Online-Bibliographie

Mehr als 500 Artikel aus der „Kölnischen Zeitung“ über LGBTI

Die nationalliberale „Kölnischen Zeitung“ (1803-1945) war früher eine der führenden überregionalen deutschen Tageszeitungen.

Seit kurzem bietet „Zeitpunkt.nrw“ die Möglicheit einer Volltextrecherche in dieser Zeitung an. Dies habe ich zum Anlass genommen, durch die Verbindung unterschiedlichster zeitgenössischer Suchbegriffe (neben "Homosexualität" auch Begriffe wie "Urning" und "Konträrsexualität") eine Bibliographie zu erstellen, die mit einem Klick zum Original-Text führt. In dieser Bibliographie habe ich – in chronologischer Reihenfolge – mehr als 500 Zeitungsartikel aufgenommen und verlinkt, die im weiteren Zusammenhang mit Homosexualität und in seltenen Fällen auch mit Trans- oder Intergeschlchtlichkeit stehen.

Zurzeit bereite ich einen Artikel vor, der diese Artikel zusammenfasst und analysiert. Sobald dieser Artikel wie geplant auf queer.de erschienen ist, werde ich ihn hier verlinken. Weil ein Vergleich der „Kölnischen Zeitung“ mit anderen Zeitungen den Rahmen dieses Artikels gesprengt hätte, verweise ich an dieser Stelle auf mein online verfügbares Buch „Anders als die Andern“, 2006, S. 18-31.

Benutzungshinweise für diese Bibliographie

In dieser Bibliographie habe ich für jeden Artikel das Datum notiert und versucht, den Inhalt und seine Relevanz für LGBTI zu erfassen. Bei Texten mit lokaler Bedeutung habe ich, soweit bekannt, den Städtenamen mit aufgenommen. Auf die Angabe der Seitenzahl habe ich aufgrund der Verlinkung verzichtet. Artikel, die meines Erachtens eine besondere Bedeutung haben, habe ich fett markiert. Die verwendeten Bilder dienen der Veranschaulichung, sind ber nicht Bestandteil der "Kölnischen Zeitung".

In Ausnahmefällen habe ich auch Links zu Wikipedia angegeben, um z.B. bei bekannten Skandalen Hintergrundinformationen zu bieten und eine einheitliche Schreibweise und Ansetzung von Personennamen zu garantieren. Weil die Prozesse gegen katholische Priester und Ordensleute von 1936/1937 heute meistens als „Sittlichkeitsprozesse“ bezeichnet werden, habe ich diesen Begriff auch als Stichwort für die Beschreibung der jeweiligen Artikel übernommen.

Durch die damals tabuisierende Sprache ist es sehr wahrscheinlich, dass ich viele Artikel nicht gefunden habe. Die unten angegebenen Zitate zu den Skandalen um Oscar Wilde (1895) und Friedrich Alfred Krupp (1902) haben einen klaren homosexuellen Zusammenhang, auch wenn dieser aus den Formulierungen im Text nicht deutlich wird. Die Formulierungen sind Beispiele, dass sich viele verwendete Wörter einer gezielten Stichwortsuche entziehen.

Benutzungshinweise für „zeitpunkt.nrw“

Aufgrund einer Nachfrage bei der Universitätsbibliothek Bonn (Stand 26.8.2021) lässt sich zu dieser Homepage Folgendes mitteilen: Es wurden zwar schon mehrere hundert Zeitungen eingescannt, eine Volltextsuche über Texterkennung ist jedoch erst seit kurzem und bisher nur in wenigen Zeitungen möglich. Dazu gehören neben der „Kölnischen Zeitung“ (seit 29. Juli 2021) auch die „Godesberger Volkszeitung“ (seit April 2021), die „Dortmunder Zeitung“ (noch mit Lücken), der Kölner Local-Anzeiger (noch mit Lücken) und die Niederrheinische Volkszeitung. Eine Übersicht der im Volltext durchsuchbaren Zeitungen auf dieser Webseite ist in Arbeit. Eine Benachrichtigung über neue im Volltext verfügbare Zeitungen findet aktuell nur über die Facebook-Gruppe statt. Auf „zeitpunkt.nrw“ gibt es noch keine Benutzungshinweise. Perspektivisch soll es möglich werden, Suchbegriffe nur in einem bestimmten Zeitraum oder gleichzeitig in mehreren Zeitungen zu suchen.

Die Trefferwahrscheinlichkeit bei der Erschließung scheint hoch zu sein und ich habe auch Wörter, die ich ohne Trennung eingegeben habe, gefunden, obwohl sie in der Zeitung mit Trennung stehen. Meine Suche nach „Elisar von Kupffer“ führte auch zu „Elisar v. Kupffer“. Bei der Verbindung von zwei und mehr Suchbegriffen machen Sonderzeichen Probleme. An dem Problem, dass z.B. eine kombinierte Suche nach „§ 175“ noch nicht möglich ist, wird bereits gearbeitet. Auch eine Suche nach „schwul“ ist nicht möglich, weil „schwül“ mit Tausenden von Treffern dabei ebenfalls mit berücksichtigt wird. Mehr als zehn Treffer werden auf mehreren Seiten angezeigt, die dann jedoch leider nicht mehr chronologisch sortiert angezeigt werden. Das ist ärgerlich, wenn z.B. Artikel zu Oscar Wilde nur aus den Jahren 1895 bis 1900 gesucht werden.

Die Erschließung von „Zeitpunkt.nrw“ ist etwas weniger benutzerfreundlich als die der Österreichischen Nationalbibliothek für österreichische Zeitungen (s. ANNO). So wird die verlinkte Seite zunächst nur in einer Form angezeigt, bei der man zunächst nicht erkennen kann, wo sich der gesuchte und farblich markierte Begriff auf der jeweiligen Seite befindet. Meistens ist es notwendig, die Zeitungsseite größer zu zoomen (Pluszeichen), den markierten Begriff zu suchen, die Zeitungsseite kleiner zu zoomen (Minuszeichen) und dabei den jeweils sichtbaren Ausschnitt zu verschieben.

1830er Jahre

30.12.1835. Buchwerbung. Arnauds Abhandlung über Hermaphroditen

07.02.1836. Buchwerbung. Arnauds Abhandlung über Hermaphroditen

1840er Jahre

17.06.1843. Welches Interesse hat der Staat an der Verfolgung „widernatürlicher Unzucht“?

30.06.1843. Nach dem rheinischen Strafrecht ist „widernatürliche Unzucht“ legal

04.12.1847. Entwurf Preußisches Strafrecht. Strafbarkeit Homosex. Zuchthaus bis 10 Jahre.

08.02.1848. Kritik Preußisches Strafrecht. Keine Verurteilung nach rheinischem Recht

20.02.1848. Entwurf Preußisches Strafrecht. Strafbarkeit Homosex. Zuchthaus bis 10 Jahre.

20.03.1848. Erwähnung Strafrecht.

Widerstand gegen die Kriminalisierung. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts galt u.a. im linkrheinischen Köln der unter Napoloeon eingeführte französche Code pénal auch unter französcher Herrschaft weiter. Mit diesem "Rheinisches Strafrecht" gab es eine Straffreiheit für homosexuelle Handlungen. Ab 1843 wurde versucht, ein einheitliches preußisches Strafrecht zu schaffen, was von den Kölnern  aufgrund der weniger freiheitlichen Ausrichtung abgelehnt wurde. Es ist sogar belegt, dass die „Kölnische Zeitung“ – entsprechend dem allgemeinen Zeitgeist – in den Jahren 1843 bis 1848 aktiv versuchte, die mit dem geplanten neuen Strafrecht einhergehende Kriminalisierung gleichgeschlechtlicher sexueller Handlungen unter Männern zu verhindern. (Solche deutlichen Worte hat es in den darauffolgenden 100 Jahren in dieser Zeitung nicht mehr gegeben.) Leider konnte auch dieser Protest nicht verhindern, dass 1851 das „Strafgesetzbuch für die Preußischen Staaten“ eingeführt wurde, dass – nun unter dem § 143 – sexuelle Handlungen unter Männern kriminalisierte, wobei die Strafverfolgung weniger stark als zunächst geplant ausfiel. Später wurde daraus der § 175, den die deutschen Nachfolgestaaten übernahmen, bis er schließlich 1994 endgültig gestrichen wurde.

1850er Jahre

09.07.1851. Über Umgang mit einem Menschen, wenn es fraglich ist, ob Mann oder Frau.

06.06.1852. Werbung. (Im 1. Bd. Ludwig Caspers Medizinischer Zeitschrift erschien „Päderastie“-Artikel

08.03.1854. Steckbrief wegen „widernatürlicher Unzucht“. Martin Lange. Gütersloh.

17.02.1855. Buch: „Praktische Heilkunde“ mit Beitrag von Dr. Willigk über Hermaphroditen

22.11.1859. Prof. Albers über hermaphroditische Ausbildung am Körper

1860er Jahre

16.03.1861. Steckbrief wegen „widernatürlicher Unzucht“. Adam Bles bzw. Blaeser aus Westhoven/Köln

16.07.1861. Wie der Saturn am Himmel stehen muss, damit hermaphroditische Kinder geboren werden.

13.04.1869. Carl von Zastrow. „Verbrechen gegen die Sittlichkeit“

06.07.1869. Carl von Zastrow. „Unsittlichkeiten mit Personen männlichen Geschlechts“

17.08.1869. Erwähnung Strafrecht

30.10.1869. Carl von Zastrow. Verurteilung wegen „widernatürlicher Unzucht“. 15 Jahre

Carl von Zastrow wurde 1869 wegen der Vergewaltigung eines Jungen verurteilt. Seine Homosexualität wurde im Prozess breit behandelt und beeinflusste die Strafrechtsdiskussion, die Umgangssprache und die Veröffentlichungen des Homosexuellenaktivisten Karl Heinrich Ulrichs (s. a. meinen Artikel auf queer.de)

18.12.1869. Werbung: Karl Heinrich Ulrichs (Homosexuellen-)Zeitung. „Uranus"

20.12.1869. Werbung: Karl Heinrich Ulrichs (Homosexuellen-)Zeitung. „Uranus“ über Uranismus

22.12.1869. Werbung: Karl Heinrich Ulrichs (Homosexuellen-)Zeitung. „Uranus“ über Uranismus

Man kann davon ausgehen, dass niemand in der Anzeigenredaktion der "Kölnischen Zeitung" wusste, dass es sich beim "Uranus" um eine Homosexuellenzeitschrift handelte. Bei "Uranus" handelte es sich um die erste Homosexuellenzeitschrift der Welt.

Sie erschien nur in einer Ausgabe, ist Teil seiner Schriftenreihe und als Reprint (Band X unter dem Titel "Prometheus"leicht verfügbar.

1870er Jahre

27.04.1870. Barby bei Magdeburg: Direktor Seegemund wird der Päderastie angeklagt.

02.06.1870. Boulton und Park. Angezeigt wegen einem „unnatürlichen Verbrechen“

16.06.1870. Boulton und Park. Weitere Verhaftungen

21.06.1870. Boulton und Park. Mitangeklagter Lord Arthur Clinton ist gestorben.

07.07.1870. Boulton und Park. Einzelheiten in dieser „schmutzigen Angelegenheit“.                

Thomas Ernest Boulton and Frederick William Park waren zwei victorianische Crossdresser, die 1870 in London angeklagt und im darauffolgenden Prozess freigesprochen wurden. Der durch sie hervorgerufene Skandal erinnert an den Prozess Oscar Wildes, der ein Vierteljahrhundert später ebenfalls in London und ebenfalls wegen homosexueller Handlungen vor Gericht stand (s. a. den Artikel in der englischen Wikipedia und meinen Artikel auf queer.de)

30.09.1874. Steckbrief wegen „widernatürlicher Unzucht“. Gustav Aschenbach vom Schnee bei Annen.

05.10.1874. Gerichtsverhandlung mit Anton Adam wegen „widernatürlicher Unzucht“

25.01.1878. Steckbrief wegen „widernatürlicher Unzucht“. Wilhelm Wirth, Herchen

04.10.1879. Steckbrief wegen „widernatürlicher Unzucht“. Franz Knoll aus Düren.

1880er Jahre

23.05.1882. Steckbrief wegen „widernatürlicher Unzucht“. Stefan Reitz. Herchen.

18.01.1884. Statistik: Oberlandesgericht Rostock. 1882: 7 Verurteilungen zu „widernatürliche Unzucht“

1890er Jahre

16.06.1890. Herr Schuster verurteilt

01.08.1892. Köln: „Castans Panoptikum. „Americanische Bartdame Miss Elliot“

Zu den Menschen, die bis in die 1930 Jahre hinein auf Jahrmärkten präsentiert wurden, gehörten nicht nur Groß- und Kleinwüchsige, sondern auch Menschen mit nicht eindeutigem Geschlecht, die als "Bartdamen" bzw. als "Halbfrau und Halbmann" angepriesen wurden. (Zu Beispielen in Köln und zu Bezügen zur Sexualwissenschaft s. mein Buch, S. 183. Das Kölner "Castans Panopticum" befand sich in der Hohestraße 11-13.)

19.03.1893. Augsburg. Unteroffizier Hagl. Verurteilt wegen „widernatürliche Unzucht“

24.03.1894. Kölner Reichshallentheater mit Herr Alex Tacianu als „Damenimitator“

12.03.1895. Skandal Oscar Wilde, der eine „schmähliche Kränkung“ (als H.) erfährt

Der Schriftsteller Oscar Wilde (l.) war 1895 auf dem Höhepunkt seines Erfolgs. Als bekannt wurde, dass er mit Lord Alfred Douglas (r.) ein sexuelles Verhältnis hatte, löste dies einen weitreichenden Skandal aus, in dessen Folge er zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt wurde.

Die "Kölnische Zeitung" deutete die Homosexualität mit Formulierungen wie "Sittlichkeitsverbrechen" (7. April 1995) nur vorsichtig an und diskreditierte auch Wildes Werk. (S. a. Wikipedia über den Skandal und Wildes Verurteilung. Zur Kölner Rezeption des Skandals s.a. mein Buch, S. 20.)

05.04.1895. Skandal Oscar Wilde. Der Fall bekommt eine „anstößige Wendung“

07.04.1895. Skandal Oscar Wilde. „Sittlichkeitsverbrechen“

10.04.1895. Skandal Oscar Wilde, der des „hässlichsten Verbrechens“ angeklagt ist

05.05.1894. „Charley Tante“. „derbkomisch“, aber nie verletzend

30.05.1895. Mannheim. Verurteilung eines Mannes wegen sexuellen Handlungen an Waisenknaben.

26.06.1896. Erwähnung: „widernatürliche Unzucht“ als Scheidungsgrund

14.01.1898. August Bebel im Reichstag über den § 175 (2. Spalte, Mitte)

August Bebel war einer der Begründer der deutschen Sozialdemokratie und unterstützte die Petition zur Abschaffung des § 175. Die Reichstagsprotokolle vom 13. Januar 1898 sind online und zeigen auf, dass August Bebel nicht nur auf die nicht verfolgten Verstöße gegen den § 175, sondern auch auf die von ihm unterstützte Petition zur Abschaffung des § 175 einging. Die Berichterstattung über diese Rede gehörte wohl zu den ersten Beiträgen in den Zeitungen, in denen die Homosexualität direkt benannt wurde. Die „Kölnische Zeitung“ und andere Zeitungen wollten Bebel wohl falsch verstehen und wiesen nur auf die nicht verfolgten Verstöße gegen den § 175 hin. Weil die Petition zur Abschaffung des § 175 nicht erwähnt wurde, entstand der Eindruck, als habe Bebel eine härtere Bestrafung gefordert (zu August Bebels Rede s.a. meinen Aufsatz auf queer.de und mein Buch S. 16).

15.02.1899. Anzeige „Krefft-Ebing“ (sic, Krafft-Ebing): „Der Conträrsexuale“ (sic) vor dem Strafrichter

1900

14.02.1900. Erwähnung von Hermaphroditen in der Kunst

1901

09.01.1901. Erpressung wegen „widernatürliche Unzucht“. Erpresser Hermann Rogmann.

      (Zu Hermann Rogmann s.a. mein Buch S. 73)

1902

18.05.1902. Anzeige. Nur Buchnennung. Peter Hamecher: „Zwischen den Geschlechtern“

                  (Zu Peter Hamecher und seinem Buch s.a. mein Buch S. 135-138, 190-198)

23.11.1902. Friedrich Alfred Krupp: „Niederträchtigen Angriffe“ (der H.) gegen ihn

27.11.1902. Friedrich Alfred Krupp: „die gemeinen Erfindungen von Ausländern“

30.11.1902. „widernatürlicher Unzucht“ im französischen Heer weit verbreitetes „Laster“

01.12.1902. Friedrich Alfred Krupp. „Verleumdungen des Vorwärts“

01.12.1902. Friedrich Alfred Krupp. „Schmähliche Verleumdungen“ (Linke Spalte ohne Hervorhebung)

03.12.1902. Friedrich Alfred Krupp. „Capri und Krupp“

14.12.1902. Friedrich Alfred Krupp. „Teuflische Erpresserbande mit schamlosem Angriff“

16.12.1902. Friedrich Alfred Krupp. Verfahren gegen „Vorwärts“ (Beleidigung durch H.) wird eingestellt

Friedrich Alfred Krupp (1854-1902) war einer der reichsten Industriellen Deutschlands und Mitglied des Reichstages. In einem Artikel vom 15. November 1902 beschrieb ihn die sozialdemokratische Zeitung „Vorwärts“ als homosexuell und löste damit einen weitreichenden Skandal aus. Kurz darauf, am 22. November, verstarb Krupp. Offiziell wurde ein Gehirnschlag als Todesursache angegeben. Einige Zeitungen vermuteten einen Suizid (s. Wikipedia). Ohne offen von Homosexualität zu schreiben, nahm die „Kölnische Zeitung“ Krupp gegen den Verdacht der Homosexualität in Schutz und bezeichnete die Gerüchte als sozialdemokratische Verleumdungen (zu Friedrich Alfred Krupp s.a. mein Buch, S. 20-22).

23.12.1902. Nachruf auf Richard von Krafft-Ebing

1903

21.01.1903. Friedrich Alfred Krupp. Das WHK und die Homosexualität

06.02.1903. Friedrich Alfred Krupp. München. SPD-Flugschrift.

17.03.1903. Friedrich Alfred Krupp. Das „Gift“ der Sozialdemokratie

18.07.1903. Leipzig: Freispruch für einen WHK-Aktivisten nach Flugblatt-Verteilung

1904

09.01.1904. WHK-Petition zur Änderung des § 175 wird von 750 Menschen unterstützt

11.02.1904. Anzeige (Magnus Hirschfeld) „Was muss das Volk vom dritten Geschlecht wissen?“

15.05.1904. Erwähnung Hirschfeld: „Das Ergebnis der statistischen Untersuchung..“ über H

18.08.1904. Bill Forster: „Anders als die Andern“: „Rechtfertigung konträr sexueller Empfindungen“

28.08.1904. Roman. Bill Forster: „Anders als die Andern“: Nur Nennung

      (Zu Bill Forster = Hermann Breuer s.a. mein Buch S. 119-122)

04.10.1904. Köln: „Konferenz der deutschen Sittlichkeitsvereine“ mit homophober Resolution

05.10.1904. Köln: „Ein öffentliches Aergernis“ und „Konferenz der deutschen

      Sittlichkeitsvereine“ / Mit Kommentar über die (Homosexuellen-)

      Zeitschrift „Der Seelenforscher“  (Zum „Seelenforscher“ s.a. mein Buch S. 13)

22.10.1904. Gegendarstellung des WHK zum Artikel „Ein öffentliches Aergernis“

       (Zur Gegendarstellung s.a. mein Buch S. 29-30)

01.11.1904. Rednerin des WhK hat sich „nicht mit Stolz eine Homosexuelle genannt“

                  (Zu Anna Rüling s.a mein Buch S. 219 mit FN 243; S. 221 mit FN 312)

Für 1904 war es etwas Besonderes, dass die Homosexuellenbewegung in der "Kölnischen Zeitung" eine Gegendarstellung erreichte. Dabei ging es darum, ob das Wissenschaftlch-humanitäre Komitee (WHK) ein objektives (gesellschaftliches) oder subjektives (persönliches) Interesse an der Frage der Homosexualität habe. Die „Kölnische Zeitung“ kritisierte dabei konkret das Bekenntnis einer lesbischen Frau.

Dabei ging es um das Coming-out von Anna Rüling (Pseudonym von Theodora Anna Sprüngli, 1880-1953). Am 8. Oktober 1904 hielt sie die weltweit erste politische Rede, die die Probleme lesbischer Frauen thematisierte. Auf der Jahresversammlung des WhK sagte sie an diesem Tag, dass ihr Vater einmal erklärt habe, dass Homosexualität in seiner Familie nicht vorkomme. „Die Tatsachen beweisen das Gegenteil! Ich brauche wohl dem nichts hinzuzufügen!“ (Zitat aus der Rede „Welches Interesse hat die Frauenbewegung an der Lösung des homosexuellen Problems?“. In: „Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen“, 1905, S. 129-151, hier S. 139.)

05.11.1904. Leipzig: Hirschfeld und sein Fragebogen an Studenten u.a. über H.

1905

09.01.1905. „Erpressertum“ (hier der Fall Richter Hasse). Wunsch nach „Reform“ des § 175

                  (Zu Hasse s.a. mein Buch S. 23)

26.02.1905. Anzeige: Magnus Hirschfeld: „Berlins drittes Geschlecht“

01.04.1905. Im Reichstag: Petition von Hirschfeld zur Änderung des $ 175

06.08.1905. Erwähnung des Buches von Wirtz: „Der Urning vor Kirche und Schrift“

04.10.1905. Köln: „Allgemeine deutsche Sittlichkeitskonferenz“ mit Verweis auf andere Konferenz

09.12.1905 Werbung: Oscar Wilde: „De Profundis“ und für Sascha Schneider Akte

1906

31.03.1906. Erwähnung Buch Karsch-Haack: „Forschungen über gleichgeschlechtliche Liebe“

21.04.1906. Köln: „Charleys Tante“. Guter Geschmack statt grober Possenkomik

22.07.1906. Nennung: Kaufmann: „Licht und Wahrheit“ und „Walt Whitman Homosexueller?“

21.10.1906. Erwähnung des Buches: Magnus Hirschfelds „Berlins drittes Geschlecht“

28.10.1906. Werbung für das „Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen“

1907

18.02.1907. Breslau. Zwanzig Erpressungen wegen § 175

26.05.1907. Erwähnung: N.O. Body: „Aus eines Mannes Mädchenjahren“

Die Eulenburg-Affäre war bestimmt durch eine Reihe von Gerichtsverfahren wegen homosexueller Handlungen und die gegen diese Vorwürfe geführten Verleumdungsklagen in den Jahren 1907 bis 1909. Betroffen waren prominente Mitglieder des Freundeskreises und der politischen Umgebung von Kaiser Wilhelm II. Die Affäre war einer der größten Skandale des deutschen Kaiserreiches.

Die regierungstreue „Kölnische Zeitung“ publizierte dazu zwar viele Artikel, übte sich jedoch bei allen Personen aus dem Umfeld des Kaisers in auffallend großer Zurückhaltung. (Zu diesen Affären erschienen viele Karikaturen, die von James Steakley in dem Buch „Die Freunde des Kaisers“ untersucht wurden. Zu den Harden-Prozessen s. a. mein Buch, S. 23-26, und Wikipedia).

24.10.1907. Harden-Prozesse

24.10.1907. Harden-Prozesse

25.10.1907. Harden-Prozesse und Päderastie.

25.10.1907. Harden-Prozesse

26.10.1907. Harden-Prozesse. Großer Beitrag mit zehn Treffern

26.10.1907. Harden-Prozesse.

26.10.1907. Harden-Prozesse.

26.10.1907. Harden-Prozesse.

27.10.1907. Harden-Prozesse und Päderastie.

28.10.1907. Harden-Prozesse.

29.10.1907. Harden-Prozesse. Harden ist frei. Moltke ist homosexuell

30.10.1907. Harden-Prozesse

04.11.1907. WHK-Petition zur Aufhebung des § 175

05.11.1907. Harden-Prozesse. Hier der Eulenburg-Prozess

06.01.1907. Adolf Brand: Beleidigung des Reichkanzler in Flugschrift (mit H.)

06.11.1907. Harden-Prozesse

06.11.1907. Harden-Prozesse

07.11.1907. Harden-Prozesse

07.11.1907. Harden-Prozesse

09.11.1907. Justiz, § 175 und Hirschfeld

21.11.1907. Köln: Homosexuelle Erpresser. Klappe an der Minoritenkirche. Karl Betz verurteilt

Die öffentliche Toilette an der Kölner Minoritenkirche war während der Wilhelminischen Zeit einer der wenigen heute noch bekannten Treffpunkte von Homosexuellen. Darüber wurde auch in anderen Zeitungen berichtet. Sie war außerdem der Ausgangsort von Prostitution und Erpressungen.

28.11.1907. Erwähnung: WHK-Petition kam noch nicht zur Verhandlung

30.11.1907. Harden. „Wir haben griechische und lesbische Liebe“

30.11.1907. Harden-Prozesse. „Ekelhafte Stoff“ der H.

30.11.1907. Harden-Prozesse.

01.12.1907. Im Reichstag. Liebermann von Sonnenberg: H. sollte man „nach den Kolonien schicken“

05.12.1907. Harden-Prozesse. Im Reichstag. Kriegsminister von Einem über Homosexualität

05.12.1907. WHK-Petition. Annahme der Petition zur Streichung § 175 wird empfohlen

08.12.1907. Erwähnung Pierre Louys: „Die Lieder von Bilitis“ (enthalten lesbische Liebesgedichte)

16.12.1907. Harden-Prozess. Zweiter Vorsitzender des WHK Dr. Merzbach

16.12.1907. Eulenburg. Der zweite Harden-Prozess

19.12.1907. Eulenburg. Der zweite Harden-Prozess

20.12.1907. Harden-Prozesse und Päderastie.

20.12.1907. Harden-Prozesse:

24.12.1907. Eulenburg. Der zweite Harden-Prozess

28.12.1907. Harden-Prozesse:

28.12.1907. Eulenburg. Der zweite Harden-Prozess

31.12.1907. Harden-Prozesse und Päderastie. Auch „Hintermänner“ und „Kinäden“

31.12.1907. Harden-Prozesse:

31.12.1907. Harden-Prozesse:

31.12.1907. Harden-Prozesse:

31.12.1907. Eulenburg. Der zweite Harden-Prozess

31.12.1907. Harden-Prozesse und Päderastie („abscheuliche Wort“)

1908

01.01.1908. Harden-Prozesse und Päderastie.

01.01.1908. Harden-Prozesse und Päderastie

02.01.1908. Harden-Prozesse:

04.01.1908. Harden-Prozesse und Päderastie.

04.01.1908. Harden-Prozesse. Über Begriffe wie „warm“ und „Urning“

04.01.1908. Gleiche Seite: Erwähnung von Moll „Konträre Sexualempfindung“

04.01.1908. Harden-Prozesse: mehr als zehn Treffer

04.01.1908. Harden-Prozesse:

22.02.1908. Die Beleidigung von Bülow (als homosexuell im Kontext von Adolf Brand)

27.02.1908. Harden-Prozesse:

01.03.1908. Preußischer Landtag über Eindämmung männlicher Prostitution in Berlin

17.03.1908. Harden-Prozesse. Schulenburg-Prozess. „Attentat“ im Kölner Hohenstaufenbad

18.03.1908. Schulenburg: Küssen des Knaben im Kölner Hohenstaufenbad

Das Kölner Hohenstaufenbad war 1898 Schauplatz eines Skandals. Günther Graf von der Schulenburg wollte einen Mann küssen, wurde von der Polizei verhaftet und wurde sich so seiner Homosexualität bewusst. Später engagierte er sich in der Homosexuellenbewegung, wollte einen homosexuellen Adelsverein gründen und war Ansprechpartner für das rheinisch-westfälische Subkomitee des WhK. (Zu Günther Graf von der Schulenburg und dem Hohenstaufenbad s.a. mein Buch S. 99-106). Die "Kölnische Zeitung" berichtete nur anlässlich eines zehn Jahre später stattfindenen Gerichtsprozesses über das "Attentat" von 1898.

11.04.1908. Harden-Prozesse:

22.04.1908. Harden-Prozesse. Fürst Eulenburg der Polizei als „Päderast“ bekannt.

23.04.1908. Harden-Prozesse:

29.04.1908. Hirschfeld für das WHK und Dr. Karsch für Änderung des § 175

09.05.1908. Anzeige: Magnus Hirschfeld: „Berlins drittes Geschlecht“

23.05.1908. Harden-Prozesse

30.05.1908. Halle: Kreissynode bzw. Provinzialsynode will h. Propaganda verbieten lassen

28.06.1908. Otto Zacharias: „Die Tatsache der Homosexualität im Lichte der Biologie“

       (Zu diesem Leitartikel der "Kölnischen Zeitung"  s.a. mein Buch S. 30)

30.06.1908. Harden-Prozesse. Prozess gegen Eulenburg.

24.07.1908. Bielefeld: Schriftsteller Brepohl hatte in Ancona ein Heim für H.. Vernehmung in Köln

12.09.1908. Österreich. Wien: Kragujevici ist ein „internationaler Prostituierter homosexueller Art“

21.09.1908. Bekanntmachung (Steckbrief). August Paul aus Münster

25.09.1908. Ägypten. Kairo. „Widernatürliche Unzucht“ gegen Geld

14.10.1908. Halle: Kreissynode bzw. Provinzialsynode will h. Propaganda verbieten lassen

03.11.1908. Rez.: Kurt Hiller: „Das Recht über sich selbst“

11.11.1908. 13-jähriger Schüler wegen § 175 zu einem Monat Gefängnis verurteilt

20.11.1908. Adolf Brand: Beleidigung des Reichkanzler in Flugschrift (mit H.)

22.11.1908. Rez.: Neugebauer: „Hermaphroditismus beim Menschen“

24.11.1908. Köln: Herman Bang liest (aus „Michael“) in „betont eleganter Salontoilette“

                  (Zu dieser Lesung von Herman Bang s.a. mein Buch S. 111)

Der dänische Schrifsteller Herman Bang schrieb den homoerotischen Roman "Mikaël" bzw "Michael" (1904), der 1924 verfilmt wurde.

Die „Kölnische Zeitung“ fand zu Bangs Lesung am 20 November 1908 viele lobende Worte, war aber auch erkennbar irritiert, wie er in „betont eleganter Salontoilette“ auftrat und dass er „eine vielleicht bestreitbare, aber immerhin interessante Eigenart“ habe, was u.a. auf seiner „Koketterie“ beruhe. (S. a. den Wikipedia-Artikel, wonach Herman Bang stets als Dandy auftrat und sich wie Oscar Wilde gerne selbst inszenierte. Mit seiner homosexuellen Neigung ging er offen um, was ihm Anfeindungen und Isolation eintrug).

1909

14.01.1909. Preußischer Landtag: Gegen FKK, weil sich Anhänger als Homosexuelle entpuppten

14.01.1909. Preußischer Landtag: Gegen Veranstaltungen, die h. „Elemente“ haben

05.02.1909. Paris: Der h. Remy wird ermordet. Verhältnis mit dem 18-jährigen Leon Raingo

16.02.1909. Homos. war in den vergangenen Jahren „leider das allgemeine Gesprächsthema“

23.03.1909. Trier/Gerolstein: Die Ermordung von Friedrich Ferdinand Mattonet durch Josef Breuer

Der 29-jährige Radrennfahrer Josef Breuer wurde beschuldigt, am 14. Oktober 1908 seinen homosexuellen Liebhaber Friedrich Ferdinand Mattonet in Gerolstein erschossen zu haben. Mattonet war vor seinem Tod jahrelang durch Breuer wegen seiner Homosexualität erpresst worden. Der Mordfall wurde im Juli 1909 und im Oktober/November 1910 vor dem Landgericht Trier verhandelt und endete mit einer Verurteilung Breuers. Die Strafjustizakten sind bis heute erhalten.

Die "Kölnische Zeitung" berichtete ausführlich von der Gerichtsverhandlung. (Zum Mordprozess gegen Josef Breuer s. a. Wikipedia und  mein Buch, S. 88-93.)

24.03.1909. Trier/Gerolstein: Mordprozess gegen Josef Breuer

20.04.1909. Harden-Prozesse

21.04.1909. Harden-Prozesse

21.04.1909. Harden-Prozesse

21.04.1909. Harden-Prozesse

08.07.1909. Eulenburg-Prozess

09.07.1909. Mordprozess gegen Josef Breuer

12.07.1909. Hirschfeld als Gutachter im Mordprozess gegen Josef Breuer

18.08.1909. Erwähnung Pseudowissenschaftliche Literatur über Homo ist besonders teuer.

27.10.1909. Vollzug, Strafe und gleichgeschlechtliche Prostitution

19.11.1909. Prozesse wegen Raub und Mord u.a. Julius Engel

      (Zu Engel s.a. mein Buch S. 240, FN 781)

23.11.1909. Ungarn. 24 Männer. Homosexuelle Orgie und Organisation in (Buda)pest

14.12.1909. Eine lesbische Theaterrolle in „Das Heim“ von Octave Mirbeau

1910

07.05.1910. Bericht aus Lissabon. „Die Homosexuellen in Deutschland“ über Skandal in Frankfurt

29.05.1910. Erwähnung: Hirschfeld „Die Transvestiten“

28.06.1910. Allenstein: Hauptmann Hugo von Goeben hat schon als Kind h. Neigungen verspürt.

29.06.1910. Allenstein: Hauptmann Hugo von Goeben. Homosexuellenquartier in der Hedemannstraße

      (S.a. Wikipedia über die Allenstein-Affäre)

13.10.1910. Trier: Verhandlung gegen Radrennfahrer Breuer

13.10.1910. Trier: Hirschfeld als Gutachter im Mordprozess gegen Josef Breuer

14.10.1910. Trier: Mordprozess gegen Josef Breuer

17.10.1910. Trier: Mordprozess gegen Josef Breuer

18.10.1910. Trier: Hirschfeld als Gutachter im Mordprozess gegen Josef Breuer

20.10.1910. Trier: Mordprozess gegen Josef Breuer. Gutachten von Tresckow

25.10.1910. Trier: Mordprozess gegen Josef Breuer

27.10.1910. Der Fall Gehlsen

28.10.1910. Demokraten. Vorwürfe wegen H. gegen Franz Pfemfert

05.11.1910. Trier: Mordprozess gegen Josef Breuer

1911

12.01.1911. Demokraten. Vorwürfe wegen H. gegen Franz Pfemfert unbegründet.

      (s.a. Wikipedia über Franz Pfemfert)

14.03.1911. Niederlande. Strafrechtsdiskussion. H. ist nicht grundsätzlich strafbar

10.06.1911. Mordprozess gegen Josef Breuer. Begnadigung. Kurze Notiz

10.06.1911. Mordprozess gegen Josef Breuer. Begnadigung. „Dunkle Angelegenheit“

18.12.1911. Theater: Japanischer Schauspieler und Hermaphroditen auf der Bühne

1912

25.01.1912. Theater: Japanisches Theater und Hermaphroditen auf der Bühne

25.09.1912. Paris: Steigerung von Wildes Salome durch „lesbisches Liebemotiv“

1913

23.02.1913. Erste Versammlung „Ärztliche Gesellschaft für Sexualwissenschaft“ mit Hirschfeld

15.05.1913. Berlin: Knabenmörder Joseph Ritter.

      (Zum Ritter-Skandal s.a. mein Buch S. 27)

30.05.1913. Wien. Skandal um Oberst Redl

Die Geschichte des Obersts Alfred Redl fasziniert bis heute. Als Chef der österreichischen Spionageabwehr soll er Geheimnisse an Russland verraten haben, weil er von seinen Liebhabern erpresst wurde. Sein Leben wurde bisher fünfmal verfilmt (1925, 1931, 1955, 1974, 1985). In der bisher letzten Verfilmung unter dem Titel „Oberst Redl“ übernahm Klaus Maria Brandauer die Rolle des homosexuellen Oberst.

Die "Kölnische Zeitung" berichtete einige Male über diesen in Wien sich abspielenden Skandal. (Zur Kölner Rezeption des Redl-Skandals s. a. mein Buch, S. 27-28.)

30.05.1913. Wien. Skandal um Oberst Redl

31.05.1913. Wien. Skandal um Oberst Redl

09.09.1913. Die Tagung des Monistenbundes und deren Stellung zum $ 175

14.11.1913. Luxemburg. Der Abgeordneter Emil Prüm soll „Päderast“ sein

15.11.1913. Verleumdung Graf Georg von Hülsen-Haeseler

      (s.a. Wikipedia-Artikel über Georg von Hülsen-Haeseler

19.11.1913. Luxemburg. Der Abgeordneter Emil Prüm soll Päderast sein

21.11.1913. Verleumdung Graf Georg von Hülsen-Haeseler

1914

14.02.1914. Luxemburg: Abgeordneter Emil Prüm wurde der H. bezichtigt.

18.02.1914. Luxemburg: Abgeordneter Emil Prüm wurde der H. bezichtigt

1915

18.04.1915. Homoerotisch wirkendes Gedicht über zwei Soldaten (Zitiert in JfsZ 1915, S. 85-86)

      (Zu diesem Gedicht s.a. mein Buch S. 171)

24.04.1915. Der schwule Mordfall Breuer.

24.04.1915. Bei Witwe Hamm eine Erwähnung von Treskow

04.05.1915. Erwähnung: „Deutschland hat die Moral der Homosexualität verkündet“

1916

27.10.1916. Theodore Spreng „Herzog von La Chatre“ war ein „Schwindler“ und „Päderast“

1917

21.01.1917. Placzeks Buch „Freundschaft und Sexualität“ hat einen homosexuellen „Einschlag“

12.02.1917. Erwähnung des Buches „Exzellenz Unterrock“

     (S.a. Hinweis auf die Verfilmung unter dem gleichen Titel 1921 unter Lesbengeschichte.org)

15.04.1917. Rez. Magnus Hirschfeld: „Sexualpathologie“ – ohne Hinweis auf Homosexualität

1918

03.01.1918. „Heilung“. „Schwerwiegender“ Fall eines passiven H.; Eugen Steinach

19.06.1918. Theater: Hofmannsthals „Elektra“ mit homosexueller „Note“

20.07.1918. Buchwerbung. Ein 3. Band über Harden.

31.08.1918. Buchwerbung. Ein 3. Band über Harden

15.09.1918. Rez.: Hirschfeld: „Sexualpathologie“ mit Hinweis auf Homosexualität

10.10.1918. Werbung für einen 3. Band. Kriminalprozesse

11.11.1918. Versammlung „Neues Vaterland“ mit Magnus Hirschfeld

14.12.1918. Werbung für einen 3. Band. „Kriminalprozesse“

29.12.1918: Theater: „Die Büchse der Pandora“ mit Gertrud Eysoldt und Erwähnung Geschwitz

(S.a. Hinweis auf die Verfilmung unter dem gleichen Titel 1928 unter Lesbengeschichte.org)

1919

11.01.1919. Werbung für einen 3. Band. Kriminalprozesse

11.02.1919. Werbung für einen 3. Band. Kriminalprozesse

13.06.1919. Köln. Der Film „Anders als die Andern“ als Vorstellung im Apollotheater

28.08.1919. Gutachter Magnus Hirschfeld über die sexuelle Veranlagung von Oberleutnant von Pfüskow

19.09.1919. Der Film „Anders als die Andern“. Es gab keine Möglichkeit, ihn zu verhindern

                  (Zu diesem Film s.a. mein Buch S. 174-175)

Der Film "Anders als die Andern" (1919) war weltweit der erste Film über Homosexualität. Als schwulenpolitischer und emanzipatorischer Film blieb er ein halbes Jahrhundert ohne jede Konkurrenz. Als wichtiges Zeitdokument wurde er vom Filmmuseum München restauriert und neu herausgegeben.

Die "Kölnische Zeitung" betonte ausdrücklich, dass man diesen Film nicht verhindern konnte. Das kann als Hinweis darauf angesehen werden, dass sie ihn gerne verhindert gesehen hätte.

17.10.1919. Erwähnung: Politiker Dr. Braun fordert „Eindämmung des Homosexualismus“

1920

01.06.1920. Erziehung Hamburg: Knabenliebe als Wurzel allen staatlichen Lebens. (Einfluss Blüher?!)

29.08.1920. Goethe: „Wilhelm Meister“ ein Hermaphrodit?

      (S.a. meinen Artikel auf Queer.de zu „Wilhelm Meister Wanderjahre“)

07.10.1920. München: Überfall auf Magnus Hirschfeld

12.10.1920. München: Der Überfall auf Magnus Hirschfeld, der seinen Verletzungen erlegen ist

13.10.1920. München. Der Überfall auf Magnus Hirschfeld, der doch noch lebt

13.10.1920. München. Der Überfall auf Magnus Hirschfeld, der aus Krankenhaus entlassen wurde

                   (zum Überfall s.a. meinen dreiteiligen Aufsatz auf queer.de von Oktober 2020)

1921

16.01.1922. Köln: „Charleys Tante“ ist „grobkomisch“

20.02.1921. humoristischer Text über Freitod bei Person mit homosexueller Neigung

22.05.1921. Rez. Magnus Hirschfeld: „Sexualpathologie“ (ohne Hinweis auf Homosexualität)

24.08.1921. Der altgriechische Eros und Blühers „Die Rolle der Erotik“

17.10.1921. Theater: „Die Büchse der Pandora“. „Psychopathia sexualis“ und „Anormalen Anlage“

     (S.a. Hinweis auf die Verfilmung unter dem gleichen Titel 1928 unter Lesbengeschichte.org)

1922

07.03.1922. Hirschfelds Vortrag „Pathologie der Liebe“ in Wien wird gestört

08.04.1922. Rez.: Buch über Strafrecht auch über § 175

26.04.1922. Arnolt Bronnen: „Vatermord“. „Üble“ homosexuelle Szenen

        (S.a. Wikipedia-Artikel zu Arnolt Bronnen)

12.07.1922. Hans Blüher. Sein dritter Band von seiner Wandervogel-Trilogie ist „ziemlich unjugendlich“

21.07.1922. Die Erpresser und die Abschaffung § 175. Verstehen, aber nicht billigen.

30.08.1922. Rez.: Hans von Tresckow „Von Fürsten und anderen Sterblichen"

Hans von Tresckows veröffentlichten Erinnerungen "Von Fürsten und anderen Sterblichen" (1922) sind bis heute eine wichtige Quelle für die schwule Geschichtsforschung zur wilhelminischen Zeit (s. a. Wikipedia-Artikel zu Hans von Tresckow).

15.09.1922. Koblenz / Speyer. Verfahren gegen Bürgermeister wegen § 175

25.10.1922. „Manoello. Ein Freund Dantes“. In der Hölle mit Päderasten und Ehebrechern

1923

23.06.1923. Erwähnung: Bei Johann Wilhelm Ludwig Gleim u.a. keine „Symptome von Homosexualität“

18.11.1923. Erwähnung „Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen“

08.12.1923. Thomas Mann: „Der Tod in Venedig“ über griechische Liebe

29.12.1923. Rez.: Georg Brandes: „Michelangelo“, der sich gegen die H. von Michelangelo ausspricht

1924

03.02.1924. (sic). Magnus Hirschfeld: „Institut für Sexualwissenschaft“ eröffnet.

22.02.1924. Köln. Theater-Eröffnung: Neue Freie Bühne: „Lanzelot und Sanderein“ mit h. Sohn

01.03.1924. Literatur des Orients: „verführt“. Er „fiel dem Erblaster der Päderastie anheim“

26.03.1924. „Die Seele Oscar Wildes“ ist im „Dorian Gray“. „Wilde liebt das Laster“

05.04.1924. Christopher Marlowe: Edward II. Brecht und die „widerwärtige Rolle“

05.04.1924. Artikel über Byron mit Hinweis auf Albert Molls „Berühme Homosexuelle“

25.06.1924. „Abnormes“ bei Friedrich Gottlieb Klopstock mit Hinweis auf Homosexualität

18.07.1924. Zwei Beiträge über den homosexuellen Serienmörder Fritz Haarmann

Der schwule Serienmörder Fritz Haarmann ermordete im Hannover der Zwanziger Jahre mindestens 24 Jungen und junge Männer im Alter von zehn bis 22 Jahren und wurde deshalb vom Schwurgericht Hannover am 19. Dezember 1924 zum Tode verurteilt. Sein Leben wurde mehrfach verfilmt, u. a. als "Die Zärtlichkeit der Wölfe" (1973). In dem Film "Der Totmacher" (1995) übernahm Götz George die Rolle von Fritz Haarmann (s.a. Wikipedia-Artikel zu Fritz Haarmann.)

02.08.1924. Hannover: Der (homosexuelle) Serienmörder Fritz Haarmann

26.08.1924. Hans von Hentig über Robespierre mit homosexuellen Neigungen

05.12.1924. Hannover: Der (homosexuelle) Serienmörder Fritz Haarmann

06.12.1924. Hannover: Der (homosexuelle) Serienmörder Fritz Haarmann

06.12.1924. Hannover: Der (homosexuelle) Serienmörder Fritz Haarmann

07.12.1924. Hannover: Der (homosexuelle) Serienmörder Fritz Haarmann

11.12.1924. Hannover: Der (homosexuelle) Serienmörder Fritz Haarmann

27.12.1924. Der Hamburger Hauptbahnhof und homosexuelle „Beutejäger“.

1925

07.02.1925. Hannover: Der (homosexuelle) Serienmörder Fritz Haarmann

07.02.1925. Rez. des Buches: „In den Klauen der Zivilisation“. Lesbische Liebe stößt sie ab

18.03.1925. Paris: Ball der Transvestiten. „Sonderbare Existenzen“

04.04.1925. Drama: Karl Sternheim: „Oscar Wilde“. Es wird wegen § 175 in „üble Wirkung“ haben

14.05.1925. Erwähnung des Buches: Placzek: „Homosexualität und Recht“

21.05.1925. Friedrich II. Homosexualität zumindest bei seinem Bruder Heinrich eindeutig

23.05.1925. Friedrich II Homosexualität zumindest bei seinem Bruder Heinrich „erwiesen“ (Fortsetzung)

26.05.1925. Ludwig II. – auch über seine „homosexuell-sadistische Seite“

05.06.1925. Pierre Louys ist gestorben. Erwähnung der „Die Lieder von Bilitis“

30.07.1925. Rez. des Buches: Siegfried Placzek: „Homosexualität und Recht“

29.09.1925. Andere Völker. Die Dscheballa. Knabenliebe ist weit verbreitet.

03.11.1925. Berlin. Sieben Haftbefehle gegen Berliner Frontbann wegen § 175

1926

02.02.1926. Berlin: Jugendämter wollen Homosexualität bekämpfen. Es gibt in Berlin 40.000 H.

09.02.1926. Aus dem Reichstag zur Strafrechtsreform.

10.04.1926. Stecken homosexuelle Gefühle dahinter, wenn sich Männer Mitte 18. Jh. umarmen?

12.04.1926. Berlin. „Kriminal-Museum“ hat eine Abteilung über Transvestiten und Homosexuelle

21.05.1926. Robert Grütte-Lehder (Mörder von Oberleutnant Müller) ist nicht „rein homosexuell“

      (S. dazu Bernhard Sauer: „Die Deutschvölkische Freiheitspartei..“ , S. 183-186)

29.06.1926. Platons Eros-Idee mit einem „Verständnis“ für „homosexuelle Neigung“

05.08.1926. Rez. des Buches Alfred Fuchs „Die konträre Sexualempfindung“ (ohne Markierung)

05.08.1926. Rez. des Buches Magnus Hirschfeld (u.a.) „Sexualkatastrophen“

07.10.1926. Rez. des Buches Hans Licht: „Sittengeschichte Griechenlands“

16.10.1926. Rez. des Buches Stefan Zweig: „Verwirrung der Gefühle“

17.10.1926. Leipzig: Theater: Hans Francks „Klaus Michel“ – mit Päderastie

24.12.1926. Berlin. Theaterrolle. „Hurra, ein Junge“ mit einem Damenimitator.

1927

17.02.1927. Theater: Edouard Bourdets: „Gefangene“ mit lesbischer Liebe

        (s.a. Wikipedia-Artikel über Veilchen-Symbol in „La Prisonnière“ von Édouard Bourdet)

15.03.1927. Oscar Wilde und sein Biograph Harris

11.06.1927. Käthe Hagedorn „Starke Neigung auf das eigne Geschlecht“. (Gutachter Hirschfeld)

Im Juni 1926 wurden in Duisburg zwei Kinderleichen gefunden. An dem sechsjährigen Mädchen wurde ein Sexualdelikt begangen. Die Tat erregte überregionales Aufsehen und es wurden Parallelen zum Serienmörder Fritz Haarmann gezogen.

Käthe Hagedorns Homosexualität wurde vor Gericht breit erörtert und sie wurde verurteilt. Einer der Gutachter war Magnus Hirschfeld. (Zu Käthe Hagedorn s. a. Melanie Grütter: „‘Verworfene Frauenzimmer'. Geschlecht als Kategorie des Wissens vor dem Strafgericht“, 2016, S. 79-132)

14.06.1927. Käthe Hagedorn. Es kam zu „unnatürlichen Handlungen"

14.06.1927: Käthe Hagedorn. „Zärtlichkeiten“ gegenüber Mädchen

15.06.1927. Käthe Hagedorn: „Wir sind homosexuell“ (Gutachter Magnus Hirschfeld)

15.06.1927. Käthe Hagedorn. „Von Homosexualität könne also noch gar keine Rede sein“

16.06.1927. Hirschfeld und Käthe Hagedorns „starker homosexueller Neigung“

24.08.1927. Italien. Zum ersten mal wird Homosexualität unter Strafe gestellt.

25.10.1927. Rez. Grete von Urbanitzky: „Der Wilde Garten“ verteidigt die gleichgeschlechtliche Liebe

      (s.a. Wikipedia-Artikel  über Grete von Urbanitzky mit dem online verfügbaren Roman)

01.12.1927. Düsseldorf: Durch Verführung steigt die Zahl der Homosexuellen an.

1928

13.01.1928. Berlin: Todesurteil (Karl) Böttcher, u.a. widernatürliche Unzucht, Mord an Gräfin Lambsdorf.

      (s.a. Verwandt mit Otto Graf Lambsdorf (FDP). Bericht über den Mord vom 8. Mai 1926)

02.02.1928. Leipzig: Theater: Hans Rothe: „Der brennende Stall“ mit lesbischem Verhältnis

08.02.1928. Steglitzer Schülertragödie. Magnus Hirschfeld als Gutachter

       (S.a Wikipedia-Beitrag über die „Steglitzer Schülertragödie“)

14.02.1928. Steglitzer Schülertragödie. Magnus Hirschfeld als Gutachter

16.02.1928. Steglitzer Schülertragödie. Magnus Hirschfeld als Gutachter

19.02.1928. Steglitzer Schülertragödie. Magnus Hirschfeld als Gutachter

21.02.1928. Steglitzer Schülertragödie. Magnus Hirschfeld als Gutachter

26.04.1928. Biographie: Isadora Duncan: „Das Leben einer Tänzerin“: „Lesbischer Anhang“ stößt sie ab

      (S.a. Wikipedia: Isadora Duncan)

29.04.1928. „widernatürliche Unzucht“ als Scheidungsgrund

03.05.1928. Melchior Lechter: „ niemals fand er [...] das Weib, von dem er Kinder mochte“.

      (Zu Melchior Lechter s.a. mein Buch S. 167)

25.06.1928. Frankfurt: Hirschfeld als Gutachter im Mordprozess Friedrich Wiechmann.

      (S.a. die Schrift von Magnus Hirschfeld (u.a.): „Der Fall Wiechmann“, 1928)

28.06.1928. Frankfurt: Hirschfeld als Gutachter im Mordprozess Friedrich Wiechmann

02.07.1928. 2. Tagung der „Weltliga für Sexualreform“

05.07.1928. FKK soll nicht „erotischer, homosexueller Natur“ sein

10.07.1928. 2. Tagung der „Weltliga für Sexualreform“

22.07.1928. Hans Blüher und die „Rolle der Erotik“

08.09.1928. Rez. von Marquis D’eon, der Spion der Pampadour“ mit einer Frau als Mann

     (S.a. Hinweis auf die Verfilmung unter dem gleichen Titel 1928 unter Lesbengeschichte.org)

26.10.1928. Theater: Ferdinand Bruckner: „Die Verbrecher“ über § 175

12.11.1928. Zwei Homosexuellenzeitschriften (ohne Titel) kommen auf die Schundliste

15.12.1928. „Revolte im Erziehungshaus“ (ohne Hinweis auf Homosexualität)

1929

08.01.1929. Missverständnisse über Äußerung Magnus Hirschfelds: „leg meine Hand in deine Hand“

14.01.1929. „Internationale Gesellschaft für Sexualreform“ will Legalisierung von Homosexualität

16.01.1929. „Revolte im Erziehungshaus“ (ohne Hinweis auf Homosexualität)

02.02.1929. Strafrechtsreform

23.02.1929. Ludwig Bertalanssi „Wandernde Marmorstatuen“ und die Knabenliebe

05.03.1929. Victor Meyer-Eckhardt: „Griechische Kultur“ und die Knabenliebe

03.05.1929. Über „Staatsfeindliche Verbindungen, Geheimbündelei“ nach § 175

03.06.1929. „Revolte im Erziehungshaus“. Deutlich über „gleichgeschlechtlichen Beziehungen“

22.06.1929. Drama von Frau Duterme „Die Verirrten“ mit zwei Homosexuellen

14.07.1929. Radclyffe Hall: „Quell der Einsamkeit“: „Bedenken“ gegen l. Liebe

      (S.a. Wikipedia-Artikel über „Quell der Einsamkeit“)

25.07.1929. Statistik. „Widernatürliche Unzucht“ im Kontext Ehescheidungen

27.07.1929. Todesurteil (Karl) Böttcher war das letzte vollzogene Todesurteil in Preußen (s. 13.1.1928)

27.08.1929. Sieben homosexuelle Schriften (ohne Titelnennung) werden zur Schundliteratur erklärt

12.09.1929. Internationale Sexualkongress mit Magnus Hirschfeld

08.10.1929. Theater: Richard Duschinsky: „Stempelbrüder“ (Transvestit geht auf Strich)

09.10.1929. Strafrechtsdiskussion zum § 175

17.10.1929. Überschrift: „Bestrafung der Homosexualität abgeschafft“ mit Hirschfeld

Die Abschaffung des § 175 RStGB war geplant, wurde aber nicht mehr umgesetzt.

03.11.1929. Rez.: Lord Alfred Douglas „Freundschaft mit Oscar Wilde“. Körperliche Zuneigung

04.11.1929. Martin Lampel: Sein Drama „Pennäler“ mit dem homosexuellen Dr. Fritz

09.11.1929. Der Fall Martin Lampel

23.11.1929. Mettmann. Verhafteter soll homosexuell und Transvestit gewesen sein

08.12.1929. A: Alfred Douglas „Freundschaft mit Oscar Wilde“ / Radclyffe Hall: „Quell der Einsamkeit“

Neuerscheinungen aus dem Jahr 1929:

- Die Biographie "Freundschaft mit Oscar Wilde" über das Liebesverhältnis zu dem Autor Lord Alfred Douglas

- Der Roman "Quell der Einsamkeit" der englischen Autorin Radclyffe Hall über das Leben der lesbischen Stephen Gordon.

1930

08.02.1930. Roman. Hermann Wiedmer: „Die Verwandlungen des Walter von Tille“ Hermaphroditismus.

12.02.1930. Paillot „Claude zu dritt“ über Hermaphroditen kommt doch nicht auf „Schund“-Liste

02.03.1930. Schüler in „Neue Sächsische Schulzeitung“: Schüler ab 16 sollen sich bekennen

Siehe auch den Hinweis in Wikipedia zur hier genannten Werner-Siemens-Realgymnasium (heute Georg-von-Giesche-Schule) in Berlin, dass früher von Reformpädagogen geleitet wurde:

„1928 setzten sich angeblich Schüler und Lehrer für […] homosexuelle Bekenntnisfreiheit für Schüler ab dem 16. Lebensjahr ein. In Wirklichkeit war dies der Schule unterstellt worden, um sie in ein schlechtes Licht zu rücken“.

1930

02.03.1930. Hirschfelds aufgeworfene Fragen nur für „gereifte Menschen“

04.03.1930. „Kommunistische Freiheit“ hat einen Mordbrief an Magnus Hirschfeld weitergeleitet

04.03.1930. „Kommunistische Freiheit“ hat einen Mordbrief an Magnus Hirschfeld weitergeleitet.

06.03.1930. Österreich. Strafrechtsreform mit 23 zu 21 Stimmen für Strafbarkeit von Homosexualität

06.03.1930. Österreich. Wien. Diskussion im Strafrecht zurückgestellt

14.03.1930. „Kommunistische Freiheit“ hat einen Mordbrief an Magnus Hirschfeld weitergeleitet

12.04.1930. Köln: Evangelischer Superintendent über Situation und Strafbarkeit von Homosexualität

19.04.1930. Soll „widernatürliche Unzucht“ weiterhin unter Strafe stehen?

21.05.1930. Gutachter Magnus Hirschfeld. „Blutschande“-Prozeß um Hilde und Gertrud Frenzel

      (Zu Hilde und Gertrud Frenzel s.a. Artikel in der Weltbühne und in der FAZ)

25.05.1930. Gutachter Magnus Hirschfeld. „Blutschande“-Prozeß um Hilde und Gertrud Frenzel

25.05.1930. Gutachter Magnus Hirschfeld. „Blutschande“-Prozeß um Hilde und Gertrud Frenzel

28.05.1930. Gutachter Magnus Hirschfeld. „Blutschande“-Prozeß um Hilde und Gertrud Frenzel

29.05.1930. Gutachter Magnus Hirschfeld. „Blutschande“-Prozeß um Hilde und Gertrud Frenzel

31.05.1930. Magnus Hirschfeld darf nicht nach Polen

22.06.1930. Magnus Hirschfeld als Gutachter im Mordprozess Dr. Fritz Gutmann

      (S. a. hier für weitere Infos zu Mordprozess Dr. Fritz Gutmann)

09.07.1930. Strafrechtsdiskussion in der ersten Lesung.

09.07.1930. Strafrechtsdiskussion: Straffreiheit für Homosexualität. „Propaganda der Urningsliebe“

21.09.1930. Buch: „Mein Körper“. Letzter Band ist von Hirschfeld

09.11.1930. Berlin-Charlottenburg. Ermittlungen gegen Dr. Kurt Lübben wegen § 175

18.11.1930. Nach Emil Ludwig ist Michelangelo ein Rebell gegen § 175

02.12.1930. Gutachter Magnus Hirschfeld. „Blutschande“-Prozeß um Hilde und Gertrud Frenzel

08.12.1930. Koblenz. Tagung der westdeutschen Sittlichkeitsvereine. Position zum § 175

23.12.1930. Frankfurt. Prozess um Drogen, aber auch „Gerede über homosexuelle Neigungen“

1931

19.02.1931. Berlin-Charlottenburg. Ermittlungen gegen Dr. Kurt Lübben wegen § 175

04.03.1931. „Ein Fall von echtem Zwitter“ (Die Intersexuelle Lili Elbe)

06.03.1931. Auch Magnus Hirschfeld als Gutachter der Intersexuellen Lili Elbe

Lili Elbe (1882-1931) war 1930/1931 einer der ersten trans Menschen, die sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen. Basierend auf einem Roman von David Ebershoff wurde das Leben Lili Elbes unter dem Titel „The Danish Girl“ (2015) bewegend verfilmt (Zu Lili Elbe s.a. Wikipedia Artikel zu Lili Elbe und den Film „The Danish Girl“.)

Zu Lili Elbe habe ich in der „Kölnischen Zeitung“ zwei Artikel gefunden. Danach sei sie durch die Operation von der „seelischen Bedrückung“ erlöst worden und es bestünden keine Zweifel, dass diese „erste Geschlechtsumbildung eines Zwitters in vollem Maß geglückt ist“.

20.03.1931. Zürich: Theaterstück über den homosexuellen Spion August Redl aus Österreich

07.04.1931. Hirschfelds „Sittengeschichte“ in Budapest verboten

24.06.1931. Berlin. Fürsorgeheim. Verstöße gegen § 175.

25.06.1931. Über die Homosexualität des SA Chefs Ernst Röhm.

      (Zu Ernst Röhm s.a. Wikipedia und meinen Artikel auf queer.de „Amor im Braunen Hause“)

26.06.1931. Verfahren gegen SA-Chef Ernst Röhm

28.06.1931. Lüneburg / Scheuen. Straube und sein Zögling Wegener. Verfahren wegen § 175

26.11.1931. Sittlichkeitsprozesse in Prenzlau bzw. Waldhof. Klosterprozesse. 14 Verfahren

12.12.1931. Essen: Erpressungen und Verstöße gegen § 175

1932

15.01.1932. Film „Mädchen in Uniform“: „Gefühlsausbruch“ und „Verwirrung“

Heute gilt der Film "Mädchen in Uniform" (1931) als erster Film, der lesbische Liebe thematisiert. Dieser Film und sein gleichnamiges Remake von 1958 mit Lilli Palmer und Romy Schneider sind heute Lesbenklassiker.

In mehreren Artikeln hat die "Kölnische Zeitung" die Verfilmung von 1931 hochgejubelt. Der Film war auch in Paris und New York erfolgreich und prägte über mehrere Jahre das Genre der Internatsfilms. Es ist deutlich erkennbar, dass er in den Augen der "Kölnischen Zeitung" und wohl auch der meisten anderen Medien nicht als lesbischer Film wahrgenommen wurde. Die Homosexualität der Protagonistin wurde in zwei Artikeln durch die Bezeichnungen "Verwirrung" (15. Januar 1932) und geschlechtliche "Irrungen" (31. Dezember 1935) nur vorsichtig und abwertend angedeutet.

18.04.1932. Ernst Röhm zieht Beleidigungsklage zurück

28.04.1932. Mainz: „Mannweib“ Maria Einsmann

13.05.1932. Gleichgeschlechtliche Liebe im Kontext von „Frühlings Erwachen“ und Christa Winsloe

14.05.1932. Über die Homosexualität des SA Chef Ernst Röhms

21.08.1932. Mainz: Hirschfeld als Gutachter bei Maria Einsmann

21.08.1932. Mainz: "Mannweib" Maria Einsmann

Um ihre Freundin Helene Müller und deren Kinder zu ernähren, lebte die Mainzerin Maria Einsmann zwischen 1919 und 1931 in Männerkleidern als Joseph Einsmann. Der neue Film "Frau Vater" (2021) erzählt ihre Geschichte. (Für weitere Informationen zum Film s. Artikel auf queer.de)

Eine Einschätzung der Artikel, die in der "Kölnischen Zeitung" zu Maria Einsmann erschienen sind, steht noch aus.

28.08.1932. Rez.: Hans von Hentig: „Die Strafe“ auch über „Besitzgier“ lesbischer Frauen

15.09.1932. Film: „Mädchen in Uniform“ und Christa Winsloe (ohne Hinweis auf Homosexualität)

01.10.1932. Roman von Fränze Herzfeld über Inzest und lesbische Komponente

15.10.1932. Film „Acht Mädels im Boot“ – nicht denkbar ohne „Mädchen in Uniform“

     (S.a. Hinweis auf die Verfilmung unter dem gleichen Titel 1932 unter Lesbengeschichte.org)

16.10.1932. Ein Mann vor Gericht, aber Carlo ist „weder Mann noch Frau“

19.10.1932. Paris: Édouard Bourdet „La Fleur des Pois“ (kein dt. Titel bekannt)

      (Zu Édouard Bourdet s.a. den Artikel „La Prisonnière“ von 17.02.1927)

27.10.1932. Paris. Theater. „Gestern und heute“ (=„Mädchen in Uniform“, ohne Hinweis auf Homos.)

09.11.1932. Paris. Erfolg des deutschen Films „Mädchen in Uniform“ (ohne Hinweis auf Homos.)

1933

03.02.1933. Hannover / Göttingen. Herr Goßmann wird verhaftet.

17.03.1933. Berlin. Fünf Kneipen, die namentlich nicht genannt werden, werden geschlossen

04.04.1933. Magnus Hirschfeld wird aus dem Schutzverband deutscher Schriftsteller ausgeschlossen

19.04.1933. Berlin: „einige 20 homosexuelle Lokale“ werden geschlossen

07.05.1933. „Studenten säubern“ das Institut für Sexualwissenschaft von Magnus Hirschfeld

11.05.1933. Bücherverbrennung. Institut für Sexualwissenschaft von Magnus Hirschfeld

16.05.1933. Film "Anna und Elisabeth" (ohne Hinweis auf Homosexualität)

20.07.1933. Berlin: Schließung von Homosexuellenlokalen, die namentlich nicht genannt werden

17.09.1933. Reichstagsbrand-Prozess: Marinus von der Lubbe soll sich in h. Kreisen bewegt haben

23.09.1933. Reichstagsbrand-Prozess: Marinus von der Lubbe soll sich in h. Kreisen bewegt haben

      (S.a. Wikipedia-Artikel über Marinus von der Lubbe)

01.12.1933. Film "Anna und Elisabeth" (ohne Hinweis auf Homosexualität)

27.12.1933. Theater: Kölner Reichshallentheater: Heinz Rühmann als „Charleys Tante“

Haben Travestiefilme durch das Infragestellen von geschlechtsspezifischem Rollenverhalten für die Einstellung zu Homosexuellen eine emanzipatorische Wirkung? In typischen Travestie-Komödien wie "Charleys Tante" wird die Maskerade am Ende des Films durchschaut. Die patriarchale Ordnung wird hier nicht in Frage gestellt, sondern eher noch bestätigt.

Die "Kölnische Zeitung" wies darauf hin, dass im Kölner Reichhallentheater Heinz Rühmann in der Rolle von "Charleys Tante" zu sehen war. Es ist leicht, sich vorzustellen, wie Heinz Rühmann bei dieser Theateraufführung gewirkt hat. Das Stück mit ihm in der Hauptrolle wurde 1956 verfilmt (S.a. Wikipedia-Artikel).

1934

26.01.1934. „Viktor und Viktoria“. Eine Frau gibt sich als Mann aus, die sich als Frau ausgibt

01.02.1934. Kaspar Hausers väterlicher Freund Stanhope soll homosexuell gewesen sein

        (Zu Kurt Martens Roman „Kaspar Hauser“ s.a. meinen queer.de Artikel von Juli 2021)

15.03.1934. Politiker Oscar Dufrenne war bis zur Ermordung ein knabenliebender Theaterkönig

        (S.a. Wikipedia-Artikel zu Oscar Dufrenne)

01.07.1934. Morde bei Röhm-Putsch wegen § 175. Männer als SA-Chef und keine „lächerlichen Affen“

Als "Röhm-Putsch" werden die Ereignisse im Juni/Juli 1934 bezeichnet, bei denen Adolf Hitler die Führungskräfte der SA einschließlich des Stabschefs Ernst Röhm ermorden ließ. Die NS-Propaganda stellte die Morde fälschlich als präventive Maßnahme gegen einen bevorstehenden Putsch der SA unter Röhm dar.

Im Aufmacher vom 1. Juli 1934 brachte die "Kölnische Zeitung" den sogenannten "Röhm-Putsch" auch mit dem § 175 in Verbindung.

08.07.1934. Roman: „Schwarzer Jäger Johanna“ (Frau in Männerkleidung. Im gleichen Jahr verfilmt).

24.07.1934. Linz bzw. Hönningen. Mehrere Verfahren wegen § 175 und Freitod

11.11.1934. War Königin Christine aus Schweden ein Hermaphrodit?

1935

17.05.1935. Magnus Hirschfeld in Nizza gestorben (Neutrale Kurzmeldung)

Magnus Hirschfeld war der wichtigste Repräsentant der frühen Homosexuellenbewegung.

Von einer bezahlten Werbeanzeige für Hirschfelds Broschüre „Was muss das Volk vom dritten Geschlecht wissen?“ (11. Februar 1904) bis zu seinem Tod 1935 hat die "Kölnische Zeitung" ihn häufig erwähnt - meistens negativ. Diese Kurzmeldung erwähnt seinen Tod in Nizza. Hier steht nicht, dass er von seiner Weltreise wegen gerechtfertigter Angst um sein Leben nicht mehr nach Deutschland hatte zurückkehren können. Als schwuler, jüdischer Sozialist entsprach er gleich in mehrfacher Hinsicht dem Feindbild der Nationalsozialisten.

13.06.1935. Auch Max Hodann – Assistent von Magnus Hirschfeld – war „Verkünder sexualer Irrlehren“

24.06.1935. Ein Satz über Homosexualität im Erziehungswesen

26.06.1935. Berlin. Dr. Otto Peltzer wegen „widernatürlicher Unzucht“ mit Jugendlichen verurteilt

06.07.1935. Strafrechtsüberlegungen vom Reichjustizminister

06.07.1935. Strafrechtsdiskussion. Vom § 175 ist keine Analogie zur „lesbischen Liebe“ zu ziehen

02.08.1935. Reichsgericht: Ab jetzt ist jede unsittliche Handlung nach § 175 strafbar

Ab 1935 wurde der § 175 verschärft. Jede "unsittliche Handlung" unter Männern konnte von nun an bestraft werden.

14.08.1935. Benediktbeuren in Bayern. Zwei Laienbrüder festgenommen. Klosterprozesse.

06.09.1935. Neuwied. Verfahren gegen zwei Ordensbrüder. Klosterprozesse.

25.10.1935. Bonn: Hermann Eupen hat Mord begangen. Mit 14 Jahren auch „widernatürliche Unzucht“

31.12.1935. Film „Mädchen in Uniform“. Hinweis auf die „geschlechtlichen Irrungen“

1936

21.02.1936. Schwerin: Prozess Serienmörder Adolf Seefeld. Über hundert Knaben „verdorben“.

      (S.a. Wikipedia-Artikel zu Adolf Seefeld)

21.04.1936. Film „Mädchen in Uniform“ wird in New York gezeigt (ohne Hinweis auf Homos.)

26.05.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse. Mit 276 Angeklagten

                  (S. a Wikipedia-Artikel zu den Sittlichkeitsprozessen ab dem 26. Mai 1936)

Die "Sittlichkeitsprozesse" gegen Ordensangehörige und Priester im Nationalsozialismus ab Mai 1936 in Koblenz werden gelegentlich auch als „Klosterprozesse“ bezeichnet. Gemeint ist damit die Verfolgung von angeblich homosexuellen katholischen Priestern und Ordensbrüdern unter dem Vorwurf der „Unzucht zwischen Männern“ sowie der „Unzucht mit Zöglingen“. Die Broschüre "Die Wahrheit über die Sittlichkeits-Prozesse" erschien ebenfalls in den Jahren 1936/1937.

Die Artikel, die  in der "Kölnischen Zeitung" zu den Prozessen erschienen sind, wurden bisher noch nicht vollständig ausgewertet.

27.05.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse. Das erste Urteil

30.05.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

05.06.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

10.06.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

11.06.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

11.06.1936. Hamburg-Altona: Verurteilung Otto Krepp wegen Mord und § 175

15.06.1936. Hamburg: Todesurteil gegen Otto Krepp

               (Zu Otto Krepp s.a. Eintrag in „Mann für Mann“ und Micheler: „Selbstbilder und Fremdbilder“)

16.06.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

17.06.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse. Frage der Ausführlichkeit

19.06.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

19.06.1936. Sittlichkeitsprozesse in Neunkirchen mit Verurteilungen. Klosterprozesse

24.06.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

24.06.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

27.06.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

01.07.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

02.07.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

04.07.1936. Köln: Mordprozess Ludwigs

04.07.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

04.07.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse.

08.07.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

09.07.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

10.07.1936. Sittlichkeitsprozesse in Dortmund. Klosterprozesse. Diakon Walter Niemeier

11.07.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

15.07.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

16.07.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

18.07.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

18.07.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

06.08.1936. Bonn: Verurteilung Arzt Dr. Palm und Georg Pinkenhahn. Veranlagung war strafmildernd

19.08.1936. Neue Bücher Strafrecht. Über Verschärfung Strafe bei „widernatürliche Unzucht“

21.08.1936. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

25.08.1936. Bonn. Aktuell 88 Strafverfahren wegen § 175

25.08.1936. Sittlichkeitsprozesse in Bonn mit 88 Strafverfahren. Klosterprozesse

27.08.1936. Sittlichkeitsprozesse in Münster. Klosterprozesse. Es handelt sich um eine „Seuche“

31.08.1936. Bremen: „Maßnahmen gegen Verbrecher nach § 175“

28.11.1936. Bonn. Franz Wessel aus Bad Godesberg wegen falschen Anschuldigungen nach § 175

1937

13.01.1937. Hamburg-Altona: Verurteilung Otto Krepp wegen Mord und § 175. Todesurteil vollstreckt

16.01.1937. Polizei, Staatsgewalt und § 175

29.01.1937. Himmler über § 175 und Schutz der Jugend

04.04.1937. Klosterprozesse

23.04.1937. Sittlichkeitsprozesse in Bonn mit Verurteilungen. Klosterprozesse

25.04.1937. Sittlichkeitsprozesse in Bonn. Klosterprozesse

28.04.1937. Sittlichkeitsprozesse in Bonn. Klosterprozesse

28.04.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

29.04.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

30.04.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse. Kommentar zum richtigen Weg

30.04.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

03.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Bonn. Klosterprozesse

07.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

09.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Trier mit Verurteilungen. Klosterprozesse

12.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

13.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Breslau, Braunsberg, Koblenz. Klosterprozesse

20.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Trier. Klosterprozesse

22.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Trier. Klosterprozesse

22.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

23.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Bonn. Klosterprozesse. (linke Spalte)

23.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Glatz. Klosterprozesse. (rechte Spalte)

25.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Saarbrücken. Klosterprozesse

26.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

29.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Bonn. Klosterprozesse

29.05.1937. Sittlichkeitsprozesse. Klosterprozesse. Goebbels und die Partei

31.05.1937. Sittlichkeitsprozesse in Köln. Klosterprozesse

02.06.1937. Klosterprozesse

02.06.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

02.06.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

03.06.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

05.06.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

09.06.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

10.06.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

13.06.1937. Sittlichkeitsprozesse in Karlsruhe. Klosterprozesse

16.06.1937. Klosterprozesse

16.06.1937. Sittlichkeitsprozesse in Essen mit Verurteilungen. Klosterprozesse

17.06.1937. Sittlichkeitsprozesse in Essen mit Verurteilungen. Klosterprozesse

18.06.1937. Sittlichkeitsprozesse in Essen mit Verurteilungen. Klosterprozesse

24.06.1937. Sittlichkeitsprozesse in Osnabrück mit Verurteilungen. Klosterprozesse

25.06.1937. Einem Pfarrer in der Schweiz Päderastie und Sodomie nachgewiesen

26.06.1937. Sittlichkeitsprozesse in Bonn mit Verurteilungen. Klosterprozesse

26.06.1937. Klosterprozesse

03.07.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse. „Hohe Schule der Homosexualität“

07.07.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

08.07.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

14.07.1937. Sittlichkeitsprozesse in Siegburg-Wolsdorf. Klosterprozesse

21.07.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz. Klosterprozesse

21.07.1937. Erwähnung der Reichzentrale zur Bekämpfung der Homosexualität

24.07.1937. Sittlichkeitsprozesse in Koblenz mit Verurteilungen. Klosterprozesse

27.07.1937. Leipzig: Kaplan Suitbert Gilz. Strafverfahren. (Klosterprozesse?)

16.08.1937. Düsseldorf. Bündische Jugend und § 175

27.09.1937. Homosexuelle stören die „erbbiologische Gesundheit“

07.10.1937. „Viktor und Viktoria“. Eine Frau als „Dandy“

11.10.1937. In Prag ist der homosexuelle Heinz Rutha verhaftet worden

1938

15.05.1938. Berlin: Verurteilung von Gottfried von Cramm

15.11.1938. Köln: „Homosexuelle Verfehlungen“. Rechtsanwalt Kurt Bartels wurde verurteilt

Der homosexuelle Rechtsanwalt und Nationalsozialist Kurt Bartels verteidigte NS-Funktionäre und Homosexuelle vor Gericht. Im November 1938 wurde er wegen homosexueller "Verfehlungen" in vier Fällen zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt (s.a. Cornalia Limpricht: "Homosexuelle Verfehlungen. Der Fall Bartels". In: "Verführte Männer", 1991, S. 82-94). Kurt Bartels war somit Opfer als auch Täter des NS-Regimes.

Der Artikel in der "Kölnischen Zeitung" besteht offenbar nur aus einer ofiziellen Meldung der Justizpressestelle in Köln und spiegelt mit seinem Hinweis auf energisches Durchgreifen in typischer Form nationalsozialistische Politik wider.

1939

31.01.1939. Päderastie und Sex mit Kindern wird hart bestraft (Verweis Röhm)

23.11.1939. Paul Strasser = Bernhard Strasser (Bruder Georg Strasser) emigrierte wegen H.

      (S.a. Wikipedia-Artikel zu Paul Strasser = Bernhard Strasser)

09.12.1939. Berlin: Todesstrafe wegen § 175 (Ohne Markierung im Text)

16.12.1939. Köln: Oscar Schmidt. § 175 und Bedrohung

1940

11.01.1940. Wegen h. wurden 13 Männer verurteilt (ohne Namensnennung)

27.01.1940. Köln. Todesstrafe für Jugendverderber (Oscar Schmidt?)

10.05.1940. Der „Secret Intelligence Service“ (brit. Geheimdienst) wird als homosexuell dargestellt

1941

18.02.1941. Erwähnung Bekämpfung von Homosexualität und Abtreibung

04.07.1941. König Karl II. ein Hermaphrodit bzw. sexuell ambivalent?

1942

15.12.1942. Erwähnung „Verführung“ zur Homosexualität

1943

17.06.1943. „Päderastie“ kennzeichnet Platos „Menon“