteilung wegen widernatürlicher Unzucht S. 631). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Theodor Richter (1806-?)].

Röggl, Alois / Lechthaler, Alois: Zusprüche im Beichtstuhle nebst Bußvorschriften... (1860: Die stumme Sünde S. 275-278). (1865: 3. Aufl. offenbar identisch, aber S. 294-297). [Der Nachdruck von 1913 wird nicht als Scan angeboten. Hier allg. Infos zu Alois Röggl (1782-1851). Zu Alois Lechthaler liegen keine weiteren Angaben vor].

Schmidt, Karl: Die Geschichte der Pädagogik, 1860. (1. Bd.: Die Knabenliebe als griechisches Erziehungsmittel S. 142-143). [Zu diesem Karl Schmidt liegen keine weiteren Angaben vor].

Sepp, Johann N.: Das Leben Jesu Christi, 1860. (5. Bd.: 2. Aufl.: Kap.: Vom Ärgernissgeben oder dem sodomitischen und griechischen Laster über Griechen, Islam, Albertus Magnus und Knabenliebe S. 305-311. Kap.: Vom Mühlsteine am Hals oder der Versenkung der Sodomiter über Todesstrafe auf See S. 311-315). (Rez. dieses Buches in: Literaturblatt, 28.11.1860. S. 378). [Hier allg. Infos zu Johann Nepomuk Sepp (1816-1919)].

Stieber, W.: Practisches Lehrbuch der Criminal-Polizei, 1860. (Über unsittliche Beziehungen zwischen Männern, die das Einschreiten der Polizei erfordern S. 85-87. [S.a. Herzer 151. Hier allg. Infos zu Wilhelm Stieber (1818-1882)].

Lesetipp! Tardieu, Ambroise: Die Vergehen gegen die Sittlichkeit in staatsärztlicher Beziehung, 1860. (Sehr großer Beitrag Päderastie und Sodomie S. 121-186, vor allem S. 143-156). [S.a. Herzer 152. Nach dritter franz. Auflage ins deutsche übertragen. WikipediaDer Franzose Dr. Ambroise Tardieu veröffentlicht 1857 in franz. und 1860 in deutsch eine sehr einflussreiche „medizinisch-gesetzliche Studie“, die eine Liste von Symptomen enthält, an denen man Männer erkennen kann, die eine Neigung zu widernatürlichen Praktiken haben; Darunter auch ein trichterförmiges Rektum, deformierte Lippen und kleine Zähne].

Wiser, Thomas: Vollständiges Lexikon für Prediger und Katecheten.., 1860. (15. Bd.: Stumme Sünde S. 369). [Zu Thomas Wiser liegen keine weiteren Angaben vor].

Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien, 1860. (11. Bd.: Sokrates und die Knabenliebe in Griechenland S. 173-176).

Lesetipp! Zeitschrift für Hygiene, medicinische Statistik und Sanitätspolizei, 1860. (1. Bd.: Aus Tardieu's skandalösen Mittheilungen ist erkennbar, dass Frankreich das Erbe des classischen Alterthums übernommen hat. Über Genitalienbelecker; männliche Prostitution; Tanten [Tunten], die weibliche Kleidung anlegen, aktive wie passive Päderasten und Orgien. Aus Razzien wurden Tardieu 149 Personen zugeführt S. 664-668).  

1861

Allgemeine Gerichtszeitung für das Königreich Sachsen.., 1861. (4. Bd.: Definition Widernatürliche Unzucht S. 32-33 und die Vollendung des Vergehens S. 439).

Bachofen, Johann J.: Das Mutterrecht, 1861. (Im Kap. über Sappho S. 334-353 auch über Männerliebe und lesbische Liebe S. 336-337, 345). [S.a. Herzer 153. S.a. Derks, S. 44. Hier allg. Infos zu Johann Jakob Bachofen (1815-1887)].

Barth, Karl: Das Strafgesetzbuch für das Königreich Bayern vom 10. November 1861. Mit Auslegungsbehelfen, 1861. (Widernatürliche Wollust im Kontext von Abhängigkeitsverhältnissen S. 155-157). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871. Über Karl Barth liegen keine weiteren Angaben vor].

Bartsch, Karl: Albrecht von Halberstadt und Ovid im Mittelalter, 1861. (Wegen dem Satz: Bestimmte Verse sind insofern modificiert, als die Beziehung auf die Knabenliebe weggelassen ist S. LVIII.). [Zu Karl Bartsch liegen keine weiteren Angaben vor].

Biblischer Commentar über Das Alte Testament, 1861. (1. Bd.: Knabenschändung in Sodom und Gomorrah S. 163-164). [Schlagwort: Bibel].

Entwurf eines Strafgesetzbuchs der freien Hansestadt Bremen, 1861. (2. Bd.: Widernatürliche Unzucht S. 143).

Freytag, Georg W.: Einleitung in das Studium der arabischen Sprache bis Mohammed.., 1861. (Über die unnatürliche Wollust in der Geschichte von Loth im Koran S. 485). [Hier allg. Infos zu Homosexualität im Islam und im Koran und zu Georg Wilhelm F. Freytag (1788-1861)].

Friedreich, J. B. / Barth, C. / Demme, W. L.: Die Grundbegriffe des Criminalrechts.., 1861. (Juristische Begriffe von A-Z mit Widernatürliche Unzucht S. 409-410. Erwähnungen im Kontext von Ehebruch S. 126, Inzest S. 197, Nothzucht S. 247, Sittlichkeit S. 305 und Unzucht, Zwang zur widerrechtlichen S. 411). [Hier allg. Infos zu Johann Baptist Friedreich (1796-1862), Carl Barth (1787-1853) und Wilhelm Ludwig Demme (1801-1878)].

Geib, Karl G.: Lehrbuch des deutschen Strafrechts, 1861. (1. Bd.: Bei der Lex Scantinia sind Inhalt und Zeit unbekannt. Man geht davon aus, dass nur das stuprum cum masculo [passiver Analverkehr] erfasst war und Geldstrafe vorgesehen war S. 24).

Gfrörer, August F.: Papst Gregorius VII.., 1861. (7. Bd.: Sodomiterie von König Heinrich IV. [1050-1106] um das Jahr 1080. S. 794). [Hier allg. Infos zu dem Historiker August F. Gfrörer (1803-1861)].

Heppe, Heinrich: Theodor von Beza, 1861. (Theodor von Beza [1519-1605] gilt wegen den Gedichten an seinen Freund German Audebert als Knabenschänder S. 17-18). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Heinrich Heppe (1820-1879)].

Homiletisches Real-Lexicon, 1861. (11. Bd.: Die vier himmelschreienden Sünden in Reimform: 1. Vorsätzlich tödten – ohne Pflicht und Gründe 2. Die stumme oder sodomit’sche Sünde... S. 275).

Knobel, August W.: Kurzgefasstes exegetisches Handbuch zum altem Testament, 1861. (Über Hundelohn und Mannhure S. 292).

Kortüm, Friedrich / Reichlin-Meldegg, Karl A.: Der politische Uebergang, 1861. (Ein Satz: Die rohen Spitznamen „Kühmäuler, Kühgeiher (d. i. Viehbuhler, Sodomiter), Kuhstall" kamen aus und liefen bald im Munde des Volks um S. 130). [Hier allg. Infos zu Friedrich Kortüm (1788-1858) und Karl Alexander Reichlin-Meldegg (1801-1877)].

Neus, H: Die Entwicklung des Menschengeschlechts, 1861. (Gleichgeschlechtliche Liebe bei Jugendlichen im Vergleich zu den Griechen S. 47). [Zum Verfasser liegen keine weiteren Angaben vor].

Oppenhoff, Friedrich C.: Das Strafgesetzbuch für die preussischen Staaten. (1861. 3. Aufl. Gesetzestext und Kommentar zu Die widernatürliche Unzucht in § 143 S. 235-236). (1867. 5. Aufl.; Gesetzestext und Kommentar zu Die widernatürliche Unzucht in § 143 mit einem veränderten Text S. 238). [Hier allg. Infos zu Friedrich Christian Oppenhoff (1811-1875)].

Pichler, Wilhelm: Die gerichtliche Medizin.., 1861. (Ärzte verstehen unter Päderastie das immisio penis in anum, dass sich auch auf Frauen bezieht. An Frauen verübt gelangt es nie an die Öffentlichkeit, da sie sich merkwürdigerweise am meisten in der Ehe ereignen. Der männliche Passive heißt Weichling, die weibliche Passive Weichlingin. Äußere Anzeichen von Päderastie nach Tardieu, die auch vom Volumen der Theile abhängig sind S. 28-30). [Schlagwort: Sprache. Zu diesem Wilhelm Pichler liegen keine weiteren Angaben vor].

Psyche. Zeitschrift.., 1861. (4. Bd.: Aus: Eros und Psyche. Ein Lucianisches Gespräch [offenbar kein Werk von Lukian] ein Gespräch u.a. über die Knabenliebe zwischen Psychopömen [?], Psycholipes [?] und Appulejus [Apuleius] u.a. S. 227, 245-246).

Die Rechtsprechung des Königlichen Ober-Tribunals in Strafsachen, 1861. (Urteil vom 2.10.1861: Die widernatürliche Unzucht ist auch für den Duldenden strafbar. Beide Personen werde bestraft S. 561). [Das Preußische Obertribunal war ein oberster Gerichtshof in Berlin für Preußen von 1782 bis 1879 und unterstand direkt dem Justizministerium].

Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medizin.., 1861. (109. Bd.: Inhalationen als Therapie bei von Knabenschändung betroffenen 8-10 jährigen Knaben S. 53. Die S. 54-55 fehlen auf dem Scan). (112. Bd.: Im Rahmen der Rez. von Schlager: Die Psychiatrie in ihrer Entwicklung S. 265-267 auch über die Antike. Die skythische Krankheit als die Bezeichnung der passiven Päderastie, des Zustandes des Pathicus, gehört nicht in die Reihe der Geisteskrankheiten S. 265. Im Rahmen der Rez. von Tardieu: Die Vergehen gegen die Sittlichkeit S. 267-269 auch über Päderastie mit seinen Folgen für den Aktiven und Passiven S. 268). [Das Buch von Schlager wird nicht als Scan angeboten. Zur Tardieu-Rez. siehe oben Tardieu, 1860. Zu der Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und siehe oben Hippokrates, 1837].

Vierteljahrsschrift für gerichtliche Medizin.., 1861. (19. Bd.: Martini, J.: Ein männlicher Zwitter als verpflichtete Hebamme. Amtsmissbrauch und widernatürliche Unzucht. Hebamme Märker soll mit Zwang eine schwangere Frau penetriert haben und sexuelle Kontakt zu Frauen gesucht haben. Bei einer Untersuchung werden männliche und weibliche Geschlechtsorgane attestiert. Der Fall Märker wird mit dem Fall Göttlich verglichen. Märker wird mit Berufsverbot und vier Wochen Gefängnis bestraft S. 303-323). [Schlagwort: lesbisch. Zu Göttlich s. oben Wochenschrift.. 1833].

Vischer, Friedrich T.: Kritische Gänge, 1861. (3. Heft: In einer Rez. zu Faust II von dem ekelhaften Motiv der päderastischen Mephistophelesgelüste S. 174). [Vischers umfangreiche Monographie Göthes Faust von 1875 wird nicht als Scan angeboten. Siehe unten Vischer: Faust III, 1862. S.a. Derks, S. 291-292].

Welcker, Friedrich G.: Kleine Schriften zur griechischen Literaturgeschichte, 1861. (In dem Beitrag Ueber die beiden Oden der Sappho S. 68-99 auch über reine Liebe von Männern zu Jünglingen und Lesbischen Laster S. 78, 91). [Hier allg. Infos zu Friedrich Gottlieb Welcker (1784-1868)].

Werner, Karl: Geschichte der apologetischen und polemischen Literatur.., 1861. (1. Bd.: Der griechische Gott Bacchus wollte Proshymnus als Cynaedus dienen [im Sinne von passiven Analverkehr]. Da Bacchus diesen bei seiner Ankunft jedoch tot auffand, vollzog er das versprochene durch sich selber mittels einer nach Phallusart zugeschnitzten Baumastes S. 158). [Zur ausführlichen Geschichte siehe oben Arnobius, 1842. Zu diesem Karl Werner liegen keine weiteren Angaben vor].

Wiskemann, Heinrich: Darstellung der in Deutschland zur Zeit der Reformation herrschenden nationalökönomischen Ansichte, 1861. (Das Tragen von Ringen und Kleidern als Zeichen der Verachtung für die, die sich unnatürlicher Wollust hingegeben haben S. 42). [Hier allg. Infos zu Heinrich Wiskemann (1810-1875)].

Wuttke, Adolf: Handbuch der christlichen Sittenlehre.  (1861: [1. Aufl.]: 1. Bd.: Die widernatürliche Unzucht in der Antike S. 47, 60). (1861: [1. Aufl.]: 2. Bd.: Über Schauder bei der ekelhaften und grauenhaften Ausartung S. 161). (1862: [2. Aufl.]: 2. Bd.: ident. mit 1. Aufl.). [Hier allg. Infos über Adolf Wuttke (1819-1870). Die posthum erschienene 3. Aufl. von 1874/1875 wird nicht als Scan angeboten. Im Jahre 2012 erschien ein Reprint].

Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien, 1861. (Übersetzung der Knabenliebe bei Sokrates und Pausanias S. 601).

Zeitschrift für Gesetzgebung und Rechtspflege des Königreichs Bayern.., 1861. (9. Bd.: Zur allg. Definition von widernatürliche Wollust in Abhängigkeitsverhältnissen S. 239-258. Auch der Passive macht sich strafbar S. 464). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

1862

Allgemeine Zeitung aus München, 1862. (Vier Meldungen über Johann Baptist von Schweitzer. Am 11.08.1862: Schweitzer wurde am 7. oder 8. August wegen eines groben Vergehens gegen die Sittlichkeit im Schlossgarten zu Mannheim verhaftet. An der Schuld ist nicht zu zweifeln S. 3696. Am 28.08.1862: Er befindet sich wieder auf freiem Fuß S. 3963. Am 31.08.1862: Er befindet sich doch nicht auf freiem Fuß S. 4009. Am 05.09.1862: Er wurde zu 8 Monaten Einzelhaft verurteilt S. 4098. [Siehe unten Ulrichs, 1864, der sich u.a. in der 8. Schrift Incubus S. 14-15 und in der 9. Schrift Argonautics S. 17-18, 113-114 äußert. S.a. Mann für Mann, S. 655-656, der von zwei Jahren Gefängnis berichtet. Hier allg. Infos zu Johann Babtist von Schweitzer (1833-1875)].

Arrian: Arrian's Werke, 1862. (1. Bd.: Ein Bruchstück aus den Büchern zur parthischen Geschichte: Arfaces und Teridates waren zwei Brüder. König Antiochi wollte Teridates Gewalt antun und wurdes deshalb von ihnen ermordet S. 121). [Der homosexuelle Kontext ergibt sich nur aus anderen Quellen wie aus siehe oben Prideaux, 1721. Hier allg. Infos zu Arrian bzw. Lucius Flavius Arrianus (um 85- um 145).

Archiv für preußisches Strafrecht, 1862. (10. Bd.: Gerichtsurteil, dass auch das entblößen des Hinterns vor einem Mann schon eine vollendete widernatürliche Unzucht darstellen kann. Verweis u.a. auf ein Urteil des Ober-Tribunals vom 21.2.1862 durch das Urteil gegen Levinski, [evt. Tierkontakt]. S. 287, 698, 845).

Ave-Lallemant, Friedrich C.: Das deutsche Gaunerthum.., 1862. (3. Bd.: Sodomit als Beleidigung in Paris durch Dirnen von Männern, die sie verschmähten S. 160). (4. Bd.: Wörterbuch: Kodesch= der Päderaft, Sodomit, Kuppler und Wollüstling gemeinster Sorte S. 560). [Schlagwort: Frankreich, Sprache; Kadesch. Hier allg. Infos zu Friedrich Christian Ave-Lallemant (1809-1892)]. 

Berthold (von Regensburg): Berthold von Regensburg, vollständige Ausgabe seiner Predigten, 1862. (1. Bd. In dem Kap. XIV. Die siben übergrozen Sünden heißt es u.a.: Daz ist diu verfluochteste sünde, diu niht namen hât, unde diu verdampteste, wan der tiuvel enkunde ir nie deheinen namen gegeben, sô gar verfluochet unde sô gar ungenseme ist diu selbe sünde wider allen den sünden, die diu werlt ie gewan.[…] Die Sünde, der sich der tiuvel schamet in der helle S. 196-210, insb. S. 206-207. [1880 erschien ein für diese Bibliographie nicht relevanter 2. Bd. Die beiden Bände wurde 1965 satzgleich nachgedruckt. S.a. Die sünde, S. 7, 123-136, insb. S. 125-129, mit einem Aufsatz von Andreas Kraß über Berthold von Regensburg und Der Stricker. Der oben zitierte zweite Satz ist gleichzeitig der Namensgeber von dem Buch Die sünde. S.a. Spreitzer, S. 237 mit dem Abdruck Von ruofenden sünden. Hier allg. Infos zu Berthold von Regensburg (1210-1272)].

 

Siehe voriger Eintrag

Für Berthold von Regensburg (1210-1272) - einem der bekanntesten Prediger des Mittelalters - war Homosexualität eine Sünde, für die sich sogar der Teufel in der Hölle schämt.

(Die Illustration ist nicht auf dem verlinkten Scan enthalten)

Weiter mit 1862

Biblischer Commentar über Das Alte Testament, 1862. (Hrsg.: Carl F. Keil, Franz Delitzsch. Mannhure und die männlichen Kedeschen S. 497). [Offenbar abgeleitet von kadesch].

Deutsche Klinik. Zeitung für Beobachtungen aus deutschen Kliniken und Krankenhäuern, 1862 (14. Bd.: Über Tardieu und sein Denkmal der Lächerlichkeit S. 52).

Geschichte der Eidgenössischen Bünde, 1862. (Wegen dem Satz: Bonifatius sei mit der Sodomiterei behaftet, und halte Beischläfer S. 174). [Zu Papst Bonifatius VIII. s.a. Randgruppen, S. 322.  Hier allg. Infos zu Papst Bonifatius VIII (1235-1303)].

Gess, Wolfgang F.: Vorträge über die Propheten: gehalten auf Veranstaltung.., 1862. (Über die Kadeschen oder Geheiligten, Tempelsclaven männlichen und weiblichen Geschlechts, die dem Gott zu Ehren in unnatürlicher Wollust sich Preis gaben S. 9). [Hier allg. Infos zu Wolfgang Friedrich Geß (1819-1891)].

Grimmelshausen, Hans J. von: Der abenteuerliche Simplicissimus und andere Schriften. [Zum Inhalt: Es geht um den 3. Bd. Von dem seltzamen Springinsfeld [8. Teil vom Simplicianischen Zyklus] und um den 4. Bd. Desz wunderbarlichen Vogel-nests zweiter Theil [10. Teil vom Simplicianischen Zyklus]. (1862: 3. und 4. Bd.: mit den S. 1-944. Hrsg. Adelbert von Keller. Sodomiten S. 448, Wolleben der Sodomiten S. 598-599, Die Liebe zu schönen Knaben, nicht alle als abscheuliche Sodomiten S. 742). (1862: 4. Bd.: mit den S. 499-944. Hrsg. Adelbert von Keller. Wolleben der Sodomiten S. 598-599. Die Liebe zu schönen Knaben, nicht alle als abscheuliche Sodomiten S. 742). (1864: [4. Bd.]: U.d.T.: Simplicianische Schriften. Hrsg. Heinrich Kurz. Des Vogelnests 2. Theil: von dem Wolleben der Sodomiten S. 100-101). (1992: U.d.T. Das wunderbarliche Vogel-Nest, 1992. Es ist der 9. und 10. Bd. des Simplicianischen Zyklus, die hier von Gutenberg zu einem Bd. neu zusammengefasst und neu gesetzt wurden. Der relevante Textpassus befindet sich im 2. Bd. Im Cap. XIII – bei Gutenberg ist es Kap. 26 – gibt es einen Absatz über Sodom und Gomorrah und das Verhalten von Sodomiten zu Gästen). [Siehe oben Grimmelshausen, 1685. Auch dort mit zum Teil verwirrenden Bezeichnungen. Hier allg. Infos zu Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen  (1622-1676)].  

Gruner, [N.N.]: Geschichte Polens: Nach Thodzko's Vorgange.., 1862. (Fürst Demetrius Obolenskoi [Pseudodimitri I. ? † 1606] wurde wegen der Äußerung Sodomitische Laster durch Iwans Günstling ermordet S. 128-129). [Zu Gruner liegen keine weiteren Angaben vor].

Jahrbücher der deutschen Rechtswissenschaft und Gesetzgebung, 1862. (8. Bd.: Definition von widernatürliche Unzucht anhand von zwei Gerichtsurteilen S. 135).

Lange, Christian C.: Römische Alterthümer.., 1862. (2. Bd.: Lex Scantinia, die vom Namen her gewiß nicht von dem Verbrechen aus dem Jahr 527 herrührt S. 566-567). (3. Bd.: Caelius Rufus [88-48 v.Chr.] wird von einem Censor nach der Lex Scantinia wegen Päderastie angezeigt und erwidert es mit einer Gegenanzeige wegen dem gleichen Delikt S. 393). [Zu der doppelten Strafanzeige s. unten Zumpt, 1871. Hier allg. Infos zu Christian Conrad Ludwig Lange (1825-1885)].

Luther, Martin: Sämtliche Werke, 1862 (Hrsg. Ernst Ludwig Enders). (1. Bd. Eine Predigt von Luther über die Sodomiten mit ihren unrechten Werken, die Loth sehen und hören musste. [...] Aber da war das der Trost, daß er wußte, solcher schröcklicher Anblick gülte nicht ihm, sonder den Sodomiten, die böse, verzweifelte Buben gewest waren, und sich nit wollten bessern S. 24-25, 108). [Die Predigt bezieht sich auf die Bibelstelle Lukas 21, 25-36, die keinen konkreten Bezug zu gleichgeschlechtliche Handlungen hat. Zu Luther s.a. Puff. Der ersten Teil des Zitates hat eine geringe Ähnlichkeit mit siehe oben Luther, 1548].

Mair, Ignaz: Juristisch-medicinischer Commentar der neuen kgl. bayerischen, kgl. preußischen und kais., kgl. österreich. Strafgesetzgebung.., 1862. (1. und 2. Bd. auf dem gleichen Scan mit separater Seitenzählung. 2. Bd.: Gesetzestext des österreichischen Strafgesetzbuch mit § 143 S. 5. Widernatürliche Wollust. Zeichen passiver Päderastie nach Casper, Dohrn und Tardieu. Kinäden stellen Schmerz nicht in Abrede. Caspers Befunde an drei Leichen. Bei lesbischer Liebe sind keine Beweise möglich. Die Angabe einer zur Aufrichtung fähigen Klitoris ist durch keinen Fall erhärtet S. 10-21, 23, 57-65). [Hier allg. Infos zu Ignaz Mair (1817-?). In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Lesetipp! Platon: Nomoi / Die Gesetze / Unterredungen über die Gesetze. [Zum Inhalt: Das fiktive, literarisch gestaltete Gespräch über Staatstheorie ist Platons umfangreichste Schrift. An der Diskussion sind drei Männer beteiligt. Einer von ihnen ist ein Athener, der sich im ersten und achten von insgesamt zwölf Büchern kritisch über homosexuelle Handlungen äußert und sie bestraft sehen möchte. Im Folgenden werden drei Übersetzungen aufgeführt, die zum Teil nur das erste oder achte Buch wiedergeben]. (1785: Übers.: J. G. Schultheß. U.d.T.: Unterredungen über die Gesetze. 1. Bd. mit der 1.-6. Unterredung [=1.-6. Buch]: 1. Unterredung: Athener: Der von der Natur Menschen und Thieren eingepflanzte Geschlechtstrieb ist verkehrt worden, begünstigt u.a. durch nackt ausgetragene Kampfspiele. Die Begattung der Männer mit Männern ist unnatürlich und ein Frevel der zügellosen Lüsternheit. Die Geschichte von Ganymed ist ein Märchen S. 57-58. Kommentar über die Gesetze zur Knabenliebe S. 416-417). (1842: Übers.: J. G. Schulthess. Offenbar wegen dem Bearbeiter Salomon Vögelin weicht diese Übersetzung von der Schulthess-Übersetzung von 1785 zum Teil ab. Band mit dem 1.-12. Buch. 1. Buch: Das Zitat von dem Athener weitgehend wie oben, wird hier jedoch nicht kommentiert S. 26-27. 8. Buch: Bis zum Gesetz aus Lajos Zeit hat gegolten, dass sich Männern nicht mit Männern und Jünglingen wie mit Weibern vermischen dürfen. Ähnlicher weiterer Text und ähnlicher Kommentar zu Lajos wie in der Ausgabe von 1862 S. 91-93). (1862: Übers.: Franz Susemihl. U.d.T.: Die Gesetze. Band mit dem 8.-9. Buch. 8. Buch: Der Athener: Bis zum Gesetz von Laios galt, dass sich Männern nicht mit Männern und Jünglingen wie mit Weibern vermischen dürfen. Weil es bei Tieren nicht vorkommt, ist es nicht naturgemäß. Wenn es nicht gesetzlich verfolgt wird, wird die Mannhaftigkeit und Tapferkeit der jungen Menschen leiden. Rügt nicht jeder solche Wollüste? Für Gesetze müssen das Wesen der freundschaftliche Zuneigung und die Liebe berücksichtigt werden. Kommentar: freundschaftliche Zuneigung könnte man auch mit Freundschaft und Begierde übersetzen S. 1530-1531. Kommentar: Laios, der Vater des Oedipus, König von Theben, galt nach der Sage für den ersten Knabenschänder, indem er den Sohn seines Gastfreundes Pelops, den Chrysippos, raubte und zu unnatürlicher Wollust mißbrauchte S. 1623). [Hier allg. Infos zu Platon (um 428-um 348 v.Chr.), seinem Werk Nomoi und zu den Übersetzern Johann Georg Schultheß (1758-1802), Friedrich Salomon Vögelin (1837-1888) und Franz Susemihl (1826-1901). Das 1. und 8. Buch von Susemihl gibt es mit einem Text wie in der Ausgabe von 1862 auch in einer neu gesetzten Fassung].

Die Presse. (28.01.1862: Verhandlung in Wien gegen Vinzenz Weidinger und Johann Straßmaier wegen Unzucht wider die Natur S. 4). (13.07.1862: Verhandlung in Wien gegen Johann Altrichter wegen Unzucht wider die Natur S. 4). (29.11.1862: Verurteilungen in Wien von Georg Wundenberger zu zehn Monaten Kerker und seinem Mitschuldigen Franz Kromberger zu einem Jahr Kerker wegen Unzucht wider die Natur S. 4). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Regensburg, Berthold von: Vollständige Ausgabe seiner Predigten mit Anmerkungen und Wörterbuch.., 1862. (stumme Sünde S. 93). [Hier allg. Infos zu dem bekannten Prediger des Mittelalters Berthold von Regensburg (1210-1272)].

Reinke, Laurenz: Die messianischen Weissagungen bei den grossen und kleinen Propheten des A.T…, 1862. (Sodom und Gomorrah und die Frage der Begnadigung S. 44-49). [Hier allg. Infos zu Laurenz Reinke (1797-1879)].

Russische Fragmente.., 1862. (Im Russland des 16. Jh. trug fast jeder einen Bart. Eine Abweichung davon lag eine Immoralität zugrunde. Auch wegen der körperlichen Nähe ist das Scheren des Bartes evt. als ein geheimes Zeichen und vielleicht sogar als offenes Aushängeschild für Sodomiterei anzusehen. Verweis auf den Stoglaw, dem russischen Moralkodex S. 300, 307-310).

Stenglein, M.: Commentar über das Strafgesetzbuch für das Königreich Bayern, 1862. (2. Bd.: widernatürliche Unzucht Art. 214 S. 213-217. Kontext Ehebruch S. 222 und Kuppelei S. 233). [Hier allg. Infos zu Melchior Stenglein (1825-1903). In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Das Strafrecht für das Königreich Bayern.., 1862. (2. Bd.: Gesetzestext und Kommentar S. 190-192). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Vischer, Friedrich T.: Faust: der Tragödie dritter Theil in drei Acten, 1862. (Diverse Anspielungen auf den Hintern und einen homosexuellen Teufel wie Knaben-Colonie S. 33). [Dies ist ein eigenständiges literarisches Werk von Vischer in Anlehnung an Goethes Faust II. Hier 1. Aufl., danach vermehrt bis 1886. S.a. Derks, S. 292-294, mit mehreren Textpassagen aus der nicht satzgleichen Ausg. von 1978. Hier allg. Infos zu Friedrich Theodor Vischer (1807-1887)].

Volquardsen, Carsten R.: Platon’s Phädros, 1862. (Im Rahmen einer Rezension über griechische Knabenliebe insb. S. 39-46, 60, 79-81, 141, 150, 168). [Zu Phaedros siehe oben Platon, 1804. Hier allg. Infos zu Carsten Redlef Volquardsen (1824-1875)].

Wiener Zeitung, 24.09.1862. (Im Rahmen einer Rez. über Erpressungen in Bezug auf das Laster wider die Natur in Paris. Linke und mittlere Spalte S. 879). [Der Anfang des Artikels mit der Nennung des Titels wurde nicht gefunden Schlagwort: Frankreich, Anno, Österreich].

Wolff, Adolf: Pantheon des Classischen alterthums…, 1862. (Juvenal 2. Satire S. 880).

Zeitschrift für Gesetzgebung und Rechtspflege des Königreichs Bayern, 1862. (9. Bd. N.N.: Die Fleischesverbrechen und Sittlichkeitsverletzungen nach den Bestimmungen der neuen bayerischen Gesetzbücher mit widernatürlicher Unzucht im allgemeinen S. 219-258, 463. Päderastie S. 237, 244). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Zeitschrift für das Gymnasialwesen, 1862. (16. Bd.: Knabenschändung mit Bezug auf Cicero S. 860). [Schlagwort: Pädagogik].

Zollner, Johann: Das katholische Christenthum in seinem Glauben.., 1862. (3. Bd.: Stumme Sünde S. 386-389). [Zu Johann Zollner liegen keine weiteren Angaben vor].

1863

Lesetipp! Amtsblatt der freien Stadt Frankfurt, 1863 (Steckbrief: Ausschreibung nach Carl Anton Ulrichs wegen Versuchs der widernatürlichen Unzucht auf S. 958 und am 21.11.1863 auf S. 966). [Die Personenbeschreibung, der Angabe Burgdorf und der Formulierung angeblich Amtsassessor aus Hannover macht deutlich, dass es sich um den späteren Homosexuellen-Aktivisten Karl Heinrich Ulrichs handelt. Zu den Schriften von Ulrichs und einer Zeichnung von ihm siehe unten Ulrichs, 1864. Von Google wird die Zeitung als Intelligenz-Blatt der freien Stadt Frankfurt bezeichnet. Das Datum von S. 958 bleibt unklar und offenbar fehlen mehrere Seiten].

Siehe voriger Eintrag

Steckbrief nach Karl Heinrich Ulrichs - ein Jahr bevor er damit begann, seine bedeutenden Schriften zur homosexuellen Emanzipation zu verlegen.

Weiter mit 1863

Archiv für preußisches Strafrecht, 1863. (11. Bd.: Kommentar zur Praxis: Onanie als strafbare Form der widernatürlichen Unzucht S. 425-432). (1863: Derselber Scan der BSB). [Herzer 156].

Bucher, Ernst / Bucher, Otto: Bericht über die Leistungen im Gebiete der gerichtlichen Medizin, 1863. (Rez. zu Casper: Klinische Novellen zur gerichtlichen Medizin S. 1-3. Die drei unterschiedlichen Definitionen von widernatürlicher Unzucht durch die obersten Gerichtshöfe in Preußen, Bayern und  dem Königreich Sachsen S. 42-43). [Siehe unten Casper, 1863. Zu Ernst und Otto Bucher liegen keine weiteren angaben vor].

Lesetipp! Casper, Johann L.: Klinische Novellen zur gerichtlichen Medizin, 1863. (Zweite Novelle: Von der Päderastie mit insgesamt 13 medizinischen Fällen S. 33-52. Zusätzlich über den Sexualmörder Johann Gnieser S. 299-304). [Die in den Novellen auf S. 44 behandelte Frage, ob ein Mann von einem anderen wider seinen Willen päderastisch missbraucht werden kann, greift er später in seinem Practischen Handbuch auf S. 211 noch einmal auf – siehe oben. Zu Gnieser s.a. Mann für Mann, S. 288. S.a. Herzer 155. S.a. Andere Lieben, S. 186-189. Hier wird in Auszügen auf die Selbstbekenntniss eines Päderasten eingegangen, die sich auf dem Scan auf S. 36-38 befinden. S.a. Mildenberger S. 37].

Deutsche Zeitschrift für Staatsarzneikunde, 1863. (21. Bd.: Großer Beitrag unter dem Kap. Knabenschändung, Päderastie. Über die Griechen, Platos Gastmahl, Publikationen von Casper und anderer Mediziner über äußere Anzeichen von Analverkehr. Der Fall eines Bauernburschen nach Casper S. 347-368). [S. oben Casper, 1863].

Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1863. (In Sachsen ist die Widernatürliche Unzucht dem Ehebruch als Scheidungsgrund gleichzusetzen S. 204).

Heine, Heinrich: Sämtliche Werke, 1863. (19. Bd.: Briefe. Anlässlich der Berliner Aufführung des Werkes Der Romantische Oedipus von August Graf von Platen schrieb Heinrich Heine 1829 an Immermann, dass das Stück von einer gewissen Klike, die mit dem Grafen steißlich einverstanden ist, sehr goutiert werde. Sein Leibfreund Ruhmohr hat die ganze Suppe eingerührt S. 360). [Dies ist offenbar eine abfällige Bemerkung in Bezug auf die Homosexualität von August Graf von Platen und den Kunsthistoriker Carl Friedrich von Rumohr. S.a. Mann für Mann, S. 601. In diesem Zusammenhang gehört ein Brief von Heinrich Heine an Karl August Varnhagen vom 3.1.1830, in dem er Carl Friedrich von Ruhmor als einen Missionär der Pedrastie bezeichnet, der ein Künstlerserail in Hamburg unterhielt. Hier ausnahmsweise zitiert nach einer Snippet-Ansicht von Heinrich Heine: Briefe, 1970. 20. Bd. S. 378. Hier allg. Infos zu Heinrich Heine (1797-1856), Carl Friedrich von Rumohr (1785-1843) und August Graf von Platen (1796-1835)].

Lueders, Ferdinand: Beiträge zur Erklärung von Shakespeare‛s Othello, 1863. (Für L. Tieck ist Jago [der Fähnrich des Protagonisten Othello] ein Florentiner, d.h. männlicher Geliebter, der sich als leidender Teil hat missbrauchen lassen, zum schmucken Weibe fast versündigt. S. 5).

Medicinische Jahrbücher für das Herzogthum Nassau.., 1863. (19. Bd.: Fälle von Päderastie in bzw. bei Wiesbaden. Dabei gaben sich zwei Knaben und ein Soldat einem Aktiven hin. Weitere vier Fälle, bei denen die Passiven 9-16 Jahre alt waren und zum Teil nicht das versprochene Geld erhielten S. 128-130). [Schlagwort: Prostitution].

Menzel, Wolfgang: Allgemeine Weltgeschichte von Anfang bis jetzt.., 1863. (2. Bd.: Über Theokrit: Nur eckelt die häufige Wiederkehr der s. g. griechischen Liebe, das widrige Gewimmer des Liebenden vor dem spröden Knaben S. 248). [Hier allg. Infos zu Wolfgang Menzel (1798-1873)].

Merx, Adalbert: Bardesanes von Edessa.., 1863. (Über die Gelen heißt es an einer Stelle über Geschlechterrrollen, dass tapfere und üppige Männer geboren werden, was mit Cinaedus und concubitum masculum prostitutus in Verbindung gebracht wird S. 46). [Hier allg. Infos zu dem syrisch-aramäischer Gnostiker Bardesanes (154-222) und zu Adalbert Merx (1838-1909)].

Michiels, Alfred: Geheime Geschichte der oesterreichischen Regierung.., 1863. (Kaiserin Maria Theresens hob Kerker und körperliche Strafen auf und weil dort hässliche Ausscheifungen begangen wurden, konnte auch Päderastie und Tribaden eine Schranke gesetzt werden S. 379-380, 385). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Alfred Michiels (1813-1892), Maria Theresia von Österreich (1717-1780) und die hier behandelte Constitutio Criminalis Theresiana im Jahre 1768].

Die Presse. (09.08.1863: Erwähnung der Verhandlung in Wien über Heinrich Koberl wegen Unzucht wider die Natur [S. 4]). (11.08.1863: Er wurde zu acht Monaten Kerker verurteilt [S. 4]. [Schlagwort: Anno, Österreich]

Die Rechtsprechung des Königlichen Ober-Tribunals in Strafsachen. (1863: 3. Bd.: Gerichtsurteil vom 13.04.1863: Die gegenseitige Onanie ist keine widernatürliche Unzucht im Sinne des § 143 Strafgesetzbuches S. 385-389). (1864: 6. Bd.: Scheidungsrecht und Sodomie S. 228). (1867: 8. Bd.: Gerichtsurteil vom 31.05.1867: widernatürliche Unzucht ist jede Handlung unter Männern, deren Ziel eine widernatürliche immissio seminis ist. Verhandlungsgegenstand ist Oralverkehr unter Männern S. 356). [Hier allg. Infos zu Preußisches Obertribunal (1782-1879)].

Reinke, Laurenz: Beiträge zur Erklärung des alten Testamentes.., 1863. (5. Bd.: Über das Geschlecht und die Schuld der Engel in Bezug auf Sodom und Gomorrah S. 172-175). [Hier allg. Infos zu Laurenz Reinke (1797-1879)].

Reinsberg-Düpringsfeld, Otto von: Internationale Titulatoren, 1863. (Eines von mehreren beleidigenden Zitaten über europäische Nationen von Moritz von Nassau [1604-1679]: Die Italiener sind wie die Wanzen: wo sie einmal waren, hinterlassen sie den Geruch der Sodomiterei, des Verraths und Meuchelmordes S. 3). [Hier allg. Infos zu Otto von Reinsberg (1822-1876)].

Schopenhauer, Arthur / Lindner, Ernst O. / Frauenstädt, Julius: Arthur Schopenhauer: über ihn, von ihm, 1863. (Schopenhauser habe Shakespeare wegen seiner Sonetten im Verdacht ein Päderast zu sein S. 200. Über die Äußerungen von Schopenhauer über Päderastie in Die Welt als Wille und Vorstellung S. 392). [Siehe oben Schopenhauer: Die Welt.., 1859. Hier allg. Infos zu Arthur Schopenhauer (1788-1860)].

Sepp, Johann N.: Jerusalem und das Heilige Land.., 1863. (1. Bd.: Die Bibelstelle Markus 9/42 ff., wo Jesus davon spricht, dass Menschen mit einem Mühlstein um den Hals ertränkt werden, wird in Bezug auf griechische und sodomitische Laster gedeutet S. 649). [Hier allg. Infos zu Johann Nepomuk Sepp (1816-1919)].

Staats- und Gesellschafts-Lexikon: neues Conversations-Lexikon.., 1863. (20 Bd.: Kaiser Tiberius will auf Capri den Lastern einer unnatürlichen Wollust fröhnen S. 510).

Stahr, Adolf W.: Tiberius, 1863. (Tiberius hasste das Rom der Leidenschaften und Laster S. 113). [Siehe unten Allgemeine.., 1864, die bei Stahr auch auf Capri eingeht. Hier allg. Infos zu dem Historiker Adolf Stahr (1805-1876)].

Tholuck, August: Der sittliche Charakter des Heidenthums. (1863: 8. Bd.: U.d.T.: Werke. Knabenliebe in Griechenland S. 72). (1867: 3. Aufl. Hier als separate Schrift. Ident. mit 1863 und auch S. 72). [Hier allg. Infos zu August Tholuck (1799-1877)].

Weis, Ludwig: Das Strafgesetzbuch für das Königreich Bayern.., 1863. (2. Bd.: Über Art. 214 S. 17-30, 40). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871. Ludwig Weis (1813-1880)].

Wiener medizinische Presse: Organ für praktische Ärzte, 1863. (Rez. zu Casper S. 410-411). [Schlagwort: Österreich. S. oben Casper, 1863].  

Wiener Zeitung, 31.12.1863. (Verurteilung in Wien von Joseph Jurczik wegen Unzucht wider die Natur zu sechs Monaten Kerker S. 1986). [Schlagwort: Anno, Österreich].  

1864

Allgemeine Literatur-Zeitung zunächst fūr das katholische Deutschland, 1864. (11. Bd.: Die unnatürliche Wollust bei dem römischen Kaiser Tiberius u.a. auf Capri anhand der Rez. von Stahr: Tiberius S. 21). [S. oben Stahr, 1863].

Anakreon / Eduard Mörike (Übers.): Anakreon und die sogennannten Anakreontischen Lieder, 1864. (Im ersten Teil von Anakreon (Fragmente) geht es u.a. um: Nr. 3: Knabe du mit dem Mädchenblick S. 31. Nr. 10: Über einen Mann geschändet und sein Bart berupft S. 34. Nr. 16: Knabengedicht S. 36. Nr. 41 Agathon S. 45. Danach folgen Kommentare zum ersten Teil über die Liebe von Anakreon zu dem Jüngling Kleobulos S. 51. Der Ball, bei ballspielkundige Knabe, ist ähnlich wie der Apfel, eine Metapher für Liebe S. 52. Der Knabe entziehe sich ihm bzw. möchte nicht mit mir schäkern S. 57-58. Über Jünglingsliebe S. 59. Im zweiten Teil von Anakreontische Lieder ab S. 63 gibt es folgende relevante Beiträge: Nr. 5 Ruheplatz S. 51. Nr. 30: Auftrag S. 99. Nr. 32: Das Bild des Bathyllus S. 102-103. Nr. 42: Die Probe S. 116. Nr. 43: Bedeutsamer Traum S. 117. Nr. 44: Der wächserne Eros S. 118. Nr. 45: Der Kampf mit Eros S. 119. Nr. 46: Widmung des Eros S. 120. Nr. 48: Die Pfeile des Eros S. 122. Kommentare: Eros ist im Gedicht Nr. 9 Vers 4-5 kein zarter Knabe, sondern ein zarter Jüngling S. 139. Eros und sein Pfeil in Gedicht Nr. 48 S. 159-160). [S.a. L’amour bleu, S. 18-19, mit dem Abdruck von zwei Gedichten – siehe Scan S. 99, 102-103. Hier allg. Infos zu dem Lyriker Anakreon (um 575- 495 v. Chr.)].

Augsburger Postzeitung 7. Juli 1864. (Öffentliches Schwurgericht für Schwaben und Neuburg: Verhandlung am 6. Juli im Fall gegen den Schneidergesellen Ant. Völker aus Aschaffenburg wegen Entführung eines 14-jährigen zum Zwecke der Verübung unnatürlicher Wollust. Sitzung wurde vertagt S. 1065).

Chamisso, Adelbert von: Adelbert von Chamisso's Werke, 1864. (5. Bd.: Brief an De la Foye vom 20.09.1804. Zu Johannes von Müller muss er nicht außer Acht lassen, dass er ein Bouype [Bougre] ist. Bist Du auch schon so geliebt worden, haben auch Jünglinge Deiner begehrt? S. 42). [S.a. Derks, S. 271-272].

Die Debatte, 18.11.1864. (Verurteilung von Franz Bajohl wegen Unzucht wider die Natur zu einem Jahr Kerker S. 4). [Schlagwort: Anno, Österreich. Siehe unten Neue freie Presse vom 13.11.1864 über Franz Pajol].

Diefenbach, Lorenz: Vorschule der Völkerkunde und der Bildungsgeschichte.., 1864. (über griechische und lesbische Liebe, auch bei Römern und Türken S. 242). [Hier allg. Infos zu Lorenz Diefenbach (1806-1883)].

Friedreich's Blätter für gerichtliche Medicin und Sanitätspolizei, 1864. (15. Bd.: Definition widernatürliche Unzucht S. 399).

Heidelbergische Jahrbücher, 1864. (57. Bd.: Einige Sätze über den Fall des Malers Il Sodoma, genannt der Sodomit, […] Seinen Zunamen Sodomit erhielt er keineswegs durch ein solches Laster, denn da ihm derselbe von Allen beigelegt S. 130). [S.a. Sternweiler, S. 161-172].

Hergenröther, Joseph / Hergenröther, Philipp: Katechetisches Handbuch der katholischen Religionslehre.., 1864. (3. Bd.: Stumme Sünde S. 51). [Hier allg. Infos zu Joseph Hergenröther (1824-1890). Zu Philipp Hergenröther liegen keine weiteren Angaben vor].

Der Irrenfreund: Eine psychiatrische Monatsschrift.., 1864. (6. Bd.: Beitrag über Numa Numantius [d.i. Karl Heinrich Ulrichs]. Anthropologische Studien über mannmännliche Geschlechtsliebe (Päderastie). Der Autor Dr. F. schreibt, dass krankhafte Neigungen wie bei N.N. erlöschen können S. 141-144). [Die Rez. kann sich auf Ulrichs 1. oder 2. Schrift beziehen. Die 2. liegt nicht als Scan vor. Zu seiner 1. Schrift siehe unten Ulrichs: Vindex, 1864. S.a. Capri Heft 2/1990, S. 42-46 mit einem Abdruck des Artikels und einem Kommentar von Günter Dworek].

Jahresberichte über die Fortschritte der gesammten Medicin in allen, 1864. (Teil 2: Johann L. Casper mit der Angaben mehrerer Publikationen von ihm S. 22-23).

Kellner, Camillo: Über die erotische Poësie bei den Persern: Vortrag gehalten […] zu Dresden.., 1864. (Vergleich der Männerliebe von Platos Gastmahl mit Dschelaleddin rumi [Dschalal ad-Din ar-Rumi 1207-1273] S. 14). [Schlagwort: Persien, Belletristik. Zu Camillo Kellner liegen keine weiteren Angaben vor].

Kühne, Ferdinand, G.: Gesammelte Schriften: Deutsche Charaktere.., 1864. (3. Bd.: Der Teufel als Päderast in Goethes Faust II. S. 322-323). [S. oben Goethe, 1659].

Lange, Johann P.: Die Genesis: oder das erste Buch Mose, 1864. (Diverse Kommentare zu Sodomiten in der Bibel S. 135, 244-246, 250). [Hier allg. Infos zu Johann Peter Lange (1802-1884)].

Lesetipp! Martial: Epigramme. [Zum Inhalt: Der römische Dichter Martial ist vor allem wegen seiner mehr als 1500 Epigrammen bekannt, in denen er das Alltagsleben der Römer ironisch, satirisch und teilweise vulgär beschrieb und die einen guten Einblick in das römische Alltagsleben im 1. Jh. nach Chr. vermitteln. Ca. 160-190 Epigramme sind im Zusammenhang mit Homosexualität relevant. Eine genaue Zurodnung ist, u.a. wegen den abstrakten Formulierungen nicht immer zweifelsfrei möglich. Im Zweifel wurde bei den folgenden Einträgen ein Fragezeichen ergänzt. Einige Epigramme sind nur in Verbindung mit dem Kommentar in einem gleichgeschlechtlichen Zusammenhang einzuordnen. Die Übersetzungen von Alexander Berg sind die einzigen vollständigen Übersetzungen aller Martial-Epigramme, die als Scan angeboten werden. Nach dem Vorwort des Autors liegt damit für das Jahr 1864 die erste vollständige deutsche Übersetzung vor. Wegen der Übersichtlichkeit wurde auf die Seitenangabe der einzelnen Epigramme verzichtet. Die S. 134-138 in dieser Ausgabe fehlen, beinhalten aber nach einem Abgleich mit der 2. Aufl. keine relevanten Textpassagen. Die Seiten 323-324 sind irrtümlich mit S. 223-224 bezeichnet]. (1864: U.d.T.: Die Epigramme des Marcus Valerius Martialis: In den Versmaßen des Originals. Übers.: Alexander Berg. 1. Buch: S. 19-64: Nr. 1/6 ?: Knaben und Jupiter. 1/24: Komment. über bärtige Männer als Feinde der unnatürlichen Lust. 1/31: Encolp, zartes Knabengesicht. 1/32: liebt Sabidius nicht. 1/35: Priap. 1/41: Cinäden Plapperzunge, Komment. u.a. über Casper. 1/58: Phöbus kauft sich Knaben, Kommentar. 1/65: Komment. über Ficus als Wortspiel für Feige und Feigwarze. 1/69?: Pan, Kommentar. 1/76?: Phöbus. 1/77: Charinus wird bleich, Kommentar zur Unzucht. 1/83?: Maneja, Oralverkehr, Kommentar über Kotgeruch aus dem Mund als Zeichen unnatürlicher Unzucht. 1/90: Bassa, zwei weibliche Leiber. 1/92: Cestos und Mamuriam. 1/94: Beischlaf des Sängers Aegle, Kommentar über Infibulation. 1/96: Männerliebhaber, Kommentar über Cinäde und gelbe Signalfarbe. 1/107?: Mäcenas, Kommentar über Augusts Günstling. 2. Buch: S. 65-94: Nr. 2/10: Küsse mit Postumus. 2/22: Phöbus, Küsse mit Postumus. 2/28: Sextill wird Cinäde genannt und soll Finger rausstrecken, Kommentar verweist auf 1/41. 2/36: Körperhaare, Kommentar über Cinäden. 2/43: Cinädenschaar, Ganymed, Kommentar. 2/44: Kauf eines Knaben. 2/45?: entmannter Glyptus, Kommentar. 2/47: Gallus, Knabenumarmung und Frauengenuß. 2/48: glatter Knabe. 2/49?: Knaben. 2/51: Hyllus und des Gesäßes Gelage. 2/55: Liebe zu Sextus. 2/60?: Strafe der Entmannung, Kommentar. 2/61: Flaum auf den Wangen und schmutzige Lust. 2/62: Labien enthaart sein Gesäß, Kommentar verweist auf 2/36. 2/67?: Was treibt Postumus. 2/72: Postumus, Kommentar über zerstoßen im obscönen Sinne. 2/75?: zwei Knabenleiber, Kommentar über Romulus und Remus. 2/77: Brutus liebt Knaben. 2/86: Sotadische Verse mit Kommentar. 3. Buch: S. 96-129: Nr. 3/6: Knabenhaar, Kommentar. 3/10?: Laster des Philomusus. 3/19: Knaben, Kommentar. 3/39: Schenk liebt Lycoris, Kommentar über Ganymed. 3/43?: Lätin versucht, als Jüngling zu erscheinen. 3/58: Komment. über Priap und langlockige Lieblingsknaben. 3/62: Quintus Knabenkauf. 3/65: Küsse von Diadumenus. 3/68: Verehrung Priapus, Kommentar. 3/71: Dem Nävolus schmerzt das Gesäß. 3/73: Phöbus. 3/74: Enthaarung. Kommentar verweist auf das Laster des Nannejus. 3/81: Kommentar verweist bei Sades auf 1/41. 3/82: Alter Weichling, Kommentar verweist bei gelbes Kleid auf 1/13 und bei Malchion auf Weichling. 3/88: Zwillingsbrüder beflecken den Mund mit verschienen Geschlechtern. 3/89: Phöbus braucht Erweichendes, weil er Hartes entleert. Kommentar, dass dies Cinäde andeutet. 3/98: Gesäß kann Cinäden bedienen. 4. Buch: S. 130-165: Nr. 4/7: Hyllus hat es dem Knaben gewährt, Kommentar verweist auf 1/31. 4/40?: Gemeinsames Bett mit Postumus. 4/42: Postumus soll Knaben beschaffen. 4/43: Cinäde und Coracin. 4/45: Kommentar zu Parthenius als Günstling des Domitian und Bacchus. 4/48: Papilus klagt über Schmerzen beim schänden. 4/52: Kommentar zu Feigwarzen. 4/86?: den Rücken von Knaben pflügen mit Kommentar. 5. Buch: S. 166-198: Nr. 5/2?: Knaben und nackte Scherze. 5/55: Gott entflammte für Ganymed. Keine Kommentare gefunden. 6. Buch: S. 199-230: Nr. 6/2: Kommentar, dass Titus Verschnittene bzw. Entmannte liebte. 6/16: Knaben, Kommentar zu Priapus. 6/26?: Sotades, Oralverkehr. 6/28: Körperreize des Knaben von Patronus. 6/29: Liebe des Herrn zum Knaben. 6/32: weibischer Otho mit Kommentar. 6/33: Knabenschänder Sabellus. 6/34?: Küsse von Diadumenus. 6/36: Papilus Glied ist so groß wie seine Nase. 6/37: Gesäß, Cinäde Charinus. 6/39: Cinädenstirn. 6/49: Strafvergewaltigung von Priapus und Feigwarzen. 6/50: Telesinus und unkeusche Cinäden. 6/56: Hintern Enthaarung, Charidem wird für Cinäden gehalten. 6/63?: Nachstellungen und Geld. 6/64?: Kommentar verweist auf Weichlinge wie Otho [s. 6/32]. 6/68: Hermaphroditen, Kommentar. 6/72: Priap. 6/73: Priap. 7. Buch: S. 231-268: Nr. 7/26?: Männerliebe. 7/34: Cinäden Bad. 7/35?: Sklave im Bad. 7/41: Weichlinge, Kommentar über Salbenhändler. 7/55: Mund soll es büssen, Kommentar. 7/57: Kommentar über Pythagoras und Hippodamus, dass der Hintere und Reiter von Cinäde andeutet. 7/58: Galla und Cinäden, Kommentar verweist auf 1/24. 7/62: Amillus beim schänden ertappt, Kommentar zu Hoden. 7/67: Tribade schlingt elf Mädchen, Kommentar Oralverkehr und Sport bei Knabenschändern. 7/70: Tribade Philänis. 7/71: Feigwarzen. 7/80?: rosiger Knabe soll Gedicht vortragen. 7/82: Kommentar Infibulation. 7/83: Barbier. 7/87?: Mohr als Wonne des Canius. 7/95: Küsse unter Männern, Oralverkehr, Kommentar zu küssen. 8. Buch: S. 269-302: Nr. 8/40: Priapus. 8/44: Küssen, Beischläfer. 8/46: Ganymeds Nachfolger im Bett, Kommentar zur Entmannung. 8/51: sein zärtlicher Mund. 8/51?: Knabe und Bock. 8/52?: rasierte Knaben. 8/56: seine rosigen Lippen. 8/59: umschleicht er lauernd die Knaben. 8/63: Liebe von Thestylus, Aulus, Alexus, Hyacinthus. 9. Buch: S. 303-345: Nr. 9/2: Cinäden. 9/6: Missbrauch, mit Kommentar über Gesetze. 9/8: Missbrauch. 9/11: Kommentar Ganymed und Farinus als Mundschenk des Domitian. 9/16: Knabenliebe und Ganymed. 9/17: Schönheit der Knaben. 9/21: Vergleich von Knaben- und Feldbesitz. 9/25: anschauen des reizenden Dieners Hyllus, Merkur und Ganymed. 9/27: Cinädenhintern, Mannschänder, Oralverkehr, Kommentar zur Sittlichkeit. 9/36: Jupiter, Kommentar Ganymed. 9/47: Gesäß dem Schändenden preisgeben. 9/57: Hedyls Hintern ist Abgeriebener als Hedyl’s Mantel. 9/59: Knabenliebe. 9/63: Phöbus, Einladung durch Cinäden. 9/67: mit Mädchen nach Knabenart. 9/69: Schändung von Polycharmus. 9/73: Ganymed. 9/90: Umarmung eines Knaben, Flaccus. 10. Buch: S. 346-388: Nr. 10/4: Knabe, Hermaphrodit, mit Kommentar. 10/35: Sappho mit Kommentar über Tribade. 10/40: Cinäde, Lupus. 10/42: Küsse Dindymus. 10/52: Kommentar Entmannung von Lustknaben. 10/63: Eines Manns Liebe. 10/65: Kommentar über Schwester im Sinne von Weib oder Cinäde. 10/66: Jupiter, Ganymed. 10/80: Eros, Knaben. 10/81?: Dreier mit zwei Männern. 10/83: Spendophorus und Telesphorus, langlockig und daher vermutlich Lustknaben. 10/90: männliche Schamrasur. 10/92: Priapus. 10/98: Idas Knabe=Ganymed. 11. Buch: S. 389-426: Nr. 11/6: Kommentar über Pythagoras als Lustknabe des Nero. 11/15: schäkern mit Knaben. 11/18: u.a. Priapus. 11/22: Galäsus, Ganymed, Glied und Finger machen ihn zum Mann. 11/23: wollüstige Küsse der Diener. 11/26: Küsse mit Telesphorus, Ganymed. 11/29: Knaben als Wunschgeschenk. 11/30: Oralverkehr. 11/43: Ganymed, Kommentar Hyazinthus. 11/45: Cantharus und Knaben, Kommentar Knabenbordelle. 11/47: Der Lattara meidet Weiber und leckt die Scham. 11/56: Knabe, der bei Chäremon schläft. 11/58: Begierde zu Telesphorus. 11/63: Philomusus und Knaben, die schänden. 11/70: Verkauf von Knaben. 11/72: Nappa, Priapus. 11/74: entmannter Nebenbuhler Baccara, Kommentar. 11/88: fremder Weiber Genuß. 11/81: Frau mit zwei Männern, einer alt, einer kastriert. 11/86: bändigen trotziger Knaben. 11/87: Mann, der damals Knaben liebte. 11/88: Charisianus enthällt sich wegen Durchfall der Knaben, Kommentar Cinäde. 11/94: Beschnittener hat einen Knaben verführt. 11/95?: Küsse vom befleckten Mund. 11/98: wie man den Küssern entrinnt. 11/104: Ganymed, Jupiter. 12. Buch: S. 427-462: Nr. 12/16: Labienus erstand drei Cinäden. 12/18: Meier versorgt die Knaben. 12/33: Labien kauft Knaben, Kommentar zum Wortspiel Feigwarzen. 12/35: Callistratus, Männerumarmung. 12/38: Candidus umarmt keine Frauen. 12/45?: Phöbus. 12/64: Koch mit schönem Haar. 12/71: Der Lygdus versagt sich der Bitte. 12/75: Knaben, die wie Mädchen wirken. 12/78: Befriedigung Bithynicus. 12/82: Kämmen von Achills Locken. 12/85: schmutzige Zungen von Knabenschändern. 12/86: 30 Knaben und ein Glied ohne Mannskraft. 12/96: Was Knaben leisten. 12/97: Bassus verkauft sich. 12/98: Bätis liebt Bromius und Pallas. 13. Buch: S. 463-484: Nr. 13/26: Elsbeeren für Knaben gegen weichen Leib [Durchfall] mit Kommentar. 13/108: Wein und Ganymed. 14. Buch: S. 485-521: Nr. 14/69: durch Verzehr eines Priapus bleibt man keusch, mit Kommentar. 14/171: Brutus verliebt sich in Knäblein. 14/173: Hyacinthus und der Discus mit Kommentar. 14/174: Hermaphroditus mit Kommentar. 14/205: Knabenliebe. 14/206-207: Knabenliebe, Venus, Jupiter. 14/214: Knaben und Zeus, der Verführende, mit Kommentar. (1865: [2. Aufl.] offenbar ident. mit 1864). (1865: [2. Aufl.] BSB). (Private Homepage von Karl Wilhelm. Von Martial sind u.a. die Epigramme 1/35; 1/107; 2/67; 6/34; 6/63, 7/95; 9/6 (?); 11/6 abgedruckt). (Private Homepage von Egon Gottwein aus Speyer, die speziell für Schüler konzipiert ist. Die für Schüler untauglichen Passagen (z.B. Petronius) hat Gottwein mit einem Passwort geschützt. Von Martial sind u.a. die Epigramme 1/24; 2/10; 2/67; 3/43; 6/34; 6/73; 12/45 abgedruckt). (2013: 3. Aufl.: Epigramme. Gesamtausgabe: Lateinisch-deutsch. Sammlung Tusculum. Ausnahmsweise als Snippet-Ansicht aufgeführt - wegen der Bedeutung des Werkes und der vielen angezeigten Seiten). [S.a. Lieblingminnne, S. 55-56 mit sechs Epigrammen, von denen Elisar von Kupffer bei zwei von ihnen auf die Übersetzung von Alexander Berg zurückgreift und vier selbst übersetzt hat. S.a. L’amour bleu, S. 64-66, mit insgesamt sieben Epigrammen. S.a. Obermayer, 1998. Schlagwort: Belletristik. Siehe Wikipedia über den Beginn der Epigramme um 80 n. Chr.].

Müller, Friedrich: Die Künstler aller Zeiten, 1864. (3. Bd.: Hieronymus du Quesnoy [Hiëronymus Duquesnoy de Jonge, 1602-1654] wurde 1654 als Knabenschänder öffentlich verbrannt S. 307. Der Maler Johannes Torrentius [1589-1644] warf sich jedoch auf obscöne Gegenstände in sodomitischer Richtung, die er mit der grössten Feinheit und Anmuth behandelte und hatte unsittliche Gesellschaft S. 693). [Zu Quesnoy s. oben Nagler, 1841. Zu diesem Friedrich Müller liegen keine weiteren angaben vor].

Neue freie Presse. (07.09.1864: Verurteilung eines Geistlichen, der Curat in einem Dorfe des Passeier Tales war S. 4). [Siehe oben zwei Beiträge in Die Presse vom 06.09.1864]. (13.11.1864: Verurteilung von Franz Pajol wegen Unzucht wider die Natur S. 4). [Schlagwort: Anno, Österreich. Siehe oben Die Debatte vom 18.11.1864 über Franz Bajohl].

Nöldeke, Theodor: Beiträge zur Kenntnis der Poesie der alten Araber, 1864. (Im Kontext mit dem Dichter Abu Nuwas über Liebe und Neigung in erlaubter oder verbotener Weise S. 19). [Hier allg. Infos zu Theodor Nöldeke (1836-1930) und Abu Nuwas (757-815) mit Gedichten überwiegend in homoerotischer Form].

Preller, Ludwig: Ausgewählte Aufsätze.., 1864. (Aufsatz: Phanokles und die Mythologie der Knabenliebe S. 371-376). [Hier allg. Infos zu Ludwig Preller (1809-1861)].

Die Presse. (14.06.1864: Erwähnung der Verurteilung von Johann Großkopf und des 14 Jahre alten Bernhard Slavik zu drei Monaten Kerker wegen Unzucht wider die Natur S. 4). (03.07.1864: Erwähnung der Verurteilung in Wien von Johann Kreiner wegen Unzucht wider die Natur S. 4). (06.08.1864: Erwähnung der Einlieferung von Andreas N. durch die Polizei in Margarethen wegen Unzucht wider die Natur S. 4). (02.09.1864: Wien: Erklärung von Andreas Schumacher, dass Andreas Schuhmacher (sic) aufgrund einer Personenverwechslung von der Unzucht wider die Natur freigesprochen wurde und der Artikel in der Wiener Zeitung falsch ist S. 13). (04.09.1864: Wien: Erwähnung der Verhandlung gegen Andreas Nendasti und August Wlach wegen Unzucht wider die Natur S. 4). (06.09.1864: Morgenblatt. Gerichtsverhandlung in Bozen gegen einen Geistlichen aus Passeier wegen Knabenschändung S. 3). (06.09.1864: Abendblatt. Verurteilung eines Geistlichen, der Curat in einem Dorfe des Passeier Tales war wegen Unzucht wider die Natur zu neun Jahren Kerker. Er trieb es seit 12 Jahren u.a. im Beichtstuhl S. 14-15). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Quintilian / Ferdinand F. Baur (Übers.) / Christian L. Bossler (Übers.): Marcus Fabius Quintilianus zwölf bücher, 1864. (10. Buch: 1. Kap.: Ein Satz von Quintilian über Afranius: hätte er nur seine Stücke nicht durch schimpfliche Knabenliebe besudelt, womit er ein Geständniß seiner eigenen Sitten ablegte S. 884). [S.a. Panormita, S. 250. Hier allg. Infos zu Quintilian (35-um 96)].

Lesetipp! Raumer, Friedrich von / Riehl, Wilhelm H. / Maurenbrecher, Wilhelm: Historisches Taschenbuch.., 1864. (Im Jahre 1689 möchte Philippe I de Bourbon [1640-1701] als Erzieher für seinen 15-jährigen Sohn Philippe [1674-1723] den Marquis d’Essiat anstellen. Seine Frau Elisabeth Charlotte [bzw. Liselotte von der Pfalz, 1655-1722] und Mutter des Jungen ist dagegen, weil der Marquis ein Sodomit ist. Der Vater streitet dies nicht ab, betont jedoch, dass er sich gebessert habe. Wegen dem Streit wollte der Marquis die Aufgabe nicht mehr wahrnehmen S. 125-130). [Siehe unten Ranke, 1870 mit Briefauszügen. S.a. Derks, S. 32-36, der zusatzlich auf Briefe verweist, in denen sie sich in Briefen auch zur Homosexualität von Prinz Eugen, bzw. Eugen Franz, Prinz von Savoyen-Carignan (1663-1736) und August Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel (1662-1731) äußert]. 

Reinhardt, H.: Strafgesetzbuch für die preußischen Staaten: Das Preußische Strafrecht.., 1864. (Gesetzestext und kurzer Kommentar, dass der Gesetzestext keine gegenseitige Onanie einschließt. Verweis auf Ober-Tribunal 1.7.1853. S. 59). [Schlagwort: Preußen. Zum Verfasser liegen keine weiteren Angaben vor.].

Lesetipp! Ulrichs, Karl H.: Forschungen über das Räthsel der mannmännlichen Liebe. [Zum Inhalt:  Ulrichs hat zwischen 1864 und 1880 zwölf Schriften zur homosexuellen Emanzipation veröffentlicht. Von diesen Schriften liegen die 1., 2., 5.-9. und 11. Schrift als Scan vor. Die ersten fünf Schriften erschienen unter seinem Pseudonym Numa Numantius. Wenn nicht anders angegeben, handelt es sich um die erste Auflage]. (1864: 1. Schrift: Vindex). (1898: 1. Schrift Vindex. 2. Aufl. Das ist die vom WHK herausgegebene und zum Teil zensierte Fassung. Einleitung von Magnus Hirschfeld S. 7-14 [Zur Einleitung s.a. Herzer 384]). (1898: 1. Schrift Vindex, 2. Aufl.: von archive.org). (1868-1870: 1. Schrift Vindex, 6. Schrift Gladius furens und 11. Schrift Araxes [Diese drei Werke wurden gemeinsam mit zwei anderen Broschüren, die keinen Bezug zur Homosexualität haben, zusammen gebunden und beim einscannen wie ein Buch behandelt. Sie haben daher mehrere separate Seitenzählungen. Nach zwei Broschüren von Müller: Die Prostitution.. (35 Seiten) und Clerus, Kirche und Staat.. (38 S.) folgen die drei oben genannten Schriften von Ulrichs. Zum Schluss kommt eine Seite Werbung mit Ulrichs Schriften]. (1864: 2. Schrift: Inclusa). (1865: 5. Schrift: Ara spei). (1865: 5. Schrift: Ara spei). (1868: 6. Schrift: Gladius furens). (1868: 7. Schrift: Memnon). (1868: 7. Schrift: Memnon 1. Teil von archive.org). (1868: 7. Schrift: Memnon, 2. Teil von archive.org). (1869: 8. Schrift: Incubus). (1869: 8. Schrift: Incubus. 2. Exemplar mit einem ExLibris von H. S. Ashbee). (1869: 8. Schrift: Incubus, von archive.org). (1869: 9. Schrift: Argonautics). [Ulrichs war die erste Person des öffentlichen Lebens der offen als gleichgeschlechtlich liebender Mann auftrat und prägte den Begriff Urning. Am 29. August 1867 hatte er sich öffentlich für die Rechte gleichgeschlechtlich Liebender ausgesprochen, als er auf dem Deutschen Juristentag in München die Legalisierung homosexueller Kontakte forderte. Der Begriff Urning und das dahinter stehende Konzept wurden von der Schwulenbewegung um Magnus Hirschfeld aufgegriffen, die auch die Schriften von Ulrichs wenn auch zensiert neu herausgab. Vollständiger Reprint der 12 Schriften erschien in der Bibliothek Rosa Winkel. S.a. Bibliothek von Sodom, S. 215-217. S.a. Herzer 157, 159, 166, 167, 170, 177, 178. S.a. Andere Lieben, S. 183. S.a. Derks, S. 102. S.a. Goodbye to Berlin?, S. 27-28. S.a. Müller, S. 55-90, 129-131, 191-202. S.a. Mann für Mann, der neben einem Beitrag zu Ulrichs auf S. 699-701 zu Ulrichs Angaben viele einzelne biographische Skizzen erstellt hat. Diese beziehen sich auf Ludwig Alexa S. 89, die Wadzek-Gruppe S. 95, Dangers und Freudenreich S. 181, Hauptmann Frosch S. 257, Max Griot S. 303, Henne S. 347, Ch. Hinkel S. 358, Köneker S. 436, Joseph Kraft S. 446, Lindemann S. 470, Heinrich von Maltzan S. 483-484, Marinus S. 492, Jacob Morell S. 517, Kaufmann Mühlberg S. 523, Andreas Neudasti S. 535, Julius Pellanda S. 550-551, Studienrat Preuss S. 563, Pfarrer Römeler S. 591, Superintendent Sarninghausen S. 607, Schierenbeck S. 617, Schleehaider S. 619, Maximilian Emanuel von Stein S. 673, Ordensbruder Valentin S. 705, Student Weingärtner S. 727, Lehrer Zeidler S. 760. S.a. Mildenberger, S. 39. S.a. Guldin, S. 116-118. S.a. Register in Keilson-Lauritz. Hier allg. Infos zu Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895).     

 

Siehe voriger Eintrag

Der Homosexuellen-Aktivist Karl Heinrich Ulrichs veröffentlichte u.a. zwölf Schriften zur mann-männlichen Sexualität, von denen acht als Scan vorliegen. 1994 sind alle Schriften als Reprint im Buchhandel erschienen.

Weiter mit 1864     

Wendt, Bernhard: Kirchliche Ethik vom Standpunkt der christlichen Freiheit, 1864. (Männerliebe bei den Griechen wie in Platons Symposium [=Gastmahl]. S. 263-264). [Zu Bernhard Wendt liegen keine weiteren Angaben vor].

Wiener Zeitung. (15.06.1864: Verurteilung von Johann Großkopf wegen Unzucht wider die Natur zu sechs Monaten Kerker S. 863). (18.06.1864: Verurteilung in Wien von Johann Knabel wegen Unzucht wider die Natur zu zwei Monaten Kerker S. 863). (03.09.1864: Wien: Der gestern Freigesprochene heißt nicht Andreas Schuhmacher, sondern Franz X. Schuhmacher S. 659). (28.09.1864: Wiener Landgericht: Verurteilung von Andreas Neudasdy wegen Unzucht wider die Natur zu zwei Monaten Kerker S. 912). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Wietersheim, Eduard von: Geschichte der Völkerwanderung, 1864. (4. Bd.: Nach Ammian mussten sich die Jünglinge der Taifalen [2.-3. Jh.] den Männern preisgeben S. 84, 509-510). [Hier allg. Infos zu Eduard von Wietersheim (1787-1865) und Ammian bzw. Ammianus Marcellinus (um 330-um 395). Siehe oben Marcellinus, 1794].

1865

Bavaria. Landes-und Volkskunde des Königreichs Bayern, 1865. (3. Bd.: Über eine Reihe von Sodomiten, welche [im 17. Jh.] mit dem Schwerte hingerichtet, und dann am Scheiterhaufen verbrannt wurden S. 1275).

Bernhardy, Gottfried: Grundriss der römischen Litteratur, 1865. (Juvenal über gewerbmäßige Männerliebe S. 609). [Schlagwort: Prostitution. Hier allg. Infos zu Gottfried Bernhardy (1800-1875)].

Byron, George G. [Lord Byron]: Dichtungen, 1865. (Gedicht Ade S. 34-38 mit der Zeile Und du, mein Freund, hast mich geliebt S. 36). [S.a. Lieblingminne, S. 133. Das in Lieblingminne auf S. 132-133 ebenfalls abgedruckte Gedicht Don Leon wird Byron nur zugeschrieben und wird nicht als Scan angeboten. Nach Wikipedia stammt Don Leon vermutlich von einem seiner Zeitgenossen, der außergewöhnlich gute Kenntnisse des späten Liebeslebens des Poeten hat. Dieses Werk ist eines der frühesten Werke gegen die Verfolgung der gleichgeschlechtlichen Liebe. Hier allg. Infos zu Lord Byron (1788-1824)].

Die Chroniken der schwäbischen Städte. Augsburg. (1865: 1. Bd.: Gleichzeitig der 4. Bd. aus der Reihe Chroniken der deutschen Städte. In Augsburg wurden 1409 vier Priester in einem Käfig aufgehangen, weil sie hetten keczerey trieben mit ainander S. 111, 230. Die Angaben auf S. 230 werden dabei als Chronik des Erhard Wahraus bezeichnet). [S.a. Mann für Mann, S. 722-723. S.a. Die sünde, S. 72. S.a. Brall, S. 369-370]. (1866: 2. Bd.: Gleichzeitig der 5. Bd. aus der Reihe Chroniken der deutschen Städte. Im Vorwort wird dieser Bd. auch als Chronik des Burkard Zink bezeichnet. In Augsburg wurden 1409 vier Priester in einem Käfig aufgehangen S. 67. Im 14. Jahrhundert [um 1348] wurden fünf Männer wegen Ketzerei verbrannt, die sie mit ainander getan hetten, ainer hieß brueder Hans Störzl und brueder Eberhart von Sant Lienhart und zwen Beghart und ain baurn S. 26-27. Im Register ist neben dem Wort Ketzer das Wort Sodomit ergänzt worden auf S. 467). [S.a. Mann für Mann, S. 680 über Hans Stolzl].

Die Debatte, 16.10.1865. (Wien: Verurteilung von Joseph Plaschek und Joseph Schrom wegen Unzucht wider die Natur S. 2). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Debay, Auguste / Hauff, Ludwig (Übers.): Der Mensch und die Ehe, 1865. (Die klitorische Wollust von Tribaden. Tribaden in der griechischen Geschichte wie bei Lukian in seinen Dialogen [gemeint ist das 5. Hetärengespräch]. Cellius nennt sie Kitzlerinnen, Plautus Reiberinnen und Kratzerinnen. Schilderung von einem Pariser Mannweib mit einer Maitresse. Die Amputation der Klitoris führt die Frauen wieder zum natürlichen Geschmacke zurück, was an einem Fallbeispiel dargelegt wird S. 252-254). [Schlagwort: Sprache, lesbisch. Hier allg. Infos zu Auguste Debay (1804-1865). Zu Ludwig Hauff liegen keine weiteren Angaben vor].

Draper, John W.: Geschichte der geistigen Entwickelung Europas, 1865. (2. Bd.: Papst Bonifaz wurde als Sodomit bezeichnet S. 75). [Hier allg. Infos zu John William Draper (1811-1882)].

Eichhorn, Nicolaus: Predigten unter Anwendung mnemotechnischer Regeln.., 1865. (Die vier himmelschreienden Sünden werden durch den Satz bezeichnet: Kain Sodomit gab der Armen-Wittwe den Lohn. S. 31). [Dies ist eine Eselsbrücke zur Hilfe bei der Predigtvorbereitung. Die sodomitische Sünde kommt auch ansonsten nach Mord an zweiter Stelle. Hier allg. Infos zu himmelschreiende Sünden. Zu Nicolaus Eichhorn liegen keine weiteren Angaben vor].

Fleming, Paul: Des Paul Flemings absonderliches Buch poetischer Wälder, 1865. (Hrsg. J.[ohann] M. Lappenberg. Liebesgedichte an einen Freund u.a. mit Dafnis, Dafnis, durch die Liebe ward ich anfangs Dir vermählt S. 329). [Siehe oben Fleming, 1651. S.a. Mann für Mann, S. 229-230, nach dem es sich bei dem Adressaten um Georg Gloger handelt. Hier allg. Infos zu Paul Fleming (1609-1640)].

Die historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jahrhundert. [Zum Inhalt: Diese historischen Volkslieder von 1546 stellen antipäpstliche Polemiken von Protestanten dar und sind zugleich seltene und frühe Beispiele für deutliche Vorwürfe homosexueller Handlungen gegen die katholische Kirche]. (1865: 1. Bd.: Das Lied Nr. 110 beinhaltet die Liedzeile: der vor dem großen zorn empfloge, in der Sodomiten niderlage! S. 519). [Hier geht es evt. nur um allg. Sündhaftigkeit]. (1869: 4. Bd.: Zu den Volksliedern 521, 528 und 587. Das Lied 521 beinhaltet die Zeile: Solt ich die sodomitisch sünd, der welschen Hochzeit grausam schand erzelen. Dabei geht um den Kaiser Friderich im roten Bart [Kaiser Friedrich Barbarossa 1122-1190] und um Jörg von Frondsperg [?] mit einer unklaren Fußnote über Sodomie S. 306, Zeile 330-334. [Das Buch nennt für die Lieder keine Autoren, sondern nur das Jahr 1546. Oscar Panizza schreibt diese Äußerung einem deutschen Richter J. Schradin aus Reutlingen aus dem Jahr 1546 zu. S. unten Panizza, 1894. Nach einer anderen Quelle soll dieses Gedicht bzw. Lied von Georg von Frundsberg verfasst worden sein. Siehe oben Historisches Taschenbuch, 1837 auch wenn sich die Lebensdaten von Fonsberg, 1473-1528, damit nicht in Einklang bringen lassen. Mit der welschen hochzeit ist gleichgeschlechtlicher Sex zwischen Männern gemeint, was hier als Sünde bzw. grausame Schande dem Papst und seiner Umgebung vorgeworfen wird. Zu Welsche Hochzeit s. oben 1707. Die Zuschreibung von Sittenlosigkeit des Klerus und den Italienern im Allgemeinen, denen das homosexuelle Laster besonders zugeschrieben wurde, gehörte zum üblichen Feindbild der protestantischen Deutschen, die sich durch solche Lieder selbst als bieder und sittenrein darstellen wollten]. Im gleichen Lied ist von einer sodomitisch rott die Rede S. 309, Zeile 530. [Hier geht es evt. nur um allg. Sündhaftigkeit]. Das Lied 528 beinhaltet in der vierten Strophe die Zeilen: Berdetschen [Lustknabe], Sodomiter das seind dein bon fiol [Günstlinge], Buseroni [?] und Amoriter [moralisch verkommen] die gfallen dir von herzen wol. S. 334. [Die Wörter Berdetschen und Buseroni kann sich der Hrsg. auch nicht erklären. In anderen Quellen wird Buseroni mit Puseroni gleichgesetzt und mit Lustknaben erklärt. Mit diesen Zeilen wird der Papst direkt angesprochen und betont, dass Lustknaben und Sodomiter deine, d. h. des Papstes, Günstlinge sind. Dem Papst wird damit vorgeworfen Sodomiter um sich scharen und – durch den Hinweis auf Lustknaben – auch selber einer zu sein]. In dem Lied 587 in der 9. Strophe sollen Frauenschänder und die sodomitisch art angegriffen werden S. 501. [Hier geht es evt. nur um allg. Sündhaftigkeit]). (1869: 4. Bd.: Gleicher Scan).

Kaltschmidt, Jacob H.. Vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch.., 1865. (Cinädus = Knabenschänder, Schandbube, Weichling; Cinädie = Knabenschänderei, Selbstbefleckung S. 140). [Hier allg. Infos zu Jacob Heinrich Kaltschmidt (1799-1872)].

Langendscheidtsche Bibliothek, 1865. (66. Bd.: Ein Satz aus Martials Epigrammen aus dem 7. Buch: Du, Philänis [Philainis], Tribade der Tribaden Nennest Freundin mit Recht die, der du beiwohnst S. 257). [Schlagwort: lesbisch].

Loeffler, Fried. Berth.: Das preussische Physikats-Examen: Gerichtlich-medizinischer Leitfaden.., 1865. (Gesetzestext und medizinischer Kommentar über äußere Anzeichen von Päderastie mit Verweis auf Casper und Dohrn S. 198-199). [S.a. Müller, S. 134, der in Bezug auf die 4. Aufl. von 1878, S. 221, anführt, dass Loeffler Ulrichs für geisteskrank erklärt. Zu Friedrich Berthold Loeffler liegen keine weiteren Angaben vor].

Der Mensch, die Räthsel und Wunder seiner Natur.., 1865. (2. Bd.: Griechische Liebe und bildende Kunst S. 473).

Michaelis, Albert C.: Compendium der Lehre von der Syphilis, 1865. (über Päderastie S. 6, 24, 260, 264). [Siehe unten Bloch, 1911, S. 418 mit abweichender Seitenzahl. Zu Albert Carl Julius Michaelis liegen keine weiteren Angaben vor].

Möller, Wilhelm: Das Volks-Rechtsbewusstsein der Gegenwart…, 1865. (Es gibt einen kurhessischen Tarif über die Gebühren der Nachrichter und deren Knechte vom 26. Januar 1754, in dem u.a. das Verbrennen der Sodomiten geregelt ist S. 84). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Müller (1794-1827)].

Neue Augsburger Zeitung, Nr. 253 vom 15.09.1865. (Es wurde berichtet, dass ein Jesuitenpater Paul wegen widernatürlicher Unzucht an 80 Knaben vom Schwurgerichtshof in Versailles zu lebenslänglicher Galeerenstrafe verurteilt wurde. Ein Provinzial des Jesuitenordens aus Maria Laach gibt an, dass Name, Titel und Wohnort des verurteilten Herrn falsch angegeben wurde und berichtigt diesen S. 2).

Neue freie Presse. (05.03.1865: Verurteilung von Anton Petrian (sic) wegen Unzucht wider die Natur S. 5). [Siehe andere Beiträge zu Anton Patnian und Peldrian]. (06.04.1865: Im 14. und 15. Jahrh. versuchten Freudenmädchen Studenten in ihren Wohnungen zu ziehen und beschimpften sie als Sodomiten, wenn diese nicht wollten S. 3). (18.10.1865: Geheime Verhandlung von Unzucht wider die Natur S. 6). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Pichler, Aloys: Geschichte der kirchlichen Trennung zwischen dem Orient und Occident, 1865. (Das Concil der russischen Kirche in Moskau geht 1551 auch auf die Ketzerei des Bartscherens ein, das als verwerflich und strafbar auch vom [russischen Moralkodex] Stoglaw verdammt wird. Trotzdem darf nicht davon ausgegangen werden, dass ein bartloses Gesicht ein Aushängschild der Sodomiterei ist. Die lateinischen Geistlichen wurden offenbar als Sodomiten bezeichnet, weil für sie nach dem Concil von Narbonne 1551 eine Rasur geboten war S. 68). [S. oben Russische Fragmente, 1862. Hier allg. Infos zu Aloys Pichler (1833-1874)].

Die Presse. (05.03.1865: Erwähnung der Verurteilung von Anton Patnian wegen Unzucht wider die Natur S. 4). [Siehe andere Einträge unter Anton Petrian und Peldrian]. (03.07.1865: Der Kellner Ulrich K. wird wegen Unzucht wider die Natur steckbrieflich gesucht S. 4). [Siehe unten Wiener Zeitung, 28.09.]. (19.07.1865: Erwähnung, dass nichts von griechischer Liebe enthalten ist, wenn sich England und Frankreich umarmen S. 1). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Puschelt, Ernst S.: Das Strafgesetzbuch für das Großherzogthum Baden.., 1865. (1. Bd.: Unter anderem wird bei widernatürlicher Unzucht eine abermalige Begehung als Rückfall bestraft S. 249. Kommentar S. 533-534). [Hier allg. Infos zu Ernst Sigismund Puchelt (1820-1885)].

Schack, Adolf F. von: Poesie und Kunst der Araber in Spanien und Sicilien, 1865. (2. Bd.: Gedicht zur Knabenliebe mit einem Gedicht von Ibn Chaldun [1332-1406] mit der Zeile: In des Knaben Netz als Fang S. 122). [S.a. Lieblingminne, S. 85. Hier allg. Infos zu Adolf Friedrich von Schack (1815-1894)].

Schnorr, Joseph: Leichtfaßliche Erklärung des katholischen Katechismus…, 1865. (3. Bd. Die sodomitische Sünde S. 69-70). [Zu Joseph Schnorr liegen keine weiteren Angaben vor].

Schumacher, Hermann A.: Die Stedinger, 1865. (Bei einem Fall von 1233 wird Sodomiterei im Zusammenhang mit schwarzer Magie wie Kröte, Gespenst und schwarzer Kater angesehen S. 225). [Hier allg. Infos zu Hermann Albert Schumacher (1839-1890)].

Tholuck, August: Werke, 1865. (8. Bd.: Ein Absatz über Knabenliebe bei den Griechen, bzw. die Verleumdung von Sokrates und Plato S. 72). [Hier allg. Infos zu August Tholuck (1799-1877)].

Tratziger, Adam: Tratzigers Chronica der Stadt Hamburg, 1865. (Ein doctor Veit wurde verbrannt, weil er sich als Hebamme ausgegeben hat S. 257). [S.a. Mann für Mann, S. 712. Hier allg. Infos zu Adam Tratzinger (1523-?)].

Unsere Zeit: Deutsche Revue der Gegenwart: Monatsschrift.., 1865. (1. Bd.: Über den Adressaten von Shakespeare Sonette S. 860).

Das Vaterland, 20.04.1865. (Erwähnung, dass in Italien Päderastie legal ist S. 1). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Werner, Karl: Geschichte der apologetischen und polemischen Literatur.., 1865. (4. Bd. P. Leonrado Lessio hat auch in deutscher Sprache 1615 einen Aufsatz über Calvins Malzeichen bzw. Brandmal wegen Sodomie veröffentlicht. S. 635). [Zu Johannis Calvin 1509-1564 siehe oben Bolsek, 1581 und siehe unten JfsZ 1905, S. 289-306. Die Schrift von Lessio wird nicht als Scan angeboten. Zu Karl Werner liegen keine weiteren Angaben vor].

Wiener Zeitung. (15.01.1865: Wiener Landgericht: Verurteilung von Karl Klingruber zu sechs Wochen und Alois Hofbauer zu einem Monat Kerker wegen Unzucht wider die Natur S. 912 [Schlagwort: Anno, Österreich]). (11.03.1865: Verurteilung des 22-jährigen Anton Peldrian (sic) zu acht Tagen Kerker wegen Unzucht wider die Natur S. 754). [Siehe Anton Patnian und Petrian]. (28.09.1865: Verurteilung des 19-jährigen Ulrich Kutschera wegen Unzucht wider die Natur zu einem Monat Kerker S. 871). [S.a. Die Presse, 03.07.1865]. (18.10.1865: Wien: Verurteilung von Joseph Schrom wegen Unzucht wider die Natur S. 175). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Wunderbar, R. J.: Staatsarzneikunde, gerichtliche Medizin und medicinische Polizei, 1865. (Kap. Päderastie, Sodomie, Onanie und Menstruation über Mohamed (Koran Sure 4) und mosaische Gesetz (3. Buch Mose). Aus medizinischer Sicht müssen Krankheiten entstehen S. 25-27). [Zu R. J. Wunderbar liegen keine weiteren Angaben vor].

Zollner, Johann: Katechetische Predigten.., 1865. (3. Bd.: Stumme Sünde S. 350-353). [Zu Johann Zollner liegen keine weiteren Angaben vor].

1866

Allgemeine Weltgeschichte, 1866 (Ein Satz: Azzafir [az-Zafir, 1149 bis 1154 der 12. Kalif der Fatimiden], genannt der Knabenschänder S. 513). [Schlagwort: Rechtsfall, Nordafrika, Ägypten].

Altdeutsches Wörterbuch, 1866. (Hrsg. Oscar Schade. 2. Bd. von Altdeutsches Lesebuch. Saudaumeis = bedeutet auch Sodomiter S. 498).

Annalen der Großherzogl. Badischen Gerichte, 1866. (32. Bd.: Nr. 17. Im Kap. Kassationsfälle bezüglich auf den Thatbestand von Fleischesvergehen über Päderastie und Casper S. 134-136).

Auspitz, Heinrich: Die Lehren vom syphilitischen Contagium und ihre thatsächliche Begründung, 1866. (Plutarch schildert Knochenkrankheiten als eine Strafe der [griechischen Göttin] dea Syra als Göttin der unnatürlichen Wollust S. 19). [Hier allg. Infos zu Heinrich Auspitz (1835-1886)].

Culmann, Philipp T.: Die christliche Ethik, 1866. (Ein Satz über Ursache: Päderastie und Sodomiterei treten da ein, wo die beschränkte Sphäre des naturgemäßen Objects langweilig wird und man deßhalb den Kreis auszudehnen sucht S. 33). [Eine Umschreibung von dem, was auch als Übersättigung bezeichnet wird. Zu Philipp T. Culmann liegen keine weiteren Angaben vor].

Forschungen zur deutschen Geschichte, 1866. (6. Bd.: Ein Satz: Der im Sachsenspiegel (Richtsteig c 31) genannteOverhurer" (Päderast) scheint selbstverständlich den Nothzüchtiger gleichzustehen S. 251). [Schlagwort: Sprache, s. oben Sachsenspiegel, 1569].

Gervinus, Georg G.: Geschichte des Neunzehnten Jahrhunderts.., 1866. (8. Bd. Platen und Heine-Streit. S. 82).[Hier allg. Infos zu Georg Gottfried Gervinus (1805-1871)].

Die Grenzboten: Zeitschrift für Politik, Literatur und Kunst, 1866. (Michelangelo [Michelangelo Buonarroti, 1475-1564] wurde der griechischen Liebe beschuldigt S. 34, 64-65). [S.a. Sternweiler, S. 102-207].

Hoelemann, Hermann G.: Neue Bibelstudien, 1866. (Die sodomitischen Engel S. 117-119). [Hier allg. Infos zu Hermann Gustav Hoelemann (1809-1886)].

Jahr, G. H.: Die Geisteskrankheiten, 1866. (Schwefel soll von ausgezeichneten Erfolge bei Seelenstörungen sein, insb. bei widernatürliche Verirrungen des Geschlechtstriebes, wie bei Knabenschändung und Sodomiterei. S. 167). [Hier allg. Infos zu Georg Heinrich Gottlieb Jahr (1800-1875)].

Justi, Carl: Winckelmann, sein Leben, seine Werke und sein Zeitgenossen, 1866. (1. Bd.: Männerliebe und Männerfreundschaften u.a. zu Lamprecht S. 128-136. Studien der griechischen Literatur u.a. S. 136-139). [Hier allg. Infos zu Carl Justi (1832-1912) und Johann Joachim Winckelmann (1717-1768)].

Klein, Julius L.: Geschichte des Drama's. (1866: III. Das außereuropäische Drama. In einem Beitrag über das Drama der Azteken bezieht sich die Formulierung Infamer Prinz bzw. Sodomiter-Prinz auf eine Äußerung von Abbe de Bourbourg [1814-1874] über den Prinzen von Verapaz [?]. S. 595). (1867: V. Das italenische Drama. Den schwärzesten Schatten aber werfen auf Poliziano's Ruhm seine griechischen Epigramme, die Veranlassung gaben, ihn der griechischen Liebe zu bezüchtigen S. 18). [Hier allg. Infos zu dem Literaturhistoriker Julius Leopold Klein (1810-1876)]. Von Poliziano bzw. Angiolo Ambrogini werden keine Schriften in deutsch als als Scan angeboten].

Königlich-bayerisches Kreis-Amtsblatt der Pfalz. (1866: Statistische Angaben über das Zuchthaus  in Kaiserslautern: Im Jahr 1864/65 gab es 3-5 Insassen wegen Widernatürlicher Wollust [S. I-II.]). (1868: Im Jahr 1866/67 gab es 4-5 Insassen wegen Widernatürlicher Wollust und Missbrauch zum Beischlafe [S. I-II]).

Ludwig, Johann L.: Unterricht in den für das Volkswesen wichtigsten Bestimmungen.., 1866. (Belehrungen und Warnungen an junge Leute wegen widernatürlicher Wollust sind unter vier Augen zu führen und aus dieser Schrift weggelassen worden S. 4). [Schlagwort: Pädagogik. Hier allg. Infos zu Johann Lorenz Ludwig (1800-?)].

Neue freie Presse. (08.04.1866: Wien: Erwähnung der Verhandlung gegen Marie Gottwald und Joseph Voitl wegen Unzucht wider die Natur S. 5). (12.04.1866: Wien: Freispruch für die 15-jährige Marie Gottwald wegen Unzucht wider die Natur bzw. Unzucht S. 5). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Lesetipp! Oesterreichische Vierteljahresschrift.., 1866. (17. Bd.: Sehr großer Beitrag von Eduard Senft über Bemerkungen über das Verbrechen der widernatürlichen Unzucht mit einer guten Zusammenfassung der Rechtsgeschichte. Drei verschiedene Landgerichtsordnungen – Österreichische LGO § 41 von 1514; LGO des Herzogthums Crain und weiterer Herrschaften von 1535; LGO für Oberösterreich von 1559 – hatten sexuelle Handlungen unter Frauen im Gegensatz zur CCC nicht mehr strafrechtlich verfolgt. Im Schwabenspiegel und Sachsenspiegel soll nichts verzeichnet sein. Nach einem Fall in Baden soll ein Mann die Mundhöhle eines anderen Mannes zur geschlechtlichen Befriedigung missbraucht haben. Fall des österreichischen Müllermeisters Louis und Oralverkehr mit einem 17-jährigen Lehrjungen. Das oberste Gerichtshof hatte die Anklage aufgehoben, weil keine beischlafähnliche Handlung vorlag. Das Strafgesetz in Thüringen bestraft nach Art. 295 widernatürliche Befriedigung im allgemeinen. In Art. 303: Bei allen diesen Verbrechen [Vergewaltigung, Inzest etc] gilt die widernatürliche Befriedigung des Geschlechtstriebes dem Beischlafe gleich, und wird wie dieser bestraft. Strafgesetze in einzelnen Städen und in Baden S. 195-233). [Siehe oben Schwabenspiegel, 1473. Siehe oben Sachsenspiegel, 1569. Schlagwort: Österreich. Hier allg. Infos zu Eduard Senft (1837-1877)].

Oncken, Wilhelm: Athen und Hellas, 1866. (Einstellung zur Knabenliebe bei den Griechen. Jugend findet eine Quelle des Erwerb S. 90-92). [Schlagwort: Prostitution. Hier allg.l Infos zu Wilhelm Oncken (1838-1905)].

Die Presse, 08.04.1866. (Wien: Erwähnung der Verhandlung gegen Marie Gottwald wegen Unzucht wider die Natur [S. 11]). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Puchelt, Ernst S.: Das Strafgesetzbuch für das Großherzogthum Baden.., (1866: 1. Bd.: Erwähnungen Widernatürliche Unzucht S. 529, 533, 546, 549). (1867: 2. Bd.: Erwähnungen Widernatürliche Unzucht S. 1094). [Hier allg. Infos über Ernst Sigismund Puchelt (1820-1885)].

Räß, Andreas: Die Convertiten seit der Reformation.., (1866 (sic): 2. Bd.: Ein sodomitisches Gedicht des Cardinals von Venedig, später von Vergerio dem Cardinal della Casa [Giovanni Della Casa, 1503-1556] zugedichtet, wird ins Feuer geworfen S. 527-528). (1867: 5. Bd.: Mit Bezug auf Heinrich Sedulias über die Feuerstrafe bei Calvin S. 23). [Zu Casa s.a. Invertito 4.2002, S. 117-139. Zu Calvin siehe oben Bolsek, 1581 und siehe unten JfsZ 1905, S. 289-306].

Reich, Eduard: Über Unsittlichkeit, 1866. (Über Geschichte der Lustseuche, Tardieu, Kirche und Koran S. 34, 38. Päderastie S. 82-93). [S.a. Herzer 162. S.a. Müller s. 98, 102.  Zu Eduard Reich liegen keine weiteren Angaben vor].

Die Reisen des Samuel Kiechel: Aus drei Handschriften.., 1866. Hrsg. Samuel Kiechel / Konrad  Haszler. (Reisebericht aus den Jahren 1585-1589 im schwäbischen bzw. ulmischen Akzent. Als man dem deutschen Reisenden und seinen Freund im italienischen Milazzo nur zwei getrennte Betten anbieten wollte, entgegenete man ihm, dass es in Deutschland keine bontscheroni und bardassi gibt S. 211 [sic]. Beide Begriffe werden im Anhang erklärt: Der erste kommt von bucarone und bedeutet sodomit. Der zweite kommt von bardassa und bedeutet Päderast S. 481) [Schlagwort: Sprache. Siehe in anderen Einträgen Buseroni. Hier allg. Infos zu Samuel Kiechel (1563-1619)].

Rosenkranz, Karl: Diderot’s Leben und Werke, 1866. (1. Bd.: Über die sapphische Liebe der Fricamone zur Acaris in Diderot’s Roman Les bijoux indiscrets [=Die indiskreten Kleinode bzw. Die geschwätzigen Kleinode] von 1748. S. 64. Voltaire in einem Brief an Diderot von 1758 über die Scheiterhaufen der sodomitischen Priester S. 172). (2. Bd.: Die Schilderung der lesbischen Liebe in Diderot’s Nonne und das nur eine dezente Darstellung unnatürlicher Regungen von Juristen, Pädagogen und Medizinern erträglich ist S. 126-127). [Schlagwort: Belletristik, lesbisch. Zu Diderots Les bijoux indiscrets bzw. Die indiskreten Kleinode bzw. Die geschwätzigen Kleinode siehe unten Diderot, 1921. Zu Diderots Nonne siehe oben Diderot, 1797.  Hier allg. Infos zu Karl Rosenkranz (1805-1879), Denis Diderot (1713-1784) und seinen Romanen Les bijoux indiscrets und Die Nonne.

Scherr, Johannes: Studien: bd. Hypatia. Cromwell.., 1866. (Im Beitrag Die Räthsel des Tempels S. 297-356 auch über die sodomistischen Gräuel bei den Templern [Tempelherren] und bei Jacques de Molay [um 1250-1314] S. 307). [Hier allg. Infos zu Johannes Scherr (1817-1886)].

Shelley, Percy Bysshe: Ausgewählte Dichtungen, 1866. (16. Jahrhundert. Sodomiterei von Francesco Cenci S. 119). [Siehe oben leicht verändert in Shelley, 1844. Hier allg. Infos zu Percy Bysshe Shelley (1792-1822)].

Die Spatzen am Dach, 1866. (N. N.: Im Jahre 692 war es den Männern verboten, sich zu Karneval bzw. Fasching als Frauen zu verkleiden S. 50-51). [Schlagwort: Travestie].

Steinbacher, Joseph: Die männliche Impotenz, 1866. (Ein Satz: Die bekannte Verirrung des Alterthums zur Lesbischen Liebe mit Hinweisen auf die Mediziner Parent-Duchatelet und Hildebrand S. 11). [Hier allg. Infos zu Josef Steinbacher (1819-1869). Siehe oben Parent-Duchâtelet, 1837. Das Buch von Hildebrand: Das medizinische Hausbuch wird nicht als Scan angeboten].

St. Galler Blätter Nr. 25. 1866. (Goethe nennt Wieland die zierliche Jungfrau von Weimar S. 102).

Theologischer Jahresbericht, 1866. (Im Rahmen der Rez. zu Bramesfeld: Zur Characteristik der römisch-katholischen Polemik von 1865 geht es auch um den Sodomiter und Knabenschänder Papst Sixtus IV. S. 292). [Ausführliche Hinweise zu Sixtus IV. siehe oben Fischart, 1576. Das Buch von Bramesfeld bzw. Krummacher wird nicht als Scan angeboten].

Universalgeschichte der katholischen Kirche, 1866. Hrsg.: Rohrbacher, René Franc̨ois / Hülskamp, Franz / Rump, Hermann. (Ein nackter Mann predigt in einer Kirche die sodomitische Sünde S. 82).

Weil, Gustav: Geschichte der islamitischen Völker, 1866. (Ein Satz: Das mohammedanische Strafrecht und die Todesstrafe für Päderastie, Sodomie und Abfall vom Glauben S. 37). [Schlagwort: Islam. Hier allg. Infos zu Gustav Weil (1808-1889)].

Wolter, Maurus: Die römischen Katakomben und die Sakramente der Katholischen Kirche.., 1866. (Der Vesuv begrub im Jahre 79 die Stadt Pompeji sammt ihren sodomitischen Greueln S. 4). [Hier allg. Infos zu Maurus Wolter (1825-1890)].

1867

Allgemeine Zeitung München, 22.05.1867. (Nach dem französischen Militärkodex ist die Prügelstrafe zwar abgeschafft, wird aber in der Praxis u.a. bei unnatürlicher Wollust noch angewendet S. 2321). [Schlagwort: Frankreich].

Altpreußische Monatsschrift, 1867. (4. Bd.: Eine Seite über Diderots Nonne S. 164-165). [Schlagwort: Lesbisch, Belletristik. Zur Nonne siehe oben Diderot, 1797].

Annalen der Großherzogl. Badischen Gerichte.., 1867. (33. Bd.: Dr. Puchelt über den Tatbestand der widernatürlichen Unzucht S. 181-182).

Bastian, Adolf: Reisen in Siam in Jahre 1863, 1867. (3. Bd.: Die Sodomiten in der Mythologie des Buddhismus S. 184). [Hier allg. Infos zu Adolf Bastian (1826-1905)].

Blümner, Hugo: Archaelogische Studien zu Lucian, 1867. (Päderasten und die Eros-Darstellung S. 31, 89). [Hier allg. Infos zu Hugo Blümner (1844-1919)].

Buchner, Ernst: Lehrbuch der gerichtlichen Medicin für Aerzte und Juristen. (1867: 1. Aufl.: Widernatürliche Unzucht: Die entschiedenste Form ist die Einbringung des Gliedes durch den After von Mann zu Mann; Äußere Spuren, Situation in Bayern, Preußen und Sachsen und über Casper S. 182-184). (1872: 2. Aufl.: Widernatürliche Unzucht mit veränderten Text S. 197-198). [Herzer 190. S.a. Müller, S. 102. S.a. Mildenberger, S. 41. Hier allg. Infos zu Ernst Buchner (1812-1872)].

Carinthia: Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung und Unterhaltung, 1867. (Nr. 3 von März 1867: 57. Bd.: In der Novelle von Ludwig Bowitsch: Die Gefahr der Schwärmerei warnt Anton Hartwall einen Mann namens Robert brieflich vor einem Schandbuben und Verführer seines Sohnes S. 105-118, hier S. 113). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu dem österreichischen Schriftsteller Ludwig Bowitsch (1818-1881)].

Delitzsch, Franz: Biblischer Commentar über die Psalmen.., 1867. (Psalm 27, Verse 9-11 beziehen sind zwar auf eine Schandthat, aber nicht auf widernatürliche Unzucht, sondern auf Abschaum des Lasterhaften S. 224). [Hier allg. Infos zu Franz Delitzsch (1813-1890)].

Drugulin, Wilhelm E.: Historischer Bilderatlas.., 1867. (2. Bd.: Hinrichtung sodomitischer Mönche zu Gent und Brügge [in Belgien] im Jahre 1578 S. 55). [S. oben van Meteren, 1614. Hier allg. Infos zu Wilhelm Eduard Drugulin (1822-1879)].

Freie Presse, 05.03.1867. (Unter der Überschrift Berlin: Feudale Ketzerei die Erwähnung, dass sich im Kontext der SPD ein Mann im Schmutz männlicher Prostitution gewälzt hat. Mitte von S. 8). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Fürst, Julius: Geschichte der biblischen Literatur und des jüdisch-hellenistischen.., 1867. (1. Bd.: Die Sünde von Sodom S. 195-197). [Der Autor ist offenbar der deutsche Rabbiner und Hebraist Julius Fürst (1826–1899)].

Geigel, Alois: Geschichte, Pathologie und Therapie der Syphilis, 1867. (Kommentar über das Unglaubliche, dass nämlich Numa Numantius [d.i. Karl Heinrich Ulrichs] in Würzburg Schutzschriften verteilt hat. Martial über Tribaden, im berüchtigten 5. Hetärengespräch, Oralverkehr von lesbischen Frauen mit Hinweis auf Aristophanes, den Gott Priapus mit Strafvergewaltigung, Rettich in den After und Sodomie S. 53-55. Skytenkrankheit als Rache der Venus Urania und als Strafe der Männer Weibliches zu dulden S. 57. Feigwarzen werden als Folge der Unzucht bzw. eines verdächtigen Coitus benannt, ohne dies jedoch auf einen mann-männlichen Kontakt zu reduzieren S. 181-199). [Schlagwort: lesbisch. S.a. Herzer 163. Hier allg. Infos zu Alois Geigel (1829-1887)].

Geyer, August: Besprechung des Entwurfs eines Strafgesetzes über Verbrechen und Vergehen für die nicht-ungarischen Länder Österreichs, 1867. (Bestimmte Formen von widernatürlicher Unzucht sind nicht strafbar S. 140-141). [Zu diesem August Geyer liegen keine weiteren Angaben vor].

Hettinger, Franz: Apologie des Christentums, 1867. (1. Bd., 3. Aufl.). [S.a. Herzer 246, der sich auf 6. Auflage von 1885 bezieht. Relevante Beiträge sind nur vom 2. Bd. bekannt, der nicht als Scan angeboten wird. Siehe Rez. im JfsZ 3.1901, S. 498-499. Hier allg. Infos zu Franz Hettinger (1819-1890)].

Jahrbuch der Deutschen Dante-Gesellschaft, 1867. (1. Bd.: Buchbesprechung Fr. Selmi Chiose Anonime zu Dante: Göttliche Komödie: Originell ist ferner die Unterscheidung der Sodomiter in zwei Klassen, nämlich in solche ganz ehrbare Leute, die aus Scham Frauen vermeiden und deshalb zu dem schmählichen Auskunftsmittel greifen, und die eigentlichen Sünder, die aus Zügellosigkeit diesem Laster fröhnen S. 353). [S. oben Dante, 1767].

Innsbrucker Nachrichten. Drei Beiträge über Verhandlung wegen Unzucht wider die Natur (06.07.1867: Gegen Franz A., Alois B. und Konrad T.  S. 1424). (13.07.1867: Gegen Franz A., Alois B. und Konrad T. S. 1480). (16.11.1867: Gegen Alois K. S. 2446). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Kober, Franz: Die Deposition und Degradation: Nach den Grundsätzen des kirchlichen Rechts.., 1867. (Großer Beitrag über Kirchenrecht und Sodomie S. 768-776). [Zu diesem Franz Kober liegen keine weiteren Angaben vor].

Miserere mei, Deus!: Vollständiges Beicht-Büchlein.., 1867. (Die stumme oder sodomistische Sünde S. 59).

Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Potsdams, 1867. (3. Bd.: Kosten der Hinrichtungen von 1731 für das Verbrennen des Sodomiten [Andreas] Lepsch S. 212). [Andreas Lepsch wurde nicht wegen Sex mit Männern, sondern wegen Sodomie mit einer Kuh verurteilt. Das ist aus einer Akte belegt. Diese Publikation wird hier nur deshalb aufgeführt, weil aufgrund dieser Veröffentlichung Magnus Hirschfeld und ein anonymer Autor im JfsZ ihn irrtümlich für einen Homosexuellen hielten. S. Hirschfeld, 1914. S. 833. S.a. JfsZ 3.1901, S. 563-564. Die Broschüre Andreas Lepsch, der am 17. Oktober 1730 vor Potsdam lebendig verbrannt wurde, wird nicht als Scan angeboten, ist aber als Kopie über Fernleihe erhältlich].

Müller, J. G.: Geschichte der amerikanischen Urreligionen, 1867. (2. Aufl.: Über unnatürliche Laster S. 44f, 162, 246, 321, 468-469). [S.a. Herzer 138, der sich auf Ausgabe von 1855 bezieht. Wegen der Häufigkeit von Johann Georg Müller kann der Verfasser nicht näher bestimmt werden].

Die neue Strafgesetzgebung des Grossherzogthums Baden, 1867. (Gesetzestext § 371. S. 110-111).

Orléans, Charlotte-Elisabeth [d.i. Liselotte von der Pfalz]: Briefe der Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans. Hrsg. Wilhelm L. Holland. (1867: 1. Bd.: Brief vom 27.07.1700: Das heßlich schätzgen August-Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel [1662-1731] ist erschrecklich desbauchirt [ausschweifend, hemmungslos] S. 196. Brief vom 31.08.1700: Das Laster, das der Herzog von Wolfenbüttel hat und welches nun so gar unerhört gemein hier im Land ist, davon korrigieren sich die Leute niemals S. 205). (1871: Bd. ?: Brief vom 03.09.1708: August Wilhelm hatte sich auch in ihren Bruder verliebt und wollte auch schon den Prinzen von Eisenach forcieren [bedrängen bzw. vergewaltigen]. Ihr Bruder hat ihr auch erzählt, dass ganz Österreich voll von solchen Lastern ist S. 53-54. Brief vom 09.03.1709: Graff von Nassaw muss ein declarirter Favorit von Churpfaltz sein. [Nach Mann für Mann, S. 398 deutet sie in diesem Brief an, dass Jan Wellem, d.i. Johann Wilhelm von der Pfalz, Männer bevorzugt und dass der Graf von Nassau sein Favorit ist.]. Brief vom 13.03.1710: Prinz von Wolffenbüttel wird sich bald mit einem Pagen trösten S. 168). [S.a. Mann für Mann, S. 103-104, 398. S.a. Guldin, S. 79-82. Hier allg. Infos zu August Wilhelm Braunschweig-Wolfenbüttel (1662-1731) und Liselotte von der Pfalz (1652-1722)].

Pabst, Hermann: Annalen und Chronik von Kolmar, 1867. (Aus der Reihe Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. Ein Satz: König Rudolf ließ den Herrn von Haspisperch [Habsberg] wegen Sodomiterei verbrennen S. 26). [Dies war im Jahre 1277 die vermutlich erste bekannte Hinrichtung wegen Sodomie im Heiligen Römischen Reich. S.a. Mann für Mann, S. 325. S.a. Randgruppen.. S. 397; S.a. Chorknaben.. S. 14. Hir allg. Infos zu Hermann Pabst 81842-1870)].

Scherr, Johannes: Aus der Sündflutzeit, 1867. (In diesem Roman über das 18. Jh. wird betont, dass die Pistolen geladen sind, wenn die Sodomiter kommen S. 188). [Schlagwort: Roman, Belletristik. Hier allg. Infos zu Johannes Scherr (1817-1886)].

Das Vaterland, 25.12.1867. (Erwähnung, dass durch das Gesetzbuch von Kaiser Carl V. von 1532 auch Päderasten mit dem Tod bestraft wurden S. 2). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Voltaire: Ueber den Geist und die Sitten der Nationen, 1867 (1. Bd.: Voltaire-Text von 1763. Hier einige Sätze, dass Päderastie im alten Griechenland ausdrücklich verboten war S. 38). [Hier allg. Infos zu Voltaire (1694-1778)].

Wackernagel, Philipp: Das deutsche Kirchenlied.., 1867. (2. Bd. mit dem Lied von Oswald von Wolkenstain [Oswald von Wolkenstein, 1377-1445]: Bekentnis der Sünden bzw. Mein sünd und schuld mit der Textzeile: ich kenn die sünd von sodoman S. 478-479 [Zum Lied s.a. Spreitzer, S. 87-88, 238-240]). Hier allg. Infos zu Oswald von Wolkenstein (1377-1445) und Philipp Wackernagel (1800-1877)].

Wiener Zeitung, 29.10.1867. (Strafbarkeit der widernatürlichen Unzucht S. 518). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, 1867. (Statistik: Durchschnittlich werden jährlich 3-4 Männer wegen Widernatürlicher Wollust in Hannover und Würtemberg verurteilt S. 160).

Zeitschrift für die historische Theologie, 1867 (37 Bd.: Sodomititische Laster beim Klerus im Mittelalter mit Hinweisen u.a. auf Raumer und Ebeling S. 215).  [Rauner ist unklar. Ebeling bezieht sich nicht auf Päderastie].

1868

Allgemeine Zeitung München, 23.08.1868 (Beitrag unter Augsburg, dass man die Schriften von Karl Heinrich Ulrichs nicht mehr zugeschickt bekommen möchte S. 3584).

Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, 1868. (W. Griesinger: Vortrag zur Eröffnung der psychiatrischen Clinik zu Berlin mit einem Absatz zu seinem Ekel über einen Mann, der seit seinem 8. Lebensjahr nur den sexuellen Trieb zum eigenen Geschlecht kennt S. 636-654, hier S. 651). [S.a. Herzer 164, der mit richtiger Seitenzahl einen falschen Aufsatztitel benennt. S.a. Müller, S. 119. S.a. Mildenberger, S. 38. Hier allg. Infos zu dem Psychiater Wilhelm Griesinger (1817-1868)].

Das Ausland: Wochenschrift für Länder- u. Völkerkunde, 1868. (41. Bd.: C. v. Scherzer: Zur Geschichte der Prostitution in China. Nach holländischen Quellen. Männliche Prostitution in China mit sog. Amasii, die als Mädchen gekleidet und zum Teil bei Barbieren untergebracht sind S. 34-39, 57-61). (1868: Gleicher Scan der BSB). [Herzer 165. Schlagwort: Bart. Zum Autor liegen keine weiteren Angaben vor].

Die attische Beredsamkeit, 1868. (1. Bd.: Knabenliebe in Platons Phaedros S. 374-375). [Zum Werk Phädros siehe oben Platon, 1783].

Bastian, Adolf: Beiträge zur vergleichenden Psychologie.., 1868. (Über als Weiber gekleidete Männer. Päderastie auf Panama als Vorrecht der Fürsten. Eunuchen, die von Skythen verehrt werden. Sodomitische Unzucht wurde durch eine Königin abgeschafft. Kugeln zur Vermeidung sodomitischer Gräuel. Ein Hermaphrodit von 1813. Auf der Insel Ramrih ließen sich Frauen als Priester andere Frauen antrauen. Platos Kugelmenschen S. 235-242). [Schlagwort: Hochzeit. Zu der Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und siehe oben Hippokrates, 1837. Hier allg. Infos zu Adolf Bastian (1826-1905)].

Bethmann-Hollweg, Moritz A.: Der Civilprozess des gemeinen Rechts in geschichtlicher Entwicklung.. (1868: 4. Bd.: Strafbarkeit bei den Westgothen S. 100, 231). (1871: 5. Bd.: Vorwurf von widernatürlicher Unzucht bei dem elbgermanischen Stamm der Longobarden [1. Jh. v.Chr.] S. 95, 376). [Hier allg. Infos zu Moritz August Bethmann-Hollweg (1795-1877)].

Beyer, Konrad: Rückert. Ein biographisches Denkmal, 1868. (Knabenliebe bei Goethe, Rückert und Platen S. 108-111. Gedicht von Friedrich Rückert: Zum Gedächtnis meines Freundes Joseph Kapp S. 144-145). [Zum Gedicht s.a. Lieblingminne, S. 134-135. Hier allg. Infos zu Konrad Beyer (1834-1906)].

Börsenblatt des deutschen Buchhandels, 1868. (Werbung für die Schriften von Karl Heinrich Ulrichs S. 1988).

Buxtorf-Falkeisen, Karl: Baslerische Stadt- und Landgeschichten.., 1868. (3. Bd.: [Der Prediger] Johann Piliopaeus aus Bretzwil tötete 1566 einen Franzosen aus Reigoldswil [heute beides Kanton Basel-Landschaft], der als der welsche Hans bekannt und Schenkwirt des Dorfes war. Diesem Hans hatte die Kirche bereits seine sodomitischen Vergehen (deren er sich noch laut rühmte) mit Ekel vorgehalten. Als Hans gegenüber Piliopaeus gewalttätig wird, tötet ihn dieser mit einem Dolch, was später als Notwehr dargestellt wird. Piliopaeus wurde später nur dazu verurteilt, nicht mehr predigen zu dürfen S. 56-59). [Schlagwort: Schweiz. Zum Hintergrund: Daniel Bruckner erwähnt in seinem Buch Versuch einer Beschreibung.., dass Johannes Hutmacher bzw. Pileopoeus [Johann Piliopaeus] von 1565-1566 Prediger der Gemeinde war - ohne jedoch auf den Grund für das Ende der Tätigkeit eingegangen. Zu homosexuellen Hintergründen von diesem Fall und zu Karl Buxtorf-Falkeisen liegen keine weiteren Angaben vor].

Corssen, Wilhelm P.: Über Aussprache, Vokalismus und Betonung, 1868. (1. Bd. Übersetzungsprobleme bei den Griechen bzgl. Knabenliebe, Schmutz, pedicare, paedicare etc. S. 650-651). [Schlagwort: Sprache. Hier allg. Infos zu Wilhelm Paul Corssen (1820-1875)].

Didaskalia. Blätter für Geist.., 4.9.1868. (Von Ludwig Herrmann: Rückerinnerungen aus dem Orient mit Beschreibung der Tänzerknaben bzw. Kötschek, das sind griechische Knaben von 12-15 Jahren. Ein widriges Schauspiel von unzüchtigen Tänzen. Nr. 246. [S. 1]). [Schlagwort: Türkei. Zu diesem Ludwig Herrmann liegen keine weiteren Angaben vor].

Gerhard, Eduard / Jahn, Otto: Gesammelte akademische Abhandlungen. (1866: 1. Bd.: Nichts gefunden). (1868: 2. Bd: Zu dem Kap. Ueber den Gott Eros einzelne Kommentare über Männerliebe, Eros und Anteros in den Fußnoten Nr. 45, 96, 116, 122 auf S. 58-74, hier S. 81, 89, 92-93. Phallosblock, lesbischer S. 604 mit Verweis auf den 1. Band S. 316). Hier allg. Infos zu Eduard Gerhard (1795-1867) und Otto Jahn (1813-1869)].

Gesetzessammlung für den Kanton St. Gallen.., 1868. (5. Bd. Wegen widernatürlicher Wollust (Sodomie) muss die Auslieferung zu einem anderen Kanton gestattet werden S. 148-149). [Schlagwort: Schweiz].

Die Gesetzgebung des Königreichs Bayern seit Maximilian II…, 1868. Hrsg. Carl Friedrich von Dollmann. (Männer als Opfer von Nothzucht u.a. S. 597, 601. Großer Beitrag: Kommentar über das Strafgesetz von 1816 S. 648-666). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1868. (Abkürzung von Gefängnisstrafen durch Schärfung durch die Entziehung warmer Kost S. 915; Gesetzestext von Art. 357. S. 1003-1004).

Goethe, Johann W. von: Goethes Werke, 1868. (Das römische Karneval: Männer und Frauen in der Kleidung des anderen Geschlechtes sind oft höchst reizend S. 183). [Schlagwort: Travestie].

Graetz, Heinrich: Geschichte der Juden.., 1868. (10 Bd.: Hingegen sind die vagen Nachrichten, daß Sabbatai Zewi [Schabbtai Zvi, 1626-1676] Pädasterie getrieben […] sicherlich erfunden S. XLVI). [Schlagwort: Judentum. Hir allg. Infos zu Heinrich Graetz (1817-1891)].

Griegk, Georg L.: Deutsche Bürgerthum im Mittelalter, 1868. (In Frankfurt wurde 1493 ein Mann wegen Sodomiterei verbrannt, der selbst ein aus München stammender Züchtiger war S. 551, S. S. 232. In Frankfurt wurden bis zum 15. Jh. vor allem Brandstifter und Sodomiten [evt. Tierkontakt] verbrannt S. 232. Die Strafe des verhungern lassens wurde in Augsburg 1499 an vier Geistlichen Sodomiten in einem Käfig ausgeführt. In Mergentheim [Bad Mergentheim?] gab es ein eigenes Gesetz, wonach man überführte Geistliche gefangen nahm und verhungern ließ S. 248-249). [Zu Augsburg s.a. Mann für Mann, S. 722-723. S.a. Die sünde, S. 72. S.a. Brall, S. 369-370. Hier allg. Infos zu Georg Ludwig Kriegk (1805-1878)].

Haelschner, Hugo P.: Das Preussische Strafrecht, 1868. (3. Bd.: Es empfiehlt sich die widernatürliche Unzucht nur strafen, insoweit sie unter §. 144 oder §. 150 zu subsumiren ist S. 313). [Schlagwort: Preußen. Hier allg. Infos zu Hugo Haelschner (1817-1889)].

Haeusser, Ludwig: Geschichte des Zeitalters der Reformation, 1868. (1517 erschien im Rahmen des Ablasshandels eine Taxordnung, die taxae cancellariae ecclesiae romanae.: In Tetzels Instruction war Sodomiterei auf 12 Dukaten angeschlagen. Für Totschlag reichten sieben, für Eltern- und Geschwistermord vier Dukaten S. 21). [Hier allg. Infos zu dem Historiker Ludwig Häusser (1818-1867) und dem Ablassprediger Johann Tetzel (um 1460-1519). Hier Hinweise im JfsZ 7.1905, S. 303 auf einen Bußgeldkatalog].

Hecker, Friedrich: Gepfefferte Briefe, 1868. (Briefwechsel zwischen Ichariot Gentz und dem griechischer Liebe ergebenen Johannes von Müller, der vom Paulus zum Saulus wurde S. 65). [Hier allg. Infos zu Friedrich Hecker (1811-1881)].

Hertzberg, Gustav F.: Die Geschichte Griechenlands unter der Herrschaft der Römer, 1868. (2. Bd.: Erwähnung von widernatürliche Unzucht der Weiber in Korinth S. 82. Vermählung von Nero mit seinem Lustknaben Sporus S. 109). [Hier allg. Infos zu Gustav Hertzberg (1826-1907)].

Heyne, Johann: Dokumentirte Geschichte.des Bisthums und Hochstiftes Breslau.., 1868. (Die sodomitischen Greuel der Pikarden [religiösen Flüchlinge, die sich in Böhmen ansiedelten] im 14. Jh. mit Bezug auf eine Schrift aus dem Jahr 1571 von Aeneas Sylvii S. 50). [Siehe oben Theobald, 1621. Hier allg. Infos zu Johann Heyne (1804-1871)].

Innsbrucker Nachrichten. (14.02.1868: Freispruch für Johann M. wegen Unzucht wider die Natur S. 325). (29.04.1868: Verurteilung des 68-jährigen Josef Feist und des 18-jährigen Engelbert Holzknecht im Kontext von Unzucht wider die Natur S. 904). (03.08.1868: Verhandlung gegen Gustav Kubitschek und Johann Riedl wegen Unzucht wider die Natur S. 1672). (24.09.1868: Verurteilung des 25-jährigen Gustav Kubitschek zu drei Monaten Kerker und Freispruch für den 17-jährigen Johann Riedl wegen Unzucht wider die Natur S. 2071). [Schlagwort: Anno, Österreich].

John, Richard E.: Entwurf mit Motiven zu einem Strafgesetzbuche für den Norddeutschen Bund, 1868. (Für Legalisierung, wenn der Schutz von Kindern und Erregung öffentlichen Ärgernisses berücksichtigt wird. Man wird zwar Ekel empfinden, wenn ein Mensch sich wie ein Vieh [...] beträgt, dies findet aber auch in anderen Verhältnissen statt, wenn sich z.B. jemand viehisch betrinkt S. 400).  [Hier allg. Infos zu Richard Eduard John (1827-1889)].

Jüdische Zeitschrift für Wissenschaft und Leben, 1868. (6. Bd.: Nach einer talmudischen Sage kommt der Knecht Elieser mit gewalttätigen Sodomitern in Kontakt, die ihn blutig schlugen, um danach eine Belohnung zu verlangen. Das Opfer verklagte die Angreifer. Der Richter erklärte den sodomitischen Brauch für rechtskräftig, worauf Elieser den Richter blutig schlug. Als Quelle wird Sanhdrin 108 b angegeben S. 199). [Dieser ist Teil der Mischna, die wiederum ein Teil der Tora darstellt. Sie ist Basis für den Talmud. Dieses ist kein Gesetz, aber beinhaltet Regeln für den Alltag. Schlagwort: Judentum].

(Linzer) Tages-Post, 21.02.1868. (In Minden wurde ein Pietist wegen widernatürlicher Unzucht zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt S. 2). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Luther, Martin: Politische Schriften, mit einer Einleitung über Luther's Bedeutung.., 1868. (4. Bd. [mit anderen Bd. auf einem Scan] Aus dem Kap.: Warnung an seine lieben Deutschen: ... Sodomitischen, schändlichen Lehren und Leben willen S. 17. ..und heißt auf Welsch Puseronen, nehmlich die sodomitische und gomorritische Keuschheit S. 32). [Zu Luther s.a. Puff. Zu dem ersten Zitat siehe oben Luther, 1531].

Menzel, Wolfgang: Unsere Grenzen, 1868. (Menzel hat Johannes von Müller seit früher Jugend nur tief verachtet. Man hat Müller überall, wo er sich aufhielt, nachgesagt, er huldige der griechischen Liebe, und das soll auch der Grund seiner vielen Wohnungswechsel gewesen sein S. 194-195). [Hier allg. Infos zu Wolfgang Menzel (1798-1873)].

Müller, Johann: Der vertheidigigte Luther: das ist gründliche Widerlegung.., 1868. (Geistliche loben die sodomitische stumme Sünde. Papst Johannes der XXIV. wurde u.a. beschuldigt ein Sodomit zu sein S. 73). [Zu Luther s.a. Puff].

Neue freie Presse. (12.08.1868: Frommer heißt hier im Volksmunde so viel wie Augenverdreher, Heuchler, Erbschleicher, Sodomit u. dgl. S. 6). (20.09.1868: Abbè B. [Abbe de Bourbourg ? 1814-1874] soll von Genf entfernt worden sein, weil er der Sodomiterei bezichtigt wurde S. 5). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Öttingen, Alexander von: Die Moralstatistik.., 1868. (1. Bd.: Das lesbische Laster bei Pariser Prostituierten mit Bezug auf Parent-Duchâtelet S. 479-480). [Schlagwort: Frankreich. Siehe oben Parent, 1837. Hier allg. Infos zu Alexander von Öttingen (1827-1905)].

Der Prediger und Katechet: Praktische katholische Zeitschrift.., 1868. (18. Bd.: Die stumme oder sodomitische Sünde S. 878-880).

Die Presse. (16.07.1868: Auf dem dt. Juristentag 1866 hat Prof. Dr. Tewes einen Antrag auf straflose Päderastie unterzeichnet S. 2). (25.11.1868. Griechische Liebe bei den Türken S. 1). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zu Tewes s.a. Hergemöller, S. 700, wo der Juristentag 1865 genannt wird].

Das preussische Strafrecht, 1868. (3. Bd.: Beleidigung im Kontext von Sodomiterei S. 215).

Das revidirte Strafgesetzbuch für das Königreich Sachsen vom 1. October 1868, 1868. (Gesetzestext S. 130).

Roskiewiz, Johann: Studien über Bosnien und die Herzegovina, 1868. (Nach dem Koran wurde für Sodomiten die Todesstrafe verhängt. Gegenwärtig werden diese Fälle milder behandelt S. 204).

Rückert, Friedrich: Gesammelte poetische Werke, [1868]. (8. Bd.: Weisheit der Brahmanen). (1868: Gleiches Buch als Scan der BSB). [S.a. Lieblingminne, S. 135, mit Zitaten aus Vers 77 von S. 72, Vers 195 von S. 247 und Vers 438 von S. 263].

Untersuchungen zur römischen Kaisergeschichte, 1868. (1. Bd. Knabenliebe bei Trajan S. 45-46).

Vierteljahrsschrift für Psychiatrie in ihren Beziehungen.., 1868. (2. Bd.: Die Lust an männlicher Unzucht und die Möglichkeit der Enthaltsamkeit S. 241-242).

Weiss, Bernhard: Lehrbuch der biblischen Theologie des Neuen Testaments, 1868. (Sodom und Gomorrah S. 596-597). [Zu diesem Bernhard Weiss liegen keine weiteren Angaben vor].

Zusammenstellung der Sämmtlichen fur das ehemaligen Königreich Hannover [von 1866-1867 erlassenen Gesetze].., 1868. (82. Bd.: Gesetzestext § 143 des preußischen Strafrechtes S. 43).

1869

Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf, 1869. (Statistik und Verurteilung im Fall des Tagelöhners Johannes Becker aus Gutsheim am 23.12.1868 zu 6 Monaten Gefängnis wegen widernatürlicher Unzucht S. 79).

Archiv für preußisches Strafrecht, 1869. (17. Bd.: Kap. über die widernatürliche Unzucht, deren Bestrafung im einfachen Fall nicht mehr als gerechtfertigt erscheint S. 88-90, s.S. 86-87).

Lesetipp! Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, 1869. (Carl F. Westphal: Die conträre Sexualempfindung S. 73-108. Ein lesbischer Fall S. 73-82, 91-97, der Fall eines männlichen Transvestiten S. 82-91, 97-107 und ein dritter Fall S. 107-108. Auch Erwähnung von Karl Heinrich Ulrichs S. 92-93, 104 und über den Grafen Cajus bei Casper S. 97, 102. Zusammenfassung, dass nicht alle Fälle pathologisch sind S. 108). (1870: Gleicher Scan wie oben. Warum bei einer Zeitschrift die offenbar gleiche Ausgabe eine andere Jahreszahl trägt beibt unklar). [S.a. Andere Lieben, S. 185 in Verb. mit 329. S.a. Goodbye to Berlin?, S. 31-32. S.a. Herzer 179. S.a. Müller, S. 119-122, 259. S.a. Steidele, S. 48. S.a. Mildenberger, S. 10, 39. S.a. Weber, S. 61-77. Hier allg. Infos zu Carl Friedrich Otto Westphal (1833-1890)].

Lesetipp! Augsburger Abendzeitung Nr. 299 vom 31.10.1869. (Ausführlicher Beitrag über die Verurteilung von Carl von Zastrow S. 3855). [Zu diesem Fall siehe oben Ulrichs, 1864 mit den Beiträgen Ulrichs: Incubus, 1869 u.a. S. 9-30 und Ulrichs: Argonautics, 1869 u.a. S. 30-86. S.a. Mann für Mann, S. 758-760. Sa. Capri Heft 4 bzw. 2/1988, S. 3-14 mit einer Zeichnung von Zastrow auf dem Cover].

 

Siehe voriger Eintrag

Ende Oktober 1869 erschienen die ersten Beiträge über den bedeutenden Kriminalfall Carl von Zastrow, der mehrere Knaben sexuell missbraucht und ermordet hatte. (Die Illustration entstammt der Zeitschrift Capri)

Lesetipp! Augsburger neueste Nachrichten Nr. 301 vom 02.11.1869. (In Berlin wird [Carl] von Zastrow zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Er hatte mehrere Knaben sexuell missbraucht und ermordet. Im Artikel fällt der von Karl Heinich Ulrichs geprägte Begriff Urning S. 3287-3289). [Weitere Quellen siehe oben Augsburger Abendzeitung, 1869].

Augsburger Tagblatt Nr. 299 vom 31.10.1869. (Erwähnung über die Verurteilung von Carl von Zastrow S. 2577). [Weitere Quellen siehe oben Augsburger Abendzeitung, 1869].

Ausführliches Lateinisch-Deutsches Handwörterbuch, 1869. (Mollitia bzw. Mollis = u.a. euphemistisch von unnatürlicher Wollust, Päderastie, Hingebung S. 359)

Bastian, Adolf: Die Voelker des oestlichen Asien. Studien und Reisen, 1869. (5. Bd.: Männer halten sich Männer in Frauenkleidern. Frauen treiben mit Frauen Unzucht, auch mit Hunden. Die weibischen Männer der Guaycurus heißen Cudinas (Verschnittene) S. 508). [Der Text erscheint hier kontextlos. Die ersten beiden Sätze sind möglicherweise von Klemm übernommen. Siehe oben Klemm, 1843. Hier allg. Infos zu Adolf Bastian (1826-1905)].

Bayer, Josef: Von Gottsched bis Schiller: vorträge über die classische zeit.., 1869. (1. Bd.: Lessing mit Alcibiades in Persien mit einer Reministenz an Shakespeare aus seiner Breslauer Periode über die Sokratische Liebe zwischen Alcibiades und Sokrates S. 311-313). [S. oben Lessing, 1838].

Das bayerische Strafgesetzbuch vom 10. November 1861, 1869. (Gesetzestext Art. 214 S. 115-116). [In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871].

Die Debatte. (08.06.1869: Aus Reval: Die erste Ausgabe der russischen Esthländischen Gouvernement-Zeitung enthält die Geständnisse eines Sodomiten S. 12). (23.06.1869: Wien: Der Superintendent Forstner wird sich am 12. Juli wegen Verleitung zur Unzucht nach einem Vorfall im Stadtpark verantworten S. 4). (01.07.1869: Wien: Franz Wliczek veruntreute Geld und gab dies für widernatürliche Unzucht mit einem anderen Mann aus. Bei der Vernehmung gab er mehrere Männer an, die auch anzuklagen wären. Drei wurden verhaftet S. 4-5). (07.07.1869: Verurteilung von Zastrow S. 4-5). (13.07.1869. Wien: Verurteilung des angeblichen Superintendenten Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker S. 4). (18.08.1869. Wien: Verurteilung Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker S. 11-12). (20.08.1869. Wien: Verurteilung Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker S. 5-6). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zu Forstner s.a. Hergemöller, S. 237. Zu Zastrow s.a. Hergemöller, S. 758-760].

Engels, Friedrich: Brief von Friedrich Engels an Karl Marx vom 22. Juni 1869 (Neu gesetzt. Engels: Die Päderasten fangen an sich zu zählen... von Rösing bis Schweitzer). (Auch bei Mike Laufenberg). [Viel zitierter Brief in Bezug auf Karl Heinrich Ulrichs. Hier in beiden Fällen zitiert nach Derks. S.a. Derks, S. 172, auch S. 109. S.a. Müller, S. 57. Zu Marx und Engels s.a. Capri Heft 46/2012, S. 34-43. Zu Johannes Rösing und Johann Baptist von Schweitzer s.a. Mann für Mann, S. 591, 655-656. Hier allg. Infos zu Friedrich Engels (1820-1895)]

Entwurf eines Strafgesetzbuches für den Norddeutschen Bund, 1869 (1. Bd.: Widernatürliche Unzucht als § 152 als Gesetzestext S. 44). [S.a. Herzer 170].

Erörterung strafrechtlicher Fragen aus dem Gebiete der gerichtlichen Medizin. Vorbereitung eines Strafgesetzbuches für den Norddeutschen Bund, 1869. (Widernatürliche Unzucht nach § 143 auf S. 9-10. Einspruch gegen mögliche Straffreiheit S. 16. Nur Sex mit Tieren soll legalisiert werden S. 30-31). [S.a. Herzer 171].

Friedländer, Ludwig: Darstellungen aus der Sittengeschichte Roms. (1888: 6. Aufl.: 1. Bd.). (1889: 6. Aufl.: 2. Bd.: Erwähnung der Ausschweifungen von Tiberius S. 441). (1890; 6. Aufl. 3. Bd). [Das mind. vierbändige Werk ist noch nicht erschlossen. S.a. Herzer 259. Aufnahme bei Herzer offenbar wegen der Erwähnung im JfsZ 2.1900 auf S. 424, wo keine Seiten oder Bände angegeben werden].

Lesetipp! [Geigel, Alois]: Das Paradoxon der Venus Urania, 1869. (Eine vor allem gegen Karl Heinrich Ulrichs gerichtete Schrift, die sich insgesamt gegen gleichgeschlechtliche Emanzipation ausspricht). (1869: Gleiche Schrift der BSB). [Schlagwort: lesbisch. S.a. Herzer 173. S.a. Derks, S. 108. S.a. Müller, S. 131-132. S.a. Mildenberger, S. 40. Hier allg. Infos zu Alois Geigel (1829-1987), dem die Broschüre zugeschrieben wurde].

General- und Universal-Lexikon.., 1869. (Duquesnoy [Hiëronymus Duquesnoy de Jonge, 1602-1654. Sein berühmter Vater trägt den gleichen Namen, darum der ältere] wurde als Sodomit ergriffen u. 1654 verbrannt. Er hat 1642 wahrscheinlich auch seinen erfolgreicheren Bruder umgebracht S. 59). (Ausnahmsweise ein neuerer Link: Männlichkeit im Blick: Visuelle Inszenierungen in der Kunst, 2004. Jérome Duquesnoy wurde wegen Missbrauchs zweier Knaben in einer Kapelle der Kathedrale von Gent auf dem Kornmarkt der Stadt ausgepeitscht, stranguliert und dann öffentlich verbrannt S. 130). [S. oben Hirsching, 1789. Sein Vater ist sehr bekannt: Duquesnoy der Ältere (1570?-1641?) schuf durch das Manneken Pis in Brüssel. Siehe unten der französische Artikel im JfsZ 2. Jg. 1900 S. 277-287 Un Illustre uranistedu XVII siècle Jérome Duquesnoy. Der Missbrauch wird auch bei Klimmer: Die Homosexualität S. 264 und von Hirschfeld: Die Homosexualität.., 1914 S. 508, 569, 661, 834, 1013 erwähnt. Hier ein Gemälde von Duquesnoy mit einer antiken Skulptur].

Gesetzsammlung der freien und Hansestadt Hamburg, 1869. (5. Bd.: Definition und Strafbarkeit von Unzucht wider die Natur S. 174).

Graevell's Notizen für praktische Ärzte über die neuesten.., 1869. (12. Bd.: Prostitution in China von 11-12-jährigen Jungen S. 112).

Hartmann, Adam / Czerwenka, Bernhard F. (Bearb.): Das Persecutionsbüchlein, 1869. (Ein Satz: David Sissius, der Kaplan des Erzdechants Coelestin (er hießt besser „Scelestin“) zu Königgrätz, war ein unersättlicher Schwelger der die Sodomiterei bis zur Unverschämtheit trieb S. 135). [Siehe oben Comenius, 1766 mit fast identischem Text. Zu Sissius, Coelestini und Hartmann liegen keine weiteren Angaben vor. Hier allg. Infos zu Bernhard Franz Czerwenka (1825-1886)].

Hauska, Ferdinand: Compendium der gerichtlichen Arzneikunde, 1869. [S.a. Müller, S. 103-104. Kein Beitrag über Päderastie. Aufnahme in diese Bibliographie wegen Müller. Zu Ferdinand Hauska liegen keine weiteren Angaben vor].

Henne-Am Rhyn, Otto: Das Buch der Mysterien, 1869. (Erwähnung der fleischlichen Vergehen der Templer S. 130. Kuss auf den Hintern S. 139). [S.a. Herzer 174. Hier allg. Infos zu Otto Henne am Rhyn (1828-1914)].

Herder, Johann G.: Ideen zur Geschichte der Menschheit. [Zum Inhalt: Herders Hauptwerk erschien erstmals zwischen 1784 und 1791 und beinhaltet ein Kap. über die Sitten- und Staatenweisheit der Griechen]. (1785: Kap. S. 516-525, insb. S. 518-519). (1790: Kap. S. 196-213, insb. S. 200-202). (1869: Kap. S. 253-260, insb. S. 254-255). [S.a. Herzer 39. S.a. Lieblingminne, S. 114-115 mit Teilabdruck. Siehe unten JfsZ 3.1901, S. 512 mit der Beurteilung als sehr schönen Abschnitt. Hier allg. Infos zu Johann Gottfried Herder (1744-1803)].

Innsbrucker Nachrichten, 04.02.1869. (Verhandlung gegen den 61-jährigen Franz Plank und den 19-jährigen Nikolaus Tschugg wegen Unzucht wider die Natur S. 1672). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Der Irrenfreund: Eine psychiatrische Monatsschrift.., 1869 [sic]. (11. Jg., 7. Heft. Artikel von M. Fraenkel: Die Lehre von der Päderastie. Der Fall eines Hermaphroditen. Nach Lombroso ist Päderastie erblich. Ein weiterer Fall des 54-jährigen H., der mit 15 Jahren von einem schwarzen Mann offenbar missbraucht wurde und danach eine päderastische Leidenschaft entwickelte. Nach einem Freitodversuch konnte er aus einer Anstalt fliehen und hat sich offenbar in einer Wasserlache ertränkt S. 97-104). [S.a. Herzer, 172, der für dieses Jahr ohne weitere Angaben Hieronimus Fränkel: Der Geisteszustand der Päderasten angibt und evt. diesen Beitrag meint. S.a. Müller, S. 122. Zu M. Fraenkel, dem Direktor der Irrenanstalt zu Dessau, liegen keine weiteren Angaben vor].

Kemptner Zeitung, 7. Juli 1869. (In Berlin hat der Prozess gegen dem Knabenmörder Zastrow begonnen S. 664). [Weitere Quellen siehe oben Augsburger Abendzeitung, 1869].

Kikeriki, 22.07.1869. (Wien: Satirischer Beitrag über die Verurteilung des angeblichen Superintendenten Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker S. 3). [Schlagwort: Anno, Österreich. S.a. Hergemöller, S. 237].

Kritische Vierteljahrsschrift für Gesetzgebung und Rechtswissenschaften, 1869. (Im Rahmen der Rez. zu H. Hälschner: Die Lehre vom Unrechte und seinen verschiedenen Formen betont der Rezensent Walther, dass man die neuerlich sogenannte Urningsliebe aus dem Strafgesetzbuch ausgemerzt hat S. 300). [Hier allg. Infos zu Hugo Haelschner (1817-1889). Die rezensierte 38-seitige Schrift: Hälschner, Hugo: Die Lehre vom Unrechte und seinen verschiedenen Formen von 1869 geht offenbar nicht auf die Urningsliebe ein].

Lindauer Tagblatt für Stadt und Land Nr. 261 vom 02.11.1869. (Verurteilung von Carl von Zastrow S. [2]. [Weitere Quellen siehe oben Augsburger Abendzeitung, 1869]).

Morgen-Post. (25.06.1869: Wien: Der Bericht über den „ehemaligen“ Superintendenten Forstner wird korrigiert. Er ist weiterhin Superintendent und würde es vermutlich auch bei einer Verurteilung bleiben S. 4). (01.07.1869: widernatürliche Unzucht von Franz W.). (13.07.1869. Wien: Verurteilung des angeblichen Superintendenten Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker [S. 5]). [Schlagwort: Anno, Österreich. S.a. Hergemöller, S. 237. Zu Franz W. siehe Die Debatte vom 01.07.1869 zu Franz Wliczek].

Münchener Bote für Stadt und Land Nr. 135 vom 09.06.1869. (Mitteilung aus Reval: Die erste Ausgabe der russischen Esthländischen Gouvernement-Zeitung enthält die Geständnisse eines Sodomiten und schildert die Verbrechen mit cynischem Detail S. 592). [Ein entsprechender Bibliotheksbestand konnte nicht recherchiert werden. Er ist vermutlich identisch mit dem Fall eines Russen, der in Reval wegen Sodomie hingerichtet wurde. Dabei handelte es sich um Sex mit einer Stute].

Neue freie Presse. (26.01.1869. Verurteilung von Zastrow S. 2-3). (07.07.1869. Großer Beitrag über Verurteilung von Zastrow S. 12-13). (13.07.1869. Wien: Verurteilung von Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker S. 13). (16.08.1869. Wien: Verurteilung von Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker S. 10). (30.10.1869. Großer Beitrag über Verurteilung von Zastrow S. 5-6). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zu Zastrow s.a. Hergemöller, S. 758-760. Zu Forstner s.a. Hergemöller, S. 237].

Neues bayerisches Volksblatt Nr. 300 vom 1.11.1869. (Kurzmitteilung über die Verurteilung von Carl von Zastrow S. 2). [Weitere Quellen siehe oben Augsburger Abendzeitung, 1869].

Neues Fremdenblatt. (07.07.1869: Verurteilung von Zastrow S. 14-15). (13.07.1869: Wien: Verurteilung von Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker S. 12). (18.08.1869: Wien: Verurteilung von Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker S. 12]. (30.10.1869: Kurzmeldung zu Zastrow S. 24). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zu Zastrow s.a. Hergemöller, S. 758-760. Zu Forstner s.a. Hergemöller, S. 237].

Die Presse. (27.01.1869: Verurteilung von Zastrow S. 3-4). (07.07.1869: Verurteilung von Zastrow 1. Teil; S. 11). (13.07.1869: Wien: Verurteilung des angeblichen Superintendenten Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker S. 12). (18.08.1869: Wien: Verurteilung des angeblichen Superintendenten Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker S. 13). (31.08.1869: Florenz: Der Schneider Pietro Loi verdient sich seinen Lebensunterhalt, indem er sich für die Unzucht wider die Natur hergibt. Der Richter stellt fest, dass der angebliche Sicarier nichts als ein elender Batillo (Sodomit) ist S. 18). (30.10.1869: Kurzmeldung zu Zastrow S. 4). (02.11.1869: Ausführlicher Beitrag zu Zastrow S. 4-5). [Schlagwort: Prostitution, Sprache, Anno, Österreich. Zu Zastrow s.a. Hergemöller, S. 758-760. Zu Forstner s.a. Hergemöller, S. 237].

Proschko, Isodore: Historische Erzählungen und Sagen aus der Steiermark, 1869. (Das Francisco Carolinum-Museum in Linz hat ein altes Richtschwert, auf dem die Opfer dieses Schwertes eingraviert sind, u.a. 1709 Sebastian B. 15jährigen Alters, ein Sodomit S. 39-40). [Evt. Tierkontakt. Das Schwert befindet sich immer noch im Besitz der Linzer Museen und ein Foto von dem Schwert wurde in dem Buch Schande Folter, Hinrichtung von 2011 auf S. 94 abgedruckt. Ich bedanke mich beim Linzer Museum für einen Scan vom Foto des Schwertes. Hier allg. Infos zu Franz Isodore Proschko (1816-1891)].

 

Siehe voriger Eintrag

Das im Text genannte und in Linz heute noch vorhandene Richtschwert.

Weiter mit 1869

Redslob, Gustav M.. Die kanonischen Evangelien.., 1869. (Im späten Mittelalter wurde der Abfall vom Glauben als geistige Sodomiterei angesehen. Ursprung des Begriffs Ketzerei, ein Fall von 1464 und Ketzer im Kontext von Katze und Köter S. 138). [Schlagwort: Sprache. Hier allg. Infos zu Gustav Moritz Redslob (1804-1882)].

Sanders, Daniel: Handwörterbuch der deutschen Sprache, 1869. (Zu Ketzer = u.a. als Schimpfwort in der ältern Sprache auch Sodomit, jetzt etwa Schelm, auch zuweilen in mitleidigem Sinn S. 410). [Kein Eintrag unter Päderast und Sodomit. Hier allg. Infos zu Daniel Sanders (1819-1897). Siehe oben Sanders, 1859].

Schmelzer, Carl: Studien zur Redekunst, 1869. (Übersetzungen der Knabenliebe bei Sokrates mit dem Beispiel Patroklos und Achilles S. 35-36). [Hier allg. Infos zu Carl Schmelzer (1834-1898)].

Schütze, Thedor R.: Die nothwendige Theilnahme am Verbrechen.., 1869. (Rechtsgeschichte und Stufen der widernatürlichen Unzucht S. 362, 365-367). [Hier allg. Infos zu Theodor Reinhold Schütze (1827-1897)].

Lesetipp! Shakespeare, William: Shakespeare's Sonette. [Zum Inhalt: Die Gedichtbände umfassen 154 Sonetten. Die ersten 126 Sonette wenden sich an einen Mann, die letzten 28 an eine Frau.  Die Widmung an „Mr. W. H.“ ist bis heute ungeklärt. Mit Ausnahme der Bibel wurde kein Werk der Weltliteratur häufiger ins Deutsche übersetzt. Von einzelnen Sonetten gibt es bis zu 180 deutsche Übersetzungen. Im Folgenden werden drei verschiedene Übersetzungen aufgeführt]. (1869: Übers.: Herm. Frhr. von Friesen. Die ersten 126 Sonette S. 1-126). (1869: Derselbe Scan von Internet Archive). (1871: Übers.: Otto Gildemeister. Kommentar: leibliche Schönheit von jungen Freunden S. VIII-IX. Zur Frage, an welchen Mann sich die Sonette richten S. XI-XXXII.  Die ersten 126 Sonette S. 1-126). (1994: Übers.: Karl Krauss. Neu gesetzt. Ohne Einleitung und ohne Seiten). [S.a. Andere Lieben S. 81. S.a. Bibliothek von Sodom, S. 206-207. S.a. L’amour bleu, S. 108-109. S.a. Lieblingminne, S. 104-107. Hier allg. Infos zu Willliam Shakespeare (1564-1616), zu Shakespeare's Sonette und ein Spiegel-Artikel vom 04.03.1959 über die Widmung „Mr. W. H.“].

 

Siehe voriger Eintrag

Willliam Shakespeare (1564-1616) richtete 126 Sonette an einen Mann. Seine Widmung "Mr. W. H.“ gibt bis heute Rätsel auf. Sie kann sich auf Shakespeares Beschützer Henry Wriothesley Graf von Southampton beziehen, dessen Initiale von Shakespeare umgekehrt worden seien. Andere behaupten Shakespeare hätte die Sonette seinem adligen Freund William Herbert Graf von Pembroke gewidmet, während wiederum andere die These vertreten die Initialen bezögen sich auf den Staatsmann Walsingham, der ein Gönner Marlowes gewesen ist.

Weiter mit 1869

Siebenhaar, Eduard: Commentar zu dem bürgerlichen Gesetzbuche für das Königreich Sachsen.., 1869. (2. Aufl.: Gesetzestext und Kommentar S. 102). [Hier allg. Infos zu Eduard Siebenhaar (1806-1893)].

Stenglein, Melchior: Das Strafgesetzbuch für das Königreich Bayern: Vom 10. Nov. 1861, 1869. (Gesetzestext und Kommentar zu Art. 214 S. 307-308). [Zu einer anderen Publikation von Stenglein zu Bayern s.a. Bleibtreu-Ehrenberg, S. 338. In Bayern gab es eine Straffreiheit von Homosexualität zwischen 1813-Ende 1871. Hier allg. Infos zu Melchior Stenglein (1825-1903)].

Unterhaltungsblatt der neuesten Nachrichten Nr. 89 vom 07.11.1869. (Verurteilung von Carl von Zastrow S. 1064-1066). [Weitere Quellen siehe oben Augsburger Abendzeitung, 1869].

Das Vaterland. (13.07.1869: Wien: Verurteilung des angeblichen Superintendenten Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker S. 3). (14.07.1869: Erwähnung, dass durch Religionslosigkeit auch die Anzahl der Päderasten zunimmt S. 2). (19.08.1869: Wien: Verurteilung des angeblichen Superintendenten Karl August Forstner zu einem Jahr Kerker S. 3). (31.10.1869: Kurzmeldung zu Zastrow S. 5). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zu Forstner s.a. Hergemöller, S. 237. Zu Zastrow s.a. Hergemöller, S. 758-760].

Wiener Zeitung, 30.10.1869. (Kurzmeldung zu Zastrow S. 1000). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zu Zastrow s.a. Hergemöller, S. 758-760].

Zeitschrift für die deutsche Gesetzgebung.., 1869. (3. Bd.: In dem Entwurf für das Strafrecht für den Norddeutschen Bund war die widernatürliche Unzucht zwischen Männern zunächst rausgefallen S. 370. Die Kommission hat jedoch trotz medizinischer Gegengründe an der Strafbarkeit festgehalten. Glücklicherweise gilt es in der öffentlichen Meinung als strafwürdig S. 591).

Zeitschrift für Ethnologie, 1869. (1. Bd.: Zwei Fälle von Verirrungen des Geschlechtstriebes in Berlin; der Verfasser der Urningsliebe [d.i. Karl Heinrich Ulrichs]; Bücher von Dixon und Pauw [Cornelis de Pauw, 1739-1799] über Amerika und andere Länder; Indische Mythologie mit einem Sohn von zwei Vätern; Knabenliebe in anderen Ländern; Methoden zur Verhinderung von Analverkehr im Sinne von Infibulation: Kugel in das Gemächte zwischen Fell und Fleisch, Nageln durch die Vorhaut auf den Philippinen und Glöckchen; Geschlechtsumwandlungen S. 88-89). [Zu der Methode mit einem Nagel s. oben Medicinische Bibliothek, 1785 mit einer Zeichnung eines Nagelträgers. S.a. Herzer 168].

1870

Lesetipp! Allgemeine Zeitung [Aus München bzw. Augsburg], 04.07.1870. (Gerichtsverfahren in England gegen Boulton und Park, die in privaten Theatern in Frauenkleidern auftraten. Besorgnis, dass der drag – dies war der esoterische Ausdruck für das androgyne Treiben – zur Mode, zum fashionabeln Laster wird S. 2482). [Schlagwort: Travestie].

Archiv der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Gerichtliche Psychologie, 1870. (17. Bd.: Schramm: Viri Molles. Geistesstörung im Alterthum. Unter Viri Molles versteht der Autor Kinder und Jugendliche (Cinaedi) und junge Männer (Pathici), die sich passiv Männern hingaben. Als Quellen werden diverse Autoren angeführt: 1. Der Arzt Aurelianus (Übersetzer von Soranus); 2. Juvenal (2. und 9. Satire); 3. Catull (16. Gedicht); 4. Paulus; 5. Clemens von Alexandria; 6. Titus Livius (39. Buch); 7. Fazit zu den Autoren und Erwähnung der römischen Kaiser S. 19-37). [Zu 1: Zu Caelius Aurelianus siehe unten Die Fragmente, 1922. Zu 2: Siehe oben Juvenal, 1787. Zu 3: Siehe oben Catull, 1793. Zu 4: Siehe u.a. Bibel: Römer 1/26-27. Zu 5: Siehe unten - in anderer Übersetzung  - von Alexandria: Paidagogos, 1879. Schramm zitiert nach einer anderen Übersetzung aus dem 15. Absatz des 3. Kapitels des 3. Buches. Zu 6: Siehe oben Livius, 1821].

Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie.., 1870. (Hrsg. Rudolf Virchow. 51. Bd.: Pädrastie und Prostitution von 11-12 Jährigen Knaben in China. In China heißen sie Mignons (Catamitit) bzw. amasii S. 435-436). [Ein ähnlicher Text in s.o. Graevell's Notizen, 1869].

Archiv für preußisches Strafrecht, 1870. (18. Bd.: Sontag: Drei Bemerkungen zu dem Entwurf eines Strafgesetzbuches. Weiterhin strafbar, trotz Widerspruch der Mediziner. Die Bezeichnung ist inkonsequent, weil jetzt die Strafandrohung mit oder ohne Gewalt jeweils Gefängnis bis zwei Jahre beträgt. Wünchenswerth wäre es alsdann, die einfache widernatürliche Unzucht ganz zu streichen S. 15-28, insb. 24-27). [Herzer 182].

Blätter für Musik, Theater und Kunst, 10.06.1870. (Berla wird als der sodomitische Autor bezeichnet S. 161). [Schlagwort: Anno, Österreich. Es geht um das Drama Wallach Menelaus oder Freudenauer Rennen. Alois Berla (1826–1896) ist auch unter dem Pseudonym Alois Scheichel bekannt]).

Bleibtreu, Karl: Grössenwahn: Pathalogischer Roman, [sic] 1870. (3. Bd.: Roman mit dem zitierten Gedicht Messalina von einem Griechen über einen Lustknaben S. 32). Hier allg. Infos zu Karl August Bleibtreu (1859-1928).

Bundes-Gesetzblatt des Norddeutschen Bundes, 1870. (Gesetzestext des neuen § 175. S. 230). [Das ist die erste Erwähnung der bedeutsamen Strafgesetzbestimmung als § 175, der unter dieser Nummer vom Reichsstrafgesetzbuch und späteren Strafgesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland übernommen wurde und bis 1994 in verschiedenen Textfassungen gültig blieb].

 

1870 (siehe vorheriger Eintrag)

Im Strafgesetzbuch des Norddeutschen Bundes wurde 1870 der § 175 eingeführt, der sexuelle Handlungen von Männern unter Strafe stellte. Unter dieser Nummer wurde er kurz danach vom Reichsstrafgesetzbuch des Deutschen Reiches und vom späteren Strafgesetzbuch der Bundesrepublik Deutschland übernommen und blieb bis 1994 in verschiedenen Textfassungen gültig. Der § 175 war (neben dem § 218 für Abtreibung) lange Zeit die bekannteste Strafgesetzbezeichnung und die ersatzlose Streichung eines der wichtigsten Ziele der Homosexuellenbewegung. [Symbolbild. Nicht auf dem Scan enthalten]

Weiter mit 1870

Deutscher Rechtsfreund: Specialausgabe f. D. Kgr. Sachsen..; 1870. (Widernatürliche Unzucht als Scheidungsgrund S. 251, 269).

Deycks, Ferdinand: Goethe's Faust.., 1870. (2. Aufl.: Einige Sätze über Faust II und das Gelüste, welches den Teufel ergriff S. 267). [S.a. Derks, S. 291].

Dietz, Philipp: Wörterbuch zu Dr. Martin Luthers deutschen Schriften.., 1870. (1. Bd.: A-F: Böse = im Punkt Nr. 6 mit Bezug auf Sodom S. 331. Bube=fast nur in übler Bedeutung S. 353. Bubenhaus= Hurenhaus; Bubenleben= Bezug auf Hurenleben S. 354. Büberei= u.a. eine Schandthat, zuweilen vnzucht im engern Sinn. Bübinwirt= Hurenwirt S. 355. Buseron / Puseron= warscheinlich eine männliche person, die zu den sog. stummen sünden diente S.  365. Florenzische Bräutigame und Bräute = die zu unnatürlicher Unzucht dienende Knaben und Mädchen S. 682. Ein Leben führen mit Hinweis auf puseron S. 729). [Siehe oben Luther, 1530 und 1816. Der Bd. 2.1. handelt von G-Hals. Weitere Bände, wie sie z.B. für Hundehochzeit und Welsche Hochzeit relevant wären, werden nicht  als Scan angeboten. Sie sind, wenn auch nicht mehr von Dietz als Verfasser, als Reprint im Handel erhältlich. Zu Luther s.a. Puff].

Entwurf eines Strafgesetzgebuches für den Norddeutschen Bund, 1870. (Ausführlich über widernatürliche Unzucht S. XI. Missbrauch jugendlicher Personen mit Hinweis auf die Sicherung von Knaben vor päderastischen Verführungen S. XII).

Lesetipp! Ethé, H.: Morgenländische Studien, 1870. (Mit einer Übersetzung des Werkes von Halali: König und Derwisch, das die Liebesgeschichte der beiden Männer behandelt S. 197-282. Mehrere Kommentare zur Knabenliebe S. 209, 246, 254, 278). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Halali aus Astrabad (?-1530) und zu Hermann Ethé (1844-1917). Siehe oben Gräße, 1852, der dieses Gedicht - bzw. Schah und Derwisch - als eine romantische Apologie der Männerliebe bezeichnet].

Freytag, L.: Tiberius und Tacitus, 1870. (Beschwerdebrief über die Knabenliebe von Nero vor dem Senat S. 235). [Zum Verfasser liegen keine weiteren Angaben vor. Zur Tacitus-Quelle siehe oben Nr. 5/3 Tacitus: Annalen/Jahrbücher, 1535].

Fürst, Julius: Geschichte der biblischen Literatur und des jüdisch-hellenistischen.., 1870. (2. Bd.: Knabenschändung bei phönikischen Völkern S. 23. Der Bruderkrieg wurde durch sodomitische Gelüste angefacht S. 44). [Bei dem Verfasser handelt es sich offenbar um den Rabbiner Julius Fürst (1826-1899)].

Gesammt-Übersicht über die Geschäftsthätigkeit des Reichstages des Norddeutschen Bundes.., 1870. (Antrag den § 173 unverändert anzunehmen, wird ohne Diskussion angenommen S. 82). [S.a. Derks, S. 169].

Goedecke, Karl / Tittmann, Julius: Deutsche Dichter des sechzehnten Jahrhunderts, 1870 [sic]. (4. Bd.: In dem Gedicht Die vier tier von Hans Sachs wird der verstorbene Lupus als buseron bezeichnet. In der Fußnote wird Buseron/Buseroni sprachlich mit Puseron/Puseroni in Verbindung gebracht. S. 124). (1870: Abdruck neu gesetzt auch in Hans Sachs: Dichtungen, 1870. 1. Bd. S. 124-126). [Hier allg. Infos zu Hans Sachs (1494-1576), Karl Goedecke (1814-1887) und Friedrich Julius Tittmann (1814-1883)]. In anderen Quellen wird Puseron mit Lustknabe erklärt].

Goethe, Johann W. von / Müller Friedrich F.: Goethes Unterhaltungen mit dem Kanzler Friedrich F. Müller, 1870. (Einige Sätze von Goethe über seine Unterhaltung mit Müller am 7. April 1830 über Männer-Liebe und Johannes Müller. Goethe: Die Knabenliebe sei so alt wie die Menschheit, und man könne daher sagen, sie liege in der Natur, ob sie gleich gegen die Natur ist. S. 138). (1913: Das Zitat neu gesetzt mit zwei kleinen Abweichnungen auch in Georg Simmel: Goethe, 1913. Danach sagte Goethe: Die Knabenliebe [...] ist so alt wie die Menschheit, und man kann daher sagen, sie liege in der Natur, ob sie gleich gegen die Natur ist). [S.a. Derks, S. 247, 253-254. Hier allg. Infos zu  Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) und seinem Freund und Staatskanzler des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach Friedrich von Müller (1779-1849)].

Grabbe, Christian D.: Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung. (1870: Im 3. Akt in der ersten Szene gibt es mehrere Konstellationen mit jeweils zwei Männern im betrunkenen Zustand. 1. Der Schulmeister erzählt, dass er in seiner Jugend mit seiner Freundin krabbeln wollte, aber im dunkeln aus Versehen bei ihrem Vater krabbelte und dafür eine Ohrfeige bekam. 2. Mollfells umarmt den Hausmeister und ruft Ach meine Liddy. 3. Schulmeister zu Karl: Wir dürfen uns lieben. Hier das Zitat von doch zu meinem Malheur… bis zum Ende der 1. Szene S. 250-251). (1995: Neu gesetzt bei Gutenberg ohne Seiten. Ab: doch zu meinem Malheur). [Hier allg. Infos zu Christian Dietrich Grabbe (1801-1836) und seinem Werk Scherz, Satire, Ironie und tefere Bedeutung, das als Erstdruck 1827 erschien. S.a. Derks, S. 482-485].

Hahn, Karl: Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund.., 1870. (Gesetzestext des neuen § 175, Kommentar zu Beibehaltung der Strafbarkeit gegen den Rat der Mediziner, aber im Sinne des Rechtsbewußtsein des Volkes S. 103). [s.a. Derks, S. 170].

Hermann, Carl. F. / Stark, Karl B.: Lehrbuch der griechischen Privatalterthümer.., 1870. (Die Mädchenfreundschaft von Sappho war von Entartungen frei S. 229-230). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Karl Friedrich Hermann (1804-1855) und Karl Bernhard Stark (1824-1879)].

Innsbrucker Nachrichten, 15.06.1870. (Verhandlung gegen den 47-jährigen Lorenz Zangerle wegen Nothzucht wider die Natur S. 1290). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Jansen, Albert: Leben und Werk des Malers Giovantonio Bazzi von Vercelli genannt Ill soddoma, 1870. (Über die Person Ill Sodoma: Alcibiadesnatur, unnatürlichen Sünden den Ursprung seines namens Ill Sodoma S. 91-94). [S.a. Herzer 181. Hier allg. Infos zu Il Sodoma (1477-1549). Über diesen Albert Jansen liegen keine weiteren Angaben vor].

Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte in der gesamten Medizin, 1870 (Rez. von Westphal, der zwei Fälle conträrer Sexualempfindung beschrieb S. 12). [s. oben Archiv.., 1869).

(Linzer) Tagespost, 15.11.1870. (Oberlandesgericht in Graz: Drei Männer wurden wegen Verbrechens der Unzucht wider die Natur verurteilt: Johann Dietrich, Rudolph Steinberger und Johann Oberortner S. 3-4). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Marlowe, Christopher: Faust, 1870. (Drama. Mephistoteles würnscht sich ein nicht hässliches Gegenüber S. 45-132, hier S. 55). [Das Drama, das erstmals 1587 erschien, wurde noch nicht ausführlich inhaltlich erschlossen. Das Drama ist möglicherweise relevant, weil zu den wiederkehrenden Elementen des Fauststoffes auch homoerotische Ambitionen des Teufels gehören und weil Marlowe wegen Homosexualität angeklagt wurde, siehe dazu u.a. ein Spiegel-Artikel. Hier allg. Infos zu Christopher Marlowe (1564.1593) und seinem Werk Die tragische Historie vom Doktor Faustus].

Lesetipp für den ersten Beitrag: Morgen-Post. (01.04.1870: Wien: Beitrag über Die Geheimnisse des Stadtparks. Hinweis auf die Liebesabenteuer des Karl August Forstner. Auch der Skontist Michael Schaffer wird verurteilt wegen Vergnügungen im Geschmacke des Zastrow. Um sich von dem Vorwurf des Diebstahls zu entlasten, berichtet er davon, dass er sechs mal 200 Gulden für sexuelle Handlungen bekam. Er wurde zu zweieinhalb Jahren Kerker verurteilt S. 3). (12.05.1870: Erpressung um hundert Gulden nach dem Besuch einer öffentlichen Toilette. Der Erpresste ist ein angesehener Herr, der von Graf Potocki nach Wien beordert wurde S. 4). (13.05.1870: Prozess um die Erpressung des Grafen Heinrich (sic) Wodzieki durch den Vorbestraften Konrad Hofmann nach dem Besuch einer Toilette in der Elisabethstraße. Verurteilung zu 18 Monaten Kerker S. 4). (31.07.1870: Österreich: Ausführlicher Beitrag über die Verhandlung gegen Andreas Hartl S. 4). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zu Forstner s.a. Hergemöller, S. 237. Zu der Meldung vom 12. und 13. Mai siehe auch andere Beiträge unter Wodzieki].

Neue freie Presse. (28.04.1870: Erwähnung der Sodomiter auf dem Stuhle Petri S. 1). (07.06.1870: In der Broschüre Pariser Legenden geht es auch um die sodomitische Verderbnis in dieser Stadt S. 1). (31.07.1870: Österreich: Ausführlicher Beitrag über Verhandlung gegen Andreas Hartl S. 8). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Neues Fremdenblatt. (13.05.1870: Prozess um die Erpressung des Grafen Alfred (sic) Wodzieki durch den Vorbestraften Konrad Hofmann nach dem Besuch einer Toilette in der Elisabethstraße. Verurteilung zu 18 Monaten Kerker S. 4). (31.07.1870: Österreich: Verurteilung vom Urningschwärmer Andreas Hartl zu drei Monaten Kerker S. 11-12). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Norddeutsches Babel, 1870. (Auch Tribaden und Männer, die sich mit Männern prostituieren S. 28. Die männliche Prostitution in Deutschland mit Bemerkungen über Ulrichs S. 77-79. Über männliche Prostitution, Päderastie und Tribadie in Hamburg S. 84). [Schlagwort: lesbisch. Die Seiten 159-237 von Die Sinnenlust und ihre Opfer sind identisch mit den Seiten 1-79 von Norddeutsches Babel aus dem gleichen Jahr, d.h. die Angaben sind um 158 Seiten versetzt].

Oncken, Wilhelm: Die Staatslehre des Aristoteles.., 1870. (Nach Aristoteles darf man einen Jüngling küssen und berühren wie einen Sohn, aber nicht darüber hinaus gehen dürfen S. 143. In Politik wird  von Aristoteles die fleischliche Knabenliebe an den Pranger gestellt S. 196. Nach Aristoteles gaben die Kelten der Knabenliebe den Vorzug S. 262). [Siehe oben Aristoteles: Politik, 1798. Hier allg. Infos zu Wilhelm Oncken (1838-1905)].

Die Presse. (21.01.1870: Wien: Im Fall von Karl August Forstner hat seine Mutter vor Gericht erfolglos um Nachsicht gebeten S. 14). (13.05.1870: Prozess um die Erpressung des polnischen Grafen Alfred (sic) Wodzieki durch den Vorbestraften Konrad Hofmann S. 14). (14.07.1870: Karl Heinrich Ulrichs und seine Schriften S. 9-10). (12.11.1870: Oberlandesgericht Graz: Drei Männer wurden wegen Verbrechens der Unzucht wider die Natur verurteilt: Johann Dietrich, Rudolph Steinberger und Johann Oberortner S. 3-4). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zu Forstner s.a. Hergemöller, S. 237. Zu Karl Heinrich Ulrichs s.a. Hergemöller, S. 699-701. Zu Wodzieki siehe andere Beiträge unter Graf Potocki].

Lesetipp! Ranke, Leopold von: Leopold von Ranke’s sämmtliche Werke, 1870. (Elisabeth Charlotte wollte nicht, dass ihr Sohn von Marquis d’Essiat erzogen wird und schreibt in einem Brief vom 26.08.1689, dass es in Frankreich keinen größeren Sodomiter als ihn gibt, auch wenn dieser behauptet, sich vor vielen Jahren von dem Laster korrigiert zu haben S. 72-77). (1878; identischer Briefabdruck in: Ranke, Leopold von: Französische Geschichte, 1878. 5. Bd. S. 326-332). [S. oben Raumer, 1864. Auf dem zuerst genannten Scan befindet sich ein weiterer Band über Elisabeth Charlottes Briefe mit separater Seitenzählung. S.a. Andere Lieben, S. 93-97, wo der oben zitierte Brief in einer moderneren Übersetzung in vier kommentierten Auszügen in veröffentlicht wurde. S.a. Derks, S. 32-36. Hier allg. Infos zu Philippe I, de Bourbon (1640-1701) mit dem Hinweis: Seine Homosexualität war ein offenes Geheimnis, seine Ehefrau Liselotte von der Pfalz bzw. Elisabeth Charlotte (1652-1722), dem gemeinsamen Sohn Philippe II de Bourbon (1674-1723) und Leopold von Ranke (1795-1886)].

Sacher-Masoch, Leopold von: Das Vermächtniß Kains: Novellen, 1870. (1. Teil: 2. Bd.: Mann in Frauenkleidern S. 326-327). [Schlagwort: Travestie. Hier allg. Infos zu Leopold von Sacher-Masoch (1836-1895)].

Sievers, Gottlob R.: Studien zur Geschichte der römischen Kaiser, 1870. (Antonius und die Knabenliebe S. 221). [Hier allg. Infos zu Gottlob Reinhold Sievers (1811-1866)].

Die Sinnenlust und ihre Opfer. Geschichte der Prostitution aller Zeien und Völker, 1870 (Männer in Frauenkleidern S. 10. Päderastie und lesbische Liebe S. 29-34. Die vagirende und die männliche Prostitution S. 65-69. Die Lustknaben von Tiberius S. 72-73. Auch Tribaden und Männer, die sich mit Männern prostituieren S. 186. Die männliche Prostitution in Deutschland mit Bemerkungen über Ulrichs S. 235-237. Über männliche Prostitution, Päderastie und Tribadie in Hamburg S. 242). [Schlagwort: Travestie. S.a. Herzer 176, der sich auf Ausgabe 1869 bezieht. Die Seiten 159-237 von Die Sinnenlust und ihre Opfer sind identisch mit den Seiten 1-79 von Norddeutsches Babel aus dem gleichen Jahr, d.h. die Angaben sind um 158 Seiten versetzt].

Stenographische Berichte […] über die Verhandlungen des Reichstages des Norddeutschen Bundes, 1870. (Teil 4: Gesetzestext des § 175. S. 790).

Thiersch, Heinrich W.: Die Genesis nach ihrer moralischen und prophetischen Bedeutung.., 1870. (Sodom S. 116, 122, 171-179). [Hier allg. Infos zu Heinrich Wilhelm Josias Thiersch (1817-1885)].

Verhandlungen des Deutschen Juristentages, 1870. (Widernatürliche Unzucht ist an sich kein strafbares Delikt S. 12).

Verhandlungen des Hauses der Abgeordneten des österreichischen Reichsrathes, 1870. (Gesetztestext über die Vergewaltigung von Mann und Frau S. 807).

Verhandlungen des Reichstages des Norddeutschen Bundes, 1870. (3. Bd.: Gesetzestext § 173: Widernatürliche Unzucht S. 13. Ausführliche Begründung u.a. mit § 173 hält die auf Sodomie und Päderastie im Preußischen Strafgesetzbuche angedrohte Strafe aufrecht S. 67. Erörterung zum § 143 S. XI; Missbrauch Jugendlicher S. XII. Eingabe Karl Heinrich Ulrichs S. 208. Gesetzestext § 173: Widernatürliche Unzucht S. 358). [Die Reihenfolge entspricht der Reihenfolge innerhalb des Dokumentes. Mit einem Klick auf die hellblauen Markierungen auf der rechten Seite können die Beiträge direkt angeklickt werden. S.a. Derks, S. 168, der das Zitat aus den Verhandlungen.. von S. 67 aus einer anderen Quelle zitiert].

Vierteljahrsschrift für gerichtliche und öffentliche Medicin, 1870. (12. Bd.: Heft 1: Widernatürliche Unzucht im Entwurf des Strafgesetzbuches. Die Entscheidung über eine Rechtfertigung der Strafe steht uns nicht zu. Prostitution und Erpressungen in Berlin von Bräuten und Louis. Über Nachweis aktiver und passiver Päderastie S. 16). [Schlagwort: Sprache].

Zeitschrift fur Ethnologie, 1870. (Die birmanische Königin lässt die Männer tätowieren, um die unnatürliche Lust zu unterdrücken. Bei den Cubanos auf Mindanao leben geehrte und keusche Männer in Frauenkleidern. Die Tecpaneker zwingen die mexicanischen Gesandten die vom König Martlaton geschenkten Frauenkleider anzuziehen, um sie so zu verhöhnen S. 184). [Schlagwort: Travestie].

1871

Allgemeine Gerichtszeitung für das Königreich Sachsen.., 1871. (15. Bd.: § 1728 BGB über widernatürliche Unzucht zwischen zwei Männern als Scheidungsgrund. Eine nicht kriminelle Handlung kann unsittlich sein S. 139-140). [Schlagwort: Eherecht].

Anleitung zur Untersuchung verdächtiger Flecke. Für Ärzte und Juristen, 1871. (Untersuchung von Samenflecken als Beweismittel u.a. bei Knabenschänden S. 47-48)

Archiv für Gemeines Deutsches und und für Preußisches Strafrecht, 1871. (19. Bd.: Gerichtsurteil des Obertribunals vom 04.01.1871 definiert genauer die Strafbarkeit bei dem Versuch einer Beischlafsvollziehung S. 193-194). [Das Preußische Obertribunal war der oberste Gerichtshof in Berlin für Preußen von 1782 bis 1879].

Arnold, Bernhard: Sappho. Vortrag gehalten zu München am 25. März 1870, 1871. (Sie wurde in den Schmutz gezogen S. 3. Welcker hat ein richtiges Bild der schwer verleumdeten Dichterin wieder hergestellt S. 4. Parallele zwischen Sappho zu ihren Schülerinnen und Sokrates zu seinen Jünglingen. Ihre Liebe zu Schülerinnen und Neid auf deren Männer S. 12-14). [Umfang: 31 Seiten. Das Wort lesbisch wird hier im Sinne von aus Lesbos verwendet. S.a. Herzer 185. Siehe oben Welcker, 1816. Zu Bernhard Arnold liegen keine weiteren Angaben vor].

Das Ausland. Wochenschrift für Länder- und Völkerkunde, 1871. (Das Tragen bei Männern von Frauenkleidung, geht bei einzelnen Völkern nicht auf Sodomiterei, sondern auf Aberglauben zurück.  Die Bedeutung des Mondes S. 1213). [Schlagwort: Transvestitismus].

Blätter für Gefängniskunde.., 1871. (5. Bd.: Über das Gefängnis Bruchsal im Jahre 1868. Statistik über Verurteilungen S. 19). [Das Gefängnis in Bruchsal in der Nähe von Karlsruhe wurde 1848 gebaut und wird noch immer als JVA genutzt].

Bohmer, Eduard: Dante's Matelda…, 1871. (Erwähnung der Sodomiten in Dante: Göttliche Komödie S. 122). [S. oben Dante, 1767. Hier allg. Infos zu  Eduard Bohmer (1827-1906)].

Graetz, Heinrich: Schir ha-schirim: oder, das Salomonische Hohelied, 1871. (Über hebräische Dichter, das judäische Keuchheitsgefühl und die Knabenliebe bei Theokritos S. 71). [Hier allg. Infos zu Heinrich Graetz (1817-1891).Zu den Werken von Theokritos (um 270 v.Chr.) siehe oben Theokritos, 1808].

Handbuch des allgemeinen österreichischen Strafrechtes.., 1871. (1. Bd.: Hinweis, dass sich beide Sexualpartner schuldig machen S. 286).

Holtzendorff, Franz von: Encyclopädie der Rechtswissenschaft.., 1871. (2. Bd.: Kap. Sodomie u.a. über griechische Männerliebe mit Bezug auf Martial, die Bibel, Strafbarkeit u.a. nach CCC S. 462-463). [Zur CCC siehe oben CCC, 1532].

Erster Jahresbericht der geographischen Gesellschaft in München, 1871. (Prof. Dr. Sepp: Ueber die Centraltiefe der Erde und ihre Geschichte über den Untergang von Sodom u.a. mit einem indirekten Zitat von Jesus Christus: Wehe dem, der eines dieser Kinder ärgert - er meint die Knabenliebe , die leider bei den Türken und Arabern noch jetzt furchtbar verbreitet ist - einen Mühlstein sollte man ihn um den Hals hängen und ihn in diesem Meer versenken S. 116). [Hier allg. Infos zu Johann Nepomuk Sepp (1816-1919). Siehe oben Sepp, 1860 und 1863].

Lecky, William E.: Sittengeschichte Europas. (1871: 2. Bd.: Homosexualität in Rom und Griechenland S. 242-243). (1879: 2. Bd. Identischer Text, aber auf S. 244-246). [Der Scan von 1871 beinhaltet den 1. Bd. von 1870 und den 2. Bd. von 1871 mit separaten Seitenzählungen. S.a. Herzer 213, der sich auf 1879 bezieht. Hier allg. Infos zu William Edward Hartpole Lecky (1838-1903)].

Linzer Tages-Post, 23.07.1871. (Wien: Verurteilung des Jesuitenpater Preghel zu drei Jahren Zuchthaus wegen Unzucht wider die Natur S. 10). [Schlagwort: Anno, Österreich].

May, Joseph: Der Entwicklungsgang bei Horaz, 1871. (Knabenliebe bei Horaz S. 14-15). [Zu Joseph May liegen keine weiteren Angaben vor].

Meyer, Friedrich / Kletke, G.M.: Das Strafgesetzbuch für den Norddeutschen Bund: Vom 31. Mai 1870.., 1871. (Gesetzestext und Kommentar zum neuen § 175, der bekanntlich sehr angefochten ist S. 138-139). [S.a. Derks, S. 170. Zu Friedrich Meyer liegen keine und zu G.M. Kletke kaum weitere Angaben vor].

Neue freie Presse. (08.02.1871: Kreisgericht in Bozen verurteilt reiche Bauern und mehrere seiner Knechte S. 9). (27.07.1871: In einem Gemälde des Münchner Malers Kaulbach über Nero [=Nero und die Christenverfolgung] soll das griechische Laster durch die Körperhaltung von zwei liebkosenden Jünglingen zu erkennen sein S. 9). [Schlagwort: Bildende Kunst, Anno, Österreich. Hier allg. Infos zu Wilhelm von Kaulbach (1805-1874) incl. „Nero“ und hier das Gemälde Nero und die Christenverfolgung].

Neues Fremden-Blatt, 20.07.1871. (Wien: Verurteilung des Jesuitenpater Preghel zu drei Jahren Zuchthaus wegen Unzucht wider die Natur S. 22). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Overbeck, Johannes A.: Griechische Kunstmythologie.., 1871. (Ein Satz über die griechische Knabenliebe im Zusammenhang mit Ganymed S. 527). [Hier allg. Infos zu Johannes Adolf Overbeck (1826-1895)].

Die Presse. (20.07.1871: Wien: Verurteilung des Jesuitenpater Preghel zu drei Jahren Zuchthaus wegen Unzucht wider die Natur S. 10). (25.07.1871: Wien: Verurteilung des Jesuitenpater Preghel zu drei Jahren Zuchthaus wegen Unzucht wider die Natur S. 10). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Die Rechtsprechung des königlichen Obertribunals, 1871. (12. Bd.: Rechtsprechung zum Scheidungsrecht wegen Sodomiterei S. 321-322). [Schlagwort: Eherecht].

Reich, Eduard: Medicinische Abhandlungen, 1871. (1. Bd.: Die griechische Männerliebe auf Kreta S. 113). [Zu Eduard Reich liegen keine weiteren Angaben vor].

Roscher, Wilhelm: Die Grundlagen der Nationalökonomie.., 1871. (Knabenbordelle und Prostitution in der Antike S. 562). [Hier allg. Infos zu Wilhelm Roscher (1817-1894)].

Rüdorff, Hans: Strafgesetzbuch für das deutsche Reich, 1871. (Gesetzestext und Kommentar zum neuen § 175 des Reichsstrafgesetzbuches S. 310). [Der Paragraph trat 1872 in Kraft und ist der Vorläufer des heutigen StGB. S.a. Herzer 187. Hier allg. Infos über Unzucht zwischen Männern nach § 175 des RStGB. Zu Hans Rüdorff liegen keine weiteren Angaben vor].

Sanders, Daniel: Fremdwörterbuch, 1871. (1871: 1. Bd.: A-K. Ganymed = 1. Jüngling, der zum Olymp emporgetragen wurde; 2. Mundschenk und 3. Verhüllende Bezeichnung für einen Jüngling als Gegenstand der Knabenliebe oder Päderastie mit einem Verweis auf Petronius. S. 426. Gomorrah= u.a. über die die sodomitische u. gomorrische Keuscheit S. 448-449). (1871: 2. Bd.: L-Z. Päderast = „Knabenliebhaber“, Knabenschänder vgl. Pädico; Florenzer; Katamit; Pathiker; Puserone; Puhst; Sodomit etc. S. 151). [Schlagwort: Sprache.  Hier allg. Infos zu Daniel Sanders (1819-1897)].

Schultze, Fritz: Der Fetischismus, 1871. (Sodomiterei bei Indianern S. 51). [S.a. Herzer 188.].

Schmidt, Karl / Lange, Wichard: Geschichte der Erziehung und des Unterrrichts. (1871: 2. Aufl.: Knabenliebe der Griechen S. 38, 46, 64, 90). (1883: 4. Aufl. Ident. Texte mit einem veränderten Drucksatz. Knabenliebe der Griechen S. 38, 46, 63, 89). [Hier allg. Infos zu Karl Schmidt (1819–1864) und Wichard Lange (1826-1884)].

Schopenhauer, Arthur / Frauenstädt, Julius: Schopenhauer-Lexikon, 1871. (2. Bd.: Päderastie S. 196-197). [Mit ausführlichen Textauszügen. Hier allg. Infos zu Arthur Schopenhauer (1788-1860) und Julius Frauenstädt (1813-1879)].

Schwarze, Ludwig F.: Commentar zum Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich vom 31 Mai 1870, 1871. (Gesetzestext und Kommentar zum § 175 S. 419-421). [Hier allg. Infos zu Friedrich Oskar Schwarze (1816-1886)].

Spinoza, Benedictus de / Aucherbach, Berthold: Sämmtliche Werke, 1871. (1. Bd.: Dass der König, den Lüsten unterworfen, oft Alles nach den Gelüsten […] dieses und jenes Lustknaben regiert S. 451). [Hier allg. Infos zum Philosophen Baruch de Spinoza (1632-1677) und Berthold Aucherbach (1812-1882)].

Vilmar, August F. / Israël, C. C.: Theologische Moral: akademische Vorlesungen, 1871. (1. Bd.: Bei Päderastie ist das von Gott verordnete Mittel anzuwenden [Todesstrafe] S. 257-258). [Hier allg. Infos zu August Vilmar (1800-1868). Zu C. Chr Israël liegen keine weiteren Angaben vor].

Lesetipp! Varnhagen von Ense, Karl A.: Denkwürdigkeiten.. [Zum Hintergrund: In Berlin lernt Varnhagen 1807 den Publizisten Johannes von Müller kennen und erzählt ihm von seiner geplanten Übersetzung der Anthologia Graeca. In seinem Buch berichtet Varnhagen von diesem Gespräch und deutet dabei die Homosexualität von Müller dezent an. Seine Formulierungen in der 3. Aufl. sind  dabei deutlicher und positiver als in der 2. Auflage]. (1843: 1. Bd.: 2. Auf.: Varnhagen erzählt, dass er auch die vielen bedenklichen Sachen so unbefangen wiedergeben möchte, wie sie dastehen und wird von Müller für seine Vorurtheilslosigkeit gelobt. Die Begeisterung von Müller für eine Übersetzung läßt ihn über die bemitleidenswerthen Unwürdigkeiten [...] wie über Ungeziefer hinwegsehen S. 448-449). (1843: 1. Bd.: 2. Aufl.: Gleicher Scan der BSB München). (1871: 2. Bd.: 3. Aufl.: Varnhagen erzählt, dass er auch die vielen schönen Sachen auf die Knabenliebe so unbefangen wiedergeben möchte, wie sie dastehen. Zusätzlicher Text über Freundschaftbezeigungen und Umarmen S. 22-23). (1871: 2. Bd.: 3. Aufl.: Gleicher Scan der BSB München). [S.a. Derks, S. 128-130. Hier allg. Infos zu Karl August Varnhagen von Ense (1785-1858) und zu Johannes von Müller (1752-1809) einschließlich seiner Homosexualität].

Das Vaterland, 15.02.1871. (Erwähnung einer Leidenschaft bei Beethoven, wie sie ansonsten nur bei den Anhängern der griechischen Liebe anzutreffen ist S. 1). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Weber, Georg: Lehrbuch der Weltgeschichte.., 1871. (1. Bd.: Ein Satz über den Verfall der Kalifenmacht in Bagdad im Kontext von Knabenliebe S. 548). [Hier allg. Infos zu Georg Weber (1808-1888)].

Welislaw’s Bilderbibel aus dem dreizehnten Jahrhunderte, 1871. (4. Bd.: Bildbeschreibung: Blatt 19 oben: Lot wird aus seinem Haus von einem Sodomiten hinausgeschleppt. Unten: Zwei Engel hauen mit Schwertern zwei Sodomiten die Köpfe ab S. 22). [Die der Bilderbibel zugrundeliegende Vesislav-Bibel bzw. Velislaus-Bibel ist eine spätgotische Bilderhandschrift, die zwischen 1325 und 1349 entstand, aber nicht als Scan angeboten wird. Bei der Ausgabe von 1871 kann es sich aufgrund der Unterschiede nicht um einen Reprint handeln. Die insgesamt 47 Bild- bzw. Blattbeschreibungen lassen sich den darauf folgenden 30 Illustrationen nicht zugeordnet. Das bezieht sich auch auf die Abbildung Nr. 13 mit zwei Engeln].

Zeitschrift für Ethnologie, 1871. (3. Bd.: Erman, Adolph: Ethnographische Wahrnehmungen und Erfahrungen an den Küsten des Beerings-Meeres mit dem Absatz Geschlechtliche Sitten der Aleuten, u.a. über Männer in Frauenkleidern, die anstatt Beischläferinnen gebraucht werden S. 149-175, hier S. 162-164). [S.a. Herzer 186. Der Beitrag wird im JfsZ 3.1901 von S. 72-201 mehrfach zitiert].

Zeitschrift des Harz-Vereins, 1871. (Mit dem Verschwinden des Hexenglaubens im 17. und 18. Jahrhundert kam der Aberglauben und die Geisterbeschwörung. Sodomiterei trat hervor, der sich vorher unter dem breiten Mantel der Hexerei verbarg S. 822).

Zumpt, August W.: Der Criminalprocess der römischen Republik, 1871. (1. Bd.: Strafanzeige gegen Censor und einen anderen Mann im Jahre 50 v. Chr. wegen der Lex Scantinia S. 77). [Zu der doppelten Strafanzeige s. oben Lange, 1862. Hier allg. Infos zu August Wilhelm Zumpt (1815-1877)].

1872

Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, 1872. (Dr. Schmincke: Ein Fall von conträrer Sexualempfindung S. 225-226). [Schlagwort: Paris, Frankreich. Zum Verfasser liegen keine weiteren Angaben vor].

Bastian, [Adolf]: Die Rechtsverhältnisse bei verschiedenen Völkern der Erde, 1872. [Kontext mit Homosexualität unklar. Aufnahme hier nur wegen Herzer. S.a. Herzer 189. Hier allg. Infos zu Adolf Bastian (1826-1905) wird im JfsZ oft erwähnt].

Deutsche Allgemeine Zeitung, 23.06.1872. (In Leipzig wurde die Strafe eines Verurteilten von sechs auf vier Monate Arbeitshaus reduziert S. 1265). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Deutsche Zeitung, 01.10.1872. (Wien: Das Landgericht Graz verurteilt den 71-jährigen Jakob Ritscher zu einem Jahr Kerker S. 7-8). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Grillparzer, Franz: Gedichte, 1872. (Gedicht: Entsagung S. 58). [S.a. Lieblingminne, S. 136 mit veränderten Texten, die der 1, 2. und 5. Strophe des Gedichtes entsprechen. Der Zusammenhang mit Freundesliebe bleibt – wie beim Abdruck aus dem Tagebuch – unklar. Zu Grillparzer s.a. Mann für Mann, S. 301-303 und Capri Heft 25/1998, S. 23-26. Hier allg. Infos zu Franz Grillparzer (1791-1872)].

Heyse, Paul: Gesammelte Werke, 1872. (9. Bd.: Das Drama Hadrian S. 157-250 u.a. mit der Ausspruch von Hadrian gegenüber dem toten Antinous: War jener Trieb, der dich mir zugeeignet S. 230). [S.a. Derks, S. 618-621. Hier allg. Infos zu Paul Heyse (1813-1914)].

(Linzer) Tages-Post, 23.01.1872. (Das Landgericht Salzburg sucht mit Steckbrief den Geistlichen Rudolf Risack de Fallois, einem Aushilfspriester aus St. Gilgen, wegen Unzucht wider die Natur mit fünf jungen Burschen S. 2). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Neue freie Presse. (25.01.1872: Das Landgericht Salzburg sucht mit Steckbrief den Geistlichen Rudolph Risack de Fallois, Aushilfspriester in St. Gilgen, wegen Unzucht wider die Natur mit fünf jungen Burschen. Er wurde verhaftet S. 17). (22.03.1872: Wien: Zur Affäre Forstner S. 9). (19.06.1872: Johann Sommerbauer hat nach eigenen Angaben einen 9-jährigen Knaben nur deshalb missbraucht, damit er ins Gefängnis kommt. Dort gibt es mehr Ordnung und Pflege als im Armenhaus. Daraufhin wird er zum Kerker verurteilt S. 9). (03.07.1872: Wien: Zur Affäre Forstner S. 9). (15.07.1872: Augsburg: Verurteilung des Paters und Hilfsgeistlichen Risac [Risac du Fallois] wegen widernatürlicher Unzucht zu zwei Jahren Zuchthaus S. 3). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zu Fortner s.a. Hergemöller, S. 237].

Neues Fremden-Blatt. (22.03.1872: Wien: Zur Affäre Forstner S. 5). (22.05.1872: Bezirksgericht Augsburg: Verurteilung von Risac du Fallois (sic) wegen widernatürlicher Unzucht S. 5). (03.07.1872: Wien: Zur Affäre Forstner S. 5). [Schlagwort: Anno, Österreich. Zu Forstner s.a. Hergemöller, S. 237].

Die Presse. (23.01.1872: Das Landgericht Salzburg sucht mit Steckbrief den Geistlichen Rudolf Risack de Fallois, einen Aushilfspriester aus St. Gilgen, wegen Unzucht wider die Natur mit fünf jungen Burschen S. 3). (27.09.1872: Erwähnung des Sultans Mahmud Pascha [Mahmud Pascha? †1474], der durch Weiber- und Knabenliebe übersättigt ist S. 4-5). [Schlagwort: Anno, Österreich].

Raumer, Friedrich von: Geschichte der Hohenstaufen und ihre Zeit, 1872. (6. Bd.: Unnatürliche Ausschweifungen in England S. 561). [Hier allg. Infos zu Friedrich von Raumer (1781-1873)].

Shakespeare, William: W. Shakespeare's dramatische Werke, 1872 (10-12. Bd.: In Die lustigen Weiber von Windsor gibt es einen Auftritt von Falfiaff in Frauenkleidern S. 117). [Schlagwort: Travestie. Hier allg. Infos zu Willliam Shakespeare (1564-1616)].

Das Vaterland, 23.03.1872. (Wien: Zur Affäre Forstner S. 9). [Schlagwort: Anno, Österreich. S.a. Hergemöller, S. 237].

Wiener Zeitung, 03.07.1872. (Wien: Zur Affäre Forstner S. 34). [Schlagwort: Anno, Österreich. S.a. Hergemöller, S. 237].  

1873

Geschichte der Reichstadt Nürnberg, zur Zeit Kaiser Karls des IV., 1873. (In Nürnberger Kriminalakten findet sich am 22.9.[1347] der Eintrag, dass der Priester Hanns Herrn Niklas Richter von Mainz Schwestersohn, auf ewig aus der Stadt verbannt wurde, weil er versucht hat, einen Knaben zu vergewaltigen S. 16). [S.a. Mann für Mann, S. 322].  

Vierteljahrsschrift für gerichtliche und öffentliche Medizin, 1873. (19. Bd.: Scholz: Bekenntnisse eines an perverser Geschlechtsrichtung Leidenden S. 321-328). [Herzer 194. Zur Zeitschrift siehe oben 1856].

1874

Hellwald, Friedrich von: Culturgeschichte in ihrer natürlichen Entwicklung bis zur Gegenwart. (1875: [1. Aufl.]: Mehrere Erwähnungen Unnatürlicher Laster: Bei den Griechen/Joniern S. 274. Bei den Römern S.  398. Päderastie im Orient S. 456. Arabische Knabenliebe S. 508). (1876: 2. verm. Aufl.: 1. Bd.: Bei den Griechen/Joniern S. 390. Bei den Römern S. 539-540). (1877: 2. verm. Aufl.: 2. Bd.: Nichts gefunden). [S.a. Herzer 197. In der 1. Aufl. wurden die Beiträge durch das Register gefunden. Die 3. und 4. Erwähnung in der 1. Aufl. wurde wegen abweichender Struktur und einem fehlenden Register in der 2. Aufl. nicht gefunden].

Schmidt, Adolf: Pariser Zustände während der Revolutionszeit. (1874: 1. Bd.: Nichts gefunden). (1875: 2. Bd.: In dem Kap. Zunahme der Unsittlichkeit auch Erwähnung von Päderastie und sapphischer Liebe in Paris S. 58-91, hier S. 87-89). (1876: 3. Bd.: Nichts gefunden). [S.a. Herzer 195. Die Aufnahme in Herzers Bibliographie bleibt trotz der Erwähnung im 2. Bd. unklar. Das Buch wird nicht im JfsZ besprochen].

Wilbrandt, Adolf: Giordano Bruno. Trauerspiel in drei Aufzügen, 1874. (Zum Inhalt: Entgegen dem Haupteintrag befinden sich auf diesem Scan vier unterschiedliche Dramen von Adolf Wilbrandt mit vier separaten Seitenzählungen: 1. Bruno Giordano (100 S.), 2. Nero (146 S.), 3. Timandra (134 S.) und 4. Die Vermählten (79 S.). Zu 1: Bruno Giordano. Das unschuldig leidenschaftliche Gefühl von Bruno Giordano für seinen Lehrer Bruder Josephus S. 28. Irrende Triebe des Bluts S. 48. Zu 2: Nero: Nero zu Britannicus: Dieser Bursch’ ergötzt mich und Zarter Knabe S. 86. Nero liebt Phaon wie seinen Sohn S. 113. Zu 3: Timandra: Über Platon und Sokrates. Zu 4: Die Vermählten. ohne erkennbare Relevanz für diese Bibliographie). [Hier allg. Infos zu Adolf Wilbrandt (1837-1911). Im Zusammenhang mit Homosexualität ist von Wilbrandt vor allem sein Drama Fridolins heimliche Ehe bekannt, dass jedoch nicht als Scan angeboten wird].  

1875

Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, 1875. (Großer Beitrag: H. Gock: Beitrag zur Kenntnis der konträren Sexualempfindung. Aus der Würzburger psychiatrischen Klinik mit Bezug auf Westphal S. 564-574). [Schlagwort: lesbisch. S.a. Herzer 196. S.a. Müller, S. 123. S.a. Mildenberger, S. 41. Zu Gock liegen keine weiteren Angaben vor. Zu Gock und Westphal siehe auch die Ausführung von Andreas Pretzel in Verquere Wissenschaft? S. 121-122].

Hayn, Hugo: Bibliotheca Germanorum erotica. [Zum Inhalt: Hayn schuf die später auch als Hayn/Gotendorf bekannten, oft aktualisierten und nachgedruckten Verzeichnisse deutschsprachiger erotischer Literatur und ergänzte sie zum Teil mit biographischen und Zensurhinweisen. Sie sind bis heute wichtige Nachschlagewerke für erotische Literatur außerhalb des Buchhandels. Im Folgenden werden exemplarisch einzelne Titel aufgeführt, die sich auch in dieser Online-Bibliographie im Volltext finden lassen]. (1875: Getroffene Bilder.. S. 13; Casanova: Memoiren S. 18; Diderot: Die Nonne S. 26; Heinse: Ardinghello S. 49; Ovid: Von der Liebe S. 102-103; Petronius: Satyricon S. 105; Weinheimer: Gomorrha und Sodoma S. 144; Xenophon: Anthia und Abrokomas S. 149). (1885: Erotica aus Bibliotheken in Berlin und München: Casanova: Memoiren S. 42-43; Catull S. 44-45; Diderot: Die Nonne S. 59; Eros oder Wörterbuch S. 67; Franke: Männerliebe S. 78; Die Geschlechts-ausschweifungen unter den Völkern.. S. 93. Heinse: Ardinghello S. 109; Meissner: Alcibiades S. 189; Ovid: Von der Liebe S. 224-225; Petronius: Satyricon S. 232-233; Bretonne: Zeitgenossinnen S. 254; Tatius: Leucippe S. 314-315; Tavernier: Vierzig-Jährige Reise-Beschreibung.. S. 315; Weinheimer: Sodom.. S. 341). (1886: U.d.T.: Bibliotheca Germanorum gynaecologica et Cosmetica. Casper: Praktisches Handbuch S. 23; Cella: Ueber Verbrechen.. S. 23; Cramer: Die Verirrung.. S. 24; Eros oder Wörterbuch S. 32; Feiler: Von Hermaphroditen.. S. 33; Friedrich: Handbuch.. S. 37; Gemälde des physischen Menschen S. 40-41; Der Geschlechtstrieb in seiner Ausartung S. 42; Hoessli: Die Männerliebe.. S. 52; Die Prostitution in Berlin.. S. 98; Rosenbaum: Geschichte der Lustseuchen S. 107; Ulrichs: Schriften zur mann-männlichen Liebe S. 139-140; Weinheimer: Sodom.. S. 149). [Hier allg. Infos zu Hugo Hayn (1843-1923)].

Vollständiges Heiligen-Lexikon, 1875. (4. Bd.: Über den Märtyrertod von Pelagius von Córdoba S. 758-759). [In dieser Quelle wird kein gleichgeschlechtlicher sexueller Hintergrund angegeben. Dieser ergibt sich aus zwei von insgesamt drei posthumen Hagiographien über Pelagius aus dem 10. Jahrhundert. Die entsprechenden Veröffentlichungen von dem iberischen Priesters Raguel und der Kanonistin Roswitha von Gandersheim werden nicht als Scan angeboten. S.a. Andere Lieben, S. 49-54, wo der Text von Gandersheim abgedruckt ist. In Wikipedia heißt es über Pelagius von Córdoba (911/912-925/926): In einigen Legenden wird dem Kalifen zusätzlich homosexuelles Begehren und Päderastie zugeschrieben. Die Zurückweisung bestraft der Kalif mit Folter bis zum Tod, wobei Pelagius die Gliedmaßen abgeschlagen oder mit eisernen Zangen abgerissen werden; zum Schluss wird er enthauptet. […] Die Legende gilt einigen Forschern als eine der frühesten Verurteilungen von Homosexualität durch christliche Autoren. […] Bei Hrotsvit ist Pelagius ein schöner Knabe, der islamische Gewaltherrscher (tyrannus) namens Abdrahemen ein sodomit. An anderer Stelle heißt es bei Wikisource: Nach einer Vorrede von 11 Hexametern an den hl. Pelagius wird erzählt, wie Pelagius, der 14jährige Sohn des Königs von Galicien in Spanien für seinen Vater, der vom maurischen Herrscher Abderrhaman III. zu Cordova besiegt und gefangen genommen worden war, diesem als Geißel sich ergab. Abderrhaman, der Päderastie fröhnend, wollte den mit großer Schönheit begabten Pelagius liebkosen, allein dieser versetzte dem Herrscher einen Schlag ins Gesicht, worauf Abderrhaman ergrimmt den keuschen Jüngling nach verschiedenen Qualen enthaupten ließ. Die Kunde von diesen Vorgängen, die zwischen 921 und 925 sich ereigneten, mochte R. von Zeitgenossen, etwa von Mitgliedern einer Gesandtschaft, welche Abderrhaman an Otto I. im J. 950 schickte, erhalten haben. Das Gedicht Roswitha’s über Pelagius findet sich in den Acta SS., Februar, tom. 470 sqq. auch wurde dasselbe von spanischen und portugiesischen Geschichtschreibern benützt).

 

Siehe voriger Eintrag

Weil sich der Jugendliche Pelagius von Córdoba (um 911- um 925) dem Kalifen sexuell verweigerte, wurden ihm zuerst die Arme abgeschlagen. Danach wurde er ermordet.

(Die Illustration ist ein Stich von Jan Luyken aus dem Märtyrerspiegel von 1685, S. 252, und wurde der Wikipedia-Seite entnommen).

1876

Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876). (Neu gesetzter Text: Otto Brüggemann wurde 1640 wegen schwerer Klage wegen Amtsmißbrauch hingerichtet S. 407). [S.a Mann für Mann, S. 230, wonach es dabei u.a. um Vergewaltigung ging. Hier ein Foto von Otto Brüggemann (1600-1640)].

Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, 1876. (Servaes, F.: Zur Kenntnis der konträren Sexualempfindung mit zwei Fällen aus Köln S. 484-495. Westphal Karl F.: Zur konträren Sexualempfindung S. 620-621). [Zum 1. Beitrag: s.a. Herzer 202. S.a. Müller, S. 123. S.a. In het Panhuis, S. 187. S.a. Mildenberger, S. 41. Schlagwort: lesbisch. Zum 2. Beitrag: S.a. Herzer 204. S.a. Müller, S. 123. S.a. Mildenberger, S. 41. Hier allg. Infos zu Franz Friedrich Servaes (1830-1905) und Carl Friedrich Otto Westphal (1833-1890)].

Sebastian Franck’s erste namenlose Sprichwörtersammlung vom Jahr 1532, 1876. (Antiklerikales Sprichwort: Alte Affenn, junge Pfaffen, Vngezimpte bern, soll niemandt zu hausz begeren. Erklärung, dass damit die Sodomey der Pfaffen und Mönche gemeint ist S. 118). [Schlagwort: Sprache].

1877

Allgemeine Zeitschrift für psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin, 1877. (33. Bd.: Karl Stark: Über konträre Sexualempfindung zu Casper, Karl Heinrich Ulrichs, Schmincke, Scholz, Gock und vier eigenen Fallbeschreibungen S. 209-216). [S.a. Herzer 203. S.a. Mildenberger, S. 40-41. Beide geben den 33. Bd. fälschlicherweise mit 1876 an. S.a. Müller, S. 123. Zum Verfasser liegen keine weiteren Angaben vor. Es wird sich wohl nicht um den Mediziner Karl Wilhelm Stark (1787-1845) handeln].

Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, 1877. (Krafft-Ebing, Richard von: Ueber gewisse Anomalien des Geschlechtstriebs und die klinisch-forensische Verwerthung derselben als eines wahrscheinlich functionellen Degenerationszeichens des centralen Nervensystems insb. über conträre Sexualempfindung mit Bezug auf Casper und eigenen Fallbeschreibungen S. 291-312, insb. S. 305-312). [S.a. Herzer 206. S.a. Müller, S. 123-124. S.a. Mildenberger, S. 42-43. Hier allg. Infos zu Richard von Krafft-Ebing (1840-1902)].

Schmidt, Adolf: Das perikleische Zeitalter, 1877. (1. Bd.). [S.a. Herzer 207. Das Werk wurde noch nicht inhaltlich erschlossen. Aufnahme in diese Bibliographie nur wegen dem Eintrag bei Herzer].

Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg, 1877. (4. Bd.: Über das Jahr 1367: Chüntz Metz, weder man noch weip, die verunraint einveltig men oder weip, man solt sin drizzig darumb verbrennen um sogtan schuld S. 203). [Transkription: Chüntz Metz, weder Mann noch Frau, die verunreinigt einfältige Männer und Frauen und sollte wegen der Schuld dreißig mal verbrannt werden. S.a. Mann für Mann, S. 506-507, der den Namen mit Chuontz Metz angibt und mit 1878 statt 1877 ein leicht abweichendes Jahr angibt].  

1878

Encyklopaedie des gesamten Erziehungs- und Unterrichtswesens, 1878. (Kap. über Geschlechtsverirrungen S. 838-847). [S.a. Herzer 209].

Schüle, Heinrich: Handbuch der Geisteskrankheiten, 1878. (1. Aufl.: Conträre Sexualempfindung mit Bezug auf die Veröffentlichungen von Krafft-Ebing, Servaes, Gock und Westphal S. 104, 114-117). [S.a. Herzer 211. S.a. Mildenberger, S. 44, der 1879 angibt, sich aber offenbar auf die Ausgabe von 1878 bezieht. Hier allg. Infos zu Heinrich Schüle (1840-1916). Siehe unten Schüle, 1886].

1879

Herder, Johann G.: Gesammelte Abhandlungen, Aufsätze, Beurtheilungen und Vorreden aus der Weimarer Zeit, [1879]. (17. Bd.: Neu gesetzt. Aus dem Werk: Ueber die Wirkung der Dichtkunst auf die Sitten der Völker in alten und neuen Zeiten von 1778: Die Alcibiades unseres Volkes werden meistens Gecken sowie die große Schaar junger Anakreonten elende Tändler. Und wenn sie auch nicht die Sitten verderben, wozu meistens ihre Muse zu schwach und arm ist, so helfen sie doch den Sitten eben nicht auf. [...] Andere mit ihren Lobpreisungen der Knabenliebe mögen Ausnahmen machen). [Hier allg. Infos zu Johann Gottfried Herder (1744-1803)].

Prutz, Hans: Geheimlehre und Geheimstatuten des Tempelherren-Ordens, 1879. (Über die geschlechtlichen Verirrungen und Küsse auf Hintern und Glied S. 41, 64-65, 82-85). [Schlagwort: Templer. S.a. Herzer 213a].

Teichmüller, Gustav: Über das Wesen der Liebe bzw.  Ueber das Wesen der Liebe, 1879. [Auch im Kap. über Platen und Griechenland S. 77-79 und im Kap. über Freundschaft und Liebe S. 225-232 kein Hinweis auf Homosexualität. Aufnahme hier nur wegen dem Eintrag in Herzers Bibliographie. S.a. Herzer 215. Das Werk wurde nicht im JfsZ besprochen].  

von Alexandria, Clemens [Clemens Alexandrinus]: Mahnrede an die Heiden, 1879-1935. (Aus: Bibliothek der Kirchenväter: Neu gesetzt und ohne Seitenangaben. 2. Kap., Nr. 24., 1. Abs.: Da er selbst bei den Griechen aufgehört habe, ein Mann zu sein, und diese Weiberkrankheit bei den übrigen Skythen habe einführen wollen o.S.). (Aus: Bibliothek der Kirchenväter. Dieser Link führt zum PDF-Dokument, dass ebenfalls neu gesetzt ist, aber im Gegensatz zum oben genannten Dokument auch Seitenzahlen enthält. Der 2. Kap., Nr. 24., 1. Absatz S. 19). [Diese Schrift ist auch als Mahnrede an die Griechen bekannt. Hier allg. Infos zu Clemens von Alexandria (150-215). Siehe oben Kommentierung Rosenbaum, 1839. S. 117, 200-201. Zu der von ihm angesprochenen Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und siehe oben Hippokrates, 1837].

von Alexandria, Clemens [Clemens Alexandrinus]: Paidagogos, 1879-1935. (Aus: Bibliothek der Kirchenväter: Neu gesetzt und ohne Seitenangaben. 3. Buch: Das 3. Kap. Gegen die putzsüchtigen Männer enthält viele Andeutungen auf gleichgeschlechtliches Sexualverhalten, bei denen nachfolgend nur die deutlichsten zitiert werden: Absatz 15/2: Weichlinge, die der Liebe in beiden Formen ergeben sind. Absatz 16/1: Diogenes als Sklave sagt zu seinem Eigentümer, dass sich dieser einen Mann suchen soll. Absatz 19/3: Das entfernen von Haaren verrät einen Weichling, wenn es Männern zu lieb geschieht. Absatz 21/2: Knaben, die unterrichtet werden ihr Geschlecht zu verleugnen, geben sich als Weiber aus. Absatz 21/3: Männer lassen sie wie Weiber missbrauchen). (Aus: Bibliothek der Kirchenväter. Dieser Link führt zum PDF-Dokument, dass ebenfalls neu gesetzt ist, aber im Gegensatz zum oben genannten Dokument auch Seitenzahlen enthält. Das 3. Kap. Gegen die putzsüchtigen Männer S. 299-307). [Hier allg. Infos zu Clemens von Alexandria (150-215). Eine andere bzw. freie Übersetzung Clemens von Alexandria bietet Schramm in siehe oben Archiv, 1870 auf den S. 32-33. Ein Text bei Wikipedia über das Jahr 914 bleibt unklar: In einem Kommentar zu Clemens von Alexandrias Paidogogus wird der Begriff „Frauen, die sich wie Männer verhalten“ erstmals im heutigen Sinne mit dem Ausdruck „Lesbierin“ erklärt].

1880

Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin, 1880. (36. Bd.: Kelp: Über den Geisteszustand der Ehefrau Catharina Margarethe S-r. Conträre Sexualempfindung S. 716-724). [Dies ist ein Fall von 1873 und nicht zu verwechseln mit der 1721 hingerichteten Catharina Margaretha Linck. Schlagwort: lesbisch. S.a. Herzer 218. S.a. Müller, S. 123. S.a. Weber, S. 336. Aufgrund der Angaben auf S. 776 handelt es sich bei dem Autor um Franz Ludwig Anton Kelp (1809-1891)].

Beiträge zur Kenntnis der Klopstockschen Jugendlyrik, 1880. (Hrsg. Erich Schmidt. Mit dem Gedicht von Johann Christoph Schmidt an Klopstock: Wie in einsamer Nacht eine verlassne Braut, Der des Vaterlands Noth ihren geliebtesten, Ihren zärtlichsten Jüngling Aus dem schmachtenden Arm riss.. S. 24). [Zu Schmidt und diesem Gedicht s.a. Mann für Mann, S. 631-632. Hier allg. Infos zu Johann Christoph Schmidt (1727-1807)].

Jäger, Gustav: Die Entdeckung der Seele. (1880: 2. Aufl.: [1. Bd.] Im 20. Kap. Sexuale Idiosynkrasieen [Eigentümlichkeit] über Material von Dr. M. [Magnus Hirschfeld?; Karl Maria Kertbeny?], Pygisten [Anhänger des Analverkehrs] und Homosexuale S. 247-254. Im 22. Kap. Homosexuale Idiosynkrasieen S. 264-266). (1884: 3. Aufl.: 1. Bd. mit nahezu identischen Text an anderen Stellen. Im 20. Kap.: Sexuale Idiosynkrasieen S. 252-258. Im 22. Kap.: Homosexuale Idiosynkrasieen S. 268-270). [Der 2. Bd. wird als Scan angeboten, bietet jedoch keine Anhaltspunkte für Beiträge über Homosexualität. S.a. Herzer 239. S.a. Goodbye to Berlin?, S. 30-31. Hier wird betont, dass Jäger Manuskripte von Kertbeny in Auswahl übernommen hat. Wikipedia schreibt über Kertbeny: Im Jahre 1880 trug er ein Kapitel über Homosexualität zu Gustav Jägers Buch Entdeckung der Seele bei, jedoch entschied Jägers Herausgeber, das Thema sei zu umstritten, und ließ es weg. Dennoch gebrauchte Jäger die Fachsprache von Kertbeny an einer anderen Stelle des Buches].

Kautsky, Karl: Der Einfluss der Volksvermehrung auf den Fortschritt der Gesellschaft, 1880. (Mit Bezug auf Roderich Hellmann Ueber Geschlechtsfreiheit [1878] Kritik an den widernatürlichsten Geschlechtsverhältnissen wie Tribadie S. 185). [Hellmanns Buch wird nicht als Scan angeboten. Schlagwort: lesbisch. S.a. Herzer 219].

Philipp, der Großmüthige: Briefwechsel Landgraf Philipps des Großmüthigen von Hessen mit Bucher, 1880. (Der Landgraf droht in einem Brief vom 3.1.1541 an Martin Bucer mit Enthüllungen darüber, was Johann Friedrich I. von Sachsen der sodamitischen Sünde halber begangen habe S. 302). [S.a. Mann für Mann, S. 398, wonach sich die Hintergründe dieser Äußerung nicht mehr verifizieren lassen. Hier allg. Infos zu Philipp I. von Hessen, der Großmütige (1504-1567) und zu Johann Friedrich I. von Sachsen (1503-1554)].

Planck, Gottlieb: Die Vorlagen der Redaktoren für die erste Kommission zur Ausarbeitung.., 1880. (Widernatürliche Unzucht und die Gültigkeit der Ehe nach dem Sächsischen Gesetzbuch S. 209-210). [Schlagwort: Sachsen. Hier allg. Infos zu Gottlieb Planck (1824-1910)].

Taylor, George [d.i. Hausrath, Adolf]: Antinous. Historischer Roman aus der römischen Kaiserzeit, 1880. [Rez. im Jfsz 2.1900, S. 444 mit einem Verweis auf S. 42, 186-187, 251 der Ausgabe von 1836 und im JfsZ 6.1908, S. 571, 582. S.a. Lieblingminne, S. 149-151 mit einem Zitat aus dem 1. Kapitel. Hier allg. Infos zu Adolf Hausrath (1837-1909).

1881

Krafft-Ebing, Richard von: Lehrbuch der gerichtlichen Psychopathologie, 1900. (1875: [1. Aufl?]. Keine Beiträge gefunden). (1881: 2. Aufl.: conträre Sexualempfindung S. 234-236). (1892: 3. Aufl. conträre Sexualempfindung S. 282-283 ). (1900: 3. Aufl. in der 2. Ausgabe: identisch mit 1892). [S.a. Herzer 198, der sich irrtierenderweise ohne Seitenangabe auf die Ausgabe von 1875 bezieht. S.a. Bleibtreu-Ehrenberg, S. 336-337. Hier allg. Infos zu Richard von Krafft-Ebing (1840-1902)].

1882

Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin, 1882. (38. Bd. mit dem Beitrag: Richard von Krafft-Ebing: Zur conträren Sexualempfindung in klinisch forensicher Hinsicht u.a. über einen 37-jährigen Graf Z. S. 211-227). [Siehe unten Lombroso, 1890. Siehe unten Krafft-Ebing: Psychopathia sexualis 1886 über einen 51-jährigen Graf Z. S.a. Müller, S. 123. Nicht bei Herzer. S.a. Weber, S. 77-105, insb. über Graf Z. S. 79-83].

Lesetipp! Bernhardi, W.: Der Uranismus. Lösung eines mehrtausendjährigen Räthsels, 1882. (Eine 28-seitige Broschüre, in der der sich der Verfasser zur rechtlichen Situation und zur Kulturgeschichte äußert und die Legalisierung von Homosexualität empfiehlt. Mit vielen Verweisen auf Karl Heinrich Ulrichs u.a. S. 3, 12, 13. Der Fall von Süsskind Blank wird als Zitat aus Medicinische Zeitung S. 21-24 veröffentlicht). [S.a. Herzer 226. Zu Blank s. oben Medicinische Zeitung, 1853. S.a. Müller, S. 132-133. S.a. Mann für Mann, S. 126-127. Nach dem Wikipedia-Eintrag stammt diese Schrift nicht - wie oft angenommen - von Wolfgang Bernhardi (1840-1896)].

Geiger, Ludwig: Renaissance und Humanismus in Italien und Deutschland, 1882. [S.a. Herzer 228. Der Eintrag in Herzers Bibliographie resultiert offenbar nur aus dem Beitrag im JfsZ 2.1900, S. 424. Danach berichtet Geiger von einer nicht näher bestimmten Textstelle, dass Antonio Beccadelli in seinem Hermaphroditus die unnatürlichen Laster geisselte. Hier allg. Infos zu Ludwig Geiger (1848-1919)].

Geiger, Wilhelm: Ostiranische Kultur im Altertum, 1882. (widernatürliche Laster S. 341-342). [S.a. Herzer 229. Zu Wilhelm Geiger liegen keine weiteren Angaben vor].

Hamerling, Robert: Amor und Psyche, [1882] (3. Aufl. Neu gesetzt: Amor und Zeus mit einer Zeichnung o.S.). [Hier allg. Infos zu Robert Hamerling (1830-1889)].

 

Siehe voriger Eintrag

Amor und Zeuss von einem unbekannten Künstler

Weiter mit 1882

Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft, 1882. (2. Jg.: Krafft-Ebing, Richard von: Zur konträren Sexualempfindung in klinischer und forensischer Hinsicht S. 373-375). [S.a. Herzer 230a. Bei Archive.org werden 29 Jahrgänge als Scans angeboten]. 

1883

Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin, 1883. (39. Bd.: Im Rahmen von einem Treffen im Jahre 1881 ein Referat von Dr. Kirn: Ueber die forense Bedeutung des perversen Sexualtriebes S. 79-81. In der gleichen Zeitschrift ein Aufsatz von Kirn, Ludwig: Ueber die klinisch-forensische Bedeutung des perversen Sexualtriebes S. 216-239, insb. S. 223-239). [Der erste Beitrag in Heft 1 war offenbar eine zusammengefasste Vorankündigung des späteren größeren Beitrages im Heft 2/3. S.a. Herzer: 233. S.a. Müller, S. 123. S.a. Mildenberger, 45. S.a. Weber, S. 123, 131-132, 151. Zu Ludwig Kirn liegen keine weiteren Angaben vor].

Krafft-Ebing, Richard von: Lehrbuch der Psychiatrie. (1883: 2. Aufl.: Zwei Bd. in einem Bd. mit sep. Seitenzählung. 1. Bd.: Conträre Sexualempfindung mit Fallbeschreibung S. 84-88). (1888: 3. Aufl.: Abweichend von der 2. Aufl.: Conträre Sexualempfindung S. 90-91). (1890: 4. Aufl.: Ähnlich wie in der 3. Aufl.: Conträre Sexualempfindung S. 93-95). (1893: 5. Aufl.: Ähnlich wie in der 4. Aufl.: Conträre Sexualempfindung S. 87-89). (1897: 6. Aufl.: Offenbar identisch mit 5. Aufl.: Conträre Sexualempfindung S. 82-83).  [S.a. Herzer, der sich auf 1. Aufl. von 1879 bezieht. S.a. Mildenberger. S. 43].

1884

Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, 1884. (Anjel: Ueber eigenthümliche Anfälle perverser Sexualerregung S. 595-600). [S.a. Herzer 236; S.a. Weber, S. 98. Trotz Bezüge zur conträren Sexualempfindung nach Westphal, der Aufnahme in die Bibliographie des JfsZ 1.1899, S. 216 und der Aufnahme in Herzers Bibliographie behandeln die beiden Fälle über einen Mann und eine Frau nur die perverse Sexualerregung zu Kindern des jeweils anderen Geschlechtes. Hier allg. Infos zu Carl Anjel (?-?)].

Lesetipp! Dietrichson, L.: Antinoos, eine kunstarchäologische Untersuchung, 1884. (Kap. Antinoos, sein Leben und Verhältnis zu Hadrian S. 33-56, insb. S. 38-56). [S.a. Herzer 237. Hier allg. Infos zu dem Kunsthistoriker Lorentz Dietrichson (1834-1917)].

Gregorovius, Ferdinand: Der Kaiser Hadrian, 1884. (2. Aufl.) [S.a. Herzer 238. Aufnahme in diese Bibliographie bisher nur wegen Herzer. Das Werk ist noch nicht inhaltlich erschlossen. Hier allg. Infos zu Ferdinand Gregorovius (1821-1891)].

Lenz, Oskar: Timbuktu, 1884. (1. Bd.: Zwei Sätze über die Unsitte, sich verschnittene Negerbuben zu halten S. 367). [S.a. Herzer 242. Das JfsZ 2.1900, S. 427 ergänzt die unklare Formulierung zum geschlechtlichen Verkehr. Hier allg. Infos zu Oskar Lenz (1848-1925)].

Rist, Johann G.: Johann Georg Rists Lebenserinnerungen. (1884: 2. Aufl.: 1. Bd.: Mitschüler, der durch Verführung geschwächt war S. 32. Ich fand, was dem Jüngling das Beste ist, besser als Frauenliebe, die Freundschaft edler Männer, frei und hoch gesinnt, für alles Große und Gute warm S. 55. Erich von Berger und Ludwig Hülsen gab er sich ganz hin S. 59). (1886: 2. Aufl.: 2. Bd.). [S.a. Mann für Mann, S. 586-588, der weitere Textstellen vor allem aus dem 1. Bd. aufführt. Die 1. Aufl. wird zwar auch angeboten, zeigt aber auf dem 1. und 2. Bd. fast nur leere Seiten an. Hier allg. Infos zu Johann Georg Rist (1775-1847)].

Lesetipp! Rousseau, Jean-Jacques: Bekenntnisse. [Zum Inhalt: Rousseau erzählt in seinem biographischen Werk, wie er zwei Mal das sexuelle Angebot von Homosexuellen zurückwies. Relevant ist das 2. und 4. Buch. Die Ausgabe von 1870 wird aufgeführt, obwohl bzw. weil die zwei relevanten Textpassagen fehlen]. (1870: Übers.: Levin Schücking. Im 2. Buch auf S. 89 hinter dem 1. und 2. Absatz und im 4. Buch auf S. 204 zwischen dem 2. und 3. Absatz fehlen die zwei relevanten Textpassagen]. (1884? Übers. H. Denhardt. Neu gesetzt. 2. Buch: Textpassage von der Formulierung „Während der Zeit..“ bis zu „Dieses Abenteuer schützte mich in Zukunft vor den Unternehmungen ähnlicher Liebesritter.“. 4. Buch: Textpassage von der Formulierung „Ich bin überzeugt, die Reihenfolge..“ bis zu „..erkennen zu können“). [S.a. L’amour bleu, S. 137-140 mit zwei Auszügen aus dem 2. und 4. Buch nach einer Übersetzung von Ernst Hardt. Zum bestmöglichen Vergleich habe ich aus der Übersetzung von H. Denhardt die gleichen zwei Textpassagen ausgesucht. Wenn in L’amour bleu betont wird, dass Rousseau während seines ganzen Lebens eine große Abscheu auf solche „Stulpenrittern“ hatte, kommt der Autor damit zur einer vollkommen anderen Einschätzung als der in Wikipedia, der hier eine der frühesten Plädoyers für Toleranz sieht, aber offenbar nur die erste Textpassage kennt. Wikipedia: 1770: In Les Confessions beschreibt  Jean-Jacques Rousseau seine empfundene Panik und inneren Widerstand, als ein „verkleideter Afrikaner“ versucht hatte ihn zu verführen, führt dann aber die Verteidigung eines Freundes für diese versuchte Verführung an. Dies ist vermutlich eine der frühesten Plädoyers für die Toleranz gegenüber der gleichgeschlechtlichen Liebe in der modernen europäischen Literatur. Hier allg. Infos zu Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) und zum Übersetzer Levin Schücking (1814-1883). Zu H. Denhardt liegen keine weiteren Angaben vor.  Von der dt. Ausgabe von 1790 in der Übersetzung von Adolph Knigge liegt nur das 7.-10. Buch als Scan vor. S.a. Müller, S. 178-179, der ebenfalls nur den ersten Text über den afrikanischen Stubengenossen kennt].

 

Siehe voriger Eintrag

Der bedeutende Aufklärer Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) erzählt in seinem biographischen Werk, wie er zwei Mal das sexuelle Angebot von Homosexuellen zurückwies. Die Interpretationen seiner Formulierungen reichen von großer Abscheu bis zur Einschätzung als frühes Plädoyers für Toleranz. (Die Abbildung ist nicht auf dem Scan enthalten, sondern dem Wikipedia-Beitrag entnommen).

1885

Heyse, Paul: Gesammelte Werke, 1885. (19. Bd.: In der Novelle David und Jonathan träumt der Ingenieur Johannes, genannt Jonathan, von einer Freundschaft, wie sie Platen geschildert hat. Im Verlauf der Novelle rettet er Eduard Vanesse vor dem Freitod S. 1-122). [Schlagwort: Belletristik. S.a. Andere Lieben, S. 192-195. Die zwei hier zitierten Textpassagen befindet sich im Buch auf S. 42-46. Hier allg. Infos zu Paul Heyse (1830-1914)].

Koch, Max: Shakespeare, um 1885. [Herzer 247. Aufnahme wegen dem Eintrag in der Bibliographie von Herzer. Eine inhaltliche Erschließung steht noch aus. Hier allg. Infos zu dem Literaturhistoriker Max Koch (1855-1931)].

Ulrichs, Karl H.: Manor, 1885. [Die Novelle erschien mit drei weiteren Novellen 1885 u.d.T. Matrosengeschichten. Zu den Matrosengeschichten gehören Sulitelma. Atlantis. Manor und Der Mönch von Sumbö. Im Jahre 1914 erschien die Geschichte eigenständig als Wegwalt-Druck Nr. 3. S.a. Entstellte Engel, S. 271-278. S.a. Müller, S. 283-285. Die Bibliothek Rosa Winkel veröffentlichte 1998 alle vier Geschichten als Reprint. Hier allg. Infos zu Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895)].

1886

Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. (1886: 1. Bd.: A-H: Achilles Spalte 13, Zeile 33-36. Sein Liebhaber Herakles Spalte 26, Zeile 15. Illustration von Achilles mit dem Kentauren Cheiron Spalte 26 [Gleiche Ill. aber in bunt im Wikipedia-Eintrag zu Cheiron]. Achilles liebt Troilos Spalte 38, Zeile 38-55. Wie die spätere verderbte Zeit die Freundschaft in veränderten Texten darstellte Spalte 43, Zeile 45-53. Adonis, aber ohne Relevanz Spalte 69-77. Apollon ohne Relevanz und ohne Hinweis auf Hyakinthos bzw. Kyparissos Spalte 422-467. Chrysippos: Der Thebaner Laios […] gewann den schönen Jüngling Chrysippos lieb, unterrichtete ihn im Wagenlenken und raubte ihn […] auf seinem Wagen nach Theben. Dies war bei den Hellenen das erste Beispiel von Knabenliebe. Chrysippos tötete sich aus Scham. Es sind verschiedene Versionen von dem verhängnisvollen Frevel des Laios überliefert. Mit Ill. Spalte 902-905. Unter "H" kein Eintrag unter Hyakinthos). (1890-1897: 2.1. Bd.: I-K: Kerkopen mit zwei Zeichnungen Spalte 1166-1174. Kyparissos. Er wurde von Apollon oder Silvanus oder Zephyros geliebt. Nach Tod in Cypresse verwandelt Spalte 1711, Zeile 42-48). (1894-1897: 2.2. Bd.: L-M:). (1897-1909: 3. Bd.: N-P: Pelops Spalte 1870, Zeile 14-16; Spalte 1871 Zeile 39 bis Spalte 1872, Spalte 16. Ill. mit drei nackten Jünglingen Spalte 2961-2962. Priapos: Die Verbindung mit Feigenholz. Bei dem Schrecken, den Priapos einflößt [anale Strafvergewaltigung], gerät der Gedanke an die Förderung des Fruchtertrages immer mehr in den Hintergrund. Die Dichter malen mit derben Scherz aus, welche unzüchtigen Strafen […] dem Diebe droht. Spalte 2967-2990, hier 2975. Zeile 8-46. Priapos für den Unterrricht in der Knabenliebe u.a. Indezentes Spalte 2976, Zeile 40-53. Hinweis auf Ill. von einem Jungen mit einem großem Glied Spalte 2978, Zeile 35. Hinweise auf eine bartlose und fast hermaphroditische Darstellung Spalte 2983-2984. Anstoss am unverhüllten Phallus. Erektion sind z.T. unter Faltenwurf erkennbar Spalte 2984-2986. Über die nackten und obzönen Darstellungen Spalte 2987 Zeile 3-36. Die Gegensätze, also ernsthafte Anbetung und sexuelle verfängliche Späße, treten in der Kunst vielleicht noch lebhafter vor Augen Spalte 2990, Zeile 8-14. Polymnos und die höchst obscöne Legende mit einem Phallus [anale Befriedigung mit einem Dildo] in fünf leicht abweichenden Überlieferungen Zeile 27 Spalte 2659 bis Zeile 58 Spalte 2660. Prosymnos ohne direkte Relevanz, aber mit Verweis auf Polymnos Spalte 3154-3155). (1965: [Reprint]. 4.-5. Bd.: Q-T:). (1965: [Reprint]. 6.-7. Bd.: U-Z, Supplementa). [Der Vollständigkeit halber wurden zunächst alle Bände aufgeführt. Mehrere Beiträge zu Göttern und die von ihnen geliebten Jünglinge wurden noch nicht systematisch gelesen und werden ggf. noch ergänzt: Anteros, Dionysos, Eros, Ganymed, Herkules, Hylas, Jupiter, Narciss, Orpheus, Poseidon, Tantalos, Teiresias, Thamyris, Zeus].

Knortz, Karl: Walt Whitman: Vortrag gehalten im Deutschen gesellig-wissenschaftlichen Verein von New York am ... , 1886. (Seine Freundschaft feiernden Gedichte von Calamus. Jeden nennt er Lover. S. 32-33). [S.a. Herzer 1132 über die Veröffentlichung des gleichen Autors mit dem Titel: Walt Whitman und seine Nachahmer von 1911. Hier allg. Infos zu Karl Knortz (1841-1918) und Walt Whitman (1819-1892)].

Lesetipp! Krafft-Ebing, Richard von: Psychopathia sexualis mit besonderer Berücksichtigung der conträren Sexualempfindung. [Zum Inhalt: Die Psychopathia sexualis ist das bekannteste Werk von Krafft-Ebing. Es erschien erstmals 1886 und wurde mit den Jahren immer mehr erweitert. Die Bedeutung im Zusammenhang mit Homosexualität hat Krafft-Ebing vor allem wegen der Psychopathia sexualis und Der Conträrsexuelle.. , die beide als Scan angeboten werden]. (1886: 1. Aufl.: Nur als Auszug und neu gesetzt ab S. 56). (1892: 7. Aufl.: Diverse Beiträge S. 188-355; 407-430). (1894: 9. Aufl.: Diverse Beiträge S. 192-320, 383-412). (1898: 10. Aufl.: Diverse Beiträge S. 182-285; 346-371). (1907: 13. Aufl.: Diverse Beiträge S. 219-340, 420-447). [Hier allg. Infos zu Richard von Krafft-Ebing (1840-1902), zur Psychopathia Sexualis und zu einem Verzeichnis der Werke, die online angeboten werden. Siehe unten JfsZ, 4.1902, S. 813-814. S.a. Herzer 249. S.a. Andere Lieben, S. 196. S.a. Goodbye to Berlin?, S. 31-32, 40. S.a. Müller, S. 111, 125-129, 204-229, 240-241, 260, 348-366. S.a. Mildenberger, S. 47. S.a. Weber, S. 77-105].

Lesetipp! Mantegazza, Paul: Anthropologisch-kulturhistorische Studien über die Geschlechterverhältnisse der Menschen, 1886. (Kap. Die Verirrungen der Liebe u.a. über Tribadismus bzw. lesbische Liebe, Transvestitismus, Klitorismus und Sodomie S. 93-117, insb. S. 97-110). [S.a. Herzer 250. Das JfsZ geht in mehr als 20 Stellen auf dieses Buch ein. Hier allg. Infos zu Paolo Mantegazza (1831-1910)].

Schüle, Heinrich: Klinische Psychiatrie. Specielle Pathologie und Therapie der Geisteskrankheiten, 1886. (3. Aufl.: Conträre Sexualempfindung S. 447-450). [Hier allg. Infos zu Heinrich Schüle (1840-1916). Siehe oben Schüle, 1878]. 

Lesetipp! Die Verbrecherwelt von Berlin, 1886. (Päderastie und Bälle in Berlin S. 173-177 [Offenbar durch Scan-Fehler werden die S. 173 und 176 nicht angezeigt. S.a. Herzer 251a]).

1887

Blümner, H.: Leben und Sitte der Griechen, 1887. (1. Bd.: Knabenliebe S. 195). [S.a. Herzer 253. Eintrag in Herzers Bibliographie offenbar nur wegen Hinweis im JfsZ 3.1901, S. 495. Der 2. und 3. Bd. werden ebenfalls als Scan angeboten, sind aber offenbar nicht weiter relevant. Bei dem Autor handelt es sich offenbar um Hugo Blümner (1844-1919). Siehe oben Blümner, 1867].

Keller, Otto: Thiere des classischen Altertums…, 1887. (Ein Satz: Bei den Athenern wurden die, welche Knabenliebe trieben, Wölfe genannt, weil sie die Knaben gerade so lieben wie der Wolf das Lamm S. 162). [mit Quellenangabe Schlagwort: Sprache. Zu Otto Keller liegen keine weiteren Angaben vor].

Liszt, Franz von: Lehrbuch des deutschen Strafrechts. (1888: 3. Aufl.: Die widernatürliche Unzucht S. 368-369). (1900: 10. Aufl.: ähnlicher Text wie 1888, S. 369-370). [S.a. Herzer 224. S.a. Bleibtreu-Ehrenberg, S. 350. Hier allg. Infos zu dem Rechtswissenschaftler Franz von Liszt (1851-1919)].

Ploss, Hermann H.: Das Weib in der Natur- und Völkerkunde. (1887: 2. Aufl.: 1. Bd.: Kap.: Masturbation und Tribadie und die Unzucht mit Tieren S. 320-323). (1887: 2. Aufl.: 2. Bd.: Keine Einträge). (1897: 5. Aufl.: 1. Bd.: Kap.: Masturbation und Tribadie und die Unzucht mit Tieren S. 415-418). (1897: 5. Aufl. 2. Bd.: Keine Einträge). (1899: 6. Aufl.: 1. Bd.: Kap.: Masturbation und Tribadie und die Unzucht mit Tieren S. 451-454). (1899: 6. Aufl.: 2. Bd.: Keine Einträge). (1908: 9. Aufl.: 1. Bd.: Kap.: Masturbation und Tribadie und die Unzucht mit Tieren S. 583-586). (1908: 9. Aufl.: 2. Bd.: Keine Einträge). [Schlagwort: Lesbisch. Hier allg. Infos zu Hermann Heinrich Ploss (1819-1885). S.a. Herzer 243. Aufnahme in Herzers Bibliographie offenbar wegen dem Hinweis im JfsZ 2.1900, S. 416. Danach gibt es in der 2. Aufl. von 1884 (sic) mehrere Hinweise auf lesbische Frauen. Weil diese sich auch im 2. Bd. befinden können wurde der 2. Band immer mit angegeben. Nach der Anthropophyteia von 1906, S. 426 gibt es im 1. Bd. des Werkes von 1905 auf S. 563-566 um lesbische Frauen. Diese Ausgabe wird nicht als Scan angeboten, wird aber wohl identisch sein mit dem ähnlich langen Text in der Ausgabe von 1908].

Schultze, Viktor: Geschichte des Untergangs des griechisch-römischen Heidentums, 1887. (Christliche Einstellung gegenüber der unnatürlichen Wollust als heidnisches Laster. Die Synode von Elvira [um 300 in Spanien] hatte beschlossen, den so Befleckten nicht einmal im Sterben die Communion zu gewähren S. 23). [Nach Wikipedia wurde Päderastie von der Synode von Elvira verdammt. Hier allg. Infos zu Viktor Schultze (1851-1937)].

1888

Bölsche, Wilhelm: Heinrich Heine, 1888. (Über die Platen-Affäre S. 182-192). [Bölsches Schrift ist die erste von mehreren Publikation zur Platen-Affäre. S.a. Herzer 258. S.a. In het Panhuis, S. 68-72. S.a. Derks, S. 479-613. Siehe unten JfsZ 3.1901, S. 495 über impotente Spielerei. Hier allg. Infos  zu dem Kölner Schriftsteller Wilhelm Bölsche (1861-1939) und zur Platen-Affäre].

Prutz, Hans: Entwicklung und Untergang des Tempelherrenordens, 1888. (Vorsichtige Andeutungen über Verirrungen und Ausschweifung wie S. 109, 152-153). [Schlagwort: Templer. Herzer 262. Hier allg. Infos zu dem Historiker Hans Prutz (1843-1929)].

Vollständiges orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bzw. Duden. [Zum Inhalt: Der Duden ist ein Rechtschreibwörterbuch, das erstmals 1880 von Konrad Duden veröffentlicht wurde und in den folgenden Jahrzehnten Grundlage einer einheitlichen deutschen Rechtschreibung war. Im Folgenden werden vier Auflagen aufgeführt]. (1888: 3. Aufl. Päderastie = Knabenliebe S. 167). (1991: 3. Aufl. Sic, offenbar identisch mit 1888. Päderastie = Knabenliebe S. 167). (1897: 5. Aufl.: Päderastie ohne Erklärung S. 223. Sodomie und sodomitisch ohne Erklärung S. 288). (1900: 6. Aufl.: Päderastie ohne Erklärung S. 243. Sodom / Sodomie = widernatürliche Unzucht S. 314. Urning = (angeblich zu Venus Urania) Knabenschänder S. 353). (1900: 6. Aufl. Von Archive.org. Siehe voriger Eintrag). [Die Begriffe Homosexualität, lesbisch und Tribade werden in diesen Bänden nicht aufgeführt. Sodomie wird ab 1897 und Urning erst ab 1900 aufgeführt. Hier allg. Infos zum Duden. S.a. Wolfgang Müller: Der Urning, der Samthans und der Duden in Capri Heft 24/1997, S. 44-45. Danach ist Urning im Duden von 1934-1961 ein der gleichgeschlechlichen Liebe Verfallener. Im Duden von 1996 wird Urning als selten für Homosexuelle erklärt].

1889

Allgemeine deutsche Biographie, 1889. (29. Bd.: Johann Rosenmüller wurde 1655 gefänglich eingezogen unter der schweren Anklage, seine Schüler verführt zu haben S. 217-219). [Quelle bei Wikisource ist neu gesetzt. Durch einen Klick auf Quelle erscheint das Originaldokument als Scan. S.a. Derks, S. 18-26. S.a. Mann für Mann, S. 592. Hier allg. Infos zu Johann Rosenmüller (ca. 1617-1684) mit dem Hinweis auf Knabenschänden in 20 Fällen].

Wilhelmine von Preußen: Memoiren der Königlich Preussischen Prinzessin Friederike Sophie Wilhelmine, Markgräfin von Bayreuth [...] von 1709-1742, 1889. [1. und 2. Bd. mit separater Seitenzählung. Die Auswertung ist noch offen. Herzer 893, der sich auf die Ausg. von 1908 bezieht. Hier allg. Infos zu Wilhelmine von Preußen (1709-1758). Beachtung verdienen die Bücher Hans Freimark: Die anormalen Männer- und Frauengestalten in den Memoiren der Markgräfin von Bayreuth von 1909 und Armbruster: Denkwürdigkeiten von 1910, die allerdings beide nicht als Scan angeboten werden. Nähere Angaben bei Herzer 1002 und Herzer 1062. Das Buch von Koch: Denkwürdigkeiten von 1830 wurde noch nicht erschlossen].

Schröder, Richard: Lehrbuch der deutschen Rechtsgeschichte, 1889. [S.a. Herzer 271. Der Grund für die Aufnahme in Herzers Bibliographie ist unklar und erschließt sich weder über das Inhaltsverzeichnis noch über das Register. Das Buch wurde nicht im JfsZ besprochen. Hier allg. Infos zu Richard Schröder (1838-1917)].

Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von: Einleitung in die attische Tragödie, 1889. (Mehrere Fundstellen zur Knabenliebe: Sophokles S. 10. Agathon, Chryssipos und Gastmahl S. 16. Zeus und Ganymed S. 36. Dorisch S. 269. Rhianos und seine Epigramme S. 310). (1889: Hier die Fundstellen über die Knabenliebe in neu gesetzter Form. Beim Anklicken der Überschrift wird auch das Original eingeblendet). [Hier allg. Infos zu Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff (1848-1931)].

1890

Internationales Centralblatt für die Physiologie und Pathologie, 1890. (1. Jg.: Mit zwei relevanten Beiträgen: Richard von Krafft-Ebing: Angeborene konträre Sexualempfindung. Erfolgreiche hypnotische Absuggerierung homosexualer Empfindungen S. 7-11. Richard von Krafft-Ebing: Über psychosexuales Zwittertum S. 55-65). [Herzer 267. Herzer 268. S.a. Mildenberger, S. 43].

Krafft-Ebing, Richard von: Neue Forschungen auf dem Gebiet der Psychopathia sexualis, [1890]. (Mit dem Kap. Klinische Casuistik zur conträren Sexualempfindung insb. Homosexualität S. 39-80, hier S. 46-61). [S.a. Herzer 274. Das Werk wird hier nur in einem Auszug wiedergegeben. Es ist nicht zu verwechseln mit seinem Werk Psychopathia sexualis, dazu siehe oben 1886. S.a. Müller, S. 208-209, 213-214, 217, 219-220, 228. S.a. Weber, S. 77-105. Hier allg. Infos zu Richard von Krafft-Ebing (1840-1902) und zur Psychopathia Sexualis].

Lombroso, Cesare: Der Verbrecher in anthropologischer, aerztlicher und juristischer Beziehung. [Zum Werk: Es geht um die Theorie von dem geborenen Verbrecher: Mit seiner Fixierung auf anatomische Körpermerkmale steht Lombroso in einer fragwürdigen kriminologischen Tradition, die Verdächtigungen und Vorverurteilungen aufgrund von biologischen Merkmalen begünstigte. Zu den Scans: Die von der ULB Düsseldorf zur Verfügung gestellten Scans von drei Bänden sind verwirrend, weil der 1. Bd. in der ersten Aufl. von 1887 nicht als Scan angeboten wird. Der 2. Abdruck, offenbar die zweite Auflage, ist mit der 1. Aufl. offenbar nicht identisch. Das erklärt, warum die vielen Verweise vom 3. auf den 1. Bd. nicht übereinstimmen und vermutlich nur auf die 1. Aufl. des ersten Bandes zutreffen. Im 3. Band fehlen viele Bilder und oft die Seitenangaben. Seitenangaben in eckigen Klammern geben die Seitenzahlen der ULB Düsseldorf wieder. Entgegen der Chronologie des Erscheinens habe ich im Folgenden den 2. Bd. hinter den ersten Band sortiert]. (1894: 2. Abdruck: 1. Bd.: Homosexualität im Tierreich S. 20-21. Cinädi in Mexiko [Mexico] S. 43. Fallbeschreibung S. 119-120. Weibliche Cinäden S. 230. Tätowierungen wie Bild des Freundes, Mittelfinger oder Phallus auf den Hinterbacken. Bei Tribaden der Name der Freundin S. 262. Vorliebe für weibliche Arbeiten und Kleidung S. 375). (1890: 2. Bd.: Über konträre Sexualempfindung mit Verweis auf Krafft-Ebing. Fallbeschreibungen nach franz. Quelle, einem Graf Z. nach Krafft-Ebing und eigener Erfahrung S. 115-118). (1896: 3. Bd.: Erklärungen mit Illustrationen: Zu Tafel XXV (1. Bd. S. 231): Figur 3: Br.: Brandstifter und Päderast aus Pesaro, genannt „das Weib“ S. 7. Zeichnung befindet sich hinten im Buch [S. 106]. – Zu Tafel XXXV. (1. Bd. S. 235, 2. Bd. S. 299). Nr. 2-5 Deutsche Päderasten S. 10. Auf den anschließenden Tafelbildern fehlen die Figuren zu dieser Tafel. Zu Tafel LVI (1. Bd.; S. 261): Figur 3 Jean Müller, franz. Matrose: Die über seinen Körper zerstreuten Stiefmütterchen sind als Tätowierungen bei Päderasten sehr häufig S. 17. Zeichnung befindet sich hinten im Buch [S. 184]. Zu Tafel XXXV sind die Nr. 2-5 passive Päderasten, 4 und 5 ist dieselbe Person S. 23. Auf den anschließenden Tafelbildern fehlen die Figuren zu dieser Tafel). [Schlagwort: Transvestitismus, lesbisch. Auch archive.org bietet übrigens die gleiche merkwürdige Kombination an und das sogar auf einem Scan an, d.h. 1894: 1. Bd. in 2. Aufl. und dahinter 1890: 2. Bd. in 1. Aufl. Der 3. Band, oben leider mit einigen Fehlstellen, wird nicht ein weiteres Mal als Scan angeboten. S.a. Herzer 276. Siehe unten JfsZ 5.1903, S. 983-984. S.a. Müller, S. 168-172. Hier allg. Infos zu Cesare Lombroso (1835-1909). Zum Graf Z. im 2. Band siehe oben Krafft-Ebing, 1882].

 

Siehe voriger Eintrag

Ein geborener Verbrecher im Verständnis von Cesare Lombrose: Brandstifter und Päderast aus Pesaro, genannt "das Weib".

Mit seiner Fixierung auf anatomische Körpermerkmale steht Lombroso in einer fragwürdigen kriminologischen Tradition, die Verdächtigungen und Vorverurteilungen aufgrund von biologischen Merkmalen begünstigte.

Weiter mit 1890

Meynert, Theodor: Klinische Vorlesungen über Psychiatrie auf wissenschaftlicher Grundlage, 1890. (Über conträre Sexualempfindung S. 184-186). [S.a. Herzer 277. Hier allg. Infos zu Theodor Meynert (1833-1892)].

Ribbing, Seved: Die sexuelle Hygiene und ihre ethischen Konsequenzen. (1890: [3. Aufl.?]: Über Päderastie S. 143-154). (1892: 8. Aufl.: Über Päderastie annähernd ident. mit 1890, aber S. 134-142). (1896; 23.-25. Tsd; über Päderastie ident. mit 1892, S. 134-146). [S.a. Herzer 280. Hier allg. Infos zu Seved Ribbing (1845-1921).

Wernicke, Konrad: Die griechischen Vasen mit Lieblingsnamen, 1890. (Päderastie S. 119, 123-124 [S.a. Herzer 282. Hier allg. Infos zu  Konrad Wernicke (1862-1900)].

1891

Laban, Ferdinand: Der Gemüthsausdruck des Antinous, 1891. [Das Buch ist noch nicht ausgewertet]

Magazin für die Literatur des Auslandes, 1891 (sic). (60. Bd.: Der Fall des Serienmörders Gilles des Rais, der zwischen 1432 und 1440 viele Kinder missbraucht und ermordet hat. Er wurde u.a. als Sodomit zum Tod verurteilt. Bezug auf die Veröffentlichung aus dem Jahr 1890 von J. K. Huysman Là-bas S. 795). [Hier allg. Infos zu Gilles des Rais (1404-1440) und weitere Infos aus dem Spiegel über eine Publikation von Georges Bataille von 1968 und eine Zeichnung von Gilles de Rais. Hier Huysman: Là-bas auf französisch im Volltext. Hier der Hinweis aus Meyers Konversations-Lexikon, 1888, 13. Band, Seite 753 mit dem Hinweis unter Retz, dass Gilles viele Knaben und Mädchen teils seinen unnatürlichen Gelüsten, teils seinem Aberglauben opferte].

Neurologisches Centralblatt, 1891. (Lewin: Ueber perverse und conträre Sexual-Empfindungen. Ein Vortrag von 08.06.1891. Er erwähnt Ulrichs und führt den Fall von einem russischen Masochisten an S. 546-552). [S.a. Herzer 286. Nähere Angaben über Lewin, einem Gefängnisarzt aus Moabit, liegen nicht vor].

Sollier, Paul: Der Idiot und der Imbecille, 1891. (Sodomiterei S. 78). [S.a. Herzer 291. S.a. Mildenberger, S. 47. Hier allg. Infos zu Paul Sollier (1861-1933)].

1892

Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin, 1892. (48. Bd.: Rez. Psychopathia sexualis S. 229. Fall von conträrer Sexualvorstellung S. 420-422).

Arndt, Rudolf: Biologische Studien, 1892. (1. Bd.: Das biologische Grundgesetz. Entartung, das vermannte Weib und der verweibte Mann in Nordamerika S. 257-262) [S.a. Herzer 293. Hier allg. Infos zu dem Psychiater Rudolf Arndt (1835-1900)].

Crusius, Otto: Untersuchungen zu den Mimiamben des Herondas, 1892. (Anwendung des Scorteum fascinum [Dildo] in den Satiren des Petronius S. 128). [Siehe unten Bloch, 1911, S. 515. Hier allg. Infos zu Otto Crusius (1857-1918)].

Encyclopädisches Jahrbuch, 1892. (Erklärung von Suggestivtherapie im Kontext mit conträre Sexualempfindung S. 630-632). [S.a. Herzer 294].

Kirchhoff, Theodor: Lehrbuch der Psychiatrie.., 1892. (Päderastie S. 140-141). [Hier allg. Infos zu dem Psychiater Theodor Kirchhoff (1853-1922)].

Zentralblatt für innere Medizin, 16.01.1892 (13. Jg.; Nr. 2, Kurze Rez. von Kronfeld (Wien) über v. Schrenck-Notzing: Über Suggestionstherapie bei konträrer Sexualempfindung S. 47). [Das Buch selbst wird nicht als Scan angeboten].

Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft, 1892. (12. Jg.; § 175 des deutschen Strafgesetzbuches und die Urningsliebe. Von Dr. jur. *** Mit einem Nachwort von Professor Dr. Krafft-Ebing S. 34-54). [S.a. Herzer 301].

1893

Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin, 1893. (49. Bd.: Rez.: Die Suggestionstherapie bei krankhaften Erscheinungen S. 712)

Lesetipp! Moll, Albert: Die konträre Sexualempfindung. (1893: 2. Aufl.). (1899: 3. Aufl.). (1899: 3. Aufl.). [S.a. Goodbye to Berlin?, S. 31-32].

Muncker, Franz: Friedrich Gottlieb Klopstock. Geschichte seines Lebens und seiner Schriften, 1893. (Eine Seite über die Freundschaft von Friedrich Klopstock und Johann Gleim, die krankhaft und unnatürlich erscheinen mag. Die ganze Schwärmerei und Ausschließlichkeit, oft auch die Plauder- und Koseweise der Liebe wird auf die Freundschaft übertragen usw. S. 57. Von der verleumderischen Anklage S. 239 [Zu Klopstock siehe oben Klopstock, 1851. S.a. Mann für Mann, S. 431-433, S. 284-286. Hergemöller kommentiert S. 57 mit: hässlichen und veralteten Wertungen.]).

Nordau, Max. Entartung, 1893. (2. Aufl.; 2. Bd.; Im Kap.: Decadenten und Aestheten S. 96-169 auch Andeutungen über Ludwig II S. 130-131 und Oscar Wilde S. 133-134, 136-137, 141-142. [S.a. Herzer 300. Im JfsZ 3.1901, S. 502, wird auf den 1. Bd. S. 347 und auf den 3. Bd. S. 525 verwiesen, die jedoch beide nicht als Scan angeboten werden. S.a. Weber, S. 305. Hier allg. infos zu Max Nordau (1849-1923)].

Lesetipp! Witte, Heinrich: Der letzte Puller von Hohenburg…, 1893. (Warum Ritter Puller von Hohenburg in üblen Rufe stand S. 33-47. Er hat sich mit Martin v. Neuenburg verunreinigt. Danach erfolgte ein Geständnis auch über das Ertränken von einem Jungen, der ihm beim Missbrauch beobachtet hatte. Auf diese Form der Ketzerei stand der Feuertod, wie bei den 18 Söldnern, die 1474 verbrannt wurden S. 58-64. Hans Waldmann erhebt Anklage u.a. aufgrund der Aussagen des Knaben Hans Müller von Sursee und des Barbiers und Lautenschlägers Anton Mätzler von Lindau.  Heinrich Escher verurteilt Hohenburg und Mätzler zum Tod durch verbrennen S. 124-129. Anlage: Geständnis von Hohenburg S. 133-135). [Schlagwort: Elsass, Schweiz, Zürich, Straßburg. Zur Zeichnung von Puller von Hohenburg und dem ersten Hinweis siehe oben Stettler, 1626. Zu Heinrich Witte liegen keine weiteren Angaben vor. Hier allg. Infos zur Burgruine Hohenburg und zur Verbrennung wegen Sodomie auf der Wikipedia-Seite des Anklägers Hans Waldmann].

Die Zukunft, 1893. (4. Bd.: Albert Moll: Krafft-Ebing und der Hypnotismus S. 498-504). (5. Bd.: Charleys Tante im neuen Palais S. 337-340). [Schlagwort: Travestie. Das sind die ersten relevanten Beiträge aus der bedeutenden Zeitung Die Zukunft des Hrsg. und Autors Maximilian Harden. Die ersten 65 Bände, von 1892-1908, werden mit Ausnahme der Nr. 16. 20, 22, 28, 35, 38, 63 vollst. als Scan angeboten. Die anderen Beiträge über Homosexualität sind innerhalb der jeweiligen Jahre aufgelistet].  

1894

Hirsch, William: Genie und Entartung, 1894. (Erwähung S. 17. Im Kap. Entartung S. 128-160 auch über perverse Triebe S. 149). [S.a. Herzer 316.  Zu William Hirsch liegen keine weiteren Angaben vor].

Kölle, Theodor: Gerichtlich-psychiatrische Gutachten aus der Klinik von Herrn Professor Dr. Forel in Zürich für Ärzte und Juristen, 1896. (9. Fall: Martin Rao. Hochstapler. Pathologischer Schwindler mit konträrer Sexualempfindung – Gutachten von Prof. Forel (1894). S. 84-92, 181, insb. S. 87). [Schlagwort: Schweiz. S.a. Mildenberger, S. 52. Zu Theodor Kölle liegen keine weiteren angaben vor].

Lesetipp! Krafft-Ebing, Richard von: Der Conträrsexuale vor dem Strafrichter. [Zum Inhalt: Eine bedeutsame 39-seitige Schrift, die oft und falsch als Der Conträrsexuelle vor dem Strafrichter zitiert wird. Die Bedeutung des Autor für die homosexuelle Emanzipation bezieht sich u.a. auf die Werke Psychopathia sexualis und Der Conträrsexuale, die beide online verfügbar sind]. (1894: 1. Aufl.). (1895: 2. verb. Aufl.). Hier allg. Infos zu Richard von Krafft-Ebing (1840-1902). [S.a. Herzer 317. S.a. Mildenberger, S. 45-46. S.a. Bleibtreu-Ehrenberg, S. 350. S.a. Weber, S. 102, 223].

Die neue Zeit, 1894. (Eduard Bernstein: Aus Anlaß eines Sensationsprozesses (Prozess gegen Oscar Wilde) S. 171-176 und Die Beurtheilung des widernatürlichen Geschlechtsverkehr S. 228-233 [Eine Autopsie ist nicht möglich, weil fast nur leere Seiten angezeigt werden. S.a. Herzer 312, 313.]

Nietzsche, Friedrich: Menschliches allzu Menschliches, 1894. (1. Bd.: 2. Aufl.: 5. Kap.: 259. Absatz: Eine Kultur der Männer: Die erotische Beziehung der Männer zu den Jünglingen war [...]  die nothwendige, einzige Voraussetzung aller männlichen Erziehung [...] wahrscheinlich sind junge Leute niemals wieder so aufmerksam, so liebevoll, so durchaus in Hinsicht auf ihr Bestes (virtus) behandelt worden S. 99-128). [S.a. Herzer 251. Hier allg. Infos zu Friedrich Nietzsche (1844-1900)].

Panizza, Oskar: Der teutsche Michel und der römische Papst. [Zum Inhalt: Panizzas kirchenkritisches Werk wurde nach der Veröffentlichung beschlagnahmt. Unter den Nationalsozialisten wurde es populär]. (1894: Knaben sind dem Klerus näher als Weiber S. 45. Damiani und sein liber gomorrhianus S. 46. Mönche und Kanoniker dürfen nicht in einem Bett liegen, ebenso Nonnen S. 56-57. Über Cardinal, Puseron und Hermaphroditen S. 61. Damiani und sein liber gomorrhianus. Äußerung von Richter J. Schradin aus Reutlingen aus dem Jahr 1546: Sollt ich, die sodomitisch sind [Sünde], der welschen Hochzeit grausam Schand erzählen, ihr würdet alle samt ein'n Gräuel han, erschrecken drob S. 259. Gedicht über verkehrtem Trieb in Rom. Julius II. schändete Knaben. Julius III. machte seinen Lieblingsknaben zum Kardinal. Ludovico, der Sohn von Paul III. [Pier Luigi II. Farnese] notzüchtigte den Bischof von Faenze, der daran starb S. 260). (1997: Neu gesetzt. U.d.T.: Deutsche Thesen gegen den Papst und seine Dunkelmänner. Alle Texte sind identisch mit Ausgabe von 1894, hier aber ohne Seitenangaben. Die Texte von S. 45-61 sind im [4.] Kap. Zölibat zu finden. Die  Texte von S. 259-260 sind nicht wie vorher im Kap. Schande und Wollust sondern im [7.] Kap. Teutsche zu finden). [Hier allg. Infos zu Oskar Panizza (1853-1921), Petrus Damiani (1006-1072) und zu Pier Luigi II. Farnese (1503-1547). Die spätere Aufl. von diesem Buch unter dem leicht abweichenden Titel Der deutsche Michel und der römische Papst von 1940 werden nicht als Scan angeboten].  

Strindberg, August: Die Beichte eines Thoren, 1894. (2. Aufl. Neu gesetzt ohne Seitanangabe: Er teilte mir offen mit, daß meine Frau [...] sich der unerlaubten Liebe hingebe, und daß die beiden dänischen Fräuleins in Paris als Tribaden bekannt seien und Cafés besuchten, wo man der lesbischen Liebe huldigt. [...] Maria wirft den Mädchen gierige Blicke zu und küßt sie mit jenem Pferdeschmatzen, das ich damals kennen gelernt habe, wo sie die lesbischen Lieder sang. [...] Vorstellung von Maria als dänische Tribade!). [Hier allg. Infos zu August Strindberg (1849-1912)].

Die Zukunft, 1894. (Hrsg. und Autor Maximilian Harden). (8. Bd.: Hofskandal um Herrn Kotze S. 1-9). [Hier allg. Infos zur Kotze-Affäre in Bezug auf Gruppensexpartys und zum Buch Skandal im Jagdschloss Grunewald].

1895

Centralblatt für die Krankheiten der Harn- und Sexual-Organe, 1895. (6. Bd.: Albert Moll mit einer Sammelrezension u.a. zu: Krafft-Ebing: Psychopathia Sexualis; Schrenk-Notzings: Ein Beitrag zur Ätiologie der konträren Sexualempfindung; Raffalovitch: Die Entwicklung der Homosexualität; Hermann Cohn: Was kann die Schule gegen die Masturbation der Kinder thun und van Erkelen: Strafgesetz und widernatürliche Unzucht S. 309-313). [Hier allg. Infos zu Albert Moll (1862-1939)].

Lesetipp! Erkelens, van: Strafgesetz und widernatürliche Unzucht, 1895. (Dies ist eine 23-seitige homosexuelle Emanzipationsschrift. Der Aufsatz Selbstmord und Wahnsinn behandelt zwei Fälle von Freitod: Ein Studenten aus Gießen und einem Mann aus München. Auch über Prostitution, Krafft-Ebing, Ulrichs, Bevölkerungspolitik und den § 175). [S.a. Herzer 324. Von Dr. med. van Erkelens sind keine weiteren Angaben bekannt].

Lesetipp! Klinische Zeit- und Streitfragen, 1895. (9. Jg.: Schrenck-Notzing, Albert: Ein Beitrag zur Aetiologie der conträren Sexualempfindung mit Fallbeispielen S. 1-36). [S.a. Mildenberger, S. 47, 50. S.a. Weber, S. 114-115, 122, 130, 141, 191, 195-196, 200-2006].

Die neue Zeit, 1895. (34. Heft: Eduard Bernstein: Die Beurtheilung des widernormalen Geschlechtsverkehrs S. 228-233). [Hier allg. Infos zu Eduard Bernstein (1850-1932)].

Young, Dal: Apologia pro Oscar Wilde, 1895. [Ausnahmweise eine englische Schrift. Die  deutsche Übersetzung von 1904 wird nicht als Scan angeboten. Zur dt. Ausgabe s.a. Herzer 594. Siehe unten Rez. im JfsZ 7. 1905, S. 679-680].

Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft, 1895 [sic]. (15. Jg.: Karl von Lilienthal: Der Stooßsche Entwurf eines schweizerischen Strafgesetzbuches mit Hinweisen zur widernatürlichen Unzucht S. 260-356, hier S. 337-338). [S.a. Herzer 319. Bei dem Autor handelt es sich offenbar nicht um den Reichsgerichtsrat Karl Lilienthal (1858-1935)]. 

1896

Albrecht, Max: Russisch Centralasien: Reisebilder aus Transkaspien, Buchara und Turkestan, 1896. (Im Kap. über Buchara [Usbekistan]: Tanzende Knaben – Batschis vertreten die Stelle von Tänzerinnen und sind Hetären. Eifersucht bis Mord. Die verliebte Zärtlichkeit von älteren Herren S. 133-138). [S.a. Herzer 337a. Hier allg. Infos zu Max Albrecht (1851-1925). Die Deutsche Biographie geht auch auf seine Reisebeschreibungen über russische Erdölgebiete ein].

Die Chronik Hartung Cammermeisters, 1896. (Zwei Fälle: Im Jahr 1454 wurden in Thüringen in Erfurt oder in der Nähe eine Gruppe von Ketzern verbrannt S. 136-137. Im Jahr 1457 trat in Weißensee in Thüringen ein angeblicher Geistlicher in Erscheinung über den es Gerüchte gab, dass er eine Frau wäre und mit einem Deutschordensherren geschlafen hätte. Nach einer Gerichtsverhandlung wurde der angebliche Priester außer Landes gebracht S. 162). [S.a. Mann für Mann, S. 96, 99].

Ellis, Havelock / Symonds, J. A: Das konträre Geschlechtsgefühl, 1896. [Herzer 338. Hier allg. Infos zu Havelock Ellis (1859-1939) und John Addington Symonds (1840-1893)].

Frey, Ludwig: Der Eros und die Kunst. Ethische Studien, [1896]. [Herzer 340. Hier allg. Infos zu Ludwig Frey (1810-1871)].

Der Gerichtssaal, 1895. (Hüpeden: Bemerkungen zu von Krafft-Ebing Der Conträrsexuale vor dem Strafrichter S. 440-457). [Herzer 329. Hüpeden wird im JfsZ 7.1905, S. 1004-1005 zitiert. Zum rez. Werk siehe oben Krafft-Ebing, 1894. Zu F. Hüpeden, Geheimer Medicinalrath, liegen keine weiteren Angaben vor].

Lesetipp für die 8. Aufl.! Kraepelin, Emil: Psychiatrie. Ein [kurzes] Lehrbuch für Studirende und Aerzte. (1896: 5. Aufl.: In einem Bd.: Conträre Sexualempfindung S. 779-788). (1899: 6. Aufl.: 2. Bd.: Offenbar ident. mit 5. Aufl.: Conträre Sexualempfindung S. 562-571). ([1904]: 7. Aufl.: 2. Bd. Offenbar fast ident. mit 6. Aufl.: Conträre Sexualempfindung S. 805-814). (1915: 8. Aufl.: U.d.T.: Psychiatrie. Ein Lehrbuch für Studierende und Ärzte. 4. Bd.: Mit einem großen Beitrag über Homosexualität auf S. 1936-1972. Mit einem Foto von einem männlichen Prostituierten in weiblicher und männlicher Tracht S. 1947). [S.a. Mildenberger, der sich auf S. 52-53 der 4. Aufl. von 1893 und auf S. 97 der 8. Aufl. von 1915 bezieht. S.a. Weber, S. 299, 307].

Neuland. Monatsschrift für Politik, Wissenschaft, Litteratur u. Kunst, 1896. (1. Jg: Rez. von Th. Ramien [d.i. Magnus Hirschfeld]: Sappho und Sokrates, 1896 S. 156). [Über Hirschfelds erste Veröffentlichung. Siehe übernächster Eintrag].

Neurologisches Centralblatt, 1896. (15. Jg. Hoche, A.: Zur Frage der forensischen Beurtheilung sexueller Vergehen S. 57-68. P. Näcke: Zur Frage der sog. Moral insanity über moralisch Irrsinnige ohne konkreten homosexuellen Bezug S. 484-495). [Hier allg. Infos zu Alfred Hoche (1865-1943) und zu Paul Näcke (1851-1913). Zum ersten Beitrag s.a. Mildenberger, S. 53. S.a. Weber, S. 155, 159, 161. Zum 2. Beitrag siehe unten Grenzfragen des Seelen- und Nervenlebens, 1902. S.a. Mildenberger, S. 51].

Lesetipp! Ramien, Th. [d.i. Magnus Hirschfeld]: Sappho und Sokrates oder Wie erklärt sich die Liebe der Männer und Frauen zu Personen des eigenen Geschlechts?, 1896. [Herzer 341. Die erste Veröffentlichung von Magnus Hirschfeld. Eine zweite Aufl. erschien 1902, eine dritte Aufl. 1922, die nicht als Scan angeboten werden].

Schlaf, Johannes: Frühling, 1896. (erotische Schilderung: Du bist das liebe Mädel […] bist Mann und Weib S. 32). [Zu Schlaf s.a. Mann für Mann, S. 617-619. Hier wird angegeben, dass das Titelblatt den Brustakt eines erwachenden Jünglings zeigt]. 

1897

Cramer, August: Gerichtliche Psychiatrie.., 1897. (Die conträre Sexualempfindung S. 177, 179-180). [S.a. Herzer 351. S.a. Müller, S. 261, S.a. Mildenberger, S. 52. Hier allg. Infos zu August Cramer (1860-1912)].

Delbrück, Anton: Gerichtlich Psychopathologie. Ein kurzes Lehrbuch, 1897. (Setzt sich indirekt für Legalisierung bei Urningen, aber gegen Urningprostitution ein S. 189-190). [S.a. Mildenberger S. 52. Hier allg. Infoszu Anton Delbrück (1862-1944)].

Der Gerichtssaal, 1897. (Mit zwei Beiträgen: Hugo Hoegel: Die "Verkehrtheit" des Geschlechtstriebs im Strafrechte S. 103-121. Dr. W.: Die "Verkehrtheit" des Geschlechtstriebs im Strafrechte. Eine Entgegnung S. 443-449). [Beide Herzer 358. Zu beiden Verfassern liegen keine weiteren Angaben vor].

Lesetipp! Hartmann, Oswald O.: Das Problem der Homosexualität im Lichte der Schopenhauer'schen Philosophie, [1897]. [Herzer 355. Emanzipatorische 27-seitige Schrift. Dahinter Werbung für weitere Schriften aus dem Max Spohr-Verlag. Zu Oswald O. Hartmann liegen keine weiteren Angaben vor].

Henne-am Rhyn, Otto: Allgemeine Kulturgeschichte von der Urzeit bis auf die Gegenwart, 1897. (7. Bd.: Kulturgeschichte der jüngsten Zeit. Mit dem Kap. Die Entarteten mit Hinweisen auf Ulrichs, Krafft-Ebing, Otto de Joux, Oscar Wilde, S. 200-202). [S.a. Müller, S. 134. S.a. Herzer 191, der sich auf die 1. Aufl. von 1872 bezieht. Hier allg. Infos zu Otto Henne am Rhyn (1828-1914)].

Hinschius, Paul: Das Kirchenrecht der Katholiken und Protestanten in Deutschland, 1897. (6. Bd. Erwähnungen von Sodomie S. 42, 45, 188, 190, 353 und 368)

Hirschfeld, Magnus: An die gesetzgebenden Körperschaften des Deutschen Reiches, [1897]. (17-seitige  Schrift über die Petition zur Abschaffung des § 175 RStGB). [Nicht bei Herzer. Diese Petentenliste ist nicht identisch mit der Liste im ersten Jg. vom Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen ab S. 244. Hier allg. Infos zu Magnus Hirschfeld (1868-1935)].

Lesetipp! Joux, Otto de [d.i. Otto Rudolf Podjukl]: Die Hellenische Liebe in der Gegenwart. Psychologische Studien, 1897. [Herzer 368. Wichtige Schrift aus dem Bereich der homosexuellen Emanzipationsliteratur. Trotz breiter Rezeption seiner Werke lieben keine näheren Angaben zu Otto Rudolf Podjukl vor].

Rudeck, Wilhelm: Geschichte der öffentlichen Sittlichkeit in Deutschland. Moralhistorische Studien, 1897. (Drei Absätze über Päderastie S. 186). [Herzer 538, der auf weitere Auflagen von 1902 und 1905 verweist. Hier allg. Infos zu Wilhelm Rudeck (vor 1897-nach 1920)].

Zeitschrift für Criminalanthropologie, Gefängniswissenschaft und Prostitutionswesen, 1897. (Laupts: über eine Enquete zur sexuellen Inversion S. 76. Albert Moll: Probleme in der Homosexualität S. 157-189 [Herzer 362]. Moraglia: Neue Forschungen auf dem Gebiete der weiblichen Kriminalität, Prostitution und Psychopathie auch über Tribadismus, Sapphismus und sexuelle Perversion S. 229-272, insb. S. 248-271 [Herzer 364. S.a. Rez. in JfsZ 2, S. 414-415]. Laupts: Conträrsexuales S. 321-357 [Herzer 361]). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Albert Moll (1862-1939). Zu Dr. Laupts und Moraglia liegen keine weiteren Angaben vor].

1898

Bismarck, Otto von: Gedanken und Erinnerungen, 1898. (1. Bd.: Über Untersuchungen von 1835, welche eine in Berlin weit verzweigte Verbindung zum Zweck der unnatürlichen Laster betraf S. 6). [Von dem Buch werden auch spätere nicht satzgleiche Fassungen als Scan angeboten. Bismarcks Äußerung bezieht sich auf den Prozess Wadzeck und Alfred Reichsgraf von Malzan-Wedell (1792-1858). Siehe oben Casper, 1856. Hier allg. Infos über Friedrich Wadzeck in Allgemeine Deutsche Biographie 1896; 40. Bd., der jedoch nicht auf den oben genannten Hintergrund eingeht].

Die neue Zeit, 1898. (Heft 44: Herzen, W.: Die konträre Sexualempfindung und der § 175 des Reichsstrafgesetzbuchs S. 555-561). [Zum Verfasser liegen keine weiteren Angaben vor].

Lesetipp! Frey, Ludwig: Die Männer des Rätsels und der Paragraph 175 des deutschen Reichsstrafgesetzbuches, 1898. (Im ersten Kap. geht Frey auf prominente Männer ein, die als homosexuell angesehen werden wie Platen, Shakespeare, Lavater, Humboldt und Winkelmann S. 17-18, 23-24, 26-36, 36-46). [Das Werk ist eine wichtige homosexuelle Emanzipationsschrift. S.a. Herzer 380. S.a. Mann für Mann S. 242-243. Die Angabe in Mann für Mann S. 452, dass Ludwig Frey (1810-1871) auf S. 168 auch Wilhelm Kunst zu den berühmtem Homosexuellen rechnet, ist nicht richtig].

Lesetipp! Hirschfeld, Magnus: § 175 des Reichsstrafgesetzbuches : die homosexuelle Frage im Urteile der Zeitgenossen, 1898. [Schlagwort: WHK. S.a. Herzer 383. Zu Magnus Hirschfeld (1868-1935) s.a. Mann für Mann, S. 358-360].

Horneffer, August: Johann Rosenmüller, 1898. (Hintergründe zur Sodomiterey von Johann Rosenmüller S. 33-38). [S.a. Derks, S. 18-26. S.a. Mann für Mann, S. 592. Hier allg. Infos zu Johann Rosenmüller (ca. 1617-1684) mit dem Hinweis auf Knabenschänden in 20 Fällen].

Strindberg, August: Inferno, 1898. (Neu gesetzt: Tagebuch 1896: Dazu suchen mich noch meine beiden Nachbarn, geständige Päderasten, durch ihre widerliche Unterhaltung in einen Streit zu verwickeln). [Hier allg. Infos zu August Strindberg (1849-1912)].

Lesetipp für die Bebel-Rede vom 13.01.1898! Reichstagsprotokolle, 1898. (13.01.1898: August Bebel fordert im Reichstag die Überprüfung des § 175 RStGB, S. 410. 13.01.1898: Replik von Schall auf die Rede von August Bebel S. 516-517). (19.01.1898: August Bebel über die Petition und Schall S. 523). [Zu Bebel und Homosexualität s.a. In het Panhuis, S. 188-192. S.a. Goodbye to Berlin?, S. 41. Alle Reichstagsprotokolle wurden von der bayrischen Staatsbibliothek online gestellt. Durch das Schlagwort Homosexualität wurden mehrere Beiträge aus den Jahren 1898-1932 erschlossen und hier wiedergegeben. Die Buchstaben A-D hinter den Seitenangaben dienen dem besseren Auffinden der Beiträge. Die Namen der jeweiligen Redner, das Thema und auch das Ende des Vortrages wurden ergänzt. S.a. Herzer 375, 390. Drucksachen wurden auch abgedruckt im JfsZ 1.1899, S. 272-280].

1899

Archiv für Kriminalanthropologie und Kriminalistik, 1899. (1./2. Bd. mit sep. Seitenzählung. Der erste Band von 1899 enthält Beiträge aus vier Heften, die zwischen Sept. 1898 und April 1899 erschienen sind. 1. Bd.: Schrenck-Notzing, Albert von: Beiträge zur forensischen Beurteilung von Sittlichkeitsvergehen mit besonderer Berücksichtigung der Pathogenese psychosexueller Anomalien S. 5-25, 137-182 [Herzer 419. Rez. in JfsZ 2.1900, S. 361-363]. Rez.: Moll: Die konträre Sexualempfindung S. 268-270. Rez.: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen S. 223. 2. Bd.: Kautzner, Karl: Homosexualität. Erläutert an einem einschlägigen Falle S. 153-162 [Herzer 407]. Rez.: JfsZ S. 223). [Die Auflistung der eingescannten Bände bei Archive.org ist unübersichtlich. Die Bände werden unterschiedlich zusammengefasst, tragen teilweise die spätere und damit hier falsche Bezeichnung Archiv für Kriminologie und sind insgesamt unvollständig. Im Folgenden wird eine Übersicht der als Scan angebotenen Bände aufgeführt. Die Bandnummern stellen keine Jahrgangsbezeichnung dar, sondern pro Jahr sind vier physische Bände erschienen. In einem Scan sind je ein oder zwei Bände mit separater Seitenzählung erfasst. Ein Band besteht aus jeweils vier Heften. 1899: 1./2. Bd.; 1900/1901: 5./6. Bd.; 1902/1903: 9./10. Bd.; 1903: 11./12. Bd.; 1904: 14./15. Bd.; 1904: 15./16. Bd.; 1904: 16/17. Bd.; 1904/1905: 17./18. Bd.; 1905: 20./21. Bd.; 1905/1906: 21./22. Bd.; 1905/06: 22./23. Bd.; 1906: 23./24. Bd.; 1906: 25. Bd.; 1906/1907: 26./27. Bd.1907: 27./28. Bd.; 1907: 28./29. Bd.; 1908: 29. Bd.; 1908: 30. Bd.; 1908: 31. Bd.]

Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten, 1899. (32. Bd.: 2. Heft: Paul Näcke: Kritisches zum Kapitel der normalen und pathologischen Sexualität S. 356-386). [S.a. Herzer 411. Rez. im JfsZ 2.1900. S. 356-358].

Blätter für die Kunst. [Zum Inhalt: Die Blätter für die Kunst war das Forum für den George-Kreis, die Verehrer und Adepten von Stefan George. Wegen der Bedeutung werden die einzelnen als Scan verfügbaren Ausgaben hier auch ohne konkrete Textstellen aufgeführt]. (1899: U.d.T.: Eine Auslese aus den Jahren 1892-1898).  (1900-1901: 5. Jg.).  (1902-1903: 6. Jg.).  (1904: 7. Jg.). (1910-1919: 9.-12. Jg.). [Zu Stefan George s.a. Mann für Mann, S. 272-274. Hier allg. Infos zu Blätter für die Kunst (1892-1919)].

Fuchs, Alfred: Therapie der abnomalen Vita Sexualis bei Männern.., 1899. (Großer Beitrag über Conträre (homosexuale) Geschlechtsempfindung mit vielen Fallschilderungen S. 104-126). [S.a. Herzer 399. Rez.: JfsZ 2.1900, S. 350-351. Hier allg. Infos über Alfred Fuchs (1870-1927)].

Die Gesellschaft, 1899. (15. Jg.: 2. Bd.: 1. Heft.: Albert Moll: Die widernatürliche Unzucht im Strafgesetzbuch auch über Strafbarkeit bei Frauen S. 1-11). [Schlagwort: lesbisch. S.a. Herzer 410. Hier allg. Infos zu Albert Moll (1862-1939)].

Günter, Reinhold: Kulturgeschichte der Liebe, 1899 [sic]. (Erwähnungen von Homosexualität S. 8, 69-70, 317-319). [Siehe unten Rez. im JfsZ 2.1900, S. 381. S.a. Herzer 402. Zu Reinhold Günter liegen keine weiteren Angaben vor].

Lesetipp! Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen / JfsZ, 1899/1900. (1. Jg. und 2. Jg. Zum Inhalt: Das JfsZ erschien von 1899-1923 und gilt als erste wissenschaftliche Homosexuellenzeitschrift der Welt. Die ersten 9. Jg. der Jahrbücher – 1899-1906 und 1908 – werden als Scan angeboten. 1907 erschien kein Jahrbuch. Die ersten beiden Jg. befinden sich auf einem Scan. Im 1. Jg. finden sich u.a. folgende Beiträge: Hirschfeld, Magnus: Die objektive Diagnose der Homosexualität mit einem Fragebogen S. 4-35 [S.a. Herzer 405. S.a. Müller, S. 303. S.a. Weber, S. 234-235]. Vier Briefe von Karl Heinrich Ulrichs (Numa Numantius) an seine Verwandten S. 36-70 [S.a. Herzer 423. S.a. Müller, S. 191-192, 198]. Frey, Ludwig: Zur Charakterisierung des Rupfertums S. 71-96 [Schlagwort: Erpresser. S.a. Herzer 398]. Praetorius, Numa [Eugen Wilhelm]: Die strafrechtlichen Bestimmungen gegen den gleichgeschlechtlichen Verkehr S. 97-149 [S.a. Herzer 426. Zu Eugen Wilhelm s.a. Mann für Mann, S. 737-738, wo auf 130 Beiträge von ihm zur Homosexualität verwiesen wird. S.a. Capri Heft 9 bzw. 3/1990, S. 31-33 und Heft 11 bzw. 1/1991, S. 48]. Frey, Ludwig: Aus dem Seelenleben des Grafen Platen S. 159-214 [S.a. Herzer 397]. Meienreis, Richard: Bibliographische Literatur S. 215-238 [S.a. Herzer 409]. Hirschfeld, Magnus [u.a.]: Petition […] behufs Abänderung des § 175 […] S. 239-280 [S.a. Herzer 406]). [Zum Jahrbuch s.a. Keilson-Lauritz].

Lombroso, Cesare: Neue Fortschritte in den Verbrecherstudien, 1899. (Nr. 7: Nur einer der Täter hat keine bösartige Physiognomie, sondern ein Weibergesicht; es ist ein Päderast S. 89. Urningischen Paarungen, Tribaden und Freunschaften zwischen Männern S. 221. Erwähnung Päderasten S. 281). [S.a. Herzer 321. Hier allg. Infos zu Cesare Lombroso (1835-1909)].

Mommsen, Theodor: Römisches Strafrecht, 1899. (Kap. Päderastie und die Lex Scantia Strafe unter Justitian für den aktiven Part der Tod und für den passiven Part der Verlust des halben Vermögens S. 703-704). [Bleibtreu-Ehrenberg, S. 187, 241. Hier allg. Infos zu Theodor Mommsen (1817-1903)].

Monatshefte für praktische Dermatologie, 1899. (29. Bd.: Oefele: Zum konträren Geschlechtsverkehr in Altägypten S. 409-411). [Herzer 414. Zum Verfasser liegen keine weiteren Angaben vor].

Die neue Zeit, 1899. (Heft 6: R. Jonas: § 175. S. 179-183). [Zum Verfasser liegen keine weiteren Angaben vor].

Rohleder, Hermann: Die Masturbation, 1899. (Im Literaturverzeichnis wird u.a. Laker: ..verkehrter Richtung des weiblichen Geschlechtstriebes S. XIV. und Moll: Die konträre Sexualempfindung angegeben. Seite XV.). [Aus dem Inhaltsverzeichnis ergeben sich keine konkreten Textstellen. S.a. Herzer 415a. Hier allg. Infos zu Hermann Rohleder (1866-1934)].

von Neuenburg, Mathias / Georg Grandaur (Übers.): Die Chronik des Mathias von Neuenburg, 1899. (Der Graf von Jülich wurde der Sodomie verdächtig, von seinen Söhnen [Wilhelm und Gerhard] gefangen genommen S. 188. Im Jahr 1351 kam er frei S. 202). [S.a. Die sünde, S. 37. Hier allg. Infos zum Graf von Julich bzw. Wilhelm I. [bzw. V. oder VI.] (um 1299-1361), Matthias von Neuenburg (1294-1365). Zu Georg Grandaur liegen keine weiteren Angaben vor. Über Neuenburg hier ausnahmsweise auch die Snippet-Ansicht von Mann für Mann, S. 1266-1267, hier S. 1267].

Lesetipp! Wächter, Theodor von: Die Liebe als körperlich-seelische Kraftübertragung, eine psychologisch-ethische Studie, 1899. [Eine homosexuelle Emanzipationsschrift, die neben einem Bekenntnis zur eigenen Homosexualität des Verfassers auch Theorien über die Homosexuellenemanzipation enthält. S.a. Herzer 424. Rez.: JfsZ 2.1900, S. 390-392. S.a. Goodbye, S. 33. S.a. Mann für Mann, S. 717-718. Die Textstellen wurden noch nicht zugeordnet]).

Lesetipp! Zürcher Diskußjonen [=Zürcher Diskussionen], 1899. (2. Jg.; Heft 16–17. Das Heft besteht nur aus dem 16-seitigen Beitrag: Max Kaufmann: Heine und Platen. Eine Revisjon ihrer literarischen Prozeßakten und behandelt aussschließlich den Streit zwischen dem Juden Heinrich Heine und dem Homosexuellen August Graf von Platen) [Neu gesetzt. Durch das anklicken auf die Seitenzahlen öffnet sich ein Link zum Originaldokument. Zu diesem Max Kaufmann liegen keine weiteren Angaben vor].

Zürcher Diskußjonen [Zürcher Diskussionen], 1899. (2. Jg.; Heft 22. Franziska zu Reventlow: Viragines oder Hetären? Mein Gott, es fält uns ja nicht ein, die lesbische Liebe principiell zu »verdammen«). [Neu gesetzt. Hier allg. Infos zu Fanny bzw. Franziska zu Reventlow (1871-1918)].

Die Zukunft, 1899. (Hrsg. und Autor Maximilian Harden). (26. Bd.: Großer Beitrag: Albert Eulenburg: Der Marquis de Sade und Anzeige wegen Sodomie S. 497-515, insb. 501).

Das 20. Jahrhundert

1900

Archiv für Kriminalanthropologie und Kriminalistik, 1900/1901. (5./6. Bd. mit separater Seitenzählung. 5. Bd.: Näcke: Die forensische Bedeutung der Träume S. 114-125 [Herzer 452. Nach dem Register mit dem abweichenden Titel: Die kriminalistische Wichtigkeit der Träume]. 6. Bd.: Rez.: Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur S. 339. Rez.: Wachenfeld: Homosexualität und Strafgesetz S. 361-365). [Allg. Infos zum Archiv.. siehe oben 1899].

Campanella, Thomas / Ignaz Emanuel Wessely (Übers.): Der Sonnenstaat, 1900 [Zum Inhalt: Nach dem 1602 von dem Dominikaner Tommaso Campanella verfassten Werk über einen idealen Staat. Es wird nur eine Übersetzung angeboten]. (Neu gesetzt. Diejenigen, welche wegen Sodomie auf der That ertappt werden, erhalten eine Rüge, und werden zur Strafe dazu verhalten, sich die Schuhe zwei Tage lang um den Hals zu binden, wie um dadurch anzudeuten, daß sie die natürliche Ordnung verkehrt und die Füße gleichsam auf den Kopf gestellt haben. Wenn sie aber ruckfällig werden, wird die Strafe verschärft, bis zuletzt Todesstrafe verhängt wird S. 25). [S.a. Randgruppen, S. 326, wonach dies eine literarische Fiktion blieb. Hier allg. Infos zu Thomas Campanella (1568-1639) und seinem Werk Die Sonnenstadt bzw. Der Sonnenstaat. Zu Ignaz Emanuel Wessely (1841-1900) liegen kaum weitere Angaben vor].

Ebers, Georg: Ausgewählte Werke, [1900 ?]. (5. Bd.: Neu gesetzt. [16. Kap.]: Der Kaiser über Antinous und Hadrian) [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Georg Ebers (1837-1898)].

Grenzfragen des Seelen- und Nervenlebens, [Bei Archive.org unter dem nicht zeitgenössischen Titel Abnorme Charaktere verzeichnet], 1900. (Mit dem Beitrag: Möbius, Paul Julius: Ueber Entartung. S. 93-123). [Dieser Beitrag muss inhaltlich noch erschlossen werden. Der gleiche Verfasser publizierte 1903 unter dem Titel Geschlecht und Entartung eine Schrift, wo er ausführlich auf Homosexualität eingeht. S.a. Herzer 572 und die Rez. in JfsZ  6, S. 496-498. Diese Schrift wird nicht als Scan angeboten].

Hagen, Albert [d.i. Iwan Bloch]: Die sexuelle Osphresiologie, 1900. (Konträrsexualität mit lesbischen Beispiel S. 125-133. Podexfetischismus bei Homosexuellen S. 133-135). [S.a. Herzer 439. Hier allg. Infos zu Iwan Bloch (1872-1922)].

Lesetipp! Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen / JfsZ, 1900. (2. Jg. Siehe oben Jahrbuch.. 1899. Die Jg. 1899 und 1900 befinden sich beide auf einem Scan. Im 2. Jg. befinden sich u.a. folgende Beiträge – mit Ill. u.a. S. 336: Albert Moll: Die Behandlung der Homosexualität S. 1-19 [S.a. Herzer 451]. Z.: Schützt der § 175 Rechtsgüter? […] S. 30-52 [S.a. Herzer 463]. Gustav Jäger: Ein bisher ungedrucktes Kapitel über Homosexualität aus der Entdeckung der Seele S. 53-125 [S.a. Herzer 442. Der hier auf den S. 102-105 geschilderte Fall von Kertbeny über einen aktiven Pygisten ist auch in Capri Heft 9 bzw. 3/1990, S. 26-27 abgedruckt und wird Valerian Schober zugeordnet. Zu Schober s.a. Mann für Mann, S. 637-638]. Ferdinand Karsch: Päderastie und Tribadie bei den Tieren auf Grund der Literatur S. 126-160 [S.a. Herzer 446]. Urteile römisch-katholischer Priester über die Stellung des Christentums […] S. 161-203 [S.a. Herzer 457]. Welche Stellung hat die christliche Kirche zu der gleichgeschlechtlichen Liebe […] S. 204-210 [S.a. Herzer 458]. Franz Neugebauer: 17 Fälle von Koinzidenz von Geistesanomalien mit Pseudohermaphroditismus S. 224-253 [Schlagwort: Hermaphroditen, Zwitter. S.a. Herzer 453. Neugebauer hat in den JfsZ mehrere Beiträge über Hermaphroditen verfasst. S.a. den Beitrag von Geertje Mak über Hermaphroditen in Invertito 6.2004, S. 95-109, der sich vor allem auf die Fälle von Neugebauer stützt]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Michel Angelos Urningtum S. 254-267 [Schlagwort: Michelangelo. S.a. Herzer 461. S.a. Sternweiler, S. 102-207]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Georges Eekhoud. Ein Vorwort S. 268-277 [S.a. Herzer 460]. David und der heilige Augustin S. 288-294 [S.a. Herzer 434]. Max Katte [d.i. Karl Friedrich Jordan]: Aus dem Leben eines Homosexuellen S. 295-323 [S.a. Herzer 444]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Die Bibliographie der Homosexualität S. 345-445 [S.a. Herzer 459]. Zeitungsmitteilungen S. 446-477. [Schlagwort: Presse. S.a. Herzer 463a]. [Zum Jahrbuch s.a. Keilson-Lauritz].

Kupffer, Elisar von: Auferstehung. Irdische Gedichte, 1900. [Zum Inhalt: Es handelt sich meistens um geschlechtsneutrale Liebesgedichte oder Gedichte, die Jünglingsliebe dezent andeuten. Der Band erschien im Max Spohr-Verlag, dem Haus- und Hofverlag der frühen Homosexuellenbewegung]. (Mit einem Bild von Kupffer. U.a. mit folgenden Gedichten: Antinous 21-23. Ungeweihte Liebe S. 48-49. Santa Lucia S. 77. Jüngling Tod S. 98-100. Der Genesende spricht S. 103-104). [Siehe unten Rez. in JfsZ 5.1903, S. 1061-1065. S.a. Lieblingminne, S. 177-181, wo Kupffer als Hrsg. auch vier seiner eigenen Gedichte abgedruckt wie u.a. Antinous und Der Genesende spricht. S.a. Mann für Mann, S. 452-453. Hier allg. Infos zu Elisar von Kupffer (1872-1942)].

Die neue Zeit, 1900. (Nr. 31. Wilhelm Herzberg: Rez. des JfsZ S. 123-124.).

Schultze, Fritz: Psychologie der Naturvölker, 1900. (Lesbische Liebe, Päderastie und Männerehen S. 161, 162-164). [S.a. Herzer 456. In dem Artikel von F. Karsch: Uranismus oder Päderastie bei den Naturvölkern im JfsZ 3.1901, S. 72-201 wird Schultze auf 15 Seiten genannt. Hier allg. Infos zu Fritz Schultze (1846-1908)].

Simmel, Georg: Philosophie des Geldes, ab 1900. (Neu gesetzt. Über die häufig angegebenen Fälle der lesbischen Liebe unter den Prostituierten). [Von Projekt Gutenberg ohne die Angabe von Jahr und Verlag. Die 1.-7. Aufl. erschien zwischen 1900 und 1977. Hier allg. Infos zu Georg Simmel (1858-1918)].

Wilde, Oscar: Salome. [Zum Inhalt: Wildes Drama wurde vor allem durch die gleichnamige Oper von Richard Strauss berühmt, der zwar auf den Text von Oscar Wilde in der Übersetzung von Hedwig Lachmann zurückgriff, ihn jedoch stark kürzte. Der erste Scan von 1900 gibt den gesamten Text wieder. Der zweite Scan von 1905 gibt nur den von Strauss stark verkürzten Text wieder, bei dem mehrere Sätze eines Pagen über seine Liebe zu einem jungen Syrer fehlen]. (1900: Übers.: Hedwig Lachmann mit freizügigen Jugendstil-Illustrationen von Aubrey Beardsley. Zu den später gekürzten Szenen gehört u.a. die Äußerung des Pagen: Der junge Syrier hat sich getötet. Der junge Hauptmann hat sich getötet. Der meine Freund war, hat sich getötet. Ich habe ihm eine kleine Nardenbüchse und silberne Ohrringe geschenkt, und nun hat er sich getötet  S. 31). (1905: Übers.: Hedwig Lachmann. Gekürzte Fassung ohne die relevanten Szenen). [S.a. Keilson-Lauritz, S. 311. Sie verweist auf zwei Rez. im Eigenen, die auf das Freundschaftsidyll zwischen dem jungen Syrer und dem Pagen der Königin hinweisen. S.a. JfsZ 5.1903, S. 1057, wo in Bezug auf die beiden Männer von Töne zärtlichster Freundesliebe die Rede ist. Als das Drama 1923 verfilmt wurde, sollen alle Rollen als Hommage an Oscar Wilde nur mit Schwulen und Lesben besetzt worden sein. Hier allg. Infos zu Oscar Wilde (1854-1900), dem Drama Salome und dem Film Salomé].

Zeitschrift für Ethnologie, 1900. (Oskar Baumann: Conträre Sexual-Erscheinungen bei der Neger-Bevölkerung Zanzibars. Im Alter werden die Männer zuerst aktive und mit eintretender Impotenz passive Päderasten. Manche männliche Prostituierte tragen Frauenkleidung. Mit einer Illustration von zwei selbstgefertigten Dildos für Frauen, die man mit warmen Wasser füllen kann S. 668-670). [Schlagwort: lesbisch, Sansibar, Afrika. S.a. Herzer 428. Hier allg. Infos zu Oscar Baumann (1864-1899)].  

Siehe voriger Eintrag

Zwei selbstgefertigte Dildos aus Holz, die man mit warmen Wasser füllen kann. Der untere Dildo kann von zwei Personen gleichzeitig verwendet werden.

 

1901

Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts, 1901. (45. Jg.: Delbrück: Rez. von Wachenfeld: Homosexualität und Strafgesetz S. 864-865). [Zum rez. Werk siehe unten Wachenfeld, 1901]

Lesetipp für den ersten Beitrag! Der Gerichtssaal, 1901. (59 Jg.: Drei Beiträge: Gruber, Ludwig: Ein weiblicher Urning ein Fall aus Ungarn von 1899 über Mordversuch auch Eifersucht mit einem Gutachten und Schilderung der Motivation S. 384-396. Rez. des 3. Jg. des JfsZS. 399-400. Rez. zu Wachenfeld: Homosexualität und Strafgesetz. Es wird gelobt, dass der Verfasser die Strafbarkeit anerkennt S. 462). [Schlagwort: lesbisch. Zum 1. Beitrag s.a. Herzer 477a und die Rez. im JfsZ 4.1902, S. 795-796. Zum 2. Beitrag siehe unten Jahrbuch, 1901. Zum 3. Beitrag siehe unten Wachenfeld, 1901].

Lesetipp! [Hirschfeld, Magnus]: Was muss das Volk vom Dritten Geschlecht wissen!, 1901. [Zum Inhalt: Eine Aufklärungsschrift, die in hoher Auflage und zu geringem Preis die Ziele des Whk darstellt]. (1901: Neu gesetzt von Schwulencity.org). (1901: Neu gesetzt. In deutsch und spanisch). [S.a. Herzer 484. Siehe unten JfsZ 4.1902, S. 893-896. Zu Hirschfeld s.a. Mann für Mann, S. 358-360.]

Lesetipp! Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen / JfsZ, 1901. (3. Jg.: U.a. mit folgenden Beiträgen – mit Ill.: Richard von Krafft-Ebing. Neue Studien auf dem Gebiete der Homosexualität S. 1-36 [Herzer 489. S.a. Müller, S. 142-143. S.a. Mildenberger, S. 68-69]. Magnus Hirschfeld: Sind sexuelle Zwischenstufen zur Ehe geeignet? S. 37-71 [Herzer 482. S.a. Invertito 7.2005, S. 65-87 über Prinz Joseph von Braganza]. Magnus Hirschfeld: Jahresbericht 1900. S. 598-609 [Herzer 483]. Ferdinand Karsch: Uranismus oder Päderastie und Tribadie bei den Naturvölkern S. 72-201 [Herzer 486]. Alb. Hansen: H. C. Andersen. Beweis seiner Homosexualität S. 203-230 [Herzer 479]. Ludwig von Scheffler: Elagabal. Charakterstudie aus der römischen Kaiserzeit S. 231-264 [Herzer 499]. Numa Praetorius [Eugen Wilhelm]: Oskar Wilde [Oscar Wilde]. Ein Bericht S. 265-274 [Herzer 504]. Johannes Gaulke: Oscar Wildes Dorian Gray S. 275-291 [Herzer 477]. E. Krause: Die Wahrheit über mich. Selbstbiographie einer Konträrsexuellen. S. 292-307 [Herzer 491]. Von Frau M. F.: Wie ich es sehe [Nicht im Herzer]. W. S.: Vom Weibmann auf der Bühne. Eine Studie von Dr. W. S. S. 313-325 [Herzer 498]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Die Bibliographie der Homosexualität für das Jahr 1900… S. 326-519 [Herzer 503]. (Gleicher Jg. neu gesetzt. Das Dokument beinhaltet zwar viele Scan-Fehlern, kann jedoch zum schnellen auffinden von Begriffen hilfreich sein). [Zum Jahrbuch s.a. Keilson-Lauritz].

Japanische Mythologie / Japanische Annalen. [Zwei Beiträge auf einem Scan mit separater Seitenzählung: Japanische Mythologie, 1901 und Japanische Annalen, 1903 in der 2. Auflage über die Bücher XXII-XXX). [Das Werk ist eine Übersetzung des Nihonshoki von Karl Florenz. In Wikipedia steht über das Jahr 720: Eine der Erzählungen des japanischen Nihonshoki beschreibt eine Verdunklung der Sonne, weil zwei männliche sich liebende Priester in einem Grab bestattet wurden; die Naturkatastrophe endet, sobald die beiden in getrennten Gräbern liegen. In Japanische Annalen ist zwar auf den Seiten 51, 64, 66, 365 und 377 mehrfach von einer Sonnenfinsternis die Rede, eine entsprechende Textstelle wurde aber nicht gefunden. Hier allg. Infos zum Nihonshoki (8. Jh.)].

Oppenhoff, Friedrich C.: Das Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich, 1901. (14. Aufl.: Über den § 175 S. 430-431). [S.a. Herzer 261, der sich auf die 11. Ausg. von 1888 bezieht. Hier allg. Infos zu Friedrich Christian Oppenhoff (1811-1875)].

Reallexikon der indogermanischen Altertumskunde, 1901. (Knabenliebe S. 438-439).

Rohleder, Hermann: Vorlesungen über Sexualtrieb und Sexualleben des Menschen (1901). [Dieses Werk ist noch nicht inhaltlich erschlossen. Hier allg. Infos zu Hermann Rohleder (1866-1934)].

Schwally, Friedrich: Semitische Kriegsalterthümer, 1901. (1. Bd.: Die Timoresen glauben, dass die bösen Geister durch den anus eingehen. Die Warnung eines Rabbi beim Gebet die Öffnungen des Leibes zu hüten, scheint ein ähnlicher Aberglaube zugrunde zu liegen. Die Bestimmungen Exkremente zu bedecken, hat nicht nur einen hygienischen Hintergrund, sondern hängt ebenfalls mit Aberglauben zusammen. S. 67-68). [Siehe Rheinisches Museum, S. 474, wo die Texte in Bezug auf Analverkehr in der Antike auch im Kontext von Homosexualität aufgeführt werden. Hier allg. Infos zu Friedrich Schwally (1863-1919)].

Sero, Os.: Der Fall Wilde und das Problem der Homosexualität. Ein Prozess und ein Interview, 1901. (2. Aufl.: Schrift zur Verurteilung von Oscar Wilde wegen Homosexualität). [Herzer 347].

Wachenfeld, Friedrich: Homosexualität und Strafgesetz. Ein Beitrag zur Untersuchung der Reformbedürftigkeit des § 175 St.G.B., 1901. [Herzer 502. Rez. im JfsZ 4.1902. S. 670-774. Zu Friedrich Wachenfeld liegen keine weiteren Angaben vor].

Walloth, Wilhelm: Ein Sonderling. Roman aus der italienischen Renaissance, 1901. [Roman muss noch ausgewertet werden. Hier allg. Infos zu Wilhelm Walloth (1854-1932)].

Die Zukunft, 1901. (Hrsg. und Autor Maximilian Harden). (36. Bd.: Sittengeschichtliche Parallelen über unsittliche Zustände im Theater und Schauspieler die weibisch verzärtelt (effeminirt) sind S. 29-35). (37. Bd.: [Maximilian Harden?]: Liebenberg. Fürst Eulenburg, der auf den zärtlich klingenden Rufnamen Phili hört. Andeutungen auf die Macht alter Zauberruthen, Küsse und unkleidsame Regung S. 203-212, insb. S. 212). [Ein früher und noch dezenter Angriff gegen die Liebenberger Tafelrunde. Siehe unten Die Zukunft, 1906].  

1902

Aerztliche Sachverständigen-Zeitung, 1902. (Puppe, G.: Ueber larvierte sexuelle Perversität nach einem 1902 gehaltenen Vortrag S. 497-499). [Herzer 535. Rez. im JfsZ 6, S. 560-561. Von dem Gerichtsarzt Dr. G. Puppe liegen keine weiteren Angaben vor].

Lesetipp! Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin, 1902. (59. Bd.: Rez.: P. Näcke über das JfSZ S. 790-791. P. Näcke: Probleme auf dem Gebiete der Homosexualität mit vielen Verweisen auf andere Forscher S. 805-829. P. Näcke: Über die sogenannte "Moral insanity" S. 969-970). [S.a. Herzer: 532. Zur "Moral insanity" siehe oben Grenzfragen.., 1902. Hier allg. Infos zu Paul Näcke (1851-1913)].

Archiv für Kriminalanthropologie und Kriminalistik, 1902/1903. (9./10. Bd. mit separater Seitenzählung. 9. Bd.: Albert Moll: Wie erkennen und verständigen sich die Homosexuellen untereinander? S. 157-159 [Herzer 529]. P. Näcke: Homosexuelle Annonce S. 217-218 [Herzer 530]. Rez.: August Fleischmann: Die Bevorzugten des Liebesglückes S. 248 [Herzer 510]. 10. Bd.: P. Näcke: Zeitungsannocen von weiblichen Homosexuellen S. 225-229 [Herzer 579]. P. Näcke: Zur homosexuellen Lyrik S. 283-285 [Herzer 645. S.a. Rez. in JfsZ 5.1903, S. 1001]. Rez.: Narkissos. Eine hellenische Passionsgeschichte S. 294-296 [Herzer 578]. Rez.: Braunschweig: Das dritte Geschlecht (gleichgeschlechtliche Liebe) S. 302-303, 345-346. Rez.: August Fleischmann's Schriften homosexuellen Inhalts S. 333-334).

Bauer, Max: Das Geschlechtsleben in der deutschen Vergangenheit, 1902. (Einige Sätze über Gregor IX, Berthold von Regensburg, Fälle in Augsburg 1409 und Geiler von Kaisersberg S. 80-81). [Siehe unten Rez. im JfsZ 8.1906, S. 835-836. Hier allg. Infos zu Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510)].

Lesetipp! Bloch, Iwan: Beiträge zur Aethiologie der psychopathia sexualis. Mit einem Vorwort von Albert Eulenberg, 1902. (1. und 2. Teil mit separater Seitenzählung. Teil I.: Ulrichs u.a. S. 10-16. Homosexualität in anderen Ländern, Karl Heinrich Ulrichs S. 22-53. Judentum S. 60, 64-65, 74-75, 97-98, 111, 120-123, 126-128. Kastraten und Hermaphroditen S. 128-132, 135-138. Kleidung 160-163, 166; 168-169. Otto de Joux S. 170-172. Verführung S. 174-180. Nothomosexualität, Klappen S. 180-186; 192, 196-197, 198. Spiegelbild S. 201, 208. Tätowierungen S. 210. Spezielle Aethiologie der Homosexualität u.a. wie auch schon vorher viel über lesbische Frauen S. 214-254. Teil II.: XVII-XVIII, S. 61, 107, 161-164. Prostitution S. 182. Lesben S. 221. Pädosexualität S. 244-246, 255, 259, 301, 309, 315). [Schlagwort: lesbisch, siehe dazu Tribadie in beiden Registern. S.a. Herzer 506. S.a. Weber, S. 162-165. S.a. Rez.: JfsZ 5.1903, S. 951-955. Hier allg. Infos zu Iwan Bloch (1872-1922)].

Dalcke, Albert: Strafrecht und Strafprozessrecht, 1902. (8. Aufl. Gesetzestext und kurzer Kommentar zum § 175 RStGB S. 358). [S.a. Herzer 216, der sich auf 2. Aufl. von 1880 bezieht. Zu Albert Dalcke liegen keine weiteren Angaben vor].

Die Fackel Dez. 1902 (Nr. 123: Karl Kraus über die Krupp-Affäre S. 25 [S.a. Herzer 524. Zur Einstellung von Karl Kraus zur Homosexualität s.a. Capri von 38/2006, S. 2-7]). Hier allg. Infos zu Friedrich Alfred Krupp (1854-1902), Karl Kraus (1874-1936) und Die Fackel].

Gesammelte Kriminalistische Aufsätze, 1902. (Rez. des JfsZ von 1899, S. 841).

Grenzfragen des Seelen- und Nervenlebens, 1902. (18. Bd.: Dieser besteht nur aus einem Beitrag: Näcke, Paul: Über die sogenannte moral insanity. [S. oben Neurologisches Centralblatt, 1896. Hier allg. Infos zu Paul Näcke (1851-1913)].

Hohenzollern-Jahrbuch, 1902. (6. Bd.: Krauel, Richard: Prinz Heinrich von Preußen in Rheinsberg mit vielen Ill. S. 12-37. Seinem Günstling Kaphengst schenkte Prinz Heinrich ein Schloss und auch Knyphausen und andere erfreuten sich der besonderen Gunst des Prinzen S. 25-26, 31). [S.a. Mann für Mann, S. 335-337. Hier allg. Infos zu Heinrich von Preußen (1726-1802) und zu Richard Krauel (1848-1918)].

Lesetipp! Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen / JfsZ, 1902. (4. Jg.: U.a. mit folgenden Beiträgen: Franz Neugebauer: Interessante Beobachtungen aus dem Gebiete des Scheinzwittertums S. 1-176 [Herzer 533]. Alfred Fuchs: Therapeutische Bestrebungen auf dem Gebiete sexueller Perversionen S. 177-186 [Herzer 513, S.a. Mildenberger, S. 49]. Georg Merzbach: Homosexualität und Beruf S. 187-198 [Herzer 526]. Homosexualität und Bibel. Von einem katholischen Geistlichen S. 199-243 [Herzer 518]. Spuren von Konträrsexualität bei den alten Skandinaviern. Mitteilungen eines norwegischen Gelehrten S. 244-263 [Herzer 540]. Suyewo Jwaya: Nan sho k’ (Die Päderastie in Japan) S. 264-271 [Herzer 520]. Max Katte [d.i. K. F. Jordan]: Der Daseinszweck der Homosexuellen S. 272-288 [Herzer 519]. Ferdinand Karsch: Quellenmaterial zur Beurtheilung angeblicher und wirklicher Uranier (Theodor Beza; Johannes von Müller, Freiherr a. von Sternberg) S. 289-571 [Herzer 521, S. 289 fehlt]. L.S.A. M. von Römer: Heinrich der Dritte, König von Frankreich und Polen S. 572-669 [Herzer 536]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Homosexualität und Strafgesetz von Dr. F. Wachenfeld… S. 670-774 [Herzer 542]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Die Bibliographie.. 1901 S. 775-920 [Herzer 541]. L.S.A. M. von Römer: Randglossen zur Debatte über den Rapport des Dr. med. Aletrino am V. Kongreß für Kriminalanthropologie zu Amsterdam S. 921-946 [Herzer 537, Schlagwort: Niederlande]. Polizeidirektor Leopold von Meerscheidt-Hüllessem in memoriam S. 947-955 [Herzer 534]. Magnus Hirschfeld: Jahresbericht 1901 S. 956-975 [Herzer 516]. [Das Foto von Hermann von Teschenberg in Frauenkleidern zwischen S. 176 und 177 und alles anderen Fotos fehlen in dieser Ausgabe. Zu Teschenberg s.a. Mann für Mann, S. 686-687 und Capri Heft 41/2008, S. 17-29. Zum Jahrbuch s.a. Keilson-Lauritz].

Lesetipp! Jugend, 1902. [Zum Inhalt: Die Jugend war ein erfolgreiche Kunst- und Literaturzeitschrift, die von 1896-1940 erschien. Sie wurde zum Namensgeber für die Kunstrichtung Jugendstil, was die Bedeutung der Zeitschrift belegt. Die Zeitschrift betätigte sich auch satirisch und kulturkritisch, wenn auch weniger erfolgreich wie der Simplicissimus. Mehrere der Karikaturen sind bis heute in Veröffentlichungen zur schwulen Geschichte zu finden. Die Zeitschrift wird gemeinsam mit dem Simplicissimus im Volltext im Internet angeboten und ist durch Schlagwörter erschlossen, die von 1902 bis 1930 rund 50 Beiträge über Homosexualität ausweisen. Diese Beiträge wurden im Folgenden über Heftansicht verlinkt. Unter Blättern in der Menueleiste ist es auch möglich, sich die Beiträge über den höher aufgelösten DVG-Viewer anzusehen]. (7. Jg.: 02.12.1902: Heft 49: Der neue Plutarch. Witz über den § 175 und die SPD S. 837).

Müller, Joseph: Das sexuelle Leben der alten Kulturvölker, 1902. (Knabenliebe S. 72-76). [Rez. im JfsZ 5.1903, S. 993-995. S.a. Herzer 495. Bei dem Autor handelt es sich möglicherweise um den Volkskundler Josef Müller (1875-1945)].

Lesetipp! Narkissos: Der neue Werther. Eine hellenische Passionsgeschichte, 1902. (Weber verweist in seinen Ausführungen auf die S. 8, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 30, 48-49, 63-65, 82). [S.a. Weber, S. 227-230. Nach Wikipedia ist dies die homosexuelle Version eine Wertheriade, d.h. ein Werk, das sich an Goethes Die Leiden des jungen Werther orientiert].

Lesetipp! Schrenck-Notzing, Albert von: Kriminalpsychologische und psychotherapeutische Studien, 1902. (Großer Beitrag über Homosexualität mit Bezug auf Schopenhauer, Krafft-Ebing, Reformbedürftigkeit des § 175, Hirschfeld, JfsZ, Moll, Wachenfeld und Cramer S. 1-30. Fall 1: mit einem Urteil vor dem Reichsgericht S. 30-41. Fall 2: S. 41-46. Fall 3: S. 46-50. Fall XII S. 97. Fall XIV und Fall XV S. 99. [S.a. Herzer 538a. Hier allg. Infos zu Albert von Schrenck-Notzing (1862-1929)].

Weygandt, Wilhelm: Atlas und Grundriß der Psychiatrie, 1902. (Abnorme Sexualempfindung S. 207-212). [Schlagwort: lesbisch. S.a. Mildenberger, S. 77. S.a. Müller, Coverabbildung. Diese Coverabbildung – ein Passiver Päderast – ist der S. 212 (sic) dieses Buches entnommen, wird aber ansonsten offenbar von Müller nicht behandelt. Hier allg. Infos zu Wilhelm Weygandt (1870-1939)].

 

Siehe voriger Eintrag

Das Foto wurde beschrieben mit: Passiver Päderast [...] Weibische Züge, bartlos, weiche Haare, wulstige Lippen. Fast 90 Jahre später wurde dieses Foto noch einmal verwendet: Auf dem Cover von Klaus Müller: Aber in meinem Herzen sprach eine Stimme so laut. Homosexuelle Autobiographien und medizinische Pathologien im neunzehnten Jahrhundert (MännerschwarmScript-Verlag, 1991).

Hier weiter 1902

Die Zukunft, 1902. (Hrsg. und Autor Maximilian Harden). (40. Bd.: Albert Moll: Sexuelle Zwischenstufen S. 425-433). [Siehe unten Rez. in JfsZ 5.1903, S. 984-988. S.a. Herzer 527]. (41. Bd.: Zwei Beiträge zum Fall Krupp: Krupp S. 327-335 [Nachruf. Textverlust auf S. 334], Essen-Berlin S. 371-379).  

1903

Archiv für Kriminalanthropologie und Kriminalistik, 1903. (11./12. Bd. mit zwei separaten Seitenzählungen. 11. Bd.: Keine relevanten Einträge gefunden. 12. Bd.: Rez.: Magnus Hirschfeld: Der urnische Mensch S. 274. Rez.: Braunschweig. Das dritte Geschlecht (gleichgeschlechtliche Liebe) S. 349, 364. Rez.: West: Homosexuelle Probleme S. 364-365). [Allg. Infos zum Archiv.. siehe oben 1899].

Lesetipp! Archiv für Kriminal-Anthropologie und Kriminalistik, 1903/1904. (14./15. Bd. mit zwei separaten Seitenzählungen. 14. Bd.: Hans Krticzka: Ein an Sadismus grenzender Fall S. 23-29 [Mord nach analer Vergewaltigung siehe unten Rez. in JfsZ 6.1904, S. 557]. Eugen Wilhelm: Ein Fall von Homosexualität (Androgynie) S. 57-74 [Siehe unten JfsZ 6.1904, S. 530-533. S.a. Herzer 664]. P. Näcke: Die Päderastie bei Tieren S. 361-362. Hans Groß: Rez. Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen S. 379-381 [Siehe unten JfsZ 6.1904, S. 478-481]. 15. Bd.: P. Näcke: Ein Besuch bei den Homosexuellen in Berlin S. 244-263 [Schlagwort: lesbisch. Siehe unten Rez. in JfsZ 7.1905, S. 747-753. S.a. Herzer 643. S.a. Weber, S. 252]. Knauer: Mord, verbunden mit homosexueller Unzucht.. S. 276-277 [Herzer 633. Im Gefängnis wurde der Täter vor der Tat als warmer Bruder, Spinatstecher, Spinatfießl, Pfeifendeckel bezeichnet. Artikel greift auf den gleichen Fall zurück wie siehe unten Archiv für Kriminal-Anthropologie, 1904. 17. Bd. S. 42-59, 214-220]. P. Näcke: Sexuelle Perversitäten bei Tieren und Bestrafung der Sodomie S. 295-297. Hans Groß: Rez. von Dr. Magnus Hirschfeld. Das Ergebnis der statistischen Untersuchungen über den Prozentsatz der Homosexuellen S. 415-416). [Diese und weitere Einträge dieser Zeitschrift wurden von Archive.org fälschlicherweise unter dem Titel Archiv für Kriminologie erfasst. Allg. Infos zur Zeitschrift siehe oben 1899. Zu Paul Näcke s.a. Mann für Mann, S. 534].

Aretino, Pietro: Ragionamenti / Die Gespräche des göttlichen Pietro Aretino [Zum Inhalt: Dieses zwischen 1533 und 1536 verfasste Werk gehört zur Gattung der Hetärengespräche. Die beiden Prostituierten Nanna und Antonia unterhalten sich über ihre Situation und kommen dabei auch auf gleichgeschlechtlichen Sex zu sprechen. Von drei Anbietern werden zwei Übersetzungen angeboten]. (1655: [sic]. U.d.T.: Italiänischer Huren-Spiegel. Der Übersetzer ist unbekannt. Dies ist keine vollständige Übersetzung und es wurden keine Textstellen über gleichgeschlechtliches Sexualverhalten gefunden). (1903: Übers.: Heinrich Conrad. Neu gesetzt bei Projekt Gutenberg. 1. Kap.: 1. Teil: 2. Tag: u.a. mehrere Stellen über Lustknaben. Männer befriedigen ihre Wollust mit den Küchenjungen. [...] Nana hat 'ne Pike auf die Sodomiter, weil sie uns drei Viertel von unserm Verdienst wegnehmen. 7. Kap.: 2. Teil: 1. Tag: Nanna: wie die von ihren Lustknaben bearbeitet werden – von ihren Lustknaben, jawohl! Es reizt ihren Appetit, indem sie sehen, wie diese [...] herumstochern. Du mußt mit ihnen gute Freundschaft halten und zu ihnen gehen, sooft sie dich rufen lassen. Denn [...] wenn sie ihren Lustknaben machen lassen können, was sie wollen, so verlieben sie sich plötzlich in dich. 8. Kap.: 2. Teil: 2. Tag: Nanna: uns wie Knaben zu mißbrauchen und uns von hinten mit seinem Stöpsel zu stöpseln). (1904/1980: Übersetzer Heinrich Conrad. Neu gesetzt bei Zeno. Anhand der Unteilung von Teil und Tage können die oben genannten Textstellen leicht gefunden werden). [Hier allg. Infos zu Pietro Aretino (1492-1556) und seinem Werk Ragionamenti, das auch als Vernünftige Gespräche, Erörterungen, Kurtisanengespräche oder als Gespräche bekannt ist. Bei Gutenberg.de liegt ein Fehler vor, weil sich das Kapitel Der zweite Tag. Wie Nanna der Antonia vom Leben der Ehefrauen erzählte im neu erstellten ersten und vierten Kapitel findet. Hinweise auf die Verwendung von Olisbos bzw. Phallen [Dildos], wie es in Anthropophyteia 4.1907, S. 285 erwähnt wird, wurde nicht gefunden. Aretinos Sechszehn wollüstige Sonette (1890) enthält seine Formulierung Reizender Brünetter. Ergänzt wird das Werk durch ausschließlich heterosexuell-pornographische Abbildungen. In zwei weiteren Werken Aretinos geht es um gleichgeschlechtliches Sexualverhalten, die allerdings nicht als Scan angeboten werden. Das Werk La Puttana Errante bzw. Die fahrende Hure besteht, ähnlich wie Ragionamenti, aus einem Dialog zwischen zwei Frauen über Sexualität. S.a. L’amour bleu, S. 94, wo eine homosexuelle Textpassage daraus zitiert wird. In der Komödie Il Marescalco geht es um einen homosexuellen Höfling, der nicht heiraten möchte. Die Braut stellt sich jedoch als hübscher Jüngling heraus].

Aschaffenburg, Gustav: Das Verbrechen und seine Bekämpfung. (1903: [1. Aufl.]: § 175 S. 1. Strafbarkeit im Ausland S. 24). (1906: 2. Aufl.: § 175 S. 1, Strafbarkeit im Ausland S. 26). [Hier allg. Infos zu Gustav Aschaffenburg (1866-1944). S.a. Mildenberger S. 78. S.a. In het Panhuis, S. 180-186].

Lesetipp! Dühren, Eugen [d.i. Iwan Bloch]: Das Geschlechtsleben in England. (1903: Nur der III. Teil. Großer Beitrag: Der Einfluss äußerer Faktioren auf das Geschlechtsleben in England insb. Kap. Homosexualität. S. 3-64. Beiträge über die Skandale von John Grosset Muirhead und Mr. John Wood S. 40). (1903: Hier neu gesetzt mit vielen Scan-Fehlern). (1912: u.d.T. Englische Sittengeschichte (früher: Das Geschlechtsleben in England). Trotz der Angabe, dass es sich um den 2. und 3. Bd. handelt, ist dies nur 3. Band. Die Texte sind neu gesetzt und enthalten viele Scan-Fehler. Siehe insb. das Kap. Homosexualität S. 3-64). [Siehe unten Rez. in JfsZ 6.1904, S. 544-549. S.a. Herzer 466. Hier allg. Infos zu Iwan Bloch (1872-1922)].

Lesetipp! Fleischmann, August: Der Fall Krupp, 1903. [Zum Inhalt: Die sozialdemokratische Zeitung Vorwärts unterstelle dem Industriellen Krupp homosexuelle Handlungen auf Capri. Kurz darauf starb dieser unter ungeklärten Umständen. Hier allg. Infos zu Friedrich Alfred Krupp (1854-1902) mit den Hintergründen von Krupp auf Capri. Von den vielen Schriften von August Fleischmann zur Homosexualität werden nur zwei als Scan angeboten. Unter dem Titel Gott sei Dank, dass ich so bin! erschienen 2007 alle seine Veröffentlichungen als Reprint. Siehe unten Rez. in JfsZ 6.1904, S. 467. S.a. Herzer 544. Zu Fleischmann s.a. Invertito 9.2007, S. 71-92. Zu Krupp s.a. Mann für Mann, S. 448-449].

Lesetipp! Fuchs, Hanns: Richard Wagner und die Homosexualität, 1903. (1.-4.Tsd. Über das häufige Vorkommen der Homosexualität bei bedeutenden Männern, Richard Wagner und Ludwig II., Parsifal und über die Erotik in Wagners Werk). [Siehe unten Rez. im JfsZ 6.1904, S. 469-473. S.a. Mann für Mann, S. 257-258, 477-479. S.a. Herzer 557. S.a. Mildenberger, S. 9-10. Zu Hanns Fuchs liegen keine weiteren Angaben vor].

Lesetipp! Hirschfeld, Magnus: Der urnische Mensch, 1903. [193-seitige homosexuelle Emanzipationsschrift. Noch nicht ausgewertet]

Humboldt, Wilhelm von: Gesammelte Schriften, 1903. (Aus seinem Tagebuch der Reise nach Paris und der Schweiz über einen Prozess 1788 in Bern: Es wurden mehrere junge Leute unnatürlicher ausschweifungen wegen in Verhaft gesetzt. Verweis auf Meiners S. 219-220). [S.a. Mann für Mann, S. 96. Hier allg. Infos zu Wilhelm von Humboldt (1767-1835)].

Lesetipp! Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen / JfsZ, 1903. (5. Jg.: Mit kleinen bis großen Scanfehlern auf den ersten 265 Seiten. U.a. mit folgenden Beiträgen: Th. Widdig S. 33-34 [s.a. In het Panhuis, S. 62-67]. Magnus Hirschfeld: Ursachen und Wesen des Uranismus S. 1-193 [Erschien u.d.T. Der urnische Mensch im gleichen Jahr bei Spohr. S.a. Müller, S. 302-303. S.a. Herzer 563. S.a. Mildenberger, S. 68, 70]. Paul Näcke: Einige psychologisch dunkle Fälle von geschlechtlichen Verirrungen in der Irrenanstalt S. 194-204 [S.a. Herzer 575]. Johann Wolfgang von Goethe: Brief Wolfgang von Goethes über die mannmännliche Liebe in Rom vom 29.12.1787. S. 425 [S.a. Herzer 558. S.a. Hirschfeld, 1914. S. 945]. Rosa von Braunschweig: Felicitas von Vestvali S. 427-444 [Herzer 547]. Ferdinand Karsch: Quellenmaterial zur Beurteilung angeblicher und wirklicher Uranier S. 445-706 [Heinrich Hössli, Franz Desgouttes, August Emil Leopold Herzog von Sachsen Gotha, Altenburg als Verfasser des Romans Ein Jahr in Arkadien und Mademoiselle Maupin. S.a. Guldin, S. 133-134. S.a. Herzer 567. Herzer 566. S.a. Derks, S. 415]. L.S.A.M. von Römer: Über die androgynische Idee des Lebens S. 707-940 [S.a. Herzer 586]. W. Cohn-Antenorid: Die Ainoweiber  S. 941-942 [S.a. Herzer 548]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Bibliographie der Homosexualität S. 943-1156 [Herzer 592. Zu den Rez. von Achille Essebac s.a. Capri 41/2008, S. 31-40 mit einem Beitrag von Jean-Claude Féray]. Foto von Annie Jones-Elliot S. 1157. Vladimir von Nabokoff: Die Homosexualität im russischen Strafgesetzbuch S. 1159-1171 [S.a. Herzer 574]. Aus den Aufzeichnungen eines Geistlichen S. 1172-1178 [Nicht bei Herzer]. Zeitungsausschnitte S. 1179-1291 [Nicht bei Herzer. Zu den Berichten über Prinz Joseph von Braganza auf S. 1267-1278 s.a. Invertito 7.2005, S. 65-87, insb. S. 68-69, 81-82]. Magnus Hirschfeld: Jahresbericht S. 1292-1354 [Herzer 561]). [Zum Jahrbuch s.a. Keilson-Lauritz].

 

Siehe voriger Eintrag

Zu dem offen homosexuellen Schumacher Theodor Widdig aus Köln sind durch unterscheidliche Quellen mehrere Details bekannt. Er wollte seine gesamten Ersparnisse von 400 Mark der Homosexuellenbewegung spenden, hielt in Köln Vorträge über Homosexualität, stellte sich der medizinischen Wissenschaft als Demonstationsobjekt zur Verfügung und erlitt private und berufliche Diskriminierung.

Mit diesem Bild von Widdig im Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen wollte Magnus Hirschfeld dem Vorurteil entgegentreten, dass der typische Homosexuelle verschleiert, gläsern und stier blicke. (Zu diesen und weiteren Informationen siehe Erwin In het Panhuis: Anders als die Andern, 2006. S. 62-67).

Weiter mit 1903

Klinisches Jahrbuch, 1903. (11. Bd.: Jolly: Perverser Sexualtrieb und Sittlichkeitsverbrechen mit einem Fall über zwei Männer von Schrenk-Notzing S. 206 und über Homosexualität mit Bezug auf Casper, Westphal, Ulrichs und die Petition zur Abschaffung des § 175. S. 199-216, insb. S. 211-216). [S.a. Herzer 565. Rez.: JfsZ 6.1904, S. 553-556. Hier allg. Infos zu Friedrich Jolly (1844-1904), der ab 1890 Nachfolger von Carl Friedrich Otto Westphal als Direktor der psychiatrischen Klinik der Berliner Charité war].

Köhler, August: Reformfragen des Strafrechts, 1903. (Strafbarkeit homosexueller Handlungen S. 80). [Herzer 568. Siehe unten Rez. in JfsZ 6.1904, S. 580-582].

Kritische Vierteljahresschrift für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft, 1903. (44. Jg.: Appelius: Rez. von Wachenfeld: Homosexualität und Strafgesetz S. 443-447). [Siehe oben Wachenfeld, 1901].

Lesetipp! Mann, Thomas: Tonio Kröger, 1903. [Eine homoerotische Novelle, die zwischen Künstlertum und Bürgerlichkeit einen unüberbrückbaren Gegensatz sieht. Nach der Erstausgabe neu gesetzt. Mit Illustrationen. S.a. Andere Lieben, S. 197. Hier allg. Infos zu Tonio Kröger (1903)].

Politisch-anthropologische Revue, 1903. (2. Jg.: Pelman, Carl: Strafrecht und verminderte Zurechnungsfähigkeit mit einem Absatz zu den Entarteten S. 63-72, insb. S. 70). [Herzer 580. Rez. in JfsZ 6, S. 560. Hier allg. Infos zu Carl Pelman (1838-1916)].

Schnitzler, Arthur: Reigen. (1903: Im Rahmen von insgesamt zehn erotischen Dialogen. In Der Dichter und die Schauspielerin: Der Mann liebt ja überhaupt keine Frauen.. weißt Du das denn nicht? Der Mann hat ja ein Verhältnis mit seinem Briefträger S. 187-188). (1914: ident. aber S. 191-192).  [Ein Prozess um dieses Drama führte zu einem Aufführungsverbot bis 1982. Hier allg. Infos zu Arthur Schnitzler (1862-1931) und seinem Werk Reigen].

Stern, Bernhard: Medizin, Aberglaube und Geschlechtsleben in der Türkei, 1903. (1. Bd.: Der Hofarzt Kutbeddin ist ein Päderast S. 30 [I.V.m. Reg. im Teil II S. 403]. Omer Haleby über Päderastie in den Bädern S. 83. Der 40-Tage-Aberglauben in Bezug auf Knabenliebe S. 405). (2. Bd.: Nach Omer Haleby kann Monogamie zur Päderastie führen S. 20. Omer Haleby gegen Praktiken der Sappho S. 32. Namen für Päderastie S. 138. Kap. Päderastie und Sodomie S. 210-221). [Herzer 588. Rez. in JfsZ 6, S. 566-567. Hier allg. Infos zu Bernhard Stern (1867-1927)].

Weininger, Otto: Geschlecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung. (1903: Kap. Homosexualität und Päderastie über Ursache, Männerfreundschaften, Homosexualität bei Tieren und bisexuelle Anlagen S. 53-62). (1904: 3. unveränd. Aufl. Mit dem Bildnis des Verfassers. Kap. Homosexualität und Päderastie S. 53-62). (1905: 6. unveränd. Aufl.: Kap. Homosexualität und Päderastie S. 53-62). (1908: 10. unveränd. Aufl.: Kap. Homosexualität und Päderastie S. 53-62). (1909: 11. Aufl.: Kap. Homosexualität und Päderastie S. 53-62). [Siehe unten Rez. in JfsZ 6.1904, S. 520-527. S.a. Herzer 593. S.a. Mann für Mann, S. 727-729. S.a. Mildenberger, S. 70. S.a. Guldin, S. 149. S.a. Weber, S. 241. Hier allg. Infos zu Otto Weininger (1880-1903) mit einem Kap. zur Bisexualität].

Die Zukunft, 1903. (Hrsg. und Autor Maximilian Harden). (42. Bd.: Wie seine Salome hat, hat Oskar Wilde [Oscar Wilde] die Sexualverirrung mit dem Tode gebüßt S. 325). (43. Bd.: Krafft-Ebing. Ein Nachruf mit Hinweisen auf sexuelle Perversionen S. 463-468).  

1904

Die Akten des Jetzerprozesses.., 1904. (Deutsch-latainische Schrift mit 679 Seiten über die Hintergründe zum Jetzerprozess). [Die Schrift muss noch inhaltlich erschlossen werden. S.a. Mann für Mann, S. 396-398. Danach trat der Dominikanerbruder Johann Jetzer [um 1483-1515] öffentlich in Frauenkleidern auf und träumte von einem Mann, der ihm die Bettdecke fortzog und ihn streichelte. Er sollte bei einem Prozess als naturwidriger Ketzer verurteilt werden].

 

Siehe voriger Eintrag

Johannes Jetzer [um 1483-1515] trat öffentlich in Frauenkleidern auf und träumte von einem Mann, der ihm die Bettdecke fortzog und ihn streichelte. 

(Die Illustration ist nicht auf dem verlinkten Scan enthalten, sondern stammt aus dem Wikipedia-Beitrag)

Weiter mit 1904

Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin, 1904. (Register für die Bände 51-60: Viele Beiträge Krafft-Ebing S. 66. Zwei Beiträge Hirschfeld S. 53. Fünf Beiträge von P. Näcke S. 83-86. Sieben Beiträge über Homosexualität S. 164. Vier Beiträge über Sexuelle Anomalien/Conträrsexualität und vier Beiträge zu § 175 StGB S. 204. Vier Beiträge über Uranismus S. 212). [Diese Angaben dienen hier nur als Literaturhinweis auf die zwischen 1894-1903 erschienenen Bände. Aus dieser Zeit wird nur der Band von 1902 als Scan zur Verfügung gestellt wird].

Anthropophyteia, 1904. (1. Bd. Auf dem verlinkten Scan fehlen die Seiten 508-509 mit zwei Fotos, die jedoch auch hier eingesehen werden können. Aus slawischen Volksüberlieferungen: Bei den Chrowoten ist der Kinäde verächtlich. Bei den Serben ist nur der sexuell passive Homosexuelle niederträchtig. Vergleich von Esel mit Pathikos S. 11, 25-26. Aus: Von  der gastlichen Prostitution ein Kap. über gleichgeschlechtliche Prostitution mit Hinweis auf Prinz Marco, dem Held serbischer und bulgarischer Lieder S. 293-295. Drei ähnliche Geschichten aus Sitte und Brauch der Südslawen: Wer da in den Kreis eintritt..; Tu dich nicht betrenzen, Papa und Von einem, der gute Ratschläge unbeachtet gelassen S. 488-490, 494. Erotische Tätowierungen. Der Tätowierte weist Homosexuelle Neigungen zurück und dem Tätowierer sind seine homosexuellen Neigungen nicht bekannt. Diese Erhebungen erfolgten, weil durch Tätowierungen Homosexuelle junge Männer an sich zu fesseln pflegen. Mit Fotografien S. 507-511. Rez.: Eugen Dühren: Der Marquis de Sade.. S. 520-522). [Zu Marquis de Sade siehe unten Dühren, 1906. Das ist der erste Eintrag zu Anthropophyteia. Jahrbücher für Folkloristische Erhebungen und Forschungen zur Entwicklungsgeschichte der geschlechtlichen Moral. Diese Jahrbücher von Friedrich S. Krauss erschienen in 10 Bänden zwischen 1904-1913, die jedoch nicht über den Buchhandel vertrieben wurden. Alle Ausgaben werden als Scan und meistens vollständig angeboten. Die Neusetzung der regulären Jahrbücher bei Anthropophyteia (Complete) enthält viele Fehler, zeigt keine Seitenzahlen und auch nur einen Teil der ersten fünf Bände an. Die Neusetzung der ersten fünf Jahrgänge bei Horntip.com enthält zwar auch Fehler, bietet jedoch auch jeweils einen Link zum PDF des Originals. In Verbindung mit diesen zehn Jahrbüchern stehen zwei Schriftenreihen: Die Beiwerke zum Studium der Anthropophyteia erschienen in neun Bänden. Davon werden drei Ausgaben als Scan angeboten, siehe unten Kraus, 1907; Bourke, 1913 und Corso, 1914. Die Historische Quellenschriften zum Studium der Anthropophyteia erschienen in vier Bänden, wobei aber im 1., 2., 3. und 4. Bd. keine in Bezug auf Homosexualität relevanten Beiträge gefunden wurden. Hier allg. Infos zu Friedrich S. Krauss (1859-1938)].

 

Zum vorigen Eintrag

Die Zeitschrift Anthropophyteia enthielt für die damalige Zeit sehr freizügige Abbildungen und wurde deshalb nicht über den Buchhandel vertrieben. Trotzdem gab des diverse gerichtliche Auseinandersetzungen wegen der Verbreitung unzüchtiger Schriften.

Weiter mit 1904

Lesetipp! Archiv für Kriminal-Anthropologie und Kriminalistik, 1904. (16./17. Bd. mit zwei separaten Seitenzählungen. Hier Hefte von Aug.-Dez 1904 mit zwei separaten Seitenzählungen. 16. Bd.: Näcke: Die Homosexualität im Oriente S. 353-355 [Siehe unten Rez. in JfsZ 7.1905, S. 753-756. S.a. Herzer 644]. Hans Groß: Rez. von Dühren: Neue Forschungen über den Marquis de Sade und seine Zeit S. 383-384. 17. Bd.: N. N.: Die Ermordung eines fünfjährigen Knaben S. 42-59 [Artikel greift auf den gleichen Fall zurück wie im gleichen Heft S. 214-220 und wie siehe oben Archiv für Kriminal-Anthropologie, 1903. 15. Bd. S. 276-277. Siehe unten Rez. in JfsZ 7.1905, S. 814-815]. Näcke: Der Kuß Homosexueller S. 177-178 [Siehe unten Rez. in JfsZ 7.1905, S. 756-759. Herzer 646]. P. Näcke: Rez. von Hanns Fuchs: Richard Wagner und die Homosexualität S. 183-185. Knauer: Mord aus Homosexualität und Aberglauben S. 214-220 [Siehe im gleichen Heft S. 42-59. Siehe unten Rez. in JfsZ 7.1905, S. 815-816. Herzer 632]. Wilhelm Weygandt: Psychiatrische Begutachtung eines .. degenerativ-homosexuellen Alkoholisten S. 221-262). [Siehe unten Rez. in JfsZ 7.1905, S. 782-784. S.a. Herzer 662. S.a. Weber, S. 187].

Archiv für Kriminalanthropologie und Kriminalistik, 1904/1905. (17./18. Bd. mit separater Seitenzählung.  Der 17. Bd. wurde bereits mit dem vorigen Eintrag erschlossen. 18. Bd.: Rez.: Johanna Elberskirchen: Die Liebe des dritten Geschlechtes.. S. 104. Rez.: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen S. 272. P. Näcke: Kastration gegen Homosexualität S. 352). [Allg. Infos zum Archiv.. siehe oben 1899].

Bruno, Giordano: Die Vertreibung der triumphierenden Bestie, 1904. (Übers.: Paul Seliger. In der Satire treten Eros, Ganymed und Hyazinth als Pagen auf. Die Homosexualität der Götter wird dabei mehrfach angesprochen u.a. S. 191-192). [S.a. Sternweiler, S. 214-215, wonach auch Giordanos Komödie Il Candelaio Homosexualität behandelt. Bei der Befragung vor der Inquisition ging Bruno auch auf die Sünde wider die Natur ein. Zu Bruno und Candelaio s.a. Capri Heft 46/2012 S. 3-23. Hier allg. Infos zu Giodana Bruno (1548-1600)].

Dühren, Eugen [d.i. Bloch, Iwan]: Neue Forschungen über den Marquis de Sade und seine Zeit. Mit besonderer Berücksichtigung der Sexualphilosophie de Sade's auf Grund des neuentdeckten Original-Manuskriptes seines Hauptwerkes Die 120 Tage von Sodom, 1904. (Die Päderastie mit Knabenbordellen und Tribaden S. 174-182. Die päderastischen Neigungen von de Sade S. 289-291. Homosexuelle Praktiken in 30 Textstellen S. 449). [Schlagwort: lesbisch. Siehe unten Rez. in JfsZ 7.1905, S. 824-829. Das Hauptwerk Die 120 Tage von Sodom wird nicht als Scan angeboten. Hier werden sadistische Sexualpraktiken beschrieben, bei denen homo- und heterosexuelle Handlungen vorkommen. Zu de Sade siehe unten Dühren: Der Marquis, 1906. Hier allg. Infos zu Iwan Bloch (1872-1922) und zu Die 120 Tage von Sodom].

Lesetipp! Elberskirchen, Johanna: Die Liebe des dritten Geschlechts, Homosexualität, eine bisexuelle Varietät, keine Entartung - keine Schuld, 1904. [38-seitige homosexuelle Emanzipationsschrift. Schlagwort: lesbisch. Siehe unten Rez. in JfsZ 7.1905, S. 693-695. Weitere Titel von ihr wie Geschlechtsleben und Geschlechtsenthaltsamkeit des Weibes von 1905 werden nicht als Scan angeboten. S.a. Herzer 609. S.a. In het Panhuis, S. 28-34. S.a. Weber, S. 292. S.a. die Elberskirchen-Biographie von Christiane Leidinger: Keine Tochter aus gutem Hause von 2008. Hier allg. Infos zu Johanna Elberskirchen (1864-1943)].

Lesetipp! Flaubert, Gustave / Arthur Schurig (Übers.): Salambo, 1904. (Neu gesetzt und ohne Seitenangaben. Im 14. Kap., bzw. dem 15. Kap. bei Gutenberg, über seltsame Liebschaften und unzüchtige Verbindungen zwischen den Söldnern im ersten Punischen Krieg. In den sechs Absätzen ab Sie blickten einander...). [S.a. Lieblingminne, S. 147-148. Das hier veröffentlichte Zitat in der Übersetzung von Elisar von Kupffer entspricht der beschriebenen Textpassage bei Gutenberg. Hier allg. Infos zu  Gustave Flaubert (1821-1880) und Salambo, wonach der Roman oft adaptiert wurde].

Lesetipp! Friedländer, Benedict: Die Renaissance des Eros Uranios, 1904. [Zum Inhalt: Bedeutendes emanzipatorisches Werk und das Hauptwerk von Friedländer zur Homosexualität. Großer Beitrag auf mehr als 350 Seiten. Nach Mann für Mann beschreibt Friedländer hier die Utopie einer an der „griechischen Lieblingminne“ orientierten Sozialform. Siehe unten Rez. im JfsZ 6.1904, S. 467-468 und 7.1905, S. 785-805. S.a. Mann für Mann, S. 244-245. S.a. Herzer 614. S.a. Guldin, S. 150. S.a. Registereinträge in Keilson-Lauritz. S.a. Weber, S. 225].

Hirschfeld, Magnus: Das Ergebnis der statistischen Untersuchungen über den Prozentsatz der Homosexuellen, 1904. (68-seitige Broschüre des WHK).

Humboldt, Wilhelm von: Gesammelte Schriften, 1904. (In dem Beitrag Latium und Hellas oder Betrachtungen über das classische Alterthum auch Äußerungen über die Knabenliebe S. 136-170, insb. S. 158-160). [Erstdruck 1896. S.a. Derks, S. 80-81. Hier allg. Infos zu Wilhelm von Humboldt (1767-1835)].

Iffland, August W.: A. W. Ifflands Briefe an seine Schwester Louise und andere Verwandte 1772-1814, 1904. (Mit einem Brief von H. Beck vom 1791: Iffland ist noch immer […] sehr glücklich im Besitz seines Ganymed! Mit dem Kommentar Man kann in diesem Briefe wohl die erste Andeutung der sittlichen Verirrungen (Päderastie) Ifflands sehen, die dem großen Künstler später oft genug bitter vorgehalten wurden S. 314). [S.a. Mann für Mann, S. 384-385. Hier allg. Infos zu August Wilhelm Iffland (1759-1814)].

Lesetipp! Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen / JfsZ, 1904. (6. Jg.: U.a. mit folgenden Beiträgen: Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Homosexualität und Bürgerliches Gesetzbuch S. 1-61 [Herzer 665]. Caspar Wirz: Der Uranier vor Kirche und Schrift S. 63-108 [Die gleichnamige selbständig erschienene und offenbar identische Publikation von 1904 wird nicht als Scan angeboten. Beides nicht bei Herzer, der nur auf die 2. gänzlich umgearb. Aufl. von 2005 verweist. Siehe unten Rez. in JfsZ 8.1906, S. 822-831. Zu Wirz s.a. Invertito 8.2006, S. 35-65 und 9.2007, S. 38-70. S.a. Mann für Mann S. 744.]. Magnus Hirschfeld: Das Ergebnis der statistischen Untersuchungen über den Prozentsatz der Homosexuellen S. 109-178 [Herzer 624; S.a. Mildenberger, S. 68. Zum separaten Druck siehe oben Hirschfeld, 1904. S.a. Weber, S. 246, 254, 259, 261]. Benedict Friedländer: Die physiologische Freundschaft als normaler Grundtrieb des menschen und als Grundlage der Soziabilität S. 179-213 [Herzer 613]. L.S.A.M von Römer: Vorläufige Mitteilungen übe die Darstellung eines Schemas der Geschlechtsdifferenzierung S. 327-356 [Herzer 656]. Ludwig Frey: Aus dem Seelenleben des Grafen Platen [Forts. vom 1. Jg.] S. 357-447 [Herzer 611]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Bibliographie [….] 1903 S. 449-645 [Herzer 663]. Bild aus dem Kopenhagener Verbrecheralbum aus dem Jahr 1869 von einem wegen widernatürlicher Unzucht verhafteten Mann hinter S. 645 [Schlagwort: Dänemark]. Magnus Hirschfeld: Jahresbericht S. 647-728 [Herzer 625]). [Zum Jahrbuch s.a. Keilson-Lauritz].

Jugend, 1904. (9. Jg.: 19.05.1904: Heft 21: Ein die Forschungsfreiheit gefährdender Justizirrtum. Kritik an der Verurteilung von Magnus Hirschfeld wegen seiner Umfrage S. 425. M oder W? Karikatur zur Umfrage von Magnus Hirschfeld S. 428).

Kisch, Enoch H.: Das Geschlechtsleben des Weibes in physiologischer, pathologischer und hygienischer Beziehung, 1904. (Zu homosexualen Frauen S. 564) [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Enoch Heinrich Kisch (1841-1918)].

Monatshefte für praktische Dermatologie, 1904. (38. Bd.: Rez. des JfsZ von Hopf aus Dresden S. 37).

Die neue Zeit, 1904. (Nr. 40. Hans Fuchs: Rez. des JfsZ S. 448). [Zu Hans Fuchs (1881-?) aus Stadthagen liegen nur wenige weitere Angaben vor].

Lesetipp! Quanter, Rudolf: Wider das dritte Geschlecht, [1904]. (2. Ausg.: 104-seitige Schrift, die sich gegen die Emanzipationsbewegung des WHK richtet). [Siehe oben Rezension in JfsZ 6.1904, S. 574-576. S.a. Herzer 652. S.a. Müller, S. 314. Zu Rudolf Quanter (1861-?) liegen nur wenige weitere Angaben vor].

Quanter, Rudolf: Das Sittlichkeitsverbrechen im Laufe der Jahrhunderte und ihre strafrechtliche Beurteilung, 1904. (2. Aufl.: Kap.: Die widernatürliche Unzucht S. 257-261). [Herzer 651, der sich auf die 4. Aufl. von 1904 bezieht und auf die Neudrucke von 1925 und 1970 verweist. Rez. in JfsZ 6.1904, S. 574-576. Zu Rudolf Quanter (1861-?) liegen nur wenige weitere Angaben vor].

Rau, Hans: Franz Grillparzer und sein Liebesleben, 1904. [Die Auswertung steht noch aus. Herzer 582. Rez. in JfsZ 6, S. 507-512. Zu Hans Rau liegen keine weiteren Angaben vor].

Sommer, Robert: Kriminalpsychologie und strafrechtliche Psychopathologie, 1904. (Handlungen auf homosexueller Grundlage S. 242-248, 251-252. Fünf einzelne Fälle von Homosexualität. 1. Fall ausführlich über einen Fotograf aus Gießen über Oralverkehr und Prostitution. Trinken von Urin gegen Halsbeschwerden S. 252-263). [S.a. Herzer 660. Rez.: JfsZ 7.1905, S. 776-780. Hier allg. Infos zu Robert Sommer (1864-1937)].

Sozialistische Monatshefte bzw. Socialistische Monatshefte, 1904. (11. Heft: Gumplowicz, Ladislaus: Polemisches zur Frauenfrage S. 901-913, hier nur S. 904-906). [Schlagwort: lesbisch. Herzer 618. Eine Kritik an Möbius und Weiniger. Zu Ladislaus Gumplowicz liegen keine weiteren Angaben vor].

Tovote, Heinz: Heisses Blut, 1904. (15. Aufl. Die Novelle Erlöst ist eine Krankheitsgeschichten aus der Sicht eines Arztes. Sein Patient wuchs nur unter Männern auf, wird ein Weiberhasser und verliert sich mit einem Künstler in die Idealschönheit antiken Lebens und griechischer Kunst. Als er einen Jüngling kennenlernt, beunruhigt ihn eine vage Sehnsucht, weil sich in die Vorstellung von Freundschaft sinnlicher Reiz und körperliches Wohlgefühl mischt. Von der Empfindung griechischer Männerfreundschaft, die er anormal findet, will er sich heilen lassen. Als er sich später in ein jungenhaftes Mädchen mit kurzen Haaren verliebt und sie gemeinsam ein Kind bekommen, sieht ihn der Arzt als geheilt an S. 85-104). [Erwähnung im Kontext homosexueller Belletristik im JfsZ 1.1899, S. 235. Hier allg. Infos zu Heinz Tovote (1864-1946)].

Lesetipp! Whitman, Walt: Grashalme [Zum Inhalt: Whitman gilt als einer der bedeutendsten US-amerikanischen Lyriker. Grashalme ist sein Hauptwerk, dass von der Erstausgabe 1855 bis zur 9. Aufl. 1892 ständig erweitert wurde]. (1904: Übers. Wilhelm Schölermann. Dieser betont, dass man Whitman unerlaubte, aber unerwiesene Beziehungen nachsagte, eine Mode, um mit einer geschmacklosen Neugier nach Sensation [eine] homosexuelle Veranlagung konstatieren zu können. Er gibt zu, dass das Erotische seiner Gedichte nur die Antike kannte. Wer einen Männerkörper schön findet, muss dies nicht auch geschlechtlich empfinden S. VII-IX. Kommentar, dass wegen diesem Buch Whitman seinen Job verlor und sein Verleger Schwierigkeiten bekam S. 168. Die folgenden Gedichte von Whitman sind geprägt von der Schilderung der körperlichen Reize von Frauen und Männern und der Beschreibung von Freundesliebe und homoerotischen Situationen. Beispiele: Er will sich dem ersten Besten, der mich will, hingeben. S. 53. Die Berührung meiner Lippen mit den deinen S. 56. Ein Hengst, lebhaft und empfänglich für meine Liebkosungen S. 74-75. Lustvoll, geschlechtlich, mit der zeugenden ursprünglichen Kraft der Lenden […] biete mich selber dar S. 116. Ich liebe die lose Lust, Die mitternächtige Orgie junge Männer S. 118. An einen Fremdling: mich zum Geliebten S. 133. Jungen, die nachts bei mir schlafen S. 145. Als abschließender Kommentar von Whitman: Die Geschlechtsliebe flösst diesem Werk seinem Lebensatem ein, dass der größte Teil fortfallen könnte, wenn man diese Stellen unterdrücken würde S. 181-182). (1904: Übers. Wilhelm Schölermann. In Auswahl und neu gesetzt). [Schlagwort: Belletristik. S.a. Bibliothek von Sodom, S. 232-233. S.a. L’amour bleu, S. 194. Seine Gedichte wurden mehrfach vertont. Auf sein berühmtes Gedicht O Captain! My Captain! – bei Schölermann auf S. 16 – wird in dem Kinofilm Der Club der toten Dichter von 1989 mehrfach verwiesen. Hier allg. Infos zu Walt Whitman (1819-1892), Grashalme und dem Gedicht O Captain! My Captain!

Zeitschrift für ärztliche Fortbildung, 1904. (1. Jg.: Albert Moll: Sexuelle Zwischenstufen mit Hinweisen auf das JfsZ und Magnus Hirschfeld, dessen Veröffentlichungen er größtenteils lobt S. 706-709). [S.a. Herzer 640. Hier allg. Infos zu Albert Moll (1862-1939)].

Die Zukunft, 1904. (Hrsg. und Autor Maximilian Harden). (46. Bd.: Moltke II. auch genannt Tütü S. 321-324, insb. 322). [Früher Angriff gegen die Liebenberger Tafelrunde. Siehe unten Die Zukunft, 1906).  

1905

Anthropophyteia, 1905. (2. Bd.: Aus der Wiener Mundart: Arschficker=Päderast; Bruader, woarmer= Päderast; Kist'nschiaber= Päderast; Puserant vom italienischen puserone= Päderast; puseriren=[Analverkehr]; Schwester, warmi= Tribade [Lesbe]; Spinatstecher= Päderast; Zimmer, braune= Anus; Zimmerherr, brauner= Päderast  S. 6-13. Aus: Kraftausdrücke der Berliner Mundart: Hinterpommerer= Päderast; Knobländer=zwei Weiber, die Tribaden sind. Anspielung auf die Würste, genannt Knobländer, die paarweise und warm beim Schlächter verkauft werden; Pupenjunge=Päderast; Pupenball=Tanzunterhaltung von Päderasten im Karneval; Schwule, die= Tribade [Lesbe] S. 21-25. Aus: Rätselfragen niederösterreichischer Stadtleute: Wer wohnt am billigsten? Ein Puserant; denn er logiert immer nur als "Afterpartei". - Wie heißt das Ding, worin alle Abend ein männliches Glied gesteckt wird? Ein Stiefelknecht. - Was ist ein Buserant? Widernatürlicher Männerarschloch statt Futgebrauchender, nudelbeschissener wällischer Saumagen S. 33, 37, 40. Aus Sprichwörtern von Deutschen in Niederösterreich: Der Arschfick bietet auch Genuß S. 63. Aus einem spanischen Gassenhauer: Auf der Sierra di Murena / Tut ein Grande schrecklich flehna, / 's hat ein Bravo ihn kastriert / Und das Arschloch zupetschiert = versiegelt S. 122. Aus Magyarische Reigentanzlieder aus der Grosswardeiner Gegend: Der Kürchner fickte den Schuster / Der Tschizpenmacher seinen Lehrburschen S. 129. Aus: Erzählungen moslimischer Zigeuner aus dem Moravagebiet in Serbien: Bei zwei Liebhabern seiner Ehefrau will sich ein Mann in sexueller Hinsicht rächen, zog ihnen die Hosen runter und vögelte die beiden ab S. 159-160. Aus: Städtische Erzählungen aus Niederösterreich drei Geschichten: Vom Missbrauch des Afters über drei Männer, die gemeinsam übernachten und von denen einer ein Puserant sein soll; Wenn man ein Puserant ist und Vom alten Fritze S. 203-205. Aus Elsässische Erotik: Arschficker=Homosexuelle S. 251. Viele homosexuelle Geschichten aus Südslavischen Volksüberlieferungen: Nonne, Pfarrer und Küster als Bettgenossen; Erzählung von einem Diener, der zu einem Popen vordrang und ihn gevögelt hat; Der Pope und sein Diener und mehrere Geschichten unter der Überschrift Missbrauch des Afters [Zur angedeuteten Geschichte von S. 427-428 siehe 3. Jg. S. 94] S. 302, 344, 349, 353-354, 392-421, 427-428, 432-433, 438. Über Bartweiber: Fotos zwischen S. 440-441. Bartweiber: Text S. 441. Rez.: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen; Iwan Bloch: Die Perversen S. 449-453, 456-458. Auseinandersetzung mit der Kölnischen Volkszeitung S. 465-467. Hinweise auf die Bücher: Karsch-Hack, Ferdinand: Beruht gleichgeschlechtliche Liebe auf Soziabilität; Dühren: Der Marquis de Sade... und Rosenbaum: Geschichte der Lustseuchen.. S. 467-468. Anhang mit Werbung für Dühren: Der Marquis de Sade... mit Hinweis auf Päderastie S. XVIII).

Lesetipp! Archiv für Kriminal-Anthropologie und Kriminalistik, 1905. (20./21. Bd. Pro Jahr sind vier physische Bände erschienen. Von archive.org als Archiv für Kriminologie falsch wiedergegeben. Hier Hefte von Aug.-Dez 1905 mit zwei separaten Seitenzählungen. 20. Bd.: Anton Neubauer: Fall eines besonders weit Effeminierten S. 53-54 [Siehe unten Rez. JfsZ 8.1906, S. 798-799. S.a. Herzer 715]. Näcke: .. Brief Zolas [Émile Zola], die Homosexualität betreffend über den Roman eines Homosexuellen S. 195-198 [Siehe unten Abdruck in JfsZ, 7.1905, S. 371-386. Siehe unten JfsZ 8.1906, S. 872]. 21. Bd.: P. Näcke: Rez. von Karsch-Haak: Beruht gleichgeschlechtliche Liebe auf Soziabilität. Das rezensierte Werk ist eine Entgegnung zu Friedländer Die Renaissance des Eros Uranios S. 185-186)

Lesetipp! Archiv für Kriminal-Anthropologie und Kriminalistik, 1905/1906. (22./23. Bd. Pro Jahr sind vier physische Bände erschienen. Von archive.org als Archiv für Kriminologie falsch wiedergegeben. Hier Hefte von Dez. 1905-Mai 1906 mit zwei separaten Seitenzählungen). 22. Bd.: Hans Groß: Rez. von Otto Weininger: Geschlecht und Charakter mit Erwähnung von Homosexualität S. 92. P. Näcke: Ist der Darm für Sinneseindrücke empfindlich? S. 271-272 [Dieser Beitrag thematisiert nicht Homosexualität, ist aber von Interesse, weil sich das Lebenswerk von Näcke fast ausschließlich auf die Gleichgeschlechtlichkeit konzentriert. S.a. Mann für Mann, S. 534]. P. Näcke: Der homosexuelle Markt in New York über Kontaktanzeigen S. 277. Hans Groß: Rez. von Ferd. Steingiesser: Sexuelle Irrwege S. 290. Hans Groß: Rez. vom JfsZ S. 291-292. 23. Bd.: P. Näcke: Rez. von Karsch-Haack: Forschungen über gleichgeschlechtliche Liebe S. 194-195. P. Näcke: Weitere Beiträge zu sexuellen Angeboten in Zeitungen S. 367-368).

Die Fackel 8.11.1905 (Nr. 187: Karl Kraus: Die Kinderfreunde über den Prozess gegen Theodor Beer wegen sexuellen Missbrauch S. 1-28). [S.a. Herzer 703].

Fleischmann, August: Aus dem dunkelsten München, 1905. (1. Aufl.: Erwähnung von Homosexuellen S. 4. Werbung für Fleischmanns Schriften zur Homosexualität letzte Seite). [Von den vielen Schriften von Fleischmann zur Homosexualität werden nur zwei als Scan angeboten. Zur zweiten siehe oben Fleischmann, 1903. Unter dem Titel Gott sei Dank, dass ich so bin! erschienen 2007 alle seine Veröffentlichungen als Reprint].

Forel, Auguste: Die sexuelle Frage. (1905: [1. Aufl.]: 1.-4. Tsd. Mit einem Kap. über Geschlechtliche Neigung zu Personen des gleichen Geschlechtes incl. lesbischer Liebe und Homo-Ehe S. 246-259). (1907: 6.-7. Aufl.: nur anfangs ident. mit 1. Aufl. Kap.: S. 257-271). (1909: 8.-9. Aufl.: Kap. S. 274-299). (1920: 13. Aufl.: Kap.: S. 282-297). [Herzer 681. Siehe unten Rez. im JfsZ 7.1905, S. 695-703 und JfsZ 8.1906, S. 721-724. S.a. Müller, S. 133. S.a. Mildenberger, S. 78. Hier allg. Infos zu Auguste Forel (1848-1931)].

Freud, Sigmund: Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten. (1905: Über Heinrich Heine: Die Bäder von Lucca mit den Anspielungen auf die Homosexualität von August Graf von Platen S. 8-12. und nun sprudeln und quellen die Anspielungen auf das bereits bekanntgewordene Thema der Männerliebe des Grafen aus jedem der Sätze S. 63. Weitere Kommentare über Heine: Die Bäder von Lucca  S. 118-120). (1970: Neu gesetzt, mit neuer Kapiteleinteilung und ohne Seitenangaben. Im 1. Kap. von Projekt Gutenberg befinden sich die ersten beiden Quellen, im 4. Kap. befindet sich die dritte Textstelle). [S.a. Derks, S. 544. Hier allg. Infos zu Sigmund Freud (1856-1939) und sein Werk Der Witz.. ].

Freud, Sigmund: Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie. (1905: Die sexuellen Abirrungen S. 1-10. Analverkehr S. 14. Kommentare S. 80-81. Das Werk ist noch nicht ausfürhlich inhaltlich erschlossen worden). (1915: 3. Aufl. hier nur mit einer ausführlichen Fußnote zur Homosexualität S. 5). (1972: Vollständig in neu gesetzer Form mit neuer Einteilung. Im 1., 2., 3., 5., 22., 23. und 24. Kapitel diverse Textstellen, die über Word-Suche Homosex.. bzw. invertit.. gefunden werden können). [S.a. Herzer 683. S.a. Derks, S. 101. Siehe unten Rez. in JfsZ 8.1906, S. 729-748. S.a. Müller, S. 292-298. S.a. Capri Heft 19/1995, S. 30-33. S.a. Weber, S. 313-320, 327. Hier allg. Infos zu Sigmund Freud (1856-1939)].

Gruber, Max: Hygiene des Geschlechtslebens dargestellt für Männer, 1905. (Kap. Verirrungen des Geschlechtstriebes S. 66-72). [Hier allg. Infos zu dem Mediziner Max Gruber (1853-1927)].

Handbuch der Tropenkrankheiten, 1905. (1. Bd.: Brero, P. C. J. van: Die Nerven- und Geisteskrankheiten in den Tropen auch über männliche Schamanen, die mit Männern verheiratet sind und konträre Sexualempfindungen auf Java und Madagascar S. 210-235, insb. S. 224, 227). [Herzer 675. Hier allg. Infos zu Pieter Cornelis Johannes van Brero (1860-1934)].

In Memoriam Oscar Wilde, 1905. (Hrsg.: Franz Blei. Vermehrte 2. Aufl. Der erste Teil enthält diverse Beiträgen, die unter den Titel In Memoriam O. W. über Wilde erschienen: Von Andre Gide S. 1-28, Ernest la Jeunesse S. 29-41, Arthur Symons S. 42-48 und Franz Blei S. 49-57. Der zweite Teil enthält Beiträge von Oscar Wilde: Lehren und Sprüche S. 58-105, Gedichte in Prosa S. 106, Der Lehrer der Weisheit S. 107-114, Das Haus des Gerichts S. 115-118, Der Künstler S. 119, Der Mittler S. 120, Der Meister S. 123 und Der Schüler S. 124). [Hier allg. Infos zu Oscar Wilde (1854-1900). Diese Schrift über den wegen Homosexualität verurteilten Schriftstellers ist noch nicht ausführlich erschlossen].

Lesetipp! Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen / JfsZ, 1905. (7. Jg.: Mit dem 1. Bd. und 2. Bd. auf einem Scan mit durchgehender Seitenzählung u.a. mit folgenden Beiträgen – ohne die Illustr.: L.S.A.M. von Römer: Die erbliche Belastung des Zentralnervensystems bei Uraniern, geistig gesunden Menschen und Geisteskrankheiten S. 67-84 [Herzer 719. S.a. Mildenberger, S. 70]. Max Katte [d.i. K. F. Jordan]: Der virile Homosexuelle S. 85-106 [Herzer 700]. Otto Kiefer: Platos Stellung zur Homosexualität S. 107-126 [Herzer 702]. Paul Brandt: Äußerungen Goethes über griechische Liebe und Johannes Müller S. 127-128 [Herzer 673]. Anna Rüling: Welches Interesse hat die Frauenbewegung an der Lösung des homosexuellen Problems?… S. 129-151 [Herzer 722]. Eduard Bertz: Walt Whitman. Ein Charakterbild S. 153-288 [Herzer 670. S.a. Guldin, S. 154-157]. H. J. Schouten: Die vermeintliche Päderastie des Reformators Jean Calvin S. 289-306 [Herzer 725]. Rudolf von Beulwitz: Ein Brief Emil Zolas [Émile Zola] an Dr. Laupts über die Frage der Homosexualität S. 371-386 [siehe oben Archiv, 1905. S.a. Herzer 671]. Benedict Friedländer: Entwurf zu einer reizpsychologischen Analyse der erotischen Anziehung unter Zugrundelegung vorwiegend homosexuellen Materials S. 387-462 [Herzer 686]. Benedict Friedländer: Schadet die soziale Freigabe des homosexuellen Verkehrs der kriegerischen Tüchtigeit der Rasse? .. [I] S. 463-470 [Herzer 688]. Franz Neugebauer: Zusammenstellung der Literatur über Hermaphroditismus beim Menschen [I] S. 471-670 [Herzer 717]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Bibliographie […] 1904 S. 671-907 [Herzer 730, Belletristik ab S. 857]. J. A. Schorer / Georges Eekhoud: Die Bibliographie der holländischen Schriften […] 1904 S. 907-940 [Herzer 724]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Besprechungen des Jahrbuchs S. 940-948 [Herzer 730]. Magnus Hirschfeld: Jahresbericht 1904-1905 S. 948-1067 [Herzer 694]. [Zum Jahrbuch s.a. Keilson-Lauritz]). (2. Teilbd. dieses Jg.; Inhalt siehe oben ab S. 671).

Jugend, 1905. (10. Jg.). (15.01.1905: Heft 3: Tageskonferenzen. Fall Hasse, § 175 und Erpressungen S. 61). (03.12.1905: Heft 49: Berliner Volkszählung bei "ganz Modernen" Karikatur über homosexuelle Zwischenstufen und ein Urning. Offenbar mit Bezug zur Umfrage von Hirschfeld S. 982).

[Kertbeny, Károly Mária d.i. Benkert, Karl Maria]: Paragraph 143 des Preussischen Strafgesetzbuches vom 14. April 1851 und seine Aufrechterhaltung als § 152, 1905. (S. 1-66). [Es handelt sich um einen Nachdruck von 1869. S.a. Herzer 169. S.a. Derks, S. 170, 594. Zu Kertbeny allg. s.a. Goodbye to Berlin?, S. 30-31. S.a. Mann für Mann, S. 414-415. S.a. Capri Heft [4 bzw.] 2/1988, S. 15-31, Heft [9 bzw.] 3/1990, S. 3-29 und Heft 25/1998, S. 21-22. Hier allg. Infos zu Karl Maria Benkert (1824-1882)].

Lucka, Emil: Otto Weininger. Sein Werk und seine Persönlichkeit, 1905. (Zu Kontakten mit Prostituierten, Entartung und Krafft-Ebing S. 129-131). [S.a. Mann für Mann, S. 727-729, der zudem auf S. 4, 118-119, 124 und 151-158 verweist. Hier allg. Infos zu Emil Lucka (1877-1941) und Otto Weininger (1880-1903). Zu seinem Buch Geschlecht und Charakter siehe oben Weininger, 1903].

Monatsschrift für Kriminalpsychologie und Strafrechtsreform, 1905/1906. (2. Jg. Rez.: Gaupp über Magnus Hirschfeld: Berlins drittes Geschlecht S. 144. Rez.: Gustav Aschaffenburg über Oscar Wilde: De profundis S. 269-270. Näcke: Der Traum als feinstes Reagenz für die Art des sexuellen Empfindens S. 500-509, 636-639 [Herzer 714]. Rez.: Gaupp über Forel: Die sexuelle Frage S. 589-591. Ilberg, Georg: Über Lustmord und Lustmörder S. 596-622 [Herzer 698]. Rez.: Stransky über v. Sölder: Die Bedeutung der Homosexualität nach österreichichem Strafrecht S. 765). [S.a In het Panhuis, S. 180-186. Von dieser Monatsschrift, in der viele Beiträge über Homosexualität erschienen, wird nur dieser Jahrgang als Scan angeboten].

Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie, 1905. (Sigmund Freud: Bruchstück einer Hysterie-Analyse über das Verhältnis von Dora zu "Frau K." S. 285-309, 408-467, insb. S. 306-307, 416-417, 424-425, 459). [Schlagwort: lesbisch. Herzer 685. Hier allg. Infos zu Sigmund Freud (1856-1939)].

Mühsam, Erich: Die Psychologie der Erbtante. Eine Tanthologie aus 25 Einzeldarstellungen als Beitrag zur Lösung der Unsterblichkeits-Frage, 1905. (Kap. Tante Gerta mit ihrer Vorliebe für Frauenakte S. 29-32). [Siehe den Hinweis in Homosexualität und Staatsräson von 2005, S. 92 über Mühsams lesbische Tante und ihrem homosexuellen Neffen. Hier allg. Infos zu Erich Mühsam (1878-1934)].

Mutterschutz, 1905. (1. Jg. Rez.: Iwan Bloch: Beiträge zur Ätiologie der Psychopatha Sexualis S. 34-35. Freitod von zwei Männern mit dem Motiv der unglücklichen Liebe S. 84. Maria Lischnewska: Die geschlechtliche Belehrung der Kinder auch über Schwärmerei für das eigene Geschlecht und Verführung durch ältere S. 166. Rez.: Iwan Bloch: Die Perversen S. 237-238.  Rez.: E. Bleuler über Sittlichkeitsverbrecher und den § 175. S. 504-505. Bibliographische ErwähnungenBerlins drittes GeschlechtJahrbuch für sexuelle Zwischenstufen; Walt Whitman: Grashalme; Benedikt Friedländer: Die Renaissance des Eros Uranios S. 195, 289, 327, 370).

Nord und Süd, 1905. (28. Jg.: Sadger, Isidor: August von Platen. Eine pathologische Studie S. 103-118, 222-237). [Herzer 723. Hier allg. Infos zu Isidor Sadger (1867-1942)].

Reichstagsprotokolle, 1905. (31.03.1905: 19. Bericht, betrefend Änderung des § 175 des Strafgesetzbuchs. Nr. 407 der Drucksachen. Petition zur Aufhebung des §175 des Strafgesetzbuchs: von Kardoff über Krupp, Damm und die öffentliche Agitation für Homosexualität S. 5826-5837. Gotheim über die Petition, Herrn Thaler und medizinische Einstellung, v. Vollmar über den § 175 S. 5838-5839. Thiele über Petition, Hinweis auf Straflosigkeit in die Straflosigkeit in Bayern und Hannover von 1815 bis 1873 [richtig wäre 1813-Ende 1871] S. 5839-5840. Thaler über Bischof Leopold Haffner, der die Petition unterstützt, Magnus Hirschfeld und seine Broschüre Der § 175.. S. 5840-5841. von Kardoff über die Petition. Dem Antrag wird zugestimmt S. 5841 D-5842 C). [S.a. Herzer 718].

Die Zukunft, 1905. (Hrsg. und Autor Maximilian Harden). (51. Bd.: Die Behandlung von Krupp im Reichstag S. 79-80 [sic]. Leserbrief des WHK von Magnus Hirschfeld über § 175 S. 265-266 [Textverlust S. 266]. Moll, Albert: Paragraph 175 S. 315-320 [S.a. Herzer 710. S.a. Weber, S. 299]. Friedländer, Benedict Paragraph 175 [Replik] S. 405-412, mit einer Antwort von Albert Moll S. 412-413 [Siehe unten Rez. in JfsZ 8.1906, S. 780-790. Herzer 687]). (52. Bd.: Zwei Briefe zu dem Artikel von Albert Moll vom 51. Bd. S. 180-181) [Herzer 736]. (53. Bd.: Eugen Dühren: Retif und Wilde S. 248-250. [Harden, Maximilian?]: Kommerzienrath Israel über Freitod aufgrund von Erpressung S. 311-315 [Herzer 733]. Harden: Der Fall Israel S. 410-412) [Herzer 732].

1906

Lesetipp! Adolf, Friedrich A.: Ungewöhnliche Liebesgeschichten, 1906. [S.a. Capri Heft 18/1995, S. 1-20 und Heft 19/1995, S. 28-29. Nach der Einleitung von Manfred Herzer Ungewöhnliche Liebesgeschichten. Ein früher gelungener Versuch, den Sex mit Kindern zu literarisieren wurde der gesamte Text in Capri Heft 18 abgedruckt. Das als Scan angebotene Exemplar ist nach wie vor das einzige in einer öffentlichen Bibliothek. Siehe unten Rez. im JfsZ 9.1908, S. 600-602. Die Lebensgeschichte des Autors ist gleich doppelt überliefert. S.a. Capri Heft 39/2006, S. 27-36, wonach Friedrich August Adolf sowohl Dr. Krafft-Ebing als auch Dr. Kind seine Lebensgeschichte erzählt hat, die von beiden anschließend anonym publiziert wurden. Beide können ihm heute zugeordnet werden und sind als Scan verfügbar. Siehe oben Psychopathia Sexualis, 1907, S. 160-166 und siehe unten JfsZ 9.1908, S. 46-56. Beide Texte wurden auch vollständig im oben genannten Capri-Heft abgedruckt]. Friedrich August Adolf

Anthropophyteia, 1906. (3. Bd.: Aus: Magyarisches erotisches Idiotikon [=Ungarisches erotisches Wörterbuch]: Stecke Deinen Schwanz in meinen Arsch = Schmähwort; Fiüfertözö=Knabenschänder; himfertitö= Knabenschänder, Päderast S. 6-7, 9. Aus: Deutsche Bauernerzählungen: Die Pißwasserprobe über die Arschfickerei von zwei Junggesellen. Fußnote über den elsässischen Brauch vor dem Haus von zwei Männern Spreu zu streuen, was sich auf mann-männliche Liebe bezieht S. 94. Lesetipp! Otto Knapp: Die Homosexuellen nach hellenischen Quellenschriften mit Hinweisen vor allem auf die Anthologia Greaca, aber auch auf Achilles Tatios: Leukippe und Klitophon, Lukian, Tibull, Ovid, Petronius, Goethe und Longos S. 254-260 [S.a. Herzer 772]. Aus südslavischen Volksüberlieferungen: Wie Hajduken eine Schwiegertochter und den Schwiegervater vögelten mit Kommentar über  Magnus Hirschfeld und Männervergewaltigungen S. 262-264. Das Kap. Von sodomitischen Verirrungen bezieht sich nur auf sexuelle Handlungen mit Tieren S. 265-322. Vier Geschichten aus dem Kap. Vom Arsch [über derbe Umgangsformen unter Männern]: Das Arschloch küssen; Hölzerne Politik; Der Herzler und Eine teure Genugtuung S. 350-351, 355-358, 363-364. Im Kap. über die Mittel zur Befriedigung des Geschlechtstriebes auch über Olisbon [Dildos] für Tribaden [Lesben] in der Antike mit Verweis auf Rosenbaum, Ploss und Rohleder S. 426 [Siehe oben Rosenbaum, 1839; Ploss, 1887 und Rohleder, 1898]. Gegenseitige Befriedigung von zwei 14-15-jährigen Katholikinnen S. 428. Rez. und Werbung: Ferdinand Karsch-Haack: Forschungen über gleichgeschlechtliche Liebe; Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen S. 429-430, 442-448, 450-451. Im Anhang Illustrationen Phallische Amulette und Grabgefäße mit der Darstellung von vermutlich heterosexuellem Anal- und Oralverker).

Archiv für Kriminalanthropologie und Kriminalistik, 1906. (23./24. Bd.: Der 23. Bd wurde bereits 1905 behandelt. 24. Bd.: Rez.: Monatsbericht des WHK S. 168. Rez.: Magnus Hirschfeld: Geschlechtsübergänge S. 184-185). [Allg. Infos zum Archiv.. siehe oben 1899].

Archiv für Kriminalanthropologie und Kriminalistik, 1906. (25. Bd.: Rez.: Magnus Hirschfeld: Vom Wesen der Liebe S. 382). [Allg. Infos zum Archiv.. siehe oben 1899].

Lesetipp! Archiv für Kriminal-Anthropologie und Kriminalistik, 1906/1907. (26./27. Bd. Pro Jahr sind vier physische Bände erschienen. Von archive.org falsch als Archiv für Kriminologie wiedergegeben. Hier Hefte von Dez. 1907-Juli 1907 mit zwei separaten Seitenzählungen. 26. Bd.: P. Näcke: Die Homosexualität in Konstantinopel [Istanbul] S. 106-108. P. Näcke: Rez. von H. Fuchs: Ideen zur sozialen Lösung des homosexuellen Problems S. 117-118. P. Näcke: Rez. von Salgó: Die forensische Bedeutung der sexuellen Perversität S. 120. Kohler: Widernatürlichkeiten im indischen Liebesbuche [Kamasutra] S. 276-278, insb. S. 277. P. Näcke: Rez. von Näcke [sic]: Der Traum als feinstes Reagenz.. S. 284. P. Näcke: Stärke und Dauer der libido bei Homosexuellen S. 361-362. P. Näcke: Rez. vom JfsZ S. 370 [sic]. P. Näcke: Rez. von Meißner: Uranismus S. 378. P. Näcke: Rez. von Iwan Bloch: Das Sexualleben unserer Zeit S. 378-381. 27. Bd.: Hans Groß: Rez. von Havelock Ellis: Die krankhaften Geschlechtsempfindungen auf der soziativen Grundlage S. 206. Hans Groß: Rez. von L.S.A. M. von Römer: Die uranische Familie S. 372. Hans Groß: Rez. von Hans Oswald: Das Berliner Dirnentum. 5. Band: Männliche Prostitution, S. 376)

Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie.., 1906. (3. Jg.: E. Rüdin: Kriegerische Tüchtigkeit der Rasse und homosexueller Verkehr über Tokio und Japan S. 464-465). [Von Archive.org. werden nur die Jahre 1905-1908 dieser Zeitschrift als Scan angeboten. Hier allg. Infos zu dem Schweizer Psychiater und Rassenhygieniker Ernst Rüdin (1854-1952)].

Berg, Leo: Geschlechter, 1906. (2. Bd.: In der Serie: Kulturprobleme der Gegenwart. Großer Beitrag über Homo- und Heterosexualität. Einleitung S. 1-15. Die Liebe S. 16-31. Das Geschlecht S. 34, 40, 42-45, 53, 55-56, 59-64. Das Individuum S. 65-82. Kategorien der Liebe S. 83-93, 96-102. Die Einsamkeit S. 109. Geschlechtsbestimmung S. 121-124, 129. Die Freundschaft S. 131-137. Liebe und Gesellschaft S. 138-166). [S.a. Herzer 737. Zu Leo Berg liegen keine weiteren Angaben vor].

Dühren, Eugen [d.i. Iwan Bloch]: Der Marquis de Sade und seine Zeit: Ein Beitrag zur Kultur- und Sittengeschichte des 18. Jahrhunderts. (1906; 4. Aufl.; Kap. Tribadie S. 178-202. Kap. Paederastie S. 202-208). ([190?, Aufl.?; Neu gesetzt, enthält Scan-Fehler. Mit Kap. Tribadie und Paederastie). [S.a. Herzer 433, der sich auf Ausg. von 1900 bezieht. Siehe oben Dühren: Neue Forschungen, 1904 zu de Sade. Siehe unten Rez. im JfsZ 3.1901, S. 332-341. S.a. Weber, S. 162. Hier allg. Infos zu Marquis de Sade (1740-1814) und Iwan Bloch (1872-1922)].

Dühren, E. [d.i. Iwan Bloch]: Rétif de la Bretonne…, 1906. (Sexuelle Knabenspiele S. 43-44, 67. Orgien mit beiden Geschlechtern S. 115. Eine bisexuelle und lesbische Frau S. 120. Abscheu gegen Homosexualität 384). [S.a. Herzer 740. Rez. im JfsZ 8.1906, S. 851-853. Hier allg. Infos zu Iwan Bloch (1872-1922) und zu Rétif de la Bretonne (1734-1806)].

Die Fackel  20.10.1906 (Nr. 209: Karl Kraus: Zwischenstufen zu den sexuellen Zwischenstufen und das WHK S. 23-24). [S.a. Herzer 773].

Lesetipp! Hancarville, Pierre F.: Bilder aus dem Privatleben der Römischen Caesaren, [um 1906]. [Zum Inhalt: Der Band enthält 50 vorgeblich antike, tatsächlich aber von Hancarville selbst geschaffene Illustrationen von Sexualpraktiken römischer Kaiser. Von diesen erotischen bis pornographischen Illustrationen gehören 13 in einen homosexuellen Zusammenhang. Sie sind jeweils auf der Seite vor dem Beginn des Kap. ohne eigene Seitenzählung abgebildet]. (Kap.: Cäsar und Nikomedes mit Zeichnung. Das Weib aller Männer. In seiner Jugend trug er kein Bedenken Nikomedes seine Jugendblüthe preiszugeben. Verse von Catull über die warmen Brüder S. 1-4. Kap.: Augustus gibt sich seinem Großoheim Caesar hin mit Zeichnung S. 21-24. Kap.: Tiberius mit seinen Lustknaben und seinen Dirnen mit einer Zeichnung S. 61-64. Kap.: Tiberius im Garten, wo ihm auch Männer unzüchtige Schauspiele darbieten mit einer Zeichnung. Über Ausschweifungen in Capri, Tiberius wurde auch Caprineus genannt S. 65-68. Kap.: Tiberius: Kinder umspielen seine Glieder mit einer Zeichnung. Gedichte zur Knabenliebe, Juvenal und Petronius S. 69-72. Kap.: Tiberius entbrennt in Leidenschaft zu zwei Junglingen mit einer Zeichnung. Juvenals neunte Satire über die päderatischen Greuel der Römer, Virro und sein Lustknabe Nävolus S. 77-80. Tribaden und Lesbierinnen, Iphis und Janthe S. 83. Lusius wird von Tribonius nach einem Vergewaltigungsversuch getötet, König Philipp wird getötet, weil er die Vergewaltigung von Pausanius durch Attalus nicht rächte S. 86-87. Kap.: Caligula in der Mitte zwischen zwei Jünglingen mit Zeichnung dazu, Petronius über salbet alle Glieder, Caligula lässt sich gebrauchen S. 105-108. Caligula gibt das Losungswort Priapus und macht eine Geste, die die Ursache seines Todes wird. Mit einer Zeichnung. Sein Harem mit Knaben. Nach Sueton hat er Hand zum Kuss dargeboten. Chärea versetzt den ersten von vielen tödlichen Hieben S. 109-111. Die Neigung von Philänis zu lesbischer Wollust nach Martial mit einem Gedicht über die Tribade S. 123. Kap.: Nero vermählt sich öffentlich mit dem jungen Sporus mit Zeichnung. Sporus wurde entmannt, um ihn zu einer Frau zu machen. Heliogabal als Passiver bei Zoticus S. 133-135. Tigellinus als Günstling Neros, auch Doryphoros, bzw. Pythagoras nach Tacitus, Heliogabal nahm sich Magyrus zum Gemahl und rief Stoss zu 137-139. Kap. Nero, ein Weib, drei Lustknaben mit einer Zeichnung Jünglinge besuchten die Hohlräume von Neros Leib und Nero überliess sich. Auch alle Hohlräume von Heliogabal dienten der Wollust und hob seinen Hintern empor, Gedichte von Martial über sich nehmen lassen wie Weiber S. 141-143. Nero missbraucht Männer S. 147. Kap.: Otho mit einer alter Frau und Nero mit einer Zeichnung S. 153- 156. Kap. Nero und Otho werden bei Tische von nackten Mädchen und Knaben bedient mit einer Zeichnung. Nach der Beschreibung von Lucanus S. 165-167. Kap. Der Junge Vittelius und Tiberius mit einer Zeichnung, die auf Aulus im Freudenhaus von Tiberius auf Capri Bezug nimmt S. 169-172. Knaben bei Tisch S. 179-180). [Schlagwort: lesbisch. S.a. L’amour bleu, S. 68-71, wo sieben dieser Illustrationen abgebildet werden, mit dem Vermerk, dass sie alle Erfindungen Hancarvilles sind. Zu den Zeichnungen in diesem Buch siehe unten den Eintrag zu Panormita, 1908. Stefan Pegatzky geht in seinem Beitrag Nero, ein Weib, drei Lustknaben in Thomas Mann Jahrbuch; 12. Bd. von 2000 darauf ein, dass Thomas Mann das Werk von Hancarville als Vorarbeit zu seinem Friedrich-Roman gelesen hat. Pegatzky führt aus, dass das Werk von Hancarvilles erstmals 1906 unter dem Titel Bilder aus dem Privatleben der Römischen Caesaren als Privatdruck erschienen ist. Die Übersetzung von Heinrich Conradt [...] wird üblicherweise auf das Jahr 1906 datiert […] Der Band enthält 50 vorgeblich antike, tatsächlich aber von Hancarville selbst geschaffene Illustrationen von Sexualpraktiken römischer Kaiser. Im Gegensatz zu seinen anderen verdienstvollen Editionen ging es Hancarville in diesem Fall nur darum, mit Pornographie Geld zu verdienen S. 293-294. Hier allg. Infos über Pierre-François Hugues Baron d’Hancarville (1719-1808)].

 

Siehe voriger Eintrag

Zu den 13 erotischen bis pornographischen Illustrationen im homosexuellen Zusammenhang gehört auch diese mit Otho und Nero beim Analverkehr. Es sind vorgeblich antike, tatsächlich aber von Hancarville selbst geschaffene Illustrationen von Sexualpraktiken römischer Kaiser. Im Gegensatz zu verdienstvollen Editionen ging es Hancarville nur darum, mit Pornographie Geld zu verdienen.

Hier weiter 1906

Lesetipp! Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen / JfsZ, 1906. (8. Jg.: u.a. mit folgenden Beiträgen – ohne die Illustrationen: Magnus Hirschfeld: Vom Wesen der Liebe.. S. 1-284 [Herzer 766]. Elisabeth Dathendey: Die urnische Frage und die Frau S. 285-300 [Herzer 748]. Benedict Friedländer: Kritik der neueren Vorschläge zur Abänderung des § 175 S. 301-350 [Herzer 753]. Undine von Verschuer: Die Homosexuellen in Dantes Göttlicher Komödie [Göttliche Komödie] S. 351-363 [Herzer 799]. L.S.A.M. von Römer: Der Uranismus in den Niederlanden bis zum 19. Jahrhundert mit besonderer Berücksichtigung der großen Uranierverfolgung im Jahre 1730 S. 365-511 [Herzer 790, hier ohne das eingeklebte Plakat. S.a. Guldin, S. 18-20, 24-26, 34. S.a. Bleibtreu-Ehrenberg, S. 302-303]. H. J. Schouten: Ein paar merkwürdige Fälle aus der Kriminalgeschichte Frankreichs nach den Memoiren des Scharfrichters H. Sanson S. 513-524 [Herzer 794]. Hans Freimark: Helena Petrovna Blavatzky, ein weiblicher Ahasver S. 525-564 [Herzer 752]. Otto Kiefer: Hadrian und Antinous S. 565-582 [Herzer 771]. Paul Näcke: Einige psychiatrische Erfahrungen als Stütze für die Lehre von der bisexuellen Anlage des Menschen S. 583-603 [Herzer 782. S.a. Weber, S. 266]. Iwan Bloch: Ein Stelle aus Ernst Wagners Roman Isidora S. 607-610 [Herzer 742]. Max Birnbaum: Briefproben aus dem 18. Jahrhundert S. 611-614 [Herzer 739]. Benedict Friedländer: Schadet die Freigabe des homosexuellen Verkehrs der kriegerischen Tüchtigkeit der Rasse? II S. 614-617 [Herzer 755]. Paul Brandt: Der paidon eros in der griechischen Dichtung. I. Die lyrische und bukolische Dichtung S. 619-684 [Herzer 743]. Franz Neugebauer: Zusammenstellung der Literatur über Hermaphroditismus beim Menschen [II] S. 685-700 [Nicht im Herzer]. Numa Praetorius [Eugen Wilhelm]: Bibliographie […] 1906 S. 701-886 [Herzer 803]. Magnus Hirschfeld: Jahresbericht S. 887-923) [Herzer 765]. [Zum Jahrbuch s.a. Keilson-Lauritz].

Jahresbericht über die Leistungen und Fortschritte auf dem Gebiete der Neurologe und Psychiatrie, 1906. (9. Jg.: In der Rubrik Sexuelle Perversitäten nebst Homosexualität Kurzrezensionen zu einzelnen Veröffentlichungen, meistens von Max Kötscher (Hubertusburg) über Arbeiten von August Forel: Die sexuelle Frage; Albert Moll: Analyse des Geschlechtstriebes; Havelock Ellis: Erotic Symbolism; Merzenbacher über Ch. Féré; Benedict Friedländer; Paul Näcke: Der Traum..; Loewenfeld: Über sexuelle Abstinenz; Heinrich Kisch; Magnus Hirschfeld: JfsZ; L.S.A.M. v. Römer : Die erbliche Belastung.. ;  Max Katte: Die virilen Homosexuellen; Benedict Friedländer: Schadet die Freigabe.. ; Anna Rüling: Welches Interesse hat die Frauenbewegung..; H. J. Schouten: Die vermeintliche Päderastie..; Karl Freiherr von Levetzow; Eduard Betz: Walt Whitman; Rudolf von Beulwitz: Ein Brief Emile Zolas; Leonhardt: § 143..; Friedrich von Sölder: Die Bedeutung der Homosexualität..; Paul Näcke mit den in der Bibliographie aufgeführten Nr. 220-234; Braune: Fall von konträrer Sexualempfindung S. 1140-1158. Die Rezensionen nehmen Bezug auf eine Bibliographie mit 340 Titeln zu Beginn des Beitrages S. 1090-1100).

Jugend, 1906. (11. Jg.: 09.12.1906: Heft 50: Ein nächtlicher Novembernebel. Text über Harden und Eulenburg S. 1089).

Löwenfeld, Leopold: Sexualleben und Nervenleiden. (1906: 4. Aufl.: Kap.: Homosexualität S. 282-306). (1922: 6. Aufl. Kap.: Homosexualität mit einem veränderten Text S. 206-228). [S.a. Herzer 287, der u.a. auf die erste Aufl. von 1891 hinweist. S.a. Rez. im JfsZ 6.1904, S. 492-495. Hier allg. Infos zu Leopold Löwenfeld (1847-1924)].

Moeller van den Bruck, Arthur: Die Zeitgenossen. Die Geister – die Menschen, 1906. (Oscar Wilde mit Bezug zu Walt Whitman S. 239-256). [S.a. Herzer 780. Hier allg. Infos zu Arthur Moeller van den Bruck (1876-1925)].

Monatshefte für praktische Dermatologie, 1.11.1906 (43. Bd.: Nr. 9: J. Preuss: Prostitution und sexuelle Perversitäten nach Bibel und Talmud über Päderastie S. 470-477). [S.a. Herzer 786. Zu J. Preuss liegen keine weiteren angaben vor].

Monatsschrift für Harnkrankheiten und sexuelle Hygiene, 1906. (3. Jg. Steiner: Rez. zu Bunke: Zur Frage der Häufigkeit homosexueller Handlungen als Kritik an Hirschfeld S. 356, 553). [Zu Steiner liegen keine weiteren angaben vor].

Mutterschutz, 1906. (2. Jg.: Rez.: Havelock Ellis: Das Geschlechtsgefühl S. 77-78. Rez.: JfsZ S. 325-326. Bibliogr. Erwähnungen: Magnus Hirschfeld: Geschlechtsübergänge; Ferdinand Karsch-Haack: Forschungen über gleichgeschlechtliche Liebe; Magnus Hirschfeld: Vom Wesen der Liebe; JfsZ; Hans Ostwald: Männliche Prostitution S. 79, 244, 327).

N. N.: Gedichte eines Toten, 1906 [Neu gesetzt. Hier allg. Infos zu Peter Hamecher (1879-1931). Diese Gedichte eines Toten wurden 1906 als Anhang des Buches von Peter Hamecher: Entrechtet! Eine Apologie von 1906 abgedruckt, erschienen später wohl auch separat. Die Gedichte stammen von einem unbekannten Kölner Autor aus dem Jahr 1860 und sind in Peter Hamecher: Zwischen den Geschlechtern. Hamburg: Männerschwarm, 2011 auf den S. 137-146 ebenfalls abgedruckt. Siehe auch die Texte in meinem als PDF verfügbaren Buch Anders als die Andern von 2006 auf S. 109. Im Jahre 2007 wurde der Text von dem Leiter des schwulen Chores Zauberflöten vertont und gehört seit dieser Zeit zum Repertoire des Chores. Siehe dazu bei dem beiliegenden Youtubeausschnitt den Auftritt der Zauberflöten von 2:54-4:05 Min. mit der 12., 14. und 15. Strophe des Gedichtes].

Lesetipp! Sacher-Masoch, Wanda von: Lebensbeichte, 1906. (1.-5. Tsd.: Wanda wundert sich über die intime Freundschaft zwischen dem 19-Jährigen Berthold Frischauer und ihrem späteren Mann, Leopold von Sacher-Masoch S. 32-33. Dieser hatte für schöne Männer, ein ebenso aufmerksames Auge wie für schöne Frauen S. 118. Es wurde ihr unheimlich, als sich eine [offenbar lesbische] 22-jährige Ehefrau und Mutter in sie verliebt und sie im gemeinsamen Hotelzimmer mehrfach küsst S. 167-169. Im November 1877 will ein Anatol ihren Mann kennen lernen und schreibt ihm Liebesbriefe. Leopold geht darauf ein und es kommt zu einem diskreten Treffen in einem Hotelzimmer. Es kommt allerdings nur zu einem Gespäch und einem Abschiedskuss von Anatol. Später werden weitere Liebesbriefe ausgetauscht. Auch Wanda trifft sich mit dem geheimnisvollen Anatol, auch wenn sie sicher ist, dass ihr Mann einen anderen Anatal getroffen hatte. Vier Jahre später – 1881 – erfahren sie von Dr. Grandauer vom Münchner Hoftheater, dass sich Leopold mit Ludwig II. von Bayern [1845-1886] und Wanda mit Prinz Alexander von Oranien [1851–1884] getroffen hat S. 204-229). [S.a. Herzer 791. Rez.: JfsZ 8.1906, S. 872-873. Hier allg. Infos zu Wanda von Sacher-Masoch (1845-1933), der Ehefrau von Leopold Ritter von Sacher-Masoch (1836-1895)].

Soziale Medizin und Hygiene (vormals: Monatsschrift für soziale Medizin), 1906. (1. Bd.: Rez. von Anton Nyström: Das Geschlechtsleben und seine Gesetze von 1904 S. 101. Rez. von JfsZ S. 102-103. Rez. von Ferdinand Karsch-Haak: Forschungen über gleichgeschlechtliche Liebe S. 262). [Nyström wird nicht als Scan angeboten. Siehe oben JfsZ, 1905. Siehe unten Karsch-Haak, 1911].

Lesetipp! Die Zukunft, 1906. [Nach einzelnen Kommentaren vom Hrsg. und Autor Maximilian Harden in der Zukunft von 1901 und 1904 – siehe oben – wurden die Andeutungen über die Homosexualität von Philipp Eulenburg erstmals 1906 deutlich. Damit fing Ende 1906 eine Auseinandersetzung an, die sich später zur Harden-Eulenberg-Affäre und damit zum größten Skandal des deutschen Kaiserreiches entwickelte]. (55. Bd.: Unter Marginalien: Eulenburg ist nicht stark, sondern Dichter, Komponist, Spiritist. Phili liebt den Kaiser und ist Austernfreund S. 121-128, insb. S. 122-123. Praestigia S. 193-201 [Ein möglicherweise homosexuelle Anspielung wurde nicht gefunden]. Peter Hamecher: Hermann [sic] Bang S. 298-301, insb. S. 301 über die Liebe von Zoret gegenüber einem Jüngling in Herman Bangs Michael). (57 Bd.: Enthüllungen Hohenlohes. Er war ein galanter Herr von merkwürdigen wechselnden Neigungen. Es geht um einen möglichen Skandal vom 3. Bd. von Denkwürdigkeiten S. 85-102, insb. S. 86, 102. Enthüllungen II. S. 127-140. Enthüllungen III. Bismarcks Entlassung S. 169-198. Enthüllungen IV. Getretener Quark S. 211-230. [In Nr. 2-4 wurden keine erkennbaren Anspielungen gefunden]. In Praeludium kritisiert er den Liebenberger Kreis, d.h. die engsten Vertrauten des Kaisers. In seinen Anspielungen auf homoerotische Beziehungen, die in diesem Artikel nur für Eingeweihte erkennbar waren, ging er auf Romantiker und um ein warmes Eckchen ein. Die von ihm beschriebenen Vertrauten des Kaisers bezeichnet er dabei als Lauter gute Menschen: Musikalisch, poetisch, spiritistisch. Dieser Verkehr in rührender Freundschaftlichkeit wäre ihre Privatangelegenheit, wenn sie nicht zur engsten Tafelrunde des Kaisers gehörten und der Kaiser sollte sich nicht von solchen ungesunden Spätromantikern beraten lassen S. 251-266, insb. S. 265-266. S.a. Artikel Dies irae [Tage des Zorns] S. 287-302 Die Luft erwärmt sich S. 290. Liebchen und Süßer S. 291 Alcibiades zum Vorbild S. 300. Abfuhr. Pro domo? über enge Beziehungen zum Fürsten Eulenburg und der müde Zärtling Bülow S. 363-380, insb. S. 373, 378). [Hier allg. Infos zur Harden-Eulenburg-Affäre (1907-1908). Zu dem Skandal siehe unten Die Zukunft, 1907 und 1908. Zu dem Skandal allgemein s.a. Goodbye to Berlin?, S. 43-46, 52, 74. Zu dem Skandal s.a. die Doku.: Des Kaiser schmutzige Wäsche. D., 2012, 51 Min.).

1907

Anthropophyteia, 1907. (4. Bd.: Aus: Das erotische Idiotikon des östlichen Teiles des Bergischen: Aschficker= Päderast; Bruder, warmer bzw. Warmer Bruder= Päderast; fisten= einen Wind streichen lassen  S. 8-9, 14. Tätowierungen: Sehr häufig ist bei Matrosen und Arbeitern der Podex tätowiert. Ein Mäuseschwanz, der eben in den Hintern verschwindet, während eine Katze darnach hascht. Auf dem Rücken eines anderen Mannes eine Päderastenszene S. 79, 83. Aus: Von absonderlichen geschlechtlichen Gelüsten und Lüstlingen u.a. mit dem 2. und 23. Fall von Iwan Bloch: Die Perversen S. 238, 243-244. Über die Verwendung von Olisbos [Dildos] bei den Hellenen unter anderen von Tribaden mit Bezug auf Pietro Aretino und Aristophanes Lysistrata. Hier die Übersetzung des 5. Hetärengespräches von Lukian, weil es [wegen dem lesbischen Inhalt] bisher nie übersetzt wurde S. 285, 287-288 [siehe oben Lukian, 1769]. Sieben Beispiele aus: Sprichwörter und Redensarten der Serben, die übersetzt und erklärt werden: Nr. 28: Ein Teufel bist du, wenn Du den Arsch vorstreckt! (Als Lustsklave) = eine Formulierung für gescheidt und witzig, um den Arschficker so zu foppen. Nr. 112/113: Wegen dem weichen Ehrgefühl ist der Arsch nackt = Von einem Lustknaben, der sich preis gibt. Nr. 146: Laß Du dich auf die 5. Nummer auframmen [Analverkehr]= Jemand sagt was törichtes und hat nur Verstand, um einen Lustknaben anzugeben. Nr. 168: Die Pest zielte mit den Giftpfeilen nicht auf das Arschloch; ein Arschficker übertölpelt einen Jüngling. Nr. 222: Aufgedonnert wie eine Hure bzw. wie die Lustknaben auf dem Ban-Jelačić-Platz in Agram [Zagreb]. Nr. 228 als ob er den Kaiser bei den Hoden gepackt hätte = stolz wie ein Lustsklave S. 299, 305, 307, 309, 313, 314. Abortsprüche:  Nr. 50 über Arsch ficken von 1905 in Halle S. 322. Rez. Iwan Bloch: Das Sexualleben unserer Zeit; Magnus Hirschfeld: Geschlechtsübergänge; Hermann Rohleder: Vorlesungen zum Geschlechtstrieb; Hans Rau: Die Verirrungen der Liebe S. 412-419. Rez. Monatsberichte des WHK; N.O. Body: Aus eines Mannes Mädchenjahren; Berhard Stern: Geschichte der öffentlichen Sittlichkeit; Havelock Ellis: Geschlechtstrieb und Schamgefühl und Die krankhaften Geschlechtsempfindungen; Hans Ostwald: Das Berliner Dirnentum mit männlicher Prostitution S. 421-426. Richard Schmidt: Das Kāmasūtram bzw. Kamasutra [siehe unten Das Kāmasūtram, 1922] S. 439-440. Rez.: Marie Luise Luzian: Modernes Ehe-Dirnentum über eine sexuelle Zwischenstufe S. 449. Werbung Karsch-Haack: Forschungen über gleichgeschlechtliche Liebe..; Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen o. S. Tafel X: Japanisches Frühlingsbild mit geschlechtlicher [evt. nur heterosexueller] Ausschweifung o.S.).

Lesetipp! Archiv für Kriminal-Anthropologie und Kriminalistik, 1907/1908. (28./29. Bd. mit zwei separaten Seitenzählungen. Hier Hefte von Okt. 1907–April 1908. Als Archiv für Kriminologie falsch wiedergegeben. Im 28. Bd.: P. Näcke: Über Kontrast-Träume.. S. 1-19. [Herzer 853. Siehe unten Rez. im JfsZ 9.1908, S. 516-520. S.a. Weber, S. 265]. P. Näcke: Vorsicht bei der Stellung der Diagnose: Homosexualität! über Richard Wagner S. 197-199. P. Näcke: Rez. von Iwan Bloch: Das Sexualleben unserer Zeit S. 391. P. Näcke: Rez. von N. O. Body: Aus eines Mannes Mädchenjahren S. S. 391. Im 29. Bd.: P. Näcke.: Sexuelle Perversitäten bei Tieren S. 293-294. P. Näcke: Rez. von N. Kaufmann: Heinrich Heine contra August Graf von Platen und die Homoerotik S. 304. P. Näcke: Beiträge zu den sexuellen Träumen S. 363-371. Hans Groß: Rez. von Hermann Michaelis: Die Homosexualität in Sitte und Recht S. 379).

Archiv für Rassen- und Gesellschafts-Biologie.., 1907. (4. Jg.: Dr. von Buttel-Reepen: Rez von Ferdinand Karsch-Haack: Beruht gleichgeschlechtliche Liebe auf Soziabilität? und Das gleichgeschlechtliche Leben der Ostasiaten S. 550-551). [Es ist unwahrscheinlich, dass es sich bei dem Autor um den Zoologen Hugo von Buttel-Reepen (1860-1933) handelt].

Bloch, Iwan: Das Sexualleben unserer Zeit in seinen Beziehungen zur modernen Kultur. (1907: 6.-18. Tsd.: Kap. Homosexualität S. 539-611). (1908: 19.-40. Tsd.: Kap. Homosexualität S. 539-611). (1908: 4.-6. Aufl.: Kap. Homosexualität S. 539-611). [Rez. siehe oben Archiv.., 1907, S. 378-381. S.a. Herzer 741. S.a. Weber, S. 165, 245-246. Hier allg. Infos zu Iwan Bloch (1872-1922)].

Buonarroti, Michelangelo: Michelangelo Gedichte und Briefe. In Auswahl herausgegeben von R. A. Guardini, 1907. [Man gelangt zu dem Dokument in neu gesetzter Form, wenn man bei View a book den Link html anklickt. Das 172-seitige Dokument ist noch nicht ausreichend inhaltlich erschlossen. Zu den Sonette s.a. Andere Lieben S. 80. Zu den Briefen s.a. L’amour bleu, S. 96-97. Zu Michelangelo s.a. Sternweiler, S. 102-207. Hier allg. Infos zu Michelangelo Buonarroti (1475-1564). Zu früheren Ausgaben der Gedichte siehe oben Buonarroti, 1842].

Deutsche Juristenzeitung, 1907. (Heft 23: Dr. Hamm, Oberlandesgerichtspräsident in Bonn: Der § 175 StrGB Spalte 1289-1293). [S.a. Herzer 831].

Dorn, Hanns: Strafrecht und Sittlichkeit, 1907. (Über die widernatürliche Unzucht, bei dem sich der Autor für eine Legalisierung ausspricht S. 65-67). [S.a. Herzer 822. Hier allg. Infos zu Hanns Dorn (1878-1934)].

Forel, August: Der Hypnotismus.., 1907. (5. Aufl.). [Keine Hinweise auf Homosexualität gefunden S.a. Mildenberger, S. 78, der sich auf S. 208 der 8.-9. Aufl. von 1919 bezieht und schreibt, dass August Forel (1848-1931) hier für sich in Anspruch nimmt, mehrere Homosexuelle geheilt zu haben].

Forel, August: Verbrechen und konstitutionelle Seelenabnormitäten. Die soziale Plage.., 1907. (Andeutung über den sexuell Perversen S. 12) [S.a. Mildenberger, S. 78. Hier allg. Infos zu August Forel (1848-1931)].

Geschlecht und Gesellschaft, 1907. (2. Bd.: Homosexualität u.a. S. 29, 391-392, 442). [Der erste Band wird nicht als Scan angeboten. Dieser zweite Band muss noch erschlossen werden. Zum Teil wird Havelock Ellis als Verfasser genannt].

Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens, 1907. (8. Bd.: Die Hefte 48-53 und 55 bestehen aus jeweils einem Beitrag und haben sep. Seitenzählungen. Das Heft 54 erschien später. Heft 49: Georg Lomer: Liebe und Psychose S. 1-55. Hier geht es u.a. um abnorme Homosexualität S. 47-51 und pathologische Homosexualität S. 52 [Nicht bei Herzer]. Heft 52: L. M. Kötscher: Das Erwachen des Geschlechtsbewusstseins und seine Anomalien S. 1-82. Hier geht es u.a. um Bisexualität, Heterosexualität und Homosexualität S. 12-17. Homosexuelle Kinder S. 30-39. Achilles und der nackte Hektor führen zu unklarer sexueller Regung S. 49. Mutuelle Onanie in Schulen S. 56). [S.a. Herzer 841].

Hart, Heinrich: Gesammelte Werke, 1907. (3. Bd.: Aus dem Bereich der literarischen Erinnerungen: Wilhelm Arent war stolz darauf, krank und abnorm zu sein S. 53-54). [S.a. Mann für Mann, S. 100-101. Hier allg. Infos zu Wilhelm Arent (1864-1913) und Heinrich Hart (1855-1906)].

Die Hilfe, 1907. (Nr. 47: Dühring: § 175 mit dem sich der Verfasser gegen die Legalisierung ausspricht S. 741-742). [Herzer 824. Bei dem Autor Prof. Dr. von Dühring handelt es sich evt. um Eugen Dühring (1833-1921). Von der Zeitschrift wird nur 1905 und 1907 als Scan angeboten].

Lesetipp! Hirschfeld, Magnus: Die Kenntnis der homosexuellen Natur eine sittliche Forderung, 1907. [Herzer 835. Hier allg. Infos über Magnus Hirschfeld (1868-1935)].

Lesetipp für Heft 42! Jugend, 1907. (12. Jg. 17.06.1907: Heft 25: Redaktionelles zur Kamarilla um Eulenburg S. 550. Militärische Neuerung Karikatur um Harden und seine Zukunft mit dem Text Philis Schwanengesang, ebenfalls zu den Eulenburg-Prozessen S. 551. Die spiritistische Tafelrunde zu den Eulenburg-Prozessen S. 552). (01.07.1907: Heft 27: Georg Hirth: Richtigstellungen im letzten Absatz zur Strafbarkeit nach § 175 S. 599). (07.10.1907: Heft 41: Die "Eigenen". Gedicht gegen die Gemeinschaft der Eigenen um Adolf Brand S. 935). (14.10.1907: Heft 42: Die "Gemeinschaft der Eigenen". Bekannte Karikatur zum § 175 S. 955). (21.10.1907: Heft 43: Hofgesellschaft Karikatur im Kontext der Eulenburg-Prozesse S. 984). (28.10.1907: Heft 44: Dr. Magnus Hirschfeld überall! Karikatur S. 1005). (04.11.1907: Heft 45: Neuerung Karikatur und Gedicht Die Clique zu den Eulenburg-Prozessen S. 1029. Witz In der Staatskanzlei; Ausmarsch der "175er" zu den Moltke-Harden-Prozessen mit kleiner Karikatur S. 1030. Witz Adler-Villa mit kleiner Karikatur zu den Eulenburg-Prozessen. Karikatur Interessantes Viech über einen schwulen Stier S. 1031. Bekannte Karikatur Neues Preußisches Wappen zu den Eulenburg-Prozessen S. 1032). (11.11.1907: Heft 46: Georg Hirth: Was nun? Über Magnus Hirschfeld, die Gemeinschaft der Eigenen um Adolf Brand und die Eulenburg-Prozesse S. 1037. Die gefürchtete Hebamme der "Hof"-Gasse. Kleine Karikatur über Maximilian Harden und seine Zukunft S. 1053. Frido: Eine Strafprozessreform. Text über die Harden-Moltke-Prozesse S. 1053. Sonderbare Schwärmer. Text über die Presseberichterstattung zu den Harden-Moltke-Prozessen S. 1053. Georg Hirth: Politik und latente Zwischenstufe über die Harden-Moltke-Prozesse mit einer auf Magnus Hirschfeld bezogenen Überschrift S. 1054).  (18.11.1907: Heft 47: Brand's Beweisführung. Kleine Karikatur zum Bülow-Brand-Prozess. Hochachtung. Gedicht über Magnus Hirschfeld und den Bülow-Brand-Prozess S. 1083. Eröffnung der Wintersport-Saison in der Justiz. Kleine Karikatur zu Eulenburg, Moltke und Hirschfeld, Witz Herr Doktor Magnus Hirschfeld S. 1084). (25.11.1907: Heft 48: Albert Weisgerber: Panik in Weimar. Bekannte Karikatur um Magnus Hirschfeld und das Denkmal von Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller S. 1089). (02.12.1907: Heft 49: Auf die Mensur! Gedicht über die Eulenburg-Prozesse S. 1140. Berliner Scherbengericht über Presseberichterstattung über die Eulenburg-Prozesse S. 1141). (16.12.1907: Heft 51: Missverständnis. Karikatur über einen Urning, der sich hat verbrennen lassen S. 1172). (30.12.1907: Heft 53: Abessinische Kultur. Text mit Erwähnung von Skandalen im Kontext § 175 S. 1239. Es lebe das Ausland! Text über den Umgang mit der Presse bei den Harden-Moltke-Prozessen S. 1241).

 

Siehe voriger Eintrag

Eine Karikatur in Heft 42 über die offensichtliche Frauenfeindlichkeit der homosexuellen "Gemeinschaft der Eigenen".

Weiter mit 1907

Katharina II. von Rußland: Erinnerungen der Kaiserin Katharina II. Von ihr selbst geschrieben, 1907. (Über einen Vorfall im Jahre 1751: Man verdächtigt Beketoff der Homosexualität […] Diese Beziehungen Beketoffs zu den Knaben legte man indes auf die schändlichste Weise aus, weil man wußte, daß die Kaiserin nichts mehr verabscheute, als Laster dieser Art. Beketoff ging in der Unschuld seines Herzens mit den Kindern im Garten spazieren, was man ihm als Verbrechen anrechnete. Er war ein verweichlichter Mensch S. 131, 133-134). (1907: Gleiches Buch. Neu gesetzt bei Gutenberg). [Von Beketoff, der im 9. Kap. als Kadett und Günstling der Kaiserin und um 10. Kap. als Oberst bezeichnet wird, und seinem Freund Yelagin liegen keine weiteren Angaben vor. Hier allg. Infos zu Katharina II. von Rußland (1729-1796)].

Krauss, Friedrich S.: Das Geschlechtleben in Glauben, Sitte und Brauch der Japaner. (1907: 1. Aufl. Uranismus S. 12. Uranier und Urninden und Hysterie S. 57-58. Spiel und Harmlosigkeit S. 63. Kapitel: Urninge und Urninden über Bordelle, Verbreitung, Strafrecht, Kulthandlung und Tribaden S. 75-111. Tribadie S. 116-117. Abbildungen: Tafel XII: Doppelzumpt für ein Urnindenpaar Tafel XXIV: Zwei Männer mit erigierten Gliedern o.S.). (1911: 2. Aufl.: Unter dem leicht veränderten Titel: Das Geschlechtsleben in Glaube, Sitte, Brauch und Gewohnheitrecht der Japaner. Kap.: Urninge und Urninden S. 156-181). [Herzer 1133. Schlagwort: lesbisch. Der erweiterte Band von 1911 ist noch nicht ausführlich erschlossen worden. Wegen homosexuellen und anderen Darstellungen wurde die 2. Aufl. von 1911 vor Gericht verhandelt. Weitere Infos dazu findet sich im 9. Bd. der regulären Anthropophyteia-Jahrbuch-Reihe von 1912, S. 534-563. Beide Auflagen erschienen als 2. Bd. der Reihe: Beiwerke zum Studium der Anthropophyteia. Von dieser Buchreihe erschienen insgesamt neun Ausgaben. Davon werden zwei Bände als Scan angeboten: Dieser 2. Bd. von 1907/1911 und der 6. Bd. von 1913. Zum 6. Bd. siehe unten Bourke, 1913. Hier allg. Infos zu Friedrich S. Krauss (1859-1938)].

 

Siehe voriger Eintrag

Die Schriftenreihe Beiwerke zum Studium der Anthropophyteia erschien außerhalb des Buchhandels und konnte deshalb auch solche deutlichen Illustrationen enthalten. Die gleiche Illustration findet sich auch in der 2. Aufl. von 1911, bei der es trotzdem zu einer Gerichtsverhandlung wegen der Verbreitung unzüchtiger Schriften kam.

Weiter mit 1907

Lesetipp! Michaelis, Hermann: Die Homosexualität in Sitte und Recht. Mit einem Geleitwort von Magnus Hirschfeld, 1907. [Mit sehr vielen Scanfehlern auf rund jeder zweiten Seite. Siehe unten Rez. in JfsZ 9.1908, S. 510-513. S.a. Herzer 850. S.a. Mann für Mann, S. 509 über Michaelis und S. 386 über den auf S. 111 behandelten Hermann N. Israel].

Möbius, Paul Julius: Geschlecht und Ungescheidenheit, 1907. (3. Aufl.). [Eine inhaltliche Erschließung steht noch aus. S.a. Herzer 638a, der sich auf eine Ausg. von 1904 bezieht. Rez. der Ausg. von 1904 in JfsZ 6, 1904, S. 527-528. Hier allg. Infos zu Paul Julius Möbius (1853-1907)].

Müller, Robert: Sexualbiologie, 1907. (Homosexualität im Tierreich mit Bezügen zu den Veröffentlichungen von Neugebauer, Krafft-Ebing, Moll und Hirschfeld S. 52-53, 176, 180-183. Fälle von Männern und Frauen mit Hinweisen auf homosexuelle Orientierung S. 192, 198-199. Beiträge über Homosexualität vermischt mit Beiträgen über Zwitter, Scheinzwitter und Hermaphroditen S. 175-215). [Schlagwort: lesbisch. S.a. Herzer 852. Über diesen Robert Müller, Prof. für Tierzucht, liegen keine weiteren Angaben vor].

Mutterschutz, 1907. (3. Jg.: Ab 4. Jg. u.d.T.: Sexual-Probleme. Rez.: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen S. 217-218. Rez.: Aus eines Mannes Mädchenjahren S. 341. Rez.: Edward Carpenter: Das Mittelgeschlecht S. 405-406. Bibliographische Erwähnungen: Havelock Ellis: Die krankhafte Geschlechtsempfindung; Edward Carpenter: Das MittelgeschlechtAus eines Mannes Mädchenjahren S. 181, 220, 256, 303. Zur Umbenennung von Mutterschutz in Sexual-Probleme ab dem 4. Jg. und der Übergabe der Redaktion S. 500-504).

Reichstagsprotokolle, 1907/08. (Über die Moltke, Harden, die Eulenberg-Prozesse und Homosexualität in der Armee). (28.11.1907: Spahn S. 1875 C-1876 A. Reichskanzler Fürst von Bülow S. 1880 A-1881. B. Bassermann S. 1889 B-1890 D, Spahn S. 1892 A-1892 C, Bebel mit Bezug auf seine Rede von 1898. S. 1909 A-1910 D). (29.11.1907: Bebel über Polizei und Berlins Männerwelt S. 1909 B-1910 C, von Einem u.a. mit Bezug auf Bebel S. 1913 B-1916 C). (03.11.1907: Dr. Wiemer über Armee S. 1932 D-1933 C. Liebermann von Sonnenberg mit Bezug auf August Bebel und Magnus Hirschfeld 1945 B-1946 B.). (02.12.1907: Dr. David über den Kriegsminister, Ursache von Homosexualität und seinen Freund Bebel S. 1975 A-D, [Kriegsminister] von Einem Replik auf Dr. David 1980 D-1981 A.). (03.12.1907: Kreth über Kriegsminister und erfolgloser Versuch von Strafverschärfung S. 1998 C, Dr. Paasche 2015 A-D). (03.02.1907: August Bebel über Kriegsminister S. 2853 A-C). [Die Buchstaben A-D dienen der Auffindbarkeit. Die oben genannten Textstellen sind in Bezug auf Homosexualität die deutlichsten. Weitere ca. 35 Treffer zu Moltke-Harden-Prozess (Nov. 1907 – April 1909), ca. 20 Treffer zu Lynar (Dez. 1907 – März 1908) und sieben Treffer zu Hohenau (Dez. 1907 – März 1908)].

Lesetipp! Rheinisches Museum für Philologie, 1907. (Aufsatz: Erich Bethe: Die dorische Knabenliebe, 1907). [S.a. Herzer 813. S.a. Mann für Mann, S. 123, wonach diese bahnbrechende und einfühlsame Kleinschrift einen großen Einfluss auf Hans Blüher und die gesamte Homosexualitätsforschung des 20. Jahrhunderts ausübte. Hier allg. Infos zu Erich Bethe (1863-1940)].

Roeren, Hermann: Die Sittlichkeitsgesetzgebung der Kulturstaaten, 1907. (Mit dem Kap.: Neuere Gesetzgebung gegen die widernatürliche Unzucht und Bestrebungen für Aufhebung des § 175 StGB S. 70-86). [Herzer 859. S.a. In het Panhuis, S. 207-210. Hier allg. Infos zum Juristen und Reichtstagsabgeordneten Hermann Roeren (1844-1920)].

Lesetipp! Simplicissimus, 1907/1908. [12. Jg.: Zum Inhalt: Der Simplicissimus war eine erfolgreiche satirische Wochenzeitschrift, die von 1896-1944 erschien. Aufgrund ihrer Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft war sie umstritten. Mehrere der Karikaturen sind bis heute in Veröffentlichungen zur schwulen Geschichte zu finden. Die Zeitschrift wird gemeinsam mit der Jugend im Volltext im Internet angeboten und ist durch Schlagwörter erschlossen, die ab 1907 im Kontext des sogenannten Affäre Eulenburg bis 1933 mehr als 90 Beiträge über Homosexualität ausweisen. Erfassst sind dabei jedoch nur die deutlichen Anspielungen. Es ist verständlich, wenn Anspielungen wie in Heft Nr. 34 von 1907 S. 547 über die Berliner Friedrichstraße, Antinous und milde Gesetze in Italien bei der Erschließung nicht als Kommentare über Homosexualität aufgefasst werden konnten. Die Beiträge wurden im Folgenden über Heftansicht verlinkt. Unter Blättern in der Menueleiste ist es auch möglich, sich die Beiträge über den höher aufgelösten DVG-Viewer anzusehen]. (17.06.1907: Heft 12: Eulenburg. Karikatur auf dem Cover über Afffäre Eulenburg S. 181. Der Liebenberger Spuk. Gedicht zur Afffäre Eulenburg S. 195). (24.06.1907: Heft 13: Kamarilla. Gedicht zur Afffäre Eulenburg S. 198. Aus Süd und Nord. Gedicht über Harden, Spinat und Afffäre Eulenburg S. 211). (21.10.1907: Heft 30: Flucht vor dem Prozeß. Karikatur auf dem Cover zu Prozesse Harden/Moltke S. 463). (28.10.1907: Heft 31: § 175. Karikatur zu § 175 und Afffäre Eulenburg S. 480). (04.11.1907: Heft 32: Moltke ― Harden u.a. mit der Zeile Diese Frage liegt nun so – homo oder hetero? Gedicht: Afffäre Eulenburg, Prozesse Harden/Moltke S. 498. à la Eulenburg. Karikatur zur Afffäre Eulenburg S. 498). (11.11.1907: Heft 33: Sondernummer Prozess Moltke – Harden. Skizzen aus dem Gerichtssaal. Zeichnungen zum Prozesse Harden/Moltke S. 516. Wer treu gedient hat seine Zeit. Karikatur § 175 S. 517. Eine Frage. Gedicht an Prof., evt. Magnus Hirschfeld S. 518. Gestörtes Glück. Karikatur zum § 175 S. 518. Prozeß Moltke. Gedicht. Prozesse Harden/Moltke S. 518. An die Herren Hofprediger. Gedicht, Afffäre Eulenburg S. 518. Die Geheimnisse der Adlervilla. Karikatur, Lynar S. 519. Biblische Zustände. Karikatur, Afffäre Eulenburg S. 520. Ernst Barlach (Zeichnung) In der Ahnengruft. Karikatur Afffäre Eulenburg S. 527. Zerstörte Ideale. Karikatur, § 175, Afffäre Eulenburg S. 527. Der Amormesser. Dialog, Prozesse Harden/Moltke S. 531. Soldat. Karikatur S. 531. Harden. Gedicht S. 531. Anstattt der Misshandlungen Karikatur S. 532). (18.11.1907: Heft 34: Peter Schlemihl: Ergebenstes Ersuchen an die Berliner. Gedicht zum § 175 S. 534. Eine Rede in Windsor. Karikatur zur Afffäre Eulenburg S. 534. Schmutzige Wäsche. Karikatur zur Afffäre Eulenburg, Holstein S. 536. Protest. Farbige Karikatur über die Berliner Friedrichstraße; Antinous. Text über Italien und seine milden Gesetze S. 547. Edgar Steiger: Die Freistatt. Gedicht zum § 175 S. 551). (25.11.1907: Heft 35: Bülow-Brand. Karikatur zum Bülow Brand-Prozess S. 567). (13.01.1908: Heft 42: Die Gerichtsverhandlung im Spital. Text und Karikaturen zu Magnus Hirschfeld, Prozesse Harden/Moltke und Afffäre Eulenburg S. 700). (20.01.1908: Heft 43: Lohn der Arbeit. Karikatur auf dem Cover zu Prozesse Harden/Moltke S. 701).

Lesetipp! Der wahre Jacob, 1907-1909. [Zum Inhalt: Die sozialdemokratische Satirezeitschrift Der wahre Jacob erschien von 1879 bis 1933 und war lange Zeit die meistgelesene Zeitschrift im Umfeld der SPD. Die Zeitschrift wird im Volltext angeboten, ist jedoch inhaltlich nicht erschlossen. Unter Bezugnahme auf das Buch von James Steakley: Die Freunde des Kaiser. Die Eulenburg-Affäre im Spiegel zeitgenössischer Karikaturen von 2004 können die rund 20 bekanntesten und und oft farbigen Karikaturen über die Eulenburg-Prozesse aus dem Jahren 1907-1909 im Folgenden aufgelistet werden, auch wenn diese wohl nur einen Teil der Berichterstattung über Homosexualität ausmachen. Ich habe die Beiträge ausnahmsweise nicht auf die drei Jahre verteilt, sondern sie hier zusammen aufgelistet. Den besten Einstieg bieten die Jahresansichten, auf denen man direkt die jeweilige Seiten anlicken kann]. (1907: 60 Jg.: Nr. 547: Sodoms Ende S. 5453. Nr. 552: Das deutsche Strafgesetz S. 5545. Nr. 556: Zoologisches aus dem Reich der Gottesfurcht und frommen Sitten. Die Sumpfmotten S. 5599 und Kulturbild aus Moabit S. 5607. Nr. 557: Nachtleben in Potsdam S. 5616 und Militärische Neuerungen S. 5621 und Im Klub der Harmlosen S. 5627. Nr. 558: Bei der Rekrutenaushebung S. 5632. Nr. 559: Argwohn S. 5666). (1908; 61. Jg.: Nr. 560: Die angeblichen Sektgelage der Homosexuellen S. 5679 und Enttäuscht S. 5683. Nr. 570: Schmutzige Wäsche S. 5819. Nr. 571: Modernes sich ausleben S. 5838. Nr. 573: Satire des Auslands. Der Harem eines deutschen Fürsten S. 5871. Nr. 575: Adam und Eva im 20. Jahrhundert S. 5892. Nr. 577: Aus der Stadt der weißen Nelke S. 5933. Nr. 581: Einzug in Liebenberg S. 5988. Nr. 585: Der Retter des Vaterlandes über Harden S. 6071). (1909; 62. Jg.; Nr. 601: Ein schwieriger Fall, S. 6319).

 

Siehe voriger Eintrag

Bei der Rekrutenaushebung wird ein Mann wegen einem innerlichen Fehler ausgemustert. Oberstaatsarzt: Nanu, was hast du denn? Jochen: Hämorrhoiden. (Der wahre Jakob, 1907, S. 5632).

 

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Lesetipp! Die Zukunft, 1907. (Hrsg. und Autor Maximilian Harden). (58. Bd.: Symphonie S. 157-174 [Zum Harden-Prozess, aber ohne erkennbare homosexuelle Anspielung]. Stefan Zweig: Arthur Rimbaud. Verlaine war die Frau im Sinne der Unterjochten S. 300-305, insb. S. 302-304). (59. Bd.: Roulette vom 27.04.1907: Zu Günstlingen und seidenen Buben, Prinz Friedrich Heinrich von Preußen leidet an ererbter Perversion des Geschlechtstriebes und über die Vita sexualis von anderen (S. 118); warm aufgenommen (S. 125) S. 117-130 [Nicht im Herzer]. Rez. von Prinz Kuckuck von Otto Julius Bierbaum S. 354. Nur ein paar Worte u.a. über normwidrige Gefühlsregungen, strafbare Handlungen u.a. Kommentare S. 367-374, insb. S. 372-374. Harden, Maximilian: Die Freunde „Hardens Rückzug“ vom 22.06.1907 mit deutlicher Auseinandersetzung über die homosexuellen Hintergründe S. 405-425 [S.a. Herzer 873]. Hirschfeld, Magnus: Der Normale und die Homosexuellen vom 29.06.1907 S. 450-455 [S.a. Herzer 836]). (61. Bd.: Prozess Moltke mit Brief von Max Bernstein über Homosexualität S. 50-51. Schlussvortrag über Harden-Prozess u.a. über die habens schon warm genug S. 179-210 [S.a. Herzer 984]. Graf Ernst zu Reventlow: Hardens Motive S. 213-218 [S.a. Herzer 951]. Maximilian Harden: Der Prozess S. 257-269 [S.a. Herzer 981]. Heinrich Schmidt: Das homosexuelle Problem S. 399-400 [S.a. Herzer 956]).

1908

Lesetipp! Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie und psychisch-gerichtliche Medizin, 1908. (65. Bd.: Großer Beitrag von Paul Näcke: Einteilung der Homosexuellen u.a. über Ursache, Formen der Befriedigung, Homo- und Bisexuelle, Alter und Libido-Stärke, lesbische Frauen. Bezüge zur Hirschfeld, Krafft-Ebing und Rohleder S. 109-128. Diskussion über den Vortrag von Aschaffenburg in Köln und Heimberger in Bonn: Die strafrechtliche Behandlung der Homosexualität mit diversen Beiträgen S. 140-149). [1. Beitrag s.a. Herzer 940. Hier allg. Infos zu Paul Näcke (1851-1913)].

Anthropophyteia, 1908. (5. Bd.: Sprachgebrauch der Völker: broeder, de warmer; warmer Bruder; mieterstraal; Sodeflikker; sodemiet; sodemieter; sojaraar; strontjager = jeweils Päderast [stront=dreck]; sodemitieren, sojeren = jeweils peragere coitum analem [=Analverkehr] S. 1-4. Aus: Mitteldeutsche Kunden- und Zuhältersprache: ein Angewärmter= aktiver oder passiver Päderast; auf die warme Fahrt gehen = sich einen homosexuell veranlagten Herrn suchen; Loswedeln = mit einem Päderasten losgehen; Spinatstecher = Päderast; Teilachen= mit einem Homosexuellen losgehen, flüchten; Schwer auf die Warme Fahrt gehen= sich päderastisch betätigen; Würmchen= Päderast S. 7-8. Erotisches Lexikon der Abessinier (Amhara): wound agaret = die Pädikation von Knaben S. 20. Erotisches Lexikon der Galla: Gurba = ein noch nicht mannbarer Knabe S. 21. Zerfall von Hausgemeinschaften bei den Serben anhand eines Falles aus dem Amtsbezirk Valjevoer Nahija aufgrund von Akten aus dem Jahr 1832, wo Männern mit einer Vergewaltigung  gedroht wurde, um sie zu Lustknaben zu machen S. 32-38, hier S. 35. Aus dem Liebesleben der Abessinier: Als fikir, d.i. Liebe, bezeichnen die Abessinier [in Afrika, Äthiopien] sowohl die geschlechtlichen Beziehungen zwischen Weib und Mann, als auch die freundschaftlichen Gefühle zwischen Männern oder zwischen Frauen S. 53. Homosexualität mit Todesstrafe, Pädikation von Knaben durch Abessinier; Missbrauch von Neger durch europäische Päderasten, Tribaden S. 71-72. Aus: Erzählungen schlesischer Städter: Arschfick S. 103-104 [Gleicher Plot wie 2. Jg., S. 427-428 und 3. Jg., S. 94]. Aus: Erzählungen deutscher Seefahrer mit dem Hinweis, dass Seefahrern sogenannte widernatürliche Praktiken [...] fast unmöglich gemacht werden S. 122.  Aus: Schwänke und Schnurren niederösterreichischer Landleute: Der Bursche fickt also den Offizier in den Hintern S. 149-150. Vier Beiträge aus: Sprichwörter und Redensarten dalmatischer Serben mit Übersetzung und Erklärung: Nr. 32/33: Er soll dir ihn ins Arschloch rammen bzw. schief einrammen = Du sollst ein Lustknabe werden. Diese müssen leiden, um wieviel mehr, wenn schief. Nr. 128: Was läßt Du den Kopf hängen wie ein Gevögelter, der um die Bezahlung geprellt worden? = Erfahrene Lustknaben verlangen ihr Geld im vorraus. Nr. 167: Ich prunz dir ins Arschloch hinein = ich vögel dich, mach dich zu meinem Lustknaben!  S. 163, 170, 173. Aus: Serbische Sprichwörter: Nr. 24: Wenn man gehaut und gevögelt hat, auf dem wechselt auch der Mond = Ein Lustknaben ist wie der Mond unbeständig S. 180. Über deutsche Volksrätsel, bei denen Homosexuelle Zielscheibe de Spottes sind: Seit den Prozessen von 1907 [Harden-Eulenburg-Affäre] entstanden in ca. 8 Wochen mehrere hundert neuer erotischer Rätsel, die aus Gründen der Vorsicht nicht wiedergegeben werden S. 188-189. Aus: Rätselfragen aus Süddeutschland: Was ist ein Arschficker? Ein Kaktusfreund; Aktives Mitglied der Tiefbohrgesellschaft. Was ist ein Arschgefickter? Ein Eichelliebhaber; Passives Mitglied der Tiefbohrgesellschaft S. 191. P. Näcke über die Homosexualität bei den Negern, den Papuas und anderen Völkerschaften S. 193-194. Alfred Kind: Homosexualität und Volkskunde S. 197-203 [Herzer 916]. Zwei Beispiele aus Erotik in Zauberbann und Bannspruch: Nr. 67: Wenn von zwei Freunden einer unglücklich ist - einer streichelt mit dem Zumpt [Penis] den anderen S. 230. Nr. 68: Wenn ein Mann an Geldsucht leidet, soll sein Freund von hinten seinen Penis greifen und daran ziehen S. 231. Aus dem Bereich der erotischen Tätowierungen die von einem Penis auf dem Bauch eines aktiven Päderasten, um sich so vor dem Teufel zu schützen S. 250-251. Alfred Kind über Masturbation im  Bereich der Folklore: Lery bringt dem 12-jährigen Sohn seines Freundes Cohn das onanieren bei S. 261. Aus: Berliner Abortinschriften: Diverse Abortsprüche über Arch ficken nach dem bekannten Skandalprozesse S. 269. Über die Erotik der Indianer des Küstengebiets Neuperus im 17. Jh.: Frage an die Männer nach Päderastie mit einem Mann [aber nicht umgekehrt] S. 359. Karl Amrain: Beiträge zur Erforschung des Trieblebens über Fälle von widernatürlicher Unzucht im Knast S. 361-369 [s.a. Herzer 876]. Bieber, Friedrich J.: Brieflicher Bericht über Erhebungen unter äthiopischen Völkerschaften S. 402-405, hier S. 405 [Herzer 993]. Rez.: Panormita: Hermaphroditus [s.u. Panormita, 1908]; Bernhard Stern: Geschichte der öffentlichen Sittlichkeit in Russland [s.u. Stern, 1908]; Schidlof: Das Sexualleben mit einem Umsichgreifen der Homosexualität; Friedrich Krauss: Das Geschlechtsleben in Glaube, Sitte und Brauch der Japaner [s.u. Krauss, 1911]; Anandria. Bekenntnisse der Mademoiselle Sappho über ein Versuchsobjekt an einem vornehmen Lesbierinnenzirkel [Buch wird nicht als Scan angeboten]; Arbeiten an der Freud'schen Schule; Karl Krauss: Sittlichkeit und Kriminalität [siehe unten Krauss, 1966]; Robert Müller: Sexualbiologie [s.o. Müller, 1907]; Merzbach, G.: Die krankhaften Erscheinungen des Geschlechtssinnes [Buch wird nicht als Scan angeboten]; F. Neugebauer: Hermaphroditismus beim Menschen [s.u. Neugebauer, 1908]; Hermann Michaelis: Die Homosexualität in Sitte und Recht [s.o. Michaelis, 1907]; Ferrante Pallavicini: Alcibiades als Schüler [Buch wird nicht als Scan angeboten]; Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen; Monatsberichte des WHK; Petron: Satyricon S. 373-377, 381, 384-385, 387-394, 396-399).

Archiv für Kriminalanthropologie und Kriminalistik, 1908. (30. Bd.: Rez.: Hermann Michaelis: § 175! Homosexualität in Sitte und Recht S. 193). (31. Bd.: Rez.: Rohleder: Vorlesungen über Geschlechtstrieb und gesamtes Geschlechtsleben des Menschen S. 335). [Allg. Infos zum Archiv.. siehe oben 1899].

Lesetipp! Bierbaum, Otto J.: Prinz Kuckuck. [Zum Inhalt: Homosexueller Roman der wilhelminischen Zeit in drei Bänden, der in erster Auflage zwischen 1906-1908 veröffentlicht wurde. Er handelt von Homosexuellenclubs in London und u.a. von Erpressung und einer Flucht nach Italien. Der Roman wurde noch nicht ausführlich inhaltlich erschlossen]. (1909: 12. Aufl.: 1. Bd.:). (1908: 2. Bd.:). (1908: 3. Bd.:). (1980: Alle drei Bände neu gesetzt. u.a. mit folgenden Szenen: Kap. 88: die Standbilder von Alcibiades, Alexander, Cäsar, Michelangelo, Friedrich dem Großen und anderen berühmten Männern, gleichsam als eine Ahnengalerie der Knabenliebe. Kap. 97: Londoner Lordsklub mit neapolitanischen Lustknaben). [Schlagwort: Belletristik. S.a. Andere Lieben, S. 204-206. S.a. Müller, S. 272. Der Roman wurde 1919 verfilmt. Hier allg. Infos zu Otto Julius Bierbaum (1865-1910) und eine Inhaltsbeschreibung von Gay Books].

Blätter für Bibliophilen, 1908. (1. Jg.: Conradt, Heinrich: Lesbierinnen S. 27-31). [Schlagwort: lesbisch. Herzer 884. Hier allg. Infos zu Heinrich Conradt (1866-1919)].

Deutsche Juristenzeitung. (1908: Heft 2: Oberstaatsanwalt Dr. Hoegel: Die Reform des Strafrechts. Verbrechen und Vergehen wider die Sittlichkeit u.a. über Homosexualität. Spalte 109-115). [Herzer 907]. (1908: Heft 15: Landgerichtsrath Landé: Bekämpfung neuerdings gewerbsmäßig begangener Straftaten [Erpressungen von Homosexuellen] Spalte 866-867). [S.a. Herzer 930]. 

Die Fackel, 1908/1909. (10. Jg.: Hier als Teil des Jahrganges die Heftnr. 250-278 von April 1908-März 1909 mit jeweils separaten Seitenzählungen. Andere Hefte von diesem Jahrgang, in denen Beiträge über Homosexualität erschienen, werden nicht als Scan angeboten. Nr. 251/252: Karl Kraus: Eulenburg S. 45-48 [S.a. Herzer 925]. Nr. 253: Übersetzung aus Harden über Sodom S. 23-24 [Bezug auf Nr. 251-252]. Nr. 254-255: Karl Kraus: Der Sündenpfuhl [offensichtlich zu den Eulenburg-Prozessen] S. 19-24; Otto Soyka: Eulenburgs Briefe S. 36-41 [S.a. Herzer 961]. Nr. 256: Seine Antwort S. 48 [Harden und Kraus]. Nr. 259-260: Karl Kraus: Deutschland S. 1-17 [S.a. Herzer 924. über Harden]. Karl Kraus: Der eiserne Besen S. 18-24 [S.a. Herzer 923]. Nr. 261-262: Karl Kraus: Zur Selbsthilfe und Harden-Lexikon S. 28-40. Nr. 269: Karl Kraus: Der Sexualkorrespondent S. 15-20 [S.a. Herzer 927]). [Hier allg. Infos über Karl Kraus, die Eulenburg-Prozesse und Maximilian Harden].

Fischer-Dückelman, Anna: Das Geschlechtsleben des Weibes, 1908. (Lesbische bzw. urningische Frauen S. 88-106). [Hier allg. Infos zur Lebensreformerin und Ärztin Anna Fischer-Dückelman (1856-1917)].

Hiller, Kurt: Das Recht über sich selbst. Eine strafrechtsphilosophische Arbeit, 1908. (Kap.: Homosexualverkehr S. 67-89). [Herzer 897. In der Zeitschrift Sexual-Probleme erschienen 1908 und 1911 zwei Rez. zu diesem Werk. Hier allg. Infos zu Kurt Hiller (1885-1972)].

Lesetipp! Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen / JfsZ, 1908. (9. Jg.: U.a. mit folgenden Beiträgen – allerdings ohne Ill.: Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Inwiefern widerspricht der § 175 des St.-G.-B. dem „richtigen Recht“? S. 1-34 [nicht im Herzer]. Alfred Kind: Über die Komplikationen der Homosexualität mit anderen sexuellen Anomalien S. 35-70 [Herzer 918. S.a. Mildenberger, S. 79]. Elisar von Kupffer: Giovan Antonio – il Sodoma. Der Maler der Schönheit. Eine Seelen- und Kunststudie S. 71-167. [Herzer 929. Zu Il sodoma s.a. Sternweiler, S. 161-172]. Sophie Hochstetter: Christine, Königin von Schweden und ihre Jugend S. 168-196 [Herzer 906]. Otto Kiefer: Sokrates und die Homosexualität S. 197-212 [Herzer 913]. P. Stephanus: Der paidon eros in der griechischen Dichtung II. Die Gedichte der Anthologie S. 213-312 [Herzer 963]. Paul Näcke: Über Homosexualität in Albanien S. 313-326 [Herzer 941. S.a. Weber, S. 265]. Friedrich S. Krauss. Eduard Kulke, ein Uranier S. 327-338 [Herzer 922]. Isidor Sadger: Fragment der Psychoanalyse eines Homosexuellen S. 339-424 [Herzer 954]. Numa Praetorius [Eugen Wilhelm]: Die Bibliographie… S. 425-620 [Herzer 977] mit längeren Rez. von folgenden deutschsprachigen Veröffentlichungen: Schriften außerhalb der Belletristik: Max Alsberg: Befragung des Sachverständigen..; Wie sehen wir von außen aus?; Gustav Aschaffenburg: Die strafrechtliche Bedeutung von Homosexualität; Josef Heimberger: Die strafrechtliche Bedeutung der Homosexuellen; Max Mader: Die Heilung homosexueller Neigungen; Josef Berze, Meyer von Schauensee: Homosexualität oder Kontrasexualität; Josef Berze: Zur Frage der Zurechnungsfähigkeit; Iwan Bloch: Das Sexualleben unserer Zeit; Edward Carpenter: Das Mittelgeschlecht; Benedikt Friedländer: Denkschrift.., Wilhelm Hammer: Die Tribadie Berlins [Schlagwort: lesbisch]; Hermann Michaelis: Die Homosexualität in Sitte und Recht; A. H. Most: Zwei Todfeinde unseres Volkes und ihre Bekämpfung: P. Näcke: Über Kontrast-Träume..; P. Näcke: Vergleich von Verbrechen und Homosexualität; J. Preuß: Prostitution und sexuelle Perversitäten nach Bibel und Talmud; Oswald Roeder: Michel-Angelo [Michelangelo]; Hermann Rohleder: Vorlesungen über Geschlechtstrieb..; J. Salgo: Die forensische Bedeutung der sexuellen Perversität; Johannes Schlaf: Walt Whitman, Homosexueller?; Eduard Bertz: Whitman-Mysterien; Schröder: Einleitung zur deutschen Übersetzung der Zuchthausballade von Oscar Wilde [De profundis] S. 425-565. Beiträge zum Moltke-Harden-Prozess: Beiträge zum Moltke-Harden-Prozess: Hamm: Der § 175 St.-G.-B.; Hoegel: Die Reform des Strafrechtes; Friedrich Paulsen: Zum Kapitel der geschlechtlichen Sittlichkeit; Friedländer-Hohe Mark: Psychologie und Gesetz; Theodor von Sosnosky: Ein dunkles Kapitel; Heinrich Schmidt: Das homosexuelle Problem; Loewenfeld: Homosexualität und Strafgesetz S. 566-578. Belletristik: Verbene Junkers Liebe; Herman Bang: Michael; Otto Julius Bierbaum: Prinz Kuckuck; Adolf Brandt: Inseln des Eros, Dolorosa, Fräulein Don Juan und Der Eigene; O. Kiefer: Ein Opfertod; Konrad Linke: Ich hatt einen Kameraden; Anne von der Eken: Glücklose Liebe; Friedrich A. Adolf: Ungewöhnliche Liebesgeschichten; Hadrian. Phantasien eines Eigenen; Herbert Hirschberg: Fehler; Erich Mühsam: Die Psychologie der Erbtante; F. G. Pernauhm: Die Infamen; W. S. Roß: Gretchen; Th. Rüling: Welcher von Euch ohne Sünde ist; Walther Unus: Schülertagebuch; Wilhelm Walloth: Eros; Elisar von Kupffer: An Edens Pforten.., S. 578-620. Magnus Hirschfeld: Jahresbericht S. 621-663 [Herzer 900]). [Der Aufsatz von Paul Näcke: Über Homosexualität in romanischen Ländern erschien nicht, wie Herzer Nr. 942 angibt, im JfsZ, sondern im 6. Jg. der Zeitschrift für Sexualwissenschaft auf S. 359-364, die nicht als Scan angeboten wird. Der 9. Jg. ist bisher der einzige Jahrgang, bei dem ich die Rezensionen einzeln erfasst habe. Zum Jahrbuch s.a. Keilson-Lauritz].

Jugend, 1908. (13. Jg. 01.01.1908: Heft 1: Zum Harden-Prozeß Karikatur zu den Harden-Moltke-Prozessen mit einer Zeichnung von Heinrich Zille und dem Text Dem Verdienste seine Krone S. 25). (07.01.1908: Heft 2: Illustration zum Text "Schlußtableau" Karikatur über Isenbiel und damit zu den Harden-Moltke-Prozessen S. 46). (28.01.1908: Heft 5: Lob des Soldaten. Gedicht über Armee und den § 175 S. 119). (26.05.1908: Heft 22: Kleines Geschichtchen. Witz über Straßenräuber und Eulenburg mit kleiner Zeichnung S. 525. Zur Revision des Harden-Prozesses Gedicht zum Urteil im Harden Moltke-Prozess S. 526). (07.07.1908: Heft 28: Kleine Karikatur Eulenburg-Prozeß S. 671. Die Blässe des Herrn Staatsanwalts. Text über Eulenburg-Prozess und Isenbiel S. 672). (14.07.1908: Heft 29: Redaktionsgespräch der "Jugend" am 14. Juli. Witz zu den Eulenburg-Prozessen: Am Starnberger See. Kleine Karikatur über die bayrischen Zeugen im Eulenburg-Prozess S. 696). (15.09.1908: Heft 38: Sehr geehrter Herr Landgerichtsrat Kade! Text zum Harden-Moltke-Prozess S. 910). (22.12.1908: Heft 52: Die neue "Kamarilla". Karikatur zu den Eulenburg-Prozessen S. 1241).

Lesetipp! Kraus, Karl: Harden. Ein Nachruf, 1908. [51-seitige Broschüre. Kein Nachruf auf einen Verstorbenen, sondern eine Kritik an Maximilian Harden und seinem Verhalten in der Harden-Eulenburg-Affäre. Vermutlich ident. mit dem gleichnamigen Beitrag im 10. Jg. der Fackel – s.a. Herzer 926 – aus dem gleichen Jahr, der jedoch nicht als Scan angeboten wird. Hier allg. Infos über Karl Kraus (1874-1936) und Maximilian Harden (1861-1927)].

Lesetipp! Moll, Albert: Das Sexualleben des Kindes, 1908. (Großer Beitrag. Zwei Fälle S. 4-5. Erektion S. 19. Empfindung 28-29. Undifferenzierter Geschlechtstrieb und schwärmerische gleichgeschlechtliche Liebe S. 56-66, 71, 79. Angaben von Erwachsenen über gleichgeschlechtliche Erfahrung in der Kindheit 111-120, 123-124. Pathologisches S. 129-130. Homosexuelle in der Kindheit S. 159-160. Onanie und Homosexualität S. 166. Pädophilie und sexuelle Handlungen unter Kindern S. 179-181, 187-188, 190, 192. Das Kind als Objekt S. 201, 205-206, 216-217. Sexuelle Erziehung S. 228. Mutuelle Onanie S. 241, 243. Aufklärung S. 275, 285-287). [S.a. Herzer 1025, der sich auf die Ausg. von 1909 bezieht. S.a. Mann für Mann, S. 513-514. S.a. Mildenberger, S. 87. Hier allg. Infos zu Albert Moll (1862-1939)].

Die neue Zeit, 1908. (Nr. 5. Franz Mehring: Der Prozess Moltke-Harden S. 145-148). [S.a. Herzer 848, der sich auf Ausg. von 1907 bezieht. Hier allg. Infos zu Franz Mehring (1846-1919)].

Neugebauer Franz L. von: Hermaphroditismus beim Menschen. (1908: Mit Beiträgen u.a. über Friedrich Margarethe Bergold). (1908: Neu gesetzte). [Herzer 944. Zu Bergold siehe oben Journal, 1825. Hier allg. Infos zu Franciszek Ludwik Neugebauer (1856-1914)].

Lesetipp! Panormita, Antonio [Beccadelli] / Forberg, Carl F. (Kommtare, Hrsg.): Hermaphroditus, 1908. [Zum Inhalt: Das Werk von als obszön eingeschätzten und satirischen Epigrammen wurde ca. 1410 verfasst und als latainische Sammlung 1425 veröffentlicht. Von Schwulencity.de wird das 1. Buch und Auszüge aus dem 2. Buch in neu gesetzter Form ohne Seitenangaben angeboten. Grundlage ist offensichtlich ein deutschsprachiger Privatdruck von 1908 nach der Übers. von C. Fr. Forberg, der 1986 neu herausgegeben wurde. Weder die Ausgabe von 1791 noch die Ausgaben 1908/1986 werden vollständig als Scan angeboten. Die Ausgabe von 1908/1986 ist über Fernleihe leicht erreichbar]. (1. Buch: 3. Satire: über Glied und Popo. 7. Satire: Grabschrift des hinkenden Päderasten Pegasus. Der Popo von Patriklos. 8. Satire: Martial über den Schwanz von Papilus. 9. Satire: sexuelle Erlebnisse mit Frauen und Knaben in der Toscana u.a. über Hinterbacken. 12. Satire: Trügst du so viele der Schwänze als schon du im Hintern gehabt hast, Fort auf den Schultern, du wärst stärker fürwahr als ein Ochs mit Anmerkung. 13. Satire: Über Päderastie Wer einem Knaben nur einmal sich über den Rücken gelegt hat, mit großer Anmerkung. 14. Satire: Der Hintern des Weichlings Lentulus ist Gemeingut des Volks. Mit einem Verweis auf Juvenal. Satiren 9/42-46 und Anmerkungen zum passiven Liebesgenuss: meinen ehrlichen Penis in deinem Darme zu schieben. 15. Satire: Geschichte von einem Bären. Der Zusammenhang mit Päderastie erklärt sich über die Anmerkung. 17. Satire: An Corydon, wie er in den häßlichen und mißgestalteten Knaben Quinctius verliebt war u.a. mit der Zeile Wer kann zählen, wie oft er Schwänze im Hintern gehabt hat? 26. Satire: [Die Anmerkung verweist hier auf Martial als Verfasser]: Auf Mattia Lupi, den Päderasten mit der Zeile Wenn dem Knaben der Schwanz, dir, Naevolus, weh der Popo tut, Bin ich auch kein Prophet, weiß ich doch, was du dann treibst. 28. und 29. Satire: Liebesgedichte von Lauridius an einen Mann. 33. Satire: Auf den Toscaner Mamurianus, den Penissauger. 34. Satire: Auf den Päderasten Amilius. 36. Satire: Auf den Päderasten Mattia Lupi. 42. Satire: Das Buch hat wie ein Hermaphrodit zwei Teile. 2. Buch: 6. Satire: An Philopappa, der in den Schandbuben Sterconus heftig verliebt ist. 16. Satire: Auf denselben Schulmeister. Mattia Lupi mit einem Schüler als Schlafkamerad. 17. Satire: An den Jüngling Maura, im Namen des M. Soccino. 20. Satire: Auf den Weichling Lentulus. Mit der Frage: was vögelst du eigentlich dann?). (1824: Hier das erste in Deutschland erschienene, aber in latain verfasste Ausgabe). [Herzer 878. Zu dem Werk gehören 21 Zeichnungen bzw. Tafeln, die 1908 separat mitgeliefert wurden und in der Ausgabe von 1986 mit enthalten sind. In beiliegenden Scan fehlen sie. Im Buch Hermaphroditus wird auf S. 409-410 darauf eingegangen, dass diese Zeichnungen identisch sind mit denen, die auch Hancarville in seinem Buch verwendete. Zu diesen erotischen bis pornographischen Zeichnungen siehe oben Hancarville, 1780. S.a. Derks, S. 105, der sich auf Ausg. von 1824 bezieht. S.a. Sternweiler, S. 61-67, 92. Hier allg. Infos zu Antonio Beccadelli (1494-1471)].

Reutter, Otto: Das Hirschfeldlied, 1908. [Hier neu gesetzt von Schwulencity. Im Kontext der Harden-Eulenburg-Affäre karikierte der Coupletdichter Otto Reutter (1870-1931) das Vorgehen des Gutachters Magnus Hirschfeld und die gesellschaftliche Homophobie 1908 in diesem Lied, das auf Schallplatten weite Verbreitung erfuhr. Es ist die erste Schallplattenaufnahme, die im direktem Zusammenhang mit Homosexualität steht].

Schidlof, Berthold: Das Sexualleben der Australier und Ozeanier, 1908. (Päderastie S. 113, 117-118, 121-125, 282). [Herzer 957. Zum Verfasser lieben keine weiteren Angaben vor].

Sexual-Probleme, 1908 (4. Jg.: Werthauer: Sexualverkehr in strafrechtlicher Beleuchtung auch über homosexuelle Trauungszeremonien S. 10-11. Alfred Kind: Bemerkungen zum Harden-Prozess S. 82-85 [Herzer 914]. Siegmund Freud: Die kulturelle Sexualmoral und die moderne Nervosität auch über homosexuelle Befriedigung S. 107-129, insb. S. 115-118, 126 [Herzer 891]. Rez.: E. Bethe: Die dorische Knabenliebe S. 153-154. Rez.: L. Löwenfeld: Homosexualität und Strafgesetz S. 222. Edward Westermarck: Homosexualität S. 248-279 [Herzer 974]. Rez: Sigmund Freud: .. Bisexualität S. 290-291. Paul Näcke: Gedanken über sexuelle Abstinenz auch über Homosexualität S. 332. Fuld: Die strafbaren Verletzungen der Sittlichkeit auch über Homosexualität S. 379-386, insb. S. 384-386 [Herzer 895]. Numa Pratorius über § 175 als Erwiderung auf den Beitrag von Fuld S. 584-586 [Herzer 978]. L. Löwenfeld: Über sexuelle Träume, u.a. homosexuelle S. 593-594. Max Marcuse: Hermaphroditismus beim Menschen S. 635-641. Rez.: Kurt Hiller: Das Recht über sich selbst u.a. über Homosexualität S. 649-650. Sigmund Freud: Über infantile Sexualtheorien auch über Homosexuelle S. 763-779, insb. S. 770 [Herzer 892]. Rez.: JfsZ S. 847-848. Bibliographische Erwähnungen: E. Bethe: Die dorische Knabenliebe; Löwenfeld: Homosexualität und Strafgesetz; Wachenfeld: § 175; Klee: Homosexualität; Weindel; Topp: Konträre Sexualempfindung; Paul Näcke: Die Diagnose der Homosexualität; Heimberger: Die strafrechtliche Behandlung der Homosexuellen; Aschaffenburg: Die strafrechtliche Behandlung der Homosexualität; Julius Zimmer: Entspricht die Bestrafung Homosexueller unserem Rechtsempfinden?; R. E. Kirchner: Woran erkennt man Homosexuelle?; Otto Zacharias: Die Homosexualität im Lichte der Biologie; Näcke: Die Homosexualität in den romanischen Ländern S. 48, 166-167, 231, 452, 518, 750, 751, 850-852). (Das oben bereits genannte 5. Heft mit dem Beitrag: Dr. Edward Westermarck: Homosexualität S. 248-79 u.a. über die Mahus in Tahitis wird zusätzlich in neu gesetzer Form angeboten). [1908 erschien die Zeitschrift zum ersten Mal unter dem Titel Sexual-Probleme, nachdem sie vorher drei Jahre lang u.d.T. Mutterschutz erschien. Bis zur Einstellung im 10 Jg. erschienen hier sehr viele Beiträge über Homosexualität. Mit Ausnahe der 6. Jg. von 1910 und des 8. Jg. von 1912 werden alle Jahrgänge als Scan angeboten und weiter unten aufgeführt. Die bibliographischen Erwähnungen wurden deshalb mit aufgeführt, weil sie mit den Hinweisen auf die Quelle eine wichtige Information auf unselbstständig erschienene Literatur darstellen].

Simplicissimus, 1908/1909. (13. Jg.: 06.04.1908: Heft 1: Ansichtskarten. Karikatur gegen Magnus Hirschfeld und das WHK S. 5). (11.05.1908: Heft 6: Frühling am Starnberger See. Karikatur auf dem Cover über Afffäre Eulenburg S. 97. Betreff Lynar, Hohenau, Eulenburg et cetera pp. Karikatur zur Afffäre Eulenburg, Hohenau S. 98. Der neue Stil. Gedicht zur Afffäre Eulenburg S. 98). (18.05.1908: Heft 7: Vor Schloß Liebenberg. Karikatur zur Afffäre Eulenburg S. 132). (25.05.1908: Heft 8: Die Wirkung auf das Ausland. Karikatur auf dem Cover zu § 175, Afffäre Eulenburg S. 133). (08.06.1908: Heft 10: Auf den Spuren Eulenburgs. Karikatur auf dem Cover zu Afffäre Eulenburg S. 165). (22.06.1908: Heft 12: Cäsaren-Unglück. Karikatur zu den Briefen in der Afffäre Eulenburg S. 203). (06.07.1908: Heft 14: Karl Kraus: Der eiserne Besen. Text zu § 175 und der Afffäre Eulenburg S. 238). (27.07.1908: Heft 17: Die Kamarilla ist tot. Karikatur auf dem Cover zu Afffäre Eulenburg S. 285. Ein Zeuge aus dem Eulenburg-Prozeß. Karikatur zu Afffäre Eulenburg S. 286. Der Zug nach dem Süden. Karikatur zu Italien und § 175 S. 300). (03.08.1908: Heft 18: Nach Eulenburgs Sturz. Karikatur zu Afffäre Eulenburg S. 305. Karl Kraus: Entwicklung. Text zum § 175 S. 315. Der Versuch auf der eingeseiften Kletterstange. Karikatur zur Afffäre Eulenburg S. 316). (10.08.1908: Heft 19: Edgar Steiger: Der Blitzableiter. Gedicht zum § 175 S. 331). (14.12.1908: Heft 37: Martin Beradt: Der Mann ohne Ehre. Text zum § 175 S. 624-626). (04.01.1909: Heft 40: Die neue Kamarilla. Karikatur auf dem Cover zu Afffäre Eulenburg S. 681).

Stern, Bernhard: Geschichte der öffentlichen Sittlichkeit in Russland, 1908. (2. Bd.: Großes Kap. Bestialität und gleichgeschlechtliche Liebe mit den Themen: Domostroj [der russische Knigge], Ursache im Kriege gegen Livland; Sodomie in Estland; Homosexualität von Zar Iwan III. [1440-1505]; Peter der Große [1672-1725] und Fürst Gagarin [†1721]. Lesbische Liebe bei Anna Leopoldowna [1718-1748], Juliane Mengden; Katharina II. [1729-1796]; Platon und Valerian Subow; Gesetze von Nikolajs I. [Nikolaus I., 1796-1855] und Nikolajs II. [Nikolaus II., 1868-1918]; Homosexualität von Großfürt Michael Pawlowitsch [1798-1849]; Päderastenlieder; Großfürst Ssergey Alexandrowitsch; Bordelle und Bäder Kaukasiens; Foto von Athanasia Njemtzan, wegen Sodomie [mit Tieren] nach Sibiren verbannt S. 556-570). [S.a. Herzer 964. Hier allg. Infos zu Bernhard Stern (1867-1927)].

Lesetipp! Stoll, Otto: Das Geschlechtsleben in der Völkerpsychologie, 1908. (Männliche Schönheit in der persischen Dichtung S. 30-33. Satyricon S. 201. Nagelträger ohne Homo-Kontext mit Angabe von Winkelmann S. 497 [Abdruck der Zeichnung s.a. oben Medicinische Bibliothek, 1785.]. Ill.: Kastration unterlegener Feinde und der Penis als Trophäe 504-505. Ill.: Phallus S. 633, 636, 637, 680. Griechisches Phallusgedicht an Knabenjäger S. 657, 680. Passive Päderastie bei Apulejus S. 645-647. Hurer, Tempelprostitution und Hundelohn S. 651-653. Männerliebe S. 712. Analduft und Päderastie S. 865. Homosexualität S. 943-971, 979-981. Lesbische Frauen S. 971-979. Lustknaben und Eunuchen S. 988-990). [S.a. Herzer 966. Hier allg. Infos zu Otto Stoll (1849-1922)].

Die Umschau, 1908. (12. Jg.: Julian Marcuse: Die Homosexualität, ihre forensische und rassenbiologische Bedeutung S. 529-533). [Eine Polemik gegen Magnus Hirschfeld. Herzer 934. Hier allg. Infos zu Julian Marcuse (1862-1942)].

Veit, Friedrich: Platens Nachbildungen aus dem Diwan des Hafis, 1908. (Dissertation. Ein großer Teil der Liebes-Gedichte bezieht sich auf Männer. Weil es sich um einen Separatdruck aus den Studien zur vergleichenden Literatur-Geschichte handelt, ergibt sich eine uneinheitliche Seitenzählung. Das Werk gliedert sich in vier Teile und hat drei separate Seitenzählungen. Teil I und II umfasst S. 257-307: Die Homosexualität im Werk und Leben von Platen und von Hafis wird u.a. behandelt auf S. 276, 281-283, 292. Der Teil III umfasst S. 390-438: Homosexualität S. 399-402, 418-427. Teil IV umfasst die S. 145-224: Homosexualität S. 160, 167-168, 185, 195, 198, 220-223). [Hier allg. Infos zu Friedrich Veit (1861-1948) und August von Platen-Hallermünde (1796-1835)].

Wedderkopp, Frank: Harden im Recht? Eine Betrachtung, 1908. [S.a. Herzer 970. Publikation zur Harden-Eulenburg-Affäre. Zu Frank Wedderkopp liegen keine weiteren Angaben vor].

Zeitschrift für Sexualwissenschaft, 1908. (Hier nur das 1. Heft des Jahrgangs vom Januar: Magnus Hirschfeld: Über Sexualwissenschaft auch über Homosexualität S. 1-19, insb. S. 14-15 [Herzer 904]. Siegmund Freud: Hysterische Phantasien und ihre Beziehung zur Bisexualität S. 27-34 [Herzer 890]. Alfred Kind: Bemerkungen zur Nomenklatur der Sexualwissenschaft S. 34-39, insb. S. 36-37 [Herzer 915]. Stellen aus Friedrich Nietzsche's Werken über Uranismus, Homosexualität und Verwandtes. Zusammengestellt von L.S.A.M. von Römer S. 39-46 [Herzer 952]. Rez. u.a. von Richard von Krafft-Ebing: Psychoptha sexualis; Hermann Rohleder: Vorlesungen über  Geschlechtstrieb..; Otto Stoll: Das Geschlechtsleben in der Völkerpsychologie; Hermann Michaelis: Die Homosexualität in Sitte und Recht S. 46-48, 52. Das neue japanische Strafgesetzbuch u.a. über Homosexualität S. 52-55. Presseartikel: Männer als Frauen und Frauen als Männer S. 55-61. Presse: Homosexuelle Kriminalfälle S. 61-64). [Dies ist ein Teil von Herzer 901]. [Fast alle Beiträge dieses ersten Heftes haben im weiteren Sinne mit Homosexualität zu tun. Die Herausgabe dieser Zeitschrift wurde im gleichen Jahr zunächst wieder eingestellt. Für die weiteren Hefte der Zeitschrift siehe die Ausgaben ab 1914].

Die Zukunft, 1908. (Hrsg. und Autor Maximilian Harden. 62. Bd. [Harden, Maximilian:] In usum delphini über den Prozess Moltke-Harden ohne erkennbare Kommentare über Homosexualität S. 73-77. Friedrich Gundelfinger: Der 7. Ring und Stefan George ohne erkennbare Kommentare über Homosexualität S. 164-167. [Maximilian Harden:] Der zweite Prozeß S. 213-223, 289-299, S. 407-430 [S.a. Herzer 985]. Eduard Goldbeck: Harden im Recht? Rez. des gleichnamigen Buches von Frank Wedderkopp S. 477-479). [Siehe oben Wedderkopp, 1908]. (64. Bd. [Maximilian Harden:] Prozess Eulenburg I Genesis II Judicum III. Paralipomenon S. 125-138, 159-172, 223-236 [Alle drei Beiträge s.a. Herzer 982]). [Der 63. Bd. mit zwei Beiträgen über Homosexualität – s.a. Herzer 980, 983 – wird nicht als Scan angeboten].

1909

Anthropophyteia, 1909. (6. Bd.: Aus norddeutschen sexuellen Ausdrücken: Soldatenfreier= homosexueller Fetischist; Er hat eine andere Richtung, eine andere Front [= offenbar Homosexuelle]; Arschficker, Spinatstecher, warmer Bruder, schwüler Bruder, Warmer, Schwüler, Kistenschieber = Paedicator; Vohsen, Tanten, Schwestern, Vernünftige [=Selbstbezeichnungen]; Halbseiden = Bisexuell; Onkel, Väter = [Lesben]; Pupen= männliche Prostituierte. Zudem weitere Bezeichnungen S. 9-10. Aus der erotischen Sprache in Main und Frankfurt: Eulenburggeschichte= Vergehen gegen § 175 StGB; Popographie=Coitus in anum [Analverkehr]; schwul=homosexuell [Das ist die erste Erwähnung von schwul in einem homosexuellen Kontext. Magnus Hirschfeld schreibt in Berlins drittes Geschlecht von 1905 von schwule Bande] S. 13-14. Aus der Sprache von deutschen Seefahrern: Prostituierte: Lesbierin= schwules Paquet; Turmspitzenvergolder [=Akiver Homosexuelle]; sich einen besorgen lassen / von hinten benutzt werden [=Passiver Homosexuelle] S. 16-17. Aus der mitteldeutschen Zuhälter und Kundensprache: Achtgroschenjunge ist kein männlicher Prostituierter; Angeigen= pädizieren; Auf die schwule Fahrt gehen= Veraltet für warm. Das neue Wort dafür ist schwul mit Verweis auf Magnus Hirschfeld: Berlins drittes Geschlecht [Siehe unten Hirschfeld, 1991]; Hansiger= männlicher Prostituierter S. 18-19. Aus der englischen erotischen Sprache: bugger von bulgare, Ketzer= Homosexuelle S. 23. Aus der Sprache der Italiener in Istrien: bardassa, bagascione= passiver Homosexueller S. 32. H. Enrique Brüning: Beiträge zum Studium des Geschlechtslebens der Indianer im alten Peru 1. Teil über Päderastie und Tribadismus mit Zitaten aus den Werken von Ferdinand Karsch-Haack und Pedro de Cieza de Leon S. 102-112 [s.a. Herzer 996. s.a. JfsZ 11. Jg. S. 329. S.a. JfsZ 13. Jg. S. 110]. Berthold Laufer: Ein homosexuelles Bild aus China mit einer Ill. im Anhang dieses Bandes S. 162-166 [s.a. Herzer 1023. S.a. JfsZ 11. Jg. S. 330-331]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Homosexuelle Inserate in der Pariser Tageszeitung Le Journal von Männern und Frauen mit dem Verdacht, dass es sich um Homosexuelles handelt, wegen den Formulierungen, mit denen Geselllschafter oder Reisegefährten gesucht werden S. 167-177 [s.a. Herzer 1046]. Von den Uraniern. Eine Umfrage von Kraus und Waldheim S. 177-183 [s.a. Herzer 1019]. Aus Unzüchtige Gebärden zwei Beispiele: Das Durchstecken des Daumens zwischen Zeige- und Mittelfinger [Feige] wie bei Caligula und der ausgestreckte nach oben gerichtete Mittelfinger [Stinkefinger] als Zeichen in der Antike für einen Cinaedus [sexuell passiven Mann] S. 211-213. Aus Von gattungswidrigen Paaren: Eine Drohung, bei der ein Mann, einem Jungen eine Vergewaltigung androht S. 246. Aus: Von der Nekrophilie: Ein Pfarrersohn hat Sex mit einer männlichen Leiche S. 249. Berlin: Nach den Radauprozessen konnte man öfter hören: "Du kannst mir in den Arsch ficken", als Zeichen der Verachtung S. 263. Aus polnischen Erzählungen: Das Pferdchenspiel, über reiten mit dem Sohn S. 296. Aus: Berliner Lieder: Wenn sich zwei Männer lieben - von hinten schieben - und sich dabei umarmen - dann sind die Warmen S. 399. Aus: Der Afrika-Forscher Friedrich J. Bieber: Uranismus und Tribadie in Äthiopien bei den Harari S. 405. Aus: Deutsche Sprichwörter: Solang der Schwanz ins Arschloch passt, wird keine Fatze [Fotze] angefaßt S. 406. Was ist Arschficken? Die Berücksichtigung des Vordermannes unter Hintenansetzung des eigenen Vorteils S. 412. Drei Berliner Rätselfragen um Päderasten, davon zwei im Kontext der sattsam bekannten Skandalprozesse S. 413. Zwei Erzählungen aus Preussisch-Schlesien. Erstens über einen Knaben. Den Grafen aber fickte er täglich in den Arsch. In der zweiten musste sich ein König von zwei Knechten in den Mund ficken lassen S. 427, 428. Ein Abort-Spruch Nr. 18 aus dem Riesengebirge S. 433. Vier Beiträge aus südslawischen Volksüberlieferungen: Nr. 760: Der Name Kurz mit der Aufforderung, sich missbrauchen zu lassen. Nr. 771: In Teufel und Soldat hat der Teufel Angst davor, von einem Soldaten abgevögelt zu werden. Nr. 774: Moslim und Christ. Nr. 784: Er belädt ihn S. 450, 457, 459-460, 464. Aus den Rez.: Buschan, Georg: Menschenkunde mit Kritik an seiner Einstellung zur Homosexualität [Siehe unten Buschan, 1909]; Sexual-Probleme [siehe oben oder unten u.a. 1909];  Ellis Havelock: L'inversion sexuelle S. 484, 493-497, 505. Im Anhang Illustrationen über Phalluskult, heterosexuellem Analverkehr in Peru und Ein homosexuelles Bild aus China o.S.). [Hier allg. Infos hzu Pedlro deu Ciezna dge León (um 1520-1554), dessen Buch Auf den Königsstraßen der Inkas nicht als Scan angeboten wird].

Buschan, Georg: Menschenkunde. Ausgewählte Kapitel aus der Naturgeschichte des Menschen, 1909. (Homosexualität und Magnus Hirschfeld S. 147-150). [Ausnahmsweise als Reprint von 2014 als Snippet-Ansicht. Hier allg. Infos zu dem Mediziner und Ethnologen Georg Buschan (1863-1942)].

Die Fackel, 1909. (Päderastie und Päderasten S. 9, 11, 12, 13, 16). [Hier allg. Infos zur Zeitschrift Die Fackel (1899-1936)].

Henking, Karl: Johannes von Müller 1752-1809.  (1909: 1. Bd. Noch nicht ausgewertet). (1928: 2. Bd.: Hintergründe zu dem Verhältnis zu Friedrich von Hartenberg. Auf Johannes von Müller mit seiner homosexuellen Anlage musste der Verkehr mit diesem verführerischen Jüngling wie Gift wirken. Hartenberg beutete ihn aus S. 546-586, insb. S. 548). [S.a. Mann für Mann, S. 325. Hier allg. Infos zu Friedrich von Hartenberg (1780-1822), Johannes von Müller (1752-1809) und Karl Henking (1855-1934).

Herwegh, Georg: Herweghs Werke in drei Teilen, [1909]. (2. Bd.: Neu gesetzt: Rettung Platens u.a. über die Schmähungen von Heine und damit über die Platen-Affäre S. 29-31). (2. Bd. Hier der  gleiche Text bei Gutenberg ohne Angabe von Jahr und Verlag). [Hier allg. Infos zur Platen-Affäre (1827-1830) und zu Georg Herwegh (1817-1875)].

Hirth, Georg: Wege zur Heimat, 1909. (Konträre Sexualität S. 40-42. Petition zur Abschaffung des § 175 S. 289). [Von S. 36-52 befinden sich die Seiten in falscher Reihenfolge: S. 40 ist vor S. 39 und S. 41 ist hinter S. 42. S.a. Herzer 1015. Hier allg. Infos zu Georg Hirth (1841-1916)].

Jahrbuch für psychoanalytische und psychopathologische Forschungen, 1909. (1909/1970: Reprint: Freud, Sigmund: Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben S. 1-109 mit Komment. über Homosexualität S. 8-10, 12, 82-83). (1909/1969: Gleicher Beitrag in neu gesetzter Form mit Textstellen über Homosexualität im 1. und 3. Kap.). [S.a. Herzer 1004. S.a. Müller, S. 292-298].

Jugend, 1909. (14. Jg.: 06.05.1909: Heft 19: Vom Unfug des Zentrumsboys am Reichstagstelephon über Magnus Hirschfeld und Roeren mit kleiner Zeichnung S. 447). (17.06.1909: Heft 25: Aus Liebenberg. Witz zu den Eulenburg-Prozessen S. 600).

Rosen, Erwin [d.i. Erwin Carlé]: In der Fremdenlegion, 1909. (10. Aufl.: Neu gesetzt und ohne Seitenangaben. Als autobiographische Erinnerungen beschreibt Carlé im Kapitel Vom typischen Laster ausführlich die gleichgeschlechtlichen sexuellen Beziehungen in seinem Regiment der Fremdenlegion ab 1905 in Algerien). [Hier allg. Infos zu Erwin Carlé bzw. Erwin Rosen (1876-1923)].

Lesetipp! Schmidtbonn, Wilhelm: Der Zorn des Achilles, 1909. (166-seitiges Drama, das die homoerotische Freundschaft zwischen Achilles und Patroklos behandelt). [S.a. In het Panhuis, S. 112-117. S.a. Müller, S. 273. S.a. Borchers, 2002, S. 30-32. S.a. Hirschfeld, 1914, S. 1020].

Sexual-Probleme, 1909. (5. Jg.: Karl Birnbaum: Alkoholisten und homosexuelle Akte S. 18. Rez: G. Vacher de lapouge: Die Krisis der sexuellen Moral auch über Tribaden S. 68. Rez.: P. Näcke über eine wegen Homosexualität ausgeführte Kastration S. 68-69. Erwähnung der sexuellen Zwischenstufen S. 89. Th. Petermann: Venus Aversa über heterosexuellen und am Rande auch über homosexuellen Analverkehr S. 105-113, hier S. 111-112. Rez.: Hermann Michaelis: Homosexualität in Sitte und Recht S. 147-148. Numa Praetorius: Die Homosexualität in den romanischen Ländern S. 183-203. H. J. Schouten: Berichtigung. Georges Eeckhoud und die Homosexualität S. 208-209. P. Näcke: Zur Psychologie der Sodomie auch über sexuelle Orientierung S. 215-216. Rez. von P. Näcke: G. Merzbach: Die krankhaften Erscheinungen des Geschlechtssinnes S. 220-221. Rez. Antonii Panormitae Hermaphroditus S. 221-222. Ths. Achelis: Über Phallische Gebräuche und Kulte S. 347-354. Ludwig Gurlitt: Die Gefahren der Internate mit Bezug auf § 175 S. 355-363, insb. 356-357. Hans Freimarck: Die Beweiskraft der "Fälle" auch über Magnus Hirschfeld S. 365-366. Rez.: Karl Birnbaum: Zur Lehre von den degenerativen Wahnbildungen S. 391. Vortrag Kopp: Das gewerbsmäßige Erpressertum S. 397-399. Paul Näcke: Die sittliche Gefährdung der Grosstadtjugend auch unter Berzugnahme von Bloch und Aus eines Mannes Mädchenjahren S. 445-446. Friedrich S. Kraus: Erotische Sprichwörter bei den russischen Juden auch über Laster der Knabenliebe S. 454-455. Theodor Petermann: Zur Frage der körperlichen Züchtigung auch über den Dildo im Satyricon S. 488. Rez.: Kohan-Bernstein: Die widernatürliche Unzucht S. 542-543. Rez.: Jahrbuch für psychoanalytische und psychopathologische Forschungen auch über Freuds Analyse eines 5-jährigen Knaben S. 549-550. Max Schneidewin: Einige Glossen zu dem Prozess des Fürsten Eulenburg S. 567-577 [Herzer 1036]. Kurt Hiller: Die Strafwürdigkeit der Päderastie.. S. 577-593 [Herzer 1014]. H. L. Eisenstadt: Die Frauenfrage bei den Juden auch über Verbot von Homosexualität S. 594. Paul Näcke wird Prof. und einige seiner Beiträge im Kontext von Homosexualität genannt S. 624-625. Gustav Major: Erwiderung auf Gurlitt mit Bezug zu Eulenberg S. 687. Der Brief eines Homosexuellen vom Jahre 1868 an Prof. Purkyne S. 695-696 [Herzer 1039]. Eugen Wilhelm: Die rechtliche Stellung der körperlichen Zwitter S. 702-703. Gurlitt: Knabenfreundschaften und § 175 S. 741-745 [Herzer 1010]. Ernst Baars: Ethik des Geschlechtslebens auch über Homosexualität S. 747-748, 760-761. In Rez.: Wilhelm Steckel: Dichtung und Neurose über Homosexualität S. 790.  Hans Licht [d.i. Paul Brandt]: Drei erotische Kapitel aus den Tischgesprächen des Athenaios mit einem Kapitel Von der Knabenliebe S. 812-824, insb. S. 819-824 [Herzer 995]. Hermann Fernau: Homosexualität in Frankreich S. 902-909 [Herzer 999]. Rez. E. Westermarck: Ursprung und Entwicklung der Moralbegriffe S. 942-943. Bibliographische Erwähnungen: Edward Carpenter: Das Mittelgeschlecht; Knapp: Ein Beitrag zur Frage der Homosexualität; Magnus Hirschfeld: Ein Beitrag zur Frage der Homosexualität; J. Sadger: Zur Ätiologie der konträren Sexualempfindung; J. Sadger: Ist die konträre Sexualempfindung heilbar?; Karl von Leexow: Armee und Homosexualität; Konr. Küster: Zu den Ursachen der Gleichgeschlechlichkeit; W. Hentschel: Die Ursachen der Gleichgeschlechtlichkeit; Ludwig Müller: Gleichgeschlechtlichkeit und widernatürliche Neigungen; Benedikt Friedländer: Die Liebe Platons im Licht der modernen Biologie; Adler: Historisches zum § 175; Sadger: Ätiologie der konträren Sexualempfindung; Paul Näcke: Echte, angeborene Homosexualität und Pseudohomosexualität S. 76, 78, 151, 236, 315, 396, 556, 717, 720, 795).

Simplicissimus, 1909/1910. (14. Jg.: 17.05.1909: Heft 7: Frühlingsausflug des Berliner Damenklubs. Karikatur zur möglichen Ausweitung der Strafbestimmung, § 175, lesbisch S. 106). (31.05.1909: Heft 9: Ein merkwürdiger Fall. Karikatur zur Afffäre Eulenburg, Holstein S. 151). (31.12.1909 oder 1910?: Heft 54: Der neue Kanzler. Zur Afffäre Eulenburg: Eulenburg wurde hinterrücks angeschwärzt S. 2).

Sozialistische Monatshefte, 1909. (Heft 15: Edmund Fischer: Die sexuellen Probleme S. 959-966 über Prostitution und Magnus Hirschfeld S. 964-966 [S.a. Herzer 1000]). (Heft 23: Thiele, Adolf: Die Homosexualität in der Gesetzgebung S. 1486-1493). (Heft 24: Thiele, Adolf: Kann Homosexualität strafbar sein? S. 1560-1567 [S.a. Herzer 1038. S.a. Weber, S. 225]).

Tarasevskyj, Pavlo: Das Geschlechtsleben des ukrainischen Bauernvolkes. Folkloristische Erhebungen aus der russischen Ukraina. (3. Band der Reihe: Beiwerke zum Studium der Anthropophyteia) (1909: 1. Teil: Muss noch erschlossen werden) (1912: 2. Teil: Muss noch erschlossen werden).

Wilde, Oscar: De Profundis. [Zum Inhalt: Ein Brief, den Oscar Wilde während seiner Inhaftierung wegen Homosexualität an seinen Freund und Liebhaber Lord Alfred Douglas schrieb]. (1909: Neu gesetzt. Übers. Max Meyerfeld). (1912: Übers. Max Meyerfeld). [Hier allg. Infos zu Oscar Wilde (1854-1900) und seinem Werk De profundis (1895-1897). Siehe oben Rez. in JfsZ 7.1905, S. 900-904. S.a. L’amour bleu, S. 177-187, insb. S. 184-186. Zu Meyerfelds Drama Robert Enstey über Oscar Wilde s.a. Capri Heft 41/2008, S. 3-16, wo das Drama vollständig abgedruckt wurde]

1910

Anthropophyteia, 1910. (7. Bd. Mit Zensur bezeichne ich nachfolgend mehr als 130 abgedunkelte Seiten mit dem Aufdruck restricted. Der Grund dieser Zensur ist ungeklärt. Die Auswertung dieser Seiten erfolgte auf Basis einer Print-Ausgabe. Aus westfälisches erotischen Idiotikon: angewärmter Käl= homosexueller Mensch; eulenburgen=peragere  coitum analem [Analverkehr]; hengerkünftger Brauer = homosexueller Mensch [Brauer=Bruder]; Klümpkes=Bonbons in Bezug auf Wüstlinge und Kinder, Koltkutte = Männerfeindin; Lehmstecher= Paederast S. 2, 6, 8, 10, 11. Aus der Berliner Mundart: angewärmt, halbseiden = bisexuell bzw. homoeventuell mit Bezug auf Magnus Hirschfeld; Pupenjunge, Pupenlude = männlicher Prostituierter; Schokoladentour=Der Arschfick; verschieben = päderastieren. S. 33-35. Aus der englischen Sprache: back-door work = Hinterpfortenarbeit = Päderastie S. 39. Spectator: Erotische Ausdrucksweisen der Sorrentiner Landbevölkerung [Italien] S. 46-53, insb. S. 48-52 [S.a. Herzer 1094. S.a. JfsZ 12. Jg. S. 341-342]. [Zensur S. 116-123, 126, 128-136]. Hans Licht [d.i. Paul Brandt]: Der paidon eros in der griechischen Darstellung S. 129-179 [s.a. Herzer 1056. S.a. JfsZ 12. Jg. S. 342-343]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Über gleichgeschlechtlichen Verkehr in Algerien und Tunis S. 179-188 [s.a. Herzer 1101. JfsZ 12. Jg. S. 344-345]. [Zensur S. 166-188].  Homosexuelle arabische Liebegedichte S. 189-195 [Zensur S. 190-196, 199-202]. H. Enrique Brüning: Beiträge zum Studium des Geschlechtslebens der Indianer im alten Peru 2. Teil S. 206-211, hier S. 207-208. [Zensur S. 221-222 wegen einem Beitrag über Infibulation, weil die Peguser große Sodomiter waren und so davon abgehalten wurden. Zensur S. 224-226]. Friedrich J. Biber: Neue Forschungen über das Geschlechtsleben in Äthiopien 1. Teil S. 227-232, insb. S. 229-230 [s.a. Herzer 1055. s.a. JfsZ 12. Jg. S. 345-346]. [Zensur S. 227, 229-231]. Weibliche Namen von männlichen Prostituierten S. 239. [Zensur S. 243-248, 251-252, 255-256, 267-268, 271, 273-275, 287-293, 296-298]. Südslawische Erzählungen S. 301-302. [Zensur S. 300-305]. Erzählung aus Groß-Frankfurt von einem Berliner Prostituierten S. 311. [Zensur S. 322-324]. Aus einer Erzählung: ..und vögel den Burschen in den Arsch S. 335. [Zensur S. 338-339, 341-342, 344, 347]. Aus: Rätselfragen deutscher Seefahrer Fragen Nr. 3 und 9, S. 386. Abortinschriften aus Peru mit Bezug auf cachero, den aktiven, und chachado / maricon, den passiven Homosexuellen. Caccha=Tribade S. 399-400. Wiener Abortverse mit Arschbudern; pudern und Arschloch gerne fickt S. 400-401. Abort in einem Eisenbahnwagen: Wenn zwei einander küssen, Und gehn dann pissen, Und kommen dann nicht wieder - Sind's warme Brüder S. 406. [Zensur S. 421-431, 434]. Aus: Südslawische Volksüberlieferungen: Die Erzählungen Im Barbierladen und Wem gehört der Zumpft? S. 429, 451. [Zensur S. 459, 461-463, 465-467]. Positionierung zum § 175 S. 469. [Zensur S. 471-478]. Rez.: Siegmund Freud: Charakter und Analerotik S. 480-481. Rez.: Magnus Hirschfeld: Die Transvestiten S. 481-482. [Zensur S. 480-484]. Aus den Rez.: Verbrechertum und Prostitution in Madrid; Vierteljahresberichte des WHK; Sexual-Probleme von 1909/10 [siehe oben]; Prätorius-Aufsatz S. 487-488, 492-494. Nachtrag zu Aristophanes S. 495. [Zensur S. 500, 503-514]. Vier Zeichnungen über Infibulation S. 539. [Zensur 538-539].

Back, Georg: Sexuelle Verirrungen des Menschen und der Natur. Grosses illustriertes Sammelwerk über die krankhaften Erscheinungen des Geschlechtstrieben beim Menschen, das echte und das Schein-Zwittertum und andere rätselhafte Erscheinungen der Natur auf sexuellem Gebiete, 1910. (1. Bd.: 2. und 3. Aufl. Lesbische Frauen, Tribadie S. 120. Paragraph 175 S. 484. Text über Willi P. S. 528. Drei Abbildungen von Transvestiten vom WHK mit den Nr. 48-50: Der Bayerische Bauer M., der vom Berliner Polizeipräsidium die Erlaubnis zum dauernden Tragen von Frauenkleidung erhielt S. 519. Transvestit Willi P. S. 531, 539). [Hinweise auf Homosexualität anhand des Registers. Eine ausführliche inhaltliche Erschließung wurde noch nicht vorgenommen. Nach dem Register im 1. Bd. befinden sich fast alle der vielen Texte und Bilder über Homosexualität im 2. Bd. ab Seite 545, der jedoch nicht als Scan angeboten wird. S.a. Herzer 1106, der sich auf eine Ausgabe von 1911 bezieht. Zu Willi P. s.a. den Aufsatz: Jens Dobler: Der Travestiekünstler Willi Pape Alias Voo-Doo. In: Invertito 6.2004, S. 110-121].

Bierbaum, Otto J.: Von Fiesole nach Pasing, 1910. (Neu gesetzt und ohne Seitenangaben. Kap. 1: Über Prinz Kuckuck, Eulenburg und Päderastie in Italien bzw. Florenz). [1908 erstmals veröffentlicht. Hier allg. Infos zu Otto Julius Bierbaum (1865-1910)].

Lesetipp! Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur, 1910. (2. Aufl.: 2. Bd.: Auf einsam verschlagener Lebensplanke wird die Liebe von zwischen Mann und Mann, Weib und Weib entdeckt. Bölsche möchte kein Mitleid, sondern ein begreifen der Situation S. 100-101. Hermaphroditische Tiere 166-167. Bölsche geht auf das Urinloch und das Geschlechtsloch ein und das das Schnabeltier das Kotloch als Geschlechtsloch verwendet. Indem der Päderast gelegentlich wirklich den Darmweg noch einmal als Geschlechtsweg sucht, […] kehrt er gewissermaßen zurück zum Schnabeltier, – bloß dass ihm eben zum Unsinn sich verkehrt, was dort wirklich noch den großen Natursinn besitzt. Er bezeichnet hier Päderasten als zoologische Reaktionäre. Er geht auf die zähen Wurzeln der Päderastie ein. Bei Matrosen ist es z.B. eine Art Notwehr, wo das Weib fehlt S. 175-176. Bölsches Schwärmen von der Schönheit des männlichen Körpers S. 205). [Die erste Aufl. erschien von 1898-1903 in 3 Bänden. S.a. In het Panhuis, 2006, S. 68-72, wo ich mich auf die 1. Aufl. mit leicht veränderten Texten und stark veränderter Kapiteleinteilung beziehe. Die oben aufgeführten Textstellen finden sich in der ersten Auflage versetzt auf den S. 180, 250, 260-261, 287-288. Von der 2. Auflage wird nur der 2. Band als Scan angeboten. Die anderen Bände enthalten keine substanziellen Beiträge über Homosexualität. Hier allg. Infos zu dem Kölner Autor Wilhelm Bölsche (1861-1939)].

Carpenter, Edward / Bergfeld, L. (Übers.): Das Mittelgeschlecht, [1910?] (2. Aufl. Neu gesetzt) [Das Werk ist noch nicht inhaltlich erschlossen. Rez. zur 1. Aufl. von 1907 siehe oben Mutterschutz [sic] 3.1907, S. 405-406] und im JfsZ 9.1908, S. 491-510). Hier allg. Infos zu Edward Carpenter (1844-1929). Zu L. Bergfeld liegen keine weiteren Angaben vor].

Freud, Sigmund: Über Psychoanalyse, 1910. (Neu gesetzt: Zwei Textstellen im 4. Kap.: Sie können so jedem Kinde, ohne ihm Unrecht zu tun, ein Stück homosexueller Begabung zusprechen. [...] Die ursprüngliche Gleichwertigkeit beider Geschlechter als Sexualobjekte kann sich erhalten, und daraus wird sich eine Neigung zur homosexuellen Betätigung im reifen Leben ergeben, die sich unter Umständen zur ausschließlichen Homosexualität steigern kann). [Hier allg. Infos zu Sigmund Freud (1856-1939)].

Hirschfeld, Magnus: Die Transvestiten. Eine Untersuchung über den erotischen Verkleidungstrieb, 1910. [=1. Teil. S.a. Herzer 1068] / Hirschfeld, Magnus / Tilke, Max: Der erotische Verkleidungstrieb. Die Transvestiten. Illustrierter Teil, 1912 [=2. Teil. S.a. Herzer 1183a. Hier allg. Infos zu Magnus Hirschfeld (1868-1935) und Max Tilke (1869-1942)].

Jahrbuch für psychoanalythische und psychopathologische Forschungen, 1910. (2. Bd.: 1. Hälfte: Großer Beitrag von J. Sadger: Ein Fall von multibler Perversion mit hysterischen Absenzen über einen dänischen homosexuellen Grafen S. 58-133). [S.a. Herzer 1092. Hier allg. Infos zu Isidor Sadger (1867-1942)].

Lesetipp! Pfister, Oskar: Die Frömmigkeit des Grafen Ludwig von Zinzendorf, 1910. (2. Kap.: Die sublimierte Erotik mit Kommentar zur Homosexualität S. 41-94. Da Zinsendorfs Homosexualität verdrängt wird.. S. 74. Das Abendmahl wird zur Erotik, zur Umarmung des Mannes S. 76). [S.a. Mann für Mann, S. 763-765, der sich auf 2. Aufl. von 1925 bezieht. Hier allg. Infos zu Oskar Pfister (1873-1956) und Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760)].

Lesetipp! Sadger, J.: Heinrich von Kleist.., 1910. (63-seitige Broschüre, die sich ausschließlich mit dem Liebesleben von Kleist beschäftigt, das eine stark vortretende homosexuelle Komponente hat. Dabei geht es um seine Verhältnisse zu Ernst von Pfuel, Christian Ernst Martini, Rühle von Lilienstern, Christoph Martin Wieland und Adam Müller und um die Homosexualität seiner Schwester Ulrike. Kleist beschuldigt August Wilhelm Iffland der Homosexualität). [Scanfehler auf S. 27. S.a. Herzer 1091. S.a. Mann für Mann, S. 426-428. Hier allg. Infos zu Isidor Sadger (1867-1942)].

Sadger, J.: Belastung und Entartung.., 1910. (Kleistens Homosexualität S. 25. Kap.: Die abnorme sexuelle Konstitution, ohne Homosexualität S. 62-65). [S.a. Herzer 1090. Hier allg. Infos zu Isidor Sadger (1867-1942)].

Schlösser, Rudolf: August Graf von Platen. (1910: 1. Bd.: 1796-1826. Platens erotische Freundschaften zu dem Graf Mercy d’Argenteau und Prinzen Oettgen-Wallenstein. Seine Neigung zum eigenen Geschlecht bzw. seine an- und eingeborene Abnormität S. 16-17. Platens schnell entflammtes Herz für den Offizier Deahna S. 127-128. Liebe zu Schmidtlein S. 183). (1913: 2. Bd.: 1826-1835. Die Auseinandersetzung von Heine und Platen S. 115. Platen-Affäre S. 137-139. Illustration Sodoma S. 144/145. Brief von Heinrich Heine an Wolfgang Menzel über Platens Seufzen nach Päderastie, Ludwig Robert in einer Rez. über Platens bedenkliche eigentümliche Erotik, Verhältnis von Platen zu August Kopisch und Wilhelm Waiblinger S. 206-235, insb. S. 222, 229-230). [Mit zahlr. Illustrationen. S.a. Herzer 1093. Hier allg. Infos zu August Graf von Platen (1796-1835) und zur Heine-Platen-Affäre. Zu  Rudolf Schlösser liegen keine weiteren Angaben vor].

Simplicissimus, 1910/1911. (15. Jg. 04.07.1910: Heft 14: Ratatöskr: Ministerwechsel. Gedicht zum Prozess Harden/Moltke S. 230). (16.01.1911: Heft 42: Rechenexempel. Karikatur zum § 175 S. 731). (27.02.1911: Heft 48: Schicksale der Justitia. Kleine Karikatur über Harden und Afffäre Eulenburg S. 817).

Sozialistische Monatshefte, 1910. (14. Bd.: 4. Heft: Wally Zepler: Strafrechtsreform S. 261-264). [S.a. Herzer 1105. Hier allg. Infos zu Wally Zepler (1865-1940)].

Tilly, Alexander von: Die Memoiren des Grafen von Tilly. (1910?: 1.-5. Aufl. Neu gesetzt. Die treulose Julie war mit einer Dame in dieser Stadt befreundet, die man im Verdacht hatte, die lesbische Sappho, aber nicht als Dichterin, zum Muster genommen zu haben). (2010: Gleicher Text S. 143). [Hier allg. Infos zu Alexander von Tilly (1764-um 1818)].

Wilamowitz-Möllendorff, Ulrich von / B. Niese: Staat und Gesellschaft der Griechen, 1910. (In der Reihe Die Kultur der Gegenwart Teil 2: Abt. 4/1: Gleichgeschlechtliche Liebe bei Pindar, Sappho und Sokrates und im Urteil von Euripides und Platon S. 91-93). [S.a. Herzer 1098. Hier allg. Infos zu Ulrich von Wilamowitz-Möllendorff (1848-1931) und Benedikt Niese (1849-1910)].

1911

Anthropophyteia, 1911. (8. Bd. Die Seiten 3-235 sind nicht aufrufbar, was offenbar mit Fehlern beim Scannen zu tun hat. Die Auswertung dieser Seiten erfolgte auf Basis einer Print-Ausgabe.  Aus: erotischer Wortschatz der deutschen Mundarten sowie älteren deutschen Literatur: Warmer Bauer, Warmer Bruder, Vordermanneemer, Kodesch, Schwuler, Tante, Spintatstecher, Stubbenvergolder, Zylindervergolder = Päderast; Urninde=Mannweib; Pupe, Tochuseulen = Homosexueller; Pißbudenlude, Pupenjunge= männlicher Prostituierter und weitere S. 20. Russisches Glossar: Begriffe mit den Übersetzungen Sodomitische Sünde, Mannbeischläfer, Arschlochliebhaber, Arschficker S. 27. Sprache der Albanesen oder Arnauten: Begriffe für Lustknaben und Päderasten. Der gleiche Begriff wie Zigeuner [...] gibt zu denken S. 37. Begriffe in Serbien S. 39. Friedrich J. Bieber: Geschlechtsleben in Äthiopien: In Amhara: Geschlechtsverkehr von Männern mit Knaben. Christen werden getötet. Bei den Galla [Volksgruppe der Oromo]: Päderastie und Tribadie ist überall üblich. Bei den Kaffitscho [in Kaffa]: Päderastie kommt angeblich nicht vor S. 188-189, 192, 193. H. Enrique Brüning: Beiträge zum Studium des Geschlechtslebens der Indianer im alten Peru 2. Teil S. 199-202 [s.a. Herzer 996. JfsZ 11. Jg. S. 329. S.a. JfsZ 13. Jg. S. 110]. Hans Licht [d.i. Paul Brandt]: Die homoerotischen Briefe des Philostratos S. 216-224 [s.a. Herzer 1111. S.a. JfsZ 13. Jg. S. 110-111]. Friedrich J. Biber: Neue Forschungen über das Geschlechtsleben in Äthiopien 2. Teil S. 184-193 [s.a. Herzer 1055. S.a. JfsZ 12. Jg. S. 345-346]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Ein homosexuelles Inserat und die eingegangenen Angebote S. 224-231 [s.a. Herzer 1163]. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Homosexuelle Annoncen in der Pariser Zeitung Le Supplement S. 231-243 [s.a. Herzer 1160]. Gleichgeschlechtliche Liebe in Indien. Beleidigung: Ich werde dich in den Arsch ficken S. 246, 250. Aus: Erzählungen aus dem Vierlande [Teil von Hamburg-Bergedorf]: Zwitter mit Matrosenmütze S. 215. Aus: Thüringer Abortinschriften: Viel Homosexuelles seit der Eulenburg-Affäre mit Beispielen S. 407-410.  Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Homosexuelle Pissoirinschriften aus Paris S. 410-422 [s.a. Herzer 1161]. Aus: Abortinschriften eines süddeutschen Universitätsgebäudes: Beispiele zum § 175. S. 424. Numa Praetorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Abort- und Pissoirinschriften aus verschiedenen Gegenden S. 425-426 [s.a. Herzer 1155]. Rez.: Sexual-Probleme [siehe oben, 1910]; Vierteljahrsberichte des WHK; Geschlecht und Gesellschaft [siehe oben, 1907]  S. 502-507).

Lesetipp! Bebel, August: Aus meinem Leben, 1911. (Neu gesetzt und ohne Seitenzahlen: Kap. 2: Knabenliebe und Joh. Baptist von Schweitzer). [Zu Johann Baptist von Schweitzer s.a. Mann für Mann S. 655-656. Hier allg. Infos zu August Bebel (1840-1913)]. 

Bloch, Iwan: Der Ursprung der Syphilis, 1911. [2. Bd.. Auch unter dem Titel: Kritik der Lehre von der Altertumssyphilis. Der 2. Bd. wird nur in neu gesetzter Form mit vielen Übertragungsfehlern angeboten. Homosexualität S. 417-433, 455, 509-510, 514-516, 522-523, 527-528, 529, 536-540, 554-623, 638-664, 693, 706, 709-712). [S.a. Herzer 467. Bloch geht weder im 1. Bd. dieses Werkes aus dem Jahr 1901 noch in seiner 35-seitigen Broschüre Das erste Auftreten der Syphilis... aus dem Jahr 1904 auf gleichgeschlechtliche Sexualität ein].

Freimark, Hans: Das Sexualleben der Afrikaner, 1911. (2. Bd. der Reihe Das Sexualleben der  Naturvölker. Im Kapitel Sexuelle Variationen vor allem über homosexuelle und lesbische Akte S. 267-280). [S.a. Herzer 1118. Hier allg. Infos zu Hans Freimark (1881-1945)].

Lesetipp! Das Gilgamesch-Epos, 1911. [Zum Inhalt: Das Epos ist eine der ältesten überlieferten schriftlich fixierten Dichtungen und lässt sich in der ursprünglichen Fassung bis in das 18.-24. Jh. v. Chr. datieren. Es ist 1891 erstmals in deutsch erschienen. Die enge Freundschaft zwischen Gilgamesch und Enkidu wird zum Teil als Freundesliebe, zum Teil als ein homosexuelles Verhältniss interpretiert. Thomas Mann bezieht sich in Joseph und seine Brüder auf den Epos und Hans Henny Jahnns Romanzyklus Fluss ohne Ufer basiert in wesentlichen Motiven auf dem Gilgamesch-Epos]. (Übers. Arthur Ungnad und erklärt von Hugo Gressmann. Gressmann: Wenn sich Gilgamesch auf seinen Gegner presst „wie auf ein Weib“, so handelt es sich wohl um den bekannten Ringerkniff. Päderastie ist weder hier noch anderswo in dem gegenwärtigen Text des Epos angedeutet S. 89. Aus dem Kap. über die Freundschaft zwischen Gilgamesch und Enkidu S. 92-101: Enkidus Haar wallt üppig wie die Locken eines Weibes. Er ist aber jemand, der die Weiber nicht kennt S. 95. Später hat Enkudu sechs Tage und sieben Nächte mit einer Hure verbracht, die ihm jedoch keinen Freund ersetzt S. 98. Durch den sexuellen Verkehr gewinnt der Tiermensch Enkidu menschlichen Verstand. Damit wird – ähnlich wie in Hans C. Andersen Die Meerjungfrau oder wie bei Adam und Eva – Sexualität und Erkenntniswunsch verbunden S. 99. Tierliebe, Frauenliebe, Freundesliebe wird als ein Entwicklungsprozess beschrieben und die Freundschaft als Paarungsmotiv wie bei David und Jonathan erläutert S. 100. Gilgamesch weist dagegen Ištar [die Göttin des sexuellen Begehrens] zurück S. 116-118. Zur Interpretation des rechten Schenkels als Phallus, Riten um den Phallus, den Darm eines Opfers und Kastration S. 133-134, 176. Gilgamesch deckt den toten Enkidu wie eine junge Braut zu. Selten ist die Freundesliebe zarter und rührender verherrlicht worden S. 135. Ein geschilderter Mythos ist vergleichbar mit Sodom und Gomorrah: In einer Stadt wird ein Frommer gerettet, während andere gottlose Bürger zu Grund gehen S. 201-202). [Hier allg. Infos zum Gilgamesch-Epos und Infos von Homowiki über Gilgamesch].

 

Siehe voriger Eintrag

Das Epos ist eine der ältesten überlieferten schriftlich fixierten Dichtungen und lässt sich in der ursprünglichen Fassung bis in das 18.-24. Jh. v. Chr. datieren. Gilgamesch deckt den toten Enkidu wie eine junge Braut zu. Selten ist die Freundesliebe zarter und rührender verherrlicht worden

Weiter mit 1911

Hamecher, Peter: Bild und Traum. Gedichte, 1911. [Neu gesetzt. Hier allg. Infos zu Peter Hamecher (1879-1931). Siehe auch die Texte in meinem als PDF verfügbaren Buch Anders als die Andern von 2006 auf S. 135-139. Die Publikation Bild und Traum ist ebenfalls vollständig abgedruckt in Peter Hamecher: Zwischen den Geschlechtern. Hamburg: Männerschwarm, 2011. S. 185-196. Das Veröffentlichungsdatum wird auf S. 5 mit 1914 und auf S. 184 mit 1913 angegeben].

Hartleben, Otto E.: Gedichte, 1911. (Gedicht über Päderastie in Griechenland). [Neu gesetzt. Hier allg. Infos zu Otto Erich Hartleben (1864-1905)].

Houben, Heinrich H.: Jungdeutscher Sturm und Drang, 1911. (Karl Gutzkow an Gustav Schlesier am 4.10.1834 über Alexander von Ungern-Sternberg: Eine üble Nachrede verfolgt ihn. Er soll zu den Menschen gehören, welche desto zärtlicher werden, je mehr man ihnen den Rücken kehrt. Verstehen Sie mich? Platen singt: Sey du als Mann dem Mann, was Weib dem Mann! S. 6). [S.a. Derks, S. 286. Hier allg. Infos zu Heinrich Hubert Houben (1875-1935)].

Jahrbuch für psychoanalytische und psychopathologische Forschungen, 1911. (Siegmund Freud: Psychoanalytische Bemerkungen über einen autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia (Dementia paranoides) über den Senatspräsidenten Daniel Paul Schreber mit passiv-homosexueller Wunschphantasie S. 9-68, insb. S. 15-19, 23-24, 28-30, 39-43, 51-56, 64. S. Ferenczi: Über die Rolle der Homosexualität in der Pathogenese der Paranoia mit vier Fällen S. 101-119). [Zu Freud s.a. Herzer 1119. Zu Schreber s.a. Mann für Mann, S. 639-641. Hier allg. Infos zu Sigmund Freud (1856-1939), Daniel Paul Schreber (1842-1911) und Sándor Ferenczi (1873-1933)].

Lesetipp! Karsch-Haack, Ferdinand: Das gleichgeschlechtliche Leben der Naturvölker, 1911. (Reihe: Forschungen über gleichgeschlechtliche Liebe). (1911: Gleicher Scan). [S.a. Herzer 1131. Zu Karsch-Haack allg. s.a. Mann für Mann, S. 410-411. S.a. Capri Heft 31/2001, S. 13-32 und 38/2006, S. 24-36. Hier allg. Infos zu Ferdinand Karsch-Haack (1853-1936)].

Lesetipp! Mackay, John H.: Der Schwimmer. [Zum Inhalt: Die Sportnovelle wurde erstmals 1901 veröffentlicht. Eine Rez. in der Homosexuellenzeitschrift Der Eigene 5.1905 Heft 3, S. 84-85 belegt zumindest eine homosexuelle Rezeption]. (1911: u.d.T.: Gesammelte Werke).  (1982: Neu gesetzt).  [Schlagwort: Belletristik. Zu Mackay allgemein s.a. Andere Lieben, S. 228-232; Capri Heft 31/2001, S. 34-47; Mann für Mann, S. 481-482 und Keilson-Lauritz. Hier allg. Infos zu John Henry Mackay (1864-1933)].

Sexual-Probleme, 1911. (7. Jg.: Albert Moll: War Richard Wagner homosexuell? S. 57. Verurteilungsstatistiken der Jahre 1904-1909 u.a. über widernatürliche Unzucht im Kontext der Sensationsprozesse S. 150. Die S. 182-193 sind geschwärzt und tragen den Aufdruck restricted. Der Grund ist ungeklärt. Walter Schöne: Walt Whitman und seine Phallus-Poesie  und Kameradschaftsliebe S. 185-198, 261-273, 319-335 [Herzer 1149]. Rez.: Rohleder: Der § 250, der Ersatz des § 175 S. 219. Max Krapolat: Sport und sexuelle Abstinenz mit einem Ruderer zu seiner konträrsexuellen Seite S. 246-247. Rez.: Magnus Hirschfeld: Kritik am § 250 mit Bezug auf § 175 RStGB S. 297-298. Rez.: Boas: Homosexualität und Syphillis S. 300. H. Fehlinger: Ein englischer Gesetzentwurf.. u.a. über Homosexualität S. 307. Kurse der freien Hochschule in Berlin über Das Bedürfnis nach sexueller Belehrung mit Magnus Hirschfled über seine Zwischenstufentheorie S.  336. Die holländische Sittlichkeitsreform, die Homosexualität demnächst kriminalisieren möchte S. 345. J. A. van Trotsenburg: Ein merkwürdiger Fall von Selbstverstümmelung im Kontext mit Verweiblichung, Transvestismus und conträrer Sexualempfindung S. 393-400. Theo Hermann: Die Päderastie bei den Sarten S. 400-408 [Herzer 1121]. Rez.: Benedikt Friedländer: Die Liebe Platos im Lichte der modernen Biologie S. 420-422. Rez.: Kurt Hiller: Das Recht über sich selbst und Homosexualität und deutscher Vorentwurf S. 427-429. Oskar Scheuer: Der Kuss und das Küssen u.a. über Zungenkuss bei Homosexuellen S. 464. Rez.: Gerhard Hahn: Das Geschlechtsleben des Menschen über § 250 S. 498. Eisenstad: Die Päderastie bei den Sarten S. 501-502. L. Löwenfeld: Über die Sexualität im Kindesalter u.a. über homosexuelle Neigungen S. 533-534. Rez. Magnus Hirschfeld: Über horror sexualis partialis S. 564-568. Rez.: Sadger: Die Transvestiten über Hirschfeld S. 568. Paul Näcke: Über tardive Homosexualität S. 612-634 [Herzer 1143]. Eugen Wilhelm: Die volkspsychologischen Unterschiede in der französischen und deutschen Sittlichkeits-Gesetzgebung und -Rechtsprechung u.a. in Bezug auf männliche und weibliche Homosexualität S. 657-674, insb. S. 662-663, 669 [Herzer 1164]. Rez.: Hans Landsberg über Rupprecht: Strichjungen S. 718-719. Rez.: Helpman: Chanteure bzw. Erpresser S. 787-788. Rez.: P. Bohn: Unsere Forderungen.. S. 789. Rez. von Magnus Hirschfeld über Havelock Ellis S. 847-848. Rez.: Eugen Wilhelm über Demetrius A. Zambaco Pacha S. 852. Bibliographische Erwähnungen: Vierteljahrsberichte des WHK; Mayer v. Schauensee: Homosexualität und Konträrsexualität  S. 224, 361).

Simplicissimus, 1911/1912. (16. Jg.: 20.11.1911: Heft 34: Der Konzertpatriot. Karikatur zur Afffäre Eulenburg S. 578).  

von Unruh, Fritz: Offiziere. (1911: Edgar wird wird nie Glück bei den Mädels haben S. 19. Er wird als stille Mathilde bezeichnet S. 56. Ernst antwortet nicht bei einer Frage nach der Liebe zu einer Frau S. 58. Edgars Freundschaft wird zertuschelt, er ist ein Gezeichneter und er betont meine Natur S. 63-64. Ernst hält die Hand von Götz S. 70. Ernst legt seinen Kopf an die Brust von Harry S. 93. Ernst küsst die Hand von Mister, der irritiert reagiert S. 117). (1911: Neu gesetzt. Viele Scan-Fehler, aber ansonsten identischer Text). [Siehe unten Hirschfeld, 1914, S. 1019. Siehe unten Borchers, 2001, S. 45-47. Hier allg. Infos zu Fritz von Unruh (1885-1970)].

Zentralblatt für Psychoanalyse. Medizinische Monatsschrift für Seelenkunde, 1911. (1. Jg.: Heft 1: Rez. E. Bethe: Die dorische Knabenliebe S. 47-49. Rez.: Magnus Hirschfeld: Die Transvestiten S. 55-58). (Heft 3: Rez.: J. Sadler: Ein Fall von multipler Perversion mit hysterischen Absenzen über einen Urning S. 116. Bericht über ein Referat von J. Sadler: Bericht zur Ätiologie der konträren Sexualempfindung S. 127-128). (Heft 10/11: Rez.: Albert Moll: Berühmte Homosexuelle S. 517). (Heft 12: S. Ferenczi: Reizung der analen erogenen Zone als auslösende Ursache der Paranoia als Beitrag zum Thema Homosexualität und Paranoia S. 557-559 [Herzer 114]. Rez. Näcke: Homosexualität und Psychose S. 602).

1912

Anthropophyteia, 1912 (9. Bd.: Aus: Wörter aus dem hebräischem: kdascho/kdesche/kedesche = wollüstling, insb. auch Päderast S. 13. Aus: Wörter deutschen Ursprungs: Vohsenjunge=männliche Prostituierte; Trine im Kontext von Latrine [hier ohne homosexuellen Kontext];  Töle / Teele = u.a. schlecht zahlender Homosexueller; Strichjunge = männliche Prostituierte S. 33, 47, 53, 58. Aus: Osmanisches (balkan-türkisches) Glossar: Begriffe für Lustknabe und Sodomiter S. 97. Ausdrücke der Swaheli: kufira: päderastieren S. 101. Der 35-seitige Artikel Das Gesäß im Völkergedanken behandelt Analerotik nur in Bezug auf das weibliche Gesäß. Die homosexuelle Liebe möge eine kompetente Feder bearbeiten. [...] Über den Reiz des männlichen Gesäßes auf homosexuelle Individuen braucht dem Juristen, Philologen, Folkloristen nichts weiter gesagt zu werden S. 219, 235, 242. Homosexuelle Beziehungen eines Tätowierten S. 270. Hans Licht [d.i. Paul Brandt]: Homoerotik in den homerischen Gedichten in Ilias über Achilles, Patroklos bzw. Ganymed und in Odysee S. 291-300 [s.a. Herzer 1174. S.a. JfsZ 13. Jg. S. 477-479]. Hans Licht [d.i. Paul Brandt]: Die [paidon eros bzw. Knabenliebe] in der griechischen Dichtung: Aischylos mit Laios; Sophokles, Euripides und Tragici Minores S. 300-316 [Herzer 1175]. Aus: Hans Licht: Erotische Träume und ihre Symbolik auch über Träume mit Männern und Knaben S. 319-320, 325-328. Aus: Karl Amrain: Gefängnispoesie. Eine Umfrage auch ein Absatz über Päderasten S. 329-332, hier S. 330 [s.a. Herzer 1166. S.a. JfsZ 13. Jg. S. 480-481]. Aus: Märchen der Zalamo bzw. Wasaramo, ein Negerstamm im Hinterland von Bagamojo in Deutsch-Südafrika: Am Anfang gab es keine Frauen, sondern nur zwei Männer. Einer von beiden wurde durch einen Unfall zur Frau. Sie schliefen miteinander und wurden Eltern S. 396. Zwei Beispiele aus: Aachener Lieder und Reime. Niederschlag des Eulenburgskandals, der für die Unfähigkeit, sich Dinge anders vorzustellen, bezeichnend ist: Zeppelin kommt von oben Und Eulenburg von hinten. Ein Faschings- bzw. Karnevals-Lied, dass auf Anlockung zur Befriedigung päderastischer Gelüste hinzudeuten scheint S. 445-447. Vielfache Aufforderungen zum päderastischen Verkehr auf dem Abort am Uhrturm in Frankfurt S. 494. Zum Gerichtsurteil gegen die Beiwerke zum Studium der Anthropophyteia, u.a. wegen den japanischen Darstellungen homosexueller Geschlechtsakte. Verweis auf Magnus Hirschfeld S. 537, 544. Rez.: Ferdinand Karsch-Haack: Das gleichgeschlechtliche Leben der Naturvölker [siehe oben Karsch-Haack, 1911]; Magnus Hirschfeld: Der erotischer Verkleidungstrieb, die Transvestiten; Paul Brandt: Sappho auch über Knabenliebe; Sexual-Probleme; Vierteljahrberichte des WHK; Magnus Hirschfeld: Naturgesetze der Liebe S. 564-567, 578-579, 580-584).

Bloch, Iwan: Die Prostitution, 1912. (1.-10. Ts.: 1. Bd.: Die homosexuelle Prostitution S. 791-805). [S.a. Herzer 1170. Hier allg. Infos zu Iwan Bloch (1872-1922)].

Lesetipp! Eulenberg, Herbert: Neue Bilder, 1912. (1. bis 3. Aufl.: Winkelmann war ganz und gar homosexuell, was man nicht völlig verscheigen darf – auch wegen seinem gewaltsamen Tod S. 279-291). [Zu den für Eulenberg typischen biographischen Skizzen s.a. In het Panhuis, S. 193-202. Paul Verlaine wird zwar auch schon 1912 behandelt, ohne jedoch – wie in der Neuauflage von 1947 – das peinliche Dunkel solcher sinnlichen Gemeinsamkeiten mit Arthur Rimbaud zu beleuchten].

Hirschfeld, Magnus: Geschlechtsumwandlungen. Irrtümer in der Geschlechtsbestimmung. Sechs Fälle aus der gerichtlichen Praxis, 1912. [Nicht bei Herzer. Hier allg. Infos zu Magnus Hirschfeld (1868-1935)].

Hirschfeld, Magnus: Naturgesetze der Liebe. Eine gemeinverständliche Untersuchung über den Liebes-Eindruck, Liebes-Drang und Liebes-Ausdruck, 1912. (In einer anderen Ausgabe dieser Schrift im Bestand der Humboldt-Universität zu Berlin enthält Naturgesetze der Liebe im Gegensatz dazu keine Widmung für Ernst Haeckel, dafür aber einen hs. Vermerk über ein Verbot dieser Schrift mit Bezug auf 1933). [Herzer 1184, mit einem Hinweis auf eine 2. Aufl. von 1914. Diese Schrift ist noch nicht ausführlich ausgewertet. Hier allg. Infos zu Magnus Hirschfeld (1868-1935)].

Horneffer, August: Der Priester, seine Vergangenheit und seine Zukunft, 1912 (2. Bd.: Hier neu gesetzt. Homosexualität, Päderastie und lesbische Verhältnisse S. 217-219). [Hier allg. Infos zu August Horneffer (1875-1955)].

Lesetipp! Mann, Thomas: Der Tod in Venedig. [Zum Inhalt: Eine 1911 erstmals erschienene bedeutende homoerotische Novelle, in der sich der alternde Gustav von Aschenbach in Venedig in einen Jüngling verliebt]. (1912: Neu gesetzt). (1919:). (1922:). [Schlagwort: Belletristik. S.a. Andere Lieben, S. 11-12, 196-198, 215-217. S.a. L’amour bleu, S. 234-235. S.a. Müller, S. 272. Hier allg. Infos zu Thomas Mann (1875-1955) und seinem Werk Der Tod in Venedig].

Rohleder, Hermann: Grundzüge der Sexualpädagogik, 1912. (Werbung für drei Bücher über Homosexualität hinter S. 118).

Quanter, Rudolf: Das Weib in den Religionen der Völker.., 1912. (Das dritte Geschlecht bei Göttern als Propaganda für eine schmutzige Sache S. 59-60, 65. Adonis hat dem Apollon bzw. Apollo als Weib gedient S. 127, 219. Priapus allg. [ohne Hinweis auf Strafvergewaltigung] S. 199-204. Bacchus allg. S. 204-212, Im Kap. Phalluskult u.a. der in Aussicht gestellte Analverkehr zwischen Bacchus und Prosymnos [bzw. Prosumnus] 217-219. Sodom und Gomorrha S. 288-294). [S.a. Herzer 1085, der sich auf Ausg. von 1910 bezieht. Zu Rudolf Quanter (1861-?) liegen nur wenige weitere Angaben vor].

Zentralblatt für Psychoanalyse. Medizinische Monatsschrift für Seelenkunde, 1912. (2. Jg.: Heft 3: Rez.: P. Näcke: Über tardive Homosexualität S. 143-144). (Heft 4: R. Morichau Beauchant: Homosexualität und Paranoia S. 174-176 [S.a. Herzer 1201]). (Heft 7: Wilhelm Stekel: Masken der Homosexualität S. 367-372 [S.a. Herzer 1214]). (Heft 8: Rez.: Otto Juliusburger: Die Homosexualität im Vorentwurf zu einem deutschen Strafgesetzbuch S. 461-462. Rez.: Wieland-Wangerin: Ein Fall von libido homosexualis bei einer Hündin S. 470). (Heft 12: Rez.: Ferdinand Karsch-Haack: Das gleichgeschlechtliche Leben der Naturvölker S. 668-669).

1913

Anthropophyteia, 1913. (10. Bd.: Zu Karl Amrain: Gefängnispsychosen am Rande auch über gleichgeschlechtliche Analerotik und das erzwingen einer Schw.- oder A.-Parade  S. 15, 24. Aus W. Leonhard: Die Bedeutung der Sinne im Liebeleben der Menschen mit dem Tastsinn bei der homosexuellen Pädikation S. 179. Aus der Geschichte der erotisch Literatur Griechenlands und Roms. Grichische Literatur: Knabenliebe in dem Drama von Eupolis Freunde [?], wo sich ein Demos prostituierte, und ein Drama von Platon über Laios. Hinweis auf Platos Gastmahl. Die Kinädologie hat in Sotades ihren Stammvater. Zu dieser Kinädenpoesie gehört auch Simus aus Magnesia und Joniers Pythermos. Hinweis auf Lukian mit dem 5. Hetärengespräch und dem verzauberten Esel. Lukians Liebegespräche über Knabenliebe mit einigen Sätzen als Zitat. Knabenliebe in Achilles Tatius: Leukippe und Klotophon und in Longus: Daphnis und Chloe mit dem Päderasten Gnathon. Die Anthologia Palatina behandelt im 5. und 12. Buch die Jünglingsliebe. Hinweise auf Rhianos und Philetas. Durch Athenäus in XIII 601a ist bekannt, dass Stesichoros Knabenlieder gedichtet hat. Aus der Anthologia Graeca wird Straton mit einem Gedicht zur Knabenliebe zitiert. Römische Literatur: Unsittliche Verhältnisse zwischen Männern kamen häufig vor. Catull über Cäsar und seinen Günstling. Lessings Rettungen des Horaz. Hinweise auf Ovid; Satyricon; Martial; Juvenal; Apulejus: Der goldene Esel S. 212-221, 227, 230-235. Aus: Aigremont: Beiträge zur Hand- und Finger-Symbolik und Erotik auch über den ausgestreckten Mittelfinger [Stinkefinger], der u.a. widernatürliche Unzucht verweist S. 328-329. Aus Austin Collins: Von Prinz Eugen über sein weibisches Gehabe und seinen homoerotischen Umgang S. 354-362. Im Kap. Rezensionen: Krauss: Männerschönheit können Homoerotiker besser beurteilen als ich, der ich nur für das Weib geschlechtlich fühlen kann. Rez. von Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen S. 384, 388).

Lesetipp! Bebel, August: Die Frau und der Sozialismus. [Zum Inhalt: Diese erstmals 1879 veröffentlichte Schrift ist die einflussreichste Publikation von August Bebel und wurde zum Teil als Bibel der SPD bezeichnet. Eine Ausgabe von 1888 – noch unter dem Titel Die Frau in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – wird als Scan angeboten. Passagen zur Homosexualität finden sich jedoch erst ab der 9. Aufl. von 1891, die offenbar Ausdruck des persönlichen Kontaktes zwischen August Bebel und Magnus Hirschfeld sind. Bebel hat seine Schrift bis zu seinem Tod 1913 ergänzt, u.a. durch Kommentare zu den Eulenburg-Prozessen in den Jahren 1907-1909. Die unten angegebenen Textstellen entsprechen diesem letzten Stand und entsprechen den S. 42, 54 und 207 der Print-Ausgabe ab 1913]. (1888: U.d.T. Die Frau in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ohne Textstellen über Homosexualität). (1913: Neu gesetzt. 10. Kap.: Knabenliebe und lesbische Liebe in der Antike mit einer Ode an Aphrodite von Sappho. 12. Kap.: fand die griechische Liebe (die Knabenliebe) in der Männerwelt immer mehr Eingang. Zeitweilig war in Rom die Zahl der jungen Männer, die sich prostituierten, größer als die Zahl der prostituierten Frauen. 44. Kap: Über das Angeborensein der Liebe zum eigenen Geschlecht. Die lesbische Liebe, der Sapphismus, soll unter den verheirateten Frauen in Paris ziemlich verbreitet sein. Mit einer Fußnote zu den Eulenburg-Prozessen). [S.a. Herzer 283. S.a. In het Panhuis, S. 188-192, wo auch anhand anderer Quellen wie seiner Reichtagsrede von 1898 dokumentiert wird, dass August Bebel offen, aber indifferent mit Homosexualität umging. Hier allg. Infos zu August Bebel (1840-1913)].

Blüher, Hans: Die drei Grundformen der sexuellen Inversion, 1913. [S.a. Andere Lieben, S. 199-200. Hier allg. Infos zu Hans Blüher (1888-1955)].

Bourke, John G. / Krauss, Friedrich S. (Übers.): Der Unrat in Sitte, Brauch, Glauben und Gewohnheitrecht der Völcker, 1913. (6. Bd. der Reihe: Beiwerke zum Studium der Anthropophyteia. Rund 20 Geschichten über Puzeranten=Päderasten [=Homosexuelle] im Bereich des Aberglaubens: Vier Geschichten wie Puzerantensamen Glück bringt S. 339. Puzerantensamen hilft bei kranken Augen S. 422. Die Größe vom Puzerantenpenis und Haustieren S. 458. Puzerantenpisse hilft gegen Kröten S. 459. Die Eier von Puzeranten und das Vieh S. 466. Puzerantenkot kann Liebe lenken S. 467. Wer Hermaphroditenkot isst, dem vergeht die Lust zur Vögelei S. 467. Drei Geschichten wie Puzerantenkot Glück bringt S. 469. Puzerantenkot in einer Stallecke bringt Glück S. 470. Puzerantenpisse hilft gegen Krätze S. 475. Puzerantenpfurz bedeutet Glück S. 480. Puzerantensamen gegen Impotenz und für harte Zwetschgen S. 488. Der Samen eines Kater-Puzeranten, also einem Kater, der auf Kater losgeht, hilft gegen Krebs S. 497. Register Puzeranten siehe Päderasten S. 568). [Hier allg. Infos zu John Gregory Bourke (1843-1896) und Friedrich S. Krauss (1859-1938)].

Eulenberg, Herbert: Belinde, 1913. (In einer Nebenhandlung hat sich Hyazinth, der Bruder von Belinde, in eine ihm unbekannte Brieffreundin verliebt. Der Adressat seiner Liebesbriefe ist jedoch der bucklige Moritz, der Hyazinth nun auch persönlich kennen lernen möchte. Als Hyazinth ihn nicht näher kennen lernen möchte, verabschiedet er sich mit Kuß-Händchen S. 71-73). [S.a. In het Panhuis, S. 193-202. Schlagwort: Theater, Belletristik. Hier allg. Infos zu Herbert Eulenberg (1876-1949). Belinde ist sein erfolgreichstes Drama].

Eusebius von Cäsarea: Vier Bücher über das Leben des Kaisers Konstantin..., 1913. (Neu gesetzt ohne Seitenangaben. 3. Buch: 55. Kap.: Über den Gipfel des Berges Libanon [Gebirgskette im Norden des Libanon] bei Aphaca: Das war geradezu eine Schule des Lasters für alle Ausschweifenden und für solche, die durch gänzliche Zügellosigkeit ihren Leib zugrunde gerichtet hatten. Weibische Männer, die gar keine Männer mehr waren, verleugneten die Würde ihrer Natur und suchten durch unnatürliche Unzucht die Göttin sich geneigt zu machen). [Nach Rosenbaum geht es hier um die Unzucht des Pathicus. Siehe oben Rosenbaum, 1839. S. 195-196. Hier allg. Infos zu Eusebius von Caesarea (260/64 – 339 oder 340)].

Lesetipp! Gewichtige Stimmen über das Unrecht des § 175 unsers Reichstrafgesetzbuchs, 1913. [Homosexuellenemanzipatorische Schrift des WHK. S.a. Herzer 1227].

Harden, Maximilian: Köpfe Band I und II, 1913. (Die Angabe von Gutenberg.de, dass das 19. und 20. Kap. über den Moltke-Harden-Prozess in den ersten beiden Bänden erschienen ist, ist falsch. Sie sind im dritten Band erschienen. Siehe nächster Eintrag).

Harden, Maximilian: Köpfe. Teil III, 1913. (1913: Hier als Scan des Originals. Dabei geht es um zwei große Kapitel: Fürst Eulenburg S. 167-283 und Moltke wider Harden S. 409-506. Im Einzelnen: Brief von Günther von der Schulenburg zur Gründung eines adeligen Urningsverein S. 222-225 [S.a. In het Panhuis, S. 47-61). (1913: Neu gesetzt und in 21. Kapitel neu geordneten Form ohne Seitenangaben. Das  9., 10., 11. und 12. Kap. gibt das Buchkapitel Fürst Eulenburg wieder. Das 18., 19. und 20. Kap. gibt das Buchkapitel Moltke wider Harden wieder - hier richtig in Verbindung mit dem III. Band). [S.a. Herzer 1255. Hier allg. Infos zu Maximilian Harden (1861-1927) und zu der von ihm ausgelösten Harden-Eulenburg-Affäre (1907-1909)].

Hiller, Kurt: Die Weisheit der Langenweile, 1913. [1. Bd.: Herzer 1229. Auswertung noch offen. Hier allg. Infos zu Kurt Hiller (1885-1972)].

Heindl, Robert: Meine Reise nach den Strafkolonien.., 1913. [S.a. Herzer 1228, der sich auf die Rez. in Sexual-Probleme 1914, S. 140-149 bezieht. Die inhaltliche Erschließung ist noch offen. Beiträge über Homosexualität wurden weder im Kap. Das Liebesleben in Bourail S. 155-164 noch an anderer Stelle gefunden].

Horneffer, August: Der Priester, seine Vergangenheit und seine Zukunft, 1913. (1. Bd. Kap. Weibliche Züge bei Priestern S. 15-28. In dem Kap. Erregung und Betäubung S. 187-212 einige Sätze über Krafft-Ebing und Freud S. 197. Perversionen bei Wilden S. 200. Sexuelle Erregung bei gleichgeschlechtlichen Tänzen S. 202). [S.a. Herzer 1234. Hier allg. Infos zu August Horneffer (1875-1955)].

Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, 1913. (Sadger, Isidor: Über Gesäßerotik S. 351-358). [S.a. Herzer 1247 a. Hier allg. Infos zu Isidor Sadger (1867-1942)].

Neues Wiener Journal, 08.06.1913. (Dr. Victor Rosenfeld: § 129 b St.G. Eine Warnung anläßlich des Falles Redl S. 6-7). [Zu diesem Artikel s.a. Invertito 7.2005. S. 87. Zum Fall des Geheimdienstchefs Alfred Redl s.a. Mann für Mann, S. 574-575].

Quanter, Rudolf: Liebesleben im Orient, 1913. (Knabenschänder und Päderastie bei Römern, Griechen, in der Bibel, Pausanius und Attalus S. 58-63). [S.a. Herzer 1244].

Sexual-Probleme, 1913. (9. Jg.: Homosexuelle Gehilfen des Arztes S. 35, 405-407 [Herzer 1226]. Wilhelm Stekel: Über larvierte Onanie und heimliche Homosexuelle S. 87. Zur Kasuistik des Transvestiten S. 133-134. Ein merkwürdiger Geschlechtsirsinn, bei dem eine Mann einen Mann geheiratet hat S. 134-135. Rez. von Eugen Wilhelm: Karsch-Haack: Das gleichgeschlechtliche Leben der Naturvölker S. 143-146. Max Rudolf Senf: Narzissmus S. 153-165, insb. S. 153, 158, 161, 164 [Herzer 1251]. Rez.: Homosexuelle Betätigung eines Zitronenfalters S. 198 [Herzer 1248]. Pseudohermaphroditismus S. 270-271. Hafislieder S. 278-281. Pseudohermaphroditismus  S. 322-323. Homosexuelle Erpressung in Amsterdam 1735 S. 334-335 [Herzer 1250]. Rez.: Richard von Krafft-Ebing: Psychopatha Sexualis S. 344-345. Erwähnung WHK S. 355. Rez.: Hans Blüher: Die Wandervogelbewegung als erotisches Phänomen S. 391-397. Brief eines ehemaligen Fürsorgezögling  über Heime als Seuchenherde homosexueller Verführung S. 400-404 [Herzer 1254]. Rez.: Magnus Hirschfeld über homosexuelle Bordelle S. 404-405. Rez.: Max Rudolf Senf: Das Verbrechen als strafrechtlich-psychologisches Problem S. 425-427. Karl Birnbaum: Die forensische Bedeutung der sexuellen Psychopathien auch über Homosexualität S. 447-449, 451-452, 455. Hans Blüher: Zwei psychosanitäre Forderungen in Bezug auf Homosexualität S. 527-536 [Herzer 1222]. Bruno Meyer: Zur Beurteilung der Koedukation mit Erwähnung von Homosexualität S. 544. Hans Blüher: Protest gegen die Kritik meiner Monographie "Die deutsche Wandervogelbewegung als erotisches Phänomen" und die Erwiderung von Erich und Hans Janke S. 586-591 [Herzer 1223]. Geschlechtsirrtum S. 707. Rez.: Erich Wulffen: Das Kind, sein Wesen und seine Entartung S. 715. Nachruf auf Paul Näcke S. 734-736. Eisenstadt: Sozialpolitik auch über die gegen Päderasten gerichtete Lex Scantia im antiken Rom S. 745-746. J. Sadger: Wissenschaftlich-humanitäre Propaganda der Homosexuellen S. 785-789. Bibliographische Erwähnungen: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen; Koerber: Die Bisexualität als Grundlage der Sexualforschung; Hans Blücher: Die drei Grundformen der sexuellen Inversion (Homosexualität); Senf: Nochmals der Ursprung der Homosexualität; Magnus Hirschfeld: Männliche Prostitution; Sadger: Welcher Wert kommt den Erzählungen und Autobiographien Homosexueller zu?; Schneider: Briefe eines Homosexuellen; Viertesjahrsberichte des WHK; Hans Blüher: Studien über den perversen Charakter S. 353, 431, 795, 879-880).

Tages-Post [aus Linz], 08.06.1913. (Zur Spionageaffäre Redl S. 4). [S.a. Mann für Mann, S. 574-575].

Tessmann, Günter: Die Pangwe; völkerkundliche Monographie eines westafrikanischen Negerstammes; Ergebnisse der Lübecker Pangwe-expedition 1907-1909 und früherer Forschungen 1904-1907, 1913. (2. Bd. 18. Kap. Homosexuelle Handlungen ab S. 271). [Das Werk ist noch nicht inhaltlich erchlossen. Auf Fotos achten)

von der Pfalz, Liselotte: Briefe der Herzogin von Orléans, 1913. (Neu gesetzt. Über die Ehe der Verfasserin [Elisabeth Charlotte] mit dem Sodomiten und Sklaven seiner lasterhaften Günstlinge Philipp von Orléans). [S.a. Derks, S. 32-36. Hier allg. Infos zu Philippe I, de Bourbon (1640-1701) mit dem Hinweis: Seine Homosexualität war ein offenes Geheimnis und über seine Ehefrau Elisabeth Charlotte (1655-1722)]. 

Zentralblatt für Psychoanalyse. Medizinische Monatsschrift für Seelenkunde, 1913. (3. Jg.: Heft 4/5: Alexander Schmid: Zur Homosexualität S. 228-229. Rez.: Friedrich S. Krauss: Das Geschlechtsleben in Glauben, Sitte, Brauch und Gewohnheitrecht der Japaner S. 257. Rez. Richard von Krafft-Ebing: Psychopathia Sexualis S. 258. Varia: Stekel: Masken der Homosexualität S. 259). (Heft 6/7: Rez.: Magnus Hirschfeld und E. Burchard: Zwei Gutachten über Beziehungen homosexueller Frauen S. 331. Rez.: Magnus Hirschfeld und E. Burchard: Über die Ätiologie des konträren Sexualgefühls S. 332-333. Rez.: Iwan Bloch: Die Prostitution S. 344-345. Rez. M. Marcuse: Ein Fall von vielfach komplizierter Sexualperversion S. 350-351. Rez.: Emil Lucka: Das Lebensgefühl Michelangelos S. 356-357). (Heft 12: Rez. Hugo Deutsch: Alkohol und Homosexualität S. 626-627).

1914

Berolzheimer, Fritz: Moral und Gesellschaft im 20. Jahrhundert, 1914. (Großer Beitrag: Kap. Kriminologie und Kriminalpsychologie der Homosexualen mit einer Szenebeschreibung von Berlin S. 352-362, insb. S. 359-361). [S.a. Herzer 1260. Hier allg. Infos zu Fritz Berolzheimer (1869-1920)].

Corso, Rafael: Das Geschlechtsleben in Sitte, Brauch, Glauben und Gewohnheitsrecht des italienischen Volke, 1914. (7. Bd. von Beiwerke zum Studium der Anthropophyteia. Tätowierungen von Pädersten S. 140. Italienische Sprache: Päderastische "Umarmung" S. 212. Kackvinzenz, anus cum pene, Arschmann, Curaruso, Frocio wie Nasenflügel, Scularinato = jeweils Objekt eines Päderasten S. 213, 217-218, 220, 231. Mastuscio=Päderastischer Akt S. 223. Tribade/Tribadismus S. 231). [Zu Rafael Corso liegen keine weiteren Angaben vor].

George, Stefan: Der Siebente Ring, 1914. (3. Aufl.: Gedicht Porta Nigra S. 16-17). [S.a. Andere Lieben, S. 210-214. Danach ist dieses Gedicht das einzige, in dem George jemals Sexualität zwischen Männern zum Thema gemacht hat. Außerdem wird ein Gedicht von S. 164 zitiert, dass er an den 14-jährigen Hugo Zrnik richtete und auf seine Maximin-Gedichte verweist. S.a. Bibliothek von Sodom, S.75-78. S.a. Mann für Mann, S. 272-274, 448. Hier allg. Infos zu Stefan George (1868-1933)].

Der Gerichtssaal, 1914. (Großer Beitrag: Johannes Nagler: Der Tatbestand der sog. widernatürlichen Unzucht unter Männer [§ 175 R.St.G.B.]. S. 27-52). [Hier allg. Infos zu Johannes Nagler (1876-1951)].

Lesetipp! Hirschfeld, Magnus: Die Homosexualität des Mannes und des Weibes, 1914. [Bedeutendes und umfassendes Werk, mit dem Hirschfeld versucht alle Facetten der Homosexualität zu erfassen. Detalliert beschreibt er dabei die gesamten Lebensumstände von Schwulen und Lesben, von ihrer Wohnungseinrichtung bis zu ihren typischen Berufen. Schlagwort: lesbisch. S.a. Herzer 1275. Zu Hirschfeld s.a. Mann für Mann, S. 358-360. S.a. Mildenberger, S. 92. S.a. Guldin, S. 40, 57].

Jahrbuch für psychoanalytische und psychopathologische Forschungen, 1914. (6. Jg. Sigmund Freud: Zur Einführung des Narzißmus mit dem Satz: Die Bedeutung der narzißtischen Objektwahl für die Homosexualität des Mannes bleibt in anderem Zusammenhange zu würdigen S. 1-24, hier S. 15). [Mit Ausnahme von diesem Satz wurden keine Bezüge zur Homosexualität gefunden. Aufnahme in diese Bibliographie wegen Herzer 1268].

Key, Ellen: Über Liebe und Ehe, 1914. (Neu gesetzt und ohne Seitenzahlen: Kap. 4: Jünglingsliebe der Antike. Kap. 7: Homosexuell, Otto Weininger und Oscar Wilde; Charakter des dritten Geschlechts. Kap. 8: Entstehung des dritten Geschlechts. Kap. 11: Gesetze über homosexuelle und andere perverse Erscheinungen). [Hier allg. Infos zu Ellen Key (1849-1926)].

Lesetipp! Marlowe, Christopher: Eduard II., 1914. (Der englische König Edward (1284-1327) liebt öffentlich seinen Günstling Gaveston. Der Hof stellt sich gegen ihn und zwingt ihn sich von seinem Geliebten zu trennen. Zuerst wird Gaveston und dann Edward ermordet). [Dieses bedeutende Drama ist besser bekannt als Edward II. Hier neu gesetzt. Das Drama wurde vermutlich 1594 erstmals gedruckt. Ältere deutschsprachige Versionen werden nicht als Scan angeboten. Derek Jarmans Film Edward II. von 1991 basiert auf diesem Drama. Schlagwort: Belletristik. S.a. L’amour bleu, S. 103-107, wo im homosexuellen Zusammenhang auch aus Marlows Werke Dido, Queen of Carthage und Hero and Leander zitiert wird. S.a. Die Bibliothek von Sodom, S.147-149. S.a. Lieblingminne, S. 101-103 mit einer Textpassage aus der Übersetzung von Eduard von Mayer. Zu Mayer s.a. Mann für Mann, S. 498. Hier allg. Infos über Christopher Marlowe (1564-1593) und Edward II. (1284-1327)].

Siehe voriger Eintrag                               Als Derek Jarman 1991 die Geschichte des schwulen Königs Edward II. verfilmte, orientierte er sich weitgehend an Marlowe. Dass Edward II. daran starb, dass ihm eine glühende Eisenstange anal eingeführt wurde, greift Derek Jarman auf, auch wenn sich dieses Detail nicht bei Marlowe findet. Zu dieser spiegelnden Strafe, die auf die vorgeworfene Handlung Bezug nahm, schrieb Die Welt am 1. Nov. 2007: Eduard wurde eine glühende Eisenstange durch ein abgesägtes Kuhhorn in den After getrieben – eine brutale Anspielung auf dessen sexuelle Veranlagung.

Weiter mit 1914

Schubert, Franz: Die Dokumente seines Lebens und Schaffens, 1914. (2. Bd.: 1. Hälfte: Das Gedicht Geheimnis S. 39. Gedicht von Johann Mayrhofer an Franz [Schubert] mit den Anfangszeilen: Du liebst mich! Tief hab ich’s empfunden S. 124). [S.a. Mann für Mann, S. 499-500, 642-643. Hier allg. Infos zu Franz Schubert (1797-1828)].

Sexual-Probleme, 1914/1915. (10. Jg.: Rez.: Max Kaufmann: Die Psychologie des Verbrechens auch über männliche Prostitution S. 74. Rez.: Robert Heindl: Meine Reise nach den Strafkolonien auch über Homosexualität in Neukaledonien und Zuchthäusern S. 145-146 [siehe oben Heindl, 1913]. Albert Moll: Sexualität und Charakter S. 176-191, insb. 176-180 [Herzer 1284]. Eugen Wilhelm: Die Transvestiten und das Recht u.a. über Transvestitenscheine S. 393-408, 495-503 [Herzer 1296]. Johannes Dück: Aus dem Geschlechtsleben unserer Zeit auch über Homosexuelle S. 548. Experimentelle Geschlechtsumwandlungen S. 566-567.  Rez. des lat. Buches: Joannis Meursii: Elegantiae Latini über lesbische Liebe im alten Rom, das außerhalb des Buchhandels erschien S. 623-625. H. J. Shouten: Die Lichtseiten der Homosexualität und die Meinung der Redaktion S. 688-691. Rez. Iwan Bloch: Die Prostitution auch über die männliche Prostitution S. 706. Johannes Dück: Aus dem Geschlechtsleben unserer Zeit mit einem Kap. Homosexualität S. 753-757 [Herzer 1265]. Robert Bloch: Die Beteiligung der Jugendlichen an den Sittlichkeitsdelikten mit Statistik über die Verurteilung wegen § 175 S. 788-790. Rez.: Magnus Hirschfeld: Die Homosexualität des Mannes und des Weibes S. 823-824. Rez.: Ludwig Frank: Sexuelle Anomalien... S. 826. Rez.: Rolf Joseph Hoffmann: Fug und Unfug in der Jugendkultur S. 829-831 [Herzer 1276]. Bibliographische Erwähnungen: McMartric: Die konträre Sexualempfindung des Weibes; Marcuse: Homosexuelle Eudemie; Paul Näcke: Psychische Feminismen bei Homosexuellen, Mord durch einen Homosexuellen und Der Einfluss einer eventuellen Versuchung zu einem homosexuellen Akte auf die jugendliche Psyche; Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen; Hitschmann: Paranoia, Homosexualität und Analerotik; Tausk: Zwei homosexuelle Träume; G. Cohen: Die gleichgeschlechtliche Liebe in Gegenwart und Zukunft; Otto Julius Bierbaum: Prinz Kuckuck; Eugen Dühren: Der Marquis de Sade und seine Zeit S. 446-447, 518, 840, 842. Über das Ausscheiden von Max Marcuse S. 843-844).

Werner, Friedrich L.: Briefe des Dichters Friedrich Ludwig Zacharias Werner, 1914. (1. Bd.: Mit einer Zeichnung von Zacharias Werner. Ein Gedicht von Friedrich R. Bock an seinen Freund Zacharias Werner S. 243-244. Über Cincerus [Ernst Christian Friedrich Mayr]: Die Stunde vor der Beichte […], welche ich nebst Gott Cincero verdanke, war die seeligste, die einzige meines ganzen Lebens. […] Ich bin ihm mehr als mein Leben schuldig S. 418) [S.a. Mann für Mann, S. 130, 499, 732-734.  Hier allg. Info zu Friedrich Ludwig Zacharias Werner  (1768-1823)].

Zeitschrift für Sexualwissenschaft, 1914/15. (1. Bd. Aus: Sitzungsbericht. Ärztliche Gesellschaft für Sexualwissenschaft und Eugenik in Berlin. Homosexualität im Tierreich S. 35-36 [Herzer 1281]. Rez.: Paul Näcke: Die gerichtliche Medizin und die Homosexualität S. 44. Rez.: Magnus Hirschfeld: Die Homosexualität des Mannes und des Weibes S. 45-46 [Herzer 1275]. Hermann Rohleder: Die Bedeutung der Sexualwissenschaft für die ärztliche Praxis auch über die homosexuellen Perversionen S. 58. Ludwig Adler Bey: Die Prostitution in Konstantinopel auch über homosexuelle Prostitution S. 73. Friedrich Moerchen: Tardive Homosexualität bei Tabikern S. 113-118 [Herzer 1283]. Rez.: Günther Tessmann: Die Pangwe S. 191 [siehe oben Tessmann, 1913]. Otto Juliusburger: Zur Lehre vom psychosexuellen Infantilismus auch über einen Pädophilen, der originär homosexuell war S. 201, 204. Paul Grabley: Die Stellung des Anstaltsarztes zum sexuellen Problem und zur Bi- und Homosexualität S. 208, 211. Rez.: McMurtrie: A legend of lesbian love among the american indians S. 235-236 [Herzer 1289]. Angebliche Feminität in völkerpsychologischer Beleuchtung [pinkeln Schwule im sitzen?] S. 299-300. A. Eulenburg: Über sexuelle Perversionen S. 305-314. Rez.: J. Sadger: Ketzergedanken über Homosexualität S. 328-329. Bibliographische Erwähnungen: F. Ferenczi: Zur Nosologie der männlichen Homosexualität; H. Stöcker: Homosexualität und Geschlechtsbewertung; Jul. M. Berger:  Die Perversion: Homosexualität; Kurt Hiller: Wo bleibt der homoerotische Roman? S. 365, 369-370. E. Burchard: Sexuelle Fragen zur Kriegszeit S. 373-380, insb. S. 377-378. R. K. Neumann: Die Erotik in der Kriegskarikatur auch mit homosexuellen Motiven S. 391. R. K. Neumann: Über Monokel bei lesbischen Frauen S. 393. Rez.: Wilhelm: Die Transvestiten und das Recht S. 395-396. Rez.: Ellermann: Die forensische Beurteilung der Hermaphroditen S. 396-397. Wexberg: Bei Frauen kann die Angst vor dem Mann zur Homosexualität führen S. 460. Rez.: Costa de Condoyanni: Sitten und Sittlichkeit in Griechenland S. 476). [Die Bandnummern werden oft als Jahrgangsbezeichnung angesehen und übernommen. Dies ist sie jedoch nicht unbedingt, weil die Zeitschrift bereits 1908 das erste Mal erscheint, auch wenn sie direkt im ersten Jahr ihr Erscheinen zunächst einstellen musste. Von dieser Zeitschrift werden die ersten vier Bände, nämlich die Jahrgänge 1914/1915; 1915/1916; 1916/1917 und 1917/1918 und der Band von 1928/1929 als Scan angeboten, die weiter unten innerhalb der entsprechenden Jahre zu finden sind. Auf die Aufnahme der bibliographischen Erwähnungen am Ende eines jeden Heftes wurde verzichtet. Mit dem 18 Bd. von 1931/32 wurde das Erscheinen der Zeitschrift eingestellt].

Zentralblatt für Psychoanalyse. Medizinische Monatsschrift für Seelenkunde, 1914. (4. Jg.: Heft 1/2: Hans Blüher: Studien über den perversen Charakter mit besonderer Berücksichtigung der Inversion S. 10-27. Rez.: M. Murtrie, Douglas C.: Grundzüge der Homosexualität und sexuelle Inversion in das Weibliche S. 91). (Heft 5/6: Wilhelm Stekel: Zur Psychologie und Therapie des Fetichismus über den Patienten Kappa, der sich für Knaben und junge Männer interessiert, und der Patient Lambda S. 240-241, 259. Rez.: Brill: The Conception of homosexuality S. 306). (Heft 11/12: Rez.: Magnus Hirschfeld: Die Homosexualität des Mannes und des Weibes S. 614-615).

1915

Lesetipp! Berliner Klinik, 1915. (Heft Nr. 32. Das Heft besteht nur aus dem 32-seitigen Beitrag: Sadger, Isidor: Neue Forschungen zur Homosexualität). [S.a. Herzer 1309. Hier allg. Infos zu Isidor Sadger (1867-1942)].

Bleibtreu, Karl: Bismarck, [1915 ?]. (3. Aufl.: Neu gesetzt. 6. Kap.: Untersuchungen des Jahres 1835 über Homosexualität). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Karl Bleibtreu (1859-1928)].

Der Gerichtssaal, 1915. (83. Jg.: Numa Prätorius [d.i. Eugen Wilhelm]: Nochmals der Tatbestand der sog. widernatürlichen Unzucht unter Männer [§ 175 R.St.G.B.]. S. 99-113). [Erwiderung auf Nagler. S. oben Der Gerichtssaal, 1914].

Internationale Zeitschrift für ärztliche Psychoanalyse, 1915. (3. Jg.: 6. Heft: Sigmund Freud: Mitteilung eines der psychoanalytischen Theorie widesprechenden Falles von Paranoia S. 321-329, insb. S. 323-325). [Herzer 1303].

Reichardt, Johann F.: Vertraute Briefe geschrieben auf einer Reise.., 1915. (1. Bd.: Gerüchte im Jahre 1808 in Bezug auf von Iffland und seine Ablehnung als Hofschauspieler, weil er eine unmoralische Neigung gegen sein Geschlecht hege S. 339). [S.a. Mann für Mann, S. 384-385, wo von der Ablehnung als Leiter des Wiener Burgtheaters die Rede ist. Hier allg. Infos zu August Wilhelm Iffland (1759-1814) und Johann Friedrich Reichardt (1752-1814)].

Zeitschrift für Sexualwissenschaft, 1915/1916. (2. Bd.: Werthauer: Über Sittlichkeitsverbrecher auch über homosexuellen Verkehr S. 1-16 und 35-36, insb. 13, 16 [Herzer 1311]. E. Wilhelm über Strafrecht S. 88. Placzek: Freundschaft und Sexualität S. 265-283, dazu auch S. 290-292 [Herzer 1308]. Heinrich Stühmke: Das Sexualverbrechen in der dramatischen Dichtung auch über Homosexualität S. 305-322, insb. S. 320-321 [Herzer 1310]. Otto Juliusburger: Alkoholismus und Psychosexualität S. 357-366 [Herzer 1305]. Erwähnung des homopsychischen S. 382, 383. Rez.: Gustav Fritsch: Das angebliche dritte Geschlecht des Menschen S. 465).

1916

Bleuler, E.: Lehrbuch der Psychiatrie, 1916. (1. Aufl. Päderastie S. 421-422). [S.a. Herzer 1314, der auf die 2.-5. Aufl. von 1918-1930 verweist. Hier allg. Infos zu dem Schweizer Psychiater Eugen Bleuler (1857-1939)].

de la Bretonne, Rétif: Zeitgenössinnen, [vor 1916]. (2. Kap.: Neu gesetzt und ohne Seitenangaben. Das Mädchen als Jüngling über eine Tribade mit einer Zeichnung). [Schlagwort: lesbisch. Neu gesetzt. Hier allg. Infos zu Rétif de la Bretonne (1734-1806)].

 

Siehe voriger Eintrag

Ein Jüngling wird als lesbisches Mädchen enttarnt.

Weiter mit 1916

Zeitschrift für Sexualwissenschaft, 1916/1917. (3. Bd.: Numa Praetorius: Zur Anwendung zur Anwendung des § 175. S. 179-182 [Herzer 1329]. Rez.: Wilhelm Stekel: Die Analyse eines Falles von Homosexualität S.  184. Zwei Rez.: Wyneken: Jugendliche Erotik und Hodann: Das erotische Problem in der Jugendbewegung S. 281. Der als Mädchen gekleidete Achilles als Ausdruck von Volksbrauch S. 282. Numa Praetorius: Der Streit um Walt Whitmans Homosexualität im "Mercure de France" und den Archives d'anthropologie criminelle vom Jahre 1913-14. S. 326-339, 364-374) [Herzer 1328]. 

1917

Athanasius: Ausgewählte Schriften, 1917. (2. Bd. Neu gesetzt, ohne Seitenangaben. Übers.: Anton Stegmann und Hans Mertel. Reihe Bibliothek der Kirchenväter. 1. Reihe, Band 31. Beitrag: Gegen die Heiden bzw. Contra Gentes das 26. Kap. über Knabenschändung und Kritik an gleichgeschlechtlicher Sexualität nach der Bibel. o.S.). [Siehe oben Rosenbaum, 1839. S. 119-120. Hier allg. Infos über Athanasius der Große (298-373)]. 

Manuel, Niklaus: Die Totenfresser, 1923. (1917: Eine offenbar gekürzte Version im 13. Jg. der Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde S. 233-262). (1923: Im 3. Auftritt die Zeilen 909-912: Hůren und bůben hand es vertan, […] Die sünd der Sodomiten die ist hie, Ja so gross als vor der straf Gotts ie! S. 47. Im die Zeile 1180: Sodoma, gomorrha S. 59). (1923: Neu gesetzt. Die Szenen 3. und 4. Auftritt wie oben). [Die Erstveröffentlichung war 1523. Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Niklaus Manuel (1484-1530)].

Zeitschrift für Sexualwissenschaft, 1917/1918. (4. Bd.: Lou Andreas-Salome: Psychosexualität S. 1-12, 49-57, insb. 53-56 [Herzer 1332]. Wilhelm Stekel: Nietzsche und Wagner. Eine sexualpsychologische Studie zur Psychogenese des Freundschaftsgefühls und des Freundschaftsverrats S. 22-28, 58-65 [Herzer 1346]. Homosexuelle Übertragung S. 40. Rez.: Franz Schacht: Die Ursachen der Homosexualität S. 43-44. Sitzungsberichte: Änderung der sexuellen Orientierung S. 144-145. L. Löwenfeld: Sexualchemismus und Sexualobjekt über Richtung des Sexualtriebes S. 153-164 [Herzer 1341]. Rez.: Thomas Mann: Der Tod in Venedig S. 247-248. Magnus Hirschfeld: Metatropismus auch über Homosexualität S. 284-285 [Herzer 1353]. Fritz Giese: Die anomale Tranvestie in ihrem Erlebniswert S. 307-312. L. Hamilton: Beiträge zu Oscar Wildes Biographie S. 321-332).

1918

Lesetipp! Eulenberg, Herbert: Schattenbilder, 1918. (Kap. Der Graf Platen. Die Tagebücher von August Graf von Platen lassen keinen Zweifel, dass er ein völlig konträr sexual empfindender Mensch war… S. 106-115. Lord Byron. Er und Oscar Wilde treffen sich in der Hölle S. 264-270. Kap. Oscar Wilde. Die Zeit nach seiner Verurteilung S. 271-276). [Schattenbilder waren die ersten von vielen Veröffentlichungen mit biographischen Kurzportraits und verhalfen Herbert Eulenberg (1876-1949) zum literarischen Durchbruch. S.a. In het Panhuis, S. 193-202].

Lesetipp! Flex, Walter: Der Wanderer zwischen beiden Welten. Ein Kriegserlebnis, 1918. (37.-39. Aufl. mit einer Widmung für seinen lieben Freund Ernst Wurche [Schlagwort: Belletristik. S.a. Mann für Mann, S. 230-232. Hier allg. infos zu Walter Flex (1887-1917)].

Hirschfeld, Magnus: Sexualpathologie. (1918: 2. Bd.: Sexuelle Zwischenstufen). (1920: 3. Bd.: Störungen im Sexualstoffwechsel. Beitrag über homosexuelle Erpressung S. 123). [Es geht um Mattonett/Breuer. Das Buch wurde noch nicht vollständig ausgewertet und ein Beitrag aus dem Inhaltsverzeichnis über Bedürfnisanstalten im gleichen Kapitel noch nicht gefunden]. (1922: 2. Aufl.: 1 Bd.: Geschlechtliche Entwicklungsstörungen). [Beiträge wurde noch nicht ausgewertet. Herzer 1320].

1919

Hitschmann, Eduard: Gottfried Keller, 1919. (An der Geselligkeit mit anderen Männern hat die sublimierte gleichgeschlechtliche Neigung von Keller ihren Anteil S. 52. Keller war nicht blind für Mannesschönheit und Männer unter sich boten Gelegenheit für seine Gefühle unbewusster, sublimierter gleichgeschlechtlicher Neigung. Mit einem Verweis auf Das verlorene Lachen, Transvestiten im Sinngedicht und den weiblichen Verkleidungen in Der Landvogt und Amrain. S. 59-60). [S.a. Capri Heft 29/2000, S. 23-30, insb. S. 23-24. Hier allg. Infos zu Gottfried Keller (1819-1890)].

Feldegg, Ferdinand: Die Schönheit im Geschlechtsleben, 1919. [Mit Ill. Muss noch inhaltlich erschlossen werden]

Hundert Jahre A. Marcus und E. Webers Verlag (1818-1918), 1919. (Albert Moll: Bevölkerungspolitik und Homosexualität S. 313-316). [Hier allg. Infos zu Albert Moll (1862-1939)].

Internationale Zeitschrift für Ärztliche Psychoanalyse, 1919. (5. Bd.: Neu gesetzt. Sigmund Freud: Ein Kind wird geschlagen. Beitrag zur Kenntnis der Entstehung sexueller Perversionen S. 151-172). [Herzer 1371. Der Beitrag ist noch nicht inhaltlich erschlossen. Hier allg. Infos zu Siegmund Freud (1856-1939)].

Lipschütz, Alexander: Die Pubertätsdrüse und ihre Wirkungen, 1919. (Mit dem Beitrag: Die "Aktivierung" der gehemmten andersgeschlechtlichen Pubertätsdrüsenzellen und die Homosexualität. S. 354-358 [S.a. Herzer 1383 a. S.a. Mildenberger, S. 97. Hier allg. Infos zu Alexander Lipschütz (1883-1980)].

Placzek, Siegfried: Freundschaft und Sexualität, 1919. (4. Aufl.: Der Autor behandelt ausführlich die  Bereiche Freundschaft und Geschlechtsleben, dazu auch Sokrates und Alcibiades, Männer- und Frauenfreundschaften bis Nietzsche und Wagner). [Herzer 1323. Schlagwort: lesbisch. Das Buch wurde ständig erweitert und erreichte mit der 2. Aufl. eine doppelte Seitenzahl. Andere Auflagen werden nicht als Scan angeboten. Dazu s.a. Beitrag in ZfS, 1915/16, S. 265-283, 290-292].

Simplicissimus, 1919/1920. (24. Jg.: 01.07.1919: Heft 14: [Text zu Afffäre Eulenburg. Emanuel: Jener ältere Herr im Grunewald S. 185).

Timerding, H. E.: Sexualethik, 1919. (Homosexualität S. 16. Oscar Wilde: Das Bildnis des Dorian Grey S. 52. Die gleichgeschlechtliche Liebe mit Hinweisen auf Bethe und dorische Knabenliebe und lesbische Tribaden S. 54, 56-60. § 175 S. 74-75). [Schlagwort: lesbisch. S.a. Herzer 1389. Hier allg. Infos zu Heinrich Emil Timerding (1873-1945)]

1920

Abhandlungen aus dem Gebiete der Sexualforschung, 1920/21. (Band III. Heft 6: Der Klatsch über:das Geschlechtsleben Friedrichs II. Der Fall Jean-Jacques Rousseau). [Der Beitrag ist noch nicht inhaltlich erschlossen].

Adler, Alfred: Praxis und Theorie der Individualpsychologie. Vorträge zur Einführung in die Psychotherapie.., 1920. (Über die Homosexualität. Vortrag in der "juristische-medizinischen Gesellschaft in Zürich" S. 127-135). [Schlagwort: Schweiz. Hier allg. Infos zu Alfred Adler (1870-1937)].

Blüher, Hans: Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft, 1920 (2. Bd.: Familie und Männerbund) (2. Bd.: Gleiche Aus.). [1 Bd. wird nicht angeboten. Hier allg. Infos zu Hans Blüher (1888-1955)].

Falke, Gustav: Die Stadt mit den goldenen Türmen, 1920. (Neu gesetzt und ohne Seitenzahlen. 3. Kap.: Freundschaft und Knabenliebe). [1912 erstmals veröffentlicht. Hier allg. Infos zu Gustav Falke (1853-1916)].

Jugend, 1920. (25. Jg.: 24.11.1920: Heft 48: An die Jugend. Gedicht S. 1191).

Mereschkowski, Dmitri S.: Leonardo da Vinci, 1920. (Neu gesetzt. Anonyme Anzeige von 1476 gegen Leonardo da Vinci und seinen Lehrer Verrocchio wegen Päderastie). [Hier allg. Infos zu Leonardo da Vinci (1452-1519)].

Philo von Alexandrien: Die Werke in deutscher Übersetzung, 1920. (2. Bd.: Mit den Beiträgen. 1. Über die Einzelgesetze über Knabenliebe, in dem der Autor die Todesstrafe fordert S. 194-195. 2. Über die Tugenden ab S. 315). [Nur dieser 2. Bd. wird als Scan angeboten. Das gesamte Werk besteht aus insgesamt sieben Bänden und erschien 1909–1938 und (Band 7) 1964. Es ist die einzige deutsche, nahezu vollständige Ausgabe der Schriften Philos. Rosenbaum geht in seinem Werk Die Lustseuche im Alterthume auf S. 183-193 auf fünf Werke von Philo ein, wo sich dieser über Pathicis äußert: De virtutibus [Über die Tugenden], De specialibus legibus [Über die Einzelgesetze], De vita contemplativa [Über das kontemplative Leben], De Abrahamo [Über Abraham], De sacrificiis Abelis et Caini [Über die Opfer Abels und Kains. Bei dem von Rosenbaum auf S. 183 genannten Beitrag Liber Quis quis virtuti studet über Pathicis kann es sich eigentlich nur um De virtutibus bzw. Über die Tugenden handeln, der oben jedoch nicht zugeordnet werden konnte. Hier allg. Infos zu Philon von Alexandria (um 15/10 v.Chr.-nach 40 n.Chr.)].

Schleich, Carl L.: Besonnte Vergangenheit, 1920. (Neu gesetzt. In seinen Erinnungen an Richard Dehmel: Schubert habe den dämonischen Trieb zur Knabenliebe und sein Ganymed wurde völlig mißverstanden). [Zu Schubert allg. s.a. Mann für Mann, S. 642-643 und Capri 25/1998, S. 2-19. Hier allg. Infos zu Carl Ludwig Schleich (1859-1922) und zu Franz Schubert (1797-1828)].

Siemsen, Hans: Wo hast du dich denn herumgetrieben?, 1920. [Das Werk ist noch nicht inhaltlich erschlossen. S.a. Mann für Mann, S. 661-662, wonach dieser und andere Romane das Interesse des Autors an der Homoerotik und seine eigenen Freundschaftserlebnisse reflektieren. Hier allg. Infos zu Hans Siemsen (1891-1969)].

Simplicissimus, 1920/1921. (25. Jg.: 02.06.1920: Heft 10: Eine Karikatur zum § 175. Berliner Wahlkämpfe S. 148).

Waiblinger, Wilhelm: Phaeton., 1920. (1. und 2. Bd.). [Der Roman ist noch nicht inhaltlich erschlossen. Es ist ein philosophischer Roman über Hölderlin aus Waiblingers Gymnasialzeit, der erstmals 1823 erschien. Es ist nicht in Gesammelte Werke von 1839 enthalten. S.a. Derks, S. 393-409. Zu Hölderlin s.a. Mann für Mann S. 362-364. Hier allg. Infos zu Wilhelm Waiblinger (1804-1830)].

Zeitschrift für pädagogische Psychologie, 1920. (21. Jg.: Stern, William: Die Inversions-Welle. Eine zeitgeschichtlicher Beitrag zur Jugendpsychologie. Über Hirschfeld, Freud, Blüher, Wirkungen des Krieges und Jugendbewegung S. 161-170). [S.a. Herzer 1426. Hier allg. Infos zu William Stern (1871-1938)].

1921

Lesetipp! Abhandlungen aus dem Gebiete der Sexualforschung, 1921. (3. Bd.: 3. Heft, das nur aus einem Beitrag besteht: Großer Beitrag von Hans Licht [d.i. Paul Brandt]: Die Homoerotik in der griechischen Literatur. Lukianos von Samosata. Viele Kommentare zu der Übersetzung von Wieland. Hier werden alle Schriften von Lukian außer Erotes. Ein Gespräch über die Liebe behandelt, weil der Autor diese Schrift, die sich nur mit Knabenliebe beschäftigt, als eigene kommentierte Schrift veröffentlichte S. 1-78). (1921: Gleicher Scan von Archive.org). [Die Schrift Erotes von 1920 wird nicht als Scan angeboten. S.a. Derks, S. 233, der Die Homoerotik.. wegen den Richtigstellungen der Übersetzungen von Wieland lobt. S.a. Herzer 1400, der die Schrift unter 1920 verzeichnet. Zu den Werken von Lukian siehe oben Lukian, 1788].

Abraham, Karl: Klinische Beiträge zur Psychoanalyse, 1921. (Zwei Sätze aus der Fußnote über eine Beobachtung von Magnus Hirschfeld, dass aus dem Inzest von Vater und Tochter ein homosexueller Sohn hervorgegangen ist S. 51). [S.a. Mildenberger S. 82. Hier allg. Infos zu Karl Abraham (1877-1925)].

Diderot, Denis: Die geschwätzigen Kleinode oder die Verräter, 1921. [1748 erstmals anonym erschienen. Die erste deutsche Übersetzung erschien 1776. Ohne Angabe des Übersetzers. Magnus Hirschfeld erwähnt in Die Homosexualität des Mannes und des Weibes von 1914 auf S. 1023 dieses Werk im Kontext homosexueller Frauenliebe. Es ist unklar, auf welche Textpassage sich seine Äußerung beziehen soll. Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Denis Diderot (1713-1784) und seinem Roman Les bijoux indiscrets].

Gautier, Theophile: Mademoiselle de Maupin, 1921. (Im 15. Kap. über das 3. Geschlecht s. 12. Kap. über Geschlechter). [Wikipedia: 1835: […] Zwei bekannte Romane Honore de Balzacs 'Das Mädchen mit den goldenen Augen' und Theophile Gautiers 'Mademoiselle de Maupin' (dessen Hauptfigur sich selbst als Zugehörige zum „dritten Geschlecht“ bezeichnet) beschreiben lesbische Femmes fatale von androgyner Schönheit; diese dekadenten und glamourösen Heldinnen werden für eineinhalb Jahrhunderte zum Stereotyp. Balzacs Das Mädchen mit den goldenen Augen wird nicht als Scan angeobten. Die unten wiedergegebene Zeichnung ist von Werner Schmidt und der Ausgabe von Mademoiselle de Maupin aus dem Müller-Verlag von 1921 entnommen, die nicht als Scan angeboten wird. Hier allg. Infos zu Theophile Gautier (1811-1872)].

 

Siehe voriger Eintrag

Theophile Gautiers Mademoiselle de Maupin beschreibt lesbische Femmes fatale von androgyner Schönheit. Diese dekadenten und glamourösen Heldinnen werden für eineinhalb Jahrhunderte zum Stereotyp.

Weiter mit 1921

Interessante Kriminal-Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung, 1911-1921. (Neu gesetzt. 11. Bd.: Kap. Der Beleidigungsprozeß des Berliner Stadtkommandanten, Generalleutnant z.D. Graf Kuno von Moltke gegen den Herausgeber der »Zukunft« Maximilian Harden S. 5-203). [Hier allg. Infos zur Harden-Eulenburg-Affäre (1907-1908)].

Moszkowski, Alexander: Entthronte Gottheiten, 1921. (Neu gesetzt. Im Phädros [Phaidros] vollends wird die Knabenliebe in persönlicher Teilnahme mit einer Ausführlichkeit und Eindringlichkeit behandelt). [Hier allg. Infos zu Alexander Moszkowski (1851-1934)].

Schirokauer, Alfred: Mirabeau, 1921. (Neu gesetzt. Sie, nach der Gräfin Polignac die mächtigste Frau am Hofe durch ihre lesbische Freundschaft zur Königin!). [Hier allg. Infos zu Alfred Schirokauer (1880-1934)].

Simplicissimus, 1921/1922. (26. Jg.: 01.04.1921: Heft 1: Karikatur zu § 175 und Magnus Hirschfeld: Hirschfeldiana S. 11).

Lesetipp! Stekel, Wilhelm: Onanie und Homosexualität. (Die homosexuelle Neurose), 1921. (2. Bd. der Reihe Störungen des Trieb- und Affektlebens. 2., verb. und verm. Aufl.). [S.a. Herzer 962. Hier allg. Infos zu Wilhelm Stekel (1868-1940)].

Verlaine, Paul / Graf Wolf von Kalkreuth (Übers.): Ausgewählte Gedichte, [1921]. (Gedicht Auf dem Balkon über zwei erregte und sich liebende Frauen mit der Zeichnung Die Freundinnen. Zudem die Gedichte Pensionärinnen und Sappho). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Paul Verlaine (1844-1896)].  

1922

Bang, Herman: Gedanken zum Sexualitätsproblem, 1922. [Das Werk ist noch nicht inhaltlich erschlossen. Herzer 1471. Hier allg. Infos zu  Herman Bang (1857-1912)].

Engels, Friedrich: Der Ursprung der Familie, 1922. (Neu gesetzt. 4. Kap.: bis sie versanken in die Widerwärtigkeit der Knabenliebe und ihre Götter entwürdigten wie sich selbst durch den Mythos von Ganymed).

Die Fragmente der Vorsokratiker, 1922. (Übers. Hermann Diels. 1. Bd. Hier neu gesetzt. Mit dem Beitrag aus dem Fragment von Parmenides Über die Natur der 18. Absatz: Doch wenn in dem gemischten Samen verschiedene Kräfte streiten und diese in dem gemischten Körper keine Einheit schaffen, so werden sie graunvoll das keimende Leben durch Doppelgeschlechtigkeit heimsuchen.… S. 162-163). (1922: Keine Übersetzung, aber Kommentare). [Hier allg. Infos zu Parmenides (um 520/515 – um 460/455 v. Chr). Der Hinweis auf diesen 18. Absatz stammt von Magnus Hirschfeld, 1914. S. 757, der hier jedoch offenbar zwei Publikation verwechselt bzw. gleichsetzt: Zum einen die Schrift von Parmenides Über die Natur, dessen Schrift nur durch Simplikios überliefert ist und zum anderen die Schrift von Soranos von Ephesos über De morbis chronicis, die nur durch Caelius Aurelianus überliefert ist. Die meisten seiner Kommentare beziehen sich auf die Schrift von Aurelianus, die leider nicht als Scan angeboten wird. Die Bedeutung dieser Schrift in Bezug auf Homosexualität ist u.a. an einer eigenen Publikation zu erkennen: Schrijvers, Petrus H.: Eine medizinische Erklärung der männlichen Homosexualität aus der Antike: (Caelius Aurelianus De morbis chronicis IV 9), 1985. Hirschfeld geht offenbar davon aus, dass Aurelianus in seiner Schrift weichliche oder passive Homosexuelle meint].

Freud, Sigmund: Das menschliche Sexualleben. (1922: 4. Aufl. von Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse. Das Kap. Das menschliche Sexualleben S. 345-365). (1924: u.d.T.: Gesammelte Schriften. Kap. Das menschliche Sexualleben S. 313-330). (1926: 3. Aufl. Kap. Das menschliche Sexualleben S. 314-333, hier S. 315-328). (1930: 6. Aufl. Kap. Das menschliche Sexualleben S. 320-338). (1969: Hier neu gesetzt von Spiegel online). [Herzer 1317. Der Beitrag bzw. die Beiträge müssen noch inhaltlich erschlossen und miteinander verglichen werden. Die erste Aufl. von 1916 wird nicht als Scan angeboten].

 

Siehe voriger Eintrag

Als Begründer der Psychoanalyse erlangte Siegmund Freud (1856-1939) weltweite Bekanntheit. Im Rahmen seiner Arbeiten hat er sich ausführlich mit Homosexualität beschäftigt.

Weiter mit 1922

Handbuch der vergleichenden Psychologie, 1922 (3. Bd.: Hans W. Gruhle: Psychologie des Abnormen S. 3-151 mit Homosexualität (s. Reg.) S. 81. M. H. Göring: Kriminalpsychologie S. 155-229 mit Homosexualität (s. Reg.) 163, 165, 167, 177, 183, 189, 198, 212. Rudolf Allers mit dem Beitrag: Psychologie des Geschlechtslebens S. 334-506 mit Homosexualität (s. Reg.) 338, 385, 393, 419-429).

Lesetipp! Das Kāmasūtram [Kama Sutra bzw. Kamasutra] des Vātsyāyana. [Zum Inhalt: Indisches Lehrwerk für Erotik und Sexualität. Es wurden keine Hinweise auf männliche Homosexualität gefunden, was vermutlich mit unterschiedlichen Übersetzungen zusammenhängt]. (1922: 7. Aufl.: Übers. Richard Schmidt. Im Harem 5. Teil, 6. Kap. ab dem Passus: Darum müssen sie sich [die Frauen im Harem] untereinander künstlich zufriedenstellen). [Hier allg. Infos über das Kamasutra (200-300 n.Chr.) und zu den diversen Übersetzungen. Wikipedia: Um 400: Im Kama Sutra wird neben dem dritten Geschlecht, verschieden Typen Homosexueller, Transgender, Transvestiten auch die lesbische Liebe im Harem beschrieben. Payer.de: wobei die darin beschriebenen homosexuellen Sexpraktiken sich den heterosexuellen klar unterordnen. Die Beschreibungen homosexueller Praktiken sind aber bei der Übersetzung ins Englische schlicht weggelassen worden. Das JfsZ 4.1902 S. 889-890 geht auf die 2. Aufl. des Übersetzer Richard Schmidt von 1900 ein. Danach geht es im 5. Teil, 6. Kap. § 48 im Kap. Das Treiben der Frauen im Harem auf S. 371-375 um lesbische Frauen].

Klabund: Deutsche Literaturgeschichte in einer Stunde, 1922. (Neu gesetzt. Platen, Kopisch und die Knabenliebe). [Hier allg. Infos zu Klabund (1890-1928)].

Kuh, Anton: Von Goethe abwärts, 1922. (Neu gesetzt. Magnus Hirschfeld: der Hugo Heller der Päderastie). [Hugo Heller war ein engagierter Buchhändler. Hier allg. Infos zu Anton Kuh (1890-1941)].

Moszkowski, Alexander: Die Inseln der Weisheit, 1922. (Neu gesetzt. 3. Kap.: Verherrlichung der Knabenliebe aus Platos Symposion [Gastmahl] und Phädros [Phaidros]. 5. Kap.: Die Insel der Perversionen u.a. über Päderast). [Hier allg. Infos zu Alexander Moszkowski (1851-1934)].

Naturwissenschaftliche Wochenschrift, 1922. (37. Jg.: Gustav Zeuner: Homosexualität und innere Sekretion über Hodentransplantation mit Hinweise auf Pfeiffer, Hirschfeld, Weininger, Rohleder und Steinach S. 468-470). [S.a. Herzer 1528].

Lesetipp! Wilde, Oscar [bzw. Bloxam, John]: Der Priester und der Messnerknabe, 1922 [?]. [Schlagwort: Belletristik. Neu gesetzt. Erstmals 1894 veröffentlichter homoerotischer Roman, der später Oscar Wilde zugeschrieben wurde. Heute geht man davon aus, dass das Werk von John Bloxam verfasst wurde].

Lesetipp! Zeitschrift für pädagogische Psychologie, 1922. (23. Jg.: Vier Beiträge: Emil Kraepelin: Wesen und Ursache der Homosexualität über Verführung und Steinach S. 51-56 [S.a. Herzer 1495. S.a. Mildenberger, S. 112]. M. Isserlin: Neuere Anschauungen über das Wesen sexueller Anomalien und ihre Bedeutung im Aufbau der Kultur u.a. über Blüher, Sigmund Freud S. 324-342. [S.a. Herzer 1492]. Hans Loewe: Die Gefährdung der Jugendbewegung durch Blühers Deutung des Wandervogelproblems S. 342-356. [Schlagwort: Hans Blüher, Wandervogelbewegung]. Hans Loewe: Allgemeine Richtlinien zur erziehlichen Beeinflussung der von der homosexuellen Infektion bedrohten Jugend über die Bekämpfung der homosexuellen Schundliteratur, Hans Blüher und Der Eigene S. 421-429 [S.a. Herzer 1501. Schlagwort: Schule, Pädagogik]).   

1923

Birt, Theodor: Charakterbilder Spätroms und die Entstehung des modernen Europa, 1923. (Neu gesetzt. 5. Kap.: Der Körper von Elagabal schmachtete vielmehr nach Männerliebe. 11. Kap.: Päderasten in Cathargo). [1919 erstmals veröffentlicht. Hier allg. Infos zu Theodor Birt (1852-1933)].

Fugger-Zeitungen. Ungedruckte Briefe an das Haus Fugger aus den Jahren 1568-1605, 1923. (Ein Landsknecht gebiert ein Kind. Eine Meldung aus Italien von 1601, wonach der Mann Daniel Burghammer ein Mann ein Kind zur Welt bringt und eine Untersuchung stattfindet S. 234-235). [Schlagwort: Zwitter. Siehe oben Kirchhof, 1603. S.a. Invertito 1.1999, S. 110-113].

Handwörterbuch der Sexualwissenschaft, 1923. (Hrsg.: Max Marcuse. Hier ausnahmsweise als Snippet-Ansicht: Grosser Beitrag über Päderastie mindestens S. 330-334. Bei der viel studierten Skythenkrankheit und verweiblichten Geschöpfen verweist er auf Genitalpsychosen S. 353). [Zu der Skythenkrankheit gibt es zwei historische Quellen, siehe oben Herodot, 1783 und siehe oben Hippokrates, 1837].

Institoris, Henricus [Heinrich Kramer] / Jakob Sprenger: Hexenhammer, 1923. [1486 erstmals in lateinisch als Malleus Maleficarum veröffentlicht. Zu den diversen Textstellen, die im Sinne von gleichgeschlechtlicher Sexualität gedeutet werden können s.a. Spreitzer, S. 62-65, 192-201. Hier allg. Infos zum Hexenhammer].

Klabund: Pjotr bzw. Romane der Leidenschaft, 1923. (Neu gesetzt. Über Dirnen und Lustknaben einen Matrosen als Lustknabe Menschikows). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Klabund (1890-1928)].

Lorenz, Emil: Der politische Mythus, 1923. (männliche Erotik, Hans Blühers Typus inversus und die Liebe zu einem König S. 39-41. [S.a. Herzer 1550. Hier allg. Infos zu Emil Lorenz (1889-1962)].

Moszkowski, Alexander: Der Venuspark, 1923. (Neu gesetzt. Mehrere Absätze über Sokrates und Phädros. Stichwortsuche auch über Päderast, Knabenschändung, Knabenliebe, Homosexuelle und Urning möglich). [Hier allg. Infos zu Alexander Moszkowski (1851-1934)].

Simplicissimus, 1923/24. (28. Jg.: 30.07.1923: Heft 18: Karikatur über § 175, lesbische Frauen und das Wort schwul: Berliner Bilder XXI. Schwuhl S. 224).  

1924

Holz, Arno: Dafnis, 1924. (Neu gesetzt. Gedicht: alß eyn Schalk und Hurer / alß eyn Epicurer / alß eyn Sodoms-Kind!). [1904 erstmals veröffentlicht. Hier allg. Infos zu Arno Holz (1863-1929].

Magnus Hirschfeld-Collection 1897-1983. (Das Konvolut vom Leo Beck Institut in New York besteht aus drei Dokumente: 1. Magnus Hirschfeld: Geschlechtskunde aufgrund dreißigjähriger Forschung und Erfahrung mit einer Widmung für den Rechtsphilosophen Kurt Hiller in alter Freundschaft und Kampfbereitschaft von dem Psychobiologen Magnus Hirschfeld von 1924. Text bricht aber nach 64 Seiten ab. – 2. Ein Brief von 1897 – 3. Jooachim Hemmerle: Magnus Hirschfeld. Zum Werk eines Aufklärers. Vortrag im Rahmen der Jüdischen Volkhochschule Berlin am 21. Januar 1969. 26 S.). [Die Jahreszahl 1983 im Titel des Konvolutes ist nicht nachvollziehbar. Zu Hiller s.a. Mann für Mann, S. 356-358. Hier allg. Infos zum Leo Baeck Institut].

Reichstagsprotokolle, 1924 (23.06.1924: Antrag Nr. 232 den § 175 außer Kraft zu setzen).

Simplicissimus, 1924/25 (29. Jg.: 29.09.1924: Heft 27: Karikatur über lesbische Frauen: Wie sag ich's meinem Kinde S. 364). (22.11.1924: Heft 35: Karikatur über den § 175: Sittlichkeit S. 484).

Die Weltbühne, 1924. (20. Bd.: Nr. 34: Otto Kraus: Der Fall Haarmann S. 280-284. Nr. 50: Bruno Frei: Haarmann S 868-870). [Herzer 1583. Herzer 1574. Hier allg. Infos über den Sexualmörder Fritz Haarmann (1879-1925)].  

1925

Bleibtreu, Karl: Der Aufgang des Abendlandes, 1925. (Neu gesetzt, ohne Seiten. 33. Kap.: Anthropoidenbestand belegt scheußliche Sodomiterei. 37. Kap.: Sodomiterei in der Entwicklungsgeschichte). [Hier allg. Infos zu Karl Bleibtreu (1859-1928)].

Bry, Carl C. [d.i. Karl Decke]: Verkappte Religionen, 1925. (4.-6. Tsd. Verteidigung von Homosexualität, Religion, Oscar Wilde und Frank Harris S. 38-41). [S.a. Herzer 1568, der sich auf Ausg. von 1924 und 1964 bezieht. Über Karl Decke liegen keine weiteren Angaben vor].

Licht, Hans [d.i. Paul Brandt]: Liebe und Ehe in Griechenland, 1925. (Homosexualität mind. auf folgenden Seiten: Knabenliebe in der Sprache S. 97-100. Über Heilige Schar, Plutarch, Pausanias und Palantinische Anthologie S. 127-129. Freundschaft von Patroklos bei Ilias [Homer zugeschrieben], Aischylos und Lukian; Sokrates u.a. im Gastmahl des Platon; Knabenraub bei Plutarch; Knabenliebe bei Xenophon S. 133-142. Im Kapitel Namhafte Homoeroten: Agesilaos nach Xenophon; Alexander, der Große; Philipp, König von Makedonien; Polykrates; Antigonos; Ariaios, Demetrios nach Plutarch; Epameinondas; Episthenes; Menon, Pausanias; Themistokles; Alkibiades; Aristeides nach Plutarch; Lykurgos; Aristoteles; Parmenides; Pausanias; Platon; Sokrates; Chariton; Melanippos; Aristogeiton und Harmodios (mind. auf den) S. 143-152). [Das Buch ist ausnahmweise verlinkt, obwohl es nur als Snippet-Ansicht vorliegt. Nach dem Inhaltsverzeichnis behandelt das Buch u.a. lesbische Liebe (S. 17-27) und männliche Erotik (S. 94- mind. 193). Über Paul Brandt (1875-1929) liegen kaum weitere Angaben vor].

Ludwig II.: Tagebuch-Aufzeichnungen von Ludwig II., König von Bayern, 1925. (Hrsg. von Edir Grein). [Die Tagebücher wurden noch nicht inhaltlich erschlossen. Siehe unten Ludwig II., 1936. S.a. Mann für Mann, S. 477-479. Danach bietet das Tagebuch sichere Belege für die stark ausgeprägten homosexuellen Neigungen des Königs mit Hinweisen auf S. 17ff, 55, 119, 140-141. Hier allg. Infos  zu Ludwig II. (1845-1886)].

Lesetipp! Paragraph 267 des Amtlichen Entwurfs eines Allgemeinen Deutschen Strafgesetzbuches „Unzucht zwischen Männern". Eine Denkschrift, gerichtet an das Reichsjustizministerium von 1925. [Neu gesetzt. 32-seitige Aufklärungschrift von Magnus Hirschfeld bzw. dem WHK].

Reichstagsprotokolle, 1925 (10.03.1925: Hampe über das neue Strafrecht mit einem Verweis auf [den Serienmörder Fritz] Haarmann S. 995 C.).

Simplicissimus, 1925/26 (30. Jg.: 04.05.1925, Heft 5: Karikatur über lesbische Frauen: Lotte am Scheidewege S. 79).

Die Weltbühne, 1925. (21. Bd.: Nr. 3: Magnus Hirschfeld: Der neue § 175. Ein Gesetz für Erpresser. S. 91-95). [S.a. Herzer 1613].  

1926

de Balzac, Honoré: Glanz und Elend der Kurtisanen, 1926. (Neu gesetzt. Ohne Seitenangaben. 5. Kap: das Dritte Geschlecht). [Hier allg. Infos zu Honoré de Balzac (1799-1850)].

Barthel, Max: Deutschland - Lichtbilder und Schattenrisse einer Reise, 1926. (Neu gesetzt. Ohne Seitenangaben. Kap. 41: Von April 1925 bis zum März 1926 wurden in die JVA Fuhlsbüttel 103 Homosexuelle eingeliefert. [Hier allg. Infos zu Max Barthel (1893-1975)].

Günther, Hans F.: Rasse und Stil, 1926. (Sinnlichkeit in Goethe: West-östlicher Divan, Hafis, Platon: Das Gastmahl S. 124, 125 [Aufnahme in erster Linie wegen s.a. Herzer 1651. Hier allg. Infos zu Hans F. K. Günther (1891-1968)].

Lesetipp! Holitscher, Arthur: Das unruhige Asien, 1926. (Neu gesetzt: Mei Lang Fang als Sensation der Päderastenmilieus der Weltstädte mit einem Foto in Zivil und als Prinzessin gekleidet). [Hier allg. infos zu Arthur Holitscher (1869-1941)].

Simplicissimus, 1926/1927 (31. Jg.: 12.04.1926: Heft 2: Karikatur über Geschlechtsangleichung: Die Mutter S. 40). (21.02.1927: Heft 47: Gedicht über § 175: Peter Scher: Entartet S. 622. Karikatur über lesbische Frauen: Legitim S. 640). (07.03.1927: Heft 49: Lesbischer Beitrag: Das Alibi S. 656).

Wedekind, Frank: Der Verführer – Erzählungen, 1926. (Neu gesetzt. Ohne Seitenangaben: Es gibt Menschen, die man lieber von hinten als von vorne sieht, die von vorne gesehen Schmerz, von hinten gesehen Freude verursachen. Ich erkläre Wilhelmine, das sei der Grund der griechischen Liebe).

Die Weltbühne, 1926. (22. Jg.: Nr. 25: Hans Hyan: § 175 S. 969-973). (Nr. 27: Botho Laserstein: § 175. Eine Entgegnung auf Hans Hyan S. 91). (Nr. 40: Johannes Werthauer: § 175. Ein Schlusswort S. 525-526). [Herzer 1659; Herzer 1667; Herzer 1685].  

Wilde, Oscar: Die Ballade vom Zuchthaus zu Reading, um 1926. [Hier allg. Infos zu Oscar Wilde (1854-1900) und seinem Werk The Ballad of Reading Gaol. Es erschien 1898 und ist Wildes letztes zu seinen Lebzeiten veröffentlichtes Werk. Wilde verarbeitete darin seine Zeit im Gefängnis von Reading, wo er zwei Jahre verbracht hatte, nachdem er 1895 wegen seiner Homosexualität zu harter Zwangsarbeit verurteilt worden war].

1927

Ferenszi, S.: Bausteine zur Psychoanalyse, 1927. (1. Bd. Über die Rolle der Homosexualität in der Pathogenese der Paranoia S. 120-144. Zur Nosologie der männlichen Homosexualität (Homoerotik) S. 152-170). [Hier allg. Infs zu dem Psychoanalytiker Sándor Ferenczi (1873-1933)].

Lawrence, Thomas E. [Lawrence von Arabien]: Aufstand in der Wüste, ?. (Neu gesetzt. 10. Kap.: Daud und Saad werden als Musterbeispiel orientalischer Knabenliebe bezeichnet). [1927 erstmals veröffentlicht. Der wesentlich aufschlussreichere Text von Lawrence von Arabien: Die sieben Säulen der Weisheit wird nicht in deutscher Sprache als Scan angeboten. S.a. L’amour bleu, S. 241-244. Hier allg. Infos zu T. E. Lawrence (1888-1935)].

Mühsam, Erich: Unpolitische Erinnerungen, 1927. (Neu gesetzt. Ohne Seitenangaben. Dr. Magnus Hirschfeld erzählte von sexuellen Absonderlichkeiten, die beim Namen zu nennen damals noch grauenvoll verwegen schien). [Mühsams Werk Die Homosexualität von 1903 wird nicht als Scan angeboten. Zu Mühsam s.a. Mann für Mann, S. 523-525. Hier allg. Infos zu Erich Mühsam (1878-1934)].

Simplicissimus, 1927/1928. (32. Jg.: 18.07.1927: Heft 16: Karikatur über lesbische Frauen: Die Frau im Rechtsleben. Die Lustmörderin S. 216). (12.09.1927: Heft 24: Karikatur über Prostituierte und schwule Männer: Verwirrung der Gefühle. Matrosen als Kundschaft oder Konkurrenz S. 323). (24.10.1927: Heft 30: Text über ein Berliner Schwulen- und Lesbenlokal: Hans Bauer: Die Wahl  S. 394). (21.11.1927: Heft 34: Karikatur zur Afffäre Eulenburg: Harden im Himmel S. 459). (12.12.1927: Heft 37: Karikatur über lesbische Frauen: Crème S. 500). (30.01.1928: Heft 44: Zu lesbischen Frauen: Josephine Baker kommt. Jubel auf Lesbos S. 602). (13.02.1928: Heft 46: Karikatur über lesbische Frauen: Schöpfungstragödie zu sexuellen Zwischenstufen S. 620. Text über das Berliner Eldorade und deren Toilette: Kontrahage S. 629. Sepp S. 632). (20.02.1928: Heft 47: Der Transvestit im Schwabinger Bräu S. 640. Text über München: Abseits vom Taumel S. 642). (27.02.1928: Heft 48: Text über lesbische Frauen: Ungewissheit S. 655).

Sittengeschichte des Laster, 1927. (Sadismus und unnatürliche Verirrungen S. 223-252. Magnus Hirschfeld: Homosexualität S. 253-318. Illustrationen: Liebeswerben in der Antike S. 257; Freundschaftsstein in Thera S. 259; Alexander-Relief aus Ägypten S. 261; Eros entführt einen Knaben S. 263; Hadrian S. 266; Antinous S. 267; König Heinrich IIII. S. 269; Brandmarkung von Calvin S. 271; Anspielung auf das brennende Sodom S. 275; Edward II. und Gaveston S. 277; Heinrich III. S. 281, 283; Hermaphroditen- bzw. Päderastentanz bei Indianern S. 287; Cambaceres S. 291. Anhang ohne Seitenangaben mit Illustrationen: Nr. VI.: Ring- bzw. Nagelträger. Nr. XI.: Obszöne Postkarte [Oralverkehr]. Nr. XXIX: Karikatur: Dicke Luft. Nr. XXX: Karikatur: Verdächtig. Nr. XXXI: Homosexueller Transvestit. Nr. XXXII: Hamburg: Homosexuelles Freundespaar, das gemeinsam in den Tod gegangen ist).

 

Siehe voriger Eintrag

Photografie eines homosexuellen Freundespaares, das gemeinsam in den Tod gegangen war. Das Bild ist die Totenbeschauaufnahme aus dem Hamburger Hafenkrankenhaus, wohin sie eingeliefert worden waren.

1928

Birt, Theodor: Das Kulturleben der Griechen und Römer in seiner Entwicklung, 1928. (Neu gesetzt. Ohne Seitenangaben. 12. Kap.: Im Homer fehlt Päderastisches. 13. Kap.: Absatz über Päderastisches Treiben in der Antike. 45. Kap.: Zwei Absätze über die sinnlichen Ausschweifungen der Männerfreundschaft, der Knaben- und Jünglingsliebe). [Hier allg. Infos zu Theodor Birt (1852-1933)].

Blei, Franz: Lehrbuch der Liebe und Ehe, 1928. (Neu gesetzt. Ohne Seitenangaben. 3. Kap.: Über die Homosexuellen, die uns früher mit dem Pathos ihrer Andersheit so langweilten und über Männer, die als Sodomiten altbiblischen Stiles jene bestraft, die anders ejakulieren als in den empfangenden Schoß eines Weibes). [Hier allg. infos zu Franz Blei (1871-1942)].

Couperus, Louis: Heliogabal, 1928. (Neu gesetzt. Ohne Seitenangaben. 8. Kap.: Heliogabal war Gott, Lustknabe und Kaiser zugleich. 21. Kap.: Typus eines welken Lustknaben. 25. Kap.: Lustknabe. 30. Kap.: Lustknaben). [Hier allg. Infos zu Louis Couperus (1863-1923)].

Hellmert, Wolfgang: Fall Vehme Holzdorf, 1928. (Neu gesetzt. Ohne Seitenzahlen. Ein homosexueller Eifersuchtsmord). [1927 erstmals veröffentlicht. Schlagwort: Belletristik].

Malinowski, Bronislaw: Das Geschlechtsleben der Wilden in Nordwest-Melanesien, 1928. (Päderasten-Lied S. 165. Einige Spiele sind nicht ausgesprochen erotisch, bieten aber die Möglichkeit von  anfassen und berühren S. 167. Foto vom Spielen S. 173. Homosexualität als verächtliches Ersatzmittel S. 312, 323-326). [Hier allg. Infos zu Bronislaw Malinowski (1884-1942)].

 

Zum vorigen Eintrag

Einige Spiele der Jungen sind nicht ausgesprochen erotisch, bieten aber die Möglichkeit von anfassen und berühren. Homosexualität gilt jedoch als verächtliches Ersatzmittel.

Weiter mit 1928

Ringelnatz, Joachim: Allerdings, 1928. (Neu gesetzt. Mit der Zeile: Ihr Besitzer lebte fern im Norden Und war homosexuell geworden). [Hier allg. Infos zu Joachim Ringelnatz (1883-1934)].

Simplicissimus, 1928/1929. (33. Jg.: 08.10.1928: Heft 28: Karikatur über lesbische Frauen: Die Sechzehnjährigen S. 358).  (01.01.1929: Heft 40: Über Magnus Hirschfeld: Lieber Simplicissimus! S. 525). (28.01.1929: Heft 44: Karikatur über Magnus Hirschfeld: Stadtrat Nagels machen mit S. 568).

Die Weltbühne, 1928. (24. Jg.: Nr. 35: Franz Blei: Die Sokratische Freundschaft S. 322-327). [S.a. Herzer 1745]. 

Zeitschrift für Sexualwissenschaft, 1928/1929. (15. Bd.; Johannes Dück: Ein fürstlicher Transvestit vor 600 Jahren mit Illustrationen S. 41-45. Dr. Vorwahl: Die Sexualität im alten Testament auch über Homosexualität S. 129. S. Weissenberg: Die Verwahrlosung der Jugend in Sowjetrußland S. 225-253, hier 243 [Herzer 1798]. Erna Goldschmidt: Zwei Fälle weiblicher homosexueller Fürsorgezöglinge S. 253-258 [Herzer 1757]. Michael Hernett: Das Geschlechtsleben im Kerker auch über Homosexuelle in sowjetischen Gefängnissen S. 305-313, insb. 309-313 [Herzer 1768]. Alexander Binger: Erotik und Inserat S. 325-333 [Herzer 1744]. S. Weissenberg: Ein Fall von Transvestitismus mit homosexuellem Hintergund S. 352-353. Numa Praetorius: Die Homosexualität des Prinzen Heinrich von Preußen, des Bruders Friedrich des Großen S. 465-476 [Herzer 1800]. Rez.: Julius Heller: Kann eine Frau durch eine Amor lesbicus gonorrhoisch infiziert werden? S. 510. James Brock: Über Tribadie. Eine Jungfrau als Konsultassekretär S. 559-571 [Herzer 1749]. Numa Praetorius: Voltaire und die Homosexualität S. 571-579 [Herzer 1801]).

1929

de Brantôme, Pierre: Das Leben der galanten Damen, [1929 ?] (Neu gesetzt. 3. Kap.: unzüchtig wie die lesbische Sappho, Eine Tribade mit Namen Bassa. 8. Kap.: diese waren übrigens auch ihre Tribaden. 8. Kap.: Lesbisches Spiel der Frauen). [Hier allg. Infos zu Pierre de Brantôme (1540-1614)].

Novalis: Fragmente, 1929. (Neu gesetzt. Vergleich von Päderasten mit Tieren).

Simplicissimus, 1929/1930. (34. Jg.: 08.04.1929: Heft 2: Karikatur über Magnus Hirschfeld mit dem Text von George Grosz: Aus dem Vollen S. 19). (11.11.1929: Heft 33: Berliner Brief mit kurzer Erwähnung von § 175 S. 401). (13.01.1930: Heft 42: Gedicht über sexuelle Zwischenstufe und Magnus Hirschfeld: Im Eldorado zu singen S. 516).

von Oppeln-Bronikowski, Friedrich: Schlüssel und Schwert, 1929. (Neu gesetzt. Aber in diesem frommen Babel werden die Weiberrollen von Männern gespielt, und wenn man nicht der griechischen Liebe fröhnt). [Hier allg. Infos zu Friedrich von Oppeln-Bronikowski (1873-1936)].

1930

Birt, Theodor: Alexander der Große und das Weltgriechentum, ca. 1930. (Neu gesetzt. 17. Kap.: So fabelten nun gar Dikäarch und Hieronymus über dessen angebliche Liebeleien, auch Knabenliebe. 21. Kap.: Knabenliebe bei Orpheus). [1924 erstmals veröffentlicht. Siehe oben Ovid, 1545. Hier allg. Infos zu Theodor Birt (1852-1933)].

Colerus, Egmont: Zwei Welten, 1930. (Neu gesetzt. 2. Kap.: griechische Vorliebe für schöne Knaben). [1926 erstmals veröffentlicht. Hier allg. Infos zu Egmont Colerus (1888-1939)].

Gorki, Maxim: Das Leben des Klim Samgin, 1930. (Neu gesetzt. 8. Kap.: Homosexualität als Bestrebung, sich vom Weibe zu befreien. 29. Kap.: schämen Sie sich nicht, einen Homosexuellen zu grüßen?). [Hier allg. Infos zu Maxim Gorki (1868-1936)]. 

Jugend, 1930. (35. Jg. 19.07.1930: Heft 30: John Förste: Anpassung über die Goldgräberdiele S. 476).

Klabund: Mohammed bzw. Romane der Leidenschaft, 1930. (Neu gesetzt. Erlebnisse im Knabenbordell). [Hier allg. Infos zu Klabund (1890-1928)].

Simplicissimus , 1930/31. (35. Jg.: 04.08.1930: Heft 19: Erich Kästner: Ragout fin de siècle S. 226). (15.09.1930: Heft 25: Karikatur über schwulen Partei-Kandidaten: Immer noch nicht genug Parteien S. 297). (08.12.1930: Heft 37: Karikatur über weibliche Vornamen: Freunde S. 437). (05.01.1931: Heft 41: Text über lesbische Frauen: Aber S. 488).

Die Weltbühne, 1930. (26. Jg. in zwei Halbjahresbänden mit separater Seitenzählung. 1. Halbjahresband: Nr. 26: Wissenschaftlich humanitäres Komitee. Übermittlung einer Resolution gegen die Kriminalisierung homosexueller Prostitution. S. 975-976). [S.a. Herzer 1895]. (2. Halbjahresband: Nr. 32-34: Großer Beitrag: Hiller, Kurt: Das neue Sexualstrafrecht und die Schwarze Gefahr in drei Teilen. Nr. 32: 1. Teil über Allgemeines und Homosexualität S. 191-196. Nr. 33: 2. Teil über Abtreibung und Homosexualität S. 224-229. Nr. 34: 3. Teil über Kuppelei S. 266-270). [S.a. Herzer 1884].

Wolters, Friedrich: Stefan George und die Blätter für die Kunst, 1930. [Über das literarisch-intellektuelle Forum des Stefan George-Kreises. S.a. Mann für Mann, S. 272-274, 551. Hier allg. Infos zu Blätter für die Kunst (1892-1919) und Friedrich Wolters (1876-1939)].  

1931

Fenichel, Otto: Perversionen, Psychosen, Charakterstörungen.., 1931. (Beitrag: Homosexualität S. 16-33). [S.a. Herzer 1929. Hier allg. Infos zu Otto Fenichel (1897-1946)].

Simplicissimus, 1931/32. (36. Jg.: 06.04.1931: Heft 1: Klawuttke meckert sich eins. Erwähnung des § 175. S. 10). (20.04.1931: Heft 3: Karikatur zu lesbischen Frauen: Freundinnen S. 32). (04.05.1931: Heft 5: Beitrag zum Serienmörder Peter Kürten: Epilog zum Fall Kürten  S. 60). (18.05.1931: Heft 7: Karikatur über lesbische Frauen: Aufklärung S. 79). (22.06.1931: Heft 12: Karikatur über lesbische Frauen: Sensation S. 137). (20.07.1931: Heft 16: Peter Scher: Völkischer Bubisang mit einer Karikatur über Ernst Röhm S. 182).

Wassermann, Jakob: Etzel Andergast. (1931: Neu gesetzt. 23. Kap.: Mann, Päderast und Kinderverführer. 25. Kap.: Erwähnung von Grünne, der homosexuell ist). (1960: Beide Textstellen wie 1931). [Schlagwort: Belletristik].  

Wulffen, Erich: Die Erotik in der Photographie. Die geschichtliche Entwicklung der Aktphotographie und des erotischen Lichtbildes und seine Beziehungen zur Psychopathia sexualis. 1931. (Homosexualität mind. S. 97). [Eine genaue Erschließung steht noch aus].

1932

Birt, Theodor: Frauen der Antike, 1932. (Neu gesetzt. 5. Kap.: das Laster der sogenannten lesbischen Liebe). [Hier allg. Infos zu Theodor Birt (1852-1933)].

Birt, Theodor: Römische Charakterköpfe, 1932. (Neu gesetzt. 14. Kap.: Das homosexuelle bei Nero und seine Heirat mit Sporus). [1913 erstmals veröffentlicht. Hier allg. Infos zu Theodor Birt (1852-1933)].        

Lesetipp! Reich, Wilhelm: Der sexuelle Kampf der Jugend, 1932. (Kap. Zur Frage der Homosexualität S. 72-77). [S.a. Herzer 1977].

Reichstagsprotokolle, 1932. (11.05.1932: Sollmann über die Homosexualität vom [SA-Chef] Ernst Röhm, mit Hinweisen auf die Bibel. S. 2660 D-2661 C).

Sachs, Hanns: Bubi, die Lebensgeschichte des Caligula, 1932. (2. Aufl.: Tiberius und Jünglinge S. 30 Unnatürlichen Unzucht, Knabenliebe S. 39-40. Dirnen beiderlei Geschlechtes S. 102, 148-149). [1. Aufl. von 1930 umfasst rund 50 Seiten mehr. S.a. Herzer 1905].

Simplicissimus, 1932/33. (37. Jg.: 15.05.1932: Heft 7: Karikatur über eine Polizeirazzia in einer Schwulenbar: Tragik S. 80). (27.11.1932: Heft 35: Karikatur über lesbische Frauen: Berlin W S. 417).

Die Weltbühne, 26.04.1932. (28. Jg. Nr. 17: Ignaz Wrobel [d.i. Kurt Tucholsky]: Röhm S. 641). [Von Wikisource neu gesetzt und als Original. Zum SA-Chef Ernst Röhm s.a. Herzer 1984].

Zweig, Stefan: Marie Antoinette, 1932. (Neu gesetzt. Ohne Seitenzahlen. Ihre Freundinnen Lamballe und Polignac werden als geübte Meisterinnen lesbischen Liebesdienstes an den Pranger gestellt).  

1933

Braunbuch über Reichtagsbrand und Hitler-Terror.., 1933. (Über die Homosexualität des Marinus van der Lubbe, Dr. Bell, Ernst Röhm S. 52-53, 56-57). [S.a. Herzer 1991].

Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, 1933. (Heft 4: Boehm, Felix: Beiträge zur Psychologie der Homosexualität IV. Über zwei Typen von männlichen Homosexuellen mit Hinweise auf Harnik, Ursache (dominanter brutaler Vater), Traumdeutung, Sigmund Freud und Analerotik S. 499-506. Bergler, Edmund / Eidelberg, Ludwig: Der Mamma-Komplex des Mannes mit Fall I Homosexualität 555-562). [Herzer 1990, Herzer 1986a].

Die Weltbühne, 1933. (29. Jg.: Nr. 7: Wissenschaftlich-humanitäres Komitee S. 263). [sic. Ein Nachruf auf Richard Linsert, dem 2. Vorsitzenden des WHK. S.a. Herzer 2023. S.a. Mann für Mann, 471-472. S.a. Invertito 10.2008, S. 57-78].  

1934

Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse, 1934. (Wittels, Fritz: Mutterschaft und Bisexualität S. 313-322). [Herzer 2039].

1935

Birt, Theodor: Zur Kulturgeschichte Roms, 1935. (Neu gesetzt. 12. Kap.: Zwei Absätze über die sinnlichen Ausschweifungen der Männerfreundschaft, der Knaben- und Jünglingsliebe). [1909 erstmals veröffentlicht und ident. mit Birt: Das Kulturleben der Griechen.., 1928. Hier allg. Infos zu Theodor Birt (1852-1933)].

Zeitschrift für politische Psychologie und Sexualökonomie, 1935. (2. Jg.: Heft 1: J. H. Leunbach: Von der bürgerlichen Sexualreform zur revolutionären Sexualpädagogik S. 14-25 [S.a. Herzer 2052]. Julius Epstein: Das neue Homosexuellen-Gesetz Sowjetrussland mit Androhung von Freiheitsentzug von 3-5 Jahren S. 50-51 [S.a. Herzer 2047]. J. H. Leunbach: Magnus Hirschfeld in memoriam über seinen Tod am 14.5.1935 S. 52-53). (Heft 3: Julius Epstein: Das dritte Reich und die Homosexuellen S. 178-181 mit Gesetzestext § 175 in der NS-Fassung [S.a. Herzer 2046]).

Zeitschrift für psychoanalytische Pädagogik, 1935. (Oscar Pfister: Symbolische Kastration als Grundlage eines gesteigerten Narzissmus mit der Fallbeschreibung eines Patienten und ein Absatz über Päderastie S. 185-189, insb. S. 187). [S.a. Herzer 2054].  

1936

Balzac, Honoré de: Verlorene Illusionen. [Zum Inhalt: In diesem in dt. erstmals 1846  erschienenen gesellschaftskritischen Roman wird der Aufsteig und Niedergang des Protagonisten Lucian beschrieben. Die Freundschaft zwischen David und seinen Freund Lucian und ein Zusammentreffen mit einem spanischen Priester ist homoerotisch interpretierbar]. (1936: Übers.: Hedwig Lachmann. 1. Kap.: David Séchard liebt seinen Freund Lucian Chardon: In dieser schon nicht mehr jungen Freundschaft liebte einer von beiden wahrhaft vergötternd, und das war David. Und so kommandierte Lucien wie eine Frau, die sich geliebt weiß. David gehorchte mit Vergnügen. Die körperliche Schönheit seines Freundes gab diesem für David eine Überlegenheit, unter die er sich beugte). (1936: Übers.: Hedwig Lachmann. 4. Kap.: Lucian lernt einen spanischen Priester kennen. Textpassage. von „In schneller Fahrt..“ bis zu „Und von allen Einsamkeiten ist die moralische die schrecklichste“). [S.a. L’amour bleu, S. 160-163, nach einer Übersetzung von Udo Wolf. Die beiden hier veröffentlichten Textpassagen entsprechen den Textpassagen aus der angegebenen Übersetzung von Lachmann. Schlagwort: Belletristik. S.a. Capri, Heft 3 bzw. 1/1988, S. 26-37. Hier allg. Infos zu Honoré de Balzac (1799-1850) und zu Verlorene Illusionen].

Kisch, Egon E.: Brief von Egon Erwin Kisch an das Deutsche Theater von 1936 (Angaben über das Drama Generalstabschef Redl). [Der östereichische Geheimdienstchef Redl war wegen seiner Homosexualität erpresst worden. Die Affäre wurde mehrfach verfilmt. S.a. Mann für Mann, S. 574-575. Hier allg. Infos zu Alfred Redl (1864-1913)].

Ludwig II. / Richard Wagner: Briefwechsel, 1936. (1936: 2. Bd.: S. 97). (1936: 3. Bd.: S. 34-35).  [Der Briefwechsel ist in fünf Bänden erschienen. Siehe oben Ludwig II., 1925. S.a. Mann für Mann S. 477-479, der sich auch auf den 2. und 3. Bd. der Briefwechsel mit den oben angegebenen Seiten bezieht].

1937

Bergler, Edmund: Die psychische Impotenz des Mannes, 1937. (Impotenz der passiv-femininen unbewust-homosexuellen Männer mit Bezug auf M. Steiner und Reich S. 37-38). [S.a. Herzer 2076].

Krafft-Ebing, Richard von: Verirrungen des Geschlechtslebens, (Perversionen und Anomalien) aufgrund der 11. Aufl. von Psychopathia sexualis, 1937. (11. Aufl.: In diesem Werk wurden mit Ausnahme der Kap. 1, 2, und 15 in allen Kap. Hinweise auf Homosexualität gefunden, die in erster Linie mit dem Stichwort Homosexualität, aber auch mit Päderast zu finden sind. Das 13. Kap. Homosexualität ist bei Gutenberg das 15. Kapitel). [Der Autor hat für die wissenschaftliche Betrachtung von Homosexualität eine besondere Bedeutung, was sich u.a. auf die online verfügbaren Werke Psychopathia sexualis und Der Conträrsexuelle.. bezieht. Hier allg. Infos zu Richard von Krafft-Ebing (1840-1902)].  

1940

Flex, Walter: Der Wanderer zwischen beiden Welten, 1940. [Erstveröffentlichung 1917. Neu gesetzt. S.a. Mann für Mann, S. 230-232, wo es im Rahmen eines Zitates als Kultbuch der schwulen Jugendbewegung und besseren Nazis bezeichnet wird].  

1942

Göring, Hermann: Zur Behandlung von Unzuchtsfällen zwischen Männern, 1942. (Erlaß des Reichsmarschalls und Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Hermann Göring vom 17. Januar 1942).

1948

Lesetipp! Melville, Herman: Billy Budd. Vortoppmann auf der Indomitable, 1948. [S.a. Die Bibliothek von Sodom, S. 154-155, die den Roman als ein durch und durch von homoerotischen Spannungen gedrängtes Liebesdrama unter Männern interpretiert. Schlagwort: Belletristik]. 

1954

Wassermann, Jakob: Der Fall Maurizius, 1954. (Neu gesetzt: Über eine homosexuelle Affäre). [1928 erstmals veröffentlicht. Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Jakob Wassermann (1873-1934)].

1956

Blei, Franz: Formen der Liebe, 1956. (Neu gesetzt 4. Kap.: Knabenliebe in der Antike. 5. Kap.: Kap. über Die sokratische Freundschaft und homosexuellen Beziehungen. 6. Kap.: Im Kap. Daphnis und Cloe über Goethe und Verwirrung der Päderastie. [Siehe oben Longus, 1765]. 13. Kap.: In Lucca weiß man sich 1448 gegen die Päderastie nicht mehr anders zu helfen als durch die Einsetzung eines besonderen Gerichtshofes. 17. Kap.: Wenn du nicht ein bißchen Päderast,.. 20. Kap.: Sie plänkelte sogar lesbisch mit der schönen Kollegin Marion de l'Orme. [S.a. Herzer 1869a, der in der Ausg. von 1930 auf Die sokratische Freundschaft S. 38-44 und Der Fall Oscar Wilde S. 358-372 verweist. Das Kap. über Wilde wurde in der Ausg. von 1956 nicht gefunden. Hier allg. Infos zu Franz Blei (1871-1942)].

de Coster, Charles: Ulenspiegel, 1956. (Neu gesetzt. 13. Kap.: Begleitet von seinen Wollustknaben, In deren glänzenden Augen leuchtet). [1867 erstmals veröffentlicht. Hier allg. Infos zur Charles de Coster (1827-1879)].

Tucholsky, Kurt: Kleine Geschichten, 1956. (Neu gesetzt. Über eine Frau H., die homosexuell ist). [1925 erstmals veröffentlicht].

Tucholsky, Kurt: Fünf kleine Prosastücke bzw. Rheinsberg und anderes, 1956. (Neu gesetzt. Wir hatten einen lesbischen Regierungsrat und einen Major, der war Transvestit).

Tucholsky, Kurt: 20 Gedichte bzw. Rheinsberg und anderes, 1956. (Neu gesetzt. 2 Strophen von Der liebt die Knaben bis Päderaster). 

1956-1963

Goethe, Johann W. von: Gesamtausgabe der Werke und Schriften in zweiundzwanzig Bänden: [Zum Inhalt: Diese Gesamtausgabe wird offenbar nur deshalb im Volltext angeboten, weil das Datum der Veröffentlichung irrtümlich mit 1659 angegeben wurde. Auf der Vorlage und damit auf dem Scan ist weder ein Veröffentlichungsdatum noch eine Bandangabe erkennbar. Aufgrund des Verlages und der Bandanzahl von 22 Bänden wurden die Bandnummern recherchiert. Im Folgenden werden mehrere Quellen aus zwei Bänden aufgeführt]. (1. Bd.: Gedichte. Aus dem Lied An den Mond: Selig, wer sich vor der Welt Ohne Haß verschließt, Einen Freund am Busen hält Und mit dem genießt S. 75 [S.a. Derks, S. 479-481]. Aus der Ballade Erlkönig: Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt, Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt! S. 122. Aus: Venezianische Epigramme. Epigramm Nr. 38 über Ganymed S. 228. Gedicht Nr. 87 auf S. 236 [S.a. Lieblingminne, S. 206 mit den Nr. 39, 88]. Aus Wilhelm Meisters Lehrjahre: Und jene himmlischen Gestalten, Sie fragen nicht nach Mann und Weib S. 346 [S.a. Derks, S. 287]. Unter Jugendgedichte: Gedicht mit der Anfangszeile Flieh, Täubchen, flieh!, wo es u.a. heißt: Warm ist die Brust, Keusch seine Lust S. 860). [Zu diesem Gedicht s.a. Mann für Mann, S. 391]. Aus Poetische Werke. Nahet sich einer […] so straf ihn von hinten Mit dem Pfahl , der dir rot von den Hüften entspringt S. 1231 [Ein Gedicht über Priap, der als Gott der Wollust einen Garten bewacht. Seine historisch überlieferte Strafe ist die der analen Vergewaltigung, die Goethe hier andeutet]. Gedichte zum Phallus: Meister Iste aus dem Tagebuch: Erhebt er sich zu allen seinen Prachten S. 1226. Weiteres Gedicht zum Phallus aus den Römischen Elegien: Gern erblicken mich nun verständige Männer [...] Dafür soll ich dir denn auch halbfußland die prächtige Rute… S. 1232 [Zu den beiden Phallus-Gedichten s.a. Derks, S. 128]. Im Kontext der venezianischen Epigramme: Gib mir statt „Der Sch[wanz]“ ein ander Wort, o Priapus, Denn ich Deutscher, ich bin übel als Dichter geplagt. […] und nach hinten war mir niemals ein froher Genuß S. 1239). (11. Bd.: 1. Teil der Tagebücher: Knaben liebt ich wohl auch doch lieber sind mir die Mädchen, Hab ich als Mädchen sie satt, dient sie als Knabe mir noch S. 1003 [S.a. Derks, S. 247-249. Der Satz wird bereits in siehe oben Jfsz 3.1901, S. 512 zitiert]). [S.a. Lieblingminne, S. 206. S.a. Derks, S. 111-117, 247-294. S.a. Mann für Mann, S. 391-392. Die beiliegende Zeichnung von Priapus ist aus Goethes Nachlass].

 

Siehe voriger Eintrag

Goethe über die anale Strafvergewaltigung durch den Gott Priap: so straf ihn von hinten Mit dem Pfahl , der dir rot von den Hüften entspringt. (Die entsprechende Zeichnung ist von Goethe gefertigt, aber nicht Teil des verlinkten Scans)

1957

Lesetipp! Bundesverfassungsgericht, 1957. (BVerfG, 10.05.1957 - 1 BvR 550/52: Vollständiges Urteil mit dem Fazit: Die Strafvorschriften gegen die männliche Homosexualität (§§ 175 f. StGB) verstoßen nicht gegen den speziellen Gleichheitssatz [und] auch nicht gegen das Grundrecht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit).  

1958

Krieger, Adam / Heuss, Alfred: Arien, [1958]. (19. Bd. von Denkmäler deutscher Tonkunst. In der neu verfassten Einleitung wird betont, dass Johann Rosenmüller wegen seines Verbrechens flüchtig war. Dabei wird auf Horneffer verwiesen S. VII).  [Nachdruck von 1676. Siehe u.a. Horneffer, 1898. S.a. Derks, S. 18-26. S.a. Mann für Mann, S. 592. Hier allg. Infos zu Johann Rosenmüller (ca. 1617-1684) mit dem Hinweis auf Knabenschänden in 20 Fällen].

1959

Lesetipp! Musil, Robert: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß, 1959. (Neu gesetzt. In einer Kadettenanstalt muß der junge Basini zwei Jungen sexuell zu Willen sein). [Erstveröffentlichung 1906. Schlagwort: Belletristik. Der Roman wurde 1965 als Der junge Törless von Volker Schlöndorff verfilmt. S.a. L’amour bleu, S. 216-217. S.a. Müller, S. 272].  

1960

Lesetipp für das 38. Kap.! Freud, Sigmund: Briefe: Auszüge, 1960. (Neu gesetzt. Ohne Seitenzahlen. 21 Kap.: zu seinem Büchlein über Leonardo da Vinci. 28. Kap.: Homosexualität und Weiningers Freund Swoboda. 33. Kap.: in der Adlerschen Bande, wo sie über Homosexualität publizieren. 38. Kap.: engl. Brief vom 9.4.1935 an die Mutter eines homosexuellen Sohnes). [Der letztgenannte Brief entspricht S.a. Herzer 2468. S.a. Müller, S. 292-298].  

1961

de la Bretonne, Rétif: Monsieur Nicolas' Abenteuer im Lande der Liebe, 1961. (2. Kap.: Neu gesetzt. Trotz meiner äußersten Abneigung gegen das Laster der Männerliebe wäre es vielleicht um mich geschehen gewesen). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Rétif de la Bretonne (1734-1806)].

Tucholsky, Kurt: ... ganz anders, [1961?]. (Neu gesetzt. Über Arthur Holitscher, der in Lebensgeschichte eines Rebellen auch von einem homosexuellen Freund erzählt).  

1962

Alfred Lichtenstein: Gesammelte Gedichte, 1962. (Neu gesetzt. Nach gleichgesinnten Viechern schielt - Ein homosexueller Hund. - Ein Greis, der mit sich selber spielt, - Merkt: Allzuviel ist ungesund S. 40-42).  

1963

Weiß, Ernst: Ich - der Augenzeuge, [1963 ?] (1963 erstmals als Der Augenzeuge erschienen. [4. Kap.]: R., ein abgrundhäßlicher, der Männerliebe ergebener, noch junger und ungebrochener, skrupelloser, brutaler Mann. [5. Kap.]: Männerliebe bei der SA [Neu gesetzt]). Hier allg. Infos zu Ernst Weiß (1882-1940).  

1964

Eliasberg, Alexander: Russische Literaturgeschichte in Einzelporträts, 1964. (Neu gesetzt. 16. Kap.: Das Werk Flügel von Michail A. Kusmin ist homosexuell gefärbt).

1965

Friedell, Egon: Kulturgeschichte der Neuzeit, 1965. (1. Bd.:  5. Kap.: Homosexualität in Klöstern. 6. Kap.: Papst Julius II. wird als Sodomit bezeichnet. (2. Bd.: 4. Kap.: Voltaire verteidigte das Recht auf Homosexualität. (3. Bd.: 3. Kap.: Kap. Die griechische Erotik und Die Ästhetik der Homosexualität). [1927 erstmals veröffentlicht. Hier allg. Infos zu Egon Friedell (1878-1938)].  

1966

Kraus, Karl: Sittlichkeit und Kriminalität, 1966. (Neu gesetzt. Kap. 2.: Strafrecht und homosexuellen Verkehr. Kap. 9.: homosexuale Erpresser. Kap. 24.: Kap. Die Kinderfreunde über sexuellen Missbrauch. Kap. 25.: Homosexuelle und Kinderschändungsaffäre. Kap. 26.: Erpressung und homosexueller Strafandrohung. Kap. 43.: Kap. Perversität. Kap. 46.: Sozialdemokratie und Homosexuelle auf Capri. Kap. 48.: WHK und Publikation über den § 129. [1902-1907 erstmals erschienen. S.a. Mildenberger, S. 31, der sich auf 2. Aufl. von 1923 bezieht].

1967

Kessler, Harry Graf: Tagebücher 1918-1937, 1967. (Neu gesetzt. 1. Kap.: Die Homosexualität von Rantzau. [Zu Reichsgraf Christian Detlef Rantzau s.a. Invertito 8/2006, S. 9-34]. 2. Kap.: Becher, Knabenliebe, Blüher. 11. Kap.: Das homosexuelle in Bruckners Verbrecher. Vortrag in der Liga für Menschenrechte und Treffen mit Magnus Hirschfeld15. Kap.: homosexuellen Briefe des Hauptmanns Röhm.

Lichtenberg, Georg C.: Schriften und Briefe, 1967. (2. Bd.: Er verliebt sich mit 10 Jahren – also um 1752 – in einen Knaben namens Schmidt. Es solle mir leid sein, wenn ich durch dieses freie Bekenntnis das Mißtrauen gegen die Welt vermehren sollte, aber ich war ein Mensch S. 639). [S.a. Derks, S. 62. Hier allg. Infos zu Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)].

Mörike, Eduard: Sämtliche Werke in zwei Bänden, 1967. (1. Bd.: Das Gedicht Märchen vom sichern Mann u.a. mit den Zeilen: Schob am Ende den Schwanz, den gewichtigen, langen, dem Alten Sacht in die Hintertasche des Rocks S. 723). [Nach dieser homosexuellen Annäherung wird dem Teufel der Schwanz ausgerissen. S.a. Derks, S. 136-137. S.a. Mann für Mann, S. 511-513. Hier allg. Infos zu Eduard Mörike (1804-1875)].  

1969

Freud, Sigmund: Aus der Geschichte einer infantilen Neurose, 1969. (Neu gesetzt. Im 5. Kap., 6. Kap., 7. Kap. und 8. Kap. diverse Textstellen, die über Word-Suche Homosex.. gefunden werden können). [Das Werk ist noch nicht inhaltlich erschlossen. Es wurde 1918 erstmals veröffentlicht].

Freud, Sigmund: Neue Folge der Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, 1969. (Neu gesetzt. 4. Kap.: Der Enddarm im Leben der Homosexuellen. 5. Kap.: und 6. Kap.: diverse Textstellen, die über Word-Suche Homosex.. gefunden werden können). [Das Werk ist noch nicht inhaltlich erschlossen. Es wurde 1933 erstmals veröffentlicht].

Freud, Sigmund: Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse, 1969. (Neu gesetzt. Im 20. Kap.: und 26. Kap.: diverse Textstellen, die über Word-Suche Homosex.. bzw. Invertiert gefunden werden können). [Es wurde 1916/17 erstmals veröffentlicht].

Freud, Sigmund: Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci, 1969. (Neu gesetzt. Im 1. Kap.:, 2. Kap., 3. Kap., 5. Kap., 6. Kap., 7. Kap. diverse Textstellen, die über Word-Suche homosexu bzw. Knabenliebe gefunden werden können). [1910 erstmals veröffentlicht. S.a. Herzer 1061. S.a. Derks, S. 101. S.a. Goodbye to Berlin?, S. 48. S.a. Müller, S. 292-298].

Spengler, Oswald: Der Untergang des Abendlandes, 1969. (Neu gesetzt. Die intellektuelle männliche Prostitution). [1918 erstmals veröffentlicht].

1970

Auburtin, Victor: Sündenfälle. Feuilletons , 1970. (Neu gesetzt. Kap. 41: Autor wird mit einem Bekannten im Cafe Hohenzollern für zwei Homosexuelle gehalten. Kap. 99: Meyers gründlicher Reiseführer – er erwähnt sogar die lesbische Liebe, allerdings ohne genauere Erläuterungen). [Hier allg. Infos zu Victor Auburtin (1870-1928)].

Lesetipp! Musil, Robert: Der Mann ohne Eigenschaften, 1970. (Neu gesetzt. Über Die Seele des Sodomiten). [Der Roman ist noch nicht ausführlich erschlossen. Er ist das Hauptwerk Robert Musils und gilt als einer der einflussreichsten Romane des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1930-32 erstmals veröffentlicht. Schlagwort: Belletristik].

1971

Freud, Sigmund: Bruchstück einer Hysterie-Analyse, 1971. (Neu gesetzt. 1905 erstmals veröffentlicht. 2. Kap.: Traum und homosexuelle Liebe zu Frau K.).

Hockerts, Hans Günter: Die Sittlichkeitsprozesse gegen katholische Ordensangehörige und Priester 1936/1937. Eine Studie zur nationalsozialistischen Herschaftstechnik und zum Kirchenkampf, 1971. [Das Werk ist noch nicht ausführlich erschlossen].

Kraus, Karl: Verschiedene Texte von Karl Kraus - Glossen /1, 1971. (Neu gesetzt. 8. Kap.: Mehrere Äußerungen über Homosexualität).

Kraus, Karl: Vor der Walpurgisnacht - Aufsätze 1925-1936, 1971. (Neu gesetzt. Kap. 22: Der Solist muß schon etwas sehr Apartes haben, um in Berlin beide Geschlechter, Päderasten wie Lesbierinnen, anzuziehen).

Kraus, Karl: Gedichte und Aufsätze zur deutschen Sprache, 1971. (Neu gesetzt. 18. Kap.: Homosexualbefriedigung im Kontext Eulenburg-Prozesse. 26. Kap.: Vier Äußerungen über Homosexuelle).

Kraus, Karl: Grimassen - Aufsätze 1902-1914, 1971. (Neu gesetzt. 15. Kap.: Fürst Eulenberg. 24. Kap.: Kap. Die Büchse der Pandora von Frank Wedekind über Lulu und die lesbische Gräfin Geschwitz. 25. Kap.: Homosexualität bzw. Päderastie in China. 54. Kap.: Homosexualität und Harden; Berliner Preßpäderasten. 56. Kap.: Straflosigkeit homosexuellen Verkehrs. 57. Kap.: Dürer. Dühring und Homosexualität).

Kraus, Karl: In dieser großen Zeit? Aufsätze 1914-1925, 1971. (Neu gesetzt. 43. Kap.: Strafrecht Österreich und Schandurteil wegen einer lesbischen Handlung).

Schumann, Robert: Tagebücher, 1971. (1. Bd.: Emil Flechsig spricht er in einem Gedicht als einen holdlächelnden Adon an S. 28). [S.a. Mann für Mann, S. 651-653].  

1972

Freud, Sigmund: Die Traumdeutung, 1972. (Neu gesetzt. Im 4. Kap., 6. Kap.: und 8. Kap.: diverse Textstellen über Homosex.. ). [Der Text wurde 1900 erstmals veröffentlicht].

Serner, Walter: Erotische Kriminalgeschichten, [1972-1985?]. (Neu gesetzt. 9. Kap.: Über Wuschka, Damen-Imitator und homosexuell. 21. Kap.: Hanseborg ist homosexuell). [Schlagwort: Belletristik. Der Titel Erotische Kriminalgeschichten ist bei mehreren Büchern des Autors ab 1972 jeweils nur der Untertitel. Weil hier Verlag und Jahr nicht genannt werden, ist der Titel nicht recherchierbar. Hier allg. Infos zu Walter Serner (1889-1942)].

Weiß, Ernst: Der Fall Vukobrankovics, 1972. (Neu gesetzt. Im 2. Kap., 3. Kap. und 4. Kap. geht es um die Angeklagte, die homosexuell erscheint. 5. Kap.: Es macht eher den Eindruck, daß die Vukobrankovics lesbisch veranlagt war, eine Erscheinung, die bei Lehrerinnen nicht ganz selten ist). [Der Titel ist 1924 erstmals erschienen. Schlagwort: Belletristik].

Lesetipp! Wilde, Oscar: Das Bildnis des Dorian Gray. [Zum Inhalt: Ein Roman über Narzissmus, bei dem ein Gemälde statt der abgebildeten Person altert. Der Roman wurde im Prozess gegen Oscar Wilde zitiert]. (1972: Übers. ?. Neu gesetzt) (19??: Übers. Hedwig Lachmann und Gustav Landauer. Neu gesetzt). (19??. Übers. Richard Zoozmann. Neu gesetzt). [Schlagwort: Belletristik. S.a. L’amour bleu, S. 177-187, insb. S. 183-184. S.a. Die Bibliothek von Sodom, S. 234-236. Hier allg. Infos zu dem Werk Das Bildnis des Dorian Gray].

1974

Freud, Sigmund: Massenpsychologie und Ich-Analyse, 1974. (Neu gesetzt. 6. Kap.: homosexuelle Liebe. 7. Kap.: Homosexualität). [1921 erstmals veröffentlicht. S.a. Herzer 1436].

1975

Freud, Sigmund: Das Ich und das Es, 1975. (Neu gesetzt. 23. Kap.: diverse Textstellen über Homosex..). [1923 erstmals veröffentlicht].

1976

Lesky, Albin: Vom Eros der Hellenen, 1976. (Kap. Knabenliebe S. 78-86. Kap. Der platonische Eros u.a. über Platos Gastmahl und Phaidros S. 87-100). [Hier allg. Infos zu Albin Lesky (1896-1981)].

1977

Dahn, Felix: Julian der Abtrünnige, 1977. (Neu gesetzt. 91. Kap: Und ein Lustknabe war er gewesen früher, von andern Priestern des Herrn an Leib und Seele geschändet und verdorben). [Hier allg. Infos zu Felix Dahn 1834-1912)].

Freud, Sigmund: Psychoanalytische Bemerkungen über einen autobiographisch beschriebenen Fall von Paranoia (Dementia paranoides), 1973. (Neu gesetzt. Im 3. Kap.: und 4. Kap.: diverse Textstellen über Homosex.. ). [1911 erstmals veröffentlicht].  

1979

Sozialdemokratischer Pressedienst, 21.06.1979. (Wolfgang Becker, NDR-Rundfunkrat: Ernst Albrecht und die Homosexualität. Ein Tandaradei aus Albsrechts privatem Land des Lächelns S. 4). [Hier allg. Infos zu Ernst Albrecht (*1930)].  

1980

Nefzaui bzw. Scheik Nefzaui: Der duftende Garten des Scheik Nefzaui, 1980 [?]. (Neu gesetzt. über den geschlechtlichen Verkehr zwischen Weibern, sogenannte Tribaden, hätte sich wohl manches Lehrreiche sagen lassen). [Schlagwort lesbisch. Dieses Buch aus dem 16. Jh. hat für die arabische Welt eine ähnliche Bedeutung wie das Kamasutra für die indische Kultur. Hier allg. Infos zu Der parfümierte Garten].

Weiß, Ernst: Georg Letham, 1980. (Neu gesetzt. Männerliebe unter Sträflingen). [1931 erstmals veröffentlicht. Schlagwort: Belletristik].  

1981

Hille, Peter: Ich bin, also ist Schönheit, 1981. (Neu gesetzt. In dem Kap. Tribade über lesbische Liebe auch Päderastie scheint mir eine einfache Stumpfheit zu sein). [1904 erstmals veröfentlicht].

Klabund: Erzählungen und Grotesken, 1981. (Neu gesetzt. Widernatürliche Liebe ist nicht wider die Natur).

Zweig, Stefan: Die Welt von Gestern, 1981. (Neu gesetzt. 6. Kap.: Am selben Tisch mit Homosexuellen. 10. Kap.: zum homosexuell veranlagten Oberst Redl. [s.a. Mann für Mann, S. 574-575]. 14. Kap.: Homosexualität und Lesbierinnentum wurden nicht aus innerem Trieb, sondern als Protest gegen die althergebrachten, die legalen, die normalen Liebesformen große Mode. 15. Kap.: stark homosexuell durchsetzten Geheimbünde). [1944 erstmals veröffentlicht. Zweigs Publikation: Verwirrung der Gefühle wird nicht als Scan angeboten. Zu Stefan Zweig s.a. Mann für Mann, S. 768-770].

Zweig, Stefan: Der Kampf mit dem Dämon, 1981. (Neu gesetzt. In dem Kap. Pathologie des Gefühls zur Frage, ob Kleist invertiert ist). [1925 erstmals erschienen].

Zweig, Stefan: Drei Dichter ihres Lebens, 1981. (Neu gesetzt. Aus dem Kap. Homo eroticus: Brüsk hält Casanovas Instinkt an der Geschlechtsgrenze inne. Ekel schüttelt ihn bei der Berührung eines Kastraten, mit dem Stock prügelt er Lustknaben weg). [1925 erstmals veröffentlicht].

1982

Serner, Walter: Die tückische Straße, 1982. (Neu gesetzt. Liebesleben zeichnete sich durch völlige Wahllosigkeit aus und bezog sich u.a. auf Päderast).

1983

Corpus Iuris Canonici, 1983. (Kirchliche Gesetze: Titel 7, Kap. 3, Canon 1095 Absatz 3 über Ehehindernisse. Titel 7, Kap. 10, Canon 1184 und 1185 über Begräbnisse). [Hier allg. Infos über das Corpus Iuris Canonici, der als CIC nicht mit dem Corpus Juris Civilis zu verwechseln istWikipedia über die Anwendung des CIC in den letzten Jahrzehnten im Kontext mit Homosexualität. Ehehindernisse nach 1095 Nr. 3. Verweigerung des Begrabnisses und einer Messe für Sünder nach Can. 1184 und 1185].

Friedell, Egon: Der verkleidete Dichter, [1983]. (1. Kap.: Neu gesetzt. Mit dem Satz: Ich verstehe nicht, wie man homosexuell sein kann. Das Normale ist doch schon unangenehm genug).

Zweig, Stefan: Die Heilung durch den Geist, 1983. (Neu gesetzt. Über Freud und homosexuell Veranlagte). [1931 erstmals veröffentlicht].  

1984

Roth, Joseph: Die Flucht ohne Ende, 1984. (1. Aufl.: Neu gesetzt. dreizehn Lokale für homosexuelle und lesbische Paare im Rahmen einer Aufzählung, was sie alles gesehen haben). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Joseph Roth (1894-1939)].

1986

Verlaine, Paul: Hombres, 1986. (Neu gesetzt. Auszug von vier homoerotischen Gedichten). [Die Gedichtsammlung Hombres erschien 1903 zunächst anonym und 1920 zweisprachig unter seinem Namen. Die Sammlung wird nicht vollständig als Scan angeboten. Sie ist seit 1986 als Reprint erhältlich. Die verlinkten Auszüge beziehen sich auf diesen Reprint. S.a. L’amour bleu, S. 166-174. S.a. Die Bibliothek von Sodom, S. 218-219. Verlaines Mille e Tre wird ebenfalls nicht als Scan angeboten].  

1987

Kraus, Karl: Literatur und Lüge, 1987. (Neu gesetzt. Kap. 13.: Sechs Äußerungen über Homosexuelle und Päderasten. Kap. 14.: Polizeihundes, der auf homosexuelle Tiergartenabenteuer geht. Kap. 16.: Berliner Preßpäderasten. Kap. 21.: daß Fürst Eulenburg homosexuell veranlagt sei). [Das Werk wurde 1929 erstmals veröffentlicht].

Weiß, Ernst: Die Ruhe in der Kunst - Literaturkritiken, 1987. (Neu gesetzt. Rez. von Klaus Mann: Der fromme Tanz).  

1988

Arbeitsgruppe "Anarchisten und Homosexualität": Anarchie und Sinnlichkeit. Reader zum 2. Treffen, 12. - 17. Februar 1988.

Lesetipp! Rotterdam, Erasmus von: An Servatius Roger. Aus: Andere Lieben, 1988. (Erasmus von Rotterdam trat 1496 in das Kloster Steyn ein und schrieb dort einen später veröffentlichten Liebesbrief an seinen Mitbruder Servais Roger S. 83-85). [Der Übersetzer Joachim Campe wird hier irrtümlich als Rüdiger Campe angegeben. S.a. Mann für Mann, S. 204-206. Hier allg. Infos zu Erasmus von Rotterdam (um 1467-1535)].

Schmitz, Hermann H.: Titti, das Schneelämmchen auf der Pfarrwiese, 1988. (Neu gesetzt. Ein Theaterstürk mit einem Knabenschänder und einem Sodomiten). [Datum der Erstveröffentlichung unklar. Schlagwort: Drama. Hier allg. Infos zu Hermann Harry Schmitz (1880-1913)].  

1989

Groddeck, Georg: Das Buch vom Es, 1989. (Neu gesetzt. 2. Kap., 8. Kap., 10. Kap., 14. Kap., 19. Kap., 26. Kap., 27. Kap. und 33. Kap. mit diversen Textstellen, die über Word-Suche Homosex.., und Päderast gefunden werden können). [S.a. Herzer 1538a. 1923 erstmals veröffentlicht])

Simmel, Georg: Bemerkungen zu socialethischen Problemen, 1989. (Neu gesetzt. die uns so lasterhaft und widernatürlich erscheinende Päderastie bei den Griechen).  

1991

Benjamin, Walter: Kurze Prosa, 1991. ([Neu gesetzt. 2. Kap.: die alten Deutschen waren anderer Meinung und nannten das, was man griechische Liebe heißt, Florenzen. 4. Kap.: Frank Wedekind: Frühlings Erwachen). [Hier allg. Infos zu Walter Benjamin (1892-1840)].

Benjamin, Walter: Selbstzeugnisse, 1991. (Neu gesetzt. 3. Kap: Tagebuch von 1926/27 über das vorlesen einer lesbische Szene).            

Benjamin, Walter: Kritiken und Rezensionen, 1912-1931, 1991. (Neu gesetzt. 84. Kap.: Päderastie in der Rez. zu Joseph Gregor, Die Schwestern von Prag und andere Novellen85. Kap.: Rez. Magnus Hirschfeld, Berndt Götz, Das erotische Weltbild).         

Benjamin, Walter: Kritiken und Rezensionen 1932-1940, 1991. (Neu gesetzt. 40. Kap.: Gides »Corydon«, der die Päderastie nach ihren naturgeschichtlichen Bedingungen und Analogien darstellte).

Brüder Grimm: Deutsche Mythologie, 1992. (Neu gesetzt. 1835 erstmals veröffentlicht. Phalluskult und Priapus bzw. Priapo).

Lesetipp! Hirschfeld, Magnus: Berlins Drittes Geschlecht, 1991. [Neu gesetzt. 9. Aufl.: Nach der Bibliothek von Sodom stellt dieser populärwissenschaftliche Spaziergang durch die Homosexuellen-Szene Berlins von 1904 für die Geschichte der Schwulen und Lesben Deutschland ein einmaliges Dokument dar, weil niemals zuvor so ausführlich in einer selbstständigen Veröffentlichung über die Homosexuellen und ihre Lebensumstände berichtet wurde, ohne auf eine krankhafte Veranlagung oder Sittenlosigkeit abzuzielen. Siehe oben Rez. in JfsZ 7.1905, S. 715-722. S.a. Andere Lieben, S. 207-210. S.a. Derks, S. 109. S.a. Bibliothek von Sodom, S. 104-105. Zu Hirschfeld s.a. Mann für Mann, S. 358-360. S.a. Guldin, S. 149. S.a. Weber, S. 247-248, 250, 252].

Lesetipp! Der Roman eines Konträrsexuellen, [1991]. [Neu gesetzt. Mit einem Brief von Emile Zola an Dr. Laupts in Lyon von 1895 als Vorwort. Nach der Kurzbeschreibung von Gay books zum Reprint von 1991: Die 1895 erstveröffentlichten Bekenntnisse eines homosexuellen Italieners, der für seine Art des Empfindens keinen Begriff kannte. Unbekannter Vf schickte E. Zola eine Reihe von Briefen, aus denen sich schließlich eine vollständige "schwule" Autobiografie entwickelt).

1992

Claussen, S.: Die daoistische Sexuallehre und Formen der Prostitution in China. 1992 (Magisterarbeit, mit III. Prostitution und Homosexualität mit den Unterkapiteln 1. Sozialer und historischer Hintergrund.., 2. Ursachen.., 3. Charakteristika der männlichen Prostitution, 4. Sexualität im Rahmen männlicher Prostitution, 5. Weibliche Homosexualität S. 62–70). [Wikipedia bezieht sich auf diese Arbeit, als sie über das Jahr 950 schreibt: Während der Song-Dynastie erreicht die männliche Prostitution in China ihren Höhepunkt].

1993

Lesetipp! Grillparzer, Franz: Sappho. Trauerspiel in 5 Akten, 1993. [1819 erstmals veröffentlicht. Schlagwort: Belletristik. Zu Grillparzer s.a. Mann für Mann, S. 301-303. Zu Grillparzers Sappho s.a. Steidele, S. 135-146. Zur Aufführung in Düsseldorf am 15.11.1917 und am 06.10.1917]

Horváth, Ödön von: Sechsunddreißig Stunden, 1993. (Neu gesetzt. 2. Kap.: Erwähnung von homosexuellen Hilfsregisseur und unheilbare Lesbierin. 3. Kap.: Oscar Wilde und Erregungen homosexueller Art. 4. Kap.: Erwähnung von homosexuelle Hitlerianer). [Textstellen sind auch in Varianten enthalten. Hier allg. Infos zu Ödön von Horváth (1901-1938)].

Waiblinger, Wilhelm F. / Könige, Hans: Tagebücher 1821-1826, 1993. (Einzelne Zitate: aber ein ewiges Rätsel ist mir die Päderastie, die scheußliche Knabenliebe. Wie kann man einen natürlichen Trieb der Art haben? S. 642 Die sogenannte platonische Liebe ist der größte Unsinn auf der Welt – Niemand spricht herrlicher und göttlicher über die Liebe, als Plato S. 670. s. S. 561). [Buch steht wohl nur wegen einem Fehler bei der Jahreszahl im Volltext zur Verfügung. Zu Waiblinger allgemein s.a. Mann für Mann, S. 718-720. Hier allg. Infos zu Wilhelm Friedrich Wablinger (1804-1830)].  

1994

Hille, Peter: Gedichte bzw. Der Bohemien von Schlachtensee, 1994. (Neu gesetzt. Gedicht über Lord Byron).

Mühsam, Erich: Tagebücher 1910-1924, 1994. (Neu gesetzt. 1. Kap.: Über das Gerücht hin, ich sei homosexuell. 2. Kap.: Kurt Münzer lebt mit Feigel in homosexuell-flagellantistischer Gemeinschaft3. Kap.: ein Kuss mit einem homosexuellen jungen Italiener). [Zu Münzer s.a. Mann für Mann, S. 530-531].

Ossietzky, Carl von: Sämtliche Schriften, 1994. (Neu gesetzt. 3. Bd.: 86. Kap.: Das Kap.: Die national-Päderasten. 91. Kap.: Kritik, dass ein Offizier zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, weil er ein paar Reichswehroffizieren homosexuellen Verkehr nachgesagt hatte. 139. Kap.: Eltern wünschen sich Schule nicht als Übungsstätte für Päderasten). (5. Bd.: Kap. Peter Martin Lampel). (6. Bd.: Schauspieler, der Philipp II. als Homosexuellen spielte). [Zu Lampel s.a. Mann für Mann, S. 455-456. Das Kap.: Die national-Päderasten ist auch in den Werken Rechenschaft und Der Zeit den Spiegel enthalten].

Neue deutsche Biographie [NDB], 1994. (17. Bd.: In Bezug auf Otto Mayer-Amden [1885-1933] ist von seiner homophilen Neigung die Rede S. 378. [S.a. Mann für Mann, S. 508]). Hier allg. Infos zu Otto Mayer-Amden (1885-1933).

Lesetipp! Wedekind, Frank: Frühlings Erwachen, 1994. [Zum Inhalt: Das Werk erschien erstmals 1891 und behandelt die gesellschaftlichen Inakzeptanz der sexuellen Neugier von pubertierenden Jugendlichen. Zwei Szenen sind relevant]. (Neu gesetzt. 3. Akt: 4. Szene: [Bei Gutenberg: 17. Kap.] geht es um ein Geldstück und die Formuierung Ich lege es auf den Boden. Ihr stellt euch drum herum. Wer es trifft, der hat's. Dies wird als Szene über gemeinsame Onanie unter Jungen interpretiert. 3. Akt: 6. Szene: [Bei Gutenberg: 19. Kap.] Hans und Ernst verlieben und küssen sich ). (Andere Ausgabe. Neu gesetzt mit der 1. Szene und 2. Szene). [Schlagwort: Belletristik. Hier allg. Infos zu Frühlings Erwachen].

1995

Brentano, Clemens: Godwi, 1995. (Neu gesetzt 43. Kap.: Knabenliebe bei den Griechen als Verirrung). [1801 erstmals veröffentlicht. Hier allg Infos zu Clemens Brentano (1778-1842)].

Mielke, Thomas M.: Der Homosexuelle Wortschatz im Russischen. Einvernehmliche und Lagersexualität zwischen Männern, 1995. (Im Volltext frei verfügbare 139-seitige Magisterarbeit).

Lesetipp! Wedekind, Frank: Die Büchse der Pandora, 1995. (Neu gesetzt. Mit dem lesbischen Charakter der Gräfin Geschwitz). [Die Fortsetzung von Erdgeist. 1904 erstmals veröffentlicht. Schlagwort: Belletristik. ].

Lesetipp! Wedekind, Frank: Erdgeist, 1995. (Neu gesetzt. Mit dem lesbischen Charakter der Gräfin Geschwitz). [1895 erstmals veröffentlicht. Schlagwort: Belletristik].

1996

Haug, Friedrich: Gedichte, 1996. (Das Gedicht Räthsel mit dem Anfang: Ich, ein Hermaphrodit von neuer Art, Weil Männliches mit Männlichem sich paart). [Hier allg. Infos zu Friedrich Haug (1781-1829)].

Lichtenstein, Alfred: Gedichte oder Große Mausefalle, 1996. (Neu gesetzt. Das Gedicht Erotisches Variéte: Nach gleichgesinnten Viechern schielt Ein homosexueller Hund. Ein Greis, der mit sich selber spielt, Merkt: Allzuviel ist ungesund). [Hier allg. Infos zu Alfred Lichtenstein (1889-1914)].  

1999

Klabund: Spuk, 1999. (Neu gesetzt. 22. Kap.: Experimente von Prof Steinach an Ratten. 23. Kap.: Ein Mann, der mit einem Jüngling in einem homosexuellen Verhältnis zu stehen schien). [1922 erstmals veröffentlicht]. 

Das 21. Jahrhundert

2000

Bülow, Carola v.: Der Umgang der nationalsozialistischen Justiz mit Homosexuellen, 2000. (Oldenburg, Univ., Diss.).  

Sexualreform und Sexualwissenschaft, 1922 (Hrsg. Im Auftrag des Instituts für Sexualwissenschaften)

2001

Altenberg, Peter: Prosaskizzen - Regeln für meinen Stammtisch, bzw. Wiener Geschichten 2001. (Neu gesetzt. Junge Kellnerburschen dürfen nur gegen alle ihre Frechheiten von demjenigen in Schutz genommen werden, der sich ausweisen kann, daß er wirklich »homosexuell« sei!). [1911 erstmals veröffentlicht].

Frühneuhochdeutsches Woerterbuch, 2001. (Band von Pfab(e) - Pythagorisch. Puseron = Buhlknabe, Sodomit mit vielen historischen Quellen wie Martin Luther Spalte 1481). (2001: gleiche Ausgabe].

Journal of Arabic and Islamic Studies 4.2001–2002. (Mit dem Beitrag Schmitt, Arno: Liwat im Fiqh. Männliche Homosexualität S. 49-110). [Schlagwort: Analverkehr im Islam und nach dem Koran].

Kuhlmann, Catrin: Die Verbindung von Gesellschaftskritik, Vedanta und sexueller Identität Christopher Isherwoods Erzählwerk als literarisches Coming Out, 2001. (Techn. Universität Braunschweig, Diss.).

Rauchfleisch, Udo: Schwule, Lesben, Bisexuelle. Lebensweisen, Vorurteile, Einsichten, 2001.  

2002

Borchers, Wolf: Männliche Homosexualität in der Dramatik der Weimarer Republik, 2002. (Universität zu Köln, Diss. [Schlagwort: Theater]).  

2003

Gremler, Claudia: Fern im dänischen Norden ein Bruder. Thomas Mann und Herman Bang eine literarische Spurensuche, 2003. [Zu Bang s.a. Capri Heft [9 bzw.] 3/1990, Cover und S.47-48 und Heft 22/1996, S. 22-30. Herman Bangs Roman Michael wird nicht als Scan angeboten].

Homosexualität in der NS-Zeit. Dokumente einer Diskriminierung und Verfolgung, 2003. (Hrsg. von Günther Grau. Mit 10 online verfügbaren Aufsatzen über die Zeit des Nationalsozialismus, u.a.: mit Brief des Verlegers Adolf Brand vom 29.11.1933 über die völlige Aussichtslosigkeit einer Fortsetzung meiner Lebensarbeit).  

2004

Spindelböck, Josef: Veranrtwortete Freiheit. Beiträge zur theologischen Ethik, 2004. (Mit dem Beitrag: Die sittliche Beurteilung der Homosexualität. Moralhistorische Anmerkungen zum christlichen Standpunkte S. 241-265).

2006

Schmitz, Oscar A.: Tagebücher 1896-1906. Auszüge, 2006. (Neu gesetzt. 1. Kap.: über Griechische Liebe und Antinous. 2. Kap.: Cunnilingus beim eigenen Geschlecht / Gedichte zur griechischen Liebe / Besonders scheint eine kleine Dienstmagd eine Art lesbischer Neigung zu ihr gefaßt zu haben. 4. Kap.: Andere machen mir Vorwürfe, daß ich mit diesem ginge. Er sei homosexuell). [Hier allg. Infos zu Oscar A. Schmitz (1873-1931)].  

2007

Lesetipp! Eekhoud, Georges: Escal-Vigor, 2007. (Übers.: Richard Meienreis. Neu gesetzt. Homosexueller Liebes-Roman. Auf der Smaragd-Insel verliebt sich der feinsinnige Deichgraf Heinrich von Kehlmark in den Bauernburschen Guido). [1902 erstmals auf deutsch erschienen. Schlagwort. Belletristik. Siehe oben Rez. in JfsZ 2.1900, S. 275-277 und JfsZ 5.1903, S. 1095-1096. Siehe oben JfsZ 3.1901, S. 520-525, über den Prozess zu diesem Roman. S.a. L’amour bleu, S. 288-289. S.a. Guldin, S. 120-123. Eekhoud Roman L’autre Vue ist dagegen nie in deutsch erschienen. Hier allg. Infos zu Georges Eekhoud (1854-1927) und eine Besprechung des Romans von Gaybooks].

Verschiedene Gedichte, [2007?]. (Neu gesetzt. Eine Strophe aus dem Gedicht Prophezeiung von Alfred Lichtenstein von 1913: Polternd fallen Pferdeställe. Keine Fliege kann sich retten. Schöne homosexuelle Männer kulllern aus den Betten).  

2009

Friedell, Egon: Kulturgeschichte des Altertums, 2009. (Neu gesetzt. Im 196. Kap., 306. Kap., 317. Kap., 335. Kap., 345. Kap., 349. Kap., 356. Kap., 358. Kap., 380. Kap., 418. Kap., 439. Kap., 452. Kap. und 458. Kap. mit diversen Textstellen, die über Word-Suche Homosex.., Knabenliebe und Päderast gefunden werden können). [1936 erstmals veröffentlicht].  

2010

Manilius: "Astronomica" Buch V, 2010. (Einführung, Text und Kommentar von Wolfgang Hübner. Im Kap. Stier bzw. Pleiaden geht es in den Versen 140-156 um Männer mit lockigem Haar, die ihre Haut mit Bimssteinen glätten und sich als Frauen anziehen. Ihre angeborene Natur ist ihnen zuwider. Die Verirrung preisen sie unter dem Namen der Tugend an und sie wünschen ihre Liebe zu demonstrieren. S. 88 und 89). [Hier ausnahmsweise als Snippet-Ansicht. Rosenbaum sieht hier die Beschreibung eines Pathicus, einen sexuell passiven Mann. Siehe oben Rosenbaum, 1839. S. 163-164. Hier allg. Infos zu Marcus Manilius (1. Jh.)].

2011

Luther, Martin: Predigten durch ein Jahr; 2011. (Kap. 26.: den Sodomiten, die böse, verzweifelte Buben gewesen waren und sich nicht bessern wollten. Kap. 36.: der gottlose Sodomitische Haufe in den Stiften und Klöstern sollte angezündet und in der Hölle versenkt werden). [Zu Luther s.a. Puff. Zum ersten Luther-Zitat siehe oben Luther, 1862. Beim zweiten Luther-Zitat ist die Erstveröffentlichung unklar].

Nietzsche, Friedrich W.: Fragmente, 2011 [?]. (Neu gesetzt. 1. Bd.: Ein Satz: Auch die Päderastie der Alten ist zu erwähnen, als eine nothwendige Konsequenz jener Überladung des Triebes. (2. Bd.: Die griechische Päderastie nicht unnatürlich. (3. Bd.: 9. Kap.: Natürlich-unnatürlich – ist nichts! Die Griechen haben die Liebe innerhalb desselben Geschlechtes zu dem höchsten Grade von Idealität gehoben, sie hießen die Knabenliebe eben gut. (3. Bd.: 12. Kap.: Päderastie, zu verschiedenen Zeiten entwürdigt, zu anderen Zeiten ideal gemacht]. (4. Bd.: wegen Päderastie waren in Athen die Männer schöner als die Frauen]. (5. Bd.: über Vergeistigung der Päderastie).  [Zu Nietzsche allg. s.a. Capri Heft 30/2001, S. 3-23. Hier allg. Infos zu Friedrich Nietzsche (1844-1900).  

2012

Berner, Hans / Schubert, Axel / Tschamper, Ueli: habs. Geschichte, Ereignisse und Neues aus 40 Jahren, 2012/21013. [Schlagwort. Schweiz. 100-seitiges Heft zum 40. Jubiläum. Hrsg.: Homosexuelle Arbeitsgruppen Basel].

de Musset, Alfred: Gamiani oder zwei Nächte der Ausschweifung, 2012. (Neu gesetzt. 2. Kap: Meine beiden Tribaden lagen jetzt mit verschlungenen Beinen aufeinander; sie rieben ihre dichten Vliese gegeneinander). [Schlagwort: lesbisch. Hier allg. Infos zu Alfred de Musset (1810-1857)].

Journal: Textpraxis : Digitales Journal für Philologie, 2012. (5. Jg.: Schulz, Dirk: Überleben & Überschreiten vs. Überlesen & Überschreiben. Die heteronormative Ordnung des queeren Diskurses).

Kraus, Karl: Glossen bis 1914, [2012?]. (Neu gesetzt. Kap. 10: Mehrere Äußerungen über die Homosexualität von Oberst Redl). [Zu Redl s.a. Mann für Mann, S. 574-575].

Kraus, Karl: Glossen bis 1924, [2012?]. (Neu gesetzt. Über Wiener Gerüchte homosexuell zu sein).  

Landeshauptstadt München: Themengeschichtspfad. Geschichte der Lesben und Schwulen in München, 2012. (Broschüre zum Download)

2014

 

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Es gibt viele Autoren und Werke, die erfolglos gesucht wurden, aber nicht als Scan angeboten werden. Bei einigen Autoren erklärt sich dies aus dem hier angegebenen Sterbedatum in Verbindung mit dem Urheberrecht, dass die Werke bis 70 Jahre nach dem Tod schützt.

- Aelianus, Claudius (S.a. Lieblingminne, S. 64-65).

- Aus dem Tagebuch eines Homosexuellen, 1910. (S.a. Müller, S. 250).

- Bab, Edwin (†1912): Die gleichgeschlechtliche Liebe u.a.

- Bandello: Porcellio (S.a. L’amour bleu, S. 90-91).

- Bang, Herman: Michael.

- Beckford, William Thomas: Vathek (S.a. L’amour bleu, S. 148-158).

- Bilderlexikon der Erotik.

- Blüher, Hans (†1955): Werke und Tage.

- Blüher, Hans (†1955): Die deutsche Wandervogelbewegung als erotisches Phänomen, 1922.

- Body, N.O.: Aus eines Mannes Mädchenjahren

- Brand, Adolf (†1945): Der Eigene u.a. Publikationen aus der Gemeinschaft Die Eigenen.

- Bulthaupt, Heinrich (†1905): Narcissus (S.a. Lieblingminne, S. 162-163).

- Caragiale, Mateiu (†1936): Remember.

- Cella, Johann Jakob (†1820): Über Verbrechen und Strafe in Unzuchtsfällen.

- de Viau, Théophile (†1626) (S.a. L’amour bleu, S. 113-122).

- Dilsner, Ludwig: Jasminblüthe (Abdruck in Capri Heft 36/2005)

- Döblin, Alfred (†1957): Berlin Alexanderplatz.

- d’Adelswärd-Fersen, Jacques (1923): Diverse Publikationen.

- Ducasse, Isidore L. (†1954): Die Gesänge des Maldoror (S.a. L’amour bleu, S. 164-165).

- Ebertin, Elsbeth (†1944): Auf Irrwegen der Liebe. 1909

- Eckermann, Johann P.: Aus Goethes Lebenskreise (S. Derks, S. 266).

- Englisch, Paul: Geschichte der erotischen Literatur, 1927.

- Eros vor dem Reichsgericht, 1899.

- Essebac, Achille (†1936): Diverse Publikationen

- Ewers, Hanns Heinz (†1943): u.a. Enterbt (Abdruck in Capri Heft 36/2005)

- Feldegg, Ferdinand von (†1936): Geist und Sitte, 1913.

- Forster, Bill [Hermann Breuer]: Anders als die andern, 1904.

- Forster, E. M.: Maurice.

- Franck, Hans: Theiß und Peter, 1910.

- Freimark, Hans: Der Sinn des Uranismus, 1905.

- Die Freundschaft, Das Freundschaftsblatt und weitere Schwulen- und Lesbenzeitschriften der Weimarer Republik.

- Frey, Ludwig: Die Homosexualität im Lichte der Kunst.

- Friedländer; Benedict: Die Liebe Platons im Lichte der modernen Biologie, 1909.

- Fuchs, Hanns: Eros zwischen euch und uns, 1909.

- Gauguin, Paul: Noa Noa (S.a. L’amour bleu, S. 198-199).

- Gerling, Reinhold (1930): Diverse Publikationen

- Geschlecht und Gesellschaft, 1913.

- Gide, André (†1951): Der Immoralist und Corydon vier sokratische Dialoge.

- Gorani, Joseph: Die Überraschung (S.a. L’amour bleu, S. 141-142).

- Grabowsky, Norbert: Die verkehrte Geschlechtsempfindung.

- Grohe, Melchior: Der Urning vor Gericht, 1893.

- Hamecher, Peter (†1938): Zwischen den Geschlechtern u.a. Publikationen.

- Hausmann, Paul (Übers. von Philostratos. S.a. L’amour bleu, S. 41).

- Hellbach: Freundesliebe.

- Hiller, Kurt (†1972): Diverse Publikationen.

- Hirschberg, Herbert: Fehler.

- Hirschfeld, Magnus (1935): Geschlechtskunde [oben nur wenige Seiten als Scan], Das dritte Geschlecht [nicht zu verwechseln mit Berlins Drittes Geschlecht, siehe oben 1991] und Geschlechtsübergänge

- Huch, Friedrich (1913): Geschwister, 1903 und Wandlungen, 1905.

- Hülsen, Hans von (1968): Den alten Göttern zu. Platen-Roman, 1918.

- Jahnn, Hans Henny (1959): Diverse Publikationen.

- James, Henry: Briefe an Henrik Andersen (S.a. L’amour bleu, S. 196).

- Joux, Otto de (d.i. Otto Rudolf Podjukl): Die Enterbten des Liebesglücks u.a. Publikationen.

- Kaltneker, Hans (bzw. Kaltnecker) (1919): Die Schwester.

- Karsch, Ferdinand (1936): Der Putzmacher von Glarus, Heinrich Hoessli, 1903. (S.a. Derks, S. 474-478)

- Karsch-Haack, Ferdinand (†1936): Uranismus oder Päderastie und Tribadie bei den Naturvölkern, 1901.

- Karsch-Hack, Ferdinand (†1936): Beruht gleichgeschlechtliche Liebe auf Soziabilität, 1905.

- Kaufmann, Max: Licht und Wahrheit über die homosexuelle Frage, 1906 und Heinrich Heine contra August Graf von Platen und die Homoerotik, 1907.

- Kavafis, Konstantin (†1933): Diverse Publikationen.

- Kiefer, Otto [Dr. Reiffeeg]: Die Bedeutung der Jünglingsliebe, 1902.

- Klare, Rudolf: Homosexualität und Strafrecht, 1937.

- Der Knaben-Schänder und Jugend verderben (Schrift von 1646. Nach dem KVK nur in der Staatsbibliothek Berlin vorhanden, dort jedoch Kriegsverlust.)

- Kusmin, Michail A. (†1936): Flügel.

- Lieblingminne und Freundesliebe (Hrsg. und Übers. Elisar von Kupffer †1942)

- Linsert, Richard (1933): Kabale und Liebe.

- Lorca, Federico Garcia (1936): Ode to Walt Whitman.

- Lorrain, Jean: Diverse Publikationen (S.a. L’amour bleu, S. 200-204).

- Loti, Pierre (1923): Mein Freund Yves (S.a. Lieblingminne S. 164-166).

- Ludwig II. (†1886): Briefe an Wagner (S.a. Lieblingminne, S. 160-162).

- Lukian: Erotes: Ein Gespräch über die Liebe. (Übers. Hans Licht, †1935)

- Luzian, Marie Luise: Modernes Ehe-Dirnentum

- Lyser, Johann Peter: Benjamin, 1830 (S.a. Derks 564-567).

- Mann, Klaus (†1949): Der fromme Tanz u.a. Publikationen.

- Marchand, W. (†19?): Unsere Kellnerinnen!

- Martens, Kurt (†1945): Roman aus der Dècadence, 1898 u.a. Publikationen.

- Mérode, Willem de (1936): Diverse Publikationen.

- Meyer, J. H.: Abrahams Fürbitt für die Sodomiter.

- Moldau, Siegfried: Wahrheit, 1906.

- Monatsberichte des WHK.

- Moreck, Curt (1957) [d.i. Konrad Haemmerling]: Die Pole des Eros u.a. Publikationen.

- Mühsam, Erich (†1934): Die Homosexualität. Ein Beitrag zur Sittengeschichte unserer Zeit, 1903.

- Ostwald, Hans: Das Berliner Dirnentum und Männliche Prostitution.

- Parthenios: Antileon und Hipparinos (S.a. Lieblingminne, S. 68-69).

- Philippe, Charles-Louis (1909): Diverses Publikationen.

- Poliziano: Orpheus (S.a. L’amour bleu, S. 41).

- Proust, Marcel (†1922): Auf der Suche nach der verlorenen Zeit und Die verfluchte Rasse.

- Der Putzmacher von Glarus Heinrich Hoessli, ein Vorkämpfer der Männerliebe, 1903.

- Radszuweit, Friedrich (1932): Diverse Publikationen.

- Rau, Hans: Liebesfreiheit. Urninge und Tribaden, 1903.

- Rohleder, Hermann (†1934): Künstliche Zeugung und Anthropogenie, 1918.

- Rohleder, Hermann (†1934): Vorlesungen über das gesamte Geschlechtsleben des Menschen, 1920.

- Rolfe, Frederick: Begierde und Streben nach dem ganzen (S.a. L’amour bleu, S. 218-220).

- Sacher-Masoch, Leopold: Die Liebe des Plato.

- Sade, Marquis de: Die 120 Tage von Sodom (S.a. L’amour bleu, S. 144-145).

- Sade, Marquis de: Die Philosophie im Boudoir.

- Sagitta (d.i. John Henry Mackay, †1933): Bücher der namenlosen Liebe, Puppenjunge u.a.

- Sanguin de Saint-Pavin, Denis (1670): Diverses Publikationen (S.a. L’amour bleu, S. 123).

- Siemsen, Hans (1969): Diverse Publikationen.

- Stadion-Thannhausem, Emerich Graf von (S.a. Lieblingminne, S. 156-158).

- Stangen, Eugen: Antinouslieder, 1903.

- Swinburne, Charles Algernone (S.a. Lieblingminne, S. 151-152)

- Teleny (S.a. L’amour bleu, S. 188-191)

- Tresckow, Hans von: Von Fürsten und anderen Sterblichen, 1922.

- Vacano, Stefan: Ich lag in tiefer Todesnacht, 1908.

- Vogel, Bruno (†1987): Alf, 1929.

- Volz, Gustav B.: Friedrich der Große und seine sittlichen Ankläger. In: Forschungen zur brandenburgischen Geschichte 41.1928. S. 1-37, insb. S. 21-26.

- Waldau, Hans: Aus der Freundschaft sonnigsten Tagen und Der Liebling Kurt, 1906.

- Walloth, Wilhelm (†1932): Eros, 1906.

- Weber, Carl Maria (1953): Diverse Publikationen.

- Weirauch, Anna Elisabet (†1970): Der Skorpion.

- West, Ludwig E.: Homosexuelle Probleme, 1902.

- Wilbrandt, Adolf von (†1911): Fridolins heimliche Ehe (S.a. Lieblingminne. S. 153-156).

- Wilmot, John / 2. Earl of Rochester (†1680): Sodom (S.a. L’amour bleu, S. 127-131).

- Wyneken, Gustav (†1964): Eros.