Anhang 1: Auf der Suche nach Sebastian - eine Erkundungstour durch Köln
Wir wollten wissen, wie präsent der hl. Sebastian in Köln ist. Er wird wenig verehrt. Daß es vielleicht nicht immer so war, zeigen Gebetbücher aus der frühen Neuzeit, die im Historischen Archiv und in der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln aufbewahrt werden. In einem davon, „Bestehend / In newen Tag-Zeiten auß dem Leben / deß glorwürdigen Ritters und Martyrers / SEBASTIANI verfasset / mit anmüthigen Reim- / Gedichten“ wird Köln ausdrücklich erwähnt:
„Die Reichs-Stadt Cöllen an dem Rhein/ All’ Bürger / eingesessen / Dein Schutz und Schirm befohlen seyn / Wollt’ ihr doch nit vergessen.“203 Natürlich haben wir uns auch in den Kölner Kirchen und Museen umgeschaut, um zu erfahren, wo es die größten, ältesten und kitschigsten Sebastians gibt. Hier eine kleine Auflistung - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Pfeil und Büstenreliquiar in der Schatzkammer des Doms Der Kölner Goldschmied Franz Wüsten schuf im Jahre 1875 diese aus Silber getriebene und teilweise vergoldete Büste des hl. Sebastian. Als typisches Werk der Neugotik zeugt sie von der hohen Kunstfertigkeit der Kölner Goldschmiede, die damit an die Werke ihrer überragenden mittelalterlichen Vorgänger anknüpfen
konnten. Vor der Brust des Heiligen hängt als Reliquie einer der Pfeile, die ihn getötet haben
sollen. [An dieser Stelle befindet sich in der Broschüre eine Illustration] Abbildung im „Petrus- und Wurzel-Jesse“-Fenster, nördliches Seitenschiff Abbildung im „Petrus- und Wurzel-Jesse“-Fenster, nördliches Seitenschiff204 Philipp von Daun, 1508-1515 Erzbischof von Köln, verehrte besonders den hl. Petrus, den Patron seiner Kathedrale, und den hl. Sebastian. Zusammen mit diesen ließ er sich selbst im nördlichen Seitenschiff des Doms, im zweiten Fenster
von Westen, darstellen. Er stiftete das Fenster 1508 nach seiner Wahl zum Erzbischof. Die insgesamt 16 Wappen um diese Szene stellen die sogenannte „Ahnenprobe“ dar, den lückenlosen Nachweis von sechzehn hochadeligen Vorfahren, den jeder Kölner Domherr erbringen mußte. Der hl. Sebastian auf der rechten Seite des Fensters ist an den Pfeilen auf seinem Schild und auf seiner Fahne zu erkennen. Skulptur an der Südseite des Kölner Doms (zur Zeit nicht aufgestellt)
Die Ausführung sämtlicher Skulpturen am Südportal ist das Werk des Bildhauers C. Mohr. Die künstlerische Gestaltung der lebensgroßen Heiligenfiguren ist vor allem bemerkenswert, weil der Künstler es hier mit besonders schwieriger Architektur zu tun hatte. Mohr hat im Gegensatz zu anderen Künstlern versucht, die Gesichter deutlicher als Ausdrucksträger zu nutzen. Die Sebastian-Plastik ist dabei erst 1869 auf ausdrücklichen Wunsch Mohrs in das Bildprogramm aufgenommen worden. Die Skulpturen wurden bis 1871 fertiggestellt. Bei allen Figuren am Südportal adaptierte Mohr das naturalistisch geklärte klassizistische Kunstideal der Zeit. Die Sebastian-Skulptur wurde, wie die anderen Figuren auch, 1945 von der Domfassade entfernt. Wann die Figur des hl. Sebastian wieder aufgestellt wird, ist noch unklar. Ein Mitarbeiter des Dombauverwaltung versorgte uns freundlicherweise mit Informationsmaterial und Bildern dieser Statue: „Dieser Sebastian hat ziemlich viel an. Können Sie ihn trotzdem gebrauchen?“ Gemälde im Wallraf Richartz-Museum Das wahrscheinlich bekannteste Sebastian-Gemälde in Köln ist das dreiflügelige Werk des Meisters der heiligen Sippe. Es gehörte zur Ausstattung des ehemaligen Klosters St. Augustinus, bis es über die Sammlung Wallraf in das Wallraf-Richartz-Museum gelangte. Das Gemälde ist ca. 1493/94 entstanden und war höchstwahrscheinlich eine Stiftung der Sebastians-Bruderschaft. Der Meister der Heiligen Sippe gehörte um 1500 zu den führenden Malern in Köln. Obwohl Sebastian beherrschender Mittelpunkt des Bildes bleibt, hat der Maler eine Hierarchisierung in drei Haupt- und acht Nebenszenen vorgenommen und schafft so eine detailreiche Gestaltung der Heiligengeschichte.
Gemälde in St. Gereon. Im Langchor von St. Gereon wurde das kostbare Altargemälde des ansonsten zerstörten Sebastianus-Altars untergebracht. Das Altarbild, um 1635 entstanden,
zeigt im oberen Teil des Bildes neben Sebastian - der hier nur eine Randfigur ist - Kölner Heilige, Kölner Bischöfe und die Jungfrauen der hl. Ursula. Im unteren Teil des Bildes ist das Panorama von Köln zu sehen. Während der obere Teil des Bildes von Johann Toussyn gemalt ist, stammt der untere Teil von Johann Hulsmann. Das Gemälde ist ein interessantes Beispiel für Kölns Selbstverständnis als „Heiliges Köln“.
Statue in St. Pantaleon. Unter dem Abt Eberhard Schallenberg wurde 1749 der prunkvolle Barockaltar ererrichtet. Er ist in bläulich-grauem und rötlichem poliertem Stuckmarmor mit
bräunlich abgetöntem Figurenschmuck ausgeführt. In der Mitte des Altars ist der Titelheilige der Kirche St. Pantaleon in antikisierendem Gewand zu sehen, an der rechten Seite eine lebensgroße Figur des hl. Sebastian.
Gemälde in St. Michael. Der zuständige Pastor Hamelbeck wurde von uns nach der Herkunft des
Sebastian-Gemäldes befragt: „Dat ben ich en minger 25 Johr nit jefroch wode. Ävver dat Bild es nix besonderes. Irjend su en Auftragsarbeit vum Aanfang vum Johrhundert. Wessen Se - minge Vorjänger hät vör allem en Antwerpen su e paar Kunstwerke zosammejesook unger anderem de hellije Mutter Joddes - un do wor dat dann irjendwie met dobei. Ungerlage han ich he kein.“
Holzplastik in St. Heribert. Die Sebastians-Holzplastik im östlichen Teil der Kirche stammt aus Süddeutschland aus der Werkstatt des Jörg Zirn und ist um 1610 bis 1620 entstanden. Sie wurde anläßlich der 500-Jahr Feier der Deutzer Schützen im Jahre 1963 gekauft. Ein kleines Malheur gab es vor einigen Jahren205, als die Figur von einem Meßdiener aus Versehen umgeworfen wurde (es gab wohl zuviel Weihrauch) und dabei ein Arm abbrach. Der Sebastianus-Altar ist ein
Weihgeschenk der über 525 Jahre alten Deutzer St. Sebastianus-Schützenbruderschaft.
Sebastian-Skulptur in Deutz Die Deutzer Gaststätte Köhl in der Luisenstraße 10-12 ist seit Kriegsende die Stammkneipe des Deutzer Sebastian-Schützenvereins. Aus dieser Zeit stammt die ca. 25 cm große Sebastian-Figur, die an der Außenseite der Gaststätte angebracht
ist. Diese Sebastian-Figur wurde von Fritz Breuer aus patiniertem Messing ohne Vorlage angefertigt. Fritz Breuer arbeitet als Gürtler und fertigt für den Deutzer Schützenverein immer noch sogenannte Königsschilder an, auf denen ebenfalls Sebastian-Motive Verwendung finden.
Schnüttgen-Museum / St. Cäcilien. Obwohl sich das Schnüttgenmuseum auf christliche Kunst spezialisiert hat, ist in der dortigen Dauerausstellung kein Sebastian-Kunstwerk enthalten. Für die
ehemalige Kirche St. Cäcilien, in deren Gebäude sich das heutige Museum befindet, ist bei der Rokokoausstattung des Mittelschiffes jedoch eine Sebastian-Skulptur nachgewiesen.206 In den Sonderausstellungen des Schnüttgen-Museum gibt es hin und wieder etwas zum Sebastian-Thema zu sehen. So wurde 1989 im Rahmen der Ausstellung „Reliquien. Verehrung und Verklärung“ ein Reliquienbehälter von 1780 „mit einer Partikel des hl. Sebastian“ aus der Sammlung des Kölner Rechtsanwalts Louis Peters gezeigt.207 In der Ausstellung „Himmelslicht. Europäische Glasmalerei 1248-1349“ war von November 1998 bis zum März diesen Jahres ein St. Sebastian-Glasfenster aus dem Allerheiligenzyklus im Westchor des Naumburger Doms zu sehen. Das Fenster stammte aus der Zeit 1250/60. Sebastian, mit wallendem Haar und Bart, kein junger Mann mehr, ist gekleidet wie ein mittelalterlicher Adliger, Schwert und Schild (mit großer Pfeilspitze bemalt) weisen ihn als Soldat aus.

Kein Umsatz mit Sebastian? Obwohl Köln ja eigentlich sehr katholisch ist, haben wir nur ein einziges Geschäft gefunden, in dem man Sebastian-Figuren kaufen kann.208 Auf Lager hatte dieses Geschäft jedoch nur einen einzigen Sebastian: eine ca. 40 cm große Holzskulptur
für 995 DM - selbstverständlich keine Handarbeit.


Anhang 2: Othmar Rahm-Kölling: Wie ich zum Sebastian-Sammler wurde
Es begann mit dem Kauf meiner ersten Spiegelreflexkamera 1978. Mit großer Freude fotografierte ich alles, was mir vor die Linse kam. Mit Personen hatte ich Schwierigkeiten, entweder wollten sie nicht stillhalten, oder die Posen wirkten zu statisch und unnatürlich. Architektur machte es mir leichter, und vor allem eroberte ich mir das Innere von Kirchen, den Raum, die Lichtwirkungen und Perspektiven, aber auch die Ausstattung. Die Heiligen auf ihren Podesten waren wie Personen, jedoch sie hielten still. Bald wußte ich schon nicht mehr, wohin mit den unzähligen Fotos. Es wurde notwendig, meine Ziele für die Linse einzuschränken. So kam ich
zur Auswahl bestimmter Motive, und es dauerte nicht lange, da waren Darstellungen des heiligen Sebastian der besondere Schwerpunkt. [An dieser Stelle befindet sich in der Broschüre eine Illustration] Exlibris Othmar Rahm-Kölling. Gründe dafür gibt es mehrere. Dieser stets mehr oder weniger ent-blößte Körper fällt einfach auf, sei es nun als Statue an Säulen oder Wänden, sei es als Retabel in einem Altar oder als lichte Gestalt in Kirchenfenstern. Und wenn man sich erst
einmal auf ein bestimmtes Ziel „eingeschossen“ hat, entdeckt man überall neue Objekte seiner Sammelleidenschaft. Ich entwickelte bald einen richtigen Jagdinstinkt und eilte beim Betreten fremder Kirchen zielsicher zu den Stellen, wo ich meinen Lieblingsheiligen vermuten konnte. Natürlich sprach sich das bald in der gesamten Verwandtschaft und Bekanntschaft herum. Von überall erreichten mich gutgemeinte Schnappschüsse, oft mit viel Kirche und wenig Sebastian. Nun häuften sich schon wieder zu viele Fotos. Also begann ich ein erstes großes Album anzulegen, nur mit Sebastian-Darstellungen. Akribisch notierte ich Standort und Archivnummer meiner Negativsammlung. Schnell war das erste Album voll, ich wurde sparsamer mit dem Platz, beschnitt die Fotos, um alles wegzulassen, was man bei Aufnahmen in einer Kirche noch am Rande mit ins Bild bekommt. Nachdem fast fünf Alben mit weit über tausend Motiven gefüllt waren, erlahmte die Sorgfalt, es stapelten sich wieder Berge von Bildern und warten auf ruhige
Stunden, in denen ich die Sammlung fortführen kann. Das Sammeln von Fotos genügte mir bald nicht mehr. Ich wollte Originale besitzen und mußte mit Bedauern die Preise erfahren, die verlangt werden. Deshalb suchte ich Kontakte zu Künstlern, um sie zu bezahlbaren Arbeiten zu bewegen. Manchmal gelang das. Oft stand dann die Frage im Raum: Aber wie? Welche Pose? Was für Attribute? Das führte zum Studium von Fachliteratur, die allerdings gar nicht so zahlreich ist und die auch nicht immer leicht zu beschaffen war. Wochenlang habe ich in der Bonner Universitätsbibliothek gefahndet und dort schließlich Hilfe gefunden. So konnte ich einem Maler, wenn er danach fragte, begründete Hinweise und Gestaltungsvorschläge, aber auch eigene Wünsche vortragen. Die Darstellung des heiligen Sebastians als männliches Aktbild ist in vielen
theoretischen Abhandlungen deutlich herausgestellt worden. Und da stand denn bald die Frage im Raum, die sich als mein Wunsch schließlich konkretisierte, nämlich diesen Akt auch vollständig zu zeigen und auf das aus verständlichen Gründen früher unbedingt nötige Lendentuch zu verzichten. Das Sammeln und Forschen schlug sich bald wie von selbst in schriftlichen Formulierungen und Aufzeichnungen nieder, und so ist dann auch mein Buch Sebastian oder der Pfeil fliegt noch immer entstanden. Dieses Büchlein wird jetzt zehn Jahre alt, aber meine Sammelwut ist geblieben und bedeckt die Wände meines Arbeitszimmers mit einer bunten Mischung aus Kitsch und Kunst. Einen Teil meiner Sammlung präsentiere ich jetzt im Centrum Schwule Geschichte erstmals öffentlich. Ich bedanke mich bei allen, die dabei geholfen haben.
Hinweis des CSG: Das Buch von Othmar Rahm-Kölling: Sebastian oder der Pfeil fliegt noch immer kann im Buchhandel für 28,00 DM erworben werden (Jahn & Ernst Verlag, ISBN-Nr. 3-925 242-98-8). Während der Ausstellung ist es möglich, dieses Buch bei uns mit sechs zusätzlich vom Autor eingeklebten Sebastian-Fotos zum gleichen Preis zu kaufen.


Anhang 3: Günter Frorath: Sebastian als persönliches Erlebnis. Ein Interview
- Wann bist Du dem Sebastian das erste Mal begegnet? Bei meinem ersten Erlebnis mit dem hl. Sebastian, da war ich ein ganz kleiner Junge, vier oder höchstens fünf Jahre alt. Das war in meiner Heimatkirche in Bad Hönningen, südlich von Bonn. Vorne in der Kirche waren die Kinderbänkchen. Rechts - auf der Jungenseite - saß ich. Der Sebastian stand hoch oben vor einer
Säule: seufzend, süßlich und mit offenem Mund. Leidend und gleichzeitig wollüstig. Er war mit einem knappen Lendenschurz bekleidet, und eine Reihe von Pfeilen steckte in seinem Körper. Auf den hab ich dann immer geguckt.
- Welche Gefühle hast Du bei diesem Anblick verspürt? Es ist schwer, aus einer zeitlichen Entfernung von fast 50 Jahren noch zu rekonstruieren, welche Gefühle ich dabei hatte, weil das alles überlagert ist von vielen späteren Gedanken. Aber ich weiß, daß mich das damals sehr ergriffen hat, daß mich ein intensiver körperlicher Schauder überzog. Das war mit Sicherheit kein
sexuelles Gefühl, aber in einem weiteren Sinn erotisch. Es war die Faszination des nackten Körpers und des Verbotenen. In meiner Familie war der nackte Körper tabuisiert. Hier in der Kirche konnte ich mir Sebastian angucken. Ich durfte es - es war sozusagen vom Himmel persönlich legitimiert!
- Gab es in dieser Zeit ähnliche Erlebnisse? Ich hatte damals einmal einen ähnlichen sinnlichen Schauder, das war in einer feierlichen Messe beim Kirchweihfest. Die Orgel spielte „Großer Gott, wir loben dich“ und der Boden vibrierte von den Bässen. Das ergriff mich körperlich von den
Zehen bis zu den Haarwurzeln. In der Kirche bekommt man ja seit Menschengedenken viele Sinnlichkeiten geboten: Gerüche, musikalische und optische Reize - zum Teil Ersatzsinnlichkeiten, die natürlich in Zusammenhang stehen mit einer großen Sexualitätsfeindlichkeit.
- Wie ging es dann weiter? Mit dem Umzug meiner Eltern, da war ich vielleicht acht Jahre alt, war Sebastian erst einmal aus meiner Phantasie herausgefallen. Ich habe zu dieser Zeit viel
gemalt. Interessanterweise besonders gerne Christus am Kreuz. Damals war Jesus die nackte Figur, die ich, ohne Sanktionen fürchten zu müssen, malen konnte, wobei der Lendenschurz von Jesus mit der Zeit immer kürzer wurde. Mit solchen Kreuzigungsbildern substituierte ich sozusagen Sebastian. Im Grunde hab ich das gleiche gemacht, was viele Maler im ausgehenden Mittelalter auch gemacht haben, als sie nackte Körper eigentlich nicht malen durften und dann auf
religiöse Themen zurückgegriffen haben. Mit dem Umzug kamen wir übrigens in eine Gegend, die sehr protestantisch geprägt war. Das geschlossene katholische Milieu gab es dort nicht mehr.
- Wäre ohne deine katholische Sozialisation vieles anders gelaufen? In den 50er Jahren, in denen ich groß geworden bin, gab es in Deutschland wahrscheinlich kaum Familien, die ihre Kinder sexualfreundlich erzogen haben. Wenn ich in einer atheistischen kleinbürgerlichen SPD-Familie großgeworden wäre, hätte dies wahrscheinlich keinen Unterschied für mich gemacht. [An dieser Stelle befindet sich in der Broschüre eine Illustration] St. Sebastian, Ausschnitt aus einem Kalender-blatt, spätes 18. Jahrhundert (aus der Sammlung Frorath)
- Was bedeutet Dir Sebastian heute als erwachsener Mann? Die Botschaft, wie ich sie gelernt und verstanden habe, als ich Sebastian in der Kirche sah, ist einfach: Leiden ist immer etwas Gutes; hart arbeiten zum Beispiel, die Zähne zusammenbeißen, Verzicht leisten. Wenn z. B. eine Ehefrau geschlagen wird, muß sie das durchstehen und ihre Pflicht weiterhin erfüllen. Irgendwann wird
sie schon dafür belohnt werden. Und am Gesicht des Sebastian erkennt man, daß sich im Leiden selbst bereits eine gewisse Lust einstellt. Diese Verbindung von Lust und Leid, bei der das Leid so etwas wie ein Lustersatz wird, ist nicht ohne Einfluß auf mein späteres Leben geblieben. Ich verspüre immer noch in verschiedenen Lebensbereichen eine Art von asketischen Druck. Mir fällt es immer noch schwer, etwa ohne schlechtes Gewissen faul zu sein oder Situationen zu
genießen. Eigentlich angenehme Gefühle werden so in unangenehme Gefühle verwandelt und umgekehrt: mit unangenehmen Gefühlen, etwa seelischen oder körperlichen Belastungen, verbinde ich häufig die Vorstellung, daß hier etwas Sinnvolles geschieht. Ein Sebastian-Gefühl!
- Ist Sebastian für Dich ein schwules Thema? Sebastian ist für mich ganz klar ein schwules Thema. Auch wenn die Schwulen ihn natürlich nicht gepachtet haben. Alleine schon, daß sich Schwule überlegt haben: „Wir machen jetzt eine Ausstellung über Sebastian“ - das wäre Heteros nicht eingefallen.

- Hast Du eine Erklärung, warum es denn ein schwules Thema sein könnte? Eine schwierige Frage. Ich erlebe Schwule oft als Menschen mit einer Sehnsucht nach üppigem, intensivem Leben. Das läßt sie z. B. oft und gerne in die Welt der Oper eintauchen, wo sie große Gesten und große Formen geboten bekommen. (Die katholische Kirche in meiner Kindheit hatte eine ähnliche Funktion.) Aber auf der anderen Seite steht die schwule Realität in ihrer Alltäglichkeit, mit ihren
Zwängen, ihrer Enge, ihren Verboten und Diskriminierungen. Lust und Leid - wie bei Sebastian!
- Was bedeutet Dir der Sebastian heute? Wenn ich Sebastian-Figuren in einem Geschäft sehe, kann ich immer noch nicht dran vorbeigehen. Aber ich denke, es hat bei mir vor allem etwas Retrospektives. Bei den Sebastians, die ich mir in den letzten Jahren gekauft habe, war immer ein gewisses ironisches Augenzwinkern dabei, denn erotisch bedeutet er mir heute natürlich nichts mehr - weil ich jetzt richtige Männer habe.


Anhang 4: Peter Guckel: Sebastianus. Aus einer unveröffentlichten Erzählung
Der folgende Text enthält Passagen aus der ersten Erzählung des Buches Sebastian – Das Spiel des Lebens spielen. Das Buch schildert ein Wochenende des vergangenen Jahres, an dem sich zwei Ehepaare von zwei schwulen Freundespaaren informieren lassen wollten, wie schwules Leben sich verwirklicht. In neun biographischen Berichten schildern die vier Erzähler schwule Lebensentwürfe. Eine thematische Betrachtung schließt sich an. Das Buch wird ab Herbst 1999 im Handel erhältlich sein (edition alectri, ca. 200 Seiten, ISBN 3-934233-01-5).
Die Eingangsgeschichte berichtet vom Centurio Sebastianus, der im Germanien der Zeitenwende von den Mitsoldaten Gaius und Paulus gemeuchelt und von seinem Freund Titus in Köln beerdigt wurde. Seine Lebensgeschichte geht der christlichen Sebastian-Legende voraus. (...) Da ergriff Paulus das Wort, von einem hämischen Grinsen begleitet: „Sag mal – was wir dich immer fragen wollten. Wie läuft das mit dem Feldherrn?“ „Was meinst du?“ „Du weißt schon!“ Sebastianus wiederholte energisch und betonte jedes Wort: „Was – meinst – du? Paulus lachte brüllend auf: „Fickt ihr schön miteinander?“ Er wollte ihn reizen, wollte ihn provozieren, es war nicht zu überhören. Sebastianus, sehr beherrscht: „Warum? – interessiert es dich? Wenn wir uns lieben
sollten, würde ich gerade mir dir darüber sprechen?“ Paulus: „Ich habe dich etwas gefragt. Verstehst du? Für mich, für uns, bist du eine schwule Drecksau.“ Sebastianus kochte vor Wut und wurde laut: „Willst du mich beleidigen?“ Paulus: „Ja, gewiß, weil es stimmt. Du bist eine schwule Nutte.“ Seine Stimme überschlug sich: „Du erfickst dir deine Karriere. Sag, was hat er dir versprochen? Los! Raus mit der Sprache! He!“ Sebastianus wurde zornig wegen dieser Unterstellung, war bestürzt von ihrer Gereiztheit, von der Art und Weise ihrer Rede. Noch nie hatten sie darüber mit ihm gesprochen, und noch dazu so wütend. Was war los? Er konnte kaum klare Gedanken fassen. Gaius mischte sich ein: „Du siehst, wir sind neugierig.“ Und lachend fügte er an: „Aber wir sind nicht neidisch auf dich, wenn du mit ihm rumbumst.“ „Spinnt ihr ? Was habt ihr für eine Sprache!? Ihr seid Centurionen!“ „Na und“, widersprach Gaius vorwurfsvoll. „Warum blamierst du uns andere stets, weil du kein Schmiergeld von deinen Soldaten nimmst. Wie stehen wir in der Legion da? Es sieht nicht gut aus, wenn du ausscherst. Warum läßt du deine vitis nicht
öfter über die Rücken deiner Soldaten tanzen? Verflucht nochmal, warum bist du so
anders als wir?“ Sebastianus wollte sich darauf nicht mehr einlassen. Langsam erhob er sich vom
Stein, wollte weggehen, humpelte die ersten Schritte voran, die beiden gaben sich hinter seinem Rücken ein Zeichen, Gaius trat von hinten heran, stellte ihm ein Bein, Sebastianus fiel nach vorn hin, konnte sich im Fall gerade noch abstützen, die zwei wollten sich auf ihn stürzen, aber er konnte sich noch schnell auf den Rücken drehen, kam aber nicht mehr hoch, die beiden warfen sich auf ihn und drückten ihn zu Boden, eine Schnur war zur Stelle, jede Gegenwehr blieb erfolglos, sie banden seine Hände vorn zusammen und schlugen ihm ins Gesicht. Sie befahlen ihm aufzustehen. Er wollte dem Folge leisten, doch es gelang ihm in dieser Position nicht. Gaius zog ihn brutal hoch. (...) Über Paulus und Gaius legte sich ein Schleier von Bosheit, sie waren wie
verwandelt, als ob Dämonen von ihnen Besitz ergriffen hätten. Gaius führte Sebastianus zu einem abgestorbenen Bergahorn. Die geschnürten Hände des Sebastianus riß er nach oben und befestigte sie dort, wo ein Querast Halt gab. Paulus trat heran, versuchte ihm die Tunica vom Leib zu reißen, was nur halb gelang, er holte sein Schwert und zerfetzte ihm die restliche Kleidung. Selbst die Sandalen zerschnitt er. Das alles geschah in brüllendem Schweigen. Der Wind hatte inzwischen etwas nachgelassen. Dadurch blieb es trotz einsetzender Nachmittagskühle noch warm. Nur einzelne Luftstöße raschelten noch über das Laub der Bäume. Es war ein beschwichtigendes Rauschen. Die Vögel hatten sich zurückgezogen. Nur aus der Ferne erscholl ein lebhaftes Gezwitscher. Die Blütenpracht des Sommers war dahin. Allein die Herbstzeitlose leuchtete noch, die in Gruppen den Waldesrand säumte. Ihr lilafarbiger Schimmer ließ ahnen, wie giftig sie ist. Und über allem die sinkende rötliche Sonne. Sie tauchte den Schauplatz in
ein heiteres, mildes Licht, das so gar nicht zu dem Ereignis passen wollte, das sich hier gerade abspielte. Sebastianus stand nackt da, angelehnt und gefesselt an den einst lebenden und jetzt toten Baum. Das Haupt hatte er gesenkt, soweit es die Fesselung seiner Hände zuließ. Die Strahlen der Sonne fielen seitlich auf ihn und ließen die Konturen seines Körpers plastisch hervortreten. Sehnen und Muskeln der Glieder und des Leibes erschienen wie modelliert. Auf Arm, Bauch und Bein zeichneten sich die Venenstränge erhaben ab. Und die Narben an Armen und Beinen wirkten wie Ornamente. Die Sonne legte einen rötlichen Schimmer über seine Haut. Die Wunden an Knie und Bein bluteten noch immer leicht. Eine schmale Haarspur führte hinab zu den schwarzen Schamhaaren, die sich leicht kräuselten. Schön und wohl proportioniert hing sein Geschlecht herab, nichts von seinen früheren Bewährungen blieb jetzt noch vorstellbar. Doch sein Körper erstrahlte trotz seiner Verletzungen und Demütigungen in männlicher Schönheit. Und die Pracht seines Körpers, extensiv erprobt und erfahren, intensiv liebend und geliebt, schien unzerstörbar. Er war tief traurig. Er weinte. Tränen rannen über seine Wangen. Da passierte das Grausame, das Ungeheuerliche, das aus der Verachtung des anderen erwächst, das aus dem Haß hervorbricht. (...)


Literaturverzeichnis
Aufgenommen wurden Bücher und Zeitschriftenaufsätze, die sich speziell mit dem Thema „Heiliger Sebastian“ befassen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). In den Beiträgen der Broschüre werden die hier aufgenommenen Titel unter Nennung des Autors (oder des ersten Sachbegriffs, evtl. mit dem Jahr der Veröffentlichung) und der Seitenangabe zitiert. Bei zusätzlich für die Beiträge herangezogener Literatur werden die bibliographischen Angaben in den Anmerkungen zu den einzelnen Aufsätzen mitgeteilt. Angaben zu belletristischen Werken, in denen das Sebastian-Motiv eine Rolle spielt, finden sich in den Anmerkungen zu Kapitel 4.
Ahl, D. C.: Due San Sebastiano di Benozzo Gozzoli a San Gimignano. Un contributo al problema della pittura per la peste nel quattrocento, in: Rivista d´arte (Florenz), anno 40 (1988), ser. IV, vol. 4., S. 31-61
Antony-Schmitt, M. M.: Le culte de Saint Sébastien en Alsace. Straßburg 1977
Arasse, D.: Le corps fictif de Sébastien et le coup d´oeil d´Antonello, in: Les corps
et ses fictions. Paris 1983, S. 57-72
Autenboer, Eugeen van: Sint Sebastiaan, patroon van den schutters in de Zuidelijke Nederlanden, in: Sebastiaan, S. 69-77
Böhm, Leonore: In Pest und Todtsgefahr, o heiliger Sebastian, nimm dich unser an. Vohenstrauß / Grafenwöhr 1989
Bruyr, José: Le martyre de Saint-Sébastien, in: Schweizer musikpädagogische Blätter, Jg. 45 (1957), S. 87-93
Caldwell, J. G.: Mantegna´s St. Sebastians. Stabilitas in a pagan world, in: Journal of the Warburg and Courtauld Institutes (London), Jg. 36 (1973), S. 373-377
Castillo, Michel del u.a.: Saint Sébastien: Adonis et martyr. Paris 1983, S. 373-377
Castro-Gómez, Víctor R.: Eros und Gewalt. Die Figur Sebastians als Leitmotiv homoerotischer Ikonographie (Yukio Mishima, Derek Jarman, Tennessee Williams), in: Gerhard Härle u. a. (Hg.): Ikonen des Begehrens. Bildsprachen der männlichen und weiblichen Homosexualität in Literatur und Kunst. Stuttgart 1997, S. 177-189
Cox-Rearick, J.: A „St. Sebastian“ by Bronzino, in: The Burlington Magazine London), Jg. 129 (1987), Heft 1008, S. 155-162
Cuttoli, Raphael: „Le martyre de Saint-Sébastien“. Création et reprises, in: Revue musicale, 235 (1957), S. 9-28
Dynes, Wayne: Reply to James Saslow, in: Gai Saber. Journal of the Gay Academic Union, Jg. 1 (1977), Heft 2 (Summer), S. 150f.
Eekhood, Georges: Saint Sébastien dans la peinture, in: Akademos 1 (1909), 15. Feb., S. 171-75
Engel, Ulrich: „Ja, mein Erbe gefällt mir gut.“ Skizzen zu einer Gay-Spiritualität, in: Wort und Antwort (Mainz), Heft 2/1998
Fernandez, Dominique: Sebastian als Schutzpatron, in: Der Raub des Ganymed. Eine Kulturgeschichte der Homosexualität. Freiburg 1992, S. 148-153
Forestier, Sylvie: Saint Sébastien. Rituels et Figures. Paris: Musée des arts et traditions populaires. Paris 1983
Gerhardt, R.: Über die Akten des hl. Anthimus und des hl. Sebastian. Diss. Jena 1916
Giua, Alessandro: The Iconography of Saint Sebastian (zugänglich unter folgender Internet-Adresse: http://bode.diee.unica.it/~guia/SEBASTIAN/St.Sebastian.html)
Gordini, Gian Domenico / Cannata, Pietro: Sebastiano, in: Bibliotheca Sanctorum. Istituto Giovanni XXIII della Pontificia Università Lateranese. Rom 1961, Sp. 776-801
Grossi-Gondi, F.: La tomba e l´altare di S. Sebastiano nella basilica della via Appia, in: La Civiltà Cattolica, LIX (1918), I, S. 235-244; 338-347
Hadeln, Detlev von: Sebastian in der italienischen Malerei. Straßburg 1906
Hafkamp, Hans: Sebastiaan, in: Sek. Lesbisch- en Homoblad, 8/1992, S. 26-29
Hafkamp, Hans: Lijden in schoonheid. Sebastian voor de camera, in: Sebastiaan, S. 139-149 [1993]
Hafkamp, Hans: Sebastiaan in de twintigste-eeuwse Nederlandse literatur, in: Sebastiaan, S. 151-167 [1993 b]
Heusinger von Waldegg, Joachim: Der Künstler als Märtyrer. Sankt Sebastian in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Worms 1989
Kaye, Richard A.: St. Sebastian, in: Claude J. Summers (Hg.):The Gay and Lesbian literary heritage. A reader´s companion to the writers and their works, from antiquity to the present. New York 1995, S. 648-650
Kaye, Richard A.: Losing his religion. Saint Sebastian as contemporary gay martyr, in: Peter Horne / Reina Lewis (Hg.): Outlooks. Lesbian and gay sexualities and visual cultures. London, New York 1996, S. 86-105
Kraehling, Victor: Saint Sébastien dans l´Art. Paris 1938
Leitner, Paul Albert: Die Reise zum Heiligen Sebastian. Wien 1993
Litzroth, Adriaan: Sebastiaan-minne of het heilig lichnaam, in: Tegendeel. Periodiek voor de leden van het genootschap vor tegennatuurlijke letteren, Jg. 11 (1994), Heft April - Juni 1994
Lugari, G. B.: S. Sebastiano. Memorie pubblicate in occasione del XVI centenario del suo martirio. Rom 1889
Metken, G.: Ecce homo. St. Sebastian in der Kunst um 1900, in: Kunst und Antiquitäten, Jg. 4 (1985), S. 68-77
Mills, Léonard R.: Une vie inédite des Saint Sébastien, in: Bibliothèque d´humanisme et renaissance, XXVIII (1966), S. 410-18
Minocchi, S.: Il martirio di S. Sebastiano, in: Nuova Antologia (1911), S. 440-450
Mönnink, Ester: De Heilige Sebastiaan, erfgenaam en opvolger van Apollo. Diss. Utrecht 1990
Mönnink, Ester: De Heilige Sebastiaan, Martelaar in Rome, in: Sebastiaan, S. 19-26
Moore, A: Not just a pretty face: St: Sebastian in religious iconography and magical transformation, in: M. Griffith / Tulip, J. (Hg.): 2nd Australian Int. Conf.: Religion, Literature and the Arts. Sydney 1996
Ogrinc, Will: Sint Sebastiaan geschooren, in: Portfolio / Maatstaf 34 (1986), H. 1, S. 39-58
Ogrinc, Will: Secularisatie en mythevorming. Het voortleven van Sint Sebastiaan in de tweede helft van de twintigste eeuw, in: Sebastiaan, S. 169-177
Passio Sancti Sebastiani, in: Acta Sanctorum. Ianuarii, II, Paris 1869, S. 621-660
Passio Sancti Sebastiani, in: J. P. Migne: Patrologiae cursus completus, series latina, XVII, coll. 1111-50
Pesci, B.: Il culto di S. Sebastiano a Roma nell´antichità e nell Medio Evo, in: Miscellanea historica p. Livario Oliger. Rom 1945, S. 176-200
Pinxteren, Ad van: Sint Sebastiaan in woord en beeld, in: Sebastiaan, S. 107-116
Rahm-Kölling, Othmar: Sebastian oder der Pfeil fliegt noch immer. Hamburg 1989
Reid, Jane Davidson: Rilke´s Sebastian and the Painters, in: Art Journal, Jg. 27 (1967), H. 1, S. 24-33, 39
Reiter, S.: St. Sebastian. Eine kulturgeschichtliche Studie. Rottenburg 1916
Ressouni-Demigneux, Karim: La chair et la flèche. Le regard homosexuel sur
Saint Sébastien tel qu´il etait representé en Italie autour de 1500. Mémoire de Maîtrise en Histoire de l´Art. Soutenu à l´Université Paris 1, en octobre 1996 (zugänglich unter folgender Internet-Adresse: http://panoramix.univ-paris1.fr/UFR10/K/maitkarim.html)
Reuches, G.: L´interprétation du thème iconographique de Saint Sébastien vétu dans la peinture en occident au moyen age, in: Revue de l´Art (1932)
Rosand, D.: Titian´s Saint Sebastians, in: Artibus et historiae (Wien), Jg. 15 (1994), Nr. 30, S. 23-39
Saint Sébastien dans l´histoire de l´art depuis le XVe siècle. Hg.: Jacques Damase, Vorwort: Francois Le Targat. Paris 1979
Saliou, C.: Du légendier au sermonaire: avatars de la Passio Sebastiani, in: Revue des Etudes Augustiennes (Paris), Jg. 36 (1990), S. 285-297
Sandoz, M.M.: Ribera et la thème de „St. Sébastien soigné par Irène“, in: Cahiers de Bordeaux 2 (1955)
Saslow, James M: The Tenderest Lover: Saint Sebastian in Renaissance Painting. A Proposed Homoerotic Iconology for Northern Italy Art 1450-1550, in: Gai Saber. Journal of the Gay Academic Union, Jg. 1 (1977), Heft 1 (Spring), S. 58-66
Sebastiaan, martelaar of mythe. Redaktion: Johanna Jacobs. Zwolle 1993 [mit ausführlicher Bibliographie]
Schmid, Leopold: Die burgenländischen Sebastianispiele im Rahmen der barocken Sebastiansverehrung und der Volksschauspiele vom hl. Sebastian. Eisenstadt 1951 Schouten, J.: De H. Sebastianus, erfgenaam en opvolger van Apollo, in: Antiek (NL), Jg. 8 (1973), H. 3 (Oktober), S. 220-228
Siegerist, Henry E.: Sebastian-Apollo, in: Archiv für Geschichte der Medizin, Jg. 29 (1927), S. 301-317
Toulotte, A: Le culte de Saints Sébastien, Laurent, Hyppolite etc aux V. et VI. siècle dans les provinces Africaines, in: Nuovo Bolletino di Archeologia cristiana, VIII (1902), S. 205-210
Vogt, Adolf Max: Grünewalds Sebastianstafel und das Sebastiansthema in der Renaissance, in: Zeitschrift für Schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Bd. 18 (1958), H. 112, S. 172-176, Tafeln 57-60
Weingand, Hans-Peter: St. Sebastian. Beiträge zur schwulen Ästhetik, in: Rosalila Buschtrommel (Graz), 1996, Heft 1, S. 9-12
Wolfsteiner, Alfred: Lebendige Sebastiansverehrung in der Oberpfalz, in: Die Oberpfalz (Kallmünz), Jg. 80 (1992), Nr. 1, S. 14-16
Zupnick, I. L.: Saint Sebastian. The vicissitudes of the hero as martyr, in: N. T. Burns (Hg.): Concepts of the hero in the Middle Ages and the Renaissance. London 1975, S. 239-267

 

 

Fußnoten:

203 Geistliche Kriegsrüstung (...). Köln 1721. Weitere Gebetbücher mit Gebeten zum hl. Sebastian sind im historischen Archiv der Stadt Köln vorhanden. Siehe dazu: Maria B. Rößner: Quellen zur Geschichte der Medizin in der Reichstadt Köln. Köln 1998, S. 400-406

204 Informationen aus dem Internet unter http://www.koelner-dom.de/r_no/no03.htm

205 mündliche Auskunft von Fritz Breuer (St. Sebastian-Schützenverein in Deutz)

206 Mitteilung des Fördervereins Romanische Kirchen Köln e. V. vom 14.04.1999

207 Reliquien. Verehrung und Verklärung. Skizzen und Noten zur Thematik. Köln 1989, S. 209

208 Die Vitrine“, Komödienstraße 47, 50667 Köln