Börsenblatt online
Seit 2024 gibt es das „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel“ von 1834 bis 1945 auch online. Hunderte Quellen zur homosexuellen Literaturgeschichte sind neu zu entdecken
Das 1834 begründete „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel“ – im Folgenden kurz BB – ist die anzeigen- und auflagenstärkste Zeitschrift der deutschen Buchbranche. Seit diesem Jahr sind alle Jahrgänge von 1834 bis 1945 digitalisiert und im Volltext recherchierbar. Anhand unterschiedlichster Suchbegriffe habe ich mehr als 600 Beiträge über Homosexualität gefunden. Eine entsprechende chronologische Liste habe ich hier auf meiner Homepage online gestellt und die einzelnen Beiträge entsprechend verlinkt. Auf queer.de (die Verlinkung erfolgt, wenn der Beitrag dort online erschienen ist) habe ich die wichtigsten Ergebnisse dieser Recherche zusammengefasst. Am Ende dieser Bibliographie finden sich noch Benutzungshinweise.
1838
30.11.1838. Mit der dringenden Bitte um Zurücksendung. Heinrich Hössli. „Eros oder die Männerliebe der Griechen“ (Herzer 103. Reprint im Männerschwarm erschienen)
1845
01.04.1845. Werbung: Petronius „Satyricon“. (s. dazu meinen Artikel zur ersten deutschen Ausgabe des Satyricon im Jahre 1773 auf queer.de)
30.09.1845. Werbung: Petronius „Satyricon“.
1850
04.10.1850. Buchhandlung in Karlsruhe sucht Petronius: „Satyricon“ und „Begebenheiten des Encolp“
1855
19.02.1855. Pariser Buchhandlung sucht: Christoph Meiners: „Die Männerliebe der Griechen“. (Herzer 34. Die gesuchte Schrift ist von 1775)
1863
15.10.1863. Buchhandlung sucht Petronius: „Satyricon“ in der Übersetzung von Gröninger.
1864
! 08.04.1864: Werbung von Matthes aus Leipzig mit Ulrichs erster Schrift „Vindex“ im Rahmen der „Forschungen zur mannmännlichen Liebe“ von Numa Numantius (d.i. Karl Heinrich Ulrichs, der insgesamt zwölf Schriften über Homosexualität herausgab. Heinrich Matthes war sein Verleger und einer von drei Buchhändlern, mit denen er zusammenarbeitete).
! 18.07.1864. Werbung für Vindex und Inclusa von unbekannter Stelle. Mit Erläuterungen, dass am 20. Mai beiden Schriften beschlagnehmt, am 26. Mai aber wieder freigegeben wurden. Numa Numantius (Karl Heinrich Ulrichs).
22.07.1864. Werbung Vindex und Inclusa. Mit Erläuterungen: am 20. Mai wurden die beiden Schriften beschlagnehmt, am 26. Mai wieder freigegeben. Numa Numantius (Karl Heinrich Ulrichs).
01.08.1864. Der Verleger bzw. Buchhändler Matthes aus Leipzig mit der ersten Schrift „Vindex“ im Rahmen der Forschungen zur mannmännlichen Liebe von Numa Numantius (Karl Heinrich Ulrichs).
17.11.1864. Buchhändler in Aachen sucht Petronius: „Satyricon“ in der Ausgabe von 1822
1865
26.07.1865. Der Verleger bzw. Buchhändler Matthes aus Leipzig mit den ersten fünf Heften von Numa Numantius (Karl Heinrich Ulrichs).
1866
23.05.1866. Buchhändler in Hamburg sucht Petronius: „Satyricon“ in deutscher Übersetzung
06.06.1866. Buchhändler in Hamburg sucht Petronius: „Satyricon“ in deutscher Übersetzung
16.07.1867. Buchhändler in Graz sucht Petronius: „Satyricon“ in deutscher Übersetzung
1868
! 27.07.1868. Werbung von C. Hübscher bzw. Hugo Heyn aus Schleiz.: Soeben erschienen: Karl Heinrich Ulrichs: „Memnon“ (7. Schrift). Mit Erläuterungen. (Ulrichs hat mit drei Buchhandlungen zusammengearbeitet, u.a. mit Heyn in Schleiz. Siehe Ulrichs: „Prometheus“, S. 70. In diesem Artikel wird sein richtiger Name zum ersten Mal genannt. Diese 7. Schrift ist die erste ohne Pseudonym)
13.08.1868. Werbung: Hübschers Buchhandlung in Schleiz. Karl Heinrich Ulrichs: Gladius Furens und Memnon. (6. und 7. Schrift.)
1869
17.02.1869. Werbung für die Broschüre „Carl von Zastrow und das an dem 5-jährigen Knaben Emil Hancke verübte Attentat. Ausführlicher Bericht“. In 4. Auflage erschienen. Vom Verlag Gustav Behrend in Berlin (Titel im KVK nicht nachweisbar. Aus diesem Jahr wird nur der Titel „Die Schwurgerichts-Verhandlung“ angezeigt. Zu Carl von Zastrow siehe meinen queer.de-Artikel)
26.05.1869. Buchhändler in Dresden sucht Petronius: „Satyricon“ in deutscher Übersetzung von Gröninger.
! 06.07.1869. Werbung Gladius Furens und Memnon. Zehn Monate nach einem Gerichtsverfahren in Eisenach sind die Schriften von Ulrichs wieder freigegeben, denn trotz der „undelicaten Materie“ erfreuen sie sich der „delicatesten Ausdrucksform“
14.11.1869. Eine juristische Schrift zur Zurechnungsfähigkeit verweist auf den Fall Zastrow.
25.11.1869. Eine juristische Schrift zur Zurechnungsfähigkeit verweist auf den Fall Zastrow.
1870
16.04.1870. Werbung für Karl Heinrich Ulrichs: „Araxes“ (11. Schrift)
! 22.04.1870. Weil Karl Heinrich Ulrichs „Päderastie und Knabenschändung“ verteidigt, erscheint es dem Verfasser als geboten, auf die Schrift „Das Paradoxon der Venus Urania“ hinzuweisen, die sich als Schrift gegen die Schriften von Ulrichs versteht und die er verkauft.
12.05.1870. Werbung. In „Harmlose Briefe eines deutschen Kleinstädters“ geht es auch um Carl von Zastrow. (auch 18.5.1870)
23.05.1870. Grazer Buchhandlung sucht Petronius: „Satyricon“ in deutscher Übersetzung (Die Aufnahme von weiteren Suchanfragen war nicht zieleführend und wurde unterlassen. Verweisen möchte ich auf den 24.09.1873, 08.05.1876, 19.08.1878; 21.08.1878; 23.08.1878, 22.10.1881 und 24.05.1917; 04.04.1924)
14.06.1870. Der Buchhändler F. Riemschneider aus Wriezen sucht die „Sachen“ von Karl Heinrich Ulrichs.
1874
06.08.1874. Der Buchhändler Münchmeyer in Dresden sucht folgende Bücher: Casper: „Praktisches Handbuch“, Heinrich Hössli: „Die Männerliebe“ und Karl Heinrich Ulrichs: Sämtliche Schriften.
1879
16.09.1879. Werbung: Die Buchhändler Otto & Kadler in Leipzig bietet zum Verkauf: Aurelius: (d. i. C. R. Egells) „Rubi. Eine Novelle“ (KVK: 1879) und Karl Heinrich Ulrichs: „Kritische Pfeile“ (12. Schrift).
1880
17.01.1880. Der Wiener Buchhändler „W. Gottlieb“ sucht „schnellstens“ „Ulrichs. Alles üb. Urningsliebe“
01.06.1880. Der Wiener Buchhändler „M. Gottlieb“ sucht „Alles v. Ulrichs über Urningsliebe“
1881
07.02.1881. Ein Buchhändler sucht. Forberg: „Hermaphroditen“ von 1828 (Nach Wikipedia hat Friedrich Karl Forberg das Werk „Antonii Panormitae Hermaphroditus“ 1824 veröffentlicht. S.a. Herzer 878 über einen Nachdruck von 1908)
29.03.1881. Erste Meldung von Max Spohr. (Diese Meldung steht nicht im Kontext von Homosexualität. Der Max Spohr-Verlag wird später der Haus- und Hofverlag der ersten Homosexuellenbewegung)
02.05.1881. Karlsruher Buchhandlung sucht: Heinrich Hoessli: „Eros oder die Männerliebe der Griechen“
16.11.1881. Werbung Adolf Wilbrandt: „Fridolins heimlich Ehe“. 2. Auflage. (Ein Reprint ist im Männerschwarm-Verlag erschienen)
23.11.1881. Werbung Adolf Wilbrandt: „Fridolins heimlich Ehe“. 2. Auflage.
1882
09.01.1882: Der Hofbuchhändler Fridrich Heyn aus Cöln sucht die Schriften von Numa Numantius (d.i. Karl Heinrich Ulrichs)
17.10.1882. Der Buchhändler Werner Hausknecht aus St. Gallen sucht Heinrich Hössli: „Eros, die Männerliebe der Griechen“ und die Schriften von „Ulrichs, Numa Numantius“.
1886
26.08.1886. Buchhandlung in Magdeburg sucht Adolf Wilbrandt: „Fridolins heimliche Ehe“
08.10.1886. Neuerscheinung: Richard von Krafft Ebing: „Psychopathia Sexualis“
1887
24.08.1887. Buchhändler in Aurich sucht: Merkens „Das Gastmahl des Trimalchio“ (Das Gastmahl ist Teil von Petronius „Satyricon“. Siehe dazu den Wikipedia-Artikel. Heinrich Ludwig Merkens ist der Übersetzer der Ausgabe von 1876.)
04.11.1887. 2. Auflage erschienen von Richard von Krafft Ebing: „Psychopathia Sexualis“
22.11.1887. Verlage bitte um Rücksendungen von Richard von Krafft Ebing: „Psychopathia Sexualis“, um Bestellungen bedienen zu können (auch 24.11.1887)
1888
26.09.1888. Verlage bitte um Rücksendungen der 3. Auflage von Richard von Krafft Ebing: „Psychopathia Sexualis“, um Bestellungen bedienen zu können
1890
29.08.1890. Werbung. Wilhelm Bölsche: „Heinrich Heine“ (Herzer 258. Fünf Zeilen unterhalb der Markierung im BB. In dem Buch von Bölsche, dass schon 1898 erschien, geht es um die „Platen-Affäre“ von 1827 – siehe Wikipedia).
1892
01.12.1892. Ein Buchhändler war „unverfroren genug (…), von einem Buch über ‚Männerliebe der Griechen‘ zu sagen, daß sein Verfasser den Gegenstand nicht als ein Laster oder ‚dergleichen Herkömmlichkeiten‘ auffasse“. (Gemeint ist offensichtlich Heinrich Hössli: „Eros, die Männerliebe der Griechen“)
1893
! 22.09.1893. Werbung von Max Spohr: Melchior Grohe: „Der Urning vor Gericht“ (Herzer 307. Das ist die erste Werbung von Max Spohr für ein schwules Buch. Mit der Gründung des WhK 1897 wurde der Max Spohr-Verlag zum Haus- und Hofverlag der Homosexuellenbewegung)
1894
! 25.1.1894. S. 9-10 bzw. S. 533-. Unter der Überschrift „Versuchte Boykott“ berichtet Herr Grunow von einem Konflikt mit dem Spohr-Verlag. Er bekam vom Spohr-Verlag Werbung für das Buch „Die Enterbten des Liebesglücks“. Für ihn wurde die Homosexualität in einer Weise behandelt, „über die man empört sein konnte“ und hielt es deshalb für sein Pflicht, das Buch der Staatsanwaltschaft zu übergeben. Nach Spohr sah die Staatsanwaltschaft jedoch keinen Handlungsbedarf, „da absolut nichts in dem Buch zu finden ist, was die Staatsanwaltschaft angehen könnte“. Spohr wollte daraufhin von seinem Denunzianten das Geld für das Buch erstattet bekommen und drohte mit einem Boykott bei der Belieferung mit weiterer Literatur. Herr Grnow fügte sich und erklärte sich bereit, die Kosten für das Buch zu erstatten. (Herzer 308)
! 29.01.1894. Entgegnung von Spohr mit dem Beitrag „Antwort auf den Artikel versuchter Boykott“. Spohr dankt (ironisch) seinem Denunzianten für die Veröffentlichung und vergleicht „Die Enterbten des Liebesglücks“ mit Richard von Krafft-Ebings Werk „Psychopathia sexualis“ und betont: „Schilderungen der seelischen Zustände und Kämpfe der Urninge gehören in das Buch“. Mit Anmerkung der Redaktion, dass sie den „wissenschaftlichen Wert“ von de Joux‘ Buch nicht beurteilen können.
21.04.1894 Verbot in Österreich: Otto de Joux
29.11.1894: Werbung für die Zeitschrift „Die Gesellschaft“ mit einem Beitrag zu dem Buch von Oskar Panizza „Bayreuth und Homosexualität“ (Herzer 332).
1895
02.11.1895. Johanna Elberskirchen: „Die Prostitution des Mannes“ (Lesbische Autorin, der Inhalt des Buches steht nicht in einem homosexuellen Kontext)
1896
05.03.1896: In Österreich verboten: Oscar Sero: „Der Fall Wilde und das Problem der Homosexualität“ (Herzer 347)
03.09.1896: Werbung: Melchior Grohe: „Der Urning vor Gericht“.
1897
11.02.1997. Werbung. Max Spohr macht Werbung u.a. für Otto de Joux: „Die hellenische Liebe der Gegenwart“ (Herzer 368)
01.06.1897. Ein Buchhändler in Paris sucht Marx: „Urningsliebe“ (KVK, Herzer 199. Diese Schrift gibt es online. Gemeint ist das Buch von Heinrich Marx mit dem Titel: „Urningsliebe. Die sittliche Hebung des Urningthums und die Streichung des § 175 des deutschen Strafgesetzbuches. Ein Wort an das deutsche Volk, der Männer der Wissenschaft und die Mitglieder des deutschen Reichstages“ aus dem Jahr 1875).
07.10.1897: Werbung: Neu erschienen: Oswald Oscar Hartmann: „Das Problem der Homosexualität“ (Herzer 355)
1898
03.06.1898. S. 4149 (geht von S. 4149- 4152). In Rußland verboten: Edward Carpenter: „Die homogene Liebe“ (Herzer 323. Diese Schrift gibt es online) und Wilhelm van Erkelenz: „Strafgesetz und widernatürliche Unzucht“ (Herzer 324, erschien 1895. Diese Schrift gibt es online)
03.06.1898. S. 4150. In Rußland verboten: Johannes Guttzeit: „Naturrecht oder Verbrechen? Eine Studie über weibliche Liebe und umgekehrt“ (Herzer 327).
03.06.1898. S. 4151. In Rußland verboten: Marc André Raffalovich: „Die Entwicklung der Homosexualität“ (Herzer 334, von 1895. Diese Schrift gibt es online); Schrenck-Notzing: „Ein Beitrag zur Ätiologie der conträren Sexualempfindung“ (Herzer 325, von 1895. Diese Schrift gibt es online).
18.08.1898: Werbung: Max Spohr-Verlag mit Titeln über Homosexualität: Frey: „Die Männer des Rätsels“ (Herzer 380), Karl Heinrich Ulrichs (vier Schriften); James von Wilpert: „Das Recht des dritten Geschlechts“ (Herzer 392).
! 29.08.1898. Werbeanzeige von Adolf Brand für seine Zeitschrift „Der Eigene (Herzer 3313. „Der Eigene“ erschien seit 1896 und war die ersten Homosexuellenzeitschrift der Welt. Mittlerweile wird sie vollständig auch online angeboten)
22.09.1898. S. 6921-6922: In Rußland „ganz oder teilweise“ verboten (Fortsetzung M-W). Albert Moll: „Die konträre Sexualempfindung“; Th. Ramien (d.i. Magnus Hirschfeld): „Sappho und Socrates“ und Oscar Sero: „Der Fall Wilde und das Problem der Homosexualität“.
27.10.1898. Werbung. Adolf Wilbrandt: „Fridolins heimliche Ehe“
25.11.1898. Werbung. Adolf Wilbrandt: „Fridolins heimliche Ehe“. 3. Auflage
1899
03.01.1899. Artikel: N. N.: „Begriff der unzüchtigen Abbildung“ mit dem Beispiel „Akte widernatürlicher Unzucht“.
21.06.1899. Verbot in Österreich: Otto de Joux: „Die Gefahren der modernen Ehe“ (Im Gegensatz zu seinen ersten beiden Büchern steht dieses dritte Buch nicht in einem homosexuellen Kontext)
12.08.1899. Handelsregistereintrag. Der Redaktionssitz von Adolf Brand wird nach (Berlin) Neu-Rahnsdorf verlegt. (Der Homosexuellenaktivist Adolf Brand hat u.a. die Homosexuellenzeitschrift „Der Eigene“ herausgegeben)
1900
26.01.1900. In Rußland „vollständig“ verbotene Bücher (Fortsetzung M-W): Frey Ludwig: „Die Männer des Rätsels und der Paragraph 175“; Grabowsky, Nobert: „Die verkehrte Geschlechtsempfindung“; Hartmann, O.O: „Das Problem der Homosexualität…“; Henne am Rhyn: „Die Gebrechen und Sünden der Sittenpolizei“; Hermann, H.: „Die Schuld der Väter. Ist die gleichgeschlechtliche Liebe eine Sünde? Roman“ (Spohr-Verlag); Magnus Hirschfeld: „§ 175“; De Joux, Otto: (beide homosexuellen Bücher); Trosse: „Ist ‚freie Liebe‘ Sittenlosigkeit“ (1897). (Die S. 27 ist auch abgedruckt in „Die Enterbten des Liebesglücks. Max Spohr (1850-1905). Pionier schwuler Literatur“. 2001, S. 34)
27.01.1900. S. 757-759. (Von M- Schluss folgt noch). In Rußland verbotene Bücher: Karl Heinrich Ulrichs mit neun seiner Schriften; „Ein Weib? Psychologisch-biographische Studie über eine Konträrsexuelle“ (Schlagwort lesbisch).
14.05.1900. Werbung vom Verlag von Adolf Brand: Elisarion von Kupffer: „Lieblingminne und Freundesliebe“ (Dabei handelt es sich um die erste homosexuelle Anthologie der Weltgeschichte. Siehe dazu auch meinen Artikel auf queer.de)
1901
13.03.1901. S. 2080-2081: In Rußland „ganz oder teilweise“ verboten (A-P.). „Eros vor dem Reichsgericht“; „Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen“; „Laster oder Unglück? Oder besteht der § 175 des deutschen Reichstrafgesetzbuches zu Recht?“
04.04.1901: Werbung einer Buchhandlung: Friedrich Wachenfeld: „Homosexualität und Strafgesetzbuch“ (Herzer 502)
02.05.1901: Neuerscheinung: Friedrich Wachenfeld: „Homosexualität und Strafgesetzbuch“ (Herzer 502)
! 09.07.1901. Werbung. Aimée Duc: „Sind es Frauen? Ein Roman über das dritte Geschlecht“. (Schlagwort Lesbisch; KVK: 1901)
1902
01.02.1902: Demnächst erscheint: Iwan Bloch: „Beiträge zur Aetiologie der Psychopathia Sexualis“ (Herzer 506).
18.01.1902. Handelsregistereintrag. Die Firma von Adolf Brand wurde gelöscht. (s.a. 29.03.1902)
08.02.1902. Werbung von Max Spohr: Magnus Hirschfeld: „Was soll das Volk vom Dritten Geschlecht wissen?“ (Herzer 484, 1901, Weiter Auflagen bis 1911)
14.03.1902. S. 4: Werbung: Albert Moll: „Wann dürfen Homosexuelle heiraten?“ (Herzer 528)
14.03.1902. S. 18: Werbung: Albert Moll: „Wann dürfen Homosexuelle heiraten?“ (Herzer 528)
29.03.1902. Handelsregistereintrag vom 19. März.1902. Bei der Buchhandlung Der eigene sind Adolf Brand und Hermann Borchardt die neuen Gesellschafter. (s. a. 18.01.1902).
05.04.1902. Börsenverein der deutschen Buchhändler. Die Firma Adolfs Brands Verlag ist erloschen
10.07.1902. Reichsgericht. Zunächst hatte das Landgericht Berlin den Verleger der Zeitschrift „Satyr“ wegen einem Beitrag über einen Hermaphroditen verurteilt. Das Reichsgericht war jedoch anderer Meinung und hat die Schrift als nicht „unzüchtig“ eingeschätzt. (siehe 10.7.1902 und 09.04.1903)
17.09.1902. S. 7346. Werbung: M. Braunschweig: „Das dritte Geschlecht“ (Herzer 508)
! 17.09.1902. S. 7366. Werbung: M. Braunschweig: „Das dritte Geschlecht“. Erklärungen: „Mit Beiträgen zum homosexuellen Problem“. Einer der „heikelsten Kulturfragen“. Der Verfasser „verlangt (eine) Stellungnahme des Publikums gegen eine Erscheinung, über die es sich geflissentlich belügt. Es ist ein Weckruf gegen die Gefahren der Homosexualität“. (Herzer 508).
! 26.09.1902. Werbung: M. Braunschweig: „Das dritte Geschlecht (gleichgeschlechtliche Liebe)“ mit weiteren Erklärungen: „Der effektvolle, ins Auge springende Umschlag sichert eine rege Nachfrage zu“
15.11.1902. Werden zurückerbeten: M. Braunschweig: „Das dritte Geschlecht (gleichgeschlechtliche Liebe)“
17.11.1902. Werbung Hans Rau: „Liebesfreiheit! Urninge und Tribaden. Ein Aufruf an das Volk“ (Herzer 584 mit der Jahresangabe 1903, Schlagwort: lesbisch)
17.11.1902. Werden zurückerbeten: M. Braunschweig: „Das dritte Geschlecht (gleichgeschlechtliche Liebe)“.
04.12.1902. Werbung. R. J.: „Der Fall Krupp“ (Mit dem Verfasser und aufgrund der 29 Seiten kann es sich nicht um eine der beiden gleichnamigen Broschüre in Herzer 550-551 handeln)
18.12.1902. Werbung von Max Spohr: Pugnator: „Triumph der Liebe“ (vermutlich Belletristik und deshalb nicht im Herzer) und Reiffeg (d.i. Otto Kiefer): „Die Bedeutung der Jünglingsliebe für unser Zeit“. (Herzer 523).
! 24.12.1902. Werbung: A. Sper: „Capri und die Homosexuellen“ (Herzer 581. Die Broschüre steht in direkter Verbindung mit dem Tod des „Kanonenkönigs“ Alfred Krupp auf Capri. Nach Wikipedia sind „A. Sper“ und „Hans Rau“ zwei unterschiedliche Pseudonyme für den bekannten Schriftsteller Reinhold Gerling. Für Herzer und andere ist „A. Sper“ ein Pseudonym für den Schriftsteller Hans Rau)
30.12.1902. Werbung. A. Sper: „Capri und die Homosexuellen“. Mit Erklärung „volle Wahrheit über Krupp“
1903
01.01.1903. Inhaltverzeichnis. Einziehung eines Flugblattes des Ingenieurs Franz Egon Eickhoff zur Verteidigung der gleichgeschlechtlichen Liebe. (siehe 18.07.1903)
03.01.1903. Werbung: „Capri und die Homosexuellen“
12.01.1903. Werbung für Braunschweig: „Das dritte Geschlecht“. Beschreibung
! 13.01.1903. Werbung. Paul Günther: „Homosexual in ethisch-religiöser Beleuchtung unter Bezugnahme auf das Wirken des Herrn A. Fleischmann mit besonderer Berücksichtigung seiner Broschüre ‚Krupp auf Capri und auf Essen‘“. (Günther ist Herzer 559; Fleischmann ist Herzer 554. August Fleischmann war ein Homosexuellenaktivist aus München. Alle seine Broschüren sind als Reprint erhältlich. Siehe Albert Knoll: „‘Gott sei Dank, dass ich so bin‘. August Fleischmann. Ein Vorkämpfer der Münchner Homosexuellenbewegung“, 2007. Fleischmanns Broschüre „Der Fall Krupp“ von 1902/1903 wird von Herzer, vom KVK und von Albert Knoll mit unterschiedlichen Untertiteln zitiert, was sich nicht nur mit unterschiedlichen Auflagen begründen lässt).
17.01.1903. Eintrag vom 07.01.1903: Der Buchhändler Hermann Borschardt ist aus der Gesellschaft Adolf Brand, bzw. der Eigene ausgeschieden.
23.01.1903 „Übersetzungsrecht (…) zu vergeben“: Alfred Fuchs: „Richard Wagner und die Homosexualität“ (Herzer 557, 1903).
20.01.1903. Werbung. A. Sper: „Capri und die Homosexuellen“. II. Auflage
28.01.1903: Werbung: *** „Der Fall Krupp. Sein Verlauf und seine Folgen“ (Herzer 550)
! 06.02.1903: Werbung: Ludwig E. West: „Homosexuelle Probleme im Lichte der neusten Forschung allgemeinverständlich dargestellt“. Aus der Einleitung: „Der Gebildete soll und muß wissen, was unter gleichgeschlechtlicher Liebe (Homosexualität) zu verstehen ist“. Die Wissenschaft geht voran und die „Fachliteratur droht ins Ungeheure zu wachsen“. Es geht um „Dinge; die bisher ebenso geheimnisvoll wie interessant waren“. Auszüge aus dem Inhaltsverzeichnis (Herzer 591).
07.02.1903: Werbung: Alfred Fuchs: „Richard Wagner und die Homosexualität“ (1903)
! 07.02.1903: Werbung: Reinhold Gerling: „Die verkehrte Geschlechtsempfindung und das dritte Geschlecht“. Mit Erklärungen, dass „gerade jetzt eine vollständige Aufklärung über die Geheimnisse des dritten Geschlechts“ erwünscht ist. (Herzer 438, 1900)
! 11.02.1903. (S. 7, bzw. 1161). Broschüren zum Tod von Kruppe: R. J.: „Der Fall Krupp“; „Der Fall Krupp. Sein Verlauf und seine Folgen“; Paul Günther: „Homosexual in ethisch-religiöser Beleuchtung“. (Zum Tod von Krupp auf Capri erschien hier eine Krupp-Bibliographie. Teil I: S. 1160-1165. Lange Einleitung ohne Hinweis auf Homosexualität. Was hier fehlt ist August Fleischmann: „Der Fall Krupp. Eine zeitgemäße Betrachtung“. Damit sind insgesamt mindestens fünf Broschüren über Homo erschienen).
11.02.1903. (S. 8. bzw. 1162) Werbung: A. Sper: „Capri und die Homosexuellen“ (Autor weist die „Beschuldigungen“ gegen Krupp zurück)
! 12.02.1903. Krupp-Bibliographie. Teil II und Ende (S. 1201 bis S. 1205), u.a. mit „Der Fall Krupp“ In: „Die Neue Zeit“ vom 29.11.1902.
14.02.1903. Werbung: Reinhold Gerling: „Die verkehrte Geschlechtsempfindung und das dritte Geschlecht“. Erklärung
26.02.1903. Werbung: West: „Homosexuelle Probleme“
! 09.04.1903. Reichsgericht. Zunächst hatte das Landgericht Berlin den Verleger der Zeitschrift „Satyr“ wegen einem Beitrag über einen Hermaphroditen „mit seinen vielseitigen geschlechtlichen Beziehungen“ verurteilt. Das Reichsgericht war jedoch anderer Meinung und hat die Schrift als nicht „unzüchtig“ eingeschätzt. (siehe 10.7.1902 und 09.04.1903)
17.04.1903. „Capri und die Homosexuellen“. 3. erweiterte Auflage.
30.04.1903. Werbung: Braunschweig. „Das dritte Geschlecht“.
12.05.1903: Werbung: ***: „Der Fall Krupp. Sein Verlauf und seine Folgen“.
18.05.1903: Werbung: Otto Weininger: „Geschlecht und Charakter“, dass in 14 Tagen erscheint (Herzer 593. S. a. 11.6.1903).
26.05.1903: Werbung: Eugen Dühren (d.i. Iwan Bloch): „Das Geschlechtsleben in England“. Mit Inhaltsverzeichnis: Homosexualität. (Herzer 466).
! 10.06.1903: Walther König: „Betrachtungen eines Buchhändlers“ als Zitat aus der „Täglichen Rundschau“: „Es ist erschreckend, wie sich die Literatur des Homosexuellen unter der gleißnerischen Maske der Wissenschaft, in den letzten Zeiten ans Licht drängte“.
11.06.1903: Werbung: Otto Weininger: „Geschlecht und Charakter“, das in 14 Tagen erscheint (s.a. 18.5.1903).
18.06.1903. Werbung: Hans Fischer: „Homosexualität, eine physiologische Erscheinung?“ (Herzer 552).
! 25.06.1903. Schriften von August Fleischmann. Sieben verschiedene Broschüren über Homosexualität (Alle als Reprint enthalten in: Albert Knoll: „Gott sei dank, dass ich so bin“, 2007)
26.06.1903: Werbung Edwin Bab: „Die gleichgeschlechtliche Liebe“. Vom Verlag Hugo Schildberger (Herzer 545. Das ist auch der Verlag des Homosexuellenromans „Anders als die Andern“, 1904).
! 18.07.1903. Redaktionelles. Über einen Prozess wegen einem Flugblatt von Franz Egon Eickhoff zur Verteidigung der gleichgeschlechtlichen Liebe. Er ist Mitglied des WHK. Freispruch vom Landgericht Leipzig am 20.02.1903, aber Verurteilung vom Reichsgericht am 16.07.1903, weil das Flugblatt „objektiv unzüchtig“ sei. (S.a. MB des WhK von Jan. 1903: Die Hoffnung, dass der Termin günstig verläuft. Hier auch JfsZ 5: 1001 über ein Gedicht aus diesem Flugblatt).
01.10.1903: Werbung vom Verlag Max Spohr: „Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen"
09.11.1903: Werbung. Hans Fischer: „Homosexualität, eine physiologische Erscheinung“
1904
01.01.1904. Inhaltsverzeichnis: Verurteilung von Spohr und Brand mit Verweisen (siehe 13.6.1904)
01.01.1904. Inhaltsverzeichnis mit Magnus Hirschfeld (s. 8.11.1904)
02.01.1904. S. 10. In Rußland verboten: Edwin Bab: „Die gleichgeschlechtliche Liebe“
02.01.1904. S. 12. In Rußland verboten: August Fleischmann: „Die Bevorzugten des Liebesglücks“, „Enthüllungen über die Freundlinge“ und „Die Überbevölkerungsfrage und das dritte Geschlecht“
02.01.1904. S. 12. In Rußland verboten: „Der Fall Krupp. Sein Verlauf und seine Folgen“; Hans Fischer: „Homosexualität“; August Fleischmann (drei Schriften)
04.01.1904. In Rußland verboten: Ferdinand Karsch-Haack: „Der Putzmacher von Glarus. Heinrich Hössli. Ein Vorkämpfer der Männerliebe“. (Herzer 566).
04.01.1904: Werbung für das „Jahrbuch für sexuellen Zwischenstufen“. Mit den Preisen
07.01.1904. In Rußland ganz oder teilweise verboten: Ludwig E. West: „Homosexuelle Probleme“
! 05.02.1904: Werbung: Drama: August Adolf, Friedrich: „In eigener Sache“. Erläuterungen: „Das Werk behandelt die aktuelle Frage der Homosexualität in wirklich packender Weise. Wir sehen einen heißen, verzweifelten Kampf, getragen von höchster Moralität und Begeisterung für alles Schöne, der sich aber vergebens richtet gegen die Vorurteile der Welt, die als Verbrechen ahndet, was als Krankheit barmherzig geschont und verstanden werden sollte“. (Nachdruck in dem Sammelband „Jasminblüthe. Schwule deutschsprachige Theaterstücke um 1900“, 2018). Nicht bei Wolf Borschers. Nicht im Hergemöller. Nicht im ZVAB. Dobler S. 98 mit Hinweis auf den 8. und 9. Jahrgang. Im 8. Jg geht es nur um Spenden)
19.02.1904. Werbung: Reinhold Gerling: „Das dritte Geschlecht“.
18.03.1904: Werbung von Max Spohr: Magnus Hirschfeld: „Was soll das Volk vom dritten Geschlecht wissen?“
! 04.05.1904: Werbung: W. Rheinhard: „Schönheit und Liebe“. Mit Inhalt: „homosexuelles Schönheitsempfinden“ (Nicht im Herzer vermutlich weil Belletristik; KVK: 1904)
15.05.1904. Werbung. Max Spohr-Verlag: Johanna Elberskirchen: „Die Liebe des dritten Geschlechts“. (Herzer 609. Schlagwort lesbisch) und Magnus Hirschfeld: „Das Ergebnis der statistischen Untersuchung über den Prozentsatz der Homosexuellen“ (Herzer 624).
! 13.06.1904: Hinweis auf Verurteilungen im Kontext von „Der Eigene“. Mit Kommentaren zur Verurteilung. Spohr wird zu 150 Mark (das Januar und das Februar-Heft von 1903 sind bei Spohr erschienen), Brand zu zwei Monaten Gefängnis.
21.06.1904: In Rußland ganz oder Teilweise verboten: „Capri und die Homosexuellen“
17.08.1904. In Rußland verboten: Johanna Elberskirchen: „Die Liebe des dritten Geschlechts“.
18.08.1904. In Rußland verboten: Hans Rau: „Liebesfreiheit! Urninge und Tribaden. Ein Aufruf an das Volk“ (Herzer 584, 1903. Schlagwort lesbisch)
25.08.1904. Werbung. Braunschweig: „Das dritte Geschlecht“
01.09.1904: In Rußland ganz oder teilweise verboten: Magnus Hirschfeld: „Das Ergebnis der statistischen Untersuchung“
20.09.1904: Werbung: Demnächst erscheint als 3. Bd. der „Großstadt-Dokumente“ von Magnus Hirschfeld: „Die Homosexualität in Berlin“ (Wegen dem Autor und Bd. 3 muss es sich dabei um „Berlins Drittes Geschlecht“ von 1904 handeln. Herzer 623. Hier online. Der Name wurde offenbar kurz vor der Veröffentlichung noch umbenannt. S.a. Wikipedia über die Reihe „Großstadt-Dokumente“)
! 22.09.1904. Benedict Friedländer: „Die Renaissance des Eros Uranios“ mit viel Kommentar. (Herzer 614)
! 11.10.1904: „Kölnische Zeitung“ über die „Konferenz der Sittlichkeitsvereine“ in Köln im weiteren Kontext von unsittlicher Literatur und widernatürlicher Unzucht. Sie kritisiert die „beleidigenden Belästigungen der Homosexuellen“ durch die Zusendung von Material und dass ihre „Propaganda“ der Homosexuellen ein „öffentliches Ärgernis“ geworden ist
14.10.1904. Werbung vom Adolf Brand-Verlag: Edwin Bab: „Frauenbewegung und Freundesliebe. Versuch einer Lösung eines geschlechtlichen Problems“ (Herzer 597)
! 08.11.1904: Verurteilung von Magnus Hirschfeld wegen Beleidigung von Studenten
! 03.12.1904: Werbung: Herman Bang: „Michael“ (Die homosexuelle Thematik des Romans wird aus den unterschiedlichen Werbeanzeigen nicht ersichtlich. Der Roman wurde 1924 verfilmt. Von Bang stammt auch „Gedanken zum Sexualitätsproblem“ von 1919).
05.12.1904: In Rußland verboten „JfsZ“
1905
! 17.01. 1905. Artikel Otto von Leixner: „In Sachen des Volksbundes“. Der Autor ist vom „Volksbund zum Kampfe gegen den Schmutz in Wort und Bild“. „Man“ wird als Feind der Wissenschaft angesehen, nur weil er Bücher kritisiert, die in „Romanform oder in Gedichten die gleichgeschlechtliche Liebe anpreisen“. (Der Name ist offenbar falsch wiedergegeben und meint den „Volksbund zur Bekämpfung des Schmutzes in Wort und Bild“)
! 30.01.1905. Dr. Marcinowski vom „Volksbund zur Bekämpfung des Schmutzes in Wort und Bild“. Mit einem homophoben Kommentar. Eine „krankhafte Sinnlichkeit“ werde „angezüchtet. (…) Das gelte auch für die meisten Homosexuellen“
! 04.05.1905: Platens Tagebücher mit Kommentar
! 06.05.1905. Otto Bielefeld: „Der unsittliche Vertrieb im Buchhandel“ mit einem Kapitel über den -§ 175 und Magnus Hirschfeld. Er hat die Petition unterzeichnet, fragt sich aber nun doch, ob es noch andere Leute gibt als die „verdorbenen Wissenschaftler des humanitären Komitees“? (Schlagwort WhK)
15.07.1905: Werbung. „Zur Psychologie unserer Zeit“. Hrsg. Verphantor. Inhalt: Das 5. Heft behandelt Homosexualität.
! 27.09.1905: Platens Tagebücher mit Kommentar
10.11.1905. Fischer-Verlag bittet um Rücksendung aller Romane von Herman Bang: „Michael“
11.11.1905. Fischer-Verlag bittet um Rücksendung aller Romane von Herman Bang: „Michael“
1906
18.01.1906. Ganzseitige Werbung für Wilhelm Walloth: „Eros. Roman aus dem alt-griechischem Künstlerleben“. (In der frühen Homosexuellenbewegung war dies eines von drei Büchern des Autors, die homosexuell rezipiert wurden)
22.01.1906. S. 4. Werbung. Fritz Wüst: „Die geschlechtliche Betätigung des Menschen unter besonderer Berücksichtigung der Homosexualität“ (Herzer 734, 1905).
22.01.1906. S. 5. Werbung: Wilhelm Hammer: „Über Prostitution und Homosexualität“ (Herzer 691. Separatdruck von 8 Seiten aus einer medizinischen Monatsschrift).
01.02.1906. In Rußland verboten: „Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen“
! 27.03.1906: Johannes Schlaf: „Walt Whitman Homosexueller? Kritische Revision einer Whitman-Abhandlung von Dr. Eduard Bertz“. Mit Kommentar (Herzer 792, KVK)
! 14.04.1906. Werbung: Reinhold Gerling: „Die der Liebe Glück nicht kennen“. Mit Kommentar, dass Gerling di Homosexualität weder verherrlichen, noch verteidigen möchte (Herzer 1063 kennt nur die 3. Auflage von 1910)
26.04.1906: Werbung: Johannes Schlaf: „Walt Whitman Homosexueller?“
30.05.1906: Werbung: Hanns Fuchs: „Ideen zur sozialen Lösung des homosexuellen Problems“. (Herzer 756)
26.06.1906: Werbung von Spohr: Max Kaufmann: „Licht und Wahrheit über die homosexuelle Frage“.
27.06.1906: Werbung: In Kürze erscheint das zweite Bändchen von Pudor: „Nacktkultur“, dass auch Stellen über Homosexualität enthält (Nicht im Herzer. Im KVK nachgewiesen).
04.07.1906. Werbung eines Buchhändlers: Hans Ostwald: „Männliche Prostitution“ (Herzer 785).
13.07.1906: in Rußland ganz oder teilweise verboten: Erich Mühsam: „Die Homosexualität“ (Herzer 573).
! 26.07.1906. Werbung: Magnus Hirschfeld: „Berlins drittes Geschlecht“. Mit Erklärungen
! 20.08.1906. Werbung von Walter Fiedler: Magnus Hirschfeld: „Das dritte Geschlecht“. Mit Erklärungen (Gemeint ist aber „Berlins drittes Geschlecht“, weil es um den zweiten Band der Grossstadt-Dokumente geht. Siehe auch Werbung vom 26.7.1906).
06.09.1906. S. 8429. Magnus Hirschfeld als Sachverständiger. (ohne homosexuellen Zusammenhang. Weitere Gutachtertätigkeiten ohne Kontext habe ich nicht mit aufgeführt.)
06.09.1906. S. 8430. (siehe voriger Eintrag)
19.10.1906: S. 7: Werbung von Spohr: JfsZ
19.10.1906: S. 41. Iwan Bloch: „Sexualleben unserer Zeit“ (Herzer 741)
15.11.1906: Werbung: Fritz Wüst: „Die geschlechtliche Betätigung des Menschen“
29.11.1906. Ganzseitige Werbung für Wilhelm Walloth: „Eros. Roman aus dem alt-griechischem Künstlerleben“
1907
03.01.1907. Werbung: Magnus Hirschfeld: „Die Kenntnis der homosexuellen Natur eine sittliche Forderung“ (Herzer 835)
05.01.1907. Werbung. Erich Mühsam: „Homosexualität“
09.01.1907. Werbung: Magnus Hirschfeld: „Die Kenntnis der homosexuellen Natur eine sittliche Forderung“
! 24.01.1907. Die Wochenschrift „Die Standarte“ mit einem Beitrag von B. von Dernburg und Leutnant Alexander: „Die Homosexuellen im Wahlkampf“ (Nicht im Herzer).
22.01.1907. Werbung. Adolf Wilbrandt: „Fridolins heimliche Ehe“. 4. Auflage
30.01.1907. Werbung. Edward Carpenter: „Das Mittelgeschlecht“ (Herzer 819)
25.02.1907: Rücknahme: Iwan Bloch: „Das Sexualleben unserer Zeit“
18.04.1907. Werbung: Max Spohr Verlag. Franz Reddi: „Der fremde Gott“ (1907). (Nachdruck in dem Sammelband „Jasminblüthe. Schwule deutschsprachige Theaterstücke um 1900“, 2018).
10.05.1907. Werbung: „Aus eines Mannes Mädchenjahren“. Nachwort von Magnus Hirschfeld.
05.06.1907. Werbung: „Aus eines Mannes Mädchenjahren“. Nachwort von Magnus Hirschfeld. (Nicht im Herzer)
13.06.1907. Werbung von Spohr: Lothar Brieger-Wasservogel „Die Liebe als Kunstwerk. Ein moderner Dialog im Sinne Platos“ (Herzer 818)
14.06.1907. „Schönheit und Liebe“ mit einem Beitrag „Homosexuelles Schönheitsempfinden“ (s.o.)
29.06.1907. In der Zeitschrift „Deutscher Kampf“ in Heft 13 Beiträge über „Gleichgeschlechtliche Liebe (§ 175)“ und „Homosexuelle Leipziger Spezialtypen“ (Nicht im Herzer)
! 06.07.1907: Rudolf Quanter: „Wider das dritte Geschlecht“. Mit Rezension aus „Die Wahrheit“ (Herzer 652)
08.07.1907. Mitte Juli werden versendet: Max Kaufmann: „Heinrich Heines letzter Liebestraum“ (Nicht im Herzer; KVK) und Ludwig Frey: „Die Homosexualität im Lichte der Kunst“ (Herzer 825). Siegfried Moldau: „Wahrheit“. (Von Moldaus „Wahrheit“ gibt es einen Nachdruck in dem Sammelband „Jasminblüthe. Schwule deutschsprachige Theaterstücke um 1900“, 2018).
! 11.07.1907. Oscar Wilde: „Der Priester und der Ministrant“ (Aka: „Der Priester und der Messnerknabe“) vor dem Reichsgericht.
! 16.07.1907. L. S. A. M. Römer: „Die uranische Familie“. Mit Kommentar: „Die aktuellen Ereignisse der letzten Zeit machen es für die Gebildeten absolut notwendig, das Wesen der Homosexualität“ kennen zu lernen. (Schlagwort Harden. Herzer: 789. KVK: 1906)
26.08.1907. Redaktionelles zum 70. Geburtstag von Adolf Wilbrandt mit Hinweis auf „Fridolins heimliche Ehe“
06.09.1907. Werbung: Gustav Ratzenhofer: „Soziologie“. Mit Inhaltsbeschreibung über „Homosexualität“ (Nicht im Herzer; KVK: 1907)
25.09.1907. Werbung. Adolf Nebenzahl: „Die Puppenjungs. Szenen aus dem dunklen Berlin in fünf Aufzügen“ (KVK 1907. Vermutlich Drama bzw. Theater)
27.09.1907. Werbung: Magnus Hirschfeld: „Berlins Drittes Geschlecht“.
! 26.10.1907. ganzseitige Werbung. Hrsg. Oscar Schumann-Arndt: „Wir vom Dritten Geschlecht. Lebensbeichte eines Entarteten. Nach den Aufzeichnungen eines Selbstmörders“. Dieses „erschütternde“ Dokument ist von „brennendsten aktuellen Interesse und wohl die bedeutendste Schrift der homosexuellen Literatur“. Im Anhang wird zum ersten Mal „der Hang der Conträrsexuellen zum Spiritismus aktuell und aus Anlass des Prozess Harden besprochen“. (Schlagwort: Harden; KVK)
! 28.10.1907. Reinhold Gerling: „Die der Liebe Glück nicht kennen“. Mit Kommentar: Über das im Harden-Prozess „viel erörterte Thema der Homosexualität gibt diese Schrift volle Aufklärung“.
30.10.1907. Reinhold Gerling: „Die der Liebe Glück nicht kennen“. Mit Kommentar: Über das im Harden-Prozess „viel erörterte Thema der Homosexualität gibt diese Schrift volle Aufklärung“.
01.11.1907. S. 11430. Werbung: J. L. Casper: „Das Treiben der Homosexuellen“ (Herzer 820)
! 01.11.1907. S. 11438. Werbung vom Spohr-Verlag. Wegen dem Harden-Prozess werden fünf Bücher von Magnus Hirschfeld über Homosexualität beworben: „Vom Wesen der Liebe“ (Herzer 766 mit dem Jahr 1906), „Der urnische Mensch“ (Herzer 563 mit Jahr 1903), „Sappho und Sokrates“; „Die homosexuelle Frage“ und „Das Ergebnis der statistischen Untersuchung“. „Max Spohr. Spezialverlag homosexueller Literatur“
! 01.11.1907. S. 11463. Werbung: Casper: „Das Treiben der Homosexuellen. Volle Aufklärung zum Verständnis der Andeutungen und ‚halben Worte‘ im Moltke-Harden-Prozess“. (Herzer 820).
! 05.11.1907. S. 30. Werbung: Hirschfeld: „Berlins Drittes Geschlecht“. Mit Kommentar: „Zum Moltke-Harden-Prozess“ und vom „Sachverständigen“ in diesem Prozess.
! 05.11.1907. S. 38. Werbung. „Wir vom Dritten Geschlecht“. Hrsg. Oskar Schumann-Arndt. Mit Kommentar über Harden
! 06.11.1907. Werbung: Paul Julius Möbius: „Geschlecht und Entartung“ (Herzer 572) und Braunschweig: „Das dritte Geschlecht“. Sie basieren nicht auf einem „Sensationsbedürfnis“.
09.11.1907. Werbung. „Wir vom Dritten Geschlecht“. Hrsg. Oskar Schumann-Arndt.
12.11.1907. Redaktionelles: Justizrat Dr. Fuld: „Ausarbeitung und Arbeit im Sinne des Urheberrechtsgesetzes“. Es geht ihm aber nur darum, ob eine Zusammenstellung von Berichten anderer eine selbständige Arbeit sein kann. Nur am Rande kommt er dabei auch auf den Homosexuellen-Skandale von Harden ein.
02.12.1907. Casper: „Das Treiben der Homosexuellen“
! 04.12.1907. S. 6. Werbung: Hermann Michaelis: „Die Homosexualität in Sitte und Recht“ beim Verlag Hellas in Berlin (Herzer 850). Mit Hinweis auf Magnus Hirschfeld.
! 04.12.1907. S. 23. Werbung: Hermann Michaelis: „Die Homosexualität in Sitte und Recht“. Mit einem Zitat von Magnus Hirschfeld aus dem Vorwort
! 06.12.1907. Werbung: Hermann Michaelis: „Die Homosexualität in Sitte und Recht“. Mit einem Zitat von Magnus Hirschfeld aus dem Vorwort
! 10.12.1907. Redaktionelles. Der Buchhändler Hans Speyer verwendet in „Perversität und Weihnachtskatalog“ den Begriff „durchseucht“. In den bei ihm eingereichten Prospekten geht es um „Männliche Bräute“ und um „Urningsliebe“, die so „angepriesen (wird), daß ein Unbefangener glauben muß, dass nur noch die § 175-Männer und ihr ekelhaftes Treiben unsere literarische Produktion darstellen“.
13.12.1907. Werbung: Hermann Michaelis: „Die Homosexualität in Sitte und Recht“
1908
01.01.1908: S. 3. Register. B wie Beschlagnahmung: „Liebchen. Ein Roman unter Männern“ (KVK, 1908 erschienen) und Roster-Erfft: „(Lesbischer) Liebeskultus“.
01.01.1908: S. 9. Register. B wie Beschlagnahmung: „Liebchen. Ein Roman unter Männern“ (1908 erschienen)
01.01.1908: S. 12. Register. L wie Liebchen. Beschlagnahmung: „Liebchen. Ein Roman unter Männern“ (1908 erschienen)
01.01.1908. S. 19. Register Sagitta: Namenlose Liebe
01.01.1908: S. 39. Register. Beschlagnahmung: „Liebchen. Ein Roman unter Männern“ (1908 erschienen)
01.01.1908. S. 18. Urteil auf Unbrauchbarmachung: Roster-Erfft: „Lesbischer Liebeskultus“. (Nicht im Herzer, aber im KVK)
01.01.1908. S. 38. Urteil auf Unbrauchbarmachung: Roster-Erfft: „Lesbischer Liebeskultus“.
01.01.1908. S. 55. Register Sagitta: Namenlose Liebe
! 16.01.1908. Werbung. Hermann Michaelis: „Die Homosexualität in Sitte und Recht“. Mit Zitaten aus dem Geleitwort von Hirschfeld, dass er „dem Buch in Anbetracht seines durchaus wissenschaftlichen Charakters von Herzen die weiteste Verbreitung wünsche“.
09.01.1908. Werbung. Zack: Sagitta: Gehör!
25.02.1908. Werbung. Zack: Sagitta: Gehör!
12.03.1908. Wiener Buchhandlung verkauft: „Liebchen. Ein Roman unter Männern“
! 23.03.1908. Urteil auf Unbrauchbarmachung: Roster-Erfft: „Lesbischer Liebeskultus“.
! 31.03.1908. Beschlagnahmung Amtsgericht Berlin vom 23.3.1908: „Liebchen. Ein Roman unter Männern“.
! 04.04.1908. Redaktionelles. Von einem Amtsgericht wird die Beschlagnahmung von drei Broschüren von Sagitta angeordnet, die alle im Verlag von Bernhard Zack erschienen sind: „Gehör! Nur einen Augenblick“, „Die namenlose Liebe“ und „Wer sind wir?“ (John Henry Mackay verwendete für seine Schriften über die „namenlose“ oder „griechische“ Liebe, sein Pseudonym „Sagitta“. Andere Werke wurden unter seinem Namen John Henry Mackay angeboten. Das bedeutet nicht, dass sein Pseudonym für homosexuelle Schriften gelüftet wurde). (Siehe 04.04.1908, 16.12.08 und 26.04.1909. Siehe auch PDF-S. 122, 472-474 der online-Ausgabe von Capri. Danach gab es eine Urteilsverkündung am 06.10.1909 zu 600 Mark. Hinweise dazu konnte ich im BB nicht finden)
! 01.05.1908. Werbung: Johannes W. Harnisch (d.i. Frank Wedderkopp): „Harden, Eulenburg – und Moltke“. Mit Kommentar: „eine Sensation allerersten Ranges“ (Herzer 969).
! 18.05.1908. Werbung: N. N.: „Daniel. Daniela. Aus dem Tagebuch eines Kreuzträgers“. Aus dem Inhalt: Es geht um einen Menschen „den die Natur unerbittlich unter dem Zwang einer verpönten geschlechtlichen Anlage gestellt hat“. „Zum ersten Mal hat hier ein Dichter den Stoff der Tragödie des ‚Dritten Geschlechts‘ bewältigt“. (KVK 1908, 3. Aufl. 1908, „Kreuzträger“ sind Ministranten)
25.05.1908. Werbung. Der Verleger Bernhard Zack: „Gemeinverständliche Schriften zur Förderung männlicher Kultur“
! 18.06.1908. Entscheidung des Reichsgerichts über unsittliche Postkarten im Kontext von Harden (s.a. 4.7.1908)
! 22.06.1908. Werbung. Halbmonatsschrift „Deutscher Kampf“. Mit Heft 11 mit dem Schwerpunktthema männliche und Heft 12 mit Schwerpunktthema weibliche Homosexualität in mindestens sechs Aufsätzen (Nicht im Herzer. Schlagwort lesbisch).
! 04.07.1908. Entscheidung des Reichsgerichts über unsittliche Postkarten im Kontext von Harden. (s.a. 18.6.1908)
13.07.1908. S. 7. Werbung von Spohr für das „JfsZ“
13.07.1908. S. 19. Werbung von Spohr für das JfsZ (IX Jg. von 1908 soeben erschienen)
31.07.1908. Werbung: Zimmer (=Julius Zinner): „Entspricht die Bestrafung der Homosexualität unserem Rechtsempfinden?“ (Herzer 987)
20.08.1908. Werbung. Julius Zinner: „Entspricht die Bestrafung der Homosexualität unserem Rechtsempfinden?“
10.09.1908. Werbung: „Wie sie lieben an des Thrones Stufen. ‚Five o’clock teas‘ der Homosexuellen bei Eulenburg-Wedel. Indiskretionen eines Augenzeugen“ (Herzer 976, der nur diese Ausgabe kennt. Das 25.-30 Tausend ist 1911 erschienen. Schlagwort Harden)
22.10.1908. In Rußland verboten: Roster Erfft: „Lesbischer Liebeszauber. Lebensbilder Liebesszenen“.
27.10.1908. Hermann Popp: „Geschichte der Sittlichkeit in der deutschen Vergangenheit“. Mit Inhaltverzeichnis über „Päderastie und Sodomie“. (Nicht im Herzer).
03.11.1908. Ernst Weiß: „Psychologische Streifzüge“ (Ohne den vollständigen Titel „über Oscar Wilde“, aber mit dem Hinweis auf ein Bild des „homosexuellen“ Wilde. Herzer 972)
06.11.1908. Beschlagnahmung Amtsgericht Berlin vom 23.3.1908: „Liebchen. Ein Roman unter Männern“.
14.12.1908. Werbung. Verlag Bernhard Zack: Friedländer: „Die Renaissance des Eros Uranios“
! 16.12.1908. Redaktionelles. Das Landgericht in Berlin urteilt gegen Bernhard Zack. Es geht um Publikationen von Sagitta, die auch unter dem Gesamttitel: „Die Bücher der namenlosen Liebe“ vertrieben wurden. Das Flugblatt „Gehör!“ wurde auch an Geistliche versendet, die sich beleidigt fühlten. Die Bitte, die Flugschrift auszulegen oder weiterzugeben, wurde als Zumutung angesehen. Weil Zack in Magdeburg bereits verurteilt wurde, kam es nicht zu einer erneuten Verurteilung. Das Verfahren in Berlin wurde eingestellt. (Siehe 04.04.1908, 16.12.08 und 26.04.1909).
! 21.12.1908: Mitteilungen aus Rußland: Verurteilung eines Redakteurs wegen dem Abdruck einer homosexuellen Erzählung zu hundert Rubeln
1909
01.01.1909. S. 62. Nur Jahresregister: Homosexualität. Siehe Zack bzw. S. 5010
01.01.1909. S. 74. Nur Jahresregister: Homosexualität. Siehe Zack bzw. S. 5010
01.01.1909. S. 78. Nur Jahresregister: Homosexualität. Siehe Zack bzw. S. 5010
01.01.1909. S. 113. Nur Jahresregister: Homosexualität. Siehe Zack bzw. S. 5010
01.01.1909. S. 149. Nur Jahresregister: Homosexualität. Siehe Zack bzw. S. 5010
01.01.1909. S. 159. Nur Jahresregister: Homosexualität. Siehe Zack bzw. S. 5010
04.01.1909. S. 5. Werbung Michaelis: „§ 175“
04.01.1909. S. 26. Werbung Michaelis: „§ 175“
05.01.1909. Werbung. Verlag Bernhard Zack: Benedict Friedländer: „Die Renaissance des Eros Uranios“
07.01.1909. S. 26. Werbung Michaelis: „§ 175“
13.03.1909. In Rußland verboten. Karl Franz von Leexow (Pseudonym): „Armee und Homosexualität. Schadet Homosexualität der militärischen Tüchtigkeit der Rasse?“ (Herzer1135, 1911).
07.04.1909. Werbung: Herman Bang: „Michael“. Mit Erläuterungen über die Sterbeszene (ohne dass dabei das homoerotische Verhältnis von Claude Zoret zu Michael auch nur angedeutet wird)
! 26.04.1909. vom Reichgericht. Bernhard Zack vor dem Reichsgericht. Das Landgericht in Magdeburg hatte den Verlagsbuchhändler Bernhard Zack zu 50 Mark Geldstrafe verurteilt, weil dieser einem Pastor Schriften von Sagitta zugesandt hatte, „die den Homosexualismus verherrlichen“. Von 5000 Personen, die diese Schrift ebenfalls bekommen haben, fühlten sich 19 beleidigt. Weil es nur einen Vorsatz für alle Versendungen gab, wurde er nur einmal verurteilt. (Siehe 04.04.1908, 16.12.08 und 26.04.1909).
27.04.1909: Werbung: Verlag Bernhard Zack: Benedict Friedländer: „Die Liebe Platons im Lichte der modernen Biologie“ (Herzer 1005).
03.05.1909. Eduard Westermarck: „Sexualfragen“. Mit Inhaltsbeschreibung, aber nur ein Wort „Homosexualität“ (Nicht im Herzer)
! 25.05.1909. Werbung: Roman: Hanns Fuchs: „Eros zwischen Euch und uns“. Mit Erläuterungen: Der Autor behandelt in diesem Roman „in einer sehr dezenten Weise das Problem der Homosexualität“ (KVK. Nicht im ZVAB. FL möglich)
21.06.1909. In Rußland verboten, jetzt aber wieder erlaubt. Braunschweig: „Das dritte Geschlecht“.
02.09.1909. In Rußland wieder erlaubt: Magnus Hirschfeld: „Sappho und Sokrates“. 2. Auflage ohne das Pseudonym (Herzer 341. Schlagwort lesbisch)
! 14.09.1909. Elsbeth Ebertin: „Auf Irrwegen der Liebe. Graphologische Betrachtungen“. Mit Erläuterungen, dass die Autorin für die „Homosexuellen“ keine Partei ergreifen möchte. Nicht im Herzer. KVK)
17.09.1909. Werbung. Vierteljahrsberichte des WhK
! 23.09.1909. Eugen Diederichs: „Zur Psychologie des Sortimenters. Reiseeindrücke“. Platos „Gastmahl“ lässt sich „sehr gut“ verkaufen. „Jetzt begreife ich, warum mein Übersetzer so viele Briefe von Homosexuellen empfängt, die ihn für einen ‚Liebling‘ halten“ (ein bedeutender Verleger siehe Wikipedia)
01.10.1909. Werbung von Max Spohr: Cornel C.: „Zur Reform des § 175“ (Herzer 998)
16.10.1909. Werbung. Bernhard Zack. Für den 18.10.1909 werden angekündigt: John Henry Mackay: „Gedichte“.
27.10.1909. Werbung: Magnus Hirschfeld: „Berlins drittes Geschlecht“. 25. Auflage.
1910
12.03.1910. Georg Surbled: „Das Geschlechtsleben“. Band 4 der Reihe „Die Moral in ihren Beziehungen zur Medizin und Hygiene“. Übers. Wilhelm Wilke. Mit Inhaltsverzeichnis über „Päderastie“ (Nicht im Herzer)
19.04.1910. Werbung. Verlag Bernhard Zack: John Henry Mackay: „Max Stirner“ (Hier ist nicht das Buch, sondern der Verleger und Autor von Interesse)
20.04.1910. Redaktionelles. Im Verlag von Bernhard Zack ist ein Prospekt über alle Schriften von John Henry Mackay erhältlich
07.05.1910. Werbung. Verlag Bernhard Zack: John Henry Mackay: „Max Stirner“ (Hier ist nicht das Buch, sondern der Verleger und Autor von Interesse)
! 31.05.1910. Entscheidung des Reichsgerichts über Petronius: „Satyricon“ in der Ausgabe mit Illustrationen von Franz Christophe (Schlagwort Lesbisch)
02.07.1910. Schumann-Arndt: „Wir vom dritten Geschlecht“. Mit Erläuterungen zum Sensationsprozess von Schönebeck-Weber. (siehe Wiki https://de.wikipedia.org/wiki/Allenstein-Aff%C3%A4re. Auch Walter Bahn hat 1910 etwas dazu geschrieben:
28.07.1910. In Rußland verbotene Bücher. Johannes Guttzeit: „Naturrecht oder Verbrechen? Über Weibmannstum und mannmännliche Liebe“
! 17.09.1910. Ein Verlag wird gesucht: Für den Roman einer „bekannten Schriftstellerin“ über das Treiben der homosexuellen in Berlin. Der bisherige Verlag will die „Verlagsrichtung nicht mehr pflegen“
10.11.1910. In Rußland teilweise verboten: Vierteljahrsberichte des WHK
31.12.1910. Werbung: „Eine männliche Braut. Aufzeichnungen eines Homosexuellen“.
1911
26.01.1911. Modernes Antiquariat bietet an: Alfred Fuchs: „Wagner und die Homosexualität“ (1903)
27.01.1911. Werbung von Max Spohr: Magnus Hirschfeld „Was soll das Volk vom dritten Geschlecht wissen?“
08.02.1911. In Rußland verboten: Vierteljahrsberichte des WHK
25.03.1911. In Rußland verboten: Albert Moll: „Berühmte Homosexuelle“ (Herzer 1080, von 1910)
05.04.1911. Werbung: Rudolf Quanter: „Die Sittlichkeitsverbrechen in Laufe der Jahrhunderte“. Inhalt über „widernatürliche Unzucht“.
02.06.1911. Werbung. Mehr als zehn Bücher von Reinhold Gerling, u.a. „Die der Liebe Glück nicht kennen“
12.06.1911. In Rußland verboten: Vierteljahrsberichte des WHK
15.06.1911. Werbung. Zum Tod von Adolf Wilbrandt auch „Fridolins heimliche Ehe“
! 17.07.1911. Werbung: Friedrich Fürst Wrede. „Das Liebesleben des Menschen. Ein Sittenroman“. (Homosexuelle im Rahmen einer Aufzählung, welche Liebe es geben kann)
27.07.1911. In Rußland verboten: Michaelis: „§ 175“
27.07.1911. Werbung. Hermann Michaelis: „Die Homosexualität in Sitte und Recht“. Geleitwort von Magnus Hirschfeld
11.08.1911. In Rußland verboten: Julius Zinner: „Entspricht die Bestrafung der Homosexualität unserem Rechtsempfinden?“
11.08.1911. In Rußland verboten: Paul Günther: „Homosexual in ethisch-religiöser Bedeutung“.
13.09.1911. Werbung. Verlag von Bernhard Zack. Benedict Friedländer: „Aphorismen“ (KVK)
18.09.1911. Werbung von Adolf Brand: „Extrapost des Eigenen“ (Ein Ableger von der Eigene, der nur in den Jahren 1911-1912 und 1929-1931 erschien)
25.09.1911. Werbung. Verlag von Bernhard Zack. Benedict Friedländer: „Aphorismen“ (KVK)
28.09.1911. In Rußland verboten: Anna Rüling: „Welches Interesse hat die Frauenbewegung an der Lösung des homosexuellen Problems?“ (Sonderdruck aus dem JfsZ. Den Artikel gibt es mittlerweile online im JfsZ, 1905, S. 129-151. Schlagwort: lesbisch)
03.11.1911. Werbung vom Verlag Adolf Brand. Emil Witte: „Ein Obergutachten des königlichen Medizinalkollegiums zu Coblenz…“ (Nicht im Herzer. Es geht um ein Gutachten über Günther Graf von der Schulenburg, der wegen der Art, wie er mit seiner Homosexualität umgeht, entmündigt werden sollte. Die Broschüre gibt es hier online).
15.12.1911. Thomas Mann: „Der Tod in Venedig“
1912
30.01.1912. Werbung. Verlag Bernhard Zack. John Henry Mackay: „Gesammelte Werke in acht Bänden“, u.a. mit „Der Schwimmer“
10.02.1912. Werbung. Verlag Bernhard Zack. John Henry Mackay: „Gesammelte Werke in acht Bänden“ (u.a. mit „Der Schwimmer“)
! 03.05.1912. Urteil: „Aus dem Tagebuch eines Homosexuellen“. Das Landgericht Altona hat die „Einziehung“ entscheiden.
03.05.1912: Werbung: Arthur Müller: „Die sogenannte widernatürliche Unzucht“ (Herzer 1202).
01.07.1912. Werbung. Verlag Bernhard Zack. John Henry Mackay: einzelne Werke u. a. „Der Schwimmer“
! 22.08.1912. Urteil: „Aus dem Tagebuch eines Homosexuellen“. Das Landgericht Berlin hat die „Unbrauchbarmachung“ entscheiden.
28.09.1912. Thomas Mann: „Der Tod in Venedig“
! 01.10.1912. Marchicus: „Vom Buchhändler als Erzieher. Einige Worte persönlichen Bekenntnisses“. Bücher über „homosexuelle Gedankengänge“ kann einem „gesunden Empfinden“ nicht nahegebracht werden.
01.11.1912. Thomas Mann: „Der Tod in Venedig“
1913
! 20.01.1913. Abgedruckter Brief: Als Verleger hat Bernhard Zack die gesammelten Werke von John Henry Mackay offenbar allen Bibliotheken in Deutschland zum Direktverkauf angeboten. Eine Buchhandlung gibt Zacks Brief an die Bibliotheken wieder und kritisiert die damit verbundene Ausschaltung der Buchhändler als Zwischenhändler.
30.01.1913. Im Rahmen eines Buches von Th. Fritsch über „Die Rechte Ehe“ auch über die „widernatürlichen Verirrungen der Homosexuellen“ (Nicht im Herzer)
24.02.1913. Begründung einer ärztlichen Gesellschaft für Sexualwissenschaft. Mit Magnus Hirschfeld, Iwan Bloch u.a. Auf der Tagesordnung stand auch die „Demonstration von Hermaphrodit-Moulagen“ von Hirschfeld (Evt. der Vorläufer des „Institut für Sexualwissenschaft“ von 1919)
! 25.02.1913. Nesenbächler: „Stuttgarter Briefe“: Es gibt eine Rechtsschutzstelle für zensierte Autoren. Siehe Heft Nr. 10), aber sie wird nicht in Aktion treten, wenn ein „Übergriff (…) eines Schriftstellers in das moralische Empfinden“ vorliegt. Es geht um „sexuelle, perverse, homosexuelle“ und andere „Dinge“.
! 17.03.1913. Von dem Schriftsteller Herman Bang wird eine Schrift zurückgehalten (Es geht um die Schrift „Gedanken zum Sexualitätsproblem“, die von Homosexualität handelt, 1919 veröffentlicht wurde und mittlerweile online verfügbar ist. Siehe dazu auch meinen Artikel auf queer.de)
08.04.1913. In Rußland verboten. Hermann Rohleder „Vorlesungen über den Geschlechtstrieb“. Mit einem Kapitel über Homosexualität (Herzer 497: 1901)
09.05.1913. Thomas Mann: „Der Tod in Venedig“. Achte Auflage
! 05.06.1913. Artikel über das Kino, dass der Autor als roh und literaturfeindlich ansieht und die Frage stellt: „Oder soll etwas ein Thomas Mann seinen Tod von Venedig“ im Kino zeigen lassen? („Der Tod in Venedig“)
11.11.1913. Werbung aus Graz: Magnus Hirschfeld: „Homosexualität“
13.11.1913. Thomas Mann: „Der Tod in Venedig“. 18. Auflage
1914
10.01.1914. In Deutschland verbotene Bücher und Zeitschriften: Heinrich Bernhardt „Aus dem Tagebuch eines Homosexuellen“ (Herzer: 1054. KVK: 1910 mit Schreibweise „Bernhard“)
12.01.1914. Inhaltsverzeichnis Proudhomme: „Die Lesbierinnen“; Roster-Erfft: „Lesbischer Liebeskultus“; Sagitta: „Gehör!“
12.01.1914. In Deutschland verbotene Bücher und Zeitschriften: „Liebchen. Ein Roman unter Männern“ (1908)
17.02.1914. Werbung. „Die Deutschen der Franzosen“. Von einem deutschen Diplomaten. Heft 13 der Reihe „Monographien zur Zeitgeschichte“. Mit Inhaltverzeichnis „Päderastie“. (Nicht im Herzer)
23.02.1914. Werbung. Max Spohr-Verlag. Georg Rekate: „Knabenliebe“ (Nicht im Herzer. KVK)
20.03.1914. Redaktionelles: Geplant ist eine „Zeitschrift für Sexualwissenschaft“ von Albert Eulenburg und Iwan Bloch.
22.04.1914. Thomas Mann: „Der Tod in Venedig“. 18. Auflage
03.07.1914. Thomas Mann: „Der Tod in Venedig“. (viele Weiter 20.11.1914, 30.11.1915; 29.04.1916; 01.07.1919; 14.07.1920; 29.10.1920; 29.10.1920 mit Neuauflage; 25.10.1921; 06.01.1922; 03.07.1922; 13.12.1923; 2 x 30.09.1924; 09.02.1926; 1.04.1926; 12.01.1929; 26.11.1929 mit Hinweis au Literaturnobelpreis; 21.06.1930)
07.05.1914. Werbung. Emil Witte: „Drei Siegfrieds-Rufe“ (Herzer 1298)
03.06.1914. In Rußland verboten: „Gewichtige Stimmen über das Unrecht des § 175“
13.06.1914. Werbung. Emil Witte: „Wider das Juden- und Kynädenregiment. Offener Brief an den Reichskanzler“ (Herzer 1299. Antisemitische und homophobe Hetzschrift. Zu Kinäde s.a. Wikipedia )
19.06.1914. Werbung. Irving Spier: „Die Sexualnot unserer Zeit“ (Herzer 1289a. Schlagwort: lesbisch, S. 64-74)
29.06.1914. Redaktionelles. Verbotene Druckschrift: Emil Witte: „Wider das Juden- und Kynädenregiment. Offener Brief an den Reichskanzler“
17.07.1914. Werbung: Julius M. Berger: „Masochismus, Sadismus und andere Perversitäten aller Zeiten und Völker. Die Perversion: Homosexualität“ (Herzer 1258)
27.07.1914. Der Leipziger Gustav Brauns übernimmt die Auslieferung der im Selbstverlag erschienenen Bücher von Emil Witte (Kein direkter Zusammenhang mit Homosexualität, aber wegen zwei Veröffentlichungen des Autors indirekt relevant)
31.07.1914. In Rußland verboten: Magnus Hirschfeld: „Die Homosexualität des Mannes und des Weibes“ (Herzer 1275. Wichtiges Standardwerk und mittlerweile auch online verfügbar) und das „JfsZ“
! 11.11.1914. Werbung vom Verlag von Adolf Brand für seine Wegwalt-Dru>
1915
22.05.1915. Werbung: Herman Bang: „Michael“
15.12.1915. Werbung aus Wien: Magnus Hirschfeld: „Homosexualität“
30.12.1915. Redaktionelles: John Henry Mackay bekommt einen Preis von 2.000 Mark für die gesammelten Werke, die bei Bernhard Zack erschienen sind (einschließlich „Der Schwimmer“)
1916
16.02.916. Werbung. Verlag Bernhard Zack: John Henry Mackay: Gesammelte Werke (einschließlich „Der Schwimmer“)
30.05.1916. Werbung aus Wien: Magnus Hirschfeld: „Homosexualität“
19.12.1916. Werbung Hans Blüher: „Wandervogel. Geschichte einer Jugendbewegung“. (Nicht im Herzer. KVK: 1912, 1916, 1920)
1917
27.01.1917. Werbung: Wilhelm Stekel: „Störungen des Trieb- und Affektlebens“. Zweiter Band von 1917 mit „Onanie und Homosexualität“ (Herzer 962 mit einem Hinweis auf alle acht Bände ab 1908)
26.02.1917. Werbung. Wilhelm Stekel: „Störungen des Trieb- und Affektlebens“. Zweiter Band mit „Onanie und Homosexualität“ (Herzer 962)
! 12.09.1917. Marsa von Sacher-Masoch: „Würde zu geben den Verschmähten. Roman“. Mit Inhaltsbeschreibung: Über ein Gerücht über Homosexualität und eine Verurteilung wegen § 175. (KVK: 1917, 1925)
13.09.1917. Werbung. Hans Blüher: „Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft“ in zwei Bänden. Inhalt über den „mann-männlichen Eros“. (Herzer 1334)
25.09.1917. Werbung. „Das Gastmahl des Trimalchio“ in der Übersetzung von Wilhelm Heinse.
29.03.1924. Werbung. „Das Gastmahl des Trimalchio“, das „geradezu unheimlich aktuell anmutet“ (Die Andeutung mit „aktuell“ bezieht sich offenbar nicht auf einen aktuellen Homosexuellenskandal, sondern auf die von vielen als dekadent empfundenen Zwanzigerjahre)
1918
16.03.1918. Alfred Adler: „Das Problem der Homosexualität“ mit Kommentar (Herzer 1331: 1917)
18.04.1918. Werbung Irving Spier: „Die Sexualnot unserer Zeit“. Mit einem Kapitel über Lesben (Schlagwort lesbisch)
08.06.1918. Werbung. Curt Moreck: „Die Pole des Eros“ (Zu diesem Buch s.a. meinen Artikel auf queer.de)
11.07.1918. Rudolf Quanter: „Wider das dritte Geschlecht“. Mit Erläuterungen
10.08.1918. Werbung. Verlag Bernhard Zack. John Henry Mackay ist wieder lieferbar
16.08.1918. Werbung. Verlag Bernhard Zack. John Henry Mackay ist wieder lieferbar
12.09.1918. Rudolf Quanter: „Wider das dritte Geschlecht“. Mit Erläuterungen
17.09.1918. will alle Bücher zurück, die nicht verkauft werden können, wie Alfred Adler: „Homosexualität“
19.09.1918. will alle Bücher zurück, die nicht verkauft werden können, wie Alfred Adler „Homosexualität“
21.09.1918. will alle Bücher zurück, die nicht verkauft werden können, wie Alfred Adler „Homosexualität“
23.10.1918. Hans Blüher: „Die Rolle der Erotik“. Auch über „Der Typus inversus“
Weimarer Republik
Weiter mit 1918
! 01.11.1918. Werbung. Hans von Hülsen: „Den alten Göttern zu. Ein Platen-Roman“. Nach der Beschreibung eine feine und edle Sprache „selbst da, wo sie einem verfemten Eros huldigt“ (Reprint im Männerschwarm-Verlag erschienen)
25.11.1918. Alle beschlagnahmten Bücher sind wieder freigegeben, u.a. Leexow: „Armee und Homosexualität“ und de Joux: „Die Gefahren der modernen Ehe“
1919
! 16.01.1919. Werbung: Reinhold Gerling: „Die der Liebe Glück nicht kennen“. Kommentar zur 4. Auflage.
25.01.1919. Werbung. Hans von Hülsen: „Den alten Göttern zu. Ein Platen-Roman“. Mit einem Lob von Thomas Mann
! 13.02.1919. Werbung: A. Damm: „Die Krankheit der Welt“. Hier 6-7. Tausend. Mit Inhaltverzeichnis: „Die lesbische Liebe, die Päderastie“ (Nicht im Herzer. KVK: 1885, 1892, 1908).
15.04.1919. Werbung: A. Damm: „Die Krankheit der Welt“. Mit Inhalt: „Die lesbische Liebe, die Päderastie“ (Nicht im Herzer).
! 13.03.1919. Adalbert Graf Sternberg: „Zwei Tagesfragen“. Der zweite Teil „Ein Wort zur Ehereform“ handelt auch von der Ehe „eines Homosexuellen“ (Nicht im Herzer. KVK, 1919)
04.04.1919. Anna Elisabeth Weirauch: „Der Tag der Artemis“. Mit Erläuterungen ohne direkten homosexuellen Kontext (Zum Roman siehe auch meinen Artikel auf queer.de)
22.05.1919. Werbung. Hans Blüher: „Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft“ (1917 erschienen)
31.05.1919. ganzseitige Werbung: Anna Elisabeth Weirauch: „Der Skorpion“. Erscheint Anfang Juni (Schlagwort: lesbisch. Zu diesem bedeutenden Roman s.a. meinen Artikel auf queer.de)
07.06.1919. Ganze Seite. Werbung Anna Elisabeth Weirauch: „Der Skorpion“. „Vor Erscheinen bestellte Exemplare liefern wir mit 40 %“. (Schlagwort: lesbisch).
07.06.1919. Werbung. Hans von Hülsen: „Den alten Göttern zu. Ein Platen-Roman“. Mit Erklärung: „Oscar Wilde (de Profundis)“ u.a. Bücher sind „schmerzliche Brüder“ dieses Romans.
19.06.1919: Werbung. Verlag Adolf Brand: „Die Gemeinschaft der Eigenen“
30.06.1919. Ganzseitige Werbung Anna Elisabeth Weirauch: „Der Skorpion“. „Die erste Auflage ist nahezu vergriffen“ (Schlagwort: lesbisch)
07.07.1919. Ganzseitige Werbung Anna Elisabeth Weirauch: „Der Skorpion“. “. „Die erste Auflage ist (…) nahezu vergriffen“ (Schlagwort lesbisch)
15.07.1919. Werbung. Hans von Hülsen: „Den alten Göttern zu. Ein Platen-Roman“.
16.07.1919. Irving Spier: „Die Sexualnot unserer Zeit“. Inhaltsbeschreibung (Schlagwort lesbisch)
02.08.1919. Anna Elisabeth Weirauch: „Der Tag der Artemis“. Mit Erläuterungen ohne direkten homosexuellen Kontext. (Zu diesem teils schwulen Roman s.a. meinen Artikel auf queer.de)
21.08.1919. Werbung. Hans Blüher: „Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft“
23.08.1919. Anna Elisabeth Weirauch: „Der Skorpion“ und „Der Tag der Artemis“. (Schlagwort lesbisch)
01.09.1919. Anna Elisabeth Weirauch: „Der Skorpion“ und „Der Tag der Artemis“. (Schlagwort lesbisch)
! 03.09.1919: Zitat aus der „Kölnischen Volkszeitung“ vom 23.8.1919: Der Autor hat in Berlin von einem „Mann mit semitischem Namen“ Broschüren wie „Freiheit dem Dritten Geschlecht“ bzw. „Aufhebung des § 175“ bekommen. Der Inhalt ist nicht „wiederzugeben“. „Derartiges Zeug wird in der Reichshauptstadt massenhaft von jungem Volk auf den Straßen für 10 Pfg. gekauft und verschlugen. Die entsittlichende Wirkung kann man sich denken“.
09.09.1919. Anna Elisabeth Weirauch: „Der Skorpion“ und „Der Tag der Artemis“. (Schlagwort: lesbisch).
11.09.1919. Das Institut für Sexualwissenschaft wird eröffnet.
! 24.09.1919. S. 55-56. Doppelseitige Werbung. Werbung Anna Elisabeth Weirauch: „Der Skorpion“. Die erste Auflage ist vergriffen. Im Kleingedruckten auch Werbung für „Der Tag der Artemis“ (Schlagwort: lesbisch).
30.09.1919. Werbung: Th. Zell (d.i. Leopold Bauke): „Die Diktatur der Liebe. Neue Einblicke in das Geschlechtsleben der Menschen und Tiere“. Inhalt mit einem Kapitel über „Moschusfreunde und Homosexuelle“ (Nicht im Herzer. KVK mit Auflösung des Pseudonyms)
! 03.10.1919. S. 37-38. Doppelseitige Werbung. Anna Elisabeth Weirauch: „Der Skorpion“. (Schlagwort: lesbisch). Im Kleingedruckten auch „Der Tag der Artemis“
07.10.1919. Werbung: Th. Zell: „Die Diktatur der Liebe. Neue Einblicke in das Geschlechtsleben der Menschen und Tiere“. Mit Inhaltsverzeichnis über „Moschusfreunde und Homosexuelle“
! 09.10.1919. S. 46. Doppelseitige Werbung. Werbung „Der Skorpion“ (Schlagwort: lesbisch) und für „Der Tag der Artemis“
20.10.1919. Kleine Werbung des Verlages für Der Tag der Artemis
30.10.1919. Kurt Hiller: „Gustav Wynekens Erziehungslehre“. (Broschüre aus Anlasse des Wyneken vorgeworfene „Sittlichkeitsverbrechen“)
01.11.1919. Werbung: Th. Zell: „Die Diktatur der Liebe“. Inhalt über „Moschusfreunde und Homosexuelle“
24.11.1919. Werbung: Reinhold Gerling: „Weibstolle Männer, Mannstolle Weiber“. Mit Beschreibung über „Homosexualität, Bisexualität“ (Nicht im Herzer).
! 16.12.1919. „Urherberrechtseintragsrolle“. Iwan Bloch ist der Urheber der pseudonym erschienenen Werke: „Der Marquis de Sade und seine Zeit“; „Das Geschlechtsleben in England“ u.a. Werke. (Zu dieser Rolle siehe „Urheberrolle“ in Wikipedia)
31.12.1919. Werbung für „Der Skorpion“ und „Der Tag der Artemis“. (Schlagwort lesbisch)
1920
05.01.1920. Werbung für „Der Skorpion“ und „Der Tag der Artemis“. (Schlagwort lesbisch)
09.01.1920. Werbung für „Der Skorpion“ und „Der Tag der Artemis“. (Schlagwort lesbisch)
17.01.1920. Werbung. Rudolf Quanter: „Wider das dritte Geschlecht“
19.01.1920. Hermann Rohleder: „Vorlesungen“. Inhalt: IV Band. (Herzer 497 von 1901)
! 03.02.1920. Werbung. Hans Blüher: „Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft. Mit einem Zitat über mann-männlichen Eros, den Typus Inversus und invertierte Strebungen, die in jedem Mann sind.
10.02.1920. Werbung Homunkulus: „Zwischen den Geschlechtern. Der Roman einer geächteten Leidenschaft“ (Reprint im Männerschwarm-Verlag erschienen)
01.03.1920. Werbung für „Der Skorpion“ (Schlagwort: lesbisch) und „Der Tag der Artemis“
07.04.1920. S. ?. Werbung Hans Blüher: „Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft“.
07.04.1920. S. 5. Werbung: Magnus Hirschfeld: „Die Homosexualität des Mannes und des Weibes“. 2. Aufl. (Im Vergleich zur ersten Auflage gekürzt und ohne Register)
! 07.04.1920. S. 40. Werbung: Magnus Hirschfeld: „Die Homosexualität des Mannes und des Weibes“. 2. Aufl. Mit Erläuterungen.
15.04.1920. Werbung: Gustav Klein: „Homosexuelle Studien“ (Herzer 1382)
! 15.04.1920. Werbung: Fernanda Einstmann: „Grüne Klippen“. Mit Erläuterungen, dass sich die lesbische Liebe wie ein grüner Faden durch den Roman zieht. (Schlagwort Lesbisch)
23.04.1920. S. 6. Werbung: Gustav Klein: „Homosexuelle Studien“ (Herzer 1382)
! 23.04.1920. S. 17. Werbung: Gustav Klein: „Homosexuelle Studien“. Mit Erläuterungen. (Herzer 1382)
12.05.1920. Numa Praetorius (d.i. Eugen Wilhelm): „Das Liebesleben Ludwigs XIII.“. Mit Inhaltsbeschreibung. (Herzer 1430)
! 20.05.1920. Werbung: A. Damm: Die Krankheit der Welt. Mit Inhalt: „Die lesbische Liebe, die Päderastie“ (Nicht im Herzer).
29.07.1920. Werbung. Magnus Hirschfeld: „Künstliche Verjüngung, Künstliche Geschlechtsumwandlung. Die Entdeckung Prof. Steinachs und ihre Bedeutung volkstümlich dargestellt“ (Herzer 1410 b)
10.08.1920. Werbung: Wilhelm Stekel: „Störungen des Trieb- und Affektlebens“. Zweiter Band mit „Onanie und Homosexualität“ (Herzer 962)
! 28.08.1920. Redaktionelle Mitteilung: Vor dem Berliner Landgericht klagt Adolf Brand wegen dem ihm zugewiesenen Papier, dass kontingentiert ist. Sein Anwalt erhob den Vorwurf, dass sich die Wirtschaftsstelle von politischen und persönlichen Motiven leiten lässt und sieht einen Zusammenhang damit, dass sich Adolf Brand für die Abschaffung des § 175 RStGB einsetzt. Der Antrag auf mehr Papier wurde auf Kosten des Klägers wurde zurückgewiesen.
02.10.1920. Werbung vom Verlag Adolf Brand: „Der Eigene. Zeitschrift für Freundschaft und Freiheit“
! 03.12.1920. Eine Verteidigung von Hans Blüher „Die Rolle der Erotik“ durch seinen Verleger. Es ist auch ein Angriff gegen Johann Plenge: „Der Antiblüher“ (Plenge ist Herzer 1452).
17.12.1920. Werbung. Hans Siemsen: „Wo hast Du dich herumgetrieben“? (zu Hans Siemsen siehe auch meinen queer.de-Artikel)
27.12.1920. Werbung. Eugen Ludwig Gattermann: „Die Erlösung der Freunde. Ein Roman“. Einleitung von Magnus Hirschfeld. (KVK).
1921
01.01.1921. S. 20. Inhaltsverzeichnis Unbrauchbarmachung: Max Braunstein: „Die Freundin. Roman einer lesbischen Liebe“ (Schlagwort: lesbisch)
01.01.1921. S. 20. Inhaltsverzeichnis. Unbrauchbarmachung. „Lesbischer Liebeskultus“
! 01.01.1921. S. 73. Inhaltsverzeichnis. Paul Verlaine: „Männer“ (OF: „Hombres“. Verurteilung wegen der Verbreitung unzüchtiger Schriften. Dieses Inhaltsverzeichnis verweist auf die Nr. 292, wo ich jedoch keinen Eintrag zu Verlaine gefunden habe. Zum Verbot dieser Schrift siehe auch meinen Artikel auf queer.de).
01.01.1921. S. 86. Inhaltsverzeichnis. Verbotene Bücher: „Lesbischer Liebeskultus“.
! 03.01.1921. Werbung Johann Plange: „Antiblüher. Affenbund oder Männerbund?“ Mit Erläuterungen (Herzer 1452).
! 20.01.1921: Unter der Überschrift „Geplenge und Affenschande“ wird Werbung für Hans Blüher: „Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft gemacht. Es ist eine Kritik an Johann Plenge: „Der Anti-Blüher“ mit sehr viel Text.
07.02.1921. Werbung. Eugen Ludwig Gattermann: „Die Erlösung der Freunde“. Ein Roman. Einleitung Magnus Hirschfeld.
25.02.1921. Werbung: Max Braunstein: „Die Freundin. Großstadtroman. Roman einer lesbischen Liebe“ (Schlagwort lesbisch. KVK: 1920 oder 1921)
26.03.1921. Werbung: Fr. Klein: „Homosexuell“, der im Verlag Aurora in Weinböhla erschienen ist. (Unter diesem Namen und diesem Titel nicht im Herzer verzeichnet. Wegen dem gleichen Verlag ist aber offenbar Gustav Klein: „Homosexuelle Studien“ von 1919, Herzer 1382, gemeint)
14.04.1921. Werbung Olaf: „Der bekränzte Silen“ und Max Sido „Hermaphrodit“. Sie sind aus der „neuen Abteilung ‚Der antike Eros““ (Olaf ist Carl Maria Weber. Zu beiden Büchern siehe auch meinen Aufsatz auf queer.de)
01.06.1921: Beschlagnahmungen und Verbote: Granat (=Granand): „Das erotische Komödien-Gärtlein“ (s. dazu meinen queer.de Artikel) und „Lesbischer Liebeskultus“.
! 03.06.1921. Werbung: Otto Emsmann: „Das Problem der Homosexualität“. Mit Erläuterungen bzw. Vorwort. (Herzer 1404).
06.06.1921. Werbung: Albert Moll: „Behandlung der Homosexualität“. (Herzer 1449).
02.08.1921. Werbung: Oscar Schumann-Arndt: „Einer vom dritten Geschlecht“. Neue Preise 3 Mark. (Herzer 958: 1908, Reprint 1913).
17.08.1921. Werbung. Hugo Friedländer: Aus der Reihe „Kriminal-Prozesse“: 11. Band u.a. mit Beleidigungsprozess Moltke gegen Harden (Herzer 1120 von 1911): 12. Band u.a. mit „Die falsche Hofdame“ (Herzer 1407 von 1920). Mit Inhaltsbeschreibungen.
21.08.1921. Werbung: Gustav Wyneken: „Eros“ (Herzer 1467)
02.09.1921. Werbung. Hans Blüher: „Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft“. Mit Erwähnung von Plange und seinem „Anti-Blüher“.
16.09.1921. Kurt Hiller: „Gustav Wynekens Erziehungslehre“. Es wird n der Werbung Bezug genommen Bezug genommen auf das Wyneken vorgeworfene „Sittlichkeitsverbrechen“.
07.10.1921. Werbung: Gustav Wyneken: „Schule und Jugendkultur. Das Buch ist „Zum Prozess gegen Wyneken“ erschienen.
! 13.10.1921: ganzseitige Anzeige: Helene von Mühlau: „Das Liebeserlebnis der Ellinor Fandor“. Mit Beschreibung: „Der Roman sucht Klärung in der Frage der gleichgeschlechtlichen Liebe von Frau zu Frau“ (Schlagwort: lesbisch)
27.10.1921: Landgericht in Bochum am 23.09. 21. Alles Exemplare sind unbrauchbar zu machen: Max Braunstein: Die Freundin (Schlagwort lesbisch)
! 08.11.1921. Ganzseitige Werbung: Kurt Hiller: „§ 175. Die Schmach des Jahrhunderts“. Mit Erläuterungen und mit Bezug zu Gustav Wyneken. (Herzer 1486).
15.11.1921. Werbung: Gustav Wyneken: „Eros“
1922
01.01.1922. S.4. Nur Register. Aufhebung von Verboten. Lukian. „Erotes. Ein Gespräch über die Liebe. Übersetzung von Hans Licht.
01.01.1922. S. 22. Nur Register. Aufhebung von Verboten. Lukian. „Erotes. Ein Gespräch über die Liebe. Übersetzung von Hans Licht.
01.01.1922. S. 31. Nur Register. Beschlagnahme von Homunkulus: „Zwischen den Geschlechtern. Der Roman einer geächteten Leidenschaft“
01.01.1922. S. 40 Nur Register. Aufhebung von Verboten. Lukian. „Erotes. Ein Gespräch über die Liebe. Übersetzung von Hans Licht.
! 06.01.1922. Thomas Mann: „Der Tod in Venedig“. „Rheinische Hochschulzeitung“ aus Köln: „Dies, also die griechische Liebe im edelsten Sinne, bildet den stofflichen Hintergrund der Novelle. Doch wie belanglos erscheint dieser künstlerische Vorwurf neben seiner Behandlung“
17.01.1922. Werbung: Hugo Friedländer: Aus der Reihe „Kriminal-Prozesse“: 11. Band u.a. mit Beleidigungsprozess Moltke gegen Harden (Herzer 1120 von 1911): 12. Band u.a. mit „Die falsche Hofdame“ (Herzer 1407 von 1920). Mit Inhaltsbeschreibungen.
22.01.1922. Wegen einer Voruntersuchung wird u.a. folgender Titel beschlagnahmt: Beschlagnahme von Homunkulus: „Zwischen den Geschlechtern. Der Roman einer geächteten Leidenschaft“
! 23.01.1922. Werbung: Hansjörg Maurer: „§ 175. Eine kritische Betrachtung des Problems der Homosexualität“. (Herzer 1505).
24.01.1922. Werbung Lukian. „Erotes. Ein Gespräch über die Liebe. Übersetzung von Hans Licht. (Ein Reprint erschien im Männerschwarm-Verlag)
! 31.01.1922. „Soeben erscheint“. Ganze Seite: Werbung Kurt Hiller: „§ 175“ und Hinweise auf „Der Fall Oscar Wilde“ und Gustav Wyneken
16.02.1922. Richard Kaufmann in Stuttgart sucht: Magnus Hirschfeld: „Homosexualität“
17.02.1922. Werbung. Peter Hamecher: „Gedächtnis. Ein Versbuch“ (Zu Hamecher siehe mein Buch „Anders als die andern“. Online auf dieser Seite)
! 10.03.1922. Werbeanzeige zur Petition: „Das Verbrechen an Oscar Wilde“. „Gerhard Hauptmann fordert in Gemeinschaft mit 300 berühmten deutschen Künstlern, Wissenschaftlern und Buchhändlern den Sturz des berüchtigten § 175“. Eigentlich ist es Werbung für Kurt Hiller „§ 175“. Ganz unten Werbung für „Der Fall Gustav Wyneken“.
21.03.1922. Werbung: Hugo Friedländer: Aus der Reihe „Kriminal-Prozesse“: 11. Band u.a. mit Beleidigungsprozess Moltke gegen Harden (Herzer 1120 von 1911): 12. Band u.a. mit „Die falsche Hofdame“ (Herzer 1407 von 1920). Mit Inhaltsbeschreibungen.
04.04.1922 Hermann W. Lambert: „Wer wirft den ersten Stein? Episoden der Liebe“ Mit Bezügen zu Tod in Venedig (evt. kein homosexueller Zusammenhang.) (Unter „Tod in Venedig“ gibt es auch Treffer zu Lamberts Buch am 04.07.1922, 28.09.1922, 05.10.1922, 26.10.1922, 05.03.1923, 18.04.1923; 28.03.1924;
15.04.1922. Berliner Buchhandlung sucht. Magnus Hirschfeld: „Der urnische Mensch“ (Reprint 2015); „Das Wesen der Liebe“(Herzer 766, KVK 1906) und „Geschlechtsübergänge“.
! 26.04.1922. „Internationale Zeitschrift für Psychoanalyse“ VIII Band, Heft. 1. Mit einem Beitrag von: M. Nachmahnsohn: „Die Psychoanalyse eines Falles von Homosexualität“ (Herzer 1507)
03.05.1922. Werbung: Hugo Friedländer: Aus der Reihe „Kriminal-Prozesse“: 11. Band u.a. mit Beleidigungsprozess Moltke gegen Harden (Herzer 1120 von 1911): 12. Band u.a. mit „Die falsche Hofdame“ (Herzer 1407 von 1920). Mit Inhaltsbeschreibungen.
03.06.1922. Werbung: Gustav Wyneken: „Eros“
06.06.1922. Werbung: Hugo Friedländer: Aus der Reihe „Kriminal-Prozesse“: 11. Band u.a. mit Beleidigungsprozess Moltke gegen Harden (Herzer 1120 von 1911): 12. Band u.a. mit „Die falsche Hofdame“ (Herzer 1407 von 1920). Mit Inhaltsbeschreibungen.
08.06.1922. S. 12. Otto Emsmann: „Homosexualität“. Neue Preise ab 1.6.1922: 16 Mark.
08.06.1922. S. 28. Otto Emsmann: „Homosexualität“
13.07.1922. Ganzseitige Werbung für Kurt Hiller: § 175. Unten „Der Fall Gustav Wyneken“
! 25.07.1922. Werbung vom Verlag Adolf Brand: Zeitschrift „Der Eigene“ und Otto Kiefer: „Der schöne Jüngling in der bildenden Kunst“ (Herzer 1494. Die hier angeworbene „Schriften für männliche Kultur“ ist eine Schriftenreihe. Die Schrift von Kiefer ist der 1. Band dieser Schriftenreihe. Auf der PDF-S. 473 der online-Ausgabe von Capri steht, dass Bernhard Zack auch die „Mitteilungen des Bundes für männliche Kultur“ herausgegeben hat, von dem jedoch nur das September Heft des 3. Jahrgangs überliefert ist)
03.08.1922. Richard Kaufmann in Stuttgart sucht: Magnus Hirschfeld: „Homosexualität“
05.08.1922. Werbung: Hugo Friedländer: Aus der Reihe „Kriminal-Prozesse“: 11. Band u.a. mit Beleidigungsprozess Moltke gegen Harden (Herzer 1120 von 1911): 12. Band u.a. mit „Die falsche Hofdame“ (Herzer 1407 von 1920). Mit Inhaltsbeschreibungen
! 23.08.1922. ganzseitige Werbung Hans von Tresckow: „Von Fürsten und anderen Sterblichen“. Mit Inhalt und Erläuterungen. (Herzer 1519. Zu diesem Buch siehe auch meinen Aufsatz auf queer.de)
06.09.1922. ganzseitige Werbung Hans von Tresckow: „Von Fürsten und anderen Sterblichen. Mit Inhalt und Erläuterungen.
19.09.1925. Thomas Mann: „Der Tod in Venedig“ ist in den USA erschienen.
10.10.1922. Werbung: Hugo Friedländer: Aus der Reihe „Kriminal-Prozesse“: 11. Band u.a. mit Beleidigungsprozess Moltke gegen Harden (Herzer 1120 von 1911): 12. Band u.a. mit „Die falsche Hofdame“ (Herzer 1407 von 1920). Mit Inhaltsbeschreibungen
07.11.1925. Thomas Mann: „Der Tod in Venedig“ ist auf französisch erschienen (
25.11.1922. Nachruf auf Iwan Bloch (ohne direkten homosexuellen Kontext)
02.12.1922. Korrektur zum Nachruf auf Iwan Bloch (siehe vorigen Beitrag)
09.12.1922. Werbung: Hermann Rohleder: „Vorlesungen…“. Mit Inhaltsverzeichnis und Hinweisen auf Homosexualität im 4. Band Mit Inhalt.
1923
08.03.1923. Schweizer Buchhändler sucht Magnus Hirschfeld: „Homosexualität“
08.03.1923. Werbung vom Verlag Adolf Brand. Zeitschrift „Der Eigene“, die Schriftenreihe „Schriften für männliche Kultur und Patrick Weston: „Wüstenträumer. Ein Freundschaftsidyll“ (KVK: 1922)
14.03.1923. Werbung. Vom Verlag Adolf Brand. Für „Der Eigene“, „Die Gemeinschaft der Eigenen. Bund für Freundschaft und Freiheit“
27.04.1923. Werbung: Hugo Friedländer: Aus der Reihe „Kriminal-Prozesse“: 11. Band u.a. mit Beleidigungsprozess Moltke gegen Harden (Herzer 1120 von 1911): 12. Band u.a. mit „Die falsche Hofdame“ (Herzer 1407 von 1920). Mit Inhaltsbeschreibungen
06.06.1923. Hamburger Buchhändler sucht: Wilhelm Stekel: „Onanie und Homosexualität“ (2. Band von „Störungen des Trieb- und Affektlebens“. Herzer 962)
26.07.1923. Berliner Buchhändler bietet an: Alfred Fuchs: „Richard Wagner und die Homosexualität“ (1903).
! 08.08.1923. Drei Seiten über Reinhold Gerling zum 60. Geburtstag. Er hat 4 Millionen Bücher verkauft. Auf der zweiten Seite wird die Biographie genannt, die sein Sohn Walther Gerling schrieb. Auf der dritten Seite werden auch die Preise für die beiden Bücher „Die der Liebe Glück nicht kennen“ und „Geschlechtsverkehr der Ledigen“ genannt (Gerling war offenbar heterosexuell, aber ein Aktivist für die Rechte Homosexueller)
! 28.09.1923. Zweiseitige Anzeige vom Steegemann-Verlag in Hannover mit Hinweisen auf rund zehn Bücher auch unter dem alphabetisch sortierten Schlagwort „Homosexualismus“: Maximiliane Ackers: „Freundinnen“ (Schlagwort lesbisch); Kurt Hiller: „Gustav Wyneken“; Kurt Hiller: „§ 175“; Beardsley; Kurt Martens: „Der Emigrant“, Kurt Münzer: „Der weisse Knabe“; Olaf: „Der bekränzte Silen“; Olaf: „Die erfüllte Stunde“; Petronius: „Die Abenteuer des Encolp“; Heinar Schilling: „Freundschaft. Verse“; M. Sidow: „Hermaphrodit“; Walt Whitman: „Calamus. Mit einem Vorwort von Thomas Mann“. (Anzeige als Bleiwüste)
28.09.1923. zweiseitige Anzeige. Siehe vorigen Eintrag
! 05.12.1923. ganzseitige Werbung Maximiliane Ackers: „Freundinnen“. Mit Erläuterungen: „Die Gestaltung der lesbischen Liebe ist in diesem Roman – vielleicht zum ersten Mal in deutscher Sprache – vollkommen gelungen“ (Schlagwort lesbisch. Steegemann-Verlag)
! 14.12.1923. Werbung aus dem Spohr-Verlag: „Der Fall Wilde und die Homosexualität“. Weitere 12 Titel unter „Homosexualität“, die das frühere Angebot ansatzweise verdeutlichen. Magnus Hirschfeld: „Die homosexuelle Frage“; Magnus Hirschfeld: „Aus der Erpresserpraxis“; Magnus Hirschfeld: „Naturgesetze der Liebe“; Magnus Hirschfeld: „Vom Wesen der Liebe“; Burchardt: „Erpresser-Prostitution“; Edward Carpenter: „Die homogene Liebe“; Frey: „Der Eros und die Kunst“; Halm M.: „Die Liebe des Übermenschen“ (Herzer 354 von 1897); Kaufmann: „Das Sexualleben des Kaisers Nero“ (Herzer 839 von 1907); Trosse: „Ist freie Liebe Sittenlosigkeit?“ (Nicht im Herzer, KVK von 1897); Mader: „Heilung homosexueller Neigungen“ (Herzer 776 von 1906); James von Wilpert: „Das Recht des 3. Geschlechts“ (Herzer 392). Dazu Hinweise auf Max Spohr und Ferdinand Spohr.
15.12.1923. noch einmal die zweiseitige Anzeige vom Steegemann-Verlag mit rund zehn Titeln.
1924
02.02.1924. Redaktionelles: Gustav Wyneken: „Eros“ gehört zu den meistgelesenen Büchern bei jungen Menschen
08.02.1924 Redaktionelles: Adolf Brand ist einer Vereinigung linksgerichteter Verleger beigetreten.
! 23.04.1924. ganzseitige Werbung. Die zweite Auflage von Maximiliane Ackers: „Die Freundinnen“ (Schlagwort lesbisch). Mit Erläuterungen
24.06.1924. Werbung: Hans Blüher: „Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft“
24.06.1924. Werbung. Gustav Wyneken: „Eros“
01.08.1924: Werbung: Peter Brauer und Hans Linden: „Der Fall des Massenmörders Haarmann in sexual-pathologischer Bedeutung“ (Nicht im Herzer; KVK: 1924)
05.08.1924. Berliner Buchhandlung sucht Heinrich Hössli: „Eros. Die Männerliebe der Griechen“
! 28.08.1924. Verlag Wahrheit Ferdinand Spohr sucht alle Bücher über Homosexualität – auch Elisar von Kupffer: „Lieblingsminne und Freundesliebe in der Weltliteratur“ (Eigentlich „Lieblingminne und Freundesliebe“. Herzer 449 von 1900. Es handelt sich dabei um die erste Anthologie der Weltgeschichte, die seit 1995 auch als Reprint vorliegt)
29.08.1924. Hans Hyan: „Massenmörder Haarmann. Kriminalistische Studie"“. (Zu dem schwulen Serienmörder Fritz Haarmann und dieser Schrift siehe auch meinen Artikel auf queer.de)
05.09.1924. Werbung. „Irrenhaus oder Schafott? Die Wahrheit über den Massenmörder Haarmann aus Hannover“. (KVK von 1924. Diese Schrift lag nicht nur Autopsie vor. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass auf Haarmanns Homosexualität eingegangen wurde)
08.09.1924. Eine Haarmann-Broschüre ohne Titel wurde beschlagnahmt. (Diese Schrift lag nicht nur Autopsie vor. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass auf Haarmanns Homosexualität eingegangen wurde)
12.09.1924. Bei der beschlagnahmten Schrift handelt es sich nicht um Hans Hyan: „Massenmörder Haarmann“.
12.09.1924. Amtsgericht Hamburg. Bei der beschlagnahmten Schrift handelt es sich um Peter Brauer / Hans Linden: „Die sexuelle Aufklärung des Falles Haarmann“. (s. 1.10.24. Nicht im Herzer, KVK: 1924 gibt aber als Treffer einen anderen Titel an: „Der Fall des Massenmörders Haarmann in sexual-pathologischer Beleuchtung“)
19.09.1924: Die Broschüre „Zum Fall Haarmannn“ ist einzuziehen. Weil auf das Amtsgericht Hamburg Bezug genommen wird, ist „Der Fall des Massenmörders Haarmann“ bzw. „Die sexuelle Aufklärung des Falles Haarmann“ gemeint.
01.10.1924. S. 17. Werbung. „Die sexuelle Aufklärung des Falles Haarmann“. 2. Auflage (s. 12.9.24)
01.10.1924. S. 20. Werbung. „Die sexuelle Aufklärung des Falles Haarmann“. 2. Auflage (s. 12.9.24). Mit dem Hinweis, dass nur die 1. Auflage verboten war. Die 2. Auflage darf verkauft werden.
03.10.1924. Werbung. Max Spohr-Verlag. Georg Rekate: „Knabenliebe“. 2. Auflage
06.10.1924. Werbung: Hans von Tresckow: „Von Fürsten und anderen Sterblichen“. Inhalt
11.10.1924. Werbung. Friedrich Muckle: „Gustav Wyneken. Ein Bild des Kulturverfalls der Zeit“. (Herzer 1589)
15.10.1924. Werbung. Gustav Wyneken: „Schule und Jugendkultur“. Mit Kommentar „Zum Kampf gegen Wyneken“ und mit Bezug auf Friedrich Muckle (Es geht hier nicht um die Schrift selbst, sondern um die Einbettung der Werbung in den homosexuellen Skandal rund um Wyneken)
15.10.1924. Wilhelm Kroll: „Freundschaft und Knabenliebe“ (Herzer 1584)
16.10.1924. Wilhelm Kroll: „Freundschaft und Knabenliebe“
17.10.1924. Werbung. Wilhelm Kütemeyer: „Der Massenmörder Haarmann. Aufklärung über den größten Mörder des Jahrhunderts“. (Nicht im Herzer; KVK)
! 28.10.1924. Verlag Wahrheit Ferdinand Spohr sucht neun Bücher über Homosexualität, u.a. Weirauch Skorpion. (Schlagwort: lesbisch).
30.10.1924. Werbung. Verlag Adolf Brand. Georg Philipp Pfeiffer: „Männerheldentum und Kameradenliebe im Krieg. Eine Studie und Materialiensammlung“ (Herzer 1625 mit der Angabe 1925)
13.11.2024. Werbung Hans Hyan: „Massenmörder Haarmann“
26.11.1924. Unbrauchbarmachung: „Die sexuelle Aufklärung des Falles Haarmann“. (Ohne Unterscheidung zwischen erster und zweiter Auflage)
28.11.1924. Werbung. Neuerscheinung: Werner Hartoch: „Sexualpsychologische Studie zur Homosexualität“ (Herzer 1577).
04.12.1924. Werbung Hans Hyan: „Massenmörder Haarmann“
17.12.1924. Werbung: „Haarmann, der 30fache Mörder vor den Geschworenen. Verhandlungsbericht“. 1 Mark (Nicht im Herzer; Nicht im KVK)
1925
! 14.01.1925. Werbung: Ganze Seite. Havelock Ellis: „Die Homosexualität (die sexuelle Inversion)“ in der 2. umgearbeiteten Auflage. Es ist der achte Band von „Sexualpsychologische Studien“. In der Überschrift wird auf die „Massenmorde der letzten Zeit“ eingegangen. (Damit wird ein Bezug zum schwulen Massenmörder Fritz Haarmann aufgebaut. Nicht im Herzer; Nach KVK erschien die 1. und 2. Auflage von 1924).
15.01.1925. Werbung: N. N. „Haarmann, der 24fache Mörder vor dem Schwurgericht“. 1 Mark (KVK)
03.02.1925. Ganzseitige Werbung Verlag Steegemann. Petronius: „Die Abenteuer des Encolp“ („Satyricon“. Mit viel Text, aber ohne konrekte homosexuelle Bezüge)
17.02.1925. Gesucht wird: Erich Bethe: „Die dorische Knabenliebe. Ihre Ethik und ihre Idee“. In: „Rheinisches Museum für Philologie“, 1907, Heft 3 438-475 (Herzer 813. Die Schrift gibt es hier online).
! 10.02.1925. Drei Broschüren über Haarmann bieten die Möglichkeit des strafrechtlichen Einschreitens: „Der Haarmann-Prozess“ der niedersächsischen Arbeiter-Zeitung; Schneider: „Haarmann vor dem Schwurgericht“ und „Haarmann, der 24fache Mörder vor dem Schwurgericht“.
25.02.1925. Leipziger Buchhändler sucht Magnus Hirschfeld: Homosexualität
26.02.1925. Werbung. Steinitz: „Der Haarmann-Prozess in Hannover“. 2 Mark (Nicht im Herzer, KVK)
10.03.1925. Werbung. Hugo Friedländer: „Kriminal-Prozesse“. Inhalt.
! 16.03.1925. Werbung Verlag Steegemann unter der Rubrik „Bücher der Freundschaft“: Maximiliane Ackers: „Freundinnen“; Kurt Martens: „Der Emigrant“; Kurt Münzer: „Der weiß Knabe“; Olaf: „Der bekränzte Silen“; Heinar Schilling: „Freundschaft“; Max Sidow: „Der Hermaphrodit“; Leopold von Wiese „Kindheit“; Kurt Hiller: „§ 175“
30.04.1925. Neuerscheinung: Siegfried Placzek: „Homosexualität und Recht“. (Herzer 1626).
12.05.1925. Werbung: „Haarmann, der 24fache Mörder vor dem Schwurgericht.“
13.05.1925. Werbung. Hugo Friedländer: „Kriminal-Prozesse“. Inhalt
23.05.1925. Neuerscheinung bei Ferdinand Spohr: Albert Moll: „Wann dürfen Homosexuelle heiraten?“. Hier 2. Auflage (Herzer 528).
15.06.1925. Werbung. Hugo Friedländer: „Kriminal-Prozesse“. Inhalt
20.06.1925. Amtsgericht Leipzig: Beschlagnahmung von Bruno Vogel: „Es lebe der Krieg!“
! 01.07.1925. Ferdinand Spohr bereitet ein zweiseitiges Prospekt nur über Konträr- und Homosexualität vor. Werbeanzeigen sind möglich
15.07.1925. Werbung. Hugo Friedländer: „Kriminal-Prozesse“. Inhalt
04.08.1925. Leipziger Buchhändler sucht Magnus Hirschfeld: „Homosexualität“
08.09.1925. Über die Entscheidung des Amtsgericht Leipzig: Beschlagnahmung von Bruno Vogel: „Es lebe der Krieg!“
19.09.1925. Entscheidung des Amtsgericht Leipzig: Beschlagnahmung von Bruno Vogel: „Es lebe der Krieg!“
03.10.1925. Buchhändler ins Ansbach bietet an: Wilhelm Stekel: „Onanie und Homosexualität“ (Das ist der 2. Band von „Störungen des Trieb- und Affektlebens“. Herzer 962)
17.10.1925. Werbung. Verlag Adolf Brand. St. CH. Waldecke (d.i. Ewald Tscheck): „Das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee. Warum ist es zu bekämpfen und sein Wirken schädlich für das deutsche Volk“ (Herzer 1636)
! 03.11.1925. Werbung. Herwig Hartner: „Erotik und Rasse“. Erscheint am 9. November. Mit Inhaltverzeichnis: „Die Frage der Gleichgeschlechtlichkeit und die Bestrebungen Magnus Hirschfelds“ (Nicht im Herzer; KVK: 1925)
24.11.1925. Werbung. Hugo Friedländer: „Kriminal-Prozesse“. Inhalt
25.11.1925. Werbung vom Verlag Adolf Brand. „Die Gemeinschaft der Eigenen. Bund für Freundschaft und Freiheit. Satzung“
1926
15.01.1926. Werbung. Hugo Friedländer: „Kriminal-Prozesse“. Inhalt
19.01.1926. Unsittliche Schrift vor dem Leipziger Gericht. Bruno Vogel: „Es lebe der Krieg“. Mit einem Gutachten von Magnus Hirschfeld, Thomas Mann u.a.
! 16.03.1926. Werbung. „Zur Reform des Sexualstrafrechtes“. Reihe „Sexus. Monographien aus dem Institut für Sexualwissenschaft“. Mit Aufsätzen von Kurt Hiller, Magnus Hirschfeld und Hans von Tresckow. (Herzer 1654-1655, 1683)
! 19.03.1926. Ferdinand Spohr sucht mehr als 30 Bücher. Rund die Hälfte dieser Bücher sind im Kontext von Homosexualität: „Verbene Junkers Liebe. Ein Roman dem toten Oscar Wilde von einem ungenannten Autor gewidmet“ (KVK 1907); Stefan George: „Maximin. Ein Gedenkbuch“ (KVK 1907); Erich Janke: „Antinous. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen“ (KVK 1913); Aurelius: „Rubi. Eine Novelle“ (Pseudonym von C. R. Egells. KVK 1879, 1880); Oswald Roeder Michelangelo (Herzer 858, KVK 1907); Paul Günther: „Homosexual“ (Herzer 559); Adler: „Historisches zum § 175“ (Vielleicht ist Alfred Adler: „Über die Homosexualität“ von 1920 gemeint. Das wäre Herzer 1395); Von Mayer: „Das Mephorium der Geschlechter“ (Gemeint ist offensichtlich Eduard von Mayer: „Das Mysterium der Geschlechter“ von 1923. Nicht im Herzer, KVK); Hanns Fuchs: „Ideen zur sozialen Lösung des homosexuellen Problems“. (Herzer 756); Gerling: „Berühmte Uranier“ (Nach Wikipedia gibt es von Reinhold Gerling die Schrift „Das Liebesleben berühmter Uranier“ von 1903, die im KVK jedoch nicht nachgewiesen ist); Johann Georg von Hahn: „Albanesische Studien“ (Herzer 135; KVK: 2 Bände 1853. Auszüge in „Weder Krankheit noch Verbrechen“); Martino Abdel: „Anthologie“ (Offenbar ist Ferdinand de Martino und Abdel Khalek Bey Saroi: „Anthologie De l´amour arabe“ von 1902 gemeint); Elisar von Kupffer: „Ehrlos! Novellen und Skizzen“ (KVK 1898); Gustav Klein: „Homosexuelle Studien“ (Herzer 1382); Raphael Eugen Kirchner: „Woran erkannt man Homosexuelle?“ (Herzer 919); Ernst Rüdin: „Zur Rolle der Homosexualität im Lebensprozess der Rasse“ (Herzer 657. Offenbar gab es Rüdins Aufsatz aus dem „Archiv für Rassen und Gesellschaftsbiologie“ auch als Separatdruck); N. O. Body: „Aus eines Mannes Mädchenjahren“ (KVK 1907, 1993, 2022). Vermutlich stehen folgende Publikationen nicht in einem homosexuellen Kontext: Hrsg. Wilhelm Uhde: „Die Freude. Blätter einer neuen Gesinnung“ (Nicht im Herzer, KVK 1920); „Archiv für Rassen und Gesellschaftsbiologie“ Bd. XII; Otto Roquette: „Luginsland“; Paul Alverdes: „Kilian. Eine Novelle“ (KVK, 1922,1934. Es gibt nur Hinweise auf Homosexualität in Alverdes Werk „Pfefferstube“); Bohn: „Freundschaft der Heiligen“ (Nicht im Herzer nicht im KVK); Digatio: „Eros“ (Nicht im KVK); Fleischmann: Mad. de Polignac. (Nicht recherchierbar); Friedrich Torberg: „In eigener Sache“ (KVK, 1908-1979); Latouche: „Memoiren des Saturnin“ (KVK 1911); Alexander von Ungern-Sternberg: „Künstlerbilder“ (KVK 1861); Zeitschrift für pädagogische Psychiatrie von 1922; „Monatsschrift für Kriminalpsychologie“ von 1906; Lotte Herrlich: „Edle Nacktheit“. (KVK 1920, 1921. 3 Bände. Einige nackte Männer im 2. Und 3. Band); Stansch: „Zierfische“; „Englische Ephemeriden 1800-1830“
27.03.1926. Werbung. Kleine Anzeige für Maximiliane Ackers: „Die Freundinnen“ (Schlagwort lesbisch). Mit Erläuterungen
15.04.1926. Werbung. Hugo Friedländer: „Kriminal-Prozesse“. Inhalt
! 31.07.1926. Hintergründe über die geplante Publikation von Magnus Hirschfeld: „Geschlechtskunde“
11.08.1926. Buchhändler in Freiburg sucht Magnus Hirschfeld: „Homosexualität“
11.09.1926. Neue Zeitschrift: „Die Insel. Das Magazin der Ehelosen und Einsamen“ von Friedrich Radszuweit
09.10.1926. Werbung. Theodor Lessing: „Haarmann. Geschichte eines Werwolfs“ (Herzer 1618)
28.10.1926. Vortrags-Kalender einer Buchhandlung in Stuttgart. Vortrag von Magnus Hirschfeld am 30.11.1926 über „Die sexuelle Not“
1927
25.02.1927. Werbung. Ludwig Frank: „Vom Liebes- und Sexualleben“. Mit Inhaltverzeichnis: „Die Homosexualität“ (Nicht im Herzer. Schlagwort lesbisch)
! 01.03.1927. Redaktionelles. In dem Artikel „Gegen die Henkersarbeit der Reaktion“ hat Adolf Brand auch das „Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften“ behandelt. “ Aus diesem Grunde verweist die Redaktion auf den entsprechenden Aufsatz im „Eigenen“. (Der Aufsatz erschien in „Der Eigene“, 1926, 11. Jg. S. 129-143 und ist hier online. Es ist sehr außergewöhnlich und vielleicht das einzige Mal, dass die BB in einem nicht negativen Zusammenhang auf eine Homosexuellenzeitschrift verweist)
15.03.1928. Werbung Hans Siemsen: „Verbotene Liebe“
04.04.1927. Werbung. Hans Blüher: „Die Rolle der Erotik in der männlichen Gesellschaft“
08.04.1927. Gesucht wird: Paul Verlaine: „Männer“ (OF: „Hombres“)
04.06.1927. Werbung. Lesung?. Hans Siemsen: „Verbotene Liebe“
! 31.08.1927. Werbung: „Um ein neues Sexualethos“. Hrsg. Siegmund Schultze. Mit Inhaltsverzeichnis: „Die Homosexualität“. (Nicht im Herzer)
07.12.1927. Werbung. Verlag Adolf Brand. „Armer Junge! und acht andere Freundschaftsnovellen von Hanns Heinz Ewers und anderer Autoren“ (Von Hanns Heinz Ewers ist nur eine Novelle)
1928
14.01.1928. Die Zeitschrift „Die Freundin“. Hefte 17-19 kommen auf die Liste der „Schund- und Schmutzschriften“ (Schlagwort lesbisch)
! 21.02.1928. Gansseitige Werbung. Oscar Wilde „Gesammelte Werke“. Mit einem Beitrag von Philipp Aronstein: „Sein Leben und Lebenswerk“ mit dem Kapitel „Die Katastrophe in Wildes Leben“ (Entsprechend der zeitlichen Einbettung kann damit nur Wildes Verurteilung wegen Homosexualität gemeint sein).
14.04.1928. Werbung. „Das Gastmahl des Trimalchio“
23.06.1928. Die Zeitschrift „Die Freundin“. Weitere Hefte kommen auf die Liste der „Schund- und Schmutzschriften“ (Schlagwort lesbisch)
04.07.1928. Berliner Buchhandlung sucht. Paul Verlaine: „Männer“ (OF: „Hombres“)
12.07.1928. Verboten Druckschriften: Bruno Vogel: „Es lebe der Krieg!“
14.09.1928. Werbung. H. Lenz: „Verbrechen und Vergehen wider die Sittlichkeit“ (Herzer 1786)
12.10.1928. Werbung. Lessing: „Haarmann. Geschichte eines Werwolfs“
03.11.1928. Die Zeitschriften „Das Freundschaftsblatt“ und die „Insel“. Einige Hefte kommen auf die Liste der „Schund- und Schmutzschriften“.
1929
12.01.1929. Werbung. Hugo Friedländer: „Kriminal-Prozesse“. Inhalt
! 09.02.1929. Artikel: Willy Hoffmann: „Die Rechtsprechung der Oberprüfstelle für Schund- und Schmutzschriften im Jahre 1928“. Punkt2: Homosexuellen-Zeitschriften können zu den „Schund- und Schmutzschriften“ gehören, sind es aber nicht automatisch, denn selbst wenn die Tendenz „unerwünscht oder unerfreulich ist“ dürfen sie nicht einfach als solche abgestempelt werden. Punkt 3: Kontaktanzeigen in Homosexellen-Zeitschriften können „Widerwillen“ auslösen, weil sie Hinweise auf homosexuelle „Beziehungen“ und „Betätigung“ sind. Trotzdem ist eine unterschiedliche Behandlung von Homo- und Heterosexualität nicht zu rechtfertigen. (Nicht im Herzer)
14.3.1929. Werbung: Fritz Linde: „Ich, der König. Der Untergang Ludwigs des Zweiten“. Aus einer Rezension: Auch die Homosexualität hat ihn in den Freitod getrieben. (Nicht im Herzer, KVK 1926, 1928)
! 06.04.1929. Friedrich Radszuweits Zeitschrift „Das dritte Geschlecht“ kommt ein Jahr lang - bis zum 2.4.1930 – auf die Liste der „Schund- und Schmutzschriften“.
24.04.1929. Werbung Radcliffe Hall: „Quell der Einsamkeit“ (zur Autorin und diesem Buch siehe den queer.de-Artikel, wo das Buch als „lesbische Bibel“ bezeichnet wird)
27.04.1929. Werbung Radcliffe Hall: „Quell der Einsamkeit“ (Schlagwort: lesbisch)
04.05.1929. Werbung. Hans Siemsen: „Paul ist gut“
11.05.1929. Werbung. Hans Siemsen: „Paul ist gut“
08.06.1929. Es gibt eine Parodie von Hans Reimann auf den Roman von Maximiliane Ackers: „Freundinnen“. (Nicht im Herzer, Schlagwort lesbisch)
23.07.1929. Verboten Druckschriften: Bruno Vogel: „Es lebe der Krieg!“
03.08.1929. Verbotene Druckschrift: Paul Verlaine: „Männer“ (OF: „Hombres“)
10.09.1929. Werbung Radcliffe Hall: „Quell der Einsamkeit“
16.11.1929. Radcliffe Hall: „Quell der Einsamkeit“ ist am 18.11.1929 im Mitteldeutschen Rundfunk zu hören
27.12.1929. Werbung: Leopold Löwenfeld: „Homosexualität und Strafgesetz“. Kostet 2,90 Mark (Herzer 932; KVK von 1908)
1930
23.01.1930. Werbung Radcliffe Hall: „Quell der Einsamkeit“ (11. Auflage)
! 22.03.1930. Artikel: Willy Hoffmann: „Die Rechtsprechung der Oberprüfstelle für Schund- und Schmutzschriften im Jahre 1928“. Gefährdung der Jugend durch Anzeigen von Homosexuellen. Eine solche „Ansteckungsgefahr (ist) ganz besonders bei schwärmerisch veranlagten jungen Mädchen gegeben“.
25.03.1930. Werbung: Karl Knoch: „Homosexualität“. In: „Kommende Gemeinde“, 2. Jg. 1930, Heft 1. Das Heft 1 trägt den Titel „Liebe und Ehe aus letzter Verantwortung“ (Herzer 1893)
26.04.1930. Weltliga für Sexualreform mit Magnus Hirschfeld (ohne direkten homosexuellen Kontext)
30.04.1930. Ladenpreis aufgehoben. Magnus Hirschfeld: „Homosexualität“ (2. Auflage)
09.05.1930. S. 3717. Nur Inhaltsverzeichnis, dass bei Heinz Thies: „Die Rolle der Erotik. Ein Plagiat. Eine Zurechtweisung“ auf S. 3726 verweist.
! 09.05.1930. S. 20 / 3726. Werbung. „Contra Blüher“. Heinz Thies: „Die Rolle der Erotik. Ein Plagiat. Eine Zurechtweisung“. Das Werk von Blüher: „Die Rolle der Erotik“ wird als „Plagiat“ bezeichnet. (Herzer 1913).
! 09.05.1930. S. 21 / 3727. Werbung: Hans Blüher „Die Rolle der Erotik“ (Herzer 1334). Mit einem längeren Text von Hans Blüher von Ostern 1930: „Meine Beziehung zu Benedikt Friedländer“. Blüher kannte ihn seit 1907 und hat sein Buch „Die Renaissance des Eros Uranios“ (Herzer 614). Über die Antike und den platonischen Eros sind sie jedoch unterschiedlicher Auffassungen gewesen.
13.05.1930. Die Zeitschriften „Das Freundschaftsblatt“. Einige Hefte kommen auf die Liste der „Schund- und Schmutzschriften“.
24.06.1930. Probleme bei der Lieferung von Magnus Hirschfelds „Geschlechtskunde“. Mit einer Äußerung von Hirschfeld (Die fünf Bände erschienen von 1926-1930)
03.09.1930. Fritz Künkel: „Jugendcharakterkunde“. Mit Inhaltverzeichnis über „Gleichgeschlechtliche Liebe“. (Nicht im Herzer. KVK: 1931, 1954)
16.09.1930. Der Roman „Unter der Peitsche der Leidenschaft“ landet auf der Liste der „Schund und Schmutzschriften“ (Wegen Friedrich Radszuweit ist lesbischer Kontext sehr wahrscheinlich).
27.09.1930. Einige Hefte der Homosexuellen-Zeitschrift „Die Insel“ landen für einige Zeit auf der Liste der „Schund- und Schmutzliste“.
! 04.10.1930. Zweiseitige Werbung: Richard Linsert: „Kabale und Liebe. Über Politik- und Geschlechtsleben“ soll Mitte November 1930 erscheinen. Mit Inhalt und Erläuterungen (Der Erscheinungstermin wurde am 18.4.1931 korrigiert. Autor ist vom Archiv für Sexualwissenschaft)
21.10.1930. Werbung: Franz Scheda: „Die Abarten im Geschlechtsleben“. Mit Inhalt. (Schlagwort lesbisch. Herzer 1858. KVK 1929, 1930)
1931
! 28.02.1931. Redaktionelles zur Firmengeschichte. Am 1.3.1931 wurde der Verlag Max Spohr 50 Jahre alt. Das JfsZ von Magnus Hirschfeld. Er starb am 15.11.1905. (Beitrag steht mit Homosexualität nur in einem indirekten Zusammenhang)
18.04.1931. Werbung: Richard Linsert: „Kabale und Liebe. Über Politik- und Geschlechtsleben“. Erscheinungstermin konnte nicht eingehalten werden. Subskription bis 1.5.1931. Inhalt und Erläuterungen (Herzer 1944)
22.07.1931. Werbung: Hans Dietrich: „Die Freundesliebe in der deutschen Literatur“ (Herzer 938)
26.11.1931. Werbung. „Kulturgeschichte des Altertums“ mit dem bereits behandelten Thema der „Knabenliebe“ (Die Schriftenreihe „Kulturgeschichte des Altertums in Einzeldarstellungen" konnte recherchiert werden. Ein eigener Band über die „Knabenliebe“ jedoch nicht. Vermutlich ist das Buch von Wilhelm Kroll „Freundschaft und Knabenliebe“ von 1924 – s. 15.10.1924 und 16.10.1924 – gemeint)
1932 – Keine Treffer gefunden
NS-Zeit
1933
01.01.1933. S. 10. Register. Edward Carpenter: „Das Mittelgeschlecht“ (Herzer 819)
01.01.1933. S. 11. Register. Johanna Elberskirchen: „Die Liebe des dritten Geschlechts“.
01.01.1933. S. 15. Register: Verbot von Melchior Grohe: „Der Urning vor Gericht“.
01.01.1933. S. 15. Register Verbot von: Hugo Hartung: „Homosexualität und Frauenemanzipation“ (1910. Herzer 1064) und Otto Hermann: „Aus dem Tagebuch eines Homosexuellen“
01.01.1933. S. 16. Register: Verbot von zehn Titeln von Magnus Hirschfeld und von Homunkulus: „Zwischen den Geschlechtern“
01.01.1933. S. 17. Register: Verbot von Otto de Joux: „Die Enterbten des Liebesglücks“
01.01.1933. S. 18. Register: Ein Jünger Platos.
01.01.1933. S. 22. Register: Verbot von Erich Mühsam: „Die Homosexualität“
01.01.1933. S. 24. Register: Verbot von Siegfried Placzek: „Homosexualität und Recht“.
01.01.1933. S. 25. Register: Zu R.: Verbot von Ruth M. Roellig: „Berlins lesbische Frauen“ (Herzer 1794)
01.01.1933. S. 28. Register: Verbot von Franz Scott: „Das lesbische Weib“ und Max Sidow: „Hermaphrodit“.
01.01.1933. S. 32. Register: Verbot von Vierteljahrsberichte des WhK
01.01.1933. S. 33. Register: Verbot von West: „Homosexuelle Probleme“
30.03.1933. In Preußen verboten: Helmut Klotz: „Der Fall Röhm“ (Herzer: 1978. In dieser Broschüre geht es um die Homosexualität des SA-Führers Ernst Röhm)
! 29.05.1933. Ladenpreis aufgehoben: Hans Dietrich: „Die Freundesliebe in der deutschen Literatur“. (offenbar nicht verboten)
31.08.1933: In Preußen verboten: Otto Julius Bierbaum: „Prinz Kuckuck“ (Drei Bände. Der Roman wurde 1919 verfilmt. Siehe dazu meinen Artikel auf queer.de); Franz Scott: „Das lesbische Weib“; Ruth M. Nöllig: „Berlins lesbische Frauen“ (Herzer 1794).
14.09.1933. Verboten: Der Eigene (Het 7-9 des 13. Jg.); Sagitta: „Der Puppenjunge“ (Der Reprint ist im Männerschwarm-Verlag erschienen); Lampel: „Jungen in Not“
27.09.1933: Verboten Hans Ostwald: „Das Berliner Dirnentum“ (Männliche Prostitution).
07.10.1933. Verboten: Hirschfeld: „Sexualität und Kriminalität“. (Herzer: 1542 mit Hinweis auf 1923; KVK: 1924, 2007)
26.10.1933. In Preußen verboten. Edward Carpenter: „Das Mittelgeschlecht“
12.12.1933. Verboten: Magnus Hirschfeld: „Sexualgeschichte der Menschheit“.
14.12.1933. Verboten: Magnus Hirschfeld: „Sexualgeschichte der Menschheit“.
28.12.1933. S. 21-22. Verbotene Druckschriften. Aufgrund des § 7 der Verordnung des Reichspräsidenten zum 4. Februar 1933 sind folgende Druckschriften für den Bereich von Preußen zu beschlagnahmen und einzuziehen. Was folgt ist eine Liste von rund 80 Büchern und Periodika, die offenbar alle wegen ihren homosexuellen Inhalten eingezogen werden sollten.
Martin Schelling: „Herrenmenschen“ (Roman, Phoebus-Verlag, KVK 1931); Eduard Oscar Püttmann: „Der Sieg des Eros“ (Novelle, KVK 1929); Alex Alexander: „Antonius. Novelle der Freundesliebe“ (nicht nachweisbar); Eduard Oscar Püttmann: „Barella. Der Römer. Novelle der Freundesliebe“ (KVK 1929); R. Fischer: „Boris“ (nicht nachweisbar); „Der Freund. Blätter der Freundschaft“. Heft ½ von 1933 (Herzer 3319); Eduard Oscar Püttmann: „Um der Liebe willen“ (nicht nachweisbar); Erich Ernst: „Die Symphonie des Eros“ (KVK: 1925. Verleger Radszuweit); Walter Bahn: „Die Josefsehe“ (Zu diesem Drama s.a. meinen Artikel auf queer.de); „§ 297. Unzucht zwischen Männern. Ein Beitrag zur Strafgesetzreform“. Hrsg. Von Richard Linsert (Sammelband. Herzer 1824, 1831, 1837-1841, KVK 1929); Alfred Döblin: „Die beiden Freundinnen und ihr Giftmord“ (1924. Viele Nachdrucke. Schlagwort: Lesbisch. Siehe dazu auch meinen Artikel auf queer.de); Ludwig E. West: „Homosexuelle Probleme“ (Herzer 591); „Klostersitten und Nonnendisziplin“. Hrsg. Von Adolph Conrad. (Nicht im Herzer. KVK: 1908, 1909. Schlagwort: Lesbisch?); D. K. Korell: „Pädagogische Irrwege oder Sadismus?“ (Nicht im Herzer. KVK 1904); Sagitta: „Am Rande des Lebens“. Hrsg. Von Bernhard Zack. (1909. Ein Teil von „Bücher der namenlosen Liebe“ von John Henry Mackay); Hugo Peters: „Revolution und Nacktkultur“ (Nicht im Herzer. KVK 1919); Magnus Hirschfeld: „Berlins drittes Geschlecht“ (1904. Herzer 623); Magnus Hirschfeld: „Die Homosexualität des Mannes und des Weibes“ (1914. Herzer 1273); Paul Lissmann: „Briefe an sexopathologische Männer“ (1918. Herzer 1358. Schrift ist hier online verfügbar); Anna Elisabeth Weirauch: „Der Skorpion“ (beide Bände. Schlagwort: Lesbisch); Max Sidow: „Die Stadt“ (KVK 1920); Erich Mühsam: „Die Homosexualität“ (1903. Herzer 573); Magnus Hirschfeld: Künstliche Verjüngung, künstliche Geschlechtsumwandlung“ (1920, Herzer 1410 b); Eduard Arnot: „Gehetzt. Eine Freundschafts-Kriminal-Novelle“. (KVK 1926. Karl Schultz-Verlag); „Rasse und Schönheit. Blätter für Nacktkultur“ Hrsg. Von Adolf Brand (nicht nachweisbar); Siegfried Placzek: „Homosexualität und Recht“ (Herzer 1626); „Vierteljahresberichte des WhK“; Carl Mattenheimer: „Hadrian. Phantasien eines eigenen. Prosa und Verse“ (KVK 1905); Elisabeth Rodenberg: „Briefe einer Freundin“ (Nicht nachweisbar. Schlagwort: Lesbisch); Hans Waldau: „Aus der Freundschaft sonnigsten Tagen. Der Liebling Kurt“ (KVK 1907. Neuabdruck in dem Sammelband „Edel-Uranier erzählen“ von 2021); Arnim Beowulf: „Aus der Liebe geheimnisvollem Lande“ (KVK 1906); Ferdinand Steingießer und H. Walther: „Das Geschlechtsleben der Heiligen“ (KVK 1902, 1908. Herzer 501 ist nur eine ähnliche Publikation des Autors von 1901); Achille Essebac: „Dédé“ (KVK 1902, 2008, 2010); O. M. Müller: „Wer kann dafür?“ (Nicht nachweisbar); Konradin: „Ein Jünger Platos. Aus dem Leben eines Entgleisten“ (KVK 1914, Neuabdruck in dem Sammelband „Edel-Uranier erzählen“ von 2021); „Jahrbücher für sexuelle Zwischenstufen“ (alle); Anne von den Eken: „Mannweiber-Weibmänner und der § 175“ (Herzer 749. Schlagwort: Lesbisch. Nachdruck in: „Lesbianism and feminism in Germany 1895-1910“ von 1975); Karl Heinrich Ulrichs: „Araxes“ (11. Band. Herzer 183); Magnus Hirschfeld: „Naturgesetze der Liebe“ (Herzer 1184, KVK 1912); Hans Hermann: „Die Schuld der Väter. Ist die gleichgeschlechtliche Liebe eine Sünde?“ (Nicht im Herzer. KVK 1897); Otto de Joux: „Die Enterbten des Liebesglücks“ (1893. Herzer 308); „Tagebuchblätter aus dem Leben eines Unglücklichen“. Hrsg. Antonius Donatus (KVK 1914); „Verkehrte Geschlechtsrichtung. Seltenes transvestitisches Lebensschicksal Roman“. Der Öffentlichkeit übergeben von Hans Schmidt (KVK 1928); Emma Trosse: „Ein Weib? Psychologisch-biographische Studie über eine Konträr-Sexuelle (1900. Herzer 373. Schlagwort: Lesbisch); Hartung: „Homosexualität und Frauenemanzipation“ (1910. Herzer 1064); M. J. J. Exler: „Lebensleid“ (KVK 1914. Nicht im Herzer); Fritz Geron Pernauhm (d.i. Guido Hermann Eckardt): „Ercole Tomei“ (KVK 1900, 2010); Willy Hoffmann-Courtier: „Myrons Diskuswerfer. Ein Freundschaftsroman“ (KVK 1920); Johanna Elberskirchen: „Die Liebe des Dritten Geschlechts“ (1904. Herzer 609. Schlagwort lesbisch); Von einem Objektiven: „Wie sehen wir von außen aus?“ (siehe Rezension im JfsZ, 1908, S. 436-441); „Der Roman eines Konträrsexuellen“ (1899 KVK über diverse Nachdrucke); Siegfried: „Freundesminne“ (1915); Glaukos: „Ein Traum von Hellas Gestaden“ (1915); Arthur Hofstetter: „Die menschliche Doppelgeschlechtlichkeit und die sexuellen Zwischenstufen“ (1930. Herzer 1887); Melchior Grohe: „Der Urning vor Gericht“ (1893. Herzer 307); Robert Dencker: „Das Kind und die geschlechtliche Entwicklung“ (1898. Nicht im Herzer. KVK); Dr. Verus: „Kinderprügeln und Sexualtrieb“. (1904. Nach dem KVK ist Hermann Ortloff der Autor); „Kamera und Palette“. IV Bd. aus dem Verlag der Schönheit (1922); Julius Löwy: „Das Wunder der Liebe“ (1927. Nicht im Herzer); Carl Felix von Schlichtegroll: „Wanda ohne Maske und Pelz“. (1906. KV mit diversen Nachdrucken); Hans Ostwald: „Das Berliner Dirnentum. Männliche Prostitution“ (1906. Herzer 785); Erich Ebermayer: „Dr. Angelo. Drei Novellen“ (1924. KVK); Charlotte Wilhelmi: „Frauen. Roman“ (1928. KVK); Walter E. Rivers: „Von menschlichen Trieben. Sexualwissenschaftliche und Rassenstudien“ (1925. Herzer 1627. KVK); W. Sauer: „Ewald Alienus. Brief eines einsamen Kämpfers“ (1913. KVK); Wilhelm Fischer: „Die Prostitution“ (Herzer 553. KVK 1903, 1920); Rachel Teulon: „Dr. Feodora“ (nicht recherchierbar); Hans Siemsen: „Wo hast Du dich herumgetrieben?“ (1920. KVK); „Pfingstnacht. Eine Novelle von Benjamin“ (1913, 1914 KVK); Kurt Martens: „Der Emigrant“ (1919, 1921. KVK); Magnus Hirschfeld: „Worauf beruht die Homosexualität?“ (1926, KVK); Otto Hermann: „Aus dem Tagebuch eines Homosexuellen“ (Die männliche Braut) (1920. KVK); Eduard Oscar Püttmann: „Gefilde der Vergangenheit“ (1931. KVK); Hans Theo Poppenburg: „Menschen“ (1929. KVK); Max Sidow: „Hermaphrodit. Symphonische Dichtung“ (1920. KVK); Ludwig Winder: „Hugo. Tragödie eines Knaben“ (1924. KVK diverse Nachdrucke. Siehe auch meinen Artikel auf queer.de); Hanns Fuchs: „Sinnen und Lauschen. Briefe an einen Freund. Ein Beitrag zur Psychologie der Homosexualität“ (1904, 1905. Herzer 615. Hier gibt es die Ausgabe online); Kurt: „Von der Liebe sing ich .. Einfache Lieder“ (1921. KVK). Die „Verordnung des Reichspräsidenten zum 4. Februar 1933“ enthält übrigens auch unter § 7 keine Sonderbestimmungen zur Homosexualität. Auf der „Liste verbotener Autoren während der Zeit des Nationalsozialismus“ sind die meisten Namen der hier genannten Verfasser*innen nicht verzeichnet.
28.12.1933. S. 22. Siehe voriger Eintrag.
1934
16.01.1934. Beschlagnahme von Placzek: „Homosexualität und Recht“ ist am 9.1.1934 wieder aufgehoben worden
! 25.09.1934. Werbung: Hans von Hattingberg: „Über die Liebe. Eine ärztliche Wegweisung“. Mit Inhaltsverzeichnis über Liebe bei den „Gleichlingen“ (den Homosexuellen)“ (Herzer 2060a mit Hinweis 1936)
28.10.1934. Liane von Gentzkow: „Christine Wasa. Das Lebensbild einer nordischen Frau“. Das ist Königin Christine von Schweden, die u.a. als „Hermaphrodit“ dargestellt wird. (KVK über Ausgaben von 1934, 1935, 1941)
03.11.1934. Werbung. Boll: „Knabenliebe“. Tusculum-Schrift 4 (Dieser Titel konnte nicht recherchiert werden. Das Buch von Wilhelm Kroll „Freundschaft und Knabenliebe“ – s. 15.10.1924 und 16.10.1924 – ist als „Tusculum-Schrift 4“ vermarket worden. Ich bin daher sicher, dass diese Schrift gemeint ist).
1935 – 1936 – Keine Treffer gefunden
1937
27.05.1937. Werbung: Rudolf Klare: „Homosexualität und Strafrecht“. Mit Inhaltverzeichnis und Beschreibung.
1938 – 1945 – Keine Treffer gefunden
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Benutzungshinweise für diese Bibliographie
- Die Suche nach Homosex* ergibt 233 Treffer. Zusätzlich habe ich mit einer Vielzahl weiterer zeitgenössischer Begriffe, Namen und Buchtitel gesucht und die Treffer entsprechend chronologisch ergänzt.
- Die Namen von Autoren und die Buchtitel habe ich in vielen Fällen stillschweigend ergänzt bzw. korrigiert.
- Inhalte mit besonderer Bedeutung habe ich mit einem Ausrufezeichen markiert.
- „Beschreibung“ verweist darauf, dass mit einem zusätzlichen Text auf den homosexuellen Inhalt verwiesen wird. Dagegen verweist „Inhalt“ darauf, dass sich die Homosexualität aus dem abgedruckten Inhaltsverzeichnis ergibt.
- Nur beim ersten Eintrag zu einer Person oder einem Buch habe ich in runden Klammern zusätzliche Informationen wie die Auflösung des Pseudonyms, Hinweise auf Reprints, weiterführende Literatur u. ä. aufgenommen. „KVK“ bedeutet, dass ich die Erscheinungsweise mit Hilfe des Karlsruher virtuellen Kataloges, also dem Katalog der deutschen Bibliotheken, überprüft habe. Weil nur ca. 5-10 Prozent der Bücher von weiblicher Homosexualität handeln, habe ich bei lesbischer Sachliteratur und Belletristik das „Schlagwort: Lesbisch“ vermerkt, damit lesbische Literatur schnell gefunden werden kann. Das Schlagwort entfiel, wenn „lesbisch“ bereits Teil des Buchtitels ist.
- Bestimmend für die homosexuelle Geschichtsforschung in den vorigen Jahrzehnten wurde die von Manfred Herzer herausgegebene „Bibliographie zur Homosexualität“ (1982) über nichtbelletristisches Schrifttum. Mit Herzer und einer darauffolgenden Zahl, habe ich bei der ersten Nennung eines Buches jeweils vermerkt, unter welcher Nr. die Sachliteratur in Herzer Bibliographie zu finden ist. Hier finden sich weitere wichtige Hinweise wie unterschiedlichen Auflagen. Mit dem Hinweis „Nicht im Herzer“ habe ich Sachliteratur gekennzeichnet, die in dieser Bibliographie nicht erfasst ist und gehe davon aus, dass diese Schriften in der homosexuellen Geschichtsschreibung bisher nicht bekannt sind.